[0001] Die Erfindung betrifft einen Flachheizkörper mit mindestens zwei Platten, wobei zwischen
den Platten mindestens eine Lamelle angeordnet ist. Die Erfindung betrifft weiterhin
ein Verfahren zur Herstellung eines Flachheizkörpers mit mindestens zwei Platten,
mindestens einer Lamelle und mindestens einem Heizelement.
[0002] Heizkörper übertragen die Wärme von ihren äußeren Oberflächen an ihre indirekten
Heizflächen durch Konvektion an die umgebende Luft und durch Strahlung an die umgebenden
Raumumschließungsflächen. Die konvektive Wärmeabgabe von den äußeren Oberflächen erfolgt
dabei durch freie oder natürliche Auftriebsströmung. Die Wärmeabgabe an einen durch
zwei Flachheizkörper gebildeten Schacht wird durch Höhe und Tiefe der Anordnung sowie
durch Strömungswiderstände der Ein-und Austrittsquerschnitte bestimmt. Bei Flachheizkörpern
mit Lamellen kommen die Teilung und die Blechdicke als weitere geometrische Parameter
und der Einfluss des Schweißpunktabstands hinzu (Kast. u. Caspary "Untersuchungen
zur Wärmeleistung von indirekten Heizflächen" in "Haus Technik Bauphysik Umwelttechnik"
1980 S. 193, 194).
[0003] Bei einigen Flachheizkörpern sind die Lamellen im direkten Schweißverfahren an die
nicht wasserführenden Sicken zwischen den wasserführenden Kanälen geschweißt. Die
Bereiche der Kanäle sind überbrückt. Messungen haben ergeben, dass zwischen Lamellen
auf den wasserführenden Kanälen und Lamellen auf den nicht wasserführenden Sicken
Leistungsdifferenzen bestehen. Diese Kenntnisse haben zu Flachheizkörpern geführt,
bei denen die Lamellen im indirekten Schweißverfahren an die wasserführenden Kanäle
punktgeschweißt sind.
Das Ausschweißen der Lamellen ist jedoch aufwändig und kostenintensiv. Punktschweißmaschinen
zur Herstellung solcher Flachheizkörper sind zudem sehr teuer.
[0004] Die vorstehend genannten Schwierigkeiten gelten gleichermaßen für alle Flachheizkörper,
sowohl für Heizkörper, die mit Warmwasser durch Anschluss an das Zentralheizungssystem
des jeweiligen Gebäudes betrieben werden, für reine Elektroheizkörper als auch kombinierbare
Heizkörper. Für den elektrischen Betrieb ist in eine oder mehrere Platten des Flachheizkörpers
jeweils ein Elektro-Heizstab eingeführt. Der Heizstab ist an das Stromnetz des Gebäudes
angeschlossen. Die Regelung erfolgt üblicherweise über einen elektrischen Raumtemperaturregler,
der mit einem mit Timer versehen sein kann.
[0005] Bei den vorgenannten reinen elektrischen oder kombinierten Flachheizkörpern ist neben
der oben beschriebenen aufwändigen Befestigung der Lamellen zu beachten, dass ein
zusätzlicher Anschluss für den Heizstab erforderlich ist. Da der Heizstab eine Verbindung
zum Stromnetz des Gebäudes benötigt und weiterhin mit dem Heizmedium Kontakt haben
muss, gleichzeitig jedoch der Betrieb des Heizkörpers als Warmwasserheizkörper über
das Zentralheizungssystem gewährleistet sein muss, ist ein zusätzlicher Anschluss
am Heizkörper erforderlich, über den der Heizstab in den Heizkörper einschraubbar
ist. Dies hat einen weiter erhöhten Fertigungsaufwand zur Folge.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mehrlagigen Flachheizkörper zu schaffen,
der einerseits als Elektroheizkörper ohne Heizstab und Flüssigkeit und andererseits
als kombinierter Warmwasser- und Elektroheizkörper betreibbar ist, bei dem jedoch
auf einen zusätzlichen Anschluss am Heizkörper zum Einschrauben des Heizstabes in
den Heizkörper verzichtet ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
dass mindestens ein Heizelement vorgesehen ist, das mit der Lamelle zwischen den Platten
geklemmt gehalten ist.
[0007] Mit der Erfindung ist ein Flachheizkörper geschaffen, der als Elektroheizkörper oder
auch kombinierter Warmwasser- und Elektroheizkörper betreibbar ist und bei dem auf
einen zusätzlichen Anschluss am Heizkörper zum Einschrauben des Heizstabes in den
Heizkörper verzichtet ist. Gleichzeitig ist durch die Klemmung von Lamelle und Heizelement
der Arbeitsschritt des Schweißens der Lamellen eingespart, wodurch die Kosten bei
der Herstellung des Flachheizkörpers nach der Erfindung deutlich reduziert sind. Auch
die Verwendung anderer bekannter Verbindungsmittel der Lamellen mit den Platten ist
unnötig. Die Herstellung des Flachheizkörpers nach der Erfindung erfolgt bei gleichem
Wärmeverhalten und gleichen Kombinationseigenschaften als elektrisch betreibbarer
oder als Warmwasser betriebener Heizkörper demnach wirtschaftlicher als bei bekannten
Flachheizkörpern.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung weisen die Lamellen mit Heizelement eine der lichten
Weite zwischen den Platten entsprechenden Breite auf. Hierdurch ist einerseits gewährleistet,
dass die Lamellen mit Heizelement auf einfache Weise zwischen den Platten montierbar
ist, andererseits ist hierdurch eine optimale Klemmwirkung hervorgerufen.
[0009] In anderer Weiterbildung der Erfindung weisen die Lamellen und/oder das Heizelement
eine Höhe auf, die im Wesentlichen der lichten Weite zwischen Anschlüssen des Heizkörpers
entspricht. Hierdurch ist die Möglichkeit geschaffen, die Lamellen und/oder das Heizelement
bei der Montage seitlich zwischen die Platten einzuziehen, wodurch der Aufwand bei
der Montage gering ist.
[0010] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung besteht das Heizelement aus einem Flachheizelement.
Die Verwendung eines Flachheizelementes als Heizelement bietet ein hohes Maß an Flexibilität
bei der Herstellung des Heizkörpers. Zum einen ist das Flachheizelement in der Lage,
eventuell vorhandene Unebenheiten an den Platten des Heizkörpers oder der Lamellen
auszugleichen; zum anderen ist durch das Flachheizelement eine besonders hohe Flächenpressung
erzielt, sodass eine optimaler Wärmeübergang vom Heizelement sowohl auf die Lamellen
als auch auf die Platten gewährleistet ist.
[0011] Die Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren zur Herstellung eines Flachheizkörpers
gelöst, bei dem die Lamelle außerhalb des Flachheizkörpers mit mindestens einem Heizelement
versehen wird und die Lamellen mit dem Heizelement von einer der beiden Stirnseiten
des Flachheizkörpers zwischen die Platten gezogen werden. Lamelle und Heizelement
werden folglich außerhalb des Heizkörpers kombiniert. Durch diese Art der Herstellung
sind der Aufwand und die Kosten deutlich reduziert, da der Flachheizkörper in bekannter
Weise als herkömmlicher Warmwasser-Heizkörper herstellbar ist, und erst durch das
einfache Einziehen von Lamelle mit Heizelement zu einem Elektroheizkörper bzw. einem
Kombinationsheizkörper wird, der jedoch ebenso gute Heizeigenschaften aufweist, wie
bekannte Kombinationsheizkörper.
[0012] Andere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Seitenansicht eines Flachheizkörpers mit zwei Platten und
- Fig. 2
- die Draufsicht auf den in Figur 1 dargestellten Flachheizkörper.
[0013] Der als Ausführungsbeispiel gewählte Flachheizkörper besteht aus zwei Platten 1,
2. In den Platten 1, 2 kann die Führung des Heizmediums, zum Beispiel Warmwasser,
in vertikal verlaufenden Kanälen erfolgen, die in einen Vorlauf 3 und einen Rücklauf
4 übergehen. Die einzelnen Kanäle sind durch Sickern voneinander getrennt.
[0014] Die Kanäle haben in der Regel den Querschnitt eines Sechsecks; andere Ausführungen,
beispielsweise eines symmetrischen Trapezes oder dergleichen sind ebenfalls möglich.
Zwischen benachbarten Kanälen ist je eine parallel verlaufende, die Kanäle trennende
Sicke vorgesehen. Die Herstellung der Kanäle und der Sicken erfolgt durch zwei spiegelsymmetrisch
gleich gewählte Bleche, die an den Sicken miteinander verschweißt sind. Andere Ausprägungen
der Plattenbleche sind ebenso denkbar.
[0015] Im Ausführungsbeispiel sind die beiden Platten 1, 2 des Flachheizkörpers über Anschlüsse
5 in T-Form miteinander verbunden. Die Anschlüsse 5 stehen mit Vorlauf 3 und Rücklauf
4 in Verbindung.
[0016] Der Flachheizkörper weist außerdem Lamellen 6 auf. Die Lamellen 6 sind aus einem
Stück gefertigt. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels können die Lamellen 6 auch
mehrteilig ausgeführt sein. In ihrer Draufsicht sind die Lamellen 6 nach Art eines
Trapezes ausgebildet.
[0017] Der Heizkörper weist weiterhin mindestens ein Heizelement 7 auf. Das Heizelement
7 besteht im Ausführungsbeispiel aus einem flexiblen Flachheizelement. Bei dem Flachheizelement
kann es sich um eine Vlies oder eine Platte handeln. Zur direkten Einspeisung des
Stroms (230V) ist das Heizelement 7 mit Anschlussleitungen 71 versehen. Die Anschlussleitung
71 kann gleichzeitig als Regelung/Steuerungsleitung für das Heizelement 7 verwendet
werden.
[0018] Das als Ausführungsbeispiel gewählte Heizelement 7 ist um die Lammellen 6 gelegt.
An den Längsseiten des Heizkörpers liegt das Heizelement 7 plan an den Platten 1,
2 an. An einer Stirnseite des Heizkörpers weist das Heizelement 7 einen Radius 72
von 180° auf (Figur 2). Der Radius 72 bewirkt den Übergang des Heizelementes 7 von
der Innenseite der Platte 1 zur Innenseite der Platte 2.
[0019] Die Lamellen 6 und das Heizelement 7 sind zwischen den Platten 1 ,2 geklemmt gehalten.
Die Lamellen 6 stehen unter einer gewissen Vorspannung, sodass gewährleistet ist,
dass das Heizelement 7 über seine gesamte Höhe an den Platten 1, 2 anliegt, um bei
einem elektrischen Betrieb des Flachheizkörpers einen optimalen Wärmeübergang von
dem Heizelement 7 auf die Platten 1, 2 zu ermöglichen. Die Lamellen 6 bewirken eine
hohe Flächenpressung zwischen den Lamellen 6, dem Heizelement 7 und den Platten 1,
2. Dies ist dadurch erzielt, dass die Lamellen 6 mit dem Heizelement 7 eine der lichten
Weite zwischen den Platten 1, 2 entsprechende Breite aufweisen. Die Lamellen 6 und
das Heizelement 7 haben im Ausführungsbeispiel eine Höhe, die im Wesentlichen der
lichten Weite zwischen den Anschlüssen 5 entspricht.
[0020] Der erfindungsgemäße Heizkörper kann sowohl als Warmwasser betriebener Heizkörper
als auch als Elektroheizkörper verwendet werden. Beim Einsatz als Elektroheizkörper
gibt das Heizelement 7 seine Wärme sowohl an die Lamelle 6 als auch Platten 1, 2 ab,
wodurch eine optimale Heizleistung erzielt wird.
[0021] Bei der Herstellung des Flachheizkörpers nach der Erfindung wird der Heizkörper aus
mindestens zwei Platten 1, 2 in bekannter Weise ohne Einbau von Lamellen oder anderen
Konvektorblechen hergestellt. Im Anschluss daran wird mindestens eine Lamelle 6, deren
Höhe maximal der lichten Weite zwischen den Anschlüssen 5 beträgt, mit mindestens
einem Heizelement 7 versehen. Im Ausführungsbeispiel erfolgt dies dadurch, dass das
als Flachheizelement ausgebildete Heizelement 7 um die Längsseiten und eine Stirnseite
der Lamelle 6 gelegt wird. In diesem Zustand weisen die Lamellen 6 mit dem Heizelement
7 eine der lichten Weite zwischen den Platten 1, 2 entsprechende Breite auf. Die Lamelle
6 mit dem Heizelement 7 werden dann in einfacher Weise von einer der beiden Stirnseiten
des Flachheizkörpers zwischen die Platten 1, 2 gezogen.
1. Flachheizkörper mit mindestens zwei Platten, wobei zwischen den Platten mindestens
eine Lamelle angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Heizelement (7) vorgesehen ist, das mit der Lamelle (6) zwischen den
Platten (1, 2) geklemmt gehalten ist.
2. Flachheizkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (6) mit Heizelement (7) eine der lichten Weite zwischen den Platten
(1, 2) entsprechende Breite aufweisen.
3. Flachheizkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamelle (6) und/oder das Heizelement (7) eine Höhe aufweisen, die im Wesentlichen
der lichten Weite zwischen Anschlüssen (5) entspricht.
4. Flachheizkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamelle (6) einteilig ausgeführt ist.
5. Flachheizkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (7) aus einem Flachheizelement besteht.
6. Flachheizkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (7) aus mindestens einer Platte besteht.
7. Verfahren zur Herstellung eines Flachheizkörpers mit Elektroheizelement mit mindestens
zwei Platten, mindestens einer Lamelle und mindestens einem Heizelement, dadurch gekennzeichnet, die Lamelle (6) außerhalb des Flachheizkörpers mit mindestens einem Heizelement
(7) versehen wird und die Lamellen (6) mit dem Heizelement (7) von einer der beiden
Stirnseiten des Flachheizkörpers zwischen die Platten (1, 2) gezogen werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (7) um die Längsseiten und eine Stirnseite der Lamelle (6) gelegt
wird.