[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Fensterheber und einer Steuerungsvorrichtung
eines Fensterhebers.
[0002] Fensterheber weisen meist selbsthemmende Antriebe auf. Unter selbsthemmenden Antrieben
werden dabei Antriebe verstanden, denen entweder eine "eine Selbsthemmung bewirkende"
Sperrvorrichtung zugeordnet ist oder bei denen der Antriebsmotor und / oder ein mit
dem Antriebsmotor in Verbindung stehendes Getriebe eine so große innere Reibung aufweisen,
dass eine mit den Antrieb eingestellte Position der Fensterscheibe, insbesondere die
das Fenster schließende Position der Fensterscheibe, auch nach dem Abschalten des
Antriebs durch den Antrieb fixiert bleibt, d. h., dass sich der Fensterheber bei abtriebsseitiger
Belastung - also entgegen der Antriebsrichtung des Antriebs - wie eine Sperrvorrichtung
verhält.
[0003] Ein Beispiel für einen Fensterheber mit selbsthemmendem Antrieb ist in der deutschen
Offenlegungsschrift DE 43 02 143 A1 beschrieben. Bei diesem Fensterheber weist der
Antriebsmotor einen Rotor auf, der axial verschoben werden kann. Bei Abschalten des
Antriebsstromes für den Antriebsmotor wird der Rotor in eine Verriegelungsposition
gebracht, wodurch der Antriebsmotor und damit der Antrieb insgesamt gesperrt wird.
[0004] Eine Selbsthemmung des Antriebes kann darüber hinaus bzw. alternativ auch beispielsweise
durch eine separate Sperrvorrichtung, durch ein selbsthemmendes Getriebe, das an den
Antriebsmotor angeschlossen ist, oder durch einen aufgrund innerer Reibung selbsthemmenden
Antriebsmotor erreicht werden.
[0005] Aus der DE 39 41 651 A1 ist eine Antriebsvorrichtung für einen Fensterheber eines
Kraftfahrzeuges bekannt, bei welchem der Antriebsmotor keine Selbsthemmung aufweist.
Über Relais wird der Motor maximal bestromt, so dass die Scheibe in die Bewegungsendstellungen
gepresst wird. Durch die Relais kann der Motor an- bzw. ausgeschaltet werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Steuerungsvorrichtung, einen Fensterheber
und eine Verfahren zur Steuerung anzugeben, die eine Lagefixierung möglichst verbessern.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
[0008] Demgemäß ist eine Steuerungsvorrichtung eines Fensterhebers vorgesehen. Diese Steuerungsvorrichtung
weist einen Leistungshalbleiter zur Steuerung eines Motorstroms eines Motors des Fensterhebers
auf. Ein derartiger Leistungshalbleiter ist beispielsweise ein MOSFET-Leistungstransistor.
Weiterhin weist die Steuerungsvorrichtung des Fensterhebers zumindest einen aufweckfähigen
Eingang auf, der mit zumindest einem Anschluss des Motor verbunden und derart ausgebildet
ist, dass eine vom Motor im Generatorbetrieb abgegebene Generatorspannung ein Aufwecken
(engl. wake-up) aus einem Schlafmodus in einen Betriebsmodus bewirkt. Vorzugsweise
ist im Schlafmodus vorgesehen, dass der Stromverbrauch der Steuerungsvorrichtung gering
ist und vorteilhafterweise weniger als 1 mA beträgt.
[0009] Der Motor arbeitet dabei im Generatorbetrieb, wenn in den Motorspulen durch eine
Relativbewegung zu Permanentmagneten des Motors eine Spannung induziert wird. Dabei
wird der Motor nicht bestromt und eine Drehung der Welle des Motors wird durch eine
auf das zu verstellende Teil wirkende Kraft verursacht.
[0010] Weiterhin weist die Steuerungsvorrichtung ein Steuermittel zur Steuerung des Motorstroms
auf. Die Steuerung ist dabei im Betriebsmodus möglich, wobei der Betriebsmodus abhängig
ist von einem Aufwecken aus dem Schlafmodus.
[0011] Vorzugsweise ist der Eingang der Steuerungsvorrichtung ein weckfähiger Analogeingang.
Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der zumindest eine aufweckfähige
Eingang einen Schwellwertschalter, vorzugsweise einen Fensterkomparator aufweist.
Der Schwellwert ist dabei an eine Generatorspannung angepasst, die langsamen Bewegungen
der Motorwelle zugeordnet ist.
[0012] Ein vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zwei weckfähige Eingänge
zur Bestimmung einer Differenzspannung mit jeweils einem Anschluss des Motor verbunden
sind. Die Differenzspannung ist dabei von der Generatorspannung abhängig, die zumindest
für Bewegungen der Fensterscheibe in Richtung "Senken" generiert wird.
[0013] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine Brückenschaltung zur
Steuerung der Richtung des Motorstromes vorgesehen, wobei die Brückenschaltung im
Schlafmodus durch das Steuermittel derart angesteuert ist, dass zumindest ein mit
dem zumindest einen weckfähigen Eingang verbundener Anschluss des Motors hochohmig
geschalten ist. Unter hochohmig schalten, wird dabei verstanden, dass kein die Generatorspannung
signifikant beeinflussender Strom insbesondere nach dem Versorgungsanschluss oder
nach Masse fließt. Das Hochohmig-Schalten verhindert zudem, dass die Generatorspannung
kurzgeschlossen wird.
[0014] Zwar ist es prinzipiell möglich, dass der Leistungshalbleiter ein Bestandteil der
Brückenschaltung ist, indem die Brückenschaltung aus beispielsweise vier MOSFET-Leistungstransistoren
besteht, bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass der separate Leistungshalbleiter mit
der Brückenschaltung in Reihe geschalten ist. Die Brückenschaltung kann in diesem
Fall zwei einzelne Relais oder ein Doppelrelais aufweisen. Durch die Brückenschaltung
ist im Schlafmodus daher der Motor nicht kurzgeschlossen. Der nicht angesteuerte Leistungshalbleiter
verhindert einen Stromfluss durch die Brückenschaltung.
[0015] Ein eigenständiger Aspekt der Erfindung ist, dass das Steuermittel eingerichtet ist
den Motorstrom in Abhängigkeit von Bewegungen einer Welle des Motors oder eines anderen
verstellbaren Teils des Fensterhebers zu steuern. Dieser Aspekt ist vorteilhafterweise
mit der Funktion des Aufweckens in Abhängigkeit von der Generatorspannung des Motors
zu kombinieren.
[0016] Vorteilhafterweise ist in einer Weiterbildung der Erfindung ein Sensormittel zur
Bestimmung einer Istposition einer Fensterscheibe des Fensterhebers vorgesehen. Dabei
ist das Steuermittel zur Regelung einer Position der Fensterscheibe in Abhängigkeit
von der Istposition und einer Sollposition ausgebildet und eingerichtet, wobei im
Regelkreis der Motorstrom vorzugsweise mittels eines pulsweitenmodulierten Signals
als Stellgröße steuerbar ist.
[0017] Demzufolge ist ein Regelkreis vorgesehen, der als Führungsgröße eine Sollposition
vorsieht, die beispielsweise aus einem vorhergehenden Verstellereignis als Schließposition
abgespeichert wurde. Alternativ kann auch die unmittelbar beim Aufwecken ermittelte
Position als Sollposition genutzt werden. Als Regler des Regelkreises kann beispielsweise
ein P-, I-, oder PID-Regler genutzt werden, der auch als Software implementiert sein
kann. Als Stellgröße dient das pulsweitenmodulierte Signal, dass in Abhängigkeit von
dem Tastverhältnis dem Motor elektrische Energie über den Leistungshalbleiter zuführt.
Eine Störgröße des Regelkreises ist eine auf die Fensterscheibe in Richtung "Senken"
wirkende Kraft. Die Regelgröße ist die Istposition die vorzugsweise an der Antriebswelle
gemessen wird, wobei das Messsignal die Rückführgröße des Regelkreises ist.
[0018] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass mittels des Sensormittels
eine Position und/oder eine Bewegung einer mit der Fensterscheibe mechanisch gekoppelten
Welle des Motors bestimmbar ist, wobei das Sensormittel vorzugsweise einen auf der
Welle angeordneten Ringmagneten und einen Hallsensor aufweist.
[0019] Vorzugsweise ist dabei das Steuermittel eingerichtet im Betriebsmodus den Antriebsmotor
mit einem permanenten Antriebsstrom zu beaufschlagen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn der Antriebsstrom durch einen. Stromgenerator während der Fahrt des Kraftfahrzeugs
generiert wird und daher ein Wechsel in den Schlafmodus nicht erforderlich ist.
[0020] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist, dass die Steuereinrichtung den Antriebsmotor
mit einer zum Halten der jeweiligen Position der Fensterscheibe geeigneten Stromstärke
beaufschlagt. Diese Stromstärke verhindert ein fortwährendes Absenken der Fensterscheibe.
Mit Halbleiterkomponenten lässt sich die Stromstärke auf einen vorgesehenen Wert einstellen.
Außerdem ist mit Halbleiterkomponenten eine Geschwindigkeitsregelung des Antriebsmotors
realisierbar, so dass eine gleichmäßige bzw. konstante Anhebe- und Absenkgeschwindigkeit
einstellbar ist.
[0021] Die Fensterscheiben von Fahrzeugen werden üblicherweise in Fensterführungseinrichtungen
bzw. in einem Fensterrahmen geführt, um einen sicheren Halt für die Fensterscheiben
zu gewährleisten. Diese Fensterführungseinrichtungen weisen in der Regel bereits eine
so große Reibung auf, dass die Fensterscheibe in der Fensterführungseinrichtung selbst
dann fixiert bleibt, wenn der Antrieb des Fensterhebers abgeschaltet wird. Eine zusätzliche
Sicherung der Position bzw. eine zusätzliche Fixierung der Fensterscheibe ist jedoch
notwendig, um die Fensterscheibe auch bei einer Fahrt oder bei einer von außen auf
die Fensterscheibe einwirkenden, "äußeren" Krafteinwirkung― beispielsweise bei einem
Einbruchsversuch ― in ihrer jeweiligen Position, insbesondere der vollständig geschlossenen
Position, zu halten. Hierzu sind erfindungsgemäß Mittel vorgesehen, die beispielsweise
auch bei einem zumindest teilweisen Entspannen des Fensterhebers die Position der
Fensterscheibe, insbesondere in der oberen Endlage, halten.
[0022] Diese Mittel können bevorzugt durch eine Steuereinrichtung gebildet sein, die die
Position der Fensterscheibe überwacht und die Position der Fensterscheibe nach dem
Abschalten des Antriebsmotors hält.
[0023] Die Steuereinrichtung kann beispielsweise mit einem ggf. separaten Sensor verbunden
sein, der die Position ― sei es jede Position der Fensterscheibe und/oder nur die
obere Endlage der Fensterscheibe ― direkt bzw. unmittelbar erfasst und ein die Position
der Fensterscheibe unmittelbar angebendes Signal an die Steuereinrichtung abgibt.
Ein solcher Sensor führt dann eine unmittelbare bzw. direkte Positionsmessung durch.
[0024] Alternativ kann die Steuereinrichtung mit einem Sensor verbunden sein, der die Position
der Fensterscheibe ― sei es jede Position der Fensterscheibe und/oder nur die obere
Endlage der Fensterscheibe ― nur mittelbar bzw. indirekt erfasst und ein Signal an
die Steuereinrichtung abgibt, aus dem sich die Position der Fensterscheibe ableiten
lässt. Ein solcher Sensor führt dann eine mittelbare bzw. indirekte Positionsmessung
durch. Eine indirekte Positionsmessung kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass
die Drehungen an der Antriebs- bzw. Motorwelle überwacht werden und aus den Drehsignalen
die Position bzw. eine Positionsänderung der Fensterscheibe abgeleitet wird.
[0025] Bevorzugt ist die Steuereinrichtung derart ausgestaltet, dass sie ein ein Anheben
der Fensterscheibe auslösendes Anhebesignal erzeugt, falls sich die Fensterscheibe
über ein vorgegebenes Maß hinaus antriebslos absenkt. Unter einem antriebslosen Absenken
wird dabei verstanden, dass sich die Fensterscheibe ohne das Vorliegen eines entsprechenden
Absenksignals bzw. ohne eine entsprechende Ansteuerung des Fensterheber-Antriebs absenkt.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Variante kann die Steuereinrichtung derart ausgestaltet sein,
dass sie den Antriebsmotor mit einem permanenten, "Haltestrom" beaufschlagt, der zum
Halten der Position der Fensterscheibe genau ausreicht. Bei dieser Alternative wird
die Fensterscheibe also nach einem Absenken nicht angehoben, sondern lediglich in
ihrer Position gehalten. Ein solcher Haltestrom kann beispielsweise eingestellt werden,
indem zunächst eine Stromrampe bzw. ein rampenförmiger Stromanstieg durch den Antriebsmotor
eingestellt wird und der Strom beibehalten wird, sobald ein "Stillstand" der Fensterscheibe
festgestellt wird.
[0027] Darüber hinaus kann die Steuereinrichtung derart ausgestaltet sein, dass sie zunächst
ein ein Anheben der Fensterscheibe auslösendes Anhebesignal erzeugt, falls sich die
Fensterscheibe über ein vorgegebenes Maß hinaus antriebslos abgesenkt hat, und anschließend
den Antriebsmotor mit einem Haltestrom beaufschlagt, der zum Halten der Position der
Fensterscheibe genau ausreicht. Eine solche Steuereinrichtung kombiniert dann also
die beiden zuvor beschriebenen Ansteuervarianten.
[0028] Vorzugsweise ist das vorgegebene Maß derart gewählt, dass das Anhebesignal erzeugt
wird, noch bevor die Fensterscheibe - ausgehend vom geschlossenen Zustand - den oberen
Teil des Fensterrahmens oder eines Dichtungsumgriffs bei einem Absenken freigibt.
[0029] Um zu gewährleisten, dass die Steuereinrichtung möglichst wenig Strom verbraucht,
weist diese einen so genannten "Schlafmodus" auf, in dem sie stillgelegt ist. In den
Schlafmodus wird die Steuereinrichtung stets dann versetzt, wenn das Fahrzeug steht
bzw. der Fahrzeugmotor abgestellt ist und eine Stromversorgung der Steuereinrichtung
somit ausschließlich über die Fahrzeugbatterie erfolgen kann. Um ein Aufwecken der
Steuereinrichtung zu ermöglichen, steht diese vorzugsweise mit dem Antriebsmotor des
Fensterhebers in Verbindung. Wird bei einem Absenken der Fensterscheibe der Antriebsmotor
"mitgedreht", so arbeitet der Antriebsmotor als Generator und erzeugt eine Ausgangsspannung
bzw. Generatorspannung, die zum Aufwecken der Steuereinrichtung verwendet wird. Nach
einem "Aktivschalten" der Steuereinrichtung greift diese dann wieder auf Strom des
Bordnetzes, also auf Strom der Fahrzeugbatterie, zurück.
[0030] Darüber hinaus wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der Fensterheber eine Einklemmschutzeinrichtung
aufweist, die den Antrieb abschaltet, wenn bei einem Anheben der Fensterscheibe ein
Gegenstand oder ein Körperteil eingeklemmt wird. In Kombination mit einer Einklemmschutzeinrichtung
weist der erfindungsgemäße Fensterheber aufgrund seines nicht-selbsthemmenden Antriebes
eine besonders hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit auf. Einklemmschutzeinrichtungen
überwachen nämlich üblicherweise die Geschwindigkeit beim Anheben der Fensterscheibe;
die Geschwindigkeit wird dabei dadurch ermittelt, dass die Drehgeschwindigkeit des
Antriebsmotors überwacht wird. Kommt es nun zu einem Einklemmen eines Körperteils
oder eines Gegenstandes durch die Fensterscheibe, so wird die Anhebegeschwindigkeit
der Fensterscheibe kurzzeitig geringfügig abfallen, was von der Einklemmschutzeinrichtung
erkannt wird. Mit anderen Worten basiert das Erkennen eines Einklemmens durch die
Einklemmschutzeinrichtung darauf, dass "Störungen" beim Anheben der Fensterscheibe
erfasst werden. Bei einem Fensterheber kommt es aufgrund der ― wie oben erläutert
― quasi ständig vorhandenen Verspannung zu einem Materialfluss bei den unter Verspannung
stehenden Komponenten; beispielsweise können Zahnräder des Antriebes aufgrund eines
solchen Materialflusses derart deformiert werden, dass es zu keiner gleichmäßigen
Antriebsbewegung des Antriebes mehr kommen kann. Ein Anheben der Fensterscheibe durch
den Fensterheber kann damit so "ungleichmäßig" ablaufen, dass ein Einklemmen eines
Körperteiles oder eines Gegenstandes durch die Einklemmschutzeinrichtung nicht mehr
sicher erkannt werden kann. Im schlimmsten Fall kann die Folge sein, dass die Einklemmschutzeinrichtung
bei zunehmender Materialalterung und zunehmendem Materialfluss überhaupt nicht mehr
richtig arbeitet. Dieses Problem kann bei dem erfindungsgemäßen Fensterheber aufgrund
des nicht-selbsthemmenden Antriebes nicht auftreten, weil nämlich eine ständige Verspannung
und somit das Auftreten eines Materialflusses zuverlässig verhindert werden. Insbesondere
also in Kombination mit einer Einklemmschutzeinrichtung ist der erfindungsgemäße Fensterheber
besonders vorteilhaft.
[0031] Bevorzugt weist die Steuereinrichtung zumindest zwei Betriebsarten zum Anheben der
Fensterscheibe auf, nämlich eine Maximalkraft-Betriebsart, bei der der Antriebsmotor
mit maximalem Motorstrom beaufschlagt wird, und zumindest eine Normalkraft-Betriebsart,
bei der die Fensterscheibe mit einem Antriebsstrom beaufschlagt wird, der kleiner
als der Maximalstrom ist. Die Normalkraft-Betriebsart kann dabei vorzugsweise dazu
benutzt werden, um einem langsamen Absenken der Fensterscheibe entgegenzuwirken; ein
langsames Absenken der Fensterscheibe kann beispielsweise auftreten, wenn sich bei
einer Fahrt auf einer unebenen Strecke die Fensterscheibe aus ihrer Fensterscheibenführung
löst. Die Maximalkraft-Betriebsart kann vorzugsweise dazu verwendet werden, um einen
Einbruchsversuch, bei dem ein Absenken der Fensterscheibe von außen erzwungen werden
soll, zu vereiteln.
[0032] Der Antriebstrom kann vorzugsweise rampenförmig erhöht werden; die Steilheit der
Rampe wird dann in Abhängigkeit von der jeweiligen Betriebsart eingestellt.
[0033] Darüber hinaus kann die Steuereinrichtung mit einer Alarmanlage verbunden sein. Tritt
zum Beispiel der Fall ein, dass
- das Fahrzeug steht,
- sich die Fensterscheibe absenkt und/oder
- der zum Wiederanheben der Fensterscheibe erforderliche Antriebsstrom einen vorgegebenen
Maximalstrom überschreitet ,
so deutet dies darauf hin, dass durch eine äußere Krafteinwirkung von außen versucht
wird, die Fensterscheibe gewaltsam herunterzudrücken. In diesem Fall erzeugt die Steuereinrichtung
ein Auslösesignal für die Alarmanlage, um diese zu aktivieren.
[0034] Vorzugsweise weist die Steuereinrichtung einen den Antrieb überwachenden Sensor auf.
Mit einem solchen Sensor kann die Steuereinrichtung dann feststellen, ob sich die
Fensterscheibe "ungewollt" ― also ohne Vorliegen eines entsprechenden Ansenksignals
- absenkt.
[0035] Bevorzugt ist die Steuereinrichtung an einen Beschleunigungssensor angeschlossen,
der die vertikale Beschleunigung ― also die Beschleunigung in Fahrzeug-z-Richtung
― misst. In Abhängigkeit von den vertikalen Beschleunigungswerten legt die Steuereinrichtung
dann fest, mit welcher Rampensteilheit der Strom durch den Abtriebsmotor erhöht werden
soll. Dabei wählt die Steuereinrichtung vorzugsweise einen umso steileren Stromanstieg,
je größer die vertikalen Beschleunigungswerte sind.
[0036] Bevorzugt ist der Fensterheber dabei derart dimensioniert, dass die Kraftsumme aus
der maximalen Motorkraft und aus der inneren Reibungskraft des Fensterhebers mindestens
eine im Hinblick auf Diebstahl- bzw. Einbruchschutzanforderungen vorgegebene Mindestkraft
erreicht. Eine solche Dimensionierung des Fensterhebers stellt sicher, dass Einbrüche
durch ein von außen erzwungenes Absenken der Fensterscheibe zuverlässig unterbunden
werden.
[0037] Alternativ oder auch zusätzlich kann eine Einbruchsicherung auch dadurch erreicht
werden, dass der Fensterheber mit einer Führungsschiene versehen wird, in die eine
mit der Fensterscheibe verbundenes Blockierelement eingreift, wenn sich die Fensterscheibe
ohne eine entsprechende Ansteuerung des Antriebsmotors absenkt. Eine solche Einbruchssicherung
mit Hilfe einer Führungsschiene und einem Blockierelement ist beispielsweise in der
deutschen Patentschrift DE 196 54 851 eingehend beschrieben, so dass bezüglich der
Ausgestaltung dieser Einbruchssicherung auf diese Schrift verwiesen wird.
[0038] Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf ein Verfahren zum Ansteuern eines Fensterhebers,
der einen nicht-selbsthemmenden Antrieb aufweist.
[0039] Erfindungsgemäß ist bezüglich eines solchen Verfahrens vorgesehen, dass die Position
der Fensterscheibe ständig überwacht wird und ein Anhebesignal für den Antrieb des
Fensterhebers erzeugt wird, falls sich die Fensterscheibe ohne Vorliegen eines Absenksignals
absenkt.
Zur Erläuterung der Erfindung zeigen
[0040]
- Figur 1
- eine Fahrzeugtür mit einer Fensterscheibe und einem Ausführungsbeispiel für einen
erfindungsgemäßen Fensterheber,
- Figur 2
- ein Ausführungsbeispiel für einen Sensor, mit dem ein Absenken der Fensterscheibe
erkannt wird,
- Figur 3
- ein Ausführungsbeispiel für elektrische Ausgangssignale des Sensors gemäß der Figur
2, und
- Figur 4
- ein schematisches Ausführungsbeispiel für einen Schaltplan einer erfindungsgemäßen
Steuerungsvorrichtung.
[0041] In der Figur 1 erkennt man eine Kraftfahrzeugtür 1, die mit einer Fensterscheibe
2 und einem Fensterheber 3 ausgestattet ist. Bei dem Fensterheber 3 handelt es sich
beispielhaft um einen Seilfensterheber.
[0042] In der Figur 1 deutet ein Pfeil 4 eine Krafteinleitung von außen an, durch im Rahmen
eines Einbruchs- bzw. Diebstahlversuchs die Fensterscheibe 2 gewaltsam geöffnet werden
soll. Eine solche Krafteinleitung kann beispielsweise mit einer Absenkkraft von bis
zu 500 N erfolgen.
[0043] In der Figur 2 ist ein Blockschaltbild dargestellt, das die Antriebssteuerung des
Fensterhebers 3 gemäß der Figur 1 darstellt. Erkennbar ist eine Steuereinrichtung
31, die eingangsseitig mit einem Sensorsystem 32 verbunden ist. Ausgangsseitig ist
an die Steuereinrichtung 31 über eine Steuerleitung 327 ein Antriebsmotor 33 angeschlossen.
Der Antriebsmotor 33 kann beispielsweise ein Getriebe aufweisen, über den er die Fensterscheibe
2 gemäß der Figur 1 anhebt oder absenkt.
[0044] Das Sensorsystem 32 weist einen Ringmagneten 321 auf, der mit zwei Hall-Sensoren
322 und 323 zusammenwirkt. Der Ringmagnet 321 ist in Sektoren 324 unterteilt, die
unterschiedliche magnetische Polaritäten aufweisen. Wird der Ringmagnet 321 um seine
Drehachse 325 gedreht, so werden die einzelnen Sektoren 324 an den Hall-Sensoren 322
und 323 vorbeigeführt; bei diesem Vorbeiführen der magnetischen Sektoren 324 werden
in den Hall-Sensoren 322 und 323 elektrische Spannungen induziert, die über Signalleitungen
326 als Hall-Sensor-Signale S1 und S2 zu der Steuereinrichtung 31 übertragen werden.
[0045] Die Steuereinrichtung 31 wertet die Hall-Sensor-Signale S1 und S2 im Hinblick auf
deren Flankenwechsel F aus (Fig.3). Die Reihenfolge, in der die beiden Hall-Sensor-Signale
S1 oder S2 einen Flankenwechsel aufweisen, gibt die Drehrichtung des Ringmagneten
321 um die Drehachse 325 an. Durch eine Auswertung der Drehrichtung des Ringmagneten
321 lässt sich somit feststellen, ob die Fensterscheibe 2 angehoben oder abgesenkt
wird. Während der Zeitspanne T dreht sich die Motorwelle des Antriebsmotors 33 einmal
um ihre Achse.
[0046] Stellt die Steuereinrichtung 31 nun fest, dass sich die Fensterscheibe absenkt, ohne
dass der Antriebsmotor 33 entsprechend betrieben wird, so aktiviert die Steuereinrichtung
31 den Antriebsmotor 33 und steuert ihn derart an, dass dieser die Fensterscheibe
2 anhebt.
[0047] Die Art der Ansteuerung des Antriebsmotors 33 durch die Steuereinrichtung 31 kann
dabei auf verschiedene Arten erfolgen; denn die Steuereinrichtung 31 weist zumindest
zwei verschiedene Betriebsarten auf, nämlich eine Maximalkraft-Betriebsart und zumindest
eine Normalkraft-Betriebsart.
[0048] Bei der Maximalkraft-Betriebsart wird der Antriebsmotor 33 von der Steuereinrichtung
31 mit maximalem Motorstrom beaufschlagt, so dass der Antriebsmotor 33 eine maximale
Antriebskraft auf die Fensterscheibe 2 ausübt. Die Stromrampe beim Erhöhen des Antriebsstromes
weist also bei der Maximalkraft -Betriebsart einen maximalen Anstieg auf.
[0049] Bei der Normalkraft-Betriebsart wird der Antriebsmotor 33 hingegen von der Steuereinrichtung
31 lediglich mit so viel Strom beaufschlagt, wie zum Anheben der Fensterscheibe 2
erforderlich ist; hierzu wird der Antriebsstrom für den Antriebsmotor 33 beispielsweise
so lange erhöht, bis mit den Hall-Sensoren 322 und 323 ein entsprechendes Anheben
der Fensterscheibe 2 detektiert wird. Die Stromrampe beim Erhöhen des Antriebsstromes
verläuft bei der Normalkraft-Betriebsart relativ flach.
[0050] Alternativ kann der Antriebsmotor 33 bei der Normalkraft-Betriebsart von der Steuereinrichtung
31 auch nur mit so viel Strom beaufschlagt werden, wie zum Halten der Fensterscheibe
2 in der jeweiligen Position erforderlich ist; hierzu wird der Antriebsstrom für den
Antriebsmotor 33 so lange erhöht, bis mit den Hall-Sensoren 322 und 323 ein entsprechendes
"Positions-Halten" der Fensterscheibe 2 detektiert wird.
[0051] Im Übrigen kann die Steuereinrichtung 31 auch weitere "vorprogrammierte" Stromrampen
bzw. "vorprogrammierte" Stromverläufe aufweisen, mit denen der Antriebsmotor 33 beaufschlagt
werden kann; je nach der jeweiligen mit dem Sensorsystem 32 festgestellten "Absenksituation"
der Fensterscheibe wählt die Steuereinrichtung 31 dann den jeweils geeigneten Rampenverlauf
aus; dabei wird die Steuereinrichtung einen umso steileren Rampenverlauf wählen, je
schneller sich die Fensterscheibe absenkt und/oder je größer eine mit einem in der
Figur 2 nicht dargestellten Beschleunigungssensor gemessene vertikale Fahrzeugbeschleunigung
ist.
[0052] Die Auswahl der Betriebsart, also die Entscheidung, ob die Maximalkraft-Betriebsart
oder eine der Normalkraft-Betriebsarten ausgewählt wird, trifft die Steuereinrichtung
31 ― wie bereits erwähnt - beispielsweise u. a. in Abhängigkeit von der Absenkgeschwindigkeit
der Fensterscheibe 2; hierzu wertet die Steuereinrichtung 31 die Pulsfrequenz der
Hall-Sensor-Signale S1 und S2 aus. Die Pulsfrequenz der Hall-Sensor-Signale S1 und
S2 gibt nämlich die Drehgeschwindigkeit an, mit der der mit dem Antriebsmotor 33 in
Verbindung stehende Ringmagnet 321 beim Absenken der Fensterscheibe gedreht wird.
Je größer die Pulsfrequenz der Hall-Sensor-Signale S1 und S2 ist, um so größer ist
auch die Absenkgeschwindigkeit der Fensterscheibe 2.
[0053] Bei einer hohen Absenkgeschwindigkeit der Fensterscheibe 2 ist ein schnelles "Gegensteuern"
erforderlich; daher steuert die Steuereinrichtung 31 in einem solchen Falle den Antriebsmotor
33 in der Maximalkraft-Betriebsart an, in der der Antriebsmotor 33 mit maximaler Motorkraft
die Fensterscheibe 2 in den geschlossenen Zustand zurückstellen will.
[0054] Die Maximalkraft- Betriebsart kann außerdem auch eingesetzt werden, um ein gewaltsames
Herunterdrücken der Fensterscheibe zu verhindern; die Maximalkraft-Betriebsart kann
also sozusagen auch eine Einbruchverhinderungs-Betriebsart sein.
[0055] Stellt die Steuereinrichtung 31 hingegen bei der Auswertung der Pulsfrequenz der
Hall-Sensor-Signale S1 und S2 fest, dass sich die Fensterscheibe 2 lediglich mit einer
geringen Absenkgeschwindigkeit nach unten bewegt, so steuert sie den Antriebsmotor
33 lediglich mit dem zum Wiederanheben bzw. zum Halten der Fensterscheibe 2 erforderlichen
Antriebsstrom an. Die von dem Antriebsmotor 33 erzeugte Kraft ist somit lediglich
so groß, wie es zu einem Anheben bzw. Halten der Fensterscheibe 2 unbedingt erforderlich
ist. Das erfolgreiche Anheben oder Halten der Fensterscheibe 2 durch den Antriebsmotor
33 wird dabei durch Auswerten der Hall-Sensor-Signale S1 und S2 durch die Steuereinrichtung
31 überwacht.
[0056] Darüber hinaus ist die Steuereinrichtung 33 derart ausgestaltet, dass sie permanent
oder in regelmäßigen zeitlichen Abständen prüft, ob der Antriebsmotor weiterhin mit
Antriebsstrom versorgt werden muss. Beispielsweise kann es bei einer Fahrt über eine
unebene Strecke dazu kommen, dass sich die Fensterscheibe löst und sich nach unten
bewegt, so dass ein "Gegensteuern" durch den Antriebsmotor 33 erforderlich ist. Sollte
die Steuereinrichtung anschließend feststellen, dass ― beispielsweise weil das Fahrzeug
nun wieder auf einer ebenen Straße fährt ― die Fensterscheibe wieder durch die Reibung
in der Fensterführung gehalten wird, so wird sie den Antriebsstrom reduzieren oder
abschalten.
[0057] In vergleichbarer Weise wird die Steuereinrichtung den Antriebsstrom wieder reduzieren
oder abschalten, wenn sie bei einem Maximalkraftbetrieb ― beispielsweise zur Abwehr
eines Einbruchsversuchs ― feststellt, dass der maximale Antriebsstrom nicht mehr erforderlich
ist, z. B., weil der Einbruchsversuch aufgegeben wurde und keine äußere Kraft auf
die Fensterscheibe mehr einwirkt.
[0058] Zusammengefasst wird die Steuereinrichtung also stets versuchen, den Antriebsstrom
zu reduzieren oder abzuschalten, sobald es die Umstände erlauben, um einen unnötigen
Stromverbrauch durch den Fensterheber zu vermeiden. Ein solcher "Stromsparmodus" ist
insbesondere bei abgeschaltetem Fahrzeugmotor von Vorteil, also wenn der Antriebsstrom
für den Antriebsmotor von der Fahrzeugbatterie geliefert werden muss, um zu vermeiden,
dass der Fensterheber die Fahrzeugbatterie entlädt.
[0059] Im Übrigen weist der Fensterheber 3 gemäß der Figur 1 eine zusätzliche Einbruchsicherung
auf. Diese Einbruchsicherung ist durch eine in dem Fensterheber 3 vorhandene Führungsschiene
gebildet, in die ein mit der Fensterscheibe verbundenes Blockierelement eingreift,
sobald die Fensterscheibe 2 im antriebslosen Zustand über eine vorgegebene Grenze
hinaus abgesenkt wird. Die Funktionsweise dieser zusätzlichen, durch die Führungsschiene
und das Blockierelement gebildeten Einbruchsicherung ist im Zusammenhang mit der deutschen
Patentschrift DE 196 54 851 C1 im Detail beschrieben, so dass bezüglich der Funktionsweise
dieser Einrichtung auf diese Schrift verwiesen werden soll.
[0060] Im Hinblick auf einen wirkungsvollen Diebstahlschutz ist es erforderlich, dass eine
äußere Krafteinleitung in die Fensterscheibe 2 bis zu einer Maximalkraft von beispielsweise
500 N durch den Fensterheber 2 aufgenommen bzw. abgefangen wird. Um dies zu erreichen,
ist der Antriebsmotor 33 derart dimensioniert, dass die Kraftsumme aus der maximalen
Motorkraft des Antriebsmotors 33 und der inneren Reibungskraft des Fensterhebers -
also der inneren Reibungskraft des Antriebsmotors 33 sowie der übrigen Antriebsmechanik
einschließlich gegebenenfalls Getriebe ― mindestens diese Kraft von 500 N erreicht.
[0061] In Fig. 4 ist ein Schaltplan einer erfindungsgemäßen Steuerungsvorrichtung schematisch
dargestellt. Symbolisch dargestellt ist ein mechanisch kommutierender Elektromotor
M mit den beiden Anschlüssen 1 und 2. Die beiden Anschlüsse 1 und 2 sind über die
Widerstände R3 und R4 mit den weckfähigen Analogeingängen I
a1, und I
a2 eines Mikrocontrollers µC verbunden. Die Stromrichtung des Motorstroms durch den
Motor M wird durch die Brückenschaltung aus den Relais' RI
1 und RI
2 gebildet. Diese sind zum einen mit dem Batteriespannungsanschluss U
B (KI. 30) und zum anderen mit dem Leistungsfeldeffekttransistor T1 verbunden. Sowohl
die Relais RI1 und RI2 als auch der Leistungsfeldeffekttransistor T1 sind durch Treiberausgänge
D
1, D
2 und D
M des Mikrocontrollers µC im Betriebsmodus ansteuerbar. Weiterhin weist der Mikrocontroller
µC eine Busschnittstelle CAN in Form eines CAN-Bus-Knotens auf, die dem Mikrocontroller
µC ermöglicht die Alarmanlage des Kraftfahrzeugs anzusteuern.
[0062] Im Schlafmodus liegt der Schaltkontakt des Relais RI
2 auf Versorgungsspannungspotential U
B und der Schaltkontakt des Relais RI
1 liegt hochohmig auf dem Kontakt der mit dem Drainanschluss des Leistungsfeldeffekttransistors
T1 verbunden ist. Der Leistungsfeldeffekttransistors T1 ist im Schlafmodus nicht angesteuert
und damit nicht leitend. Demzufolge sind im Schlafmodus die Anschlüsse 1 und 2 des
Motors M nicht kurzgeschlossen, so dass eine Drehung der Ankerwelle des Motors M eine
Generatorspannung generiert, die den Mikrocontroller µC aufweckt.
Bezugszeichenliste
[0063]
- 1
- Tür
- 2
- Fensterscheibe
- 3
- Fensterheber
- 4
- Pfeil
- 31, µC
- Steuereinrichtung, Steuerungsvorrichtung, Mikrocontroller
- 32
- Sensor
- 33, M
- Antriebsmotor
- 321
- Ringmagnet
- 322
- Hall-Sensor
- 323
- Hall-Sensor
- 324
- Sektoren
- 325
- Drehachse
- 326
- Signalleitungen
- 327
- Steuerleitung
- S1, S2
- Hall-Sensor-Signale
- R1, R2, R3, R4
- Widerstand
- RI1, RI2
- Relais
- T1
- Leistungsfeldeffekttransistor
- CAN
- CAN-Bus
- UB
- Batteriespannung, Versorgungsspannung
- DM, D1, D2
- Treiberausgänge
- Ia1, Ia2
- weckfähige Analogeingänge
1. Steuerungsvorrichtung eines Fensterhebers mit
- einem Leistungshalbleiter zur Steuerung eines Motorstroms eines Motors ohne Selbsthemmung,
- zumindest einem aufweckfähigen Eingang, der mit zumindest einem Anschluss des Motors
verbunden und derart ausgebildet ist, dass eine vom Motor im Generatorbetrieb abgegebene
Generatorspannung ein Aufwecken aus einem Schlafmodus in einen Betriebsmodus bewirkt,
und
- einem mit dem Leistungshalbleiter verbundenem Steuermittel zur Steuerung des Motorstroms
im vom Aufwecken abhängigen Betriebsmodus.
2. Steuerungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zumindest eine aufweckfähige Eingang einen Schwellwertschalter, vorzugsweise einen
Fensterkomparator aufweist.
3. Steuerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei weckfähgige Eingänge zur Bestimmung einer Differenzspannung mit jeweils einem
Anschluss des Motors verbunden sind.
4. Steuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Brückenschaltung zur Steuerung der Richtung des Motorstromes, wobei die Brückenschaltung
im Schlafmodus durch das Steuermittel derart angesteuert ist, dass zumindest ein mit dem zumindest einen
weckfähigen Eingang verbundener Anschluss des Motors hochohmig geschalten ist.
5. Steuerungsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Leistungshalbleiter mit der Brückenschaltung in Reihe geschalten ist.
6. Steuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Steuermittel eingerichtet ist den Motorstrom in Abhängigkeit von Bewegungen einer
Welle des Motors oder eines anderen verstellbaren Teils des Fensterhebers zu steuern.
7. Steuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
ein Sensormittel zur Bestimmung einer Istposition einer Fensterscheibe des Fensterhebers,
wobei
das Steuermittel zur Regelung einer Position der Fensterscheibe in Abhängigkeit von
der Istposition und einer Sollposition ausgebildet und eingerichtet ist, wobei im
Regelkreis der Motorstrom vorzugsweise mittels eines pulsweitenmodulierten Signals
als Stellgröße steuerbar ist.
8. Steuerungsvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
mittels des Sensormittels eine Position und/oder eine Bewegung einer mit der Fensterscheibe
mechanisch gekoppelten Welle des Motor bestimmbar ist, wobei das Sensormittel vorzugsweise
einen auf der Welle angeordneten Ringmagneten und einen Hallsensor aufweist.
9. Steuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Steuermittel eingerichtet ist im Betriebsmodus den Antriebsmotor (33) mit einem
permanenten Antriebsstrom zu beaufschlagen.
10. Steuerungsvorrichtung eines Fensterhebers insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
gekennzeichnet durch
- einem Leistungshalbleiter zur Steuerung eines Motorstroms eines Motors,
- zumindest einem aufweckfähigen Eingang, der mit zumindest einem eine auf die Fensterscheibe
wirkende Kraft messenden Kraftsensor, insbesondere einem Piezosensor, verbunden und
derart ausgebildet ist, dass eine vom Kraftsensor abgegebene Sensorspannung ein Aufwecken
aus einem Schlafmodus in einen Betriebsmodus bewirkt, und
- einem Steuermittel zur Steuerung des Motorstroms im vom Aufwecken abhängigen Betriebsmodus.
11. Fensterheber (3) für eine Fensterscheibe (2) eines Fahrzeugs mit
- einem einen Antriebsmotor (33) aufweisenden, nicht-selbsthemmenden Antrieb zum Anheben
und Absenken der Fensterscheibe (2),
- einer Steuereinrichtung (31) und
- einer mit der Steuereinrichtung (31) verbundene Sensoreinrichtung (32), mit der
ein antriebsloses Absenken der Fensterscheibe (2) feststellbar ist,
wobei zum Halten der Position der Fensterscheibe (2) die Steuereinrichtung (31) derart
ausgestaltet ist, dass sie den Antriebsmotor (33) mit einer zum Halten der jeweiligen
Position der Fensterscheibe (2) geeigneten Stromstärke beaufschlagt.
12. Fensterheber nach Anspruch Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (31) ausgestaltet ist, den Antriebsmotor (33) zumindest in einem
Betriebsmodus mit einem permanenten Antriebsstrom zu beaufschlagen und insbesondere
mittels des Antriebsstroms die Position der Fensterscheibe in Abhängigkeit von eine
Sollposition zu regeln.
13. Fensterheber nach Anspruch Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (31) derart ausgestaltet ist, dass sie den Antriebsmotor (33)
mit einem ein Anheben der Fensterscheibe (2) auslösenden Antriebsstrom beaufschlagt,
falls sich die Fensterscheibe - über ein vorgegebenes Maß hinaus - antriebslos absenkt.
14. Fensterheber nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
das vorgegebene Maß derart gewählt ist, dass ein ein Anheben der Fensterscheibe (2)
auslösender Antriebsstrom erzeugt wird, bevor die Fensterscheibe im geschlossenen
Zustand den oberen Teil des Fensterrahmens oder eines Dichtungsumgriffs bei einem
Absenken freigibt.
15. Fensterheber zumindest nach Anspruch Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sensoreinrichtung (32) derart ausgestaltet ist, dass sie die Position ― sei es
jede Position der Fensterscheibe und/oder nur die obere Endlage der Fensterscheibe
― direkt oder unmittelbar erfasst und ein die Position der Fensterscheibe angebendes
Signal an die Steuereinrichtung abgibt.
16. Fensterheber zumindest nach Anspruch Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sensoreinrichtung (32) derart ausgestaltet ist, dass sie die Position ― sei es
jede Position der Fensterscheibe und/oder nur die obere Endlage der Fensterscheibe
― nur mittelbar oder indirekt erfasst und ein Signal an die Steuereinrichtung abgibt,
aus dem sich die Position der Fensterscheibe ableiten lässt.
17. Fensterheber nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sensoreinrichtung (32) mit einer Antriebswelle des Antriebsmotors (33) oder eines
Antriebsgetriebes des Antriebs in Verbindung steht und ein Drehen der Antriebswelle
erfasst.
18. Fensterheber zumindest nach Anspruch Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Fensterheber (3) eine Einklemmschutzeinrichtung aufweist.
19. Fensterheber zumindest nach Anspruch Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Fensterheber (3) Halbleiterkomponenten zur Ansteuerung des Antriebsmotors (33)
ausweist.
20. Fensterheber zumindest nach Anspruch Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (31) zumindest zwei Betriebsarten zum Anheben der Fensterscheibe
(2) aufweist, nämlich eine Maximalkraft-Betriebsart, bei der der Antriebsmotor (33)
mit maximalem Motorstrom beaufschlagt wird, und zumindest eine Normalkraft-Betriebsart,
bei der die Fensterscheibe (2) mit einem geringeren Antriebsstrom als dem Maximalstrom
beaufschlagt wird.
21. Fensterheber nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (31) derart ausgestaltet ist, dass sie den Antriebsstrom für
den Antriebsmotor (33) rampenförmig erhöht, wobei die Rampensteilheit von der jeweiligen
Betriebsart abhängt.
22. Fensterheber nach Anspruch 20 oder 21,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (31) derart ausgestaltet ist, dass sie mit der Sensoreinrichtung
(32) die Absenkgeschwindigkeit misst und in die Maximalkraft-Betriebsart schaltet,
wenn die Absenkgeschwindigkeit eine vorgegebene Grenzgeschwindigkeit überschreitet,
und anderenfalls in eine der Normalkraft-Betriebsarten schaltet.
23. Fensterheber zumindest nach Anspruch Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Motorkraft des Antriebsmotors (33) derart dimensioniert ist, dass die Kraftsumme
der maximalen Motorkraft des Antriebsmotors (33) und der inneren Reibungskraft des
Fensterhebers (3) mindestens eine im Hinblick auf Einbruchsschutzanforderungen vorgegebene
Mindestkraft erreicht.
24. Fensterheber zumindest nach Anspruch Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (31) einen "Schlafmodus" aufweist, in dem sie stillgelegt ist.
25. Fensterheber nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (31) derart ausgestaltet ist, dass sie sich stets dann in den
Schlafmodus versetzt, wenn das Fahrzeug steht bzw. der Fahrzeugmotor abgestellt ist.
26. Fensterheber nach Anspruch 24 oder 25,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (31) mit dem Antriebsmotor (33) des Fensterhebers derart in
Verbindung steht, dass eine bei einem Absenken der Fensterscheibe und einem Mitdrehen
des Antriebsmotors erzeugte Ausgangsspannung des Antriebsmotors (33) zum Aufwecken
der Steuereinrichtung in die Steuereinrichtung eingespeist wird.
27. Fensterheber zumindest nach Anspruch Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (31) mit einer Alarmanlage verbunden ist.
28. Fensterheber nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (31) derart ausgestaltet ist, dass sie ein Auslösesignal für
die Alarmanlage erzeugt, wenn
- das Fahrzeug steht und
- sich die Fensterscheibe (2) absenkt und/oder
- der zum Wiederanheben der Fensterscheibe (2) erforderliche Antriebsstrom einen vorgegebenen
Maximalstrom überschreitet.
29. Fensterheber zumindest nach Anspruch Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Fensterheber (3) eine Führungsschiene aufweist, in die ein mit der Fensterscheibe
(2) verbundenes Blockierglied eingreift, wenn sich die Fensterscheibe (2) antriebslos
absenkt.
30. Verfahren zum Betreiben eines Fensterhebers (3) mit einem nicht-selbsthemmenden, zumindest
einen Antriebsmotor aufweisenden Antrieb (33) zum Anheben und/oder Absenken einer
Fensterscheibe (2) eines Fahrzeugs, bei dem die Position der Fensterscheibe (2) überwacht
und eine zum Halten der Fensterscheibe (2) geeignete Antriebsstromstärke für den Antriebsmotor
erzeugt wird, falls sich die Fensterscheibe antriebslos absenkt.
31. Verfahren nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich ein ein Anheben der Fensterscheibe (2) auslösender Antriebsstrom erzeugt
wird, bevor die Fensterscheibe im geschlossenen Zustand den oberen Teil ihres Fensterrahmens
oder eines Dichtungsumgriffs bei einem Absenken freigibt.
32. Verfahren zumindest nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet, dass
der ein Anheben oder Absenken der Fensterscheibe (2) auslösende Antriebsstrom erzeugt
wird, wenn bei einem antriebslosen Absenken der Fensterscheibe eine Antriebswelle
eines Antriebsmotors (33) oder eines Antriebsgetriebes des Antriebs mehr als einen
vorgegebenen Bruchteil einer Umdrehung oder mehr als eine vorgegebene Anzahl an Umdrehungen
durchführt.
33. Verfahren zumindest nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Antriebsmotor (33) des Antriebes des Fensterhebers (3) mit Halbleiterkomponenten
angesteuert wird.
34. Verfahren zumindest nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Fensterheber (2) wahlweise in einer von zumindest zwei Betriebsarten zum Anheben
der Fensterscheibe (2) betrieben wird, nämlich in einer Maximalkraft-Betriebsart,
bei der der Antriebsmotor (33) mit maximalem Motorstrom beaufschlagt wird, oder in
zumindest einer Normalkraft-Betriebsart, bei der die Fensterscheibe (2) mit einem
geringeren Antriebsstrom als dem Maximalstrom beaufschlagt wird.
35. Verfahren nach Anspruch 34,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Antriebsstrom für den Antriebsmotor (33) rampenförmig erhöht wird, wobei die Rampensteilheit
von der jeweiligen Betriebsart abhängt.
36. Verfahren nach Anspruch 35,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Betriebsart in Abhängigkeit von der Absenkgeschwindigkeit der Fensterscheibe (2)
gewählt wird.
37. Verfahren nach Anspruch 35 oder 36,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vertikalbeschleunigung des Fahrzeugs gemessen wird und die Betriebsart in Abhängigkeit
von der Vertikalbeschleunigung des Fahrzeugs gewählt wird.
38. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 35 bis 37,
dadurch gekennzeichnet, dass
in die Maximalkraft-Betriebsart geschaltet wird, wenn die Absenkgeschwindigkeit eine
vorgegebene Grenzgeschwindigkeit überschreitet und/oder die Vertikalbeschleunigung
des Fahrzeugs einen vorgegebenen Maximalwert überschreitet, und dass anderenfalls
in eine der Normalkraft-Betriebsarten geschaltet wird.
39. Verfahren zumindest nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Motorkraft des Antriebsmotors (33) derart dimensioniert wird, dass die Kraftsumme
der maximalen Motorkraft des Antriebsmotors (33) und der inneren Reibungskraft des
Fensterhebers (3) mindestens eine im Hinblick auf Einbruchsschutzanforderungen vorgegebene
Mindestkraft erreicht.
40. Verfahren zumindest nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein mit der Fensterscheibe verbundenes Blockierglied in eine Führungsschiene eingreift,
wenn sich die Fensterscheibe (2) antriebslos absenkt.
41. Verfahren zumindest nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (31) in einen "Schlafmodus" versetzt wird, wenn das Fahrzeug
steht oder der Fahrzeugmotor abgestellt ist.
42. Verfahren nach Anspruch 41,
dadurch gekennzeichnet, dass
die bei einem Absenken der Fensterscheibe (2) und einem Mitdrehen des Antriebsmotors
(33) vom Antriebsmotor erzeugte Generatorspannung zum Aufwecken der Steuereinrichtung
in die Steuereinrichtung eingespeist wird.
43. Verfahren zumindest nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Auslösesignal für eine Alarmanlage erzeugt wird, wenn
- das Fahrzeug steht und
- sich die Fensterscheibe (2) absenkt und/oder
- der zum Wiederanheben der Fensterscheibe (2) erforderliche Antriebsstrom einen vorgegebenen
Maximalstrom überschreitet.