[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Starten eines Heizgerätes, insbesondere
Fahrzeugheizgerätes.
[0002] Derartige beispielsweise als Standheizungen oder Zuheizer in Kraftfahrzeugen eingesetzte
Heizgeräte sind in der Startphase hinsichtlich des Schadstoffausstoßes besonders kritisch.
Daher besteht im Allgemeinen das Bestreben, diese Startphase so kurz als möglich zu
halten. Dazu ist es beispielsweise bekannt, nach dem Erzeugen eines Startbefehls zunächst
in einer Vorkonditionierungsphase durch Vorglühen eines Zündorgans und ggf. Betreiben
weiterer Heizeinrichtungen für die Verbrennung bzw. die Zündung, also das Starten
der Verbrennung, günstige Bedingungen zu schaffen. Nach dieser Vorkonditionierungsphase
wird dann Brennstoff eingespeist, und zwar beispielsweise mit der maximalen, also
maximal möglichen Fördermenge. Es sei darauf hingewiesen, dass unter dem Ausdruck
"Fördermenge" hier die pro Zeiteinheit eingespeiste Brennstoffmenge, die auch als
Brennstoffstrom bezeichnet werden könnte, betrachtet wird. Dieser Brennstoff vermischt
sich mit der selbstverständlich parallel eingespeisten Verbrennungsluft, so dass ein
zündfähiges Gemisch gebildet wird, das unter idealen Umständen innerhalb weniger Sekunden
gezündet wird. Da die Brennstoffeinspeisung bei bekannten Heizgeräten im Allgemeinen
zeitgesteuert erfolgt, also diese maximale Brennstoffmenge für eine vorbestimmte Zeit
eingespeist wird, bevor dann in den normalen Betrieb übergegangen wird, besteht jedoch
das Problem, dass in dem Falle, in dem das bereitgestellte Gemisch nicht zündet, eine
übermäßige Brennstoffansammlung im Bereich des Heizgerätes erzeugt wird. Die Folge
davon kann sein, dass flüssiger Brennstoff aus dem Heizgerät oder einer Brennkammer
desselben heraus läuft bzw. bei einem nachfolgenden erneuten Startversuch flüssiger
Brennstoff über das Abgasführungssystem ausgestoßen wird.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Starten eines Heizgerätes,
insbesondere Fahrzeugheizgerätes vorzusehen, mit dem in zuverlässiger Art und Weise
eine Brennstoffübersättigung in einem Heizgerät vermieden werden kann.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Starten eines Heizgerätes,
insbesondere Fahrzeugheizgerät, bei welchem Verfahren mit einer ersten Zündphase Brennstoff
mit einer ersten Zünd-Fördermenge in das Heizgerät eingespeist wird und dann, wenn
vor Ablauf einer maximalen Zeitdauer der ersten Zündphase eine Zündung erkannt wird,
eine Stabilisierungsphase gestartet wird, in welcher Brennstoff mit einer Stabilisierungs-Fördermenge
in das Heizgerät eingespeist wird, und dann, wenn vor Ablauf der maximalen Zeitdauer
der ersten Zündphase keine Zündung erkannt wird, eine zweite Zündphase gestartet wird,
in welcher Brennstoff mit einer zweiten Zünd-Fördermenge in das Heizgerät eingespeist
wird, welche zweite Zünd-Fördermenge kleiner ist, als die erste Zünd-Fördermenge und
als die Stabilisierungs-Fördermenge.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also überprüft, ob nach dem Beginn der Brennstoffeinspeisung
in der Startphase innerhalb einer vorbestimmten Zeit die Zündung erfolgt, also das
bereitgestellte Brennstoff/Luft-Gemisch zu brennen begonnen hat. Ist dies der Fall,
liegt also ein korrekter, schneller Startvorgang vor, so wird in einer anschließenden
Stabilisierungsphase der Flamme die Möglichkeit gegeben, sich weiter auszubreiten
und in einen stabilen Verbrennungszustand überzugehen. Wird jedoch erkannt, dass keine
korrekte Zündung vorliegt, also das Brennstoff/Luft-Gemisch nicht zu brennen begonnen
hat, so wird in eine zweite Zündphase übergegangen, in der weiterhin versucht wird,
die Verbrennung zu starten, jedoch mit reduzierter Brennstoffzufuhr. Auf diese Art
und Weise kann eine Übersättigung des Heizgeräts mit Brennstoff in der Startphase
vermieden werden. Dies vermindert nicht nur die Gefahr von aus einem Heizgerät austretendem
flüssigen Brennstoff, sondern führt auch zu günstigeren Bedingungen, für den Fall,
dass ein Startversuch erfolglos abgebrochen werden muss und ein neuer Startversuch
gestartet werden muss.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann weiter vorgesehen sein, dass dann, wenn
bei gestarteter zweiter Zündphase vor Ablauf einer maximalen Zeitdauer der zweiten
Zündphase eine Zündung erkannt wird, die Stabilisierungsphase gestartet wird. Erfolgt
also die Zündung in der zweiten Zündphase bei verminderter Brennstoffzufuhr, so kann
auch dann in der anschließenden Stabilisierungsphase die Flamme sich weiter ausbreiten
und stabilisieren.
[0007] Weiter wird vorgeschlagen, dass dann, wenn bei gestarteter zweiter Zündphase vor
Ablauf der maximalen Zeitdauer der zweiten Zündphase keine Zündung erkannt wird, die
Brennstoffzufuhr beendet wird.
[0008] Die in der Stabilisierungsphase in das Heizgerät eingespeiste Stabilisierungs-Fördermenge
kann im Wesentlichen der in der ersten Zündphase eingeleiteten ersten Zünd-Fördermenge
entsprechen. Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die erste Zünd-Fördermenge der maximalen
Fördermenge entspricht. Dies bedeutet, dass in der ersten Zündphase ein Brennstoff
in das Heizgerät bzw. eine Brennkammer desselben einspeisendes System mit maximalem
Fördervermögen betrieben wird.
[0009] Um sicherzustellen, dass am Beginn der ersten Zündphase Bedingungen vorliegen, welche
einerseits das Zünden grundsätzlich ermöglichen bzw. andererseits für ein schnelleres
Zünden sorgen können, kann auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein,
dass die erste Zündphase nach Ablauf einer Brennkammervorkonditionierungsphase gestartet
wird.
[0010] Die eingangs genannte Aufgabe wird weiter gelöst durch ein Verfahren zum Starten
eines Heizgerätes, insbesondere Fahrzeugheizgerätes, bei welchem Verfahren in einer
ersten Zündphase Brennstoff in einer ersten Zünd-Fördermenge in das Heizgerät eingespeist
wird und dann, wenn vor Ablauf einer maximalen Zeitdauer der ersten Zündphase keine
Zündung erkannt wird, eine zweite Zündphase gestartet wird, in welcher Brennstoff
mit einer zweiten Zünd-Fördermenge in das Heizgerät eingespeist wird, welche kleiner
ist als die erste Zünd-Fördermenge.
[0011] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen
detailliert beschreiben. Es zeigt:
- Fig. 1
- die über der Zeit aufgetragene Fördermenge bei Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und bei einem korrekt ablaufenden Startvorgang;
- Fig. 2
- ein der Fig. 1 entsprechendes Fördermenge-Zeit-Diagramm bei einem Startvorgang, bei
dem die Zündung erst in einer zweiten Zündphase erfolgt;
- Fig. 3
- ein weiteres der Fig. 1 entsprechendes Fördermenge-Zeit-Diagramm, bei welchem auch
in der zweiten Zündphase keine Zündung erfolgt;
- Fig. 4
- in prinzipieller Darstellung ein Heizgerät, bei welchem das erfindungsgemäße Verfahren
zum Einsatz kommen kann.
[0012] Bevor mit Bezug auf die Fig. 1 bis 3 der zeitliche Ablauf bzw. die verschiedenen
Variationsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben werden, wird
mit Bezug auf die Fig. 4 der Aufbau eines Heizgerätes beschrieben, bei dem das erfindungsgemäße
Verfahren zum Einsatz gelangen kann.
[0013] Dieses allgemein mit 10 bezeichnete Heizgerät weist ein Brennkammergehäuse 12 auf,
in welchem eine Brennkammer 14 gebildet ist. In diese Brennkammer 14 wird über eine
Brennstoffförderpumpe 16 der für die Verbrennung erforderliche Brennstoff eingespeist.
Ferner ist ein Verbrennungsluftgebläse 18 vorgesehen, das die zur Gemischbildung erforderliche
Luft in die Brennkammer 14 einspeist.
[0014] Bei dem dargestellten Aufbau nach dem Prinzip eines Verdampferbrenners ist in dem
Brennkammergehäuse 12, beispielsweise in einem bodennahen Bereich desselben, ein poröses
Verdampfermedium 20 vorgesehen. Dieses poröse Verdampfermedium 20 nimmt den zunächst
flüssigen Brennstoff auf, verteilt ihn in seinem Volumenbereich, insbesondere auch
unter Kapillarförderwirkung, und gibt den Brennstoff in dampfförmiger Konfiguration
an seiner der Brennkammer 14 zugewandten Seite in diese ab. Um diese Brennstoffverdampfung
zu unterstützen, kann dem porösen Verdampfermedium 20 eine elektrisch betreibbare
Heizeinrichtung 22 zugeordnet sein, die durch Erhöhung der Temperatur im Bereich des
porösen Verdampfermediums 20 vor allem in der Startphase für eine schnellere und verstärkte
Brennstoffabdampfung sorgt. Ferner ist im Bereich der Brennkammer 14 ein Zündorgan
24, beispielsweise ein Glühzündstift, vorgesehen. Dieser erzeugt lokal so hohe Temperaturen,
dass ein ihn umgebendes Gemisch aus Brennstoffdampf und Verbrennungsluft gezündet
werden kann. Ferner ist ein Flammerkennungselement 26 vorgesehen, welches erkennen
kann, ob in der Brennkammer 14 eine Zündung erfolgt ist, also die Verbrennung gestartet
hat und somit eine Flamme aufgetreten ist. Dieses Flammerkennungselement 26 kann auf
optischem Wege erfassen, kann jedoch auch die im Bereich der Brennkammer 14 bzw. des
Brennkammergehäuses 12 vorhandene Temperatur erfassen, welche selbstverständlich auch
einen Rückschluss darauf zulässt, ob eine Zündung erfolgt ist und somit eine Verbrennung
gestartet worden ist, oder nicht.
[0015] Dem Heizgerät 10 ist ferner eine Ansteuervorrichtung 28 zugeordnet. Diese steuert
bzw. regelt den Betrieb der verschiedenen Systemkomponenten des Heizgeräts 10. So
steuert dieses die Brennstoffpumpe 16 an, ebenso wie das Verbrennungsluftgebläse 18,
um zum erforderlichen Zeitpunkt die erforderliche Menge an Verbrennungsluft und an
Brennstoff in die Brennkammer 14 einzuleiten. Auch die elektrisch erregbare Heizeinrichtung
22 und das Zündorgan 24 stehen unter der Ansteuerung der Ansteuervorrichtung 26. Gleichzeitig
empfängt diese Eingaben, beispielsweise auch das Erfassungssignal des Flammerkennungselements
26.
[0016] Es sei darauf hingewiesen, dass das in der Fig. 4 dargestellte Heizgerät 10 nur beispielhaft
steht für eine Vielzahl verschiedener Variationsmöglichkeiten. Es ist selbstverständlich,
dass in verschiedensten Bereichen dieses Heizgeräts 10 der Aufbau anders sein kann
als dargestellt. Für die vorliegende Erfindung ist jedoch von Bedeutung, dass Systembereiche
vorhanden sind, welche einer Ansteuerung folgend Verbrennungsluft und Brennstoff in
eine Brennkammer einleiten können, welche die zum Zünden erforderlichen thermischen
Bedingungen erzeugen können, und welche einen Rückschluss darauf gestatten, ob eine
Zündung erfolgt ist bzw. Verbrennung vorliegt oder nicht.
[0017] Zum Starten eines derartigen Heizgeräts 10 wird erfindungsgemäß wie folgt vorgegangen:
[0018] Nach Erzeugung eines Startbefehls, beispielsweise einem Steuerprogramm folgend oder
durch manuelle Eingabe eines Benutzers, wird zunächst eine in der Fig. 1 mit t
v bezeichnete Konditionierungsphase gestartet. In dieser Konditionierungsphase werden
im Bereich des Heizgeräts 10, insbesondere der Brennkammer 14, die zum erfolgreichen
Starten des Heizgeräts 10 erforderlichen thermischen Bedingungen generiert. Dies involviert
insbesondere die Erregung des Zündorgans 24, so dass dieses beispielsweise in seinem
in die Brennkammer 14 ragenden Bereich erhitzt wird und in diesem Bereich dann die
zum Zünden erforderlichen Bedingungen bereitstellt. Auch kann die elektrisch erregbare
Heizeinrichtung 22 betrieben werden, um das poröse Verdampfermedium 20 und den dieses
umgebenden Bereich der Brennkammer 14 bzw. des Brennkammergehäuses 12 bereits vorzuwärmen.
Für diese Konditionierungsphase t
v kann eine feste Zeitdauer vorgegeben sein, wobei diese feste Zeitdauer auch abhängen
kann von äußeren Bedingungen, wie z. B. der Umgebungstemperaturen. Niedrigere Umgebungstemperaturen
können eine längere Konditionierungsphase erforderlich machen.
[0019] Nach Ablauf der Konditionierungsphase t
v zu einem Zeitpunkt 1 wird dann eine erste Zündphase t
Z1 gestartet. Ab Beginn dieser ersten Zündphase wird durch entsprechende Ansteuerung
der Brennstoffpumpe 16 Brennstoff in Richtung Brennkammer 14 geleitet, d. h. im dargestellten
Fall in das poröse Verdampfermedium 20 eingeleitet und über dieses dann in Richtung
Brennkammer 14 verdampft. Um die gesamte Startprozedur so kurz als möglich zu gestalten,
kann in dieser ersten Zündphase t
Z1 die Brennstoffpumpe 16 so betrieben werden, dass die in dieser Phase eingespeiste
erste Zünd-Fördermenge einer maximal möglichen Fördermenge m
max entspricht. Es ist selbstverständlich, dass parallel zur Brennstoffeinspeisung auch
Verbrennungsluft in Richtung Brennkammer 14 gefördert wird. Diese Verbrennungslufteinspeisung
kann beispielsweise auch bereits während der Konditionierungsphase t
v gestartet werden.
[0020] Bei ideal bzw. korrekt ablaufender Startprozedur sollte noch vor Ablauf einer maximal
möglichen Zeitdauer t
Z1' der ersten Zündphase t
Z1 die Zündung erfolgen, was zu einer entsprechenden Ausgabe des Flammerkennungselements
26 führen sollte. In dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel erfolgt diese Zündung zum
Zeitpunkt 2. Mit auftretender Zündung und somit startender Verbrennung ist dann die
erste Zündphase t
Z1 beendet. Da die Zündung bereits gestartet ist, wird dann zu diesem Zeitpunkt 2 in
eine Stabilisierungsphase t
s eingetreten. In dieser Stabilisierungsphase wird Brennstoff mit einer Stabilisierungs-Fördermenge
in Richtung Brennkammer 14 gefördert. Diese Stabilisierungs-Fördermenge kann beispielsweise
der ersten Zünd-Fördermenge entsprechen. Das heißt, auch in der Stabilisierungsphase
t
s kann die Brennstoffpumpe 16 so angesteuert werden, dass sie mit maximaler Fördermenge
m
max arbeitet.
[0021] Nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer dieser Stabilisierungsphase t
s, im Falle der Fig. 1 also zum Zeitpunkt 3, wird dann in den normalen Verbrennungsbetrieb
übergegangen, was bedeutet, dass Brennstoff mit einer Fördermenge m
betr in Richtung Brennkammer 14 geleitet wird. Hier kann auch eine entsprechende Anpassung
der Fördermenge des Verbrennungsluftgebläses 18 erfolgen, um das für die dann ablaufende
Verbrennung ideale Brennstoff/Luft-Verhältnis bereitstellen zu können.
[0022] In Fig. 2 ist der Fall dargestellt, in welchem auch nach Ablauf der maximalen Dauer
t
Zt1' der ersten Zündphase t
Z1 das Auftreten einer Zündung noch nicht erkannt werden konnte. Das heißt zum Zeitpunkt
2, der also die Dauer t
Z1' nach dem Zeitpunkt 1 liegt, liegt noch keine Verbrennung vor. Erfindungsgemäß wird
in diesem Falle dann in eine zweite Zündphase t
Z2 eingetreten. In dieser zweiten Zündphase t
Z2 wird Brennstoff mit einer zweiten Zünd-Fördermenge in Richtung Brennkammer 14 geleitet,
die im dargestellten Beispiel einer Fördermenge m
min entspricht. Diese zweite Zünd-Fördermenge ist kleiner als die erste Zünd-Fördermenge
und ist auch kleiner als die Stabilisierungs-Fördermenge, die im dargestellten Beispiel
der ersten Zünd-Fördermenge entspricht.
[0023] Bei anhaltender Brennstoffeinspeisung und ggf. angepasster Verbrennungslufteinspeisung
wird dann vermittels des Flammerkennungselements 26 weiterhin überwacht, ob eine Verbrennung
auftritt, also die Zündung erfolgt, oder nicht.
[0024] In dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel wird zum Zeitpunkt 3 und noch vor Ablauf
einer maximal möglichen Zeitdauer t
Z2' der zweiten Zündphase t
Z2 durch ein entsprechendes Sensorsignal des Flammerkennungselements 26 der Ansteuervorrichtung
28 das Auftreten der Zündung und somit das Starten der Verbrennung signalisiert. Es
wird dann die zweite Zündphase t
Z2 beendet und in die dann an diese zweite Zündphase t
Z2 anschließende Stabilisierungsphase t
s eingetreten. In dieser Stabilisierungsphase t
s wird dann wieder Brennstoff mit der Stabilisierungs-Fördermenge in die Brennkammer
14 eingespeist, um die möglichst rasche Ausbreitung und somit auch Stabilisierung
der Verbrennung in der Brennkammer 14 zu unterstützen. Hier kann vorgesehen sein,
dass auch bei vorherigem Durchlaufen der zweiten Zündphase t
Z2 die Stabilisierungsphase t
s derjenigen entspricht, die in dem in Fig. 1 dargestellten Ablauf vorhanden ist, also
in demjenigen Fall, in dem das Eintreten in die zweite Zündphase t
Z2 nicht erforderlich war. Dies bedeutet, dass bei dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel
in der Stabilisierungsphase t
s mit derjenigen Fördermenge, hier m
max, gefördert wird, die in der ersten Zündphase t
Z1 vorhanden war. Gleichwohl ist es grundsätzlich auch denkbar, in der Stabilisierungsphase
t
s dahingehend zu differenzieren, ob aus der ersten Zündphase t
Z1 in die Stabilisierungsphase t
s eingetreten worden ist, oder aus der zweiten Zündphase t
Z2. Nach Ablauf der Stabilisierungsphase t
s zum Zeitpunkt 4 wird dann in den normalen Verbrennungsbetrieb übergegangen und Brennstoff
mit der Fördermenge m
betr gefördert. Es sei hier darauf hingewiesen, dass im dargestellten Beispiel diese für
den normalen Verbrennungsbetieb vorgesehene Fördermenge m
betr größer ist als die in der Startphase für die zweite Zündphase t
Z2 vorgesehene zweite Zünd-Fördermenge m
min. Dies muss jedoch nicht so sein. Die in der in Fig. 2 an den Zeitpunkt anschließenden
normalen Betriebsphase zu verwendete Fördermenge wird selbstverständlich davon abhängen,
welche Heizleistung bereitgestellt werden muss.
[0025] In Fig. 3 ist der Fall dargestellt, in dem bei Durchführung der erfindungsgemäßen
Startprozedur nach dem vollständigen Ablauf der ersten Zündphase t
1 mit der Zeitdauer t
Z1' und auch dem vollständigen Ablauf der zweiten Zündphase t
Z2 mit deren maximaler Zeitdauer t
Z2' das Auftreten der Zündung noch nicht erkannt werden konnte. In diesem Fall wird
erfindungsgemäß dann mit dem Ablauf der zweiten Zündphase t
z2, also zum Zeitpunkt 2 die Brennstoffzufuhr vollständig beendet. Das heißt, die beiden
Zündphasen t
Z1 und t
Z2 definieren mit ihren jeweiligen maximalen Zeitdauern t
Z1' und t
Z2' zusammen ein ab dem Beginn der Brennstoffeinspeisung zum Zeitpunkt 1 laufendes Sicherheitszeitintervall.
Erfolgt also innerhalb dieses Sicherheitszeitintervalls keine Zündung, so wird eine
weiter andauernde Brennstoffzufuhr unterbunden und somit eine Brennstoffübersättigung
im Bereich der Brennkammer verhindert. Es kann dann beispielsweise nach Ablauf eines
vorgegebenen Warteintervalls ein erneuter Startvorgang initiiert werden, bei dem zunächst
wieder durch Starten der Konditionierungsphase t
v versucht wird, die zum Zünden erforderlichen bzw. vorteilhaften Bedingungen im Bereich
der Brennkammer 14 bereitzustellen. Führt das mehrfache Durchlaufen dieser Prozedur
immer noch nicht zur Zündung, so kann, beispielsweise nach vier oder fünf Versuchen,
ein erneuter Startversuch unterbunden werden und statt dessen ein Warnhinweis erzeugt
werden, da dann die Wahrscheinlichkeit eines Defekts in irgendeinem der Systembereiche
hoch ist.
[0026] Mit der vorangehend beschriebenen erfindungsgemäßen Prozedur zum Starten eines beispielsweise
als Standheizung oder Zuheizer eingesetzten Heizgeräts in einem Fahrzeug können verschiedene
Vorteile erreicht werden. So wird, wie vorangehend bereits dargelegt, bei Durchführung
der Startprozedur insgesamt deutlich weniger Brennstoff in die Brennkammer eingeleitet
als dies bisher üblich ist. Die Gefahr des Austretens von flüssigem Brennstoff bei
ausbleibender Zündung bzw. des Ausstoßens von nicht verbranntem Brennstoff bei einem
nachfolgenden Startvorgang kann somit gemindert werden. Weiterhin verbessert die geminderte
Brennstoffzufuhr die Chancen eines erfolgreichen zweiten oder nachfolgenden Startversuchs,
wenn der erste Versuch nicht zur Zündung geführt hat. Da weiterhin unabhängig davon,
ob die Zündung in der ersten Zündphase, also bei größerer Brennstoff-Fördermenge,
oder in der zweiten Zündphase, also bei geringerer Brennstoff-Fördermenge, auftritt,
die Stabilsierungsphase anschließt, wird in jedem Fall der Flamme die Möglichketi
gegeben, sich unter geeigneten Bedingungen dann möglichst rasch auszubreiten und zu
stabilisieren. Auch hat sich gezeigt, dass bezogen auf die Gesamtzeitdauer der beiden
Zündphasen bei der erfindungsgemäßen Prozedur mit Absenken der Brennstoffzufuhr in
der zweiten Zündphase die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Zündung höher ist
als in dem Falle, in dem über diese beiden Phasen bzw. entsprechende Zeitdauer hinweg
mit der maximal möglichen
Menge gefördert wird.
[0027] Es ist selbstverständlich, dass bei der vorangehend beschriebenen Prozedur mit dem
in den Fig. 1 bis 3 skizzierten Ablauf verschiedene Variationen vorgenommen werden
können. So ist es selbstverständlich möglich, dass beim Übergang zwischen den verschiedenen
Phasen, die verschiedene Brennstoff-Fördermengen involvieren, die Brennstoff-Fördermengen
nicht stufenartig geändert werden müssen, sondern ein kontinuierlicher, allmählicher
Übergang gewählt werden kann. Auch ist es selbstverständlich möglich, in den einzelnen
Phasen mit jeweils variierenden Fördermengen zu arbeiten, also beispielsweise in der
zweiten Zündphase die Fördermenge vom Anfang derselben bis zum Ende derselben allmählich
zu senken.
[0028] Bei einer alternativen Variate des erfindungsgemäßen Verfahrens kann beispielsweise
dann, wenn die Zündung noch vor Ablauf der ersten Zündphase t
Z1 erkannt wird, dieser Zeitpunkt der Erkennung aber bereits vergleichsweise nahe am
Ablauf der maximal möglichen Zeitdauer t
Z1' dieser ersten Zündphase t
Z1 liegt, beispielsweise im letzten Viertel dieser maximal möglichen Zeitdauer t
Z1' liegt, auf das Eintreten in die Stabilisierungsphase t
s verzichtet werden und stattdessen unmittelbar in den normalen Verbrennungsbetrieb
übergegangen werden. Der Grund hierfür kann sein, dass bereits unmittelbar vor dem
Auftreten der Zündung eine vergleichsweise große Brennstoffmenge in die Brennkammer
eingeleitet wird, die dann bei Eintritt in den normalen Verbrennungsbetrieb mit reduzierter
Brennstoffeinspeisung noch mitverbrannt werden kann und somit zur Flammstabilisierung
beiträgt.
1. Verfahren zum Starten eines Heizgerätes, insbesondere Fahrzeugheizgerät, bei welchem
Verfahren in einer ersten Zündphase (t
z1) Brennstoff mit einer ersten Zünd-Fördermenge (m
max) in das Heizgerät eingespeist wird und
- dann, wenn vor Ablauf einer maximalen Zeitdauer (tz1') der ersten Zündphase (tz1) eine Zündung erkannt wird, eine Stabilisierungsphase (ts) gestartet wird, in welcher Brennstoff mit einer Stabilisierungs-Fördermenge (mmax) in das Heizgerät eingespeist wird,
- dann, wenn vor Ablauf der maximalen Zeitdauer (tz1') der ersten Zündphase (tz1) keine Zündung erkannt wird, eine zweite Zündphase (tz2) gestartet wird, in welcher Brennstoff mit einer zweiten Zünd-Fördermenge (mmin) in das Heizgerät eingespeist wird, welche zweite Zünd-Fördermenge (mmin) kleiner ist, als die erste Zünd-Fördermenge (mmax) und als die Stabilisierungs-Fördermenge (mmax).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn bei gestarteter zweiter Zündphase (tz2) vor Ablauf einer maximalen Zeitdauer (tz2') der zweiten Zündphase (tz2) eine Zündung erkannt wird, die Stabilisierungsphase (ts) gestartet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn bei gestarteter zweiter Zündphase (tz2) vor Ablauf der maximalen Zeitdauer (tz2') der zweiten Zündphase (tz2) keine Zündung erkannt wird, die Brennstoffzufuhr beendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Stabilisierungs-Fördermenge (mmax) im Wesentlichen der ersten Zünd-Fördermenge (mmax) entspricht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Zünd-Fördermenge (mmax) einer maximalen Fördermenge entspricht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Zündphase (tz1) nach Ablauf einer Brennkammervorkonditionierungsphase (tv) gestartet wird.
7. Verfahren zum Starten eines Heizgerätes, insbesondere Fahrzeugheizgerätes, bei welchem
Verfahren in einer ersten Zündphase (tz1) Brennstoff in einer ersten Zünd-Fördermenge (mmax) in das Heizgerät eingespeist wird und dann, wenn vor Ablauf einer maximalen Zeitdauer
(tz1') der ersten Zündphase (tz1) keine Zündung erkannt wird, eine zweite Zündphase (tz2) gestartet wird, in welcher Brennstoff mit einer zweiten Zünd-Fördermenge (mmin) in das Heizgerät eingespeist wird, welche kleiner ist als die erste Zünd-Fördermenge
(mmax).