[0001] Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung mit einer stellbaren Kupplung,
über die die Betätigungsvorrichtung in einen sperrenden bzw. freigebenden Zustand
geschaltet werden kann.
[0002] Betätigungsvorrichtungen dieser Art können insbesondere für Türen mit sicherheitsrelevanten
Eigenschaften eingesetzt werden. Betätigungsvorrichtungen für diesen Zweck verfügen
in der Regel über eine Kupplung. Abhängig vom Zustand der Kupplung kann die Betätigungsvorrichtung
in einen sperrenden bzw. freigebenden Zustand geschaltet werden. Im sperrenden Zustand
ist keine Aktivierung der Betätigungsvorrichtung möglich, so dass eine damit ausgerüstete
Tür von einer Person nicht geöffnet werden kann. Der sperrende Zustand kann z.B. dann
herbeigeführt werden, wenn eine Person nicht über eine ausreichende Zutrittsberechtigung
verfügt. Demgegenüber ist im freigebenden Zustand eine Bedienung der Betätigungsvorrichtung
möglich, so dass eine damit ausgerüstete Tür von einer Person geöffnet werden kann.
Der freigebende Zustand kann z.B. dann herbeigeführt werden, wenn eine Person eine
ausreichende Zutrittsberechtigung vorweisen kann.
[0003] Aus der US 2001/0005998 A1 ist eine Betätigungsvorrichtung der Eingangs genannten
Art bekannt, bei der die Kupplung Kupplungsmittel aufweist, die eine Rastscheibe mit
mindestens einem Rasteingriff, ein Rastelement zum Einrasten in den mindestens einen
Rasteingriff der Rastscheibe und ein Stellelement zum Stellen der Kupplung umfassen.
Bei einer eingerasteten Position des Rastelements ist die Betätigungsvorrichtung freigeben
(die Kupplung ist eingekuppelt) und bei einer ausgerasteten Position des Rastelements
ist die Betätigungsvorrichtung gesperrt (die Kupplung ist ausgekuppelt).
[0004] Bei Betätigungsvorrichtungen der oben genannten Art kann das Problem auftreten, dass
diese wegen einer Positionierung der Kupplung in Richtung auf die Türaußenseite nicht
ausreichend sicher gegenüber Sabotage sind. Manipulationsversuche von Einbrechern
und ähnlichen Personen zielen häufig darauf ab, das Rastelement der Türschlosskupplung
in eine die Betätigungsvorrichtung freigebende Position zu bewegen, um so die Tür
öffnen zu können. Bei der Betätigungsvorrichtung aus der US 2001/0005998 A1 ist das
Rastelement beispielsweise über eine Feder mit einem Elektromotor verbunden, durch
den dieses stellbar ist. Dadurch kann von außen mit Hilfe von Magneten, durch Erschütterung
mittels äußerer Schlageinwirkung oder Ähnlichem das Rastelement entgegen der Federkraft
bewegt werden (von einer ausgerasteten in eine eingerastete Position), ohne dass die
Kupplung gestellt wird. Weiterhin ist bei bekannten Betätigungsvorrichtungen nicht
immer sichergestellt, dass sich ein auf der Außenseite befindlicher Türdrücker im
sperrenden Zustand der Vorrichtung im Freilauf befindet, also ohne einen Kraftschluss
mit weiteren Elementen frei bewegbar ist.
[0005] Daher liegt der Erfindung die
Aufgabe zu Grunde, eine Betätigungsvorrichtung so weiter auszubilden, dass die oben genannten
Probleme vermieden werden können.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst mit einer Betätigungsvorrichtung, welche die Merkmale des
Anspruchs 1 aufweist. Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Der Grundgedanke der Erfindung besteht also darin, das Stellelement der Kupplung
derart auszubilden, dass, solange die Betätigungsvorrichtung in den sperrenden Zustand
geschaltet ist, der mindestens eine Rasteingriff der Rastscheibe vom Stellelement
in der Weise verschlossen ist, dass das Rastelement nicht in den mindestens einen
Rasteingriff eingreifen kann. Im Gegensatz zum Stand der Technik wird also nicht das
Rastelelement direkt gestellt, um zwischen sperrenden und freigebenden Zustand zu
wechseln, sondern das Stellelement schließt bzw. öffnet den mindestens einen Rasteingriff.
Dies hat den Vorteil, dass sämtliche Versuche das Rastelement von außen zu manipulieren
nicht mehr greifen, da der Rasteingriff im gesperrten Zustand verschlossen ist und
es somit in diesem Zustand nicht möglich ist, das Rastelement in den mindestens einen
Rasteingriff einzubringen. Ein Einbrecher oder eine ähnliche Person, die die Absicht
hat ein Türschloss zu manipulieren, wird häufig versuchen, die Öffnung der Tür durch
Manipulation des Rastelements zu erreichen. Solche Versuche laufen mit der erfindungsgemäßen
Betätigungsvorrichtung ins Leere.
[0008] Unter dem Begriff "Verschließen" ist in diesem Zusammenhang zu verstehen, dass der
mindestens eine Rasteingriff für das Rastelement blockiert wird und ein Eingriff nicht
stattfinden kann. Die Verschließung des mindestens einen Rasteingriffs durch das Stellelement
kann auf jede hierfür geeignete Weise herbeigeführt werden. Beispielsweise kann ein
Stift oder Ähnliches so positioniert werden, dass er den mindestens einen Rasteingriff
ausfüllt und ein Eingriff des Rastelements in den mindestens einen Rasteingriff verhindert
wird. Ein weiteres Beispiel für ein Stellelement ist eine Verschlussplatte oder ein
Deckel, der im sperrenden Zustand der Betätigungsvorrichtung, vom Rastelement aus
gesehen, vor der mindestens einen Rastöffnung angeordnet ist und diese für das Rastelement
verschließt.
[0009] Zweckmäßigerweise ist das Stellelement so auszubilden, dass es nicht von außen, insbesondere
nicht durch magnetische Einwirkung oder Erschütterung, manipulierbar ist. Dies kann
beispielsweise dadurch erreicht werden, dass zum Stellen des Stellelements keine Feder,
sondern ein starres Schaltmittel verwendet wird, dass nicht in der oben beschriebenen
Weise manipulierbar ist.
[0010] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Betätigungsvorrichtung
eine dreiteilige, in einer Drehachse liegende Zentralachse, z.B als Vierkant, auf.
Diese weist ein erstes Achsensegment aus einem ersten und einem zweiten Teil auf,
wobei das erste Teil auf einer Außenseite zum Eingriff eines ersten Betätigungselementes,
insbesondere eines Außendrückers, dient und das zweite Teil sich in Verlängerung des
ersten Teiles bis in die Kupplung erstreckt. Das zweite Achsensegment dient zur Betätigung
eines Türschlosses, wobei das zweite Achsensegment vom zweiten Teil des ersten Achsensegmentes
durchlaufen wird und sich bis in die Kupplung erstreckt. Das dritte Achsensegment
dient zum Eingriff eines zweiten Betätigungselementes, insbesondere eines Innendrückers,
und erstreckt sich aus der Kupplung heraus auf eine Innenseite. Ferner bewirken die
Kupplungsmittel der Kupplung der Betätigungsvorrichtung für einen sperrenden bzw.
freigebenden Zustand in der Kupplung einen Freilauf bzw. Kraftschluss zwischen dem
Ende des zweiten Teiles des ersten Achsensegmentes und dem Ende des dritten Achsensegmentes.
[0011] Diese Ausführungsform zeichnet sich besonders dadurch aus, dass die Zentralachse
dreiteilig ausgeführt ist. Dies bietet den besonderen Vorteil, dass die Kupplung zwischen
dem zweiten und dritten Achsensegment, also auf der Innenseite der Tür hinter dem
Türschloss liegend, angeordnet ist.
[0012] Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, dass die Kupplungsmittel im sperrenden Zustand
der Vorrichtung eine Unterbrechung des Kraftflusses vom ersten Achsensegment, also
von der Außenseite aus, sicherstellen, so dass sich ein Außendrücker dann im Freilauf
befindet. Hiermit wird eine Sabotage der Betätigungsvorrichtung erheblich erschwert.
[0013] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung
besteht der zweite Teil des ersten Achsensegments aus einem in der Drehachse liegenden
Zapfen, der in einer Innenbohrung des zweiten Achsensegments geführt ist. Dies hat
den Vorteil, dass einerseits das zweite Achsensegment im Bereich des Türschlosses
frei um das erste Achsensegment drehbar ist und andererseits Drehbewegungen vom ersten
Achsensegment, also von der Außenseite der Vorrichtung, widerstandsarm quasi durch
das zweite Achsensegment bis in die Kupplung hindurchgeleitet werden können.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist an der Betätigungsvorrichtung
ein Koppelelement für eine starre Verbindung des dritten mit dem zweiten Achsensegment
vorgesehen. Ein Vorteil wird darin gesehen, dass wegen der starren Verbindung des
dritten Achsensegments mit dem zweiten Achsensegment über das Koppelelement eine Bedienung
der Betätigungsvorrichtung über das dritte Achsensegment, also von einer Innenseite
aus, in jedem Falle möglich ist.
[0015] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Koppelelement in Form einer Hülse ausgeführt
ist. Diese Hülse hat zum einen die Aufgabe, Drehbewegungen vom dritten Achsensegment,
also von einer Innenseite der Vorrichtung, starr auf das zweite Achsensegment und
somit auf ein davon betätigtes Türschloss zu übertragen. Die Hülse hat aber weiterhin
die Funktion eines Gehäuses, da sie die Kupplung und damit alle innen liegenden Teile
umfasst und damit gegen Schutz und Beschädigungen schützt.
[0016] Besonders vorteilhaft ist das Koppelelement mit einer ersten Mitnehmerscheibe auf
dem in die Kupplung reichenden Ende des dritten Achsensegmentes und mit einer zweiten
Mitnehmerscheibe auf dem in die Kupplung reichenden Ende des zweiten Achsensegmentes
verbunden. Durch Vermittlung über die Mitnehmerscheiben ist einerseits eine gute und
sichere Kraftübertragung von der Hülse auf die einzelnen Achsensegmente gewährleistet.
Andererseits kann der Durchmesser der Mitnehmerscheiben anwendungsabhängig so ausgewählt
werden, dass in dem dadurch gebildeten Gehäuse ausreichend Raum zur Unterbringung
der Elemente der Kupplung zur Verfügung steht.
[0017] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Betätigungsvorrichtung ist die Rastscheibe
auf dem Ende des zweiten Teiles des ersten Achsensegmentes in der Kupplung angebracht,
radial zur Drehachse schwenkbar und weist als mindestens einen Rasteingriff eine verschließbare
bzw. freigebbare Rastbohrung auf. Weiterhin ist das Rastelement zum Eingriff in die
Rastbohrung bei Kraftschluss zwischen erstem und drittem Achsensegment mit dem in
die Kupplung reichenden Ende des dritten Achsensegmentes verbunden.
[0018] Diese Ausführung zeichnet sich durch das Zusammenspiel einer mit dem ersten Achsensegment
schwenkbaren Rastscheibe mit Rastbohrung, welche durch eine von außen aufgebrachte
Drehbewegung bewegt wird, und dem zum Eingriff in die Rastbohrung vorgesehenen und
als Mitnehmerbolzen ausgebildeten Rastelements am dritten Achsensegment in der Kupplung
aus. Diese Ausführung stellt einerseits einen robusten Kraftschuss sicher, wenn der
Mitnehmerbolzen in die Rastbohrung der Rastscheibe eingegriffen hat. Andererseits
ist der Eingriff aber nur dann möglich, wenn die radiale Lage der Rastbohrung auf
der Rastscheibe mit der Lage des Mitnehmerbolzens übereinstimmt. Dies setzt wiederum
entsprechende Positionen des ersten und dritten Achsensegmentes voraus. In der Praxis
können diese Positionen vorteilhaft so eingestellt werden, dass ein Eingriff des Mitnehmerbolzens
in die Rastbohrung nur dann möglich ist, wenn sich Außen- und Innendrücker, die auf
dem ersten und dritten Achsensegment montiert sind, in einer Ruhelage befinden, also
vorteilhaft in einer horizontalen Position.
[0019] Die Erfindung und vorteilhafte weitere Ausführungen werden nachfolgend anhand von
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnung weiter erläutert.
Es zeigen schematisch:
[0020] Fig. 1 eine perspektivische Innenansicht einer Betätigungsvorrichtung für ein Türschloss,
wobei die Kupplung sich in einem Zustand befindet, der einen Freilauf eines Außendrückers
gegenüber dem Türschloss wegen mangelnder Zugangsberechtigung bewirkt,
[0021] Fig. 2 die erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung von Fig. 1, wobei die Kupplung
sich in einem Zustand befindet, der einen Kraftschluss eines Außendrückers mit dem
Türschloss wegen vorliegender Zugangsberechtigung ermöglicht,
[0022] Fig. 3 eine der Darstellung von Fig. 1 entsprechende perspektivische Innenansicht,
wobei zusätzlich ein beispielhafter, elektromotorischer Antrieb dargestellt ist, über
den die erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung zwischen den Zuständen Kraftschluss
und Freilauf umschaltbar ist, und
[0023] Fig. 4 eine perspektivische Außenansicht auf eine komplette Ausführung für die beispielhafte
erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung nach den Figuren 1 bis 3.
[0024] Die in den Figuren 1 bis 4 dargestellte, vorteilhafte Ausführung der erfindungsgemäßen
Betätigungsvorrichtung wird nachfolgend im Detail beschrieben.
[0025] Die Figuren 1 und 2 zeigen perspektivische Innenansichten der wesentlichen Elemente
der Betätigungsvorrichtung. Dabei sind aus Gründen der besseren Übersicht insbesondere
ein elektromotorischer Antrieb und weitere, äußere Gehäusebestandteile, insbesondere
eine umfassende Hülse, nicht dargestellt. Hierdurch wird eine Erläuterung des Aufbaues
und der Funktionsweise, insbesondere einer Kupplung 400 der Betätigungsvorrichtung
erleichtert. Der Antrieb 480 und die weiteren Gehäusebestandteile mit der Hülse 470
werden an Hand der Figuren 3 und 4 näher erläutert.
[0026] Fig. 1 zeigt dabei die Kupplung 400 in einem sperrenden Zustand der Betätigungsvorrichtung.
Hierbei kann ein Außendrücker keine Aktion der Betätigungsvorrichtung bewirken, d.h.
eine damit ausgerüstete Tür bleibt verschlossen. Dieser Zustand ruft somit einen Freilauf
eines Außendrückers gegenüber einem Türschloss hervor. Ebenfalls aus Gründen der besseren
Übersicht ist in den Figuren kein Türschloss dargestellt. In einem vollständig montierten
Zustand ist ein solches Türschloss im Bereich B platziert. Der Freilaufzustand ist
erforderlich, wenn eine nicht dargestellte und auf die Kupplung 400 einwirkende Codiervorrichtung
das Fehlen einer Zugangsberechtigung signalisiert.
[0027] Weiterhin zeigt Fig. 2 die Kupplung 400 in einem freigebenden Zustand der Betätigungsvorrichtung.
Hierbei kann ein Außendrücker die Betätigungsvorrichtung aktivieren, d.h. eine damit
ausgerüstete Tür öffnen. Dieser Zustand ruft somit einen Kraftschluss eines Außendrückers
mit einem Türschloss hervor. Dieser Zustand ist dann erforderlich, wenn eine nicht
dargestellte und auf die Kupplung 400 einwirkende Codiervorrichtung das Vorliegen
einer Zugangsberechtigung signalisiert. Die Umschaltung zwischen diesen beiden Zuständen
wird im Wesentlichen durch einen scheibenförmigen, kippbaren Arretierhebel 440 ermöglicht.
[0028] Gemäß der Darstellung in Fig. 1 können bei der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung
im Wesentlichen die Bereich A bis E unterschieden werden. Der Bereich A liegt auf
einer Außenseite der Betätigungsvorrichtung und ermöglicht z.B. die Anbringung eines
Außendrückers. Hierüber kann die Betätigungsvorrichtung von einer außerhalb eines
Sicherungsbereiches befindlichen Person bedient werden. Da es sich dabei um ein übliches
Bauteil einer Türbetätigungsvorrichtung handelt, ist ein solcher in den Figuren nicht
dargestellt. Der rechts daneben befindliche Bereich B ermöglicht die Anbringung eines
Türschlosses. Hiermit kann der mechanische Verschluss einer mit der erfindungsgemäßen
Betätigungsvorrichtung ausgerüsteten Tür mit umgebenden, festen Raumbestandteilen,
z.B. einer Türzarge, hergestellt werden. Da es sich auch dabei um ein übliches Bauteil
handelt, ist ein solches ist in den Figuren nicht dargestellt. Im Bereich C wird die
Halterung der Betätigungsvorrichtung insbesondere an einem Türblatt z.B. mit einer
flachen, streifenförmigen und vertikal verlaufenden Montageplatte 450 ermöglicht.
Dieses weist hierzu vorteilhaft mehrere Schraubbohrungen 452 auf. Es schießt sich
ein Kupplungsbereich D an, der sich bereits auf einer Innenseite der erfindungsgemäßen
Betätigungsvorrichtung befindet. Schließlich ist in Fig. 1 auf der rechten Seite der
Bereich E dargestellt, der die Anbringung z.B. eines Innendrückers ermöglicht. Alle
rotierbaren Elemente der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung sind um eine zentrale
Drehachse F bewegbar, deren Enden in Fig. 1 an der rechten und linken Seite strichliert
dargestellt sind. Der Bereich C trennt die auf der Außenseite liegenden Bereich A
und B von den auf der Innenseite liegenden Bereiches D und E.
[0029] Ein wesentliches Element der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung ist eine in
der zentralen Drehachse F liegende, dreiteilige Zentralachse 100. Diese weist ein
erstes, zweites und drittes Achsensegment 10, 20 und 30 auf.
[0030] Dabei dient das erste Achsensegment 10 einerseits zur Anbringung eines ersten Betätigungselementes
auf einer Außenseite einer Türkonstruktion. Bei dem ersten Betätigungselement kann
es sich vorteilhaft um einen händisch von einer Person bedienbaren Außendrücker handeln.
Der Außendrücker ist bevorzugt an einem Teil 11 des ersten Achsensegments 10 angebracht.
Das erste Achsensegment 10 hat weiterhin die Aufgabe Drehbewegungen, die auf der linken
Außenseite z.B. von einer Person über einen Außendrücker aufgebracht werden, bis in
den Kupplungsbereich D zu übertragen, also bis auf die Innenseite der Betätigungsvorrichtung.
Hierzu weist das erste Achsensegment 10 zusätzlich einen zweiten Teil 12 auf. Bei
dem in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist dieser zweite
Teil 12 des ersten Achsensegments 10 in Form eines zylindrischen Zapfens 12 ausgeführt,
der in der zentralen Drehachse F liegt und sich beginnend an einer Stoßstelle 14 zum
Bereich 11 bis in eine Kupplung 400 erstreckt. Diese ist in einem Kupplungsbereich
D auf der Innenseite der Betätigungsvorrichtung angeordnet.
[0031] Der Zapfen 12 des ersten Achsensegments 10 ist weiterhin erfindungsgemäß durch das
Innere eines zweiten Achsensegments 20 hindurchgeführt, insbesondere durch eine dort
befindliche axiale Bohrung. Das erste und zweite Achsensegment 10 und 20 liegen an
einer Stoßstelle 14 auf der Außenseite der Betätigungsvorrichtung aneinander an. Der
Zapfen 12 bewirkt, dass das erste und zweite Achsensegment 10 und 20 auf der Drehachse
F frei und reibungsarm gegeneinander verdrehbar sind. Das zweite Achsensegment 20
dient zur Übertragung von Drehbewegungen auf ein im Bereich B befindliches, nicht
dargestelltes Türschloss. Auch das zweite Achsensegment 20 ist durch den Bereich C
hindurch bis in das Innere des Kupplungsbereiches D geführt. Die Durchführung erfolgt
vorteilhaft über eine zentrale Bohrung 451 in der Montageplatte 450.
[0032] Es schließt ein drittes, in der Drehachse F liegendes Achsensegment 30 an. Dessen
Ende 32 ist im Inneren des Kupplungsbereiches D frei drehbar gegenüber dem Ende 13
des Zapfens 12 des ersten Achsensegments 10. Im Beispiel der Fig. 1 ist das Ende 32
des dritten Achsensegmentes 30 vorteilhaft mit dem Kopfende 13 des Zapfens 12 über
ein innen liegendes, axiales Wellenstück 418 drehbar verbunden. Das dritte Achsensegment
30 ist schließlich aus dem Kupplungsbereich D hinaus bis auf die Innenseite E der
Betätigungsvorrichtung geführt. Der dortige Bereich 31 dient zur Anbringung eines
zweiten Betätigungselementes auf einer Innenseite der Türkonstruktion. Bei dem zweiten
Betätigungselement kann es sich vorteilhaft um einen ebenfalls händisch von einer
Person bedienbaren Innendrücker handeln. Dieser kann also von einer innerhalb eines
Sicherungsbereiches befindlichen Person betätigt werden.
[0033] Im Beispiel der Figuren 1 bis 4 sind die Außenseiten der drei Achsensegmente 10,
20, 30 vorteilhaft vierkantförmig ausgebildet. Es sind aber auch andere Gestaltungen
möglich, z.B. eine drei- oder fünfkantfömige Außenkontur, bzw. eine Bolzenform, deren
Mantel mit parallel zu Drehachse F verlaufenden Rillen versehen ist.
[0034] Gemäß der Erfindung ist auf der Innenseite der Betätigungsvorrichtung im Kupplungsbereich
D eine Kupplung 400 platziert, die ebenfalls weitgehend in der zentralen Drehachse
F liegt. Diese ist so gestaltet, dass einerseits eine z.B. über einen Innendrücker
von einer Person auf das dritte Achsensegment 30 aufgebrachte Drehbewegung in jedem
Falle auf das zweite Achsensegment 20, und dann auf ein davon angetriebenes Türschloss
übertragen wird. Die Übertragung erfolgt dabei unabhängig davon, ob sich die Kupplung
im Zustand "Freilauf" oder "Krahschluss" befindet. Eine im Inneren eines Sicherheitsbereichs,
in Fig. 1 z.B. im Bereich E, befindliche Person, hat also in jedem Falle die Möglichkeit,
ein im Bereich B liegendes Türschloss zu betätigen und somit eine mit der erfindungsgemäßen
Betätigungsvorrichtung ausgerüstete Tür quasi von Innen zu öffnen. Die Kupplung 400
ist weiterhin so gestaltet, dass andererseits eine z.B. über einen Außendrücker von
einer Person auf das erste Achsensegment 10 aufgebrachte Drehbewegung nur dann auf
das zweite Achsensegment 20 übertragen wird, und somit auf ein davon angetriebenes
Türschloss, wenn sich die Kupplung im Zustand "Kraftschluss" befindet. Befindet sich
diese dagegen im Zustand "Freilauf", so ist die Übertragung unterbrochen und Drehbewegungen
auf das erste Achsensegment 10 sind wirkungslos. Die Erkennung der beiden Zustände
kann durch eine in den Figuren nicht dargestellte und von einer Person bedienbare
Codiervorrichtung erfolgen.
[0035] Die zustandsunabhängige, zwangsgeführte Übertragung einer Drehbewegung vom dritten
Achsensegment 30 auf das zweite Achsensegment 20 und von dort auf ein Türschloss erfolgt
quasi über den Kupplungsbereich D hinweg. Hierzu sind die beiden Achsensegmente 30
und 20 über ein Koppelelement starr miteinander verbunden.
[0036] Bei der in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführung ist an dieser Drehbewegungsübertragung
zwischen dem dritten und dem zweiten Achsensegment zum einen eine erste Mitnehmerscheibe
420 beteiligt, die im Inneren der Kupplung 400 auf dem Kopfende 32 des dritten Achsensegments
30 angebracht ist. Des Weiteren ist eine zweite Mitnehmerscheibe 430 beteiligt, die
im Inneren der Kupplung 400 auf dem Kopfende 22 des zweiten Achsensegments 20 angebracht
ist. Um die zweite Mitnehmerscheibe 430 gegen unerwünschte Verschiebungen auf dem
zweiten Achsensegment 20 zu schützen ist vorteilhaft eine zusätzliche, c- förmige
Rastscheibe 433 vorgesehen, die in eine Nut 24 am Kopfende 22 des zweiten Achsensegments
20 eingerastet ist. Die zweite Mitnehmerscheibe 430 ist somit zwischen die Rastscheibe
433 und die dahinter liegende Montageplatte 450 eingeklemmt. Beide Mitnehmerscheiben
sind über ein Koppelelement fest miteinander verbunden. In den Figuren 1, 2 und 3
ist dieses Koppelelement nicht dargestellt, um eine Darstellung und Erläuterung der
innen liegenden Teile der Kupplung 400 zu ermöglichen. Bei dem Koppelelement kann
es sich z.B. um fest mit den beiden Mitnehmerscheiben 420, 430 verbundene, ein oder
mehrteilige Stangen, Bügel, Hülsen, Klammern und dergleichen handeln.
[0037] In Fig. 4 ist eine vorteilhafte Ausführung eines derartigen Koppelelements in Form
einer Hülse 470 in einer perspektivischen Außenansicht dargestellt. Diese Hülse 470
umfasst auch in der Art eines Gehäuses alle innen liegenden Teile der Kupplung 400.
Die Hülse greift zur Verdrehsicherung vorteilhaft in jeweils einen Mitnahmezapfen
421 bzw. 431 auf der Mantelfläche der ersten bzw. zweiten Mitnehmerscheibe 420 bzw.
430 ein. Weiterhin ist die Hülse 470 vorteilhaft über Halteschrauben 471 bzw. 472
befestigt, welche in radiale Gewindebohrungen 422 bzw. 432 in der Mantelfläche der
ersten bzw. zweiten Mitnehmerscheibe 420 bzw. 430 eingreifen.
[0038] Für die Bewirkung der Zustände der Zustände "Freilauf" und "Krahschluss" sind in
der Kupplung 400 zusätzliche Elemente vorhanden.
[0039] Dies sind einerseits ein scheibenförmiger Arretierhebel 440 und eine Rastscheibe
410. Dabei ist die Rastscheibe 410 im Inneren der Kupplung am Kopfende 13 des Zapfens
12 des ersten Achsensegments 10 angebracht und in einer radialen Ebene zur Drehachse
F schwenkbar. Der Schwenkbereich wird durch die Drehung des Zapfens 12 bestimmt. Dieser
überträgt Drehungen, welche von einem Außendrücker auf den Bereich 11 des ersten Achsensegments
10 ausgeübt werden. Die Rastscheibe 410 verfügt über ein bogensegmentförmiges Kopfstück
411. Diese weist wiederum eine außen liegende Reibfläche 412 und ein durchgehende
Rastbohrung 413 auf.
[0040] Der Arretierhebel 440 ist an der Rastscheibe 410 axial zur Drehachse F kippbar gelagert
und somit gemeinsam mit der Rastscheibe 410 und dem Zapfen 12 schwenkbar. Bei der
in den Figuren 1 bis 3 dargestellten vorteilhaften Ausführung ist der Arretierhebel
440 an einer Montageplatte 414 auf der Unterseite des bogensegmentförmigen Kopfstücks
411 kippbar gelagert. Die Montageplatte 414 ist mit einer tangential zur Drehachse
F verlaufenden Bohrung 415 versehen. In dieser ist ein Spiralspannstift 416 angeordnet.
An den beiden Enden reicht der Spiralspannstift 416 durch Haltelaschen 442 des Arretierhebels
440 hindurch.
[0041] Bei der Ausführung der Figuren 1 und 2 liegt der Arretierhebel 440 im Inneren der
Kupplung 400 in einer radialen Ebene zur Drehachse F. Er weist einen Mittenbereich
443 mit einer Bohrung zum Durchgriff des Kopfendes 13 des Zapfens 12 des ersten Achsensegments
10 auf. Auf der einen Seite schließt sich an den Mittenbereich 443 eine Betätigungsnase
444 an, an deren Kopfende eine annähernd parallel zur Drehachse F verlaufender Rastbolzen
445 angebracht ist. Weiterhin ist der Rastbolzen 445 auf das bogensegmentförmige Kopfstück
411 der Rastscheibe 410 gerichtet und greift in die dortige Rastbohrung 413 ein. Auf
derjenigen Seite des Mittenbereiches 443, welche der Betätigungsnase 444 gegenüber
liegt, ist eine bogensegmentförmige Betätigungsplatte 441 vorhanden.
[0042] Abhängig von der Kipplage des Arretierhebels 440 kann der Rastbolzen 445 zwei Endlagen
einnehmen. In der einen Endlage des Kipphebels, die in Fig. 1 dargestellt ist und
dem Zustand "Freilauf" entspricht, greift der Rastbolzen 445 so stark in die Rastbohrung
413 ein, dass diese durch den Rastbolzen 445 vollständig ausgefüllt wird und die Reibfläche
412 auf der abgewandten Seite des Kopfstücks 411 somit flächig geschlossen ist. In
der anderen Endlage des Kipphebels, die in Fig. 2 dargestellt ist und dem Zustand
"Krahschluss" entspricht, ist der Rastbolzen 445 aus der Rastbohrung 413 zumindest
soweit herausgezogen, dass die Reibfläche 413 auf der abgewandten Seite des Kopfstücks
411 nicht mehr flächig geschlossen ist, also die Rastbohrung 413 zumindest teilweise
frei liegt.
[0043] Vorteilhaft wird die Kippung des Arretierhebels 440 zwischen diesen beiden Endlagen
durch einen entsprechenden Eingriff auf die gegenüber liegende bogensegmentförmige
Betätigungsplatte 441 hervorgerufen. Bei den in den Figuren 3 und 4 dargestellten
Ausführungen erfolgt dieser Eingriff vorteilhaft durch einen Antrieb 480. Dieser verfügt
über einen Exzenter 484, der eine hohe Kante 485 und eine um etwa 180 Grad dazu versetzte
flache Kante 486 aufweist. Der Exzenter ist entlang seiner Achse drehbar und reicht
bis in den Spalt 446 zwischen der bogensegmentförmigen Betätigungsplatte 441 des Arretierhebels
440 und dem Innenrand der zweiten Mitnehmerscheibe 430. Abhängig von der Drehlage
des Exzenters wird die Betätigungsplatte 441 des Arretierhebels 440 so ausgelenkt,
dass der Rastbolzen 445 die eine oder andere der oben beschriebenen Endlagen einnimmt.
So liegt der Exzenter 484 im Beispiel der Fig. 3 mit seiner hohen Kante 485 zwischen
Betätigungsplatte 441 und Mitnehmerscheibe 430, so dass der Rastbolzen 445 die in
Fig. 2 dargestellte und dem Zustand "Kraftschluss" entsprechende Position einnimmt.
Ist der Exzenter 484 dagegen um 180 Grad gedreht und liegt somit mit seiner flachen
Kante 486 zwischen Betätigungsplatte 441 und Mitnehmerscheibe 430, so nimmt der Rastbolzen
445 die in Fig. 1 dargestellte und dem Zustand "Freilauf" entsprechende Position ein.
Um dem Exzenter 484 diesen Eingriff in die Kupplung zu ermöglichen, ist im Beispiel
der Fig. 4 ein radialer Durchgriffsschlitz 473 im Mantel der Hülse 470 vorgesehen.
[0044] Der Antrieb des Exzenters 484 kann vorteilhaft auf elektromotorische oder elektromagnetische
Weise erfolgen. Die hierfür notwendigen Elemente sind im Beispiel der Figuren 3 und
4 in einem Gehäuse 481 untergebracht. Dieses ist beispielsweise über eine u-förmige
Haltelasche 482 auf der Innenseite 453 der Montageplatte 450 fixiert. Hierfür sind
vorteilhaft die Enden der Haltelasche 482 über Klemmschrauben 483 mit der Innenseite
453 verbunden. Mittels einer Distanzhülse 417 wird ein vorgegebener Abstand zwischen
der Innenseite 453 und der Haltelasche 482 eingestellt. Zuleitungen für Steuersignale
sind ebenfalls vorhanden.
[0045] Vorteilhaft kann im Bereich der Haltelaschen 442 zusätzlich eine Feder gelagert sein,
die in den Figuren 1 bis 3 verdeckt und somit nicht sichtbar ist. Diese übt eine solche
Druckkraft auf den Arretierhebel 440 aus, dass die Betätigungsnase 444 und der darauf
sitzende Rastbolzen 445 in Richtung auf die Rastscheibe 410 gedrückt wird, die Kupplung
also den Zustand "Freilauf" einnimmt. Durch den Eingriff z.B. eines Exzenters 484,
wie an Hand der Figuren 3 und 4 beschrieben, kann der Arretierhebel 440 gegen die
Kraft der verdeckten Feder so ausgelenkt werden, dass die Betätigungsnase 444 und
der darauf sitzende Rastbolzen 445 von der Rastscheibe 410 weg gedrückt wird, die
Kupplung also den Zustand "Krahschluss" einnimmt.
[0046] Schließlich sind für die Bewirkung der Zustände der Zustände "Freilauf" und "Krahschluss"
in der Kupplung 400 zusätzlich zu den oben ausführlich erläuterten Elementen "Arretierhebel
440" und "Rastscheibe 410" noch weitere Elemente erforderlich.
[0047] Dies sind ein Mitnahmebolzen 424, der federnd in einem Lagerelement 423 gehalten
wird. Diese Elemente sind gemeinsam mit dem dritten Achsensegment 30 drehbar und auf
die Reibfläche 412 des bogensegmentförmigen Kopfstücks 411 der Rastscheibe 410 gerichtet.
Weiterhin ist der Mitnahmebolzen 424 so platziert, dass dieser bei einer entsprechenden
Winkellage der Rastscheibe 410 in die dortige Rastbohrung 413 eingreifen kann. Bei
der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsform sind diese Elemente hierzu
vorteilhaft auf derjenigen Seite der ersten Mitnehmerscheibe 420 angebracht, welche
auf die Reibfläche 412 gerichtet ist. Der Mitnahmebolzen 424 wird dabei über die Federung
im Lagerelement 423 auf die Reibfläche 412 gedrückt.
[0048] Der Arretierhebel 440 und die Rastscheibe 410 auf dem Zapfen 12 des ersten Achsensegments
10 und der gefederte Mitnahmebolzen 424 auf der ersten Mitnehmerscheibe 420 des dritten
Achsensegments 30 wirken auf folgende Weise zusammen:
[0049] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Zustand "Freilauf" greift der Rastbolzen 445 wie
oben bereits beschrieben so stark in die Rastbohrung 413 ein, dass diese durch den
Rastbolzen 445 vollständig ausgefüllt wird und die Reibfläche 412 auf der abgewandten
Seite des Kopfstücks 411 somit flächig geschlossen ist. Hierdurch wird der Mitnahmebolzen
424 aus der Rastbohrung 413 verdrängt, falls dieser vorher in die Rastbohrung 413
eingegriffen hatte. Dabei wird die Rastbohrung 413 so vollständig verschlossen, dass
in keiner Winkellage ein eventuell erneuter Eingriff des Mitnahmebolzens 424 mehr
möglich ist. Hiermit ist der Kraftfluss zwischen dem ersten und dem dritten Achsensegment
10 und 30 unterbrochen. Auf einen Außendrücker aufgebrachte und über den Zapfen 12
des ersten Achsensegmentes 10 bis zur Rastscheibe 410 geleitete Drehbewegungen können
somit nicht mehr auf das dritte Achsensegment 30 übertragen werden. Weiterhin können
diese auch nicht mehr auf das mit dem dritten Achsensegment 30 über die Hülse 470
starr gekoppelte zweite Achsensegment 20 und einem davon angetriebenen Türschloss
übertragen werden. Eine Betätigung des Türschlosses ist somit auch bei Betätigungen
eines Außendrückers nicht mehr möglich. Die Öffnung einer Tür, die mit einer erfindungsgemäßen
Betätigungsvorrichtung ausgerüstet ist, kann auf diese Weise für eine Person z.B.
bei Fehlen einer entsprechenden Zugangsberechtigung blockiert werden.
[0050] Bei dem anderen, in Fig. 2 dargestellten Zustand "Kraftschluss" ist der Rastbolzen
445 wie oben ebenfalls bereits beschrieben aus der Rastbohrung 413 zumindest soweit
herausgezogen, dass die Reibfläche 412 auf der abgewandten Seite des Kopfstücks 411
nicht mehr flächig geschlossen, also die Rastbohrung 413 zumindest teilweise frei
ist. Bei einer entsprechenden Winkellage des ersten Achsensegments 10 und damit der
Rastscheibe 410 kann nun der Mitnahmebolzen 424 in die Rastbohrung 413 eingreifen.
Hiermit ist der Kraftfluss zwischen dem ersten und dem dritten Achsensegment 10 und
30 geschlossen. Auf einen Außendrücker aufgebrachte und über den Zapfen 12 des ersten
Achsensegmentes 10 bis zur Rastscheibe 410 geleitete Drehbewegungen können nun auf
das dritte Achsensegment 30 übertragen werden. Weiterhin können diese nun auch auf
das mit dem dritten Achsensegment 30 über die Hülse 470 starr gekoppelte zweite Achsensegment
20 und einem davon angetriebenen Türschloss übertragen werden. Eine Betätigung des
Türschlosses ist somit bei Betätigungen eines Außendrückers möglich. Die Öffnung einer
Tür, die mit einer erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung ausgerüstet ist, kann
auf diese Weise für eine Person, die z.B. über eine ausreichende Zugangsberechtigung
verfügt, freigegeben werden.
[0051] Die erfindungsgemäße dreiteilige Ausführung der Zentralachse aus dem ersten, zweiten
und dritten Achsensegment 10, 20, 30 bietet den besonderen Vorteil, dass alle Drehbewegungen
auf eine innerhalb einer Tür und damit eines Sicherheitsbereiches liegende Kupplung
400 übertragen werden können. Hiermit ist die Gesamtanordnung wirkungsvoll gegen Manipulation
und Vandalismus geschützt.
[0052] In Fig. 4 ist schließlich die bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung
in einer vollständig geschlossenen Form dargestellt. Dabei ist die Kupplung 400 nicht
nur durch die Hülse 470 vollständig umschlossen, sondern es ist auch das an den Bereich
E angrenzende Ende der Kupplung durch eine hintere Gehäuseplatte 460 abgedeckt. Diese
weist eine zentrale Bohrung 461 zur Durchführung des dritten Achsensegmentes 30 auf.
An den Ecken sind Montagebohrungen 462 für Halteschrauben 464 vorhanden. Die Halteschrauben
sind jeweils mit den Enden von vier Eckbolzen 463 verbunden, die parallel zum Mantel
der Hülse 470 bis zur Montageplatte 450 reichen. Dort sind diese über in Fig. 4 verdeckte
Halteschrauben 465 mit der Montageplatte 450 über entsprechende Montagebohrungen 452
verbunden.
[0053] Weitere Beschreibung anhand der Bezugszeichen
- A
- Bereich zur Anbringung eines ersten Betätigungselementes, insbesondere eines Außendrückers
- B
- Bereich zur Anbringung eines Türschlosses
- C
- Bereich zur Halterung insbesondere an einem Türblatt
- D
- Kupplungsbereich
- E
- Bereich zur Anbringung eines zweiten Betätigungselementes, insbesondere eines Innendrückers
- F
- Zentrale Drehachse
100 dreiteilige Zentralachse
[0054]
- 10
- erstes Achsensegment, dient zur Anbringung eines Außendrückers
- 20
- zweites Achsensegment, dient zur Anbringung eines Schlosses
- 30
- drittes Achsensegment, dient zur Anbringung eines Innendrückers
10 erstes Achsensegment
[0055]
- 11
- erster Teil des ersten Achsensegments, Außendrücker montierbar
- 12
- zweiter Teil des ersten Achsensegments, insbesondere Zapfen, durch Innenbohrung 23 des zweiten Achsensegmentes 20 bis in
Kupplung geführt
- 13
- Kopfende des Zapfens, trägt Rastscheibe 410 und Arretierhebel 440
- 14
- Stoß zwischen erstem und zweitem Achsensegment 10, 20
20 zweites Achsensegment mit Innenbohrung 23
[0056]
- 21
- außen liegender Bereich des zweiten Achsensegments. Drehung dient zur Aktivierung
eines Schlosses
- 22
- Kopfende des zweiten Achsensegments, das bis in die Kupplung hineinreicht
- 23
- Innenbohrung
- 24
- Nut am Kopfende des zweiten Achsensegments 20
30 drittes Achsensegment
[0057]
- 31
- Bereich des dritten Achsensegments, worauf ein Innendrücker montierbar ist
- 32
- Kopfende des dritten Achsensegments, das bis in die Kupplung hineinreicht
- 400
- Kupplung
410 Rastscheibe
[0058]
- 411
- bogensegmentförmiges Kopfstück
- 412
- Reibfläche
- 413
- Rastbohrung
- 414
- Montageplatte
- 415
- Tangentialbohrung
- 416
- Spiralspannstift
- 417
- Distanzhülse
- 418
- innen liegendes Wellenstück zur drehbaren, axialen Verbindung von Zapfen 12 und drittem
Achsensegment 30
420 erste Mitnehmerscheibe, in Kupplung 400 auf Kopfende 32 des dritten Achsensegments
30 aufgesetzt
[0059]
- 421
- Mitnahmezapfen auf der Mantelfläche der ersten Mitnehmerscheibe
- 422
- radiale Gewindebohrung in der Mantelfläche
- 423
- Lagerelement mit Druckfeder
- 424
- Mitnehmerbolzen
430 zweite Mitnehmerscheibe, in Kupplung 400 auf Kopfende 22 des zweiten Achsensegments
20 aufgesetzt
[0060]
- 431
- Mitnahmezapfen auf der Mantelfläche der zweiten Mitnehmerscheibe
- 432
- radiale Gewindebohrung in der Mantelfläche
- 433
- Rastscheibe in Nut 24 zur Sicherung der zweiten Mitnehmerscheibe
440 scheibenförmiger Arretierhebel, in radialer Ebene zur Drehachse F
[0061]
- 441
- bogensegmentförmige Betätigungsplatte
- 442
- Haltelaschen zur kippbaren Lagerung
- 443
- Mittenbereich mit Bohrung zum Durchgriff des Kopfendes 13 des Zapfens 12
- 444
- Betätigungsnase, radial gegenüber der Betätigungsplatte 441
- 445
- Rastbolzen am Kopfende der Betätigungsnase 444
- 446
- Spalt zwischen Arretierhebel 440 und zweiter Mitnehmerscheibe 430
450 Montageplatte, z.B. zur Befestigung in einem Türblatt
[0062]
- 451
- Zentrale Bohrung zur Durchführung des zweiten Achsensegmentes 20
- 452
- Montagebohrungen
- 453
- Innenseite der Montageplatte, der Kupplung zugewandt
Weitere Gehäusebestandteile
460 hintere Gehäuseplatte der Kupplung
[0063]
- 461
- Zentrale Bohrung zur Durchführung des dritten Achsensegmentes 30
- 462
- Montagebohrungen
- 463
- vier Eckbolzen
- 464
- Halteschrauben in Montagebohrungen 462
- 465
- verdeckte Halteschrauben in Montagebohrungen 452 der Montageplatte 450
470 Hülse
[0064]
- 471
- Halteschrauben in radiale Gewindebohrung 422 in der Mantelfläche der ersten Mitnehmerscheibe
420
- 472
- Halteschrauben in radiale Gewindebohrung 432 in der Mantelfläche der zweiten Mitnehmerscheibe
430
- 473
- radialer Durchgriffsschlitz im Mantel der Hülse
480 elektromotorischer bzw. elektromagnetischer Antrieb
[0065]
- 481
- Gehäuse
- 482
- u-förmige Haltelasche
- 483
- eine Klemmschraube an dem einen Ende der Haltelasche zur Fixierung auf der Innenseite
453 der Montageplatte 450
- 484
- axial drehbarer Exzenter, greift durch den radialen Durchgriffsschlitz 473 im Mantel
der Hülse 470 in das Innere der Kupplung 400 ein
- 485
- hohe Kante des Exzenters
- 486
- flache Kante des Exzenters
1. Betätigungsvorrichtung für ein Türschloss mit einer stellbaren Kupplung (400), über
die die Betätigungsvorrichtung in einen die Betätigungsvorrichtung zur Betätigung
des Türschlosses freigebenden Zustand bzw. in einen die Betätigungsvorrichtung sperrenden
Zustand geschaltet werden kann, und die Kupplungsmittel (410, 424, 440) aufweist,
welche eine Rastscheibe (410) mit mindestens einem Rasteingriff (413), ein Rastelement
(424) zum Einrasten in den mindestens einen Rasteingriff (413) der Rastscheibe (410)
und ein Stellelement (440) zum Stellen der Kupplung (400) umfassen, wobei bei einer
eingerasteten Position des Rastelements (424) die Betätigungsvorrichtung freigegeben
und bei einer ausgerasteten Position des Rastelements (424) die Betätigungsvorrichtung
gesperrt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellelement (440) ausgebildet ist, den mindestens einen Rasteingriff (413) der
Rastscheibe (410) für das Rastelement (424) zu verschließen, solange die Betätigungsvorrichtung
in den sperrenden Zustand geschaltet ist.
2. Betätigungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, mit einer dreiteiligen, in einer Drehachse
(F) liegenden Zentralachse (100), welche aufweist
a) ein erstes Achsensegment (10) aus einem
a1) ersten Teil (11) auf einer Außenseite (A) zum Eingriff eines ersten Betätigungselementes,
insbesondere eines Außendrückers, und einem
a2) zweiten Teil (12), das sich in Verlängerung des ersten Teiles (11) bis in die
Kupplung (400) erstreckt, und einem
b) ein zweites Achsensegment (20) zur Betätigung eines Türschlosses (B), das vom zweiten
Teil (12) des ersten Achsensegmentes (10) durchlaufen wird und sich bis in die Kupplung
(400) erstreckt, und
c) ein drittes Achsensegment (30) zum Eingriff eines zweiten Betätigungselementes,
insbesondere eines Innendrückers, das sich aus der Kupplung (400) heraus auf eine
Innenseite (E) erstreckt,
wobei die Kupplungsmittel (410, 424, 440) für einen sperrenden bzw. freigebenden Zustand
in der Kupplung (400) einen Freilauf bzw. Kraftschluss zwischen dem Ende (13) des
zweiten Teiles (12) des ersten Achsensegmentes (10) und dem Ende (32) des dritten
Achsensegmentes (30) bewirken.
3. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 2, wobei der zweite Teil (12) des ersten Achsensegments
(10) aus einem in der Drehachse (F) liegenden Zapfen besteht, der in einer Innenbohrung
(13) des zweiten Achsensegments (20) geführt ist.
4. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, mit einem Koppelelement (470) für eine
starre Verbindung des dritten mit dem zweiten Achsensegment (30, 20).
5. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 4, mit einer Hülse als Koppelelement (470).
6. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei die Rastscheibe (410)
auf dem Ende (13) des zweiten Teiles (12) des ersten Achsensegmentes (10) in der Kupplung
(400) angeordnet und radial zur Drehachse (F) schwenkbar ist und als mindestens einen
Rasteingriff (413) eine verschließbare bzw. freigebbare Rastbohrung aufweist, und
wobei das Rastelement (424) zum Eingriff in die Rastbohrung (413) bei Kraftschluss
zwischen erstem und drittem Achsensegment (10;30) mit dem in die Kupplung reichenden
Ende (32) des dritten Achsensegmentes (30) verbunden ist.
7. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei das Koppelelement (470)
mit einer ersten Mitnehmerscheibe (420) auf dem in die Kupplung reichenden Ende (32)
des dritten Achsensegmentes (30) und mit einer zweiten Mitnehmerscheibe (430) auf
dem in die Kupplung reichenden Ende (22) des zweiten Achsensegmentes (20) verbunden
ist.
8. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 7, wobei das Rastelement (424) auf der ersten
Mitnehmerscheibe (420) angebracht ist.
9. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, wobei das Stellelement (440)
einen Rastbolzen (445) aufweist, der den mindestens einen Rasteingriff (413) bei Freilauf
bzw. Kraftschluss zwischen erstem und drittem Achsensegment (10, 30) verschließt bzw.
freigibt.
10. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, wobei das Stellelement (440)
als Arretierhebel ausgebildet ist, der an der Rastscheibe (410) in einer zur Drehachse
(F) parallelen Richtung kippbar gelagert ist.
11. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 10, mit einer Scheibe als Arretierhebel (440),
die einen Mittenbereich (443) mit einer Bohrung zum Durchgriff des Endes (13) des
zweiten Teiles (12) des ersten Achsensegments (20) aufweist.
12. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11, mit einer Montageplatte
(450), die eine Bohrung (451) zur Durchführung des zweiten Achsensegments (20) aufweist,
und mit einer der Außenseite (A) zugewandeten Seite der Kupplung (400) verbunden ist.
13. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem elektromotorischen
oder elektromagnetischen Antrieb (480) zum Stellen des Stellelements (440).
14. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Rastelement
(424) als Mitnehmerbolzen ausgebildet ist, der über eine Druckfeder (423) gelagert
ist.