[0001] Die Erfindung betrifft ein Fassadenbefestigungssystem für wandverkleidende Flächenelemente
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Befestigungssysteme werden zum Anbringen von Fassadenverkleidungen, aber
auch flächigen Kollektoreinrichtungen an Gebäudewänden, Mauern und dergleichen Wandflächen
verwendet. Dabei müssen diese Systeme einen präzisen, zuverlässigen und gegen ein
Verrutschen ausreichend sicheren Sitz der verkleidenden Wandelemente in Verbindung
mit einem möglichst geringen Montage- und Befestigungsaufwand sowohl bezüglich der
Wandfläche, als auch hinsichtlich der verkleidenden Elemente ermöglichen. Besonders
vorteilhaft sind hierbei Befestigungssysteme, deren Komponenten unter Verwendung möglichst
weniger Befestigungselemente, d.h. Schrauben, Bolzen usw. zusammengefügt werden können.
Aus dem Stand der Technik sind hierzu eine Reihe von Befestigungssystemen bekannt,
bei denen auf Steck- oder Rastverbindungen zwischen den Einzelkomponenten zurückgegriffen
wird. Beispiele hierfür sind aus den belgischen Druckschriften 624235, 709272, 742487
und 759499 sowie der britischen Offenbarungsschrift GB 2 169 628 A zu entnehmen. Hierbei
wird entweder auf rastende Profile oder Profilflächen, oder auf drehbare Verschluss-
und Verspanneinrichtungen zurückgegriffen.
[0003] Weiterhin sind Vorrichtungen zum Befestigen von Fassadenteilen bekannt, die auf teure
Lösungen unter Verwendung von Schraub- und Nietverbindungen zurückgreifen. Dadurch
verteuert sich die Montage beträchtlich. Andere Vorrichtungen bieten keine Einstellmöglichkeit
für die zu befestigenden Fassadenteile bei unebenen oder nicht lotrechten Wandabschnitten.
[0004] Die dort offenbarten Befestigungssysteme bilden jedoch nur eine Sammlung von Einzellösungen
für jeweils fest umrissene und relativ abgegrenzte Problemstellungen an und sind insbesondere
für großflächige Fassadenverkleidungen nicht ohne weiteres oder nur durch sehr aufwändige
Anpassungen und Neudimensionierungen einsetzbar. Vor diesem Hintergrund ergibt sich
die Aufgabe, ein Fassadenbefestigungssystem anzugeben, das eine größtmögliche Standardisierung
und Abstimmung der Einzelteile aufeinander und damit eine möglichst aufwandsarme und
kostengünstige Anpassung des gesamten Befestigungssystems an eine vorgegebene Wand
ermöglicht.
[0005] Die Aufgabe wird mit einem Fassadenbefestigungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst, wobei die Unteransprüche zweckmäßige bzw. vorteilhafte Ausführungsformen
beinhalten.
[0006] Das erfindungsgemäße Fassadenbefestigungssystem ist gekennzeichnet durch eine Fertigteilkonstruktion
von ohne Befestigungsmitteln verfügten Komponenten aus einer Gesamtheit von an die
Wand montierten Anker- und Trägerelementen, in die Ankerelemente eingehakte, in eine
erste Richtung orientierte erste Schienenelemente, in die ersten Schienenelemente
eingehakte, in eine zweite Richtung orientierte zweite Schienenelemente, in die zweiten
Schienenelemente eingehängte, mit Halteelementen versehene Flächenelemente und die
Flächenelemente fixierende, in die zweiten Schienenelemente eingesteckte Distanzelemente.
[0007] Die Anker- und Trägerelemente bilden hierbei die wie ein Raster die über die Wand
verteilten Befestigungspunkte, die mittels der ersten Schienenelemente miteinander
verbunden sind. Diese ersten Schienenelemente bilden eine Befestigungsmöglichkeit
für die zweiten Schienenelemente, die innerhalb dieses dadurch gebildeten Gitters
prinzipiell beliebig angeordnet werden können. An diesen zweiten Schienenelementen
sind die Flächenelemente befestigt und mit Halteelementen eingehängt. Die Distanzelemente
fixieren die Lage der Flächenelemente auf den zweiten Schienenelementen.
[0008] Die ersten Schienenelemente sind bei einer Ausführungsform als eine Gesamtheit vertikaler
Schienen ausgebildet. Dabei weisen die vertikalen Schienen in die Anker- und Trägerelemente
eingreifende Haken und Riegellöcher zum Aufnehmen von die Anker- und Trägerelemente
mit den vertikalen Schienen verbindenden Verriegelungsmitteln auf.
[0009] Die zweiten Schienenelemente sind durch eine Gesamtheit von an Haken der vertikalen
Schienen über Lochstanzungen eingehängten horizontalen Kammschienen ausgebildet. Die
ganze Konstruktion aus vertikalen Schienen und Kammschienen wird demzufolge ohne Befestigungsmittel
gehalten und ist ausschließlich zusammengesteckt.
[0010] Die Flächenelemente sind durch eine Reihe von in eine Vormontagerinne der Kammschienen
eingehängten und über eine seitliche Verschiebung eine Reihe von in der Vormontagerinne
angeordneten ersten Kammhaken mittels zweiten Kammhaken umgreifenden Plattenhaltern
befestigt. Dadurch können die Flächenelemente bei der Montage zunächst sicher eingehängt
und in einfacher Weise mittels einer Seitwärtsbewegung durch einen gewissermaßen linear
ausgebildeten Bajonettverschluss abschließend arretiert werden.
[0011] Das Anker- und Trägerelement besteht in einer zweckmäßigen Ausführungsform aus einem
mittels einer Wandplatte an einer Wand befestigten Wandanker und einen über eine Gleitplatte
das Wandankers auf den Wandanker aufgeschobenen Träger. Der Wandanker bildet hierbei
den an der Wand ausgebildeten Befestigungspunkt, während der Träger die Verbindung
zwischen Wandanker und den vorhergehend erwähnten vertikalen Schienen ausbildet.
[0012] Zweckmäßigerweise sind in die Wandplatte und/oder die Gleitplatte bzw. den Träger
lagejustierende Langlöcher eingebracht, die ein Verschieben der Komponenten und damit
eine Justage ermöglichen.
[0013] Eine Gesamtheit von in die Kammschienen eingesteckten Distanzstöpseln fixieren die
Flächenelemente in ihrer Endposition und verhindern dabei ein Verrutschen oder wirken
als Sicherung gegen ein Lösen der Flächenelemente aus ihren Raststellungen in den
Kammschienen.
[0014] Der Wandanker und der Träger weisen bei einer Ausführungsform eine Gleitschiene aus
einem thermisch isolierenden Material in wahlweiser Kombination mit einem auf der
Außenseite des Wandankers vorgesehenen und mit einem auf der Innenseite des Trägers
in Eingriff stehenden Justierkamm auf. Dadurch ist es möglich, die Stellung des Trägers
auf dem Wandanker auf eine rastende Weise einzujustieren. Das thermisch isolierende
Material auf der Gleitschiene verhindert dabei eine Wärmebrücke zwischen Wandanker
und Träger, bzw. zwischen Wand und den vertikalen Schienen, bzw. den Kammschienen.
[0015] Zum Herumführen der Kammschienen sind Eckverbinder vorgesehen, die in Form eines
Außenwinkelprofils auf die Enden des Kammprofils aufgesteckt sind. Dadurch können
die Fassadenverkleidung und insbesondere deren Befestigungselemente um einen Wandvorsprung,
eine Wandecke, einen Sturz und dergleichen Winkel herumgeführt werden.
[0016] Bei einer weiteren Ausführungsform ist das Ankerelement in Form eines an der Wand
befestigten, mit einem Schenkel anschließenden winkeligen Wandankers mit einem formschlüssig
aufgeschobenen, den Wandanker zur Wand in einem Abstand haltenden Trennstück ausgebildet.
Das Trägerelement ist bei dieser Ausführungsform in Form eines formschlüssig auf den
Wandanker aufgeschobenen, mit einem weiteren Trennstück auf dem Wandanker arretierten
Trägers ausgebildet.
[0017] Bei einer derartigen Ausführungsform kann durch das Fassadenbefestigungssystem ein
größerer Abstand zwischen den Fassadenplatten und der Wand erzielt werden, woduch
sich insbesondere die Luftzirkulation verbessert und die Herausbildung von Staunässe
vermieden wird.
[0018] Weiterhin kann bei einer vorteilhaften Variante als Trägerelement ein auf dem Wandanker
befestigter, in vier Richtungen verstellbarer Justierknoten vorgesehen sein. Dadurch
können Unregelmäßigkeiten im Wandverlauf, beispielsweise Abweichungen vom Lot oder
von der planen Fläche ausgeglichen und eine einheitliche Oberfläche der Fassadenelemente
erreicht werden.
[0019] Zweckmäßigerweise weist der Justierknoten eine auf einem Wandankerschenkel aufliegende
Justierknotenplatte mit einem Langloch für eine erste Schwenk- und eine erste Verschiebejustage
und eine Anordnung aus Klemmstücken zur Tiefen- und Höhenjustage vertikaler Schienen
in einer weiteren Ausführungsform auf.
[0020] Dadurch können die an dem Justierknoten befestigten vertikalen Schienen in horizontaler
Richtung geschwenkt bzw. verschoben werden. Ebenso ist ein Verstellen und Kippen in
vertikaler Richtung, bzw. eine Parallelverschiebung in Richtung Wand möglich.
[0021] Die vertikale Schiene weist bei einer weiteren Ausführungsform eine Anordnung von
Ösen zum Einhängen in eine Hakenanordnung des Trägers auf. Dadurch wird ein Herausrutschen
der vertikalen Schienen verhindert.
[0022] Eine Montagelehre für ein Fassadenbefestigungssystem nach den genannten Ausführungsformen
weist eine Anordnung aus ersten Führungsschienen mit einer ersten Grundlänge und zweiten
Führungsschienen mit einer zweiten Grundlänge und dritten Führungsschienen mit einer
dritten Grundlänge mit einer Reihe von verschiebbaren Verbindungsstücken in einer
rechtwinkligen, in einem vordefinierten Rastermaß verstellbaren Rahmenkonstruktion
mit Einlegemitteln zum Einlegen der Plattenhalter auf.
[0023] Dadurch wird das Rastermaß des Fassadenbefestigungssystems in einer einfachen Weise
auf die Fassadenelemente abgebildet, wobei die Plattenhalter auf den Fassadenplatten
ohne langwieriges Nachmessen positioniert werden können.
[0024] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weisen die Führungsschienen eine Reihe von
entsprechend dem Rastermaß angeordnete Rasterbohrungen zur Aufnahme eines an den Verbindungsstücken
bzw. den Einlegemitteln angeordneten Druckknopfs in Form eines Verriegelungsbolzens
mit Rändelmutter und Feder auf. Dadurch können die Führungsschienen sowohl variabel,
als auch definiert verstellt und fest arretiert werden, während eine Positionierung
der Plattenhalter ja nach Zweckmäßigkeit, aber innerhalb des definierten Rasters erfolgen
kann.
[0025] Besonders vorteilhaft ist hierbei die Verwendung von Führungsschienen in Form eines
Kreuzschienen-Profils, insbesondere eine Bosch Rexrodt-Profils.
[0026] Das Fassadenbefestigungssystem soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Zur Verdeutlichung dienen die beigefügten Figuren 1 bis 25.
Es werden für gleiche oder gleich wirkende Teile die selben Bezugszeichen verwendet.
Es zeigt:
Fig. 1 eine beispielhafte vertikale Schiene mit Einzelheiten,
Fig. 2 eine beispielhafte Kammschiene mit Einzelheiten,
Fig. 3 einen beispielhaften Plattenhalter in unterschiedlichen Ansichten,
Fig. 4 einen beispielhaften Träger,
Fig. 5 einen beispielhaften Wandanker,
Fig. 6 einen beispielhaften Distanzstöpsel,
Fig. 7 einen beispielhaften Wandanker in Verbindung mit einem Träger in thermischer
Trennung,
Fig. 8 eine zusammenfassende Darstellung der Systemkomponenten in einem zusammengefügten
Zustand,
Fig. 9 eine Schnittdarstellung der in Fig. 8 gezeigten Darstellung in einer Seitenansicht,
Fig. 10 einen beispielhaften Eckverbinder.
Fig. 11 eine weitere beispielhafte Ausführungsform eines Wandankers mit einem Trennstück
und einer weiteren Ausführungsform eines beispielhaften Trägers,
Fig. 12 einen in Fig. 11 gezeigten Wandanker in Verbindung mit einem beispielhaften
Justierknoten,
Fig. 13 eine beispielhafte vertikale Schiene in einer weiteren Ausführungsform in
Verbindung mit einer Kammschiene in einer veränderten Ausführungsform,
Fig. 14 eine Kammschiene aus Fig. 13 in Verriegelung mit einem Plattenhalter in einer
weiteren Ausführungsform,
Fig. 15 einen Wandanker aus Fig. 11 in einer Einzeldarstellung,
Fig. 16 ein Trennstück aus Fig. 11 in einer Einzeldarstellung,
Fig. 17 ein weiteres Trennstück aus Fig. 11 zur Verbindung von Wandanker und Träger
in einer Einzeldarstellung,
Fig. 18 einen Träger aus Fig. 11 zum Einhängen der vertikalen Schienen,
Fig. 19 einen beispielhaften Justierknoten aus Fig. 11 in mehreren Einzeldarstellungen,
Fig. 20 eine Kammschiene in einer weiteren Ausführungsform in Verriegelungsstellung
mit einem Plattenhalter,
Fig. 21 eine weitere Darstellung der Kammschiene und des Plattenhalters aus Fig. 20
mit einer Fassadenplatte,
Fig. 22 einen beispielhaften oberen Anschlag der Montagelehre,
Fig. 23 eine beispielhafte Einlegematritze mit Druckriegelbolzen, Gleitstück und Verschraubung
als Bestandteile der Montagelehre,
Fig. 24 einen beispielhaften Verschiebebeschlag mit Gleithülse und Druckriegelbolzen
als Teile der Montagelehre,
Fig. 25 eine beispielhafte Montagelehre in einer Übersichtsdarstellung,
[0027] Fig. 1 zeigt eine beispielhafte vertikale Schiene 1. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Schiene 1 als ein langgestrecktes Profil in U-Form ausgebildet. Die Schenkel
des Profils weisen in periodischen Abständen jeweils gegenüberliegend einen Haken
2 und ein Riegelloch 3 auf. Haken und Riegelloch sind an einem Seitenschenkel 3' der
vertikalen Schiene angeordnet. Auf der Vorderseite der vertikalen Schiene 1 sind jeweils
paarweise ein Haken 4 und eine Arretierung 5 vorgesehen. Die vertikale Schiene besteht
zweckmäßigerweise aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere einem Stahl- oder
Leichtmetallwerkstoff, und wird durch Biege- Walz- und Stanzverfahren gefertigt. Die
Abmessungen der vertikalen Schiene sind prinzipiell beliebig, ihre Länge, Breite und
Dicke richten sich nach dem jeweils vorgesehenen Einsatzbereich und können natürlich
vorab klassifiziert werden.
[0028] Fig. 2 zeigt eine beispielhafte Kammschiene 9. Die Kammschiene 9 weist eine Reihe
von Lochstanzungen 6 zum Anfügen der Kammschiene an die in Fig. 1 gezeigten Haken
4 der vertikalen Schiene 1 auf. Der die Lochstanzungen 6 enthaltende Schenkel des
Kammschienenprofils verläuft parallel zur Oberfläche der Vorderseite der vertikalen
Schiene 1. Auf einem von diesem Schenkel rechtwinklig abzweigenden Profilabschnitt
befinden sich eine Reihe von Kammhaken 7. Der die Kammhaken 7 enthaltende Schenkel
bildet eine Vormontagerinne 10 des Kammprofils 9 und mündet in einen vertikalen vorderen
Abschluss 11 ein, sodass die Vormontagerinne eine U-förmige Gestalt aufweist. An den
Abschluss 11 schließt sich ein vertikal verlaufender vorderer Schenkel an, der eine
Reihe von Lochstanzungen 8 aufweist. Der vordere Schenkel knickt an seinem unteren
Ende in einen nach hinten führenden horizontalen Schenkel ab. Das Kammprofil 9 ist
so bemessen, dass das Ende des horizontalen Schenkels beim Zusammenfügen des Kammprofils
9 mit der vertikalen Schiene 1 unter den Arretierungen 5 zu liegen kommt, während
die Lochstanzungen 6 in die Haken 4 der vertikalen Schiene eingehängt sind. Auch hier
sind die Maße der Kammschiene prinzipiell beliebig und müssen nur auf die Bemessungen
der vertikalen Schiene abgestimmt sein. Die Kammschiene besteht ebenfalls vorzugsweise
aus einem metallischen Werkstoff und kann mit den üblichen Stanz-Walz- und Biegeverfahren
gefertigt werden.
[0029] Fig. 3 zeigt einen beispielhaften Plattenhalter 12, der zur Befestigung der Fassadenelemente
dient. Der Plattenhalter weist in diesem Ausführungsbeispiel eine L-förmige Profilform
auf. Der längere Schenkel dient zur Befestigung des Plattenhalters an dem Fassadenelement.
Der kürzere Schenkel ist in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel horizontal
orientiert und weist eine Reihe von halbrund gebogenen Kammhaken 13 auf. Die Kanten
14 der Kammhaken 13 bilden einen seitlichen Anschlag. Die Größe des Plattenhalters
12 und dessen Kammhaken 13 ist so bemessen, dass der kürzere Schenkel des Plattenhalters
mit seinen Kammhaken 13 in die Vormontagerinne der Kammschiene 9 eingehängt und so
verschoben werden kann, dass die Kammhaken 13 des Plattenhalters 12 die Kammhaken
7 in der Vormontagerinne 10 der Kammschiene 9 bei einer seitlichen Verschiebung des
lose eingehängten Plattenhalters umgreifen.
[0030] Fig. 4 zeigt einen beispielhaften Träger mit einem rechten Schenkel 20 und einem
linken Schenkel 20' für die vorhergehend erwähnten vertikalen Schienen 1. Die jeweiligen
Träger sind über eine Gleitplatte 16 mit einer Reihe von Wandankern miteinander verbunden.
Die Gleitplatte 16 weist ein Langloch 19 zum optionalen Aufnehmen eines Befestigungsmittels
auf. Die Schenkel 20 und 20' weisen je eine Anordnung von Blechrasten 17 und Haken
18 auf, die auf die Haken 2 und Riegellöcher 3 der vertikalen Schiene 1 aus Fig. 1
abgestimmt sind. Der Träger aus Fig. 4 besteht aus einem durch Biege- und Stanzverfahren
umgeformten, vorzugsweise metallischen Blech in einer ausreichenden Dicke.
[0031] Ein beispielhafter Wandanker 23 ist in Fig. 5 dargestellt. Der Wandanker weist eine
Gleitplatte 21 mit einem Langloch 21' auf. Eine Wandplatte 24 mit einem Langloch 22
dient der Befestigung des Wandankers an der Wand, beispielsweise an einem Mauerwerk.
Die Langlöcher 21' und 22 dienen der zweckmäßigen Lagejustierung des Trägers bzw.
dessen Gleitplatte 16 auf der Gleitfläche des Wandankers bzw. des Wandankers an der
Wand. Der Wandanker besteht in der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform aus einem gefalzten
und gestanzten Blech in ausreichender Dicke, das vorzugsweise aus einem metallischen
Material ausgeführt ist.
[0032] Fig. 6 zeigt einen beispielhaften Distanzstöpsel 26. Der Distanzstöpsel enthält in
diesem Beispiel zwei Schnappschenkel 25 und 25', die an ihren Enden eine Anschrägung
27 aufweisen. Je eine an dem jeweiligen Schnappschenkel 25 und 25' angeordnete Raste
28 und 28' bzw. je ein Anschlag 29 und 29' verankern den Schnappschenkel und damit
auch den Distanzstöpsel in einer der Lochstanzungen 8 der vorhergehend dargestellten
Kammschiene 9 und sichern ein Fassadenelement gegen ein seitliches Verrutschen. Der
Distanzstöpsel muss keine großen Zug- oder Druckkräfte aufnehmen und kann demzufolge
aus einem Kunststoffmaterial, aber auch aus jedem sonstigen Material ausgeführt sein.
[0033] Fig. 7 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform von einem Wandanker 31 und einem
Träger 30 in einer thermisch getrennten Anordnung. Wie in Fig. 4 gezeigt, weist der
Träger die Rasten und Haken 17 und 18 auf. Zusätzlich dazu sind auf der Gleitfläche
des Wandankers Rasten 32 aus thermisch isolierendem Kunststoff vorgesehen. Die Gleitfläche
weist zusätzlich dazu eine aus Kunststoff bestehende Gleitschiene 33 auf, die auf
dem Schenkel des Wandankers als ein Justierkamm 33' ausgebildet ist. Der Justierkamm
33' greift hierbei in einen Justierkamm 34 des Trägers ein, wobei eine Reihe von Lücken
35 eine rastende und justierbare Verbindung zwischen Träger und Wandanker ausbilden.
Wandanker und -Träger weisen zudem am inneren und hinteren Ende, oben, für den Brandfall
zugeordnete Sicherheitskantungen aus Metall auf, die beim Wegschmelzen der Kunststoffauflagen
ineinander haken. Ein vorzeitiges Abbrechen der Fassade im Brandfall ist damit ausgeschlossen.
[0034] Die folgenden Figuren 8 und 9 zeigen das gesamte Fassadenbefestigungssystem und damit
die vorhergehend beschriebenen Komponenten in einem zusammengefügten Zustand. Fig.
8 stellt eine perspektivische Ansicht dar, Fig. 9 zeigt eine Seitenansicht einer Einzelheit
im Schnitt.
[0035] Die vorhergehend beschriebenen Wandanker werden mit dem zugehörigen Träger in einem
vorherbestimmten Raster, beispielsweise von 10mm, am Mauerwerk montiert. Der durchschnittliche
Abstand der Wandanker beträgt beispielsweise 1000mm. Die Wandplatte 24 mit dem Langloch
22 aus Fig. 5 ermöglicht dabei die Befestigung und Justage des Wandankers am Mauerwerk
in vertikaler und auch horizontaler Richtung. Auf die Gleitplatte 21 des Wandankers
wird der Träger übergeschoben, wobei dessen Gleitplatte 16 mit der Gleitplatte 21
durch eine Justierschraube kraftschlüssig verbunden wird. Die Wandanker und Träger
sind in verschiedenen Bautiefen von beispielsweise 40, 60, 80, 120 und 160mm verfügbar.
Bei der thermisch getrennten Ausführungsform aus Fig. 7 wird die Tiefenjustierung
mittels der dort erwähnten Justierkämme ermöglicht. Der Kunststoff der Justierkämme
kann als eine aufgespritzte Kunststoffform ausgebildet sein.
[0036] Die vertikalen Schienen 1 werden anschließend in die montierten Träger eingehängt
und mit den erwähnten Blechrasten 17 gesichert. Ein Bohren, Nieten oder Verschrauben
entfällt hierbei vollständig. Auf die so montierten vertikalen Schienen 1 werden nun
die horizontalen Kammschienen 9 entsprechend der Fassadenformate eingehakt und durch
die Endposition des unteren Schenkels gesichert. Dabei sind zweckmäßigerweise jeweils
zwei Kammschienen je zu befestigendem Fassadenteil vorzusehen. Die Kammschienen können
ansonsten in einer an sich beliebigen Weise je nach Erfordernis über die Fassadenfläche
verteilt werden, wobei Ablängarbeiten und Montagezeit eingespart werden.
[0037] Jeweils vier Plattenhalter 12 werden, dem erwähnten Grundraster von 10mm folgend,
auf der Rückseite der vorbereiteten Fassadenteile, beispielsweise einer Verkleidung,
eines Fensters, einer Tür oder eines Kollektormoduls, angeschraubt, geklebt oder in
einer sonstigen Weise befestigt. Hierzu kann vorteilhafterweise eine Montagelehre
verwendet werden. Die so vorbereiteten Fassadenteile 36 werden mit den Plattenhaltern
in die Vormontagerinne der Kammschiene 12 eingehängt. Durch ein Andrücken und Verschieben
der Fassadenteile werden die Kämme der Plattenhalter nach Art eines linearen Bajonettverschlusses
unter die Kämme innerhalb der Vormontagerinne geschoben und stoßen an deren Anschlägen
an, wobei das Fassadenteil in seiner Endposition fixiert ist. Die dabei entstehenden
Fugen zwischen den Fassadenteilen ergeben sich durch den Abstand der Kämme innerhalb
der Kammschiene und betragen beispielsweise 10mm, 20mm oder 30mm. Anschließend wird
die so erreichte Endlage der Fassadenteile durch den Distanzstöpsel aus Fig. 6 fixiert.
Eine Demontage der Fassadenelemente erfolgt in einer dazu analogen Weise, indem die
beschriebenen Montageschritte in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden.
[0038] Fig. 9 zeigt die so verfügten Einzelteile in einer Detailansicht. Dargestellt ist
der am Mauerwerk befestigte Wandanker 23, der teilweise von einem der Schenkel 20
des Trägers verdeckt ist. Die vertikale Schiene 1 ist in die Haken 18 des Trägers
eingehängt. Die Blechraste 17 des Trägers greift durch das Riegelloch 3 der vertikalen
Schiene hindurch und arretiert die Schiene am Träger. Die Kammschiene 9 ist in die
Haken 4 der vertikalen Schiene 1 eingehängt. Deren unterer Schenkel 37 umgreift die
an der vertikalen Schiene 1 angeordnete Arretierung 5. Der Plattenhalter 12 ist über
dessen Kammhaken 13 in die Vormontagerinne 10 der Kammschiene 9 eingehängt und seitlich
so verschoben, dass dessen Kammhaken 13 den Kammhaken 7 der Kammschiene umgreift.
Dabei stößt der Kammhaken 7 an den Anschlag 14 des Kammhakens 13 an. Das Fassadenelement
36 ist an dem Plattenhalter 12 befestigt. Die Befestigung ist in dem in Fig. 8 gezeigten
Beispiel durch eine Schraubverbindung 36' ausgeführt.
[0039] Fig. 10 zeigt eine spezielle Ausführungsform für einen Eckverbinder für die Kammschiene
9 zur Verwendung an Außenecken bzw. für Fenster- und Türlaibungen. Die Kammschiene
9 wird seitwärts in die Gleitnuten 38, 38', 39 und 39' eingeschoben und mit den Rasten
40, die in die Lochstanzungen 8 der Kammschienen eingreifen, verriegelt. Ein Tiefenanschlag
42 ermöglicht ein genaues Arbeiten. Der Eckverbinder besteht aus zwei Außenwinkelprofilen
37 und 37', die durch eine Schweiß- oder Crimpnaht 41' miteinander verfügt sind.
[0040] Fig. 11 zeigt einen Wandanker 101 mit einem Trennstück 102, einem Träger 103 und
einem zweiten Trennstück 102' in weiteren Ausführungsformen in einem montierten Zustand.
Der Wandanker 101 wird an einem Mauerwerk 140 in einem vordefinierten Raster, beispielsweise
von 10mm, montiert. Vor der Wandmontage wird das Trennstück 102 seitlich auf den entsprechenden
Schenkel des Wandankers aufgeschoben. Zur Wandbefestigung werden dem Untergrund entsprechende
Schrauben und Befestigungsdübel verwendet. Als Normalabstand zwischen benachbarten
Wandankern wird eine Länge von 1000mm empfohlen, die jedoch je nach den konkret vorliegenden
Montageverhältnissen beliebig im Rahmen des vorgegebenen Rasters abgewandelt werden
kann.
[0041] , Auf die montierten Wandanker 101 wird jeweils das zweite Trennstück 102' auf den
nach vorn von der Wand 140 abstehenden Schenkel aufgeschoben und mit dem Träger 103
mittels einer Gewindeschraube 104 in einem im Wandanker und/oder dem Träger angeordneten
Langloch 106 verschraubt. Eine Reihe von Verstärkungsrippen am Wandanker 101, dem
Träger 103 und dem Trennstück 102' gewährleisten einen Formschluss zwischen Wandanker,
Trennstück und Träger, verleihen der Verbindung die nötige Steifigkeit und verhindern
ein Verrutschen oder Verdrehen. Eine Reihe von am Träger bzw. Wandanker angebrachten
Justiermarkierungen 108 ermöglichen ein standardisiertes Voreinstellen der montierten
Einzelteile. Ein in Fig. 11 verdecktes Langloch 106 in Wandanker oder Träger gewährleistet
eine stufenlose Tiefeneinstellung des Trägers auf dem Wandanker in senkrechter Richtung
zur Wand, während eine in der Figur nicht sichtbare Langlochbohrung in Wandanker eine
Verstellung des Wandankers parallel zur Wand ermöglicht. Anschließend kann eine Isolierung
auf das Mauerwerk aufgebracht und befestigt werden.
[0042] Fig. 12 zeigt den Wandanker 101 mit dem Trennstück 102, einem Justierknoten 113,
dem zweiten Trennstück 102' und einer vertikalen Schiene 119 in einer zweiten Ausführungsform.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ersetzt der Justierknoten 113 den Träger 103 aus Fig.
11. Der Justierknoten ermöglicht Justiereinstellungen in vier Richtungen. Es ist ein
Justieren in eine Tiefenrichtung 115, eine horizontale Schwenkjustage 116, eine Vertikaljustage
117 und eine Kippjustage 118 der vertikalen Schienen 119 möglich. Die vertikale Schiene
119 wird durch eine Reihe von Klemmstücken 114 mit Gewindeschrauben und Schnellverschlüssen
fixiert, vertikal und in der Tiefenrichtung justiert und erforderlichenfalls gekippt,
sofern der Wandanker 101 nicht waagerecht von dem Mauerwerk absteht.
[0043] Die vertikale Schiene 119 besitzt eine Reihe von Haken 121 mit einer keilförmigen
Basis, die in eine Reihe von in Fig. 13 gezeigten Stanzungen 127 der horizontalen
Kammschiene 123 eingehakt werden.
[0044] Fig. 13 zeigt die vertikale Schiene 119 in einer Ausführungsform nach Fig. 11 und
12, eine Kammschiene 123 und einen Plattenhalter 128 in einer weiteren Ausführungsform.
Die Kammschiene 123 wird heruntergeklappt und verriegelt, wobei eine Reihe von Riegeln
122 an der vertikalen Schiene vom unteren Schenkel der Kammschiene umgriffen wird.
Die Plattenhalter 128 werden an der Rückseite der anzubringenden Fassadenplatten 135
vorab mit Hilfe der im folgenden näher beschriebenen Montagelehre an den richtigen
Stellen montiert.
[0045] Fig. 14 zeigt das Einfügen der Plattenhalter in die Kammschienen in einer detaillierteren
Darstellung. Eine Reihe von Distanzprägungen 131 auf den Plattenhaltern gewährleisten
dabei einen ungehinderten Wasserabfluss an der Rückseite der Platten. Für ein einfaches
und besseres Platzieren der Plattenhalter 128 sind einfache Bohrungen und Langlöcher
paarweise angeordnet. Die Fassadenplatten 135 mit den Plattenhaltern 128 werden anschließend
in einem Arbeitsgang in die bereits erwähnte Vormontagerinne vorläufig eingehängt.
Wie bereits beschrieben, werden durch ein seitliches Verschieben und mittels eines
gleichzeitig ausgeübten Drucks gegen die Fassadenplatten 135 die Bajonettkämme der
Kammschiene hinter die Bajonettkämme der Plattenhalter geschoben und verriegeln unter
Formschluss. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Bajonettkämme 125
der Kammschiene 123 und die Bajonettkämme 130 des Plattenhalters 128 angeschrägt.
Ein unverrückbarer Sitz der Platten wird durch das Einfügen der erwähnten Distanzstöpsel
in die entsprechenden Stanzungen der Kammschiene erreicht. Eine Demontage der Platten
ist jederzeit durch ein Entfernen der Distanzstöpsel möglich.
[0046] Fig. 15 zeigt einen vorhergehend unter Bezugnahme auf Fig. 11 und 12 erwähnten Wandanker
101 in einer Einzeldarstellung. Der Wandanker weist eine Langlochbohrung 105 für ein
justierendes Verschieben parallel zum Mauerwerk und eine Langlochbohrung 106 für ein
justierendes Verschieben des Trägers bzw. des Justierknotens senkrecht zum Mauerwerk
auf. Eine Justiermarkierung 108 bildet einen Anhaltspunkt für eine Standardjustage
von Träger oder Justierknoten auf dem Wandanker. Eine Reihe von Verstärkungsrippen
111 verleihen dem Wandanker die nötige Steifigkeit und gewährleisten einen Formschluss
zwischen Wandanker und Träger bzw. Justierknoten. Eine Rastleiste 111' ermöglicht
einen zusätzlichen Formschluss zwischen Träger bzw. Justierknoten und Wandanker bzw.
dem eingefügten Trennstück.
[0047] Fig. 16 zeigt das bereits in den Figuren 11, 12 und 13 gezeigte Trennstück 102 in
einer Einzeldarstellung. Das Trennstück besteht vorzugsweise aus wärmeisolierendem
Kunststoff. Wie bereits erwähnt, wird das Trennstück auf die entsprechenden Schenkel
des Wandankers aufgeschoben. Zum Aufschieben dient eine Aussparung 147, während Bewegungslippen
146 einen passgenauen und straffen Sitz des Trennstücks gewährleisten. Die Bohrung
148 nimmt eine hindurch geschobene Schraubenverbindung auf.
[0048] Fig. 17 zeigt ein weiteres Trennstück 102, das vorzugsweise an der Verbindungsstelle
zwischen dem Wandanker 101 und dem Träger 103 eingesetzt wird. Der grundlegende Aufbau
des Trennstücks entspricht der Ausführungsform aus Fig. 16.
[0049] Fig. 18 zeigt den vorhergehend erwähnten Träger 103 in einer Einzeldarstellung. Die
vorhergehend erwähnten vertikalen Schienen 119 werden in die Verriegelungen 110 der
Haken 109 eingehängt. Diese verhindern ein Abrutschen der vertikalen Schienen. Mittels
des Langloches 106 kann die Lage des Trägers in der Tiefe justiert werden. Die Verstärkungsrippen
112 ermöglichen einen Formschluss zum Wandanker und versteifen die Form des Trägers.
Die Riffelungen 112' verstärken den Formschluss zwischen Wandanker und Träger.
[0050] Fig. 19 zeigt einen beispielhaften Justierknoten 113 in mehreren Einzeldarstellungen.
Der Justierknoten weist zwei Klemmstellen 114 auf, die jeweils durch Klemmbacken 114'
und 114" gebildet werden. Jeweils eine Klemmschraube 114'" dient zum Anziehen der
Klemmverbindung zwischen Justierknoten und vertikaler Schiene. Der Justierknoten weist
eine Justierknotenplatte 113' und ein Übergangsstück 161 auf, wobei die Ebene der
Justierknotenplatte im wesentlichen senkrecht zur Ebene der Klemmstellen 114 orientiert
ist. Das Übergangsstück 161 besteht aus einem in sich um 90° verdrehten Steg. Die
Justierknotenplatte weist ein Langloch 106 zum Befestigen des Justierknotens am freien
Schenkel des Wandankers 101 auf. Eine Justiermarkierung 107 am Langloch ist hierbei
ein Anhaltspunkt für eine Standardjustage. Diese kann durch ein Verschieben des Justierknotens
in Richtung des Langloches 106 bzw. eine Drehung des Justierknotens im Langloch jedoch
zweckmäßig verändert werden. Diese Verschiebung und/oder Drehung des Justierknotens
113 bildet zwei erste Justierrichtungen 116 und 116'. Durch die Klemmstellen kann
sowohl die Tiefenstellung der vertikalen Schienen 119 als auch deren vertikale Position
und deren Kippwinkel aus der Senkrechten bestimmt werden. Diese Richtungen bezeichnen
die Justierrichtungen 115 und 117. Dadurch können Ungenauigkeiten des Mauerwerks und
daraus resultierende Abweichungen der Wandanker ausgeglichen werden. Eine Zähnung
162 innerhalb der Klemmstellen bewirkt einen verbesserten Halt der vertikalen Schienen
am Justierknoten.
[0051] Fig. 20 zeigt in einer Detaildarstellung eine Kammschiene 123 mit einem angeschrägten
Bajonettkamm 125, einer Stanzung 127 für die Haken der vertikalen Schiene nach einer
der genannten Ausführungsformen und eine Vormontagerinne 124. Weiterhin ist ein Plattenhalter
128 dargestellt, dessen Bajonettkamm 130 den Bajonettkamm 125 der Kammschiene umgreift.
Ausprägungen 131 sorgen für einen behinderungsarmen Wasserabfluss. Fig. 21 zeigt dazu
eine perspektivische Darstellung von Fig. 20 mit einer Platte 135.
[0052] Im folgenden wird eine beispielhafte Montagelehre beschrieben. Fig. 22 zeigt einen
oberen Anschlag 143 zum gleichzeitigen Anschlagen in einer Stellung an zwei Plattenkanten.
Dieser Anschlag wird durch das Zufügen eines Anschlagabstandsstücks 159 an eine Gleithülse
152 hergestellt. Eine Reihe von Rastbohrungen 142 in einer Führungsschiene 141' sind
in einem vorbestimmten Raster, beispielsweise in einem Rastermaß von 10mm gesetzt.
Sie ermöglichen das Einstellen der Führungsschiene 141' in Längsrichtung mit Hilfe
eines Druckriegelknopfes 149 und der Gleithülse 152.
[0053] Fig. 23 zeigt eine beispielhafte Einlegematrize 145 in Verbindung mit einer Führungsschiene
141'. Die Einlegematrize 145 weist eine Einlegeführung 164 und ein Gleitstück 163
auf. Die Einlegeführung dient zum genauen und sicheren Einlegen der Plattenhalter
128. Die Plattenhalter werden anschließend in dieser Stellung auf der Fassadenplatte
mit den üblichen Befestigungsmitteln montiert. Das Gleitstück 163 ist in der Führungsschiene
141' verschiebbar gelagert und wird mittels des Druckriegelbolzens 149 an den Rastbohrungen
142 arretiert.
[0054] Fig. 24 zeigt einen mittleren Verschiebebeschlag 144 der Montagelehre mit einer Gleithülse
152 und dem Druckriegelbolzen 149. Die Gleithülse 152 ist auf die Führungsschiene
141 aufgeschoben und mittels des Druckriegelbolzens eingestellt und fixiert. Die zweite
Führungsschiene 141" wird mittels eines Klemmstücks 156 und eine Schraubverbindung
beliebig festgeklemmt und von einer Passfräsung 150 rechtwinklig bezüglich der Führungsschiene
141 gehalten. Für die Montagelehre sind insgesamt vier derartige Anordnungen vorgesehen.
Sie kann auch als Anschlag an die Enden der Führungsschienen 141' dienen.
[0055] Fig. 25 zeigt eine beispielhafte Montagelehre des Fassadenbefestigungssystems in
einem zusammengebauten Zustand. Die Montagelehre besteht in ihren Führungsschienen
141 und 141' aus kommerziell erhältlichen Bosch Rexrodt Standard Schienen aus einer
Aluminiumlegierung in einer quadratischen Abmessung von beispielsweise 30mm Kantenlänge
mit den erwähnten Rasterbohrungen 142 im vorgesehenen Rastermaß, beispielsweise 10mm.
Diese sind in die äußeren Profilebenen eingebohrt. Die Führungsschienen 141 und 141'
werden durch die Verbindungs- und Verschiebebeschläge 143 und 144 miteinander verbunden.
Die Einlegematrize 145 wird mit Hilfe des Gleitstücks 163 geführt und mit den Druckriegelbolzen
149 den Erfordernissen gemäß eingestellt. Die kurzen Führungsschienen 141" dienen
als Anschlag für die Fassadenplatten.
[0056] Bei dem Fassadenbefestigungssystem in der Ausführungsform nach Fig. 10 bis 25 wird
eine entsprechende Anzahl der Wandanker 101 mit einem Dübelsystem und dem Trennstück
102 an der Wand auf der Grundlage eines vorgegebenen Rastermaßes, beispielsweise von
10mm, befestigt. Am Wandanker werden die Träger 103 bzw. die Justierknoten 113 mit
einer großen Gewindeschraube, großen Beschlagscheiben, Muttern bzw. Schnellverschlüssen
und dem seitlich aufgeschobenen Trennstück 102' aus Kunststoff verbunden. Die Trennstücke
102 und 102' wirken eine thermische Isolierung und verhindern die Ausbildung von Wärmebrücken
zwischen Wand, Befestigungssystem und Fassadenplatten. Mit Hilfe des Justierknotens
113 können die Einzelteile des Systems, insbesondere die vertikalen Schienen, leicht
an unebene bzw. nicht lotrechte Untergründe angepasst werden. Wie bereits erläutert,
erfolgt die Justage in mindestens vier Richtungen.
[0057] Die vertikalen Schienen 119 können nunmehr in die Träger eingehängt oder an den Justierknoten
festgeklemmt werden. Es ist möglich, dass an einigen Wandankern Träger und an anderen
Wandankern Justierknoten angeordnet sein können. Die Ösen 120 an den vertikalen Schienen
dienen als Sicherung gegen ein Abrutschen. In die Haken 121 und 122 der vertikalen
Schienen werden auch bei dieser Ausführungsform die Kammschienen 123 eingehakt, nach
unten verklappt und damit verriegelt. Bei einer hinreichend kurzen Schienenlänge von
weniger als 2000mm wird ein thermischer Längenausgleich innerhalb der Haken- und Schienentoleranzen
der Bauteile 110, 119, 120, 121 und 123 ermöglicht.
[0058] Das Einhängen der Fassadenplatten erfolgt auch bei der Ausführungsform aus den Figuren
10 bis 25 mit Hilfe der vormontierten Plattenhalter 128, die mit Hilfe der erwähnten
Montagelehre auf den Rückseiten der Fassadenplatten platziert und befestigt, insbesondere
verschraubt, werden. Wie erwähnt, greifen die zweifach schräggestellten, kammartigen
Bajonetthaken 130 in die Bajonetthaken 125 der Kammschiene ein. Hierzu werden auch
bei dieser Ausführungsform die an den Fassadenplatten montierten Plattenhalter in
die Vormontagerinne 124 der Kammschiene eingehängt und dann durch eine Seitwärtsverschiebung
mit den Bajonetthaken 125 der Kammschiene verriegelt. In der Endstellung stehen die
Bajonetthaken 125 und 130 in einem Formschluss zueinander und sind klapperfrei platziert
und verriegelt. Die Fugen zwischen den Fassadenplatten ergeben sich durch das vorgegebene
Rastermaß und werden durch die erwähnten Distanzstöpsel fixiert. Durch ein Entfernen
der Distanzstöpsel ist eine Demontage der Fassadenplatten jederzeit möglich.
[0059] Obwohl das erfindungsgemäße Fassadenbefestigungssystem anhand von Einzelbeispielen
erläutert wurde, ist es einsichtig, dass Abänderungen, Weglassungen oder Weiterentwicklungen
im Rahmen fachmännischen Handelns möglich sind, ohne den erfindungsgemäßen Grundgedanken
zu verlassen. Weitere Ausführungsformen ergeben sich insbesondere durch fachmännische
Abänderungen der gezeigten Ausführungsformen.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 1
- vertikale Schiene
- 2
- Haken
- 3
- Riegelloch
- 3'
- Schenkel
- 4
- Haken
- 5
- Arretierung
- 6
- Lochstanzung
- 7
- Kammhaken
- 8
- Lochstanzung
- 9
- Kammschiene
- 10
- Vormontagerinne
- 11
- vorderer Abschluss der Vormontagerinne
- 12
- Plattenhalter
- 13
- Kammhaken
- 14
- seitlicher Anschlag
- 15
- Aussteifungen, Laschen, Prägungen
- 16
- Gleitplatte an Träger
- 17
- Blechraste
- 18
- Haken
- 19
- Langloch
- 20, 20'
- Trägerschenkel links, rechts
- 21
- Gleitplatte
- 22
- Langloch
- 23
- Wandanker
- 24
- Wandplatte
- 25, 25'
- Schnappschenkel
- 26
- Distanzstöpsel
- 27
- Anschrägung
- 28, 28'
- Raste
- 29, 29'
- Anschlag
- 30
- Träger, thermisch getrennt
- 31
- Wandanker, thermisch getrennt
- 32
- Rasten, Kunststoff
- 33,33'
- Gleitschienen, Justierkamm an Wandanker
- 34
- Justierkamm an Träger
- 35
- Lücke
- 36
- Fassadenelement
- 36'
- Schraubverbindung
- 37
- unterer Schenkel an Kammschiene
- 37'
- Außenwinkelprofil
- 38, 38'
- obere Gleitnut links, rechts
- 39, 39'
- untere Gleitnut links, rechts
- 40
- Raste
- 41
- Schweiß- oder Krimpnaht
- 42
- Tiefenanschlag
- 43
- Sicherheitskantungen an Träger und Wandanker
- 101
- Wandanker
- 101'
- Wandplatte des Wandankers
- 101"
- freier Schenkel des Wandankers
- 102
- erstes Trennstück
- 102'
- zweites Trennstück
- 103
- Träger
- 104
- Verbindungsschraube mit Scheiben
- 105
- Langloch
- 106
- Langloch
- 107
- Zentriermarkierung
- 108
- Justagemarkierung
- 109
- Haken
- 110
- Verriegelung
- 111
- Verstärkungsprägungen am Wandanker
- 112
- Verstärkungsprägungen am Träger
- 113
- Justierknoten
- 114
- Klemmstück
- 115
- Tiefenjustage
- 116
- horizontale Schwenkjustage
- 117
- Höhenjustage
- 118
- vertikale Kippjustage
- 119
- vertikale Schiene
- 120
- Sicherungsösen für Trägerhaken
- 121
- Haken mit keilförmiger Basis
- 122
- Sicherung und Verriegelung für Kammschiene
- 123
- Kammschiene
- 124
- Vormontagerinne in weiterer Ausführung
- 125
- Bajonettkämme
- 126
- Stanzung für Distanzstöpsel
- 127
- Stanzung für Haken der vertikalen Schiene
- 128
- Plattenhalter
- 129
- Befestigungsschrauben für Plattenhalter
- 130
- Bajonettkämme
- 131
- Prägungen für Wasserabfluss
- 140
- Mauerwerk
- 141
- erste Führungsschiene
- 141'
- zweite Führungsschiene
- 141"
- dritte Führungsschiene
- 142
- Rasterbohrung
- 143
- oberer Verschiebeanschlag mit Verriegelungsbolzen
- 144
- mittlerer Verschiebeanschlag mit Verriegelungsbolzen
- 145
- Einlegematrize
- 149
- Verriegelungsbolzen
- 150
- Passfräsung
- 152
- Gleithülse
- 154
- Aufnahme für Führungsschiene
- 155
- Bohrung für Führungsstück
- 156
- Klemmstück für Führungsschiene
- 159
- Anschlagabstandsstück
- 163
- Gleitstück für Einlegematrize mit Verriegelungsknopf
- 164
- Einlegeführung
- 165
- Verschraubung für Gleitstück mit Einlegeführung
- 166
- Isolierung
1. Fassadenbefestigungssystem für wandverkleidende Flächenelemente, insbesondere Wandplatten,
Kollektormodule und dergleichen Elemente, gekennzeichnet durch
eine Fertigteilkonstruktion von ohne Befestigungsmitteln verfügten Komponenten aus
einer Gesamtheit von an die Wand montierten Anker- und Trägerelementen, in die Ankerelemente
eingehakte, in eine erste Richtung orientierte erste Schienenelemente, in die ersten
Schienenelemente eingehakte, in eine zweite Richtung orientierte zweite Schienenelemente,
in die zweiten Schienenelemente eingehängte, mit Halteelementen versehene Flächenelemente
und die Flächenelemente fixierende, in die zweiten Schienenelemente eingesteckte Distanzelemente.
2. Fassadenbefestigungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die ersten Schienenelemente durch eine Gesamtheit vertikaler Schienen (1) ausgebildet
sind, wobei die vertikalen Schienen in die Anker- und Trägerelemente eingreifende
Haken (2) und Riegellöcher (3) zum Aufnehmen von die Anker- und Trägerelemente mit
den vertikalen Schienen verbindenden Verriegelungsmitteln aufweisen.
3. Fassadenbefestigungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweiten Schienenelemente durch eine Gesamtheit von an Haken (4) der vertikalen
Schienen über Lochstanzungen (7) eingehängten horizontalen Kammschienen (9) ausgebildet
ist.
4. Fassadenbefestigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Flächenelemente durch eine Reihe von in eine Vormontagerinne (10) der Kammschienen
(9) eingehängten und über eine seitliche Verschiebung eine Reihe von in der Vormontagerinne
angeordneten ersten Kammhaken (7) mittels zweiten Kammhaken (13) umgreifenden Plattenhaltern
(12) befestigt sind.
5. Fassadenbefestigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
ein Anker- und Trägerelement in Form eines mittels einer Wandplatte (24) an einer
Wand befestigten Wandankers (23) und einen über eine Gleitplatte (21) des Wandankers
auf den Wandanker aufgeschobenen Träger (20).
6. Fassadenbefestigungssystem nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch
in die Wandplatte (24) und/oder die Gleitplatte (21) bzw. den Träger (20) eingebrachte
lagejustierende Langlöcher.
7. Fassadenbefestigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Gesamtheit von die Flächenelemente in ihrer Endposition fixierende, in die Kammschienen
(9) eingesteckte Distanzstöpsel (26).
8. Fassadenbefestigungssystem nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
gekennzeichnet durch
eine Ausführungsform des Wandankers (23) und Trägers (20) mit einer Gleitschiene (35)
aus einem thermisch isolierenden Material in wahlweiser Kombination mit einem auf
der Außenseite des Wandankers vorgesehenen und mit einem auf der Innenseite des Trägers
in Eingriff stehenden Justierkamm (34).
9. Fassadenbefestigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen den Kammschienen zugeordneten, um Wandecken herumführenden und auf das Kammprofil
aufgesteckten Eckverbinder in Form eines Außenwinkelprofils (37).
10. Fassadenbefestigungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ankerelement in Form eines an der Wand befestigten mit einem Schenkel anschließenden
winkeligen Wandankers (101) mit einem formschlüssig aufgeschobenen, den Wandanker
zur Wand in einem Abstand haltenden Trennstück (102) und das Trägerelement in Form
eines formschlüssig auf den Wandanker aufgeschobenen, mit einem weiteren Trennstück
auf dem Wandanker arretierten Trägers (103) ausgebildet ist.
11. Fassadenbefestigungssystem nach Anspruch 1 und 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Trägerelement ein auf dem Wandanker (101) befestigter, in vier Richtungen verstellbarer
Justierknoten (113) vorgesehen ist.
12. Fassadenbefestigungssystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Justierknoten (113) eine auf einem Wandankerschenkel aufliegende Justierknotenplatte
(113') mit einem Langloch (116) für eine erste Schwenk- und eine erste Verschiebejustage
und eine Anordnung aus Klemmstücken 114 zur Tiefen. Und Höhenjustage vertikaler Schienen
(119) in einer weiteren Ausführungsform aufweist.
13. Fassadenbefestigungssystem nach einem der Ansprüche 10 bis 12, gekennzeichnet durch
eine vertikale Schiene (119) mit einer Anordnung von Ösen 120 zum Einhängen in eine
Hakenanordnung (109) des Trägers (103).
14. Montagelehre für ein Fassadenbefestigungssystem nach Anspruch 1 bis 13, gekennzeichnet durch
eine Anordnung aus ersten Führungsschienen (141) mit einer ersten Grundlänge und zweiten
Führungsschienen (141') mit einer zweiten Grundlänge und dritten Führungsschienen
(141") mit einer dritten Grundlänge mit einer Reihe von verschiebbaren Verbindungsstücken
(144) in einer rechtwinkligen, in einem vordefinierten Rastermaß verstellbaren Rahmenkonstruktion
mit Einlegemitteln (145) zum Einlegen der Plattenhalter (12, 128).
15. Montagelehre nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungsschienen (141, 141', 141") eine Reihe von entsprechend dem Rastermaß angeordnete
Rasterbohrungen (142) zur Aufnahme eines an den Verbindungsstücken (144) bzw. den
Einlegemitteln (145) angeordneten Druckknopfs in Form eines Verriegelungsbolzens mit
Rändelmutter und Feder aufweist.
16. Montagelehre nach Anspruch 14 und 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungsschienen (141, 141', 141") in Form eines Kreuzschienen-Profils ausgebildet
sind.