[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sanieren und Herstellen von tragfähigen
Oberflächen, mit zumindest einem Schlepparm zum lösbaren Anhängen an eine Zugmaschine,
mit einer Verdichtungseinrichtung, wobei - in Fahrtrichtung gesehen - vor der Verdichtungseinrichtung
ein Planierschild angeordnet ist.
[0002] Aus der DE 32 44 404 A1 ist eine Vorrichtung zum Herstellen tragfähiger Oberflächen
bekannt, welche eine als auswechselbares Einbaugerät ausgebildete Anbauverdichtungseinrichtung
mit Schlepparmen aufweist. Die Schlepparme sind an der Rückseite einer selbstfahrenden,
die Oberflächen bearbeitenden Maschine angelenkt. Die Anbauverdichtungseinrichtung
ist dabei hinter einem Bodenvermörtelungsgerät angeordnet. Ein Planierschild zur Vorbehandlung
der Oberfläche ist keines vorgesehen.
[0003] An Zugmaschinen anhängbare Sanierungsvorrichtungen für Straßen haben gegenüber selbstfahrenden
Wegsanierungseinrichtungen den Vorteil, dass ein flexiblerer Einsatz möglich ist.
Im Vergleich zu selbstfahrenden Einrichtungen sind geschleppte Vorrichtungen kostengünstiger
in der Anschaffung und im Betrieb. Da keine leistungsstarken Antriebsvorrichtungen
erforderlich sind, können geschleppte Sanierungsgeräte von der Baugrößer her kompakter
ausgeführt sein.
[0004] Aus der DE 34 18 975 A1 ist ein Planier- und Verdichtungsgerät bekannt, welches aus
einem an einem Schlepper anhängbaren Anbaugestell besteht, das an einem vorderen Rahmenteil
ein Planierschild und an einem hinteren Rahmenteil eine Verdichtungswalze trägt. Beide
Rahmenteile sind um eine quer zur Zugrichtung gelegene Schwenkachse gegeneinander
schwenkbar. Um mit einem Gerät sowohl planieren, als auch wahlweise verdichten zu
können, dient die Verdichtungswalze bei der Planierarbeit als Stützrad zur Führung
des abgesenkten Planierschildes, während des Planierschild bei der Verdichtungsarbeit
angehoben ist und als Gewichtsbelastung auf die Verdichtungswalze wirkt. Die Verdichtungsqualität
durch die einfach nachlaufende Verdichtungswalze ist aber nur durchschnittlich.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Sanieren und Herstellen von tragfähigen
Oberfläche zu schaffen, welche flexibel einsetzbar ist und mit der eine hohe Verdichtungsqualität
erreicht werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass die durch eine Rüttelwalze gebildete
Verdichtungseinrichtung mit einem Antriebsmittel verbunden ist. Die als Rüttelwalze
ausgebildete Verdichtungseinrichtung ermöglicht eine hohe Verdichtung des Untergrundes.
Durch das der Verdichtungseinrichtung vorgelagerte Planierschild kann in einem Arbeitsvorgange
eine Vorbehandlung und Verdichtung der herzustellenden Oberfläche durchgeführt werden.
Um einen flexiblen Einsatz zu ermöglichen, ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Planierschild,
vorzugsweise hydraulisch, höhenverstellbar ist. Das Planierschild kann auch hydraulisch
um eine Hochachse schwenkbar ausgeführt sein.
[0007] Besonders günstig ist, wenn das Planierschild seitliche verstellbare Verlängerungselemente
aufweist. Dadurch kann die Vorrichtung flexibel an die Breite der zu behandelnden
Oberfläche angepasst werden.
[0008] Für die Vorbehandlung der Oberfläche für die nachfolgende Verdichtung ist es besonders
vorteilhaft, wenn in das Planierschild vorzugsweise höhenverstellbare Aufreißelemente
integriert sind.
[0009] Die Höhenverstellbarkeit des Planierschildes wird am einfachsten dadurch erreicht,
dass das Planierschild an einem Tragarm befestigt ist, welcher über ein Kugelgelenk
mit dem Schlepparm verbunden ist. Dabei ist vorgesehen, dass auf den Tragarm ein sich
am Schlepparm abstützender hydraulischer Hebe- und Senkzylinder einwirkt, wobei vorzugsweise
vorgesehen sein, dass der Tragarm über einen vorzugsweise hydraulisch verstellbaren
Stabilisator mit dem Schlepparm verbunden ist.
[0010] Um das Planierschild an den jeweiligen Untergrund anpassen zu können, ist es vorteilhaft,
wenn der Schnittwinkel des Planierschildes, vorzugsweise hydraulisch, verstellbar
ist, wobei vorzugsweise das Planierschild um eine Querachse drehbar ist. Zur Anpassung
der Verdichtungseinrichtung an den jeweiligen Untergrund kann vorgesehen sein, dass
die Vorrichtung zumindest ein - in Fahrtrichtung gesehen - hinter der Verdichtungseinrichtung
angeordnetes Laufrad aufweist, welches vorzugsweise durch ein Antriebsmittel der Verdichtungseinrichtung
antreibbar ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Laufrad vorzugsweise
hydraulisch höhenverstellbar ist. Dies erleichtert Überstellungsfahrten und Planierarbeiten.
Zur Erleichterung der Handhabbarkeit, insbesondere bei kurvigen Straßenverläufen,
kann das Laufrad lenkbar ausgeführt und vorzugsweise vom Zugfahrzeug aus mitgelenkt
werden.
[0011] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen,
dass - in Fahrtrichtung gesehen - vor dem Planierschild eine Fräse anbaubar ist, wobei
die Fräse vorzugsweise zusammen mit dem Planierschild verstellbar ist. Dadurch können
in einem Arbeitsgang Straßenoberflächen aufgebrochen, planiert und verdichtet werden.
Die Fräse ist dabei vorzugsweise über eine Schnellwechselvorrichtung am Planierschild
befestigt. Zusätzliche Antriebseinrichtungen für die Fräse können entfallen, wenn
die Fräse durch das Antriebsmittel der Verdichtungseinrichtung antreibbar ist.
[0012] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer ersten Ausführungsvariante in einer Seitenansicht;
- Fig. 2
- ein Planierschild im Grundriss; und
- Fig. 3
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer zweiten Ausführungsvariante in einer Seitenansicht.
[0013] Die Vorrichtung 1 weist einen Schlepparm 2 auf, welcher über eine Zugöse 3 an einem
nicht weiter dargestellten Zugfahrzeug, beispielsweise einem Traktor, angehängt werden
kann. Mit dem Schlepparm 2 ist eine eine Rüttelwalze 4 aufweisende Verdichtungseinrichtung
5 verbunden, wobei die Rüttelwalze 4 über einen Antriebsmotor 6 angetrieben werden
kann. Am hinteren Ende der Vorrichtung 1 sind Laufräder 7 vorgesehen, welche über
eine Hebe- und Senkeinrichtung 8 aktiviert oder deaktiviert werden können. Dadurch
ist ein einfacher Transport der Vorrichtung 1 möglich.
[0014] Mit dem Schlepparm 2 ist über ein Kugelgelenk 9 ein Tragarm 10 verbunden. Am Tragarm
10 ist ein Planierschild 11 befestigt, wobei das Planierschild 11 um eine Querachse
12 durch eine hydraulische Schnittwinkelverstelleinrichtung 13 geschwenkt werden kann.
Das Planierschild 11 weist höhenverstellbare Aufreißer 14 auf.
[0015] Über einen Schwenkmotor 15 kann das Planierschild 11 um eine Hochachse 16 verdreht
werden. Die Verdrehstellungen sind aus Fig. 2 ersichtlich. Mit Bezugszeichen 17 sind
Hebe- und Senkzylinder bezeichnet, mit welchen der Tragarm 10 in Bezug zum Schlepparm
2 gehoben oder gesenkt werden kann. Zwischen Tragarm 10 und Schlepparm 2 ist weiters
ein hydraulisch verstellbarer Stabilisator 18 angeordnet.
[0016] Fig. 2 zeigt verschiedene Betriebsstellungen des Planierschildes 11. Bei der mit
strichlierten Linien eingezeichneten Stellung A ist das Planierschild 11 nach links,
bei der mit B gezeichneten Stellung nach rechts geschwenkt. C und D zeigen Betriebsstellungen,
in welchen das Planierschild 11 nach links oder nach rechts seitlich verschoben ist.
Eine zusätzliche Verstellmöglichkeit ergibt sich durch seitliche verstellbare Verlängerungselemente
19.
[0017] Die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung 1 unterscheidet sich von der beschriebenen
Ausführungsvariante dadurch, dass in Fahrtrichtung vor dem Planierschild 11 an diesem
über eine Schnellwechselvorrichtung 20 eine Fräse 21 angebracht ist. Die Fräse 21
kann - wie das Laufrad 7 - vom Antriebsmotor 6 der Rüttelwalze 4 angetrieben werden.
Über die Schnellwechselvorrichtung 20 kann die Fräse 21 be Bedarf rasch an- bzw. abgebaut
werden.
[0018] Die Laufräder 7 können vom Zugfahrzeug aus mitlenkbar ausgebildet sein und weisen
eine vom Zugfahrzeug betätigbare Bremseinrichtung, beispielsweise eine elektro-hydraulische
Bremsvorrichtung, auf.
[0019] Bei der vorliegenden Vorrichtung 1 zum Sanieren und Herstellen von tragfähigen Oberflächen
handelt es sich um ein Mehrzweckgerät zur Durchführung von Planier- und Verdichtungsarbeiten.
[0020] Das vor der Rüttelwalze 4 angebaute Planierschild 11 hat alle Funktionen, die einem
Gräder gleichkommen.
[0021] Die in das Planierschild 11 eingearbeiteten Aufreißhaken 14 können höhenverstellt
werden und somit nur bei Bedarf zum Einsatz kommen.
[0022] Die an der Seite am Planierschild 11 angebrachten Verlängerungen 19 sind verstellbar,
so dass damit auch ein Wasserabzugsgraben hergestellt werden kann.
[0023] Sämtliche Einrichtungen der Vorrichtung 1, wie Planierschild 11, Fräse 21, Laufrad
7, etc. können vom Zugfahrzeug aus, beispielsweise über einen sogenannten Joystick,
betätigt werden.
1. Vorrichtung (1) zum Sanieren und Herstellen von tragfähigen Oberflächen, mit zumindest
einem Schlepparm (2) zum lösbaren Anhängen an eine Zugmaschine, mit einer Verdichtungseinrichtung
(5), wobei - in Fahrtrichtung gesehen - vor der Verdichtungseinrichtung (5) ein Planierschild
(11) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die durch eine Rüttelwalze (4) gebildete Verdichtungseinrichtung (5) mit einem Antriebsmittel
(6) verbunden ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Planierschild (11), vorzugsweise hydraulisch, höhenverstellbar ist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Planierschild (11), vorzugsweise hydraulisch, um eine Hochachse schwenkbar ist.
4. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Planierschild (11) seitlich verstellbar ist.
5. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Planierschild (11) seitliche verstellbare Verlängerungselemente aufweist.
6. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in das Planierschild (11) vorzugsweise höhenverstellbare Aufreißelemente (14) integriert
sind.
7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Planierschild (11) an einem Tragarm (10) befestigt ist, welcher über ein Kugelgelenk
mit dem Schlepparm (2) verbunden ist.
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragarm (10) über einen vorzugsweise hydraulisch verstellbaren Stabilisator (18)
mit dem Schlepparm verbunden ist.
9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Tragarm (10) ein sich am Schlepparm (2) abstützender hydraulischer Hebe-
und Senkzylinder (17) einwirkt.
10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnittwinkel des Planierschildes (11), vorzugsweise hydraulisch, verstellbar
ist, wobei vorzugsweise das Planierschild (11) um eine Querachse (12) drehbar ist.
11. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) zumindest ein - in Fahrtrichtung gesehen - hinter der Verdichtungseinrichtung
(5) angeordnetes Laufrad (7) aufweist, welches vorzugsweise durch das Antriebsmittel
(6) der Verdichtungseinrichtung (5) antreibbar ist.
12. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufrad (7) vorzugsweise hydraulisch höhenverstellbar ist.
13. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufrad (7) vorzugsweise vom Zugfahrzeug aus lenkbar ausgebildet ist.
14. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass - in Fahrtrichtung gesehen - vor dem Planierschild (11) eine Fräse (21) anbaubar
ist, wobei die Fräse (21) vorzugsweise zusammen mit dem Planierschild (11) verstellbar
ist.
15. Vorrichtung (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Fräse durch das Antriebsmittel (6) der Verdichtungseinrichtung (5) antreibbar
ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Fräse (21) über eine Schnellwechselvorrichtung am Planierschild (11) befestigbar
ist.