[0001] Die Erfindung betrifft eine Laufwagen-Anordnung für schwere Abstell-Schiebeflügel
von Fenstern, Türen oder dergleichen. Es ist grundsätzlich bereits bekannt, zum Beispiel
aus der
EP-A 1 170 448 (GU), zur Abstützung eines solchen schweren Flügels mehr als zwei Laufwagen vorzusehen,
wobei jeder Laufwagenteil über einen Abstellarm mit einem flügelseitigen Montageteil
verbunden ist, während die aufeinanderfolgenden Wagenteile, wie üblich, jeweils über
ein stangenförmiges Rundprofil miteinander gekuppelt sind.
[0002] Der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige Übertragung großer Flügelgewichte auf die Laufschiene mit einfachen
Mitteln zu ermöglichen. Es soll außerdem erreicht werden, dass unabhängig von der
Anschlagssituation (Rechts- oder Links-Anschlagbarkeit) jede Laufwagen-Anordnung aus
relativ wenigen Teilen zusammengesetzt werden kann.
[0003] Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, dass die Laufwagen-Anordnung
für den wahlweisen Einsatz sowohl für nach links als auch nach rechts öffnende Schiebeflügel
lediglich vier unterschiedliche Laufwagen-Gehäuse vorgesehen sind.
[0004] Eine Lösung für die gestellte Aufgabe besteht gemäß Anspruch 2 darin, dass dasjenige
Laufwagen-Paar, welches der Flügelseite mit dem Betätigungsgriff am nächsten ist,
zwei identisch ausgebildete Laufwagengehäuse aufweist, während das andere Laufwagen-Paar
ein Laufwagen-Gehäuse aufweist, das bezogen auf eine Ebene senkrecht zur Schieberichtung
spiegelbildlich zu dem Laufwagengehäuse des anderen Laufwagenpaares ausgebildet ist.
[0005] Eine weitere Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin, dass eine gemeinsame, am
Flügelrahmen montierbare langgestreckte Profilschiene mit Anlenkstellen für die beiden
Abstellarme jedes Laufwagen-Paares vorgesehen ist, wie dies Anspruch 9 lehrt. Hierbei
wird das große Flügelgewicht durch zumindest zwei am Flügelrahmen montierbare langgestreckte
Profilschienen aufgenommen und über die beiden Anlenkstellen jeder Profilschiene und
diesen zugeordneten Abstellarmen gleichmäßig und ohne Durchbiegen des unteren Holms
des Flügels sicher auf die wenigstens vier Laufwagen der Laufwagen-Anordnung abgesetzt
wird. Damit können Flügelgewichte bis zu 200 kg und deutlich darüber sicher aufgenommen
und auf die Laufschiene der Laufwagen-Anordnung abgesetzt werden.
[0006] Dabei ist die ganze Anordnung außerordentlich einfach, da unabhängig von der linksseitigen
oder rechtsseitigen Anschlagart für jeweils drei Positionen der Anordnung identische
Laufwagengehäuse eingesetzt werden können. Im günstigsten Fall können beide Einsatzmöglichkeiten
lediglich mit einem Satz von vier verschiedenen Laufwagen-Gehäusen abgedeckt werden.
[0007] Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausbildungen ergeben sich aus den weiteren
Ansprüchen.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungs
beispielen erläutert und ergänzt.
- Figur 1a, Figur 1b und Figur 2a Figur 2b
- zeigen jeweils in gleicher Darstellung eine Laufwagen-Anordnung, und zwar in Figuren
1 für nach links zu öffnende Schiebeflügel und in Figuren 2 für nach rechts öffnende
Schiebeflügel.
- Figur 3, Figur 4
- zeigen ein Laufwagen-Gehäuse, in perspektivischer Ansicht und in Seitenansicht.
- Figur 5
- zeigt in perspektivischer Ansicht ein Verbindungselement, das zwischen den Laufwagen-Gehäusen
eines Laufwagen-Paares eingesetzt werden kann.
- Figur 6
- zeigt eines der in Figuren 1 dargestellten Laufwagen-Paare bei geöffnetem Flügel in
Aufsicht.
[0009] In den
Figuren 1 und 2 sind jeweils in Figur 1a bzw. Figur 2a die beiden Laufwagen-Paare in ihrer jeweiligen
Anschlagposition in perspektivischer Darstellung gezeigt, während die Figuren 1b und
2b die zugehörige Anschlagposition durch eine Draufsicht auf eine entsprechende Fensteranordnung
zeigt.
[0010] In der Anordnung für nach links zu öffnende Flügel 2 gemäß Figur 1 sind zwei Laufwagen-Paare
A und B auf einer gemeinsamen (nicht gezeigten) Laufschiene angeordnet und über eine
Verbindungsstange 13, vorzugsweise mit Rundprofil, miteinander verbunden.
[0011] Das Laufwagen-Paar A weist zwei Laufwagen-Gehäuse 4 und 5 auf, die zwar einander
ähnlich ausgebildet sind, sich jedoch auch unterscheiden, während die beiden Laufwagen-Gehäuse
30 und 30 des Laufwagen-Paares B identisch ausgebildet sind. Einzelheiten für das
Laufwagen-Paar B lassen sich den
Figuren 3 bis 5 entnehmen.
Figur 3 und 4 zeigt das zugehörige Laufwagen-Gehäuse 30, das in seinem Mittenbereich eine Öffnung
30a aufweist, in die das eine Ende der Abstellarme 6,7 eingefügt und dort gelenkig
mit dem Gehäuse verbunden wird. An seinem einen Ende weist das Gehäuse 30 bzw. 31
eine Verbindungsmuffe oder dergleichen 12 auf, in die das eine Ende einer Verbindungsstange
eingeschoben und darin befestigt werden kann. Am anderen Ende weist das Gehäuse ein
Niet- oder Montageplateau 30b auf, an dem im dargestellten Beispiel Nietköpfe 30c
vorgesehen sind, um das Gehäuse mit einem Verbindungsteil verbinden zu können, welches
Verbindungsteil in Figur 5 perspektivisch dargestellt ist. Das Verbindungsteil 10
kann ein Gussteil sein, ist jedoch in dem gezeigten bevorzugten Beispiel als Stanzbiegeteil
angefertigt. An seinem einen Ende weist das Verbindungsglied 10 einen vorzugsweise
angeschweißten Rundstangenabschnitt 10d auf, der in der Verbindungsmuffe oder dergleichen
12 eines benachbarten Laufwagen-Gehäuses aufgenommen und darin befestig werden kann.
Am anderen Ende weist das Verbindungsglied einen flachen Verbindungs- und Montageabschnitt
10a auf, der im dargestellten Beispiel zwei Nietöffnungen 10b besitzt und an dem Montageabschnitt
30b des Gehäuses 30 fest-genietet werden kann. Zwischen den beiden Enden weist der
Biegeteil 10e eine Kröpfung 10d auf.
[0012] In den
Figuren 1a, 2a und 6 sind Verbindungsglied 10 und die benachbarten beiden Gehäuseteile im montierten Zustand
gezeigt.
[0013] Der Montageabschnitt 30b dient bei dem der Seite des Flügels 2, an dem der Betätigungsgriff
29 angeordnet ist, am nächsten liegenden Laufwagen-Gehäuse zum Anbringen des Steuerungsgliedes
9a der zum Abdrücken bzw. Andrücken des Flügels dienenden Steuereinrichtung 9.
[0014] Aus
Figur 1a erkennt man, dass das Laufwagen-Gehäuse 5 des Laufwagen-Paare A - bezogen auf eine
Ebene senkrecht zur Verschieberichtung des Flügels - spiegelbildlich zu den Laufwagen-Gehäusen
30 und 31 ausgebildet ist, also abgesehen von der Spiegelung gleich ausgebildet ist
wie das in den
Figuren 3 und 4 gezeigte Laufwagen-Gehäuse 30. Die Verbindungsglieder können, wie das auch Figur
1a schon zeigt, in beiden möglichen Schieberichtungen orientiert verwendet werden.
[0015] Es wird noch mal betont, dass die Laufwagen-Gehäuse 30 und 31 identisch sind, das
Laufwagen-Gehäuse 5 diesen gleich aber spiegelverkehrt ausgebildet ist, während sich
das Gehäuse 4, das am weitesten entfernt von der Flügelseite befindet, an der der
Handgriff 20 befestigt ist, sich von beiden unterscheidet dadurch, dass es an einem
Ende statt des flachen Montageabschnittes einen Anschlag oder Puffer 4a aufweist,
der bei Erreichen der vollen Öffnungsstelle zur Wirkung kommt. Es könnte allerdings
auch ein solcher Anschlag oder Puffer bei sonst gleicher Ausbildung des Laufwagen-Gehäuses
als zusätzlicher Teil an dem flachen Montageabschnitt 30b montiert sein, so dass auch
das Laufwagen-Gehäuse 4 zu dem Laufwagen-Gehäuse 5 identisch ist.
[0016] Das Steuerungsteil 9a der Steuereinrichtung 9 weist einen Steuerungsschlitz für einen
Gleitbolzen eines Steuerungslenkers auf, der bei 9e angelenkt ist.
[0017] Vergleicht man die Figuren 2a und 1a miteinander, die sich durch die entgegengesetzte
Anschlagposition unterscheiden, so wird zum Beispiel deutlich, dass die beiden Laufwagen-Gehäuse
32,33 des Laufwagen-Paares dem Laufwagen-Gehäuse 5 des Laufwagen-Paare A identisch
sind. Wenn das Pufferstück an dem Laufwagen-Gehäuse 4 als gesonderter Teil an dem
flachen Montageteil 30b montiert wird, können sogar die Gehäuse 4,5 des Laufwagen-Paare
A und die Gehäuse 32 du 33 des Laufwagen-Paares C identisch sein. Entsprechendes gilt
für die Laufwagen-Paare B und D. Das Laufwagen-Gehäuse 36 ist identisch mit den Laufwagen-Gehäusen
30 und 31, und das gleiche könnte für das Gehäuse 37 gelten, wenn der Puffer oder
Anschlagteil 37a als gesonderter Teil an dem flachen Montageabschnitt eines solchen
Wagens montiert wird. Im dargestellten Beispiel kommt die Laufwagen-Anordnung unabhängig
von der Anschlagsposition mit vier verschiedenen Gehäusetypen aus, während es im nicht
dargestellten Fall des gesonderten Puffers sogar nur zwei Laufwagen-Gehäusetypen wären.
In allen Fällen sind die Verbindungsglieder 10 gleich ausgebildet. Das selbe gilt
für die beiden Abstellarme 6,7 jedes Laufwagen-Paares. Diese können für beide Einsatzmöglichkeiten
verwendet werden, wobei die Abstellarme lediglich um 180° gewendet werden müssen.
[0018] Jedes Armpaar 6,7 eines Laufwagen-Paares ist flügelseitig an einer langgestreckten
gemeinsamen Profilschiene 8 gelenkig montiert. Die Montagestellen sind mit 26 bezeichnet.
In der Lage der Anlenkstellen 26 sind für die unterschiedlichen Montagearten zwei
verschiedene Profilschienen 8 und 8a erforderlich, wie ein Vergleich der Figuren 1a
und 2a zeigt. Es ist aber auch möglich, an jeder Schiene vier mögliche Anlenkstellen
26 und 26a vorzusehen, so dass die gleiche Profilschiene für beide Montagepositionen
eingesetzt werden kann. Wesentlich ist, dass jedes Laufwagen-Paare nur eine einsame
Montageprofilschiene besitzt. Man erkennt dadurch, dass das hohe Flügelgewicht zunächst
auf die langgestreckten beiden Schienen abgesetzt und von dort sicher auf die jeweiligen
beiden Anlenkpunkte 26 der Abstellarme übertragen werden kann. Ein Durchbiegen des
unteren Flügelholms aufgrund nur einer punktförmigen Verbindung von Laufwagen mit
Flügelholm wird so ausgeschlossen.
[0019] Die flügelseitige Montageschiene weist zweckmäßigerweise an ihren beiden Enden jeweils
eine Aufnahmebohrung 25a auf, in die beim Montieren eine Vertikalstrebe in dem senkrechten
Flügelholm eingesteckt und befestigt werden kann. Diese Bohrungen 25 bzw. 25a sind
jeweils an beiden Enden jeder der Montageschienen 8 und 8a vorgesehen.
[0020] Nicht dargestellt sind die zugehörigen Rollen, die den einzelnen Laufwagen-Gehäusen
zugeordnet sind und auf der in den Figuren 1b und 2b gezeigten Laufschiene 35 aufsitzen.
Jedes Laufwagen-Gehäuse weist dabei zweckmäßigerweise ein Rollenpaar auf.
[0021] Die Laufwagen-Anordnung erweist sich als außerordentlich stabil und tragfähig und
ist sehr einfach und aus wenigen Teilen aufgebaut, wobei die einzelnen Teile ausgesprochen
robust ausgebildet sind. Dies gilt sowohl für die Laufwagen-Anordnung selbst als auch
für die Verbindungsbereiche zum unteren Holm des Flügels. Verformungen des Flügels
unter seinem hohen Eigengewicht werden sicher durch die langgestreckten Profilschienen
8,8a vermieden.
1. Laufwagenanordnung für schwere Abstell-Schiebeflügel, welche zur Abstützung des Flügels wenigstens zwei
Laufwagen-Paare (A,B) aufweist, wobei
(i) jeder Laufwagen (4,5,30,31) eines Laufwagen-Paares einen Abstellarm (6,7) aufweist,
der den Laufwagen mit dem unteren Flügelholm des Flügels (2) verbindet;
(ii) für den Einsatz wahlweise zwei nach links oder nach rechts öffnende Schiebeflügel
(2) lediglich maximal vier bevorzugt weniger als vier unterschiedliche Laufwagen-Gehäuse
(4,5,30,37) vorgesehen sind.
2. Laufwagenanordnung für schwere Abstell-Schiebeflügel von Fenstern, Türen oder dergleichen, die zur Abstützung
des Flügels wenigstens zwei Laufwagen-Paare (A,B) aufweist, wobei jeder Laufwagen
(4,5,30,31) eines Laufwagen-Paares einen Abstellarm (6,7) aufweist, der den Laufwagen
mit dem unteren Flügelholm des Flügels (2) verbindet, wobei
(a) das Laufwagen-Paar (B;C), welches der Flügelseite mit dem Betätigungsgriff (29)
am nächsten ist, zwei identisch ausgebildete Laufwagen-Gehäuse (30,31;32,33) aufweist,
(b) das andere Laufwagen-Paar (A;D) ein Laufwagen-Gehäuse (5;36) aufweist, welches
- bezogen auf eine Ebene senkrecht zur Schieberichtung - spiegelbildlich zu den Laufwagen-Gehäusen
des anderen Laufwagen-Paares (B;C) ausgebildet ist.
3. Laufwagenanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der genannten Laufwagen-Gehäuse (5,30,31,32,33,36) an einem Ende ein Nietplateau
(30b) oder dergleichen flaches Montageelement und am anderen Ende ein Kupplungselement
(12) für eine Verbindungsstange (13,10d) aufweist.
4. Laufwagen-Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils das von der Flügelseite mit dem Betätigungsgriff (29) am weitesten entfernt
liegende Laufwagen-Gehäuse (4,37) der Laufwagen-Anordnung ein am Ende des Flügelöffnungsvorganges
zur Wirkung kommendes Anschlag- bzw. Pufferelement (4a,37a) aufweist.
5. Laufwagen-Anordnung nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den beiden Laufwagen-Gehäusen jedes Laufwagen-Paares (A,B,C,D) ein - vorzugsweise
als Stanzbiegeteil ausgebildetes - Verbindungsglied (10) vorgesehen ist, das an einem
Ende einen Stangenabschnitt (10d), vorzugsweise mit kreisförmigem Querschnitt, und
am anderen Ende einen flachen Verbindungs-und Montageabschnitt (10a) aufweist.
6. Laufwagen-Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsglied (10) zwischen seinem Stangenabschnitt (10d) und seinem flachen
Verbindungs- und Montageabschnitt (10a) eine Kröpfung (10d) aufweist.
7. Laufwagen-Anordnung nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für das wahlweise links oder rechts Anschlagen der Laufwagen-Anordnung am Blendrahmen
(1) die Laufwagen-Gehäuse des Laufwagen-Paare (B,C), welches der Flügelseite mit dem
Betätigungsgriff (29) am nächsten liegt, identisch ausgebildet sind und jeweils ein
Laufwagen-Gehäuse (30,33) dieses Paares (B,C) bei entgegengesetzten Anschlagsituationen
an vorletzter Position der Laufwagen-Anordnung einsetzbar ist.
8. Laufwagen-Anordnung nach einem der vorigen Ansprüche mit einer das Ab- und Anstellen
des Flügels steuernden Steuereinrichtung (9), dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerplatte (9b) der Steuereinrichtung an dem flachen Verbindungs- und Montageabschnitt
(30b) des der Flügelseite mit dem Betätigungsgriff (29) am nächsten liegenden Laufwagen-Gehäuses
(31,32)montierbar ist.
9. Laufwagen-Anordnung für schwere Abstellschiebeflügel von Fenstern, Türen oder dergleichen, die zur Abstützung
des Flügels wenigstens zwei Laufwagen-Paare (A,B) aufweist, wobei jeder Laufwagen
(4,5,30,31) eines Laufwagen-Paares einen Abstellarm (6,7) aufweist, der den Laufwagen
mit dem unteren Flügelholm des Flügels (2) verbindet,
wobei eine gemeinsame am Flügelrahmen (2)
montierbare, langgestreckte Profilschiene (8)
mit Anlenkstellen (26a) für die beiden
Abstellarme (6,7) jedes Laufwagen-Paares (A,B) vorgesehen ist.