[0001] Die Erfindung betrifft eine Bewehrungseinrichtung zur Verbindung zweier Betonbauteile
und zur Überbrückung einer Fuge zwischen den beiden Betonbauteilen mit den Merkmalen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Im Hochbau werden Betonbauteile des Fußbodenbereiches als plattenförmige Bodenelemente,
als Treppenelemente oder dergleichen getrennt voneinander aus Beton gegossen. Zur
Schallisolierung weisen die einzelnen Betonbauteile eine zwischenliegende Fuge auf,
die die Ausbreitung von Trittschallwellen oder dergleichen unterbricht. Zusätzlich
sind derartige Fugen mit einem Dämmaterial ausgefüllt. Zur mechanischen Verbindung
der Betonbauteile ist eine Bewehrungseinrichtung vorgesehen, die eine Anzahl von durchgehenden
Bewehrungsstäben zur Verbindung der Betonbauteile umfasst.
[0003] Bekannte Ausführungen solcher Bewehrungseinrichtungen sehen vor, daß die Bewehrungsstäbe
im Fugenbereich einen abgewinkelten Schubabschnitt aufweisen. Die winklige Anordnung
des Schubabschnittes erlaubt die gezielte Aufnahme von Quer- bzw. Schubkräften.
[0004] Die DE 37 44 016 C2 offenbart eine Bewehrungseinrichtung zur Verbindung zweier Betonbauteile,
bei der Bewehrungsstäbe in Längsrichtung zur Aufnahme von Biegekräften angeordnet
sind. Weitere, mittig angeordnete Bewehrungsstäbe weisen einen in vertikaler Richtung
abgewinkelten Schubabschnitt auf, mittels dessen Querkräfte in Gewichtskraftrichtung
aufgenommen werden können. Die Anordnung ist in horizontaler Richtung schubweich.
Es sind aufwendige Zusatzmaßnahmen zur Aufnahme von horizontalen, in der Fugenebene
liegenden Querkräfte zu treffen.
[0005] Von der Firma Horstmann GmbH ist die Ausführung einer Bewehrungseinrichtung bekannt,
die zusätzlich zu den abgewinkelten, mit einem Schubabschnitt versehenen Bewehrungsstäben
weitere Bewehrungsstäbe umfaßt. Diese weiteren Bewehrungsstäbe liegen horizontal in
der Ebene einer Bodenplatte und überspannen X-förmig die Trennfuge. Die Anordnung
dieser zusätzlichen Bewehrungsstäbe in ± 45°-Richtung erlaubt die Aufnahme horizontaler
Querkräfte.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bewehrungseinrichtung zur Verbindung
zweier Betonbauteile anzugeben, die mit vereinfachten Mitteln eine zuverlässige Kraftübertragung
im Bereich der Fuge unter Beibehaltung der Schallisolierung ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Bewehrungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0008] Es wird eine Bewehrungseinrichtung vorgeschlagen, deren Bewehrungsstäbe mit einem
abgewinkelten Schubabschnitt versehen sind. Eine in die Fugenebene projizierte Achskomponente
der Längsachse des Schubabschnittes liegt dabei winklig zur Hochrichtung und zur Seitenrichtung
der Fugenebene. Die projizierte Achskomponente liegt vorteilhaft mit einem Winkel
in einem Bereich von einschließlich 10° und einschl. 20° zur Hochrichtung, wobei der
Winkel insbesondere etwa 15° beträgt. Es ergibt sich eine in räumlicher Richtung mehrfache
Schrägstellung des Schubabschnittes. Der Schubabschnitt liegt schrägwinklig in einer
Ebene aus Hochrichtung und Längsrichtung, also quer zur Fugenebene. Die Schrägstellungskomponente
in dieser Ebene erlaubt eine wirkungsvolle Quer- bzw. Schubkraftaufnahme in geodätischer
Höhenrichtung, wie sie durch Gewichtskraftbelastung entsteht. Zusätzlich liegen die
Schubabschnitte der gleichen Bewehrungsstäbe mit einer Achskomponente schrägwinklig
in der Fugenebene. Ohne zusätzliche Bewehrungsmaßnahmen kann gleichzeitig auch eine
horizontale Aussteifung in der Querrichtung zur Aufnahme entsprechender Querlasten
bewirkt werden.
[0009] In vorteilhafter Weiterbildung sind die Bewehrungsstäbe mit ihren Schubabschnitten
in Winkeln mit wechselnden Vorzeichen angeordnet. Insbesondere ist eine Anordnung
zweckmäßig, bei der die Winkel der Schubabschnitte abwechselnd zumindest näherungsweise
den gleichen Betrag bei wechselndem Vorzeichen aufweisen. Es wird eine symmetrische
Krafteinleitung bewirkt. Vertikal- und Horizontallasten sind entkoppelt. Eine vertikale
Gewichtskraftbelastung führt zu keiner horizontalen Verschiebung. Mit geringem Material-
und Arbeitseinsatz kann eine wirkungsvolle Kraftübertragung zwischen den beiden Betonbauteilen
hergestellt werden. Der insgesamt geringe erforderliche Materialquerschnitt der Bewehrungsstäbe
trägt zu einer guten Trittschallentkopplung bei.
[0010] In einer vorteilhaften Ausführung ist eine Haltevorrichtung zur Winkelfixierung der
Schubabschnitte für den Einsatz in der Fuge vorgesehen. Zweckmäßig ist die Haltevorrichtung
durch ein insbesondere als Trittschalldämmer ausgebildetes Dämmelement gebildet. Das
Halteelement bewirkt in Mehrfachfunktion eine wirkungsvoll schalldämmende Überbrückung
bzw. Ausfüllung der Fuge und gleichzeitig eine Lagefixierung der Bewehrungsstäbe im
unvergossenen Zustand. Auch kann die Haltevorrichtung bzw. das Dämmelement als verlorene
Schalung eingesetzt werden. Die vorbereitete Bewehrungseinrichtung, umfassend die
Haltevorrichtung bzw. das Dämmelement und die Bewehrungsstäbe, kann ohne weitere aufwendige
Ausrichtungs- und Fixierarbeiten in die vorgesehene Schalung eingesetzt und direkt
vergossen werden.
[0011] In zweckmäßiger Ausführung ist die Haltevorrichtung flächig ausgebildet und weist
in ihrer Ebene winklig zur Hochrichtung liegende Schlitze zur Aufnahme der Schubabschnitte
auf. Die flächige Ausführung erlaubt die Ausfüllung der Fuge als verlorene Schalung.
Die winklige Anordnung der Schlitze führt aus fertigungstechnischer Sicht zu einer
einfachen Herstellbarkeit. Zur Montage ist lediglich eine Einfädelung der abgewinkelten
Bewehrungsstäbe vorzunehmen, wobei deren Schubabschnitt ohne Nachjustierungsarbeiten
mittels der winkligen Schlitze exakt in der vorgesehenen Winkelposition gehalten werden.
Auf aufwendige Ausrichtungsvorgänge kann verzichtet werden.
[0012] Die Haltevorrichtung ist vorteilhaft in Form eines insbesondere ein Dämmaterial beinhaltenden,
hohlen Kastens aus Blech und/oder Kunststoff mit zwei sich gegenüberliegenden Seitenwänden
ausgeführt, wobei die Schlitze in den Seitenwänden angeordnet sind. Der hohle Blechkasten
führt bei geringem Gesamtgewicht zu einer hohen mechanischen Belastbarkeit. Die beiden
zueinander mit Abstand liegenden Seitenwände weisen jeweils Schlitze zur Führung der
Schubabschnitte auf. Die durchgeführten Schubabschnitte werden in beiden Seitenwandebenen
geführt bzw. gehalten. Es ergibt sich eine zuverlässige räumliche Lagefixierung.
[0013] Zwischen den Seitenwänden ist zweckmäßig mindestens ein Abstandshalter insbesondere
als Drucklager angeordnet, der insbesondere aus einem schalldämmenden Material gebildet
ist, das in der Lage ist, Druckkräfte zu übertragen. Auch bei einer dünnen, leichtgewichtigen
Ausführung der Seitenwände ergibt sich eine hohe Belastbarkeit quer zu ihrer Ebene.
Beispielsweise ist ein Einbeulen der Seitenwände und eine damit einhergehende Beschädigung
des innenliegenden Dämmaterials während des Gußvorganges zuverlässig vermieden. Das
schalldämmende Material der Drucklager trägt zum Ausschluß der Bildung unerwünschter
Schallbrücken bei.
[0014] In vorteilhafter Weiterbildung sind Dichtelemente zum Abdichten von verbleibenden
Öffnungen im Kasten vorgesehen. Nach der Montage der Bewehrungsstäbe im Kasten können
Öffnungen beispielsweise an den übergroßen Schlitzen oder an seitlichen Stirnflächen
verbleiben. Mittels der Dichtelemente wird ein Eindringen von Beton ins Innere des
Kastens vermieden. Gleichzeitig können die Dichtelemente auch zur Lagefixierung der
Bewehrungsstäbe in den Schlitzen des Kastens dienen.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer perspektivischen Übersichtsdarstellung eine erfindungsgemäße Ausführung der
Bewehrungseinrichtung mit schrägwinklig angeordneten Schubabschnitten;
- Fig. 2
- eine seitliche Stirnansicht der Anordnung nach Fig. 1 mit Einzelheiten zur Relativanordnung
des Schubabschnittes zum Dämmelement;
- Fig. 3
- eine die Längserstreckung darstellende Ansicht des Dämmelementes nach den Fig. 1 und
2 mit weiteren Einzelheiten zur Schrägstellung der Schubabschnitte bezogen auf die
Fugenebene;
- Fig. 4
- eine Draufsicht der Bewehrungseinrichtung nach den Fig. 1 und 2 mit Details zur Schrägstellung
der Schubabschnitte bezogen auf die Betonbauteilebene;
- Fig. 5
- in einer vergrößerten Detailansicht die Darstellung nach Fig. 2 im Bereich der Fuge
mit Einzelheiten zur Ausbildung des Blechkastens mit Dämmfüllung.
[0016] Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht zwei Betonbauteile 1, 2 mit einer
zwischenliegenden Fuge 3 und einer Bewehrungseinrichtung zur Verbindung der beiden
Betonbauteile 1, 2 und zur Überbrückung der Fuge 3.
[0017] Die Betonbauteile 1, 2 sind beispielhaft flächige Fußbodenteile. Es kann beispielsweise
auch ein flächiges, fußbodenartiges Treppenpodest als Betonbauteil 1 vorgesehen sein,
woran sich das Betonbauteil 2 als Treppenlauf anschließt. Die beiden Betonbauteile
1, 2 berühren einander nicht. Ihr Abstand zueinander ist durch die Breite der Fuge
3 vorgegeben. Die Fuge 3 ist mit einem Dämmelement 12 ausgefüllt. Eine Fugenebene
10 der Fuge 3 gibt bezogen auf die vorgesehene geodätische Einbaulage der Betonbauteile
1, 2 und der zwischenliegenden Fuge 3 eine Hochrichtung 7 und eine senkrecht dazu
liegende Seitenrichtung 8 vor. Es ist eine Anzahl von Bewehrungsstäben 4, 4' als Teil
der Bewehrungseinrichtung vorgesehen. Eine Längsrichtung 5 der Bewehrungsstäbe 4 liegt
quer zur Fuge 3 bzw. zu deren Fugenebene 10.
[0018] In dem die Fuge 3 überspannenden Bereich der Bewehrungsstäbe 4, 4' sind diese als
Schubabschnitte 6, 6' ausgebildet. Die Schubabschnitte 6 liegen mit ihrer Längsachse
9, 9' schrägwinklig zur Hochrichtung 7 und zur Querrichtung bzw. zur Längsrichtung
5. Die Schubabschnitte 6 dienen zur Aufnahme von Querkräften infolge beispielsweise
einer Gewichtskraftbelastung parallel zur Hochrichtung 7.
[0019] Bei der gezeigten erfindungsgemäßen Ausführung ist eine flächig ausgebildete Haltevorrichtung
11 vorgesehen, die in Funktionseinheit auch das als Trittschalldämmer ausgebildete
Dämmelement 12 bildet. Das Dämmelement 12 füllt die Fuge 3 zwischen den beiden Betonbauteilen
1, 2 schalldämmend aus.
[0020] Die flächige Haltevorrichtung 11 weist eine Anzahl von Schlitzen 13, 13', die bezogen
auf die Ebene der flächigen Haltevorrichtung 11 bzw. bezogen auf die Fugenebene 10
schrägwinklig zur Hochrichtung 7 und zur Seitenrichtung 8 liegen. Die Anzahl von Bewehrungsstäben
4, 4' sind durch die Schlitze 13, 13' hindurchgeführt, wobei die zugehörigen Schubabschnitte
6, 6' in den zugeordneten Schlitzen 13, 13' liegen. Die Längsachsen 9, 9' der Schubabschnitte
6, 6' sind entsprechend der Schräglage der Schlitze 13, 13' schräggestellt.
[0021] Freie Enden der Bewehrungsstäbe 4, 4' sind mit einem querliegenden Verbindungsstab
20 verschweißt. In Verbindung mit der Haltevorrichtung 11 und deren Schlitze 13, 13'
ergibt sich eine räumliche Lagefixierung der gezeigten Anordnung. Die insgesamt durch
die gezeigten Teile gebildete Bewehrungseinrichtung bedarf keines zusätzlichen Ausrichtungs-
und Befestigungsaufwandes vor und während des Gießens der Betonbauteile 1, 2.
[0022] Fig. 2 zeigt in einer Seitenansicht die Anordnung nach Fig. 1. Das Dämmelement 12
umfasst ein Dämmaterial 14 sowie ein oberes und ein unteres Rahmenprofil 21. Der Schubabschnitt
6 ist in seinem Mittenbereich durch den zugeordneten Schlitz 13 hindurchgeführt. Seine
Längsachse 9 ist bezogen auf die Längsrichtung 5 schrägwinklig abgewinkelt. Es kann
bedarfsweise auch zumindest näherungsweise ein 90°-Winkel vorgesehen sein. Der Schubabschnitt
6 dient der Querkraftaufnahme von Belastungen parallel zur Hochrichtung 7.
[0023] Der besseren Übersichtlichkeit halber ist hier nur ein Bewehrungsstab 4 gezeigt.
Die weiteren Bewehrungsstäbe 4, 4' weisen bezogen auf die Darstellungsebene der Fig.
2 eine zumindest näherungsweise identische Form und Lage auf.
[0024] Der in Fig. 3 gezeigten Frontansicht der Anordnung nach den Fig. 1 und 2 sind weitere
Einzelheiten zur räumlichen Ausrichtung der Bewehrungsstäbe 4, 4' zu entnehmen. In
die Fugenebene 10 bzw. in die Ebene des Dämmelementes 12 projizierte Achskomponente
22, 22' der jeweiligen Längsachsen 9, 9' (Fig. 1, 2) liegt jeweils in einem Winkel
α zur Hochrichtung 7. Der Winkel α entspricht dem Schrägstellungswinkel der Schlitze
13, 13'. Die Schlitze 13, 13' sind abwechselnd im gleichen Winkel α zur Hochrichtung
7 mit wechselnden Vorzeichen angeordnet. Der Winkel α liegt dabei bevorzugt in einem
Bereich von einschl. 10° und einschl. 20° zur Hochrichtung 7 und beträgt im gezeigten
Ausführungsbeispiel etwa 15°. Bedarfsweise kann auch eine unsymmetrisch wechselnde
oder gleichgerichtete Schrägstellung der Schlitze 13, 13' zweckmäßig sein.
[0025] Nachdem die Bewehrungstäbe 4, 4' bei der Vormontage in die Schlitze 13, 13' eingeführt
wurden, verbleiben dort Öffnungen, die mit Dichtelementen 23 abgedichtet werden. Die
Dichtelemente 23 fixieren darüber hinaus die Bewehrungsstäbe 4, 4' in den Schlitzen
13, 13'. Weitere, nach der Vormontage verbleibende Öffnungen befinden sich an den
seitlichen Stirnflächen 25 des Dämmelementes 12, die durch nicht näher dargestellte
Dichtelemente 24 abgedichtet werden. Zur Bildung der Dichtelemente 23, 24 haben sich
Klebefolie, Kunststoffkappen oder -stopfen sowie Heißkleber bewährt.
[0026] Der Darstellung nach Fig. 3 ist noch zu entnehmen, daß in regelmäßigen Abständen
zueinanderliegend gestrichelt angedeutete Abstandshalter 18 vorgesehen sind. Die Abstandshalter
18 sind aus einem druckfesten, schalldämmenden Material gebildet und zwischen zwei
in Fig. 5 gezeigten Seitenwänden 16, 17 des Dämmelementes 12 angeordnet. Die Abstandshalter
18 sind zur gegenseitigen Abstützung der beiden Seitenwände 16, 17 (Fig. 5) sowie
zur Aufnahme der Druckkräfte vorgesehen.
[0027] Aus der in Fig. 4 gezeigten Draufsicht der Anordnung nach den Fig. 1 bis 3 ist zu
entnehmen, daß infolge der Schrägstellung der Schlitze 13, 13' (Fig. 3) die Längsachsen
9, 9' schrägwinklig zur Seitenrichtung 8 der Fugenebene 10 bzw. zur Ebene des Dämmelementes
12 sowie auch schrägwinklig zur Längsrichtung 5 liegen. Die Schubabschnitte 6, 6'
sind damit in der Lage, zusätzlich auch Querbelastungen in der Seitenrichtung 8 aufzunehmen
und dabei eine seitliche Queraussteifung in der Fuge 3 zu bewirken.
[0028] Fig. 5 zeigt in einer vergrößerten Ausschnittsdarstellung die Anordnung nach Fig.
2 im Bereich des Dämmelementes 12. Im gezeigten Ausführungsbeispiel liegt ein geradliniger
Abschnitt des Bewehrungsstabes 4 innerhalb des Betonbauteiles 1 in einem Winkel β
von etwa 15° zur Längsrichtung 5. Daran anschließend geht der Bewehrungsstab 4 kreisbogenförmig
in den Schubabschnitt 6 über, dessen Längsachse 9 in einem Winkel δ zur Längsrichtung
5 von beispielhaft etwa 77° liegt. Der Schubabschnitt 6 liegt mit einem Ende und dem
daran anschließenden bogenförmigen Abschnitt innerhalb des Betonbauteils 1, sein gegenüberliegendes
Ende und ein weiterer, sich daran anschließender bogenförmiger Abschnitt im Betonbauteil
2.
[0029] In seinem Mittenbereich ist der Schubabschnitt 6 durch das Dämmelement 12 hindurchgeführt.
Ein weiterer geradliniger Abschnitt des Bewehrungsstabes 4 innerhalb des Betonbauteiles
2 ist zur Längsrichtung 5 in einem Winkel γ von beispielhaft 35° abgewinkelt. Abhängig
von der gewählten Geometrie der Betonbauteile 1, 2 und ihrer wirkenden Belastung können
auch abweichende Winkel β, γ, δ vorteilhaft sein. Auch kann eine Schrägstellung der
Fugenebene 10 relativ zur Längsrichtung 5 zweckmäßig sein.
[0030] Unter gleichzeitigem Bezug auf die Fig. 3, 4 und 5 sind die Winkel α und δ so aufeinander
abgestimmt, daß sich eine Schrägstellung der Längsachsen 9, 9' in der Darstellungsebene
nach Fig. 4 bezogen auf die Längsrichtung 5 und die Seitenrichtung 8 in Winkeln von
etwa ± 45° ergibt. Die genannte Winkelstellung ist für die Aufnahme einer reinen Querbelastung
in der Seitenrichtung 8 optimal. Bei abweichenden Lastfällen kann eine andere Winkelstellung
durch gegenseitige Anpassung der Winkel α und δ erzielt werden.
[0031] Der Darstellung nach Fig. 5 ist noch zu entnehmen, daß zur Bildung des Dämmelementes
12 zwei parallel zueinander liegende und mit Abstand angeordnete Seitenwände 16, 17
vorgesehen sind, die zusammen mit den beiden Rahmenprofilen 21 einen hohlen Kasten
15 bilden. Der Kasten 15 ist aus Blech, kann aber auch Kunststoffteile enthalten oder
gänzlich aus Kunststoff gefertigt sein. Der Kasten 15 beinhaltet ein Dämmmaterial
14 zur Schallisolierung bzw. zur Trittschalldämmung. Zwischen den beiden Seitenwänden
16, 17 liegen noch bündig die in Fig. 3 gezeigten Abstandshalter 18.
[0032] Beide Seitenwände 16, 17 sind jeweils gegenüberliegend mit einander zugeordneten
Schlitzen 13 entsprechend der Schrägstellung nach Fig. 3 versehen. Die sich gegenüberliegenden
Schlitze 13 können entsprechend der Schrägstellung der Längsachsen 9 im Winkel δ zueinander
höhenversetzt sein. Infolge des Abstandes der beiden Seitenwände 16, 17 zueinander
erfährt der jeweilige Schubabschnitt 6 eine räumlich fixierende Zweipunktabstützung
innerhalb der beiden sich gegenüberliegenden Schlitze 13.
1. Bewehrungseinrichtung zur Verbindung zweier Betonbauteile (1, 2) und zur Überbrückung
einer Fuge (3) zwischen den beiden Betonbauteilen (1, 2), umfassend eine Anzahl von
Bewehrungsstäben (4, 4') mit einer quer zur Fuge (3) liegenden Längsrichtung (5),
die im Bereich der Fuge (3) einen zur Längsrichtung (5) abgewinkelten Schubabschnitt
(6, 6') aufweisen, wobei die vorgesehene geodätische Lage der Fuge (3) eine Hochrichtung
(7) und eine Seitenrichtung (8) vorgibt,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Längsachse (9) des Schubabschnittes (6, 6') projiziert in eine durch die Hochrichtung
(7) und die Seitenrichtung (8) aufgespannte Fugenebene (10) winklig zur Hochrichtung
(7) und zur Seitenrichtung (8) liegt.
2. Bewehrungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine in die Fugenebene (10) projizierte Achskomponente (22, 22') der Längsachse (9)
des Schubabschnittes (6, 6')) mit einem Winkel (α) in einem Bereich von einschließlich
10° und einschließlich 20° zur Hochrichtung (7) liegt, wobei der Winkel (α) insbesondere
etwa 15° beträgt.
3. Bewehrungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrungsstäbe (4, 4') mit ihren Schubabschnitten (6, 6') in Winkeln (α) mit
wechselnden Vorzeichen angeordnet sind.
4. Bewehrungseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrungsstäbe (4, 4') mit ihren Schubabschnitten (6, 6') abwechselnd in zumindest
näherungsweise gleichen Winkeln (α) mit wechselnden Vorzeichen angeordnet sind.
5. Bewehrungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Haltevorrichtung (11) zur Winkelfixierung der Schubabschnitte (6, 6') für den
Einsatz in die Fuge (3) vorgesehen ist.
6. Bewehrungseinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (11) durch ein insbesondere als Trittschalldämmer ausgebildetes
Dämmelement (12) gebildet ist.
7. Bewehrungseinrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (11) flächig ausgebildet ist und in ihrer Ebene winklig zur
Hochrichtung (7) liegende Schlitze (13, 13') zur Aufnahme der Schubabschnitte (6,
6') aufweist.
8. Bewehrungseinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (11) in Form eines insbesondere ein Dämmaterial (14) beinhaltenden,
hohlen Kastens (15) insbesondere aus Blech und/oder Kunststoff mit zwei sich gegenüberliegenden
Seitenwänden (16, 17) ausgebildet ist, wobei die Schlitze (13, 13') in den Seitenwänden
(16, 17) angeordnet sind.
9. Bewehrungseinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Seitenwänden (16, 17) mindestens ein Abstandshalter (18) angeordnet
ist.
10. Bewehrungseinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandshalter (18) aus einem druckfesten, schalldämmenden Material gebildet
ist.
11. Bewehrungseinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß Dichtelemente (23, 24) zum Abdichten verbleibender Öffnungen im Kasten (15) vorgesehen
sind.