Anwendungsgebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Möbelkorpus mit Durchleitung von elektrischen
Kabeln. Das mit mehreren gleichartigen Korpussen kombinierbare kastenförmige Möbel
weist einen Boden, eine Decke und Seitenwände sowie optional eine Rückwand auf. Ausserdem
besitzt der Korpus einen Kabelzugang sowie einen Kabelabgang, die auch in Umkehrung
nutzbar sind.
Stand der Technik
[0002] In herkömmlicher Weise führt man Elektroversorgungs- und/oder Kommunikationskabel
um Korpusmöbel, wie zusammenstellbare Schrankteile, herum oder bohrt Löcher in die
Wandungen, um die Kabel durchzuziehen. Ein solches kastenförmiges Korpusmöbel zum
modularen Aufbau einer Büroeinrichtung ist z.B. in der DE 202 09 130 U1 offenbart.
Aufgabe der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kabeldurchführung durch Korpusmöbel
ordentlicher und weniger augenfällig zu gestalten und dabei eine vorteilhafte Kabelführung
auch bei Anordnung einer Vielzahl von zusammengestellten Korpussen zu ermöglichen.
Die angestrebte Lösung muss sich effizient in Serie herstellen lassen, benutzerfreundlich
handhabbar sein und darf das ästhetische Erscheinungsbild nicht negativ beeinflussen.
Übersicht über die Erfindung
[0004] Der Möbelkorpus mit Durchleitung von elektrischen Kabeln weist einen Boden, eine
Decke und Seitenwände sowie optional eine Rückwand auf. Der Korpus besitzt einen Kabelzugang
sowie einen Kabelabgang, die auch in Umkehrung nutzbar sind. Ein Kabelkanal ist zumindest
anteilig und zumindest in einer Seitenwand in deren Materialdicke eingebracht, wobei
sich dieser Kabelkanal zwischen Kabelzugang und Kabelabgang erstreckt.
[0005] Die nachfolgenden Merkmale beziehen sich auf spezielle Ausführungen der Erfindung:
Der Kabelkanal ist als Vertikalnut in die Seitenwand eingebracht. Die Vertikalnut
ist mit einem Wandprofil ausgekleidet, das sich mit einem auf letzteres aufrastbaren
Abdeckprofil schliessen lässt. Der Kabelzugang und Kabelabgang werden von einer kombinierten
Aussparung anteilig im Boden und in der benachbarten Seitenwand sowie von einer kombinierten
Aussparung anteilig in der Decke und in der benachbarten Seitenwand gebildet. In die
kombinierte Aussparung ist ein Einsatz eingefügt, der als Kantenschutz und zur Aufnahme
eines rechtwinklig eingeklappten Deckels dient. Bei benachbart und fluchtend aufgestellten
Korpussen gleicher Grösse, kommen die kombinierten Aussparungen von benachbarten Korpussen
zusammen und die oben liegenden Horizontalflächen der Aussparungen werden von einem
in eine Ebene aufgeklappten Deckel verschlossen. Der Korpus bzw. die Korpusse ruhen
auf einem Untergestell, über welches Kabel geführt werden.
[0006] Das Untergestell weist zunächst einen von Füssen gestützten, sich horizontal erstreckenden
Rahmen auf. Im Rahmen sind vorzugsweise abschwenkbare Behältnisse angeordnet, die
vorteilhaft die Form von Drahtgeflechtkörben haben. In den Körben sind Steckdoseneinheiten
fixiert. Die vom Rahmen aufgespannte Horizontalebene korrespondiert mit der Grundfläche
der darauf zusammengestellten Korpusse.
[0007] Das Wandprofil ist von U-förmigem Querschnitt mit einer Basisfläche und den zwei
davon abgekanteten Seitenflächen, welche äusserlich eine Verzahnung aufweisen. Das
Abdeckprofil hat eine Basisfläche sowie die beiden davon rechtwinklig abgehenden Seitenflächen,
wobei innerlich der Seitenflächen eine Verzahnung vorhanden ist, die mit der Verzahnung
am Wandprofil zusammen wirkt, und sich von der Basisfläche jeweils ein Überstand über
die jeweilige Seitenfläche hinaus erstreckt.
[0008] Der Einsatz besteht im Prinzip aus im Winkel aneinander gesetzten U-förmigen Bügeln,
weist Rastlöcher auf und ist äusserlich mit Arretierorganen versehen, wobei letztere
für einen festen Halt in den kombinierten Aussparungen bestimmt sind. Der Deckel besteht
aus zwei Plattenteilen, die miteinander durch ein Filmscharnier verbunden sind und
jeweils ein Ausbruchfeld besitzen. Am Deckel sind Rastorgane angeordnet, welche im
aufgesetzten Zustand in die Rastlöcher eingreifen. Die kombinierten Aussparungen in
den Böden mehrerer auf den Unterbau direkt aufgestellter Korpusse sind zur Durchleitung
von Kabeln über den Unterbau geführt, nutzbar. Zumindest eine Tischplatte ist auf
einen der Korpusse aufgesetzt und dorthin kann ein Kabel geleitet sein. In die kombinierten
Aussparungen der zuoberst stehenden Korpusse ist ein zwischen Vertikalstützen aufgespannter
Screen einsteckbar, der mit Hängeteilen, z.B. zur Aufbewahrung von Utensilien, bestückt
werden kann.
Kurzbeschreibung der beigefügten Zeichnungen
Es zeigen:
[0009]
- Figur 1A -
- zwei auf einem Unterbau nebeneinander angeordnete Korpusse mit der efindungsgemässen
Kabelführung, in perspektivischer Frontansicht;
- Figur 1B -
- vier auf einem Unterbau nebeneinander angeordnete Korpusse mit zwei quer angebauten
Tischplatten und der erfindungsgemässen Kabelführung, in perspektivischer Frontansicht;
- Figur 2A -
- einen kompletten Unterbau, bestückt mit Kabelkörben und Steckdoseneinheiten, in perspektivischer
Frontansicht;
- Figur 2B ―
- einen Mittelkorb aus Figur 2A, mit dem unmontierten Zubehör, in vergrösserter Perspektivansicht;
- Figur 2C -
- einen Seitenkorb aus Figur 2A, mit dem unmontierten Zubehör, in vergrösserter Perspektivansicht;
- Figur 2D -
- die Anordnung gemäss Figur 2C, in gewechselter Perspektive;
- Figur 3A -
- ein Wandprofil, in Perspektivansicht;
- Figur 3B ―
- das vergrösserte Detail X1 aus Figur 3A;
- Figur 3C -
- ein Abdeckprofil, in Perspektivansicht;
- Figur 3D -
- das vergrösserte Detail X2 aus Figur 3A;
- Figur 3E -
- einen Einsatz in Einbaulage, in Perspektivansicht;
- Figur 3F -
- den Deckel aus Figur 1, mit beiden Plattenteilen in einer Ebene, in perspektivischer
Draufsicht;
- Figur 4A -
- den Einsatz gemäss Figur 3E mit angenähertem Deckel gemäss Figur 3F, mit beiden Plattenteilen
rechtwinklig zueinander stehend, in perspektivischer Frontansicht;
- Figur 4B ―
- zwei Einsätze gemäss Figur 3E aneinander stehend und den angenäherten Deckel im Zustand
gemäss Figur 3F;
- Figur 5A -
- die Anordnung gemäss Figur 1A, in partieller Explosivansicht;
- Figur 5B -
- vier vom Unterbau abgehobene, nebeneinander angeordnete Korpusse mit der efindungsgemässen
Kabelführung, als Prinzipdarstellung;
- Figur 6A ―
- vier vom Unterbau abgehobene, nebeneinander angeordnete Korpusse und einer quer ausgerichteten
Tischplatte, mit der erfindungsgemässen Kabelführung, als Prinzipdarstellung;
- Figur 6B -
- die Tischplatte gemäss Figur 6 A, mit dem darunter angebrachten Tischunterbau und
einem in der Höhe verminderten Korpus;
- Figur 7A -
- einen einzelnen Korpus, mit oben aufgesetztem Screen, in perspektivischer Frontansicht;
- Figur 7B -
- den Screen aus Figur 7A, in partieller Explosivansicht;
- Figur 7C -
- die Anordnung gemäss Figur 7A, mit Hängeteilen am Screen, in vergrösserter Perspektivansicht;
und
- Figur 7D ―
- sieben verschiedenen Hängeteilen zur Bestückung des Screens gemäss Figur 7C, in Perspektivansicht.
Ausführungsbeispiel
[0010] Anhand der beiliegenden Zeichnungen erfolgt nachstehend die detaillierte Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels zur erfindungsgemässen Kabelführung in einem oder mehreren
zusammengestellten Korpussen, die in einer komplettierten Version zusätzlich mit einem
Screen ausgestattet sein können.
[0011] Für die gesamte weitere Beschreibung gilt folgende Festlegung. Sind in einer Figur
zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugsziffern enthalten, aber im unmittelbar
zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert, so wird auf deren Erwähnung in vorangehenden
Figurenbeschreibungen Bezug genommen. Im Interesse der Übersichtlichkeit wird auf
die wiederholte Bezeichnung von Bauteilen in nachfolgenden Figuren zumeist verzichtet,
sofern zeichnerisch eindeutig erkennbar ist, dass es sich um "wiederkehrende" Bauteile
handelt.
Figur 1A
[0012] Auf einem Unterbau
1 sind nebeneinander zwei gleichgrosse Korpusse
5 aufgesetzt, wobei vom Unterbau
1 zunächst der Rahmen
13 - dieser setzt sich aus Längsholmen
11 und Querholmen
12 zusammen - und die den Rahmen
13 gegenüber den Boden abstützenden Bockfüsse
10 zu sehen sind. Der einzelne Korpus
5 ist in herkömmlicher Weise aus einem Boden
50 und einer Decke
51, den beiden Seitenwänden
52 sowie der Rückwand
53 aufgebaut. Im hiesigen Beispiel ist der Korpus
5 nach vorn offen, könnte aber auch eine beliebige Art von Türen besitzen. Vom Inneren
des Korpus
5 ist in den Seitenwänden
52 ein Kabelkanal
6 vorgesehen, der mit einem abnehmbaren Abdeckprofil
60 verschlossen ist. Der Kabelkanal
6 mündet im Boden
50 sowie in der Decke
51 und tritt im Eckbereich zwischen der Decke
51 und der zugehörigen Seitenwand
52 als Deckenaussparung
510 sowie als Seitenaussparung
520 aus. Durch den Kabelkanal
6 lassen sich Kabel
4 - Elektro- oder Kommunikationskabel - führen, z.B. von unten aufsteigend und in der
Deckenaussparung
510 herausgeführt. Am freien Ende des Kabels
4 ist ein Anschlusspunkt
42 vorhanden, typischerweise eine Steckerkupplung. Eine Deckenaussparung
510 und eine daran angrenzende Seitenaussparung
520, was sich an den seitlichen Aussenkanten eines Korpus
5 ergibt, kann mit einem winklig geformten Deckel
7 verschlossen werden. Die aneinander stossenden Deckenaussparungen
510 zweier nebeneinander aufgestellter Korpusse
5 können zusammen von einem planen Deckel
7 verschlossen werden. Ein kleinflächiger Ausbruch in einem Deckel
7 kann dennoch den Durchlass eines Kabels
4 erlauben.
Figur 1B
[0013] In dieser Anordnung sind vier Korpusse
5 nebeneinander aufgestellt und auf einen in der Höhe verminderten Korpus
5 zwei einander gegenüber positionierte Tischplatten
8 aufgesetzt, so dass sich eine insgesamt kreuzförmige Möbelanordnung ergibt. Unter
die sich auf den niedrigeren Korpus
5 erstreckenden Enden der beiden Tischplatten
8 ist ein Tischunterbau
86 vorgesehen, der auf dem zugehörigen Korpus
5 aufliegt und zugleich Durchlässe
84 für zugeführte Kabel
4 entstehen lässt. Vorzugsweise stossen die beiden Tischplatten
8 nicht aneinander, sondern es verbleibt dazwischen ein Spalt
85, der zum Heranführen eines Kabels
4 auf die Tischplattenoberseiten
82 nutzbar ist. Jeweils aussen an der Unterseite
83 sind Stützfüsse
80 angebracht. Vorteilhaft ergeben die Oberseiten der Decken
51 mit den Tischplattenoberseiten
82 eine Ebene. Alle vier Korpusse
5 ruhen auf einem verlängertem Unterbau
1 und weisen in ihren Seitenwänden
52 Kabelkanäle
6 auf.
Figuren 2A bis 2D
[0014] In der hiesigen Ausführung bestehen die Längs- und Querholme
11,12 aus Rechteckprofil und ergeben zusammen einen rechteckförmigen Rahmen
13, welcher eine Fläche aufspannt, die der Grundfläche der zusammen zu setzenden Korpusse
5 entspricht. Zur Abstützung des Rahmens
13 gegenüber dem Boden sind zwei Bockfüsse
10 in den Rahmen
13 eingebaut. Zwischen den beiden Bockfüssen
10 ist im Rahmen
13 ein einseitig abschwenkbarer Mittelkorb
3 angeordnet, während in den beiden äusseren Bereichen des Rahmes
13 je ein ebenfalls einseitig abschwenkbarer Seitenkorb
2 vorgesehen ist. An der Innenflanke eines Längsholms
11 sind als Scharniere wirkende Befestigungselemente
32 angebracht, während auf dem gegenüber liegenden Längsholm
11 sich der Mittelkorb
3 ausklinkbar an nicht dargestellten Rastorganen
33 abstützt, so dass man zum Arrangieren von Kabeln
4 den Mittelkorb
3 zeitweilig einseitig abschwenken kann. An einer Halterung
31 ist eine Steckdoseneinheit
40 am Mittelkorb
3 befestigt. Der einzelne Seitenkorb
2 besitzt eine zum Querholm
12 parallel geführte Achse
20 - vorzugsweise eine der hintersten Querstreben des Seitenkorbs
2 - sowie eine Halterung
41 zur Befestigung einer Steckdoseneinheit
40. Um die Achse
20 lässt sich der Seitenkorb
2 ebenfalls abschwenken.
[0015] Die inneren Einbauten im Rahmen
13 sind abgesenkt angeordnet, so dass keine Kollision mit den Böden
50 der aufgesetzten Korpusse 5 entsteht.
Figuren 3A und 3B
[0016] Das Wandprofil
65 ist von U-förmigen Querschnitt, vorzugsweise aus Kunststoff, und wird als innere
Auskleidung der Kabelkanäle
6 eingesetzt. Zwei parallele Seitenflächen
67 schliessen eine dazu gross dimensionierte Basisfläche
66 ein. Die nach aussen weissenden Randbereiche der Seitenflächen
67 sind mit einer Verzahnung
68 versehen. Zur Montage in den Korpussen
5 wird das Wandprofil
65 auf passende Längen zugeschnitten.
Figuren 3C und 3D
[0017] Zum Verschliessen der mit dem Wandprofil
65 ausgekleideten Kabelkanäle
6 im Inneren der Korpusse
5 ist ein Abdeckprofil
60 vorhanden, welches im Prinzip ebenfalls von U-förmigen Querschnitt ist und vorzugsweise
wiederum aus Kunststoff besteht. Zwei parallele Seitenflächen
63 schliessen eine dazu gross dimensionierte Basisfläche
61 ein, wobei letztere jeweils mit leichtem Überstand
62 die betreffende Seitenfläche
63 überragt. Innerlich sind die Seitenflächen
63 mit einer Verzahnung
64 versehen, so dass sich das Abdeckprofil
60 auf das Wandprofil
65 aufrasten lässt.
Figur 3E
[0018] Als Kantenschutz und -abdeckung für die aneinander grenzende Seiten- und Deckenaussparung
520,510 ist ein Einsatz
75 vorhanden, der die sich ergebenden Schnittflächen in der Seitenwand
52 und Decke
51 verkleidet. Im Prinzip hat der Einsatz
75 die Gestalt zweier im rechten Winkel aneinander gesetzter Bügel
76,77, wobei der erste Bügel
76 die Schnittkanten an der Boden- oder Deckenaussparung
500,510 überdeckt, während der zweite abwärts weisende Bügel
77 in der Seitenwand
52 auf der Oberkante aufsetzt, welche durch die Seitenaussparung
520 entsteht. Eine Seitenaussparung
520 ergibt zusammen mit der angrenzenden Boden- oder Deckenaussparung
500,510 eine gemeinsame Öffnung an den Kanten des Korpus
5. Die Bügel
76,77 haben jeweils zwei äussere, frei endende Wangen
760,770, die paarweise zusammentreffen. Im Übergangsbereich beider Wangen
760,770 sind Rastlöcher
761 vorhanden, und aussen an den Wangen
760,770 Arretierorgane
78, die einen bleibenden Sitz in den Aussparungen
500,510,520 unterstützen. Vorteilhaft werden die Einsätze
75 als Kunststoffspritzteile hergestellt.
Figuren 3F bis 4B
[0019] In Ergänzung zu einem eingesetzten Einsatz
75 oder zwei aneinander grenzend positionierten Einsätzen
75 von benachbarten Korpussen
5 gibt es Deckel
7. Der einzelne Deckel
7 besteht aus einem mittig angeordneten Filmscharnier
71 an das beidseits je ein Plattenteil
70 ansetzt, so dass beide Plattenteile
70 von einer gemeinsamen Ebene in zueinander rechtwinklig stehende Position gebracht
werden können. Jedes Plattenteil
70 hat an einem Aussenrand ein Ausbruchfeld
73, das durch eine Sollbruchlinie dreiseitig umrandet ist. An der Unterseite des Deckels
7 sind mehrere Rastorgane
72 angeordnet. Zur Herstellung der Deckel
7 eignet sich das Kunststoffspritzverfahren besonders.
[0020] Ist an einem Korpus
5 an einer freien Aussenkante eine Aussparung
500,520;510,520 in zwei Ebenen zu überdecken - für diese zusammengesetzte Aussparung genügt ein Einsatz
75 -, wird der Deckel
7 so aufgesetzt, dass die beiden Plattenteile
70 mit Biegung des Filmscharniers
71 zueinander rechtwinklig stehen (siehe Fig. 4A). Vom aufgesetzten Deckel
7 geraten die Rastorgane
72 in die komplementär positionierten Rastlöcher
761 des Einsatzes
75, womit der lösbare, unverrutschbare Halt des Deckels
7 gesichert ist.
[0021] Treffen die Aussparungen von zwei nebeneinander stehenden Korpussen
5 zusammen, ergibt sich nur das Bedürfnis, die nach oben in den Raum offene, quasi
doppelte Deckenaussparung
510,510 abzudecken (siehe Fig. 4B). In dieser Situation grenzen die zwei Einsätze
75 der benachbarten Korpusse
5 spiegelbildlich aneinander und bilden einen gemeinsamen Rahmen in der Horizontalebene.
Zur Abdeckung der entstandenen verdoppelten Deckenaussparung
510,510 wird der Deckel
7 mit beiden Plattenteilen
70 in einer Ebene liegend aufgesetzt. Die Rastorgane
72 des platzierten Deckels
7 greifen in die Rastlöcher
761 beider Einsätze
75 ein, so dass der Deckel
7 auch in dieser Anwendung gesichert ist.
Figur 5A
[0022] Für den Aufbau einer Möbelanordnung mit zwei nebeneinander zu stellenden Korpussen
5 wird ein entsprechend dimensionierter Unterbau
1 bereitgestellt, der, wie zuvor beschrieben, mit einem Mittelkorb
3, Seitenkörben
2 und Steckdoseneinheiten
40 ausgestattet ist. Zur Herstellung der Kabelkanäle
6 sind innerlich der Korpusse
5 in deren Seitenwänden
52 breite Vertikalnuten
521 eingebracht, die sich über die gesamte Höhe der Seitenwände
52 erstrecken, jedoch eine ausreichende Materialstärke in den Bereichen der Vertikalnuten
521 belassen. Zur dreiseitigen Auskleidung der hergestellten Vertikainuten
521 wird das Wandprofil
65 eingesetzt und auf letzteres das Abdeckprofil
60 aufgerastet. Im Boden
50, in der Decke
51 und in den Seitenwänden
52 sind im Zuge des Kabelkanals
6 die mit Einsätzen
75 versehenen Aussparungen
500,510,520 eingearbeitet. An den Aussenkanten der Korpusse
5 entstehen einfache Aussparungen
500,520;510,520 mit einem Einsatz
75 und dem Deckelgebrauch gemäss Fig. 4A. Am Stoss beider aneinander stehender Korpusse
5 entsteht eine doppelte Aussparung
510,510 mit der Anwendung gemäss Fig. 4B. Im Ergebnis erhält man innerlich der Korpusse
5, quasi im Prinzip in der Dicke der Seitenwände
52, leicht zugängliche und wieder zu öffnende Kabelkanäle
6, die allenfalls ein Minimum vom Innenraum des Korpus
5 belegen. Durch den Korpus
5 geführte Kabel
4 treten damit nicht mehr hinderlich in Erscheinung.
Figur 5B
[0023] Anhand des gezeigten Ausführungsbeispiels wird das Prinzip der erfindungsgemässen
Kabelführung in einem komplexeren Möbelaufbau dargestellt. Ein langgestreckter Unterbau
1 - zur Vereinfachung sind die Körbe
2,3 nicht gezeichnet - steht zum Aufsetzen von vier Korpussen
5 verschiedener Bauhöhe zur Verfügung. Zum Möbelaufbau zugeführte sowie vom Möbelaufbau
abgeführte Kabel
4 werden über den Unterbau
1 geleitet. Von aussen, z.B. von einem Fussbodenkanal, wird an einem Anschlusspunkt
42 ein Kabel
4 abgezweigt und zu einer Steckdoseneinheit
40 gezogen, von der eine weitere Steckdoseneinheit
40 versorgt werden kann. Von den Steckdoseneinheiten
40 geschieht die Kabelführung von Anschlusspunkten
42 über Kabel
4 durch Bodenaussparungen
500 in die Kabelkanäle
6 ausgewählter Korpusse
5 hinein. Je nach benötigten Anschlüssen gemäss den aufgestellten Verbrauchern können
Kabel
4 z.B. wie folgt geleitet werden:
- vom Unterbau 1 durch die Bodenaussparung 500 in den darüber stehenden Korpus 5; oder
- vom Unterbau 1 durch die Bodenaussparung 500 in den Kabelkanal 6 des darüber stehenden Korpus 5 und aus der Deckenaussparung 510 austretend und an einem Anschlusspunkt 42 endend; oder
- vom Unterbau 1 durch die Bodenaussparung 500 in den Kabelkanal 6 des darüber stehenden Korpus 5 und aus der Deckenaussparung 510 austretend, in die Bodenaussparung 500 des nächsten darüber stehenden Korpus 5 eintretend; von hier könnte das Kabel 4 in diesem Korpus 5 an einem Anschlusspunkt 42 enden oder über den zugehörigen Kabelkanal 6 weitergeführt werden; oder
- von einem Korpus 5 oder mehreren Korpussen 5 über deren Kabelkanäle 6 abwärts in den Unterbau 1 und wieder aufsteigend in einen benachbarten Korpus 5, eventuell über Kabelkanäle 6 weiter aufsteigend in oder auf einen höher positionierten Korpus 5.
Figuren 6A und 6B
[0024] In Abwandlung zum vorherigen Anordnungsbeispiel gemäss Fig. 5B ist auf einem der
vier auf den Unterbau
1 gestellten Korpusse
5 die Aufstellung einer Tischplatte
8 vorgesehen. Wird das gleiche Niveau der Tischplattenoberseite
82 mit den Decken
51 der übrigen Korpusse
5 gewünscht, ist derjenige Korpus
5 niedriger dimensioniert, welcher als Unterschrank für die Tischplatte
8 dient. Zur Überbrückung der Höhendifferenz und Schaffung von Durchgängen ist auf
dem Korpus
5 ein Tischunterbau
86 vorhanden, der im einfachsten Fall z.B. aus Balkenabschnitten besteht. Auch dieser
niedrigere Korpus
5 ist mit einem Kabelkanal
6 versehen, über den Kabel
4 vom Unterbau
1, z.B. an eine Steckdoseneinheit
40 geführt werden, welche am Tischunterbau
86 anmontiert ist. Von dieser Steckdoseneinheit
40 können Kabel
4 zu Fortsetzungspunkten
43 abgehen, an denen eine Verlängerung anschliesst, die ihrerseits in einen Fortsetzungspunkt
43 mündet und schliesslich an einem Anschlusspunkt
42 endet. Das vom Tischunterbau
86 kommende Kabel
4 wird unter der Tischplatte
8 auf deren Oberseite
82 zum Anschlusspunkt
42 geführt. An der Unterseite
83 der Tischplatte
8 ist ein Stützfuss
80 angebracht.
Figuren 7A bis 7D
[0025] Zur funktionalen Komplettierung der Korpusse
5 lässt sich ein Screen
9 von oben in die Deckenaussparungen
510 einstecken. Zwischen zwei Vertikalstützen
90 ist eine Vielzahl von zweiten Querstangen
96 sprossenartig eingesetzt, wobei die Enden der Querstangen
96 in Löchern
900 stecken. Eine Plane
97 spannt sich zwischen den Vertikalstützen
90 auf und umläuft die zweiten Querstangen
96 slalomartig. Am unteren und oberen Ende ist die Plane
97 jeweils mit einem Hohlsaum
971,972, wobei darin erste Querstangen
92 eingesteckt sind. Stirnseitig sind in die erste Querstange
92 Zapfenelemente
95 eingebracht, deren verdickte Köpfe sich in Aussparungen
903 an den oberen Enden
902 der Vertikalstütze
90 einhängen lassen. Es sind Endstücke
91 vorgesehen, die zu den Aussparungen
903 ergänzende Aussparungen
910 aufweisen und als Abschluss zuoberst der Vertikalstütze
90 aufgesteckt werden. Mit dem Aufstecken eines Endstücks
91 wird der Kopf des Zapfenelements
95 in den zueinander kommenden Aussparungen
903,910 gefasst. Zur Aufnahme des unteren Endes
901 einer Vertikalstütze
90 ist in die Deckenaussparung
510 ein Manschettenstück
93 eingesetzt, durch das die Vertikalstütze
90 nach unten hindurchragt. Mit einem Sicherungselement
94, das vom Inneren des Korpus
5 gegen die Vertikalstütze
90 eingebracht wird, ist ein unbeabsichtigtes Herausziehen der Vertikalstütze
90 blockiert.
[0026] Auf die zweiten Querstangen
96 lassen sich verschieden konfigurierte Hängeteile
98 je nach Bedarf des Benutzers aufhängen. Hierfür sind z.B. Haken, Ablageschalen und
Boxen mehrer Grössen vorhanden. Für das Einhängen an den Querstangen
96 sind die Hängeteile an der oberen Hinterkante mit einer Umbiegung
99 versehen, die im eingehängten Zustand die Querstange
96 von oben übergreift.
1. Möbelkorpus mit Durchleitung von elektrischen Kabeln
(4), wobei:
a) der Korpus (5) einen Boden (50), eine Decke (51) und Seitenwände (52) sowie optional eine Rückwand (53) aufweist; und
b) der Korpus (5) einen Kabelzugang (500,520;510,520) sowie einen Kabelabgang (510,520;500,520) besitzt, die auch in Umkehrung nutzbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass
c) ein Kabelkanal (6) zumindest anteilig und zumindest in einer Seitenwand (52) in deren Materialdicke eingebracht ist und dieser Kabelkanal (6) sich zwischen Kabelzugang (500,520;510,520) und Kabelabgang (510,520;500,520) erstreckt.
2. Möbelkorpus nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Kabelkanal (6) als Vertikalnut (521) in die Seitenwand (52) eingebracht ist; und
b) die Vertikalnut (521) mit einem Wandprofil (65) ausgekleidet ist, das sich mit einem auf letzteres aufrastbaren Abdeckprofil (60)
schliessen lässt.
3. Möbelkorpus nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kabelzugang (500,520;510,520) und Kabelabgang (510,520;500,520) von einer kombinierten Aussparung (500,520) anteilig im Boden (50) und in der benachbarten Seitenwand (52) sowie von einer kombinierten Aussparung (510,520) anteilig in der Decke (51) und in der benachbarten Seitenwand (52) gebildet werden.
4. Möbelkorpus nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) in die kombinierte Aussparung (500,520;510,520) ein Einsatz (75) eingefügt ist, der als Kantenschutz und zur Aufnahme eines rechtwinklig eingeklappten
Deckels (7) dient;
b) bei benachbart und fluchtend aufgestellten Korpussen (5) gleicher Grösse, die kombinierten Aussparungen (500,520;510,520) von benachbarten Korpussen (5) zusammenkommen und die oben liegenden Horizontalflächen (510,510) der Aussparungen von einem in eine Ebene aufgeklappten Deckel (7) verschlossen werden; und
c) der Korpus (5) bzw. die Korpusse (5) auf einem Untergestell (1) ruhen, über welches Kabel (4) geführt werden.
5. Möbelkorpus nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Untergestell
(1) aufweist:
a) einen von Füssen (10) gestützten, sich horizontal erstreckenden Rahmen (13);
b) im Rahmen (13) angeordnete, vorzugsweise abschwenkbare Behältnisse (2,3), vorzugsweise in Form von Drahtgeflechtkörben (2,3); und
c) Steckdoseneinheiten (40), die in den Körben (2,3) fixiert sind; wobei
d) die vom Rahmen (13) aufgespannte Horizontalebene mit der Grundfläche der darauf zusammengestellten Korpusse
(5) korrespondiert.
6. Möbelkorpus nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) das Wandprofil (65) von U-förmigem Querschnitt mit einer Basisfläche (66) und den zwei davon abgekanteten Seitenflächen (67) ist, welche äusserlich eine Verzahnung (68) aufweisen; und
b) das Abdeckprofil (60) eine Basisfläche (61) sowie die beiden davon rechtwinklig abgehenden Seitenflächen (63) hat, wobei innerlich der Seitenflächen eine Verzahnung (64) vorhanden ist, die mit der Verzahnung (68) am Wandprofil (65) zusammen wirkt, und sich von der Basisfläche (61) jeweils ein Überstand (62) über die jeweilige Seitenfläche (63) hinaus erstreckt.
7. Möbelkorpus nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Einsatz (75) im Prinzip aus im Winkel aneinander gesetzten U-förmigen Bügeln (76,77) besteht, Rastlöcher (761) aufweist und äusserlich mit Arretierorganen (78) versehen ist, wobei letztere für einen festen Halt in den kombinierten Aussparungen
(500,520;510,520) bestimmt sind;
b) der Deckel (7) aus zwei Plattenteilen (73) besteht, die miteinander durch ein Filmscharnier (71) verbunden sind und jeweils ein Ausbruchfeld (73) besitzen; und
c) am Deckel Rastorgane (72) angeordnet sind, welche im aufgesetzten Zustand in die Rastlöcher (761) eingreifen.
8. Möbelkorpus nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die kombinierten Aussparungen (500,520) in den Böden (50) mehrerer auf den Unterbau (1) direkt aufgestellter Korpusse (5) zur Durchleitung von Kabeln (4) über den Unterbau (1) geführt, nutzbar sind;
b) zumindest eine Tischplatte (8) auf einen der Korpusse (5) aufgesetzt ist und ein Kabel (4) dorthin geleitet sein kann; und
c) in die kombinierten Aussparungen (510,520) der zuoberst stehenden Korpusse (5) ein zwischen Vertikalstützen (90) aufgespannter Screen (9) einsteckbar ist, der mit Hängeteilen (98), z.B. zur Aufbewahrung von Utensilien, bestückt werden kann.