[0001] Die Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine der im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Gattung.
[0002] Rundstrickmaschinen weisen allgemein den Nachteil auf, daß sich während des Betriebs
Fasern, Staub und andere Verunreinigungen vor allem an den Strickwerkzeugen, in den
diese aufnehmenden Nuten und an den Schloßteilen absetzen. Bei Anwendung bestimmter
Garne, z.B. solchen aus Baumwolle, tritt diese Ablagerung verstärkt auf. Besonders
kritisch ist die dadurch bedingte Neigung zur Verschmutzung bei Hochleistungsmaschinen,
deren Nadelzylinder mit Drehzahlen von 60 UpM und mehr gedreht werden. Hier ist der
Verschmutzungsgrad bereits nach einer Laufzeit von wenigen Stunden so groß, daß Reinigungsarbeiten
unerläßlich sind.
[0003] Bei nach der Relativtechnik arbeitenden Rundstrickmaschinen der eingangs bezeichneten
Gattung, bei denen Stricknadeln und Einschließ/Abschlag-Platinen während der Maschenbildung
in entgegengesetzte Richtungen bewegt werden, sind daher bereits Entstaubungseinrichtungen
bekannt (DE 35 32 856 C1), die wenigstens eine ein Schloßsegment durchsetzende Aussparung
aufweisen, durch welche ein Druckluftstrom geleitet wird. Diese Aussparung ist im
wesentlichen radial und derart schräg von unten und außen nach oben und innen gerichtet,
daß sie in einen ringförmigen Raum mündet, der oberhalb der Schwenkstellen der Platinen
sowie zwischen den Rückseiten der Platinen und dem Nadelzylinder angeordnet ist. Dadurch
soll vermieden werden, daß sich Fasern und Staub in den Platinennuten absetzen und
dort verdichten. Nach den in der Praxis mit solchen Maschinen gewonnenen Erkenntnissen
reichen diese Maßnahmen für eine wirksame Entstaubung jedoch nicht aus. Dabei wird
unter der Bezeichnung "Entstaubung" im Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl die
nachträgliche Entfernung von bereits abgelagerten Fasern- und Staubteilchen als auch
die Reinhaltung, d.h. das Verhindern der Ablagerung dieser Teilchen verstanden.
[0004] Daneben sind Rundstrickmaschinen mit Entstaubungseinrichtungen bekannt, bei denen
der gesamte Schloßmantel von einem im wesentlichen geschlossenen Gehäuse umgeben ist.
In dieses Gehäuse wird von außer her Drucklauft eingeführt. Im Falle einer Rundränderstrickmaschine
wird die Druckluft von dort z.B. in einen Ringspalt zwischen dem Nadelzylinder und
einer diesem zugeordneten Rippscheibe geleitet (DE-PS 15 85 177). Dagegen gelangt
die Druckluft bei einfonturigen (Single-) Maschinen z.B. in einen Ringspalt, der zwischen
einem oberen Bereich des Nadelzylinders und einem mittels radialer Stege an diesem
befestigten Plantinenring ausgebildet ist (z.B. EP 0 816 546 B1). Auch diese beiden
Arten der Entstaubung sind, wie Versuche ergeben haben, bei Hochleistungsmaschinen
nicht ausreichend. Außerdem haben sie den zusätzlichen Nachteil, daß das geschlossene
Gehäuse den Zugang zur Rundstrickmaschine erschwert und vor Arbeiten an verschiedenen
Funktionsteilen, z.B. an den Schloßteilen zwecks Veränderung der Maschengröße, geöffnet
bzw. entfernt werden muß.
[0005] Daneben sind zahlreiche weitere, mit Druckluft arbeitende Entstaubungseinrichtungen
bekannt, die aber ebenfalls entweder eine ungenügende Entstaubung bewirken und/oder
komplizierte und damit kostenspielige und unerwünschte Änderungen an der Rundstrickmaschine
erfordern (z.B. DE-OS'en 16 35 796 und 16 35 836).
[0006] Ausgehend davon besteht das technische Problem der Erfindung darin, die Rundstrickmaschine
der eingangs bezeichneten Gattung mit einer Entstaubungseinrichtung zu versehen, die
auch beim Hochleistungsbetrieb für eine gute Entstaubung sorgt.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
[0008] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiligenden Zeichnungen an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 grob schematisch eine Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Rundstrickmaschine;
Fig. 2 eine Vorderansicht von außen auf einen Teil eines Schloßmantels der Rundstrickmaschine
nach Fig. 1;
Fig. 3 schematisch einen vertikalen Radialschnitt durch die erfindungsgemäße Rundstrickmaschine
längs der Linie III - III der Fig. 2 und im Bereich eines Druckluft-Anschlusses, der
an einem Segment des Schloßmantels angebracht ist;
Fig. 4 einen schematischen Radialschnitt analog zu Fig. 3, jedoch längs einer Linie
IV - IV der Fig. 2 und im Bereich eines Radialspalts zwischen zwei Segmenten des Schloßmantels;
und
Fig. 5 einen horizontalen Schnitt durch die Rundstrickmaschine längs der Linie V -
V der Fig. 2.
[0010] Der prinzipielle Aufbau einer erfindungsgemäßen Rundstrickmaschine ist in Fig. 1
bis 3 an einem derzeit für am besten gehaltenen Ausführungsbeispiel und in Verbindung
mit einer nach der Relativtechnik arbeitenden Rundstrickmaschine dargestellt. Die
Rundstrickmaschine enthält einen üblichen Träger 1, der in einem unteren Bereich achsparallele
Führungen zur Bildung von Nuten aufweist, in denen erste Strickwerkzeuge, z.B. übliche
Zungennadeln 2, parallel zur Rotationsachse des Trägers 1 verschiebbar gelagert sind.
In einem oberen Bereich ist der Träger 1 mit achsparallelen Führungen zur Bildung
von weiteren Nuten versehen, in denen zweite Strickwerkzeuge, z.B. übliche Einschließ/Abschlag-Platinen
3 gelagert sind. Die Platinen 3 sind parallel zur Achse des Trägers 1 verschiebbar
gelagert und können außerdem quer dazu die üblichen Einschließbewegungen durchführen.
Die Platinen 3 sind mit derselben Teilung wie die Nadeln 2 im Träger 1 angeordnet,
stehen aber mit den Nadeln 2 auf Lücke, so daß jeweils eine Platine 3 zwischen zwei
Nadeln 2 zu liegen kommt. Dabei kann der Träger 1, wie in Fig. 3 gezeigt ist, ein
Nadelzylinder sein, der in einem unteren Bereich die Nuten für die Zungennadeln 2
und in einem oberen Bereich Nuten für die Platinen 3 aufweist. Alternativ kann der
Träger 1 im unteren Bereich als üblicher Nadelzylinder und im oberen Bereich als separater,
aber fest mit dem Nadelzylinder verbundener Platinenring ausgebildet sein.
[0011] Der Träger 1 ist in einem nur in Fig. 1 gezeigten Maschinengestell auf einem Tragring
4 (Fig. 3) abgestützt und mit seiner Achse koaxial zu einer nicht dargestellten, hier
vertikalen Maschinenachse angeordnet. Der Tragring 4 ist zusammen mit dem Träger 1
um die Maschinenachse drehbar gelagert und dazu mit einem äußeren Zahnkranz 5 versehen,
der mit einem nicht dargestellten Antriebsritzel im Eingriff ist, das von einem Antriebsmotor
der Rundstrickmaschine in Umdrehungen versetzt werden kann.
[0012] In einem ortsfesten Tragring 6 ist eine Grundplatte 7 befestigt, auf der ein den
Träger 1 umgebender stationärer Schloßmantel 8 montiert ist. An diesem Schloßmantel
8 sind dem Träger 1 zugewandte Schloßteile 9, 10 und 11a, 11b befestigt, die mit radial
nach außen vorstehenden Füßen 12 der Nadeln 2 bzw. 14 und 15a, 15b der Platinen 3
zusammenwirken. Dabei ist die Anordnung entsprechend der sogenannten Relativtechnik
so getroffen, daß die Nadeln 2 und Platinen 3 zum Zweck der Maschenbildung mit Hilfe
der Füße 12, 14 und Schloßteile 9, 10 parallel zur Maschinenachse erfolgende, jedoch
entgegengesetzt gerichtete Bewegungen ausführen können. Außerdem können die Platinen
3 zusätzlich mittels der Füße 15a, 15b und Schloßteile 11a, 11b radial zum Träger
1 verschwenkt werden.
[0013] Ferner weist die Rundstrickmaschine mehrere Halterungen 16 auf, die mittels Stützen
17 auf dem Tragring 6 abgestützt sind und einen Fadenführerring 18 tragen, von dem
Fadenführer 19 (Fig. 3) herabhängen, mittels derer nicht dargestellte Fäden in an
sich bekannter Weise angehobenen Nadeln 2 zugeführt werden können. Oberhalb des Fadenführerrings
18 sind übliche Fadenzuführungseinrichtungen (Fournisseure), Fadenbremsen und dgl.
vorgesehen, wie in Fig. 1 schematisch durch das Bezugszeichen 20 angedeutet ist.
[0014] Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, weist der Schloßmantel 8 mehrere, in Umfangsrichtung
nebeneinander angeordnete Segmente 8a, 8b, 8c auf, die mittels Schrauben 21 (Fig.
3) an der Grundplatte 7 befestigt sind. Diese Segmente, die je einem oder mehreren
Stricksystemen zugeordnet sein können, stehen radial außerhalb des Trägers 1 den Nuten
für die Nadeln 2 und Platinen 3 gegenüber und sind in einer in Fig. 2 durch einen
Pfeil
v angedeuteten Umfangsrichtung des Trägers 1 durch schmale Radialspalte 22 getrennt.
Auf ihren den Nuten des Trägers 1 zugewandten Innenseiten sind die Segmente 8a bis
8c mit den Schloßteilen 9 bis 11b versehen.
[0015] Rundstrickmaschinen dieser Art und ihre Arbeitsweise sind allgemein bekannt (z.B.
DE 33 11 361 C2, DE 35 32 856 C1, DE 39 28 986 C2) und brauchen daher nicht näher
erläutert werden.
[0016] Erfindungsgemäß weist die beschriebene Rundstrickmaschine eine Entstaubungseinrichtung
auf. Diese enthält nach Fig. 2 bis 5 wenigstens einen Luftverteilungskanal 23 in Form
einer Aussparung, die in einem ausgewählten der Segmente, z.B. dem Segment 8b, ausgebildet
ist und dieses in Umfangsrichtung des Trägers 1 (Pfeil
v in Fig. 5) vollständig durchsetzt. Der Luftverteilungskanal 23 ist an einer Außenseite
dieses Segments 8b über einen im wesentlichen radial erstreckten, ebenfalls im Segment
8b ausgebildeten Luftzuführungskanal 24 mit einem Anschluß 25 für Druckluft verbunden,
der z.B. aus einem Anschlußstutzen für das eine Ende eines nur in Fig. 1 gezeigten
Druckluftschlauchs 26 besteht. Das andere Ende des Druckluftschlauchs 26 ist an den
Druckluftausgang einer z.B. von einem Elektromotor 27 angetriebenen und neben der
Rundstrickmaschine aufgestellten Druckluftquelle 28, z.B. eines Gebläses oder Kompressors,
angeschlossen, wodurch beim Betrieb der Rundstrickmaschine Druckluft in Richtung von
aus Fig. 1 ersichtlichen Pfeilen in den Luftzuführungskanal 24 geblasen wird.
[0017] Der Luftverteilungskanal 23 mündet nach Fig. 5 an den beiden seitlichen Enden des
Segments 8b, insbesondere an zwei dort befindlichen Austrittsöffnungen 29a und 29b,
in Radialspalte 22a bzw. 22b, die zwischen dem ausgewählten Segment 8b und Nachbarsegmeten,
hier den Segmenten 8a und 8c ausgebildet sind und in der Draufsicht die übliche Keilform
haben. Diese Radialspalte 22a, 22b sind auf den radial außen liegenden Seiten der
Austrittsöffnungen 29a, 29b mit Hilfe von Dichtmitteln 30 der erfindungsgemäßen Endstaubungseinrichtung
vorzugsweise luftdicht abgedichtet. Die Dichtmittel 30 bestehen z.B. aus flexiblen
Platten und erstrecken sich zweckmäßig, wie Fig. 4 zeigt, über die ganze Höhe des
Segments 8b. Für die Dichtmittel 30 wird zweckmäßig Gummi oder ein gummiartiges Material
verwendet.
[0018] Die bisher beschriebene Entstaubungseinrichtung arbeitet unter der Annahme, daß nur
das Segment 8b mit einem Luftverteilungskanal 23 versehen ist, während die übrigen
Segmente 8a, 8c usw. im wesentlichen aus Vollmaterial hergestellt sind, im wesentlichen
wie folgt.
[0019] Von der Druckluftquelle 28 erzeugte Druckluft wird in Richtung von Pfeilen 32 (Fig.
3 und 4) dem Luftzuführungskanal 24 zugeführt und gelangt von dort in den Luftverteilungskanal
23, wo sie entsprechend Pfeilen 33 (Fig. 5) in Umfangsrichtung umgelenkt wird und
durch die Austrittsöffnungen 29a, 29b in die Radialspalte 22a, 22b gelangt, die das
Segment 8b mit den beiden Nachbarsegmenten 8a, 8c bildet. Da die Austrittsöffnungen
29a, 29b nach außen durch die Dichtmittel 30 abgedichtet sind, kann die Luft nur radial
nach innen strömen, wo sie aus den Radialspalten 22a, 22b austritt und in einen engen
Zwischenraum eintritt, der zwischen den Nuten des Trägers 1 und dem ausgewählten Segment
8b vorhanden ist. Von dort strömt die Luft dann parallel zur Achse des Trägers 1 nach
oben, wo sie in einen ringförmigen Raum 34 gelangt, der in einem oberen Bereich des
Trägers 1 vorgesehen und axial nach oben offen ist. Insbesondere ist dieser Raum 34
etwa in derjenigen Höhe angeordnet, die dem Verschwenkbereich der Platinen 3 entspricht
(Fig. 3). Der Raum 34 ist radial nach außen durch das Segment 8b und nach oben zweckmäßig
durch einen auf den Segmenten 8a, 8b, 8c usw. abgestützten Schloßring 35 begrenzt,
an dessen radialer Innenseite die Schloßteile 11a befestigt sind.
[0020] Die Austrittsöffnungen 29a, 29b sind, wie Fig. 3 und 4 zeigen, zumindest teilweise
unterhalb des Raum 34 angeordnet, wobei sie mit besonderem Vorteil bis zu einem vergleichsweise
tief unterhalb des Raums 34 liegenden Bereich erstreckt sind. Dadurch wird erreicht,
daß die Druckluft an vergleichsweise tief gelegenen Stellen in die Zwischenräume zwischen
dem Träger 1 und den Segmenten 8a, 8b, 8c usw. eintritt und von dort aus nach Art
einer Zwangsführung zum Raum 34 geführt wird.
[0021] Versuche haben ergeben, daß die erfindungsgemäße Luftführung zu einer erheblichen
Reduzierung der Verunreinigungen insbesondere auch im Bereich der Schloßteile 9 und
der diesen gegenüberliegenden Nuten für die Nadeln 2 führt. Durch die nach Art eines
Kamins entstehende Sogwirkung und die beim Betrieb erfolgende Drehung des Trägers
1 relativ zum ausgewählten Segment 8b werden Staub und Fasern wirksam aus den Nuten
entfernt bzw. gar nicht in diese eingelassen. Auch im Raum 34 und in dem darüber befindlichen
Maschenbildungsbereich ist die Verschmutzung wesentlich geringer als bisher.
[0022] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind mehrere oder
am besten, wie in Fig. 5 angedeutet ist, alle vorhandenen Segmente 8a, 8b, 8c usw.
mit je einem Luftverteilungskanal 23 versehen. In diesem Fall sind alle Radialspalte
22, in die wenigstens einer der Luftverteilungskanäle 23 mit einer Austrittsöffnung
29a oder 29b mündet, mit einem entsprechenden Dichtmittel 30 nach außen hin abgedichtet.
Die Luftverteilungskanäle 23 der verschiedenen Segmente 8a, 8b, 8c usw. bilden dann
einen im Schloßmantel 8 mehr oder weniger durchgehenden, in Umfangsrichtung (Pfeil
v) umlaufenden Strömungskanal, der nur durch die Radialspalte 22 unterbrochen ist,
durch welche die zugeführte Druckluft radial nach innen entweichen kann. Dadurch läßt
sich erreichen, daß der gesamte, zwischen dem Träger 1 und dem Schloßmantel 8 befindliche
Zwischenraum während des Betriebs ständig mit Druckluft gespült und gereinigt bzw.
sauber gehalten wird. Die beim Drehen des Trägers 1 erzielbare Reinigungswirkung wird
dadurch vervielfacht. Dabei ist es möglich, nur ein Segment (z.B. 8b in Fig. 5) oder
mehrere ausgewählte, in Umfangsrichtung gegebenenfalls verteilt angeordnete Segmente
mit je einem Luftzuführungskanal 24 und einem Anschluß 25 zu versehen und alle vorhandenen
Anschlüsse 25 mit einer oder mehreren Druckluftquellen 28 zu verbinden.
[0023] Die erfindungsgemäß ausgebildete Entstaubungseinrichtung bietet weiterhin auf einfache
Weise die Möglichkeit, die zugeführte Druckluft zumindest teilweise in eine vorgewählte
Richtung zu lenken. Dies kann z.B. dadurch erfolgen, daß den Austrittsöffnungen 29a,
29b andere als die dargestellten, langlochartigen Querschnitte gegeben werden. Möglich
wäre ferner, die Achsen der Luftverteilungskanäle 23 schräg zu einer gedachten Kreislinie
anzuordnen, die in Umfangsrichtung polygonartig durch die Mittelachsen aller Segmente
8a, 8b, 8c usw. gebildet wird. Eine weitere Variante wäre, die Austrittsöffnungen
29a, 29b in radialer und/oder in axialer Richtung des Trägers 1 relativ zueinander
mit Versatz anzuordnen, um zu erreichen, daß der aus einer Austrittsöffnung 29a, 29b
austretende Luftstrom nicht unmittelbar in eine gegenüber liegende Austrittsöffnung
eines benachbarten Segments eintritt, sondern auf eine Stirnfläche dieses Segments
prallt und von dieser zumindest teilweise in Richtung des Trägers 1 umgelenkt wird.
[0024] Im übrigen bringt die Erfindung den Vorteil mit sich, daß durch die zugeführte Druckluft
auch eine gute Kühlwirkung für den Träger 1 und den Schloßmantel 8 erzielt wird. Insbesondere
wenn alle Segmente 8a, 8b, 8c usw. mit entsprechenden Luftverteilungskanäle 23 versehen
sind, wird eine so gute Kühlwirkung erzielt, daß zusätzliche Maßnahmen zur Kühlung
nicht erforderlich, auch wenn der Träger 1 beim Betrieb mit 60 UpM oder mehr in Umdrehungen
versetzt wird.
[0025] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, das
auf vielfache Weise abgewandelt werden kann. Dabei ist klar, daß die Erfindung sowohl
auf Rundstrickmaschinen mit einem Trägerdurchmesser von 30" und mehr als auch auf
Rundstrickmaschinen mit Trägerdurchmessern von 26" und weniger angewendet werden kann.
Weiter können die Querschnittsformen der Luftverteilungskanäle 23 an sich beliebig
sein, doch werden aus Kostengründen solche Formen bevorzugt, die wie z.B. kreisrunde
Bohrungen einfach herstellbar sind und daher keine aufwendigen Bearbeitungen der Segmente
8a, 8b, 8c usw. erforderlich machen. Weiter ist die Lage der Luftverteilungskanäle
23 innerhalb der Segmente 8a, 8b, 8c usw. weitgehend beliebig und im Einzelfall so
zu wählen, daß eine ausreichend gute Entstaubung erhalten wird. Zu diesem Zweck scheinen
derzeit Luftführungen am besten geeignet, die etwa der in Fig. 4 durch Pfeile 36 angedeuteten
Luftverteilung entsprechen, da in diesem Fall der Zwischenraum zwischen dem Träger
1 und dem Schloßmantel 8 auf seiner ganzen, in axialer Richtung gemessenen Höhe von
Druckluft durchspült wird. Dabei wird davon ausgegangen, dass dieser Zwischenraum
gemäß Fig. 3 und 4 nach unten hin durch die Grundplatte 7 und den Tragring 4 vergleichsweise
stark abgedichtet ist und die Druckluft daher überwiegend nach oben entweichen wird.
Schließlich versteht sich, daß die verschiedenen Merkmale auch in anderen als in beschriebenen
und dargestellten Kombinationen angewendet werden können.
1. Rundstrickmaschine, enthaltend: ein Gestell, in dem ein Träger (1) drehbar gelagert
ist, der an seinem Umfang eine Vielzahl von zur Aufnahme von Strickwerkzeugen (2,
3) bestimmten Nuten aufweist, eine Mehrzahl von den Nuten gegenüber stehenden Segmenten
(8a, 8b, 8c), die in Umfangsrichtung des Trägers (1) nebeneinander angeordnet, durch
Radialspalte (22a, 22b) getrennt und mit zur Steuerung der Strickwerkzeuge (2, 3)
bestimmten Schloßteilen (9, 10, 11a, 11b) versehen sind, einen in einem oberen Bereich
des Trägers (1) vorgesehenen, nach oben offenen, ringförmigen Raum (34) und eine Entstaubungseinrichtung,
die Mittel zum Einleiten eines Druckluftstroms in den ringförmigen Raum (34) aufweist,
wobei diese Mittel wenigstens eine, ein ausgewähltes Segment (8b) durchsetzende Aussparung
enthalten, die mit einem an einer Außenseite des ausgewählten Segments (8b) ausgebildeten
Anschluß (25) für die Druckluft in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung als ein in Umfangsrichtung des Trägers (1) erstreckter Luftverteilungskanal
(23) ausgebildet ist, der an unterhalb des ringförmigen Raums (34) gelegenen Austrittsöffnungen
(29a, 29b) in die beiden zwischen dem ausgewählten Segment (8b) und zwei Nachbarsegmenten
(8a, 8c) befindlichen Radialspalte (22a, 22b) mündet und durch einen radial erstreckten
Luftzuführungskanal (24) mit dem Anschluß (25) verbunden ist, und dass die Entstaubungseinrichtung
Dichtmittel (30) enthält, die die beiden Ringspalte (22a, 22b) radial außerhalb der
Austrittsöffnungen (29a, 29b) abdichten.
2. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle vorhandenen Segmente (8a, 8b, 8c) mit je einem in Umfangsrichtung erstreckten
Luftverteilungskanal (23) versehen sind, wobei jeder Luftverteilungskanal (23) an
unterhalb des ringförmigen Raums (34) gelegenen Austrittsöffnungen (29a, 29b) in die
mit je zwei benachbarten Segmenten (z.B. 8a, 8c) gebildeten Radialspalte (z.B. 22a,
22b) mündet, und daß alle Radialspalte (22) an radial außerhalb der Austrittsöffnungen
(29a, 29b) gelegenen Stellen durch Dichtmittel (30) abgedichtet sind.
3. Rundstrickmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftverteilungskanäle (23) mehrerer Segmente (8a, 8b, 8c) durch je einen radialen
Luftzuführungskanal (24) mit einem Anschluß (25) für die Druckluft verbunden sind.
4. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtmittel (30) aus flexiblen Elementen bestehen.
5. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen (29a, 29b) so angeordnet und/oder ausgebildet sind, daß in
die Radialspalte (22) einströmende Druckluft zumindet teilweise in einem unteren Bereich
der Nuten des Trägers (1) in Zwischenräume zwischen dem Träger (1) und dem Segment
(8b) bzw. den Segmenten (8a, 8b, 8c) eintritt und von dort längs der Nuten axial in
Richtung des ringförmigen Raums (34) strömt.
6. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie als eine nach der Relativtechnik arbeitende Rundstrickmaschine ausgebildet ist,
die in den Nuten des Trägers (1) gelagerte, zur Durchführung von Strickoperationen
in entgegengesetzte Richtungen bewegbare Stricknadeln (2) und Einschließ/Abschlag-Platinen
(3) aufweist, die außerdem radial verschwenkbar gelagert sind, wobei der ringförmige
Raum (34) nach oben hin durch den Träger (1) und einen Schloßring (35) begrenzt ist,
an dem zur Verschwenkung der Platinen (3) bestimmte Schloßteile (11a) befestigt sind.