(19)
(11) EP 1 650 336 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.04.2006  Patentblatt  2006/17

(21) Anmeldenummer: 05020339.7

(22) Anmeldetag:  19.09.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D04B 35/32(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 06.10.2004 DE 102004049001

(71) Anmelder: SIPRA Patententwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH
D-72461 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Willmer, Rolf
    72459 Albstadt (DE)
  • Sickinger, Roland
    72415 Grosselfingen (DE)
  • Berwald, Klaus
    Orangeburg S.C. 29118 (US)

(74) Vertreter: Freiherr von Schorlemer, Reinfried 
Karthäuser Strasse 5A
34117 Kassel
34117 Kassel (DE)

   


(54) Rundstrickmaschine mit einer Entstaubungseinrichtung


(57) Es wird eine Rundstrickmaschine mit einem Träger (1) für Strickwerkzeuge (2) und einem Schloßmantel (8) beschrieben, der in eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung benachbarten, Schloßteile (9) tragenden Segmenten (8a, 8b, 8c) unterteilt ist. Erfindungsgemäß weist die Rundstrickmaschine eine Entstaubungseinrichtung auf, die in den Segmenten ausgebildete Luftverteilungskanäle (23) enthält, die über radiale Luftzuführungskanäle (24) mit einer Druckluftquelle verbunden sind. Die Luftverteilungskanäle (23) münden in zwischen den Segmenten vorhandenen Radialspalten (22), die nach außen mit Dichtmitteln (30) abgedichtet sind (Fig. 5).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.

[0002] Rundstrickmaschinen weisen allgemein den Nachteil auf, daß sich während des Betriebs Fasern, Staub und andere Verunreinigungen vor allem an den Strickwerkzeugen, in den diese aufnehmenden Nuten und an den Schloßteilen absetzen. Bei Anwendung bestimmter Garne, z.B. solchen aus Baumwolle, tritt diese Ablagerung verstärkt auf. Besonders kritisch ist die dadurch bedingte Neigung zur Verschmutzung bei Hochleistungsmaschinen, deren Nadelzylinder mit Drehzahlen von 60 UpM und mehr gedreht werden. Hier ist der Verschmutzungsgrad bereits nach einer Laufzeit von wenigen Stunden so groß, daß Reinigungsarbeiten unerläßlich sind.

[0003] Bei nach der Relativtechnik arbeitenden Rundstrickmaschinen der eingangs bezeichneten Gattung, bei denen Stricknadeln und Einschließ/Abschlag-Platinen während der Maschenbildung in entgegengesetzte Richtungen bewegt werden, sind daher bereits Entstaubungseinrichtungen bekannt (DE 35 32 856 C1), die wenigstens eine ein Schloßsegment durchsetzende Aussparung aufweisen, durch welche ein Druckluftstrom geleitet wird. Diese Aussparung ist im wesentlichen radial und derart schräg von unten und außen nach oben und innen gerichtet, daß sie in einen ringförmigen Raum mündet, der oberhalb der Schwenkstellen der Platinen sowie zwischen den Rückseiten der Platinen und dem Nadelzylinder angeordnet ist. Dadurch soll vermieden werden, daß sich Fasern und Staub in den Platinennuten absetzen und dort verdichten. Nach den in der Praxis mit solchen Maschinen gewonnenen Erkenntnissen reichen diese Maßnahmen für eine wirksame Entstaubung jedoch nicht aus. Dabei wird unter der Bezeichnung "Entstaubung" im Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl die nachträgliche Entfernung von bereits abgelagerten Fasern- und Staubteilchen als auch die Reinhaltung, d.h. das Verhindern der Ablagerung dieser Teilchen verstanden.

[0004] Daneben sind Rundstrickmaschinen mit Entstaubungseinrichtungen bekannt, bei denen der gesamte Schloßmantel von einem im wesentlichen geschlossenen Gehäuse umgeben ist. In dieses Gehäuse wird von außer her Drucklauft eingeführt. Im Falle einer Rundränderstrickmaschine wird die Druckluft von dort z.B. in einen Ringspalt zwischen dem Nadelzylinder und einer diesem zugeordneten Rippscheibe geleitet (DE-PS 15 85 177). Dagegen gelangt die Druckluft bei einfonturigen (Single-) Maschinen z.B. in einen Ringspalt, der zwischen einem oberen Bereich des Nadelzylinders und einem mittels radialer Stege an diesem befestigten Plantinenring ausgebildet ist (z.B. EP 0 816 546 B1). Auch diese beiden Arten der Entstaubung sind, wie Versuche ergeben haben, bei Hochleistungsmaschinen nicht ausreichend. Außerdem haben sie den zusätzlichen Nachteil, daß das geschlossene Gehäuse den Zugang zur Rundstrickmaschine erschwert und vor Arbeiten an verschiedenen Funktionsteilen, z.B. an den Schloßteilen zwecks Veränderung der Maschengröße, geöffnet bzw. entfernt werden muß.

[0005] Daneben sind zahlreiche weitere, mit Druckluft arbeitende Entstaubungseinrichtungen bekannt, die aber ebenfalls entweder eine ungenügende Entstaubung bewirken und/oder komplizierte und damit kostenspielige und unerwünschte Änderungen an der Rundstrickmaschine erfordern (z.B. DE-OS'en 16 35 796 und 16 35 836).

[0006] Ausgehend davon besteht das technische Problem der Erfindung darin, die Rundstrickmaschine der eingangs bezeichneten Gattung mit einer Entstaubungseinrichtung zu versehen, die auch beim Hochleistungsbetrieb für eine gute Entstaubung sorgt.

[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.

[0008] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0009] Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiligenden Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 grob schematisch eine Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Rundstrickmaschine;

Fig. 2 eine Vorderansicht von außen auf einen Teil eines Schloßmantels der Rundstrickmaschine nach Fig. 1;

Fig. 3 schematisch einen vertikalen Radialschnitt durch die erfindungsgemäße Rundstrickmaschine längs der Linie III - III der Fig. 2 und im Bereich eines Druckluft-Anschlusses, der an einem Segment des Schloßmantels angebracht ist;

Fig. 4 einen schematischen Radialschnitt analog zu Fig. 3, jedoch längs einer Linie IV - IV der Fig. 2 und im Bereich eines Radialspalts zwischen zwei Segmenten des Schloßmantels; und

Fig. 5 einen horizontalen Schnitt durch die Rundstrickmaschine längs der Linie V - V der Fig. 2.



[0010] Der prinzipielle Aufbau einer erfindungsgemäßen Rundstrickmaschine ist in Fig. 1 bis 3 an einem derzeit für am besten gehaltenen Ausführungsbeispiel und in Verbindung mit einer nach der Relativtechnik arbeitenden Rundstrickmaschine dargestellt. Die Rundstrickmaschine enthält einen üblichen Träger 1, der in einem unteren Bereich achsparallele Führungen zur Bildung von Nuten aufweist, in denen erste Strickwerkzeuge, z.B. übliche Zungennadeln 2, parallel zur Rotationsachse des Trägers 1 verschiebbar gelagert sind. In einem oberen Bereich ist der Träger 1 mit achsparallelen Führungen zur Bildung von weiteren Nuten versehen, in denen zweite Strickwerkzeuge, z.B. übliche Einschließ/Abschlag-Platinen 3 gelagert sind. Die Platinen 3 sind parallel zur Achse des Trägers 1 verschiebbar gelagert und können außerdem quer dazu die üblichen Einschließbewegungen durchführen. Die Platinen 3 sind mit derselben Teilung wie die Nadeln 2 im Träger 1 angeordnet, stehen aber mit den Nadeln 2 auf Lücke, so daß jeweils eine Platine 3 zwischen zwei Nadeln 2 zu liegen kommt. Dabei kann der Träger 1, wie in Fig. 3 gezeigt ist, ein Nadelzylinder sein, der in einem unteren Bereich die Nuten für die Zungennadeln 2 und in einem oberen Bereich Nuten für die Platinen 3 aufweist. Alternativ kann der Träger 1 im unteren Bereich als üblicher Nadelzylinder und im oberen Bereich als separater, aber fest mit dem Nadelzylinder verbundener Platinenring ausgebildet sein.

[0011] Der Träger 1 ist in einem nur in Fig. 1 gezeigten Maschinengestell auf einem Tragring 4 (Fig. 3) abgestützt und mit seiner Achse koaxial zu einer nicht dargestellten, hier vertikalen Maschinenachse angeordnet. Der Tragring 4 ist zusammen mit dem Träger 1 um die Maschinenachse drehbar gelagert und dazu mit einem äußeren Zahnkranz 5 versehen, der mit einem nicht dargestellten Antriebsritzel im Eingriff ist, das von einem Antriebsmotor der Rundstrickmaschine in Umdrehungen versetzt werden kann.

[0012] In einem ortsfesten Tragring 6 ist eine Grundplatte 7 befestigt, auf der ein den Träger 1 umgebender stationärer Schloßmantel 8 montiert ist. An diesem Schloßmantel 8 sind dem Träger 1 zugewandte Schloßteile 9, 10 und 11a, 11b befestigt, die mit radial nach außen vorstehenden Füßen 12 der Nadeln 2 bzw. 14 und 15a, 15b der Platinen 3 zusammenwirken. Dabei ist die Anordnung entsprechend der sogenannten Relativtechnik so getroffen, daß die Nadeln 2 und Platinen 3 zum Zweck der Maschenbildung mit Hilfe der Füße 12, 14 und Schloßteile 9, 10 parallel zur Maschinenachse erfolgende, jedoch entgegengesetzt gerichtete Bewegungen ausführen können. Außerdem können die Platinen 3 zusätzlich mittels der Füße 15a, 15b und Schloßteile 11a, 11b radial zum Träger 1 verschwenkt werden.

[0013] Ferner weist die Rundstrickmaschine mehrere Halterungen 16 auf, die mittels Stützen 17 auf dem Tragring 6 abgestützt sind und einen Fadenführerring 18 tragen, von dem Fadenführer 19 (Fig. 3) herabhängen, mittels derer nicht dargestellte Fäden in an sich bekannter Weise angehobenen Nadeln 2 zugeführt werden können. Oberhalb des Fadenführerrings 18 sind übliche Fadenzuführungseinrichtungen (Fournisseure), Fadenbremsen und dgl. vorgesehen, wie in Fig. 1 schematisch durch das Bezugszeichen 20 angedeutet ist.

[0014] Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, weist der Schloßmantel 8 mehrere, in Umfangsrichtung nebeneinander angeordnete Segmente 8a, 8b, 8c auf, die mittels Schrauben 21 (Fig. 3) an der Grundplatte 7 befestigt sind. Diese Segmente, die je einem oder mehreren Stricksystemen zugeordnet sein können, stehen radial außerhalb des Trägers 1 den Nuten für die Nadeln 2 und Platinen 3 gegenüber und sind in einer in Fig. 2 durch einen Pfeil v angedeuteten Umfangsrichtung des Trägers 1 durch schmale Radialspalte 22 getrennt. Auf ihren den Nuten des Trägers 1 zugewandten Innenseiten sind die Segmente 8a bis 8c mit den Schloßteilen 9 bis 11b versehen.

[0015] Rundstrickmaschinen dieser Art und ihre Arbeitsweise sind allgemein bekannt (z.B. DE 33 11 361 C2, DE 35 32 856 C1, DE 39 28 986 C2) und brauchen daher nicht näher erläutert werden.

[0016] Erfindungsgemäß weist die beschriebene Rundstrickmaschine eine Entstaubungseinrichtung auf. Diese enthält nach Fig. 2 bis 5 wenigstens einen Luftverteilungskanal 23 in Form einer Aussparung, die in einem ausgewählten der Segmente, z.B. dem Segment 8b, ausgebildet ist und dieses in Umfangsrichtung des Trägers 1 (Pfeil v in Fig. 5) vollständig durchsetzt. Der Luftverteilungskanal 23 ist an einer Außenseite dieses Segments 8b über einen im wesentlichen radial erstreckten, ebenfalls im Segment 8b ausgebildeten Luftzuführungskanal 24 mit einem Anschluß 25 für Druckluft verbunden, der z.B. aus einem Anschlußstutzen für das eine Ende eines nur in Fig. 1 gezeigten Druckluftschlauchs 26 besteht. Das andere Ende des Druckluftschlauchs 26 ist an den Druckluftausgang einer z.B. von einem Elektromotor 27 angetriebenen und neben der Rundstrickmaschine aufgestellten Druckluftquelle 28, z.B. eines Gebläses oder Kompressors, angeschlossen, wodurch beim Betrieb der Rundstrickmaschine Druckluft in Richtung von aus Fig. 1 ersichtlichen Pfeilen in den Luftzuführungskanal 24 geblasen wird.

[0017] Der Luftverteilungskanal 23 mündet nach Fig. 5 an den beiden seitlichen Enden des Segments 8b, insbesondere an zwei dort befindlichen Austrittsöffnungen 29a und 29b, in Radialspalte 22a bzw. 22b, die zwischen dem ausgewählten Segment 8b und Nachbarsegmeten, hier den Segmenten 8a und 8c ausgebildet sind und in der Draufsicht die übliche Keilform haben. Diese Radialspalte 22a, 22b sind auf den radial außen liegenden Seiten der Austrittsöffnungen 29a, 29b mit Hilfe von Dichtmitteln 30 der erfindungsgemäßen Endstaubungseinrichtung vorzugsweise luftdicht abgedichtet. Die Dichtmittel 30 bestehen z.B. aus flexiblen Platten und erstrecken sich zweckmäßig, wie Fig. 4 zeigt, über die ganze Höhe des Segments 8b. Für die Dichtmittel 30 wird zweckmäßig Gummi oder ein gummiartiges Material verwendet.

[0018] Die bisher beschriebene Entstaubungseinrichtung arbeitet unter der Annahme, daß nur das Segment 8b mit einem Luftverteilungskanal 23 versehen ist, während die übrigen Segmente 8a, 8c usw. im wesentlichen aus Vollmaterial hergestellt sind, im wesentlichen wie folgt.

[0019] Von der Druckluftquelle 28 erzeugte Druckluft wird in Richtung von Pfeilen 32 (Fig. 3 und 4) dem Luftzuführungskanal 24 zugeführt und gelangt von dort in den Luftverteilungskanal 23, wo sie entsprechend Pfeilen 33 (Fig. 5) in Umfangsrichtung umgelenkt wird und durch die Austrittsöffnungen 29a, 29b in die Radialspalte 22a, 22b gelangt, die das Segment 8b mit den beiden Nachbarsegmenten 8a, 8c bildet. Da die Austrittsöffnungen 29a, 29b nach außen durch die Dichtmittel 30 abgedichtet sind, kann die Luft nur radial nach innen strömen, wo sie aus den Radialspalten 22a, 22b austritt und in einen engen Zwischenraum eintritt, der zwischen den Nuten des Trägers 1 und dem ausgewählten Segment 8b vorhanden ist. Von dort strömt die Luft dann parallel zur Achse des Trägers 1 nach oben, wo sie in einen ringförmigen Raum 34 gelangt, der in einem oberen Bereich des Trägers 1 vorgesehen und axial nach oben offen ist. Insbesondere ist dieser Raum 34 etwa in derjenigen Höhe angeordnet, die dem Verschwenkbereich der Platinen 3 entspricht (Fig. 3). Der Raum 34 ist radial nach außen durch das Segment 8b und nach oben zweckmäßig durch einen auf den Segmenten 8a, 8b, 8c usw. abgestützten Schloßring 35 begrenzt, an dessen radialer Innenseite die Schloßteile 11a befestigt sind.

[0020] Die Austrittsöffnungen 29a, 29b sind, wie Fig. 3 und 4 zeigen, zumindest teilweise unterhalb des Raum 34 angeordnet, wobei sie mit besonderem Vorteil bis zu einem vergleichsweise tief unterhalb des Raums 34 liegenden Bereich erstreckt sind. Dadurch wird erreicht, daß die Druckluft an vergleichsweise tief gelegenen Stellen in die Zwischenräume zwischen dem Träger 1 und den Segmenten 8a, 8b, 8c usw. eintritt und von dort aus nach Art einer Zwangsführung zum Raum 34 geführt wird.

[0021] Versuche haben ergeben, daß die erfindungsgemäße Luftführung zu einer erheblichen Reduzierung der Verunreinigungen insbesondere auch im Bereich der Schloßteile 9 und der diesen gegenüberliegenden Nuten für die Nadeln 2 führt. Durch die nach Art eines Kamins entstehende Sogwirkung und die beim Betrieb erfolgende Drehung des Trägers 1 relativ zum ausgewählten Segment 8b werden Staub und Fasern wirksam aus den Nuten entfernt bzw. gar nicht in diese eingelassen. Auch im Raum 34 und in dem darüber befindlichen Maschenbildungsbereich ist die Verschmutzung wesentlich geringer als bisher.

[0022] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind mehrere oder am besten, wie in Fig. 5 angedeutet ist, alle vorhandenen Segmente 8a, 8b, 8c usw. mit je einem Luftverteilungskanal 23 versehen. In diesem Fall sind alle Radialspalte 22, in die wenigstens einer der Luftverteilungskanäle 23 mit einer Austrittsöffnung 29a oder 29b mündet, mit einem entsprechenden Dichtmittel 30 nach außen hin abgedichtet. Die Luftverteilungskanäle 23 der verschiedenen Segmente 8a, 8b, 8c usw. bilden dann einen im Schloßmantel 8 mehr oder weniger durchgehenden, in Umfangsrichtung (Pfeil v) umlaufenden Strömungskanal, der nur durch die Radialspalte 22 unterbrochen ist, durch welche die zugeführte Druckluft radial nach innen entweichen kann. Dadurch läßt sich erreichen, daß der gesamte, zwischen dem Träger 1 und dem Schloßmantel 8 befindliche Zwischenraum während des Betriebs ständig mit Druckluft gespült und gereinigt bzw. sauber gehalten wird. Die beim Drehen des Trägers 1 erzielbare Reinigungswirkung wird dadurch vervielfacht. Dabei ist es möglich, nur ein Segment (z.B. 8b in Fig. 5) oder mehrere ausgewählte, in Umfangsrichtung gegebenenfalls verteilt angeordnete Segmente mit je einem Luftzuführungskanal 24 und einem Anschluß 25 zu versehen und alle vorhandenen Anschlüsse 25 mit einer oder mehreren Druckluftquellen 28 zu verbinden.

[0023] Die erfindungsgemäß ausgebildete Entstaubungseinrichtung bietet weiterhin auf einfache Weise die Möglichkeit, die zugeführte Druckluft zumindest teilweise in eine vorgewählte Richtung zu lenken. Dies kann z.B. dadurch erfolgen, daß den Austrittsöffnungen 29a, 29b andere als die dargestellten, langlochartigen Querschnitte gegeben werden. Möglich wäre ferner, die Achsen der Luftverteilungskanäle 23 schräg zu einer gedachten Kreislinie anzuordnen, die in Umfangsrichtung polygonartig durch die Mittelachsen aller Segmente 8a, 8b, 8c usw. gebildet wird. Eine weitere Variante wäre, die Austrittsöffnungen 29a, 29b in radialer und/oder in axialer Richtung des Trägers 1 relativ zueinander mit Versatz anzuordnen, um zu erreichen, daß der aus einer Austrittsöffnung 29a, 29b austretende Luftstrom nicht unmittelbar in eine gegenüber liegende Austrittsöffnung eines benachbarten Segments eintritt, sondern auf eine Stirnfläche dieses Segments prallt und von dieser zumindest teilweise in Richtung des Trägers 1 umgelenkt wird.

[0024] Im übrigen bringt die Erfindung den Vorteil mit sich, daß durch die zugeführte Druckluft auch eine gute Kühlwirkung für den Träger 1 und den Schloßmantel 8 erzielt wird. Insbesondere wenn alle Segmente 8a, 8b, 8c usw. mit entsprechenden Luftverteilungskanäle 23 versehen sind, wird eine so gute Kühlwirkung erzielt, daß zusätzliche Maßnahmen zur Kühlung nicht erforderlich, auch wenn der Träger 1 beim Betrieb mit 60 UpM oder mehr in Umdrehungen versetzt wird.

[0025] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, das auf vielfache Weise abgewandelt werden kann. Dabei ist klar, daß die Erfindung sowohl auf Rundstrickmaschinen mit einem Trägerdurchmesser von 30" und mehr als auch auf Rundstrickmaschinen mit Trägerdurchmessern von 26" und weniger angewendet werden kann. Weiter können die Querschnittsformen der Luftverteilungskanäle 23 an sich beliebig sein, doch werden aus Kostengründen solche Formen bevorzugt, die wie z.B. kreisrunde Bohrungen einfach herstellbar sind und daher keine aufwendigen Bearbeitungen der Segmente 8a, 8b, 8c usw. erforderlich machen. Weiter ist die Lage der Luftverteilungskanäle 23 innerhalb der Segmente 8a, 8b, 8c usw. weitgehend beliebig und im Einzelfall so zu wählen, daß eine ausreichend gute Entstaubung erhalten wird. Zu diesem Zweck scheinen derzeit Luftführungen am besten geeignet, die etwa der in Fig. 4 durch Pfeile 36 angedeuteten Luftverteilung entsprechen, da in diesem Fall der Zwischenraum zwischen dem Träger 1 und dem Schloßmantel 8 auf seiner ganzen, in axialer Richtung gemessenen Höhe von Druckluft durchspült wird. Dabei wird davon ausgegangen, dass dieser Zwischenraum gemäß Fig. 3 und 4 nach unten hin durch die Grundplatte 7 und den Tragring 4 vergleichsweise stark abgedichtet ist und die Druckluft daher überwiegend nach oben entweichen wird. Schließlich versteht sich, daß die verschiedenen Merkmale auch in anderen als in beschriebenen und dargestellten Kombinationen angewendet werden können.


Ansprüche

1. Rundstrickmaschine, enthaltend: ein Gestell, in dem ein Träger (1) drehbar gelagert ist, der an seinem Umfang eine Vielzahl von zur Aufnahme von Strickwerkzeugen (2, 3) bestimmten Nuten aufweist, eine Mehrzahl von den Nuten gegenüber stehenden Segmenten (8a, 8b, 8c), die in Umfangsrichtung des Trägers (1) nebeneinander angeordnet, durch Radialspalte (22a, 22b) getrennt und mit zur Steuerung der Strickwerkzeuge (2, 3) bestimmten Schloßteilen (9, 10, 11a, 11b) versehen sind, einen in einem oberen Bereich des Trägers (1) vorgesehenen, nach oben offenen, ringförmigen Raum (34) und eine Entstaubungseinrichtung, die Mittel zum Einleiten eines Druckluftstroms in den ringförmigen Raum (34) aufweist, wobei diese Mittel wenigstens eine, ein ausgewähltes Segment (8b) durchsetzende Aussparung enthalten, die mit einem an einer Außenseite des ausgewählten Segments (8b) ausgebildeten Anschluß (25) für die Druckluft in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung als ein in Umfangsrichtung des Trägers (1) erstreckter Luftverteilungskanal (23) ausgebildet ist, der an unterhalb des ringförmigen Raums (34) gelegenen Austrittsöffnungen (29a, 29b) in die beiden zwischen dem ausgewählten Segment (8b) und zwei Nachbarsegmenten (8a, 8c) befindlichen Radialspalte (22a, 22b) mündet und durch einen radial erstreckten Luftzuführungskanal (24) mit dem Anschluß (25) verbunden ist, und dass die Entstaubungseinrichtung Dichtmittel (30) enthält, die die beiden Ringspalte (22a, 22b) radial außerhalb der Austrittsöffnungen (29a, 29b) abdichten.
 
2. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle vorhandenen Segmente (8a, 8b, 8c) mit je einem in Umfangsrichtung erstreckten Luftverteilungskanal (23) versehen sind, wobei jeder Luftverteilungskanal (23) an unterhalb des ringförmigen Raums (34) gelegenen Austrittsöffnungen (29a, 29b) in die mit je zwei benachbarten Segmenten (z.B. 8a, 8c) gebildeten Radialspalte (z.B. 22a, 22b) mündet, und daß alle Radialspalte (22) an radial außerhalb der Austrittsöffnungen (29a, 29b) gelegenen Stellen durch Dichtmittel (30) abgedichtet sind.
 
3. Rundstrickmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftverteilungskanäle (23) mehrerer Segmente (8a, 8b, 8c) durch je einen radialen Luftzuführungskanal (24) mit einem Anschluß (25) für die Druckluft verbunden sind.
 
4. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtmittel (30) aus flexiblen Elementen bestehen.
 
5. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen (29a, 29b) so angeordnet und/oder ausgebildet sind, daß in die Radialspalte (22) einströmende Druckluft zumindet teilweise in einem unteren Bereich der Nuten des Trägers (1) in Zwischenräume zwischen dem Träger (1) und dem Segment (8b) bzw. den Segmenten (8a, 8b, 8c) eintritt und von dort längs der Nuten axial in Richtung des ringförmigen Raums (34) strömt.
 
6. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie als eine nach der Relativtechnik arbeitende Rundstrickmaschine ausgebildet ist, die in den Nuten des Trägers (1) gelagerte, zur Durchführung von Strickoperationen in entgegengesetzte Richtungen bewegbare Stricknadeln (2) und Einschließ/Abschlag-Platinen (3) aufweist, die außerdem radial verschwenkbar gelagert sind, wobei der ringförmige Raum (34) nach oben hin durch den Träger (1) und einen Schloßring (35) begrenzt ist, an dem zur Verschwenkung der Platinen (3) bestimmte Schloßteile (11a) befestigt sind.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht