[0001] Die Erfindung betrifft ein Zwischenstück für Leiteinrichtungen, wie es verwendet
wird, um ein Leitschienenband ("Leitplanke") an Stehern zu befestigen.
[0002] Derartige Zwischenstücke sind in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt und
haben die Aufgabe, einen gewissen Teil der Verformarbeit beim Aufprall eines Fahrzeuges
gegen die Leiteinrichtung zu übernehmen.
[0003] Ein bekanntes Zwischenstück, wie es in der AT 409 275 B beschrieben ist, hat eine
im wesentlichen rohrförmige Gestalt und ist über Schrauben mit dem Steher verbunden,
wobei die Löcher in dem rohrförmigen Zwischenstück schlüssellochartig ausgebildet
sind, und der breitere Teil der schlüssellochartigen Öffnungen in der Gebrauchslage
des Zwischenstückes unterhalb des schmäleren Teils angeordnet ist.
[0004] Die aus der AT 409 275 B bekannten verformbaren Zwischenstücke für Leiteinrichtungen
haben sich gut bewährt, erlauben es aber nicht, dass sich das Leitschienenband bei
einem Aufprall eines Fahrzeuges an die Leiteinrichtung nach oben bewegt, was für das
sichere Auffangen des Fahrzeuges und das Verhindern des Überfahrens der Leiteinrichtung
wesentlich ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein verformbares Zwischenstück der eingangs
genannten Gattung anzugeben, welches das Bewegen des Leitschienenbandes nach oben
erlaubt.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einem Zwischenstück, welches die Merkmale
von Anspruch 1 aufweist.
[0007] Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Dadurch, dass bei dem erfindungsgemäßen Zwischenstück von einem am Steher anliegenden
und an diesem befestigten Steg zwei Schenkel abstehen, an deren Enden das Leitschienenband
befestigt ist, kann sich das Leitschienenband beim Aufprall eines Fahrzeuges nach
oben bewegen, da der Bügel mit seinen Schenkeln nach Art eines Parallelogramms verformbar
sind.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass im Steg des erfindungsgemäßen
Zwischenstückes für die Aufnahme von Schrauben, die das Zwischenstück mit dem Steher
verbinden, schlüssellochartige Löcher vorgesehen sind, welche mit ihrem breiteren
Teil nach unten weisen, so dass es möglich ist, dass sich das Zwischenstück vom Steher
löst, wenn dieser unter der Wirkung eines aufprallenden Fahrzeuges verbogen wird.
Das Zwischenstück kann sich mit seinem Steg entlang des Stehers nach oben bewegen.
Sobald die Köpfe der Schrauben, die das Zwischenstück mit dem Steher verbinden, im
breiteren Teil der schlüssellochartigen Löcher angelangt sind, kann sich das Zwischenstück
vom Steher lösen, und das Leitschienenband wird von dem wegkippenden Steher nicht
nach unten gezogen.
[0010] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Zwischenstückes
ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die angeschlossenen
Zeichnungen, in welchen bevorzugte Ausführungsformen dargestellt sind.
[0011] Es zeigt: Fig. 1 einen Abschnitt einer Leiteinrichtung mit einem Leitschienenband,
das über erfindungsgemäße Zwischenstücke an Stehern befestigt ist, Fig. 2 eine Ausführungsform
einer Leiteinrichtung für die Montage an Bauwerken, wie Brücken oder ähnl., Fig. 3
die Leiteinrichtung aus Fig. 1 in auseinandergezogener Darstellung und Fig. 4 ein
erfindungsgemäßes Zwischenstück in Schrägansicht.
[0012] Eine in Fig. 1 gezeigte Leiteinrichtung 2 besteht aus einem Leitschienenband 4 aus
wellenförmig profiliertem Stahlblech, das über Zwischenstücke 6 an lotrechten, in
den Boden gerammten Stehern 8 befestigt ist. Die Steher 8 können beispielsweise die
aus der AT 004 690 U1 bekannte Form ("V-Steher") besitzen.
[0013] Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist die Leiteinrichtung 2 an einem Bauwerk
angeordnet und es sind die Steher 8 mit kürzeren Abständen voneinander als bei der
in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform am Randbalken (auch "Kappe") des als Brücke ausgebildeten
Bauwerks über mit den Stehern 8 verschweißte Grundplatten 10 durch Anker 11 befestigt.
Auch bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist das Leitschienenband 4 bestehend
aus wellenlinienförmig profiliertem Stahlblech über die erfindungsgemäßen Zwischenstücke
6 an den Stehern 8 befestigt. Unterhalb des Leitschienenbandes 4 ist an den Stehern
8 ein Gleitprofil 12 befestigt.
[0014] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, wie die Leiteinrichtung 2 von Fig. 1 zusammengesetzt
ist.
[0015] Das Leitschienenband 4 wird aus aneinander gereihten, wellenförmig profilierten Stahlblechen
gebildet, die an den Stoßstellen über mehrere Schrauben miteinander verbunden sind.
Einzelne dieser die Teile des Leitschienenbandes 4 miteinander verbindenden Schrauben
dienen auch dazu, das Leitschienenband 4 mit den Zwischenstücken 6 zu verbinden. Hiezu
sind an den freien Enden der Schenkel 20, 21 des im Wesentlichen U-förmigen Zwischenstücks
6 Abwinkelungen 23, 24 mit Durchgangsöffnungen 25 für die Aufnahme der Verbindungsschrauben
vorgesehen. Dabei ist die Anordnung so getroffen, dass das Leitschienenband 4 über
die Zwischenstücke 6 nach unten übersteht.
[0016] Das Zwischenstück 6 besteht beispielsweise aus Metall, insbesondere Stahl, und besitzt
die im Einzelnen beispielhaft in Fig. 4 gezeigte Form mit einem Steg 26 und von diesem
abstehend zwei Schenkel 20, 21, die vom Steg 26 unter schiefen Winkeln abstehen. Bevorzugt
ist es dabei so, dass der obere Schenkel 20 mit dem Steg 26 einen größeren Winkel
einschließt als der untere Schenkel 21.
[0017] Im Steg 26 des als Dämpfungselement zwischen Steher 8 und Leitschienenband 4 dienenden
Zwischenstückes 6 sind zwei schlüssellochartige Öffnungen 28 vorgesehen. Die breiteren
Bereiche 30 dieser schlüssellochartigen Öffnungen 28 sind in der Gebrauchslage des
Zwischenstückes 6 unterhalb der engeren (schmäleren) Bereiche 32 der Öffnungen 28
angeordnet. In der am Steher 8 mit Hilfe von Schrauben montierten Stellung sind die
Schraubbolzen in den engeren (oberen) Bereichen 32 der schlüssellochartigen Öffnungen
28 aufgenommen, so dass das Zwischenstück 6 über seinen Steg 26 sicher am Steher 8
gehalten wird.
[0018] Beim Aufprall eines Fahrzeuges gegen die Leiteinrichtung 2 wird das Zwischenstück
6, welches das Leitschienenband 4 mit den Stehern 8 verbindet, zunächst parallelogrammartig
verformt, so dass der Aufprall gedämpft wird. Dabei erfolgt das Verformen des Zwischenstückes
6 in der Weise, dass die beiden Schenkel 20, 21 des als Dämpfungsbügel wirkenden Zwischenstücks
6 nach oben verschwenken, so dass das Leitschienenband 4 angehoben wird, was die Sicherheit
gegenüber ein Überfahren der Leiteinrichtung 2 erhöht ist. Wenn die Verformbarkeit
des Zwischenstückes 6 erschöpft ist, wird sich der Steher 10 aus seiner lotrechten
Stellung in eine schräge Stellung bewegen, d.h. von der Straße weg schwenken. Bei
dieser Bewegung gleitet der Steg 26 des Zwischenstückes 6 an der ihm zugekehrten Wand
des Stehers 8 entlang. Sobald die Köpfe der Schrauben, die das Zwischenstück 6 mit
dem Steher 8 verbinden, in den breiteren Bereichen 30 der schlüssellochartigen Löcher
28 angeordnet sind, können die Köpfe der Schrauben dann durch die Löcher 28 treten.
Dies hat zur Folge, dass sich das Zwischenstück 6 vom Steher 8 löst. Dadurch wird
verhindert, dass das Leitschienenband 4 von dem von der Straße weg schwenkenden Steher
8 nach unten gezogen wird.
[0019] Zusammenfassend kann ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wie folgt beschrieben
werden:
[0020] Ein Zwischenstück 6 für das Verbinden eines Leitschienenbandes 4 mit einem Steher
10 einer Leiteinrichtung 2 hat eine im Wesentlichen U-förmige Form. Der Steg 26 des
Zwischenstückes 6 ist mit dem Steher 10 der Leiteinrichtung 2 durch Schrauben verbunden.
Die Profilschienen, die das Leitschienenband 4 bilden, sind an den freien Enden 23,
24 der beiden Schenkel 20, 21 des Zwischenstückes 6 befestigt. Die Schenkel 20, 21
des Zwischenstückes 6 schließen mit dem Steg 26 des Zwischenstückes 6 schiefe Winkel
ein und weisen in der Gebrauchslage vom Steher 8 weg schräg nach oben. Im Steg 26
des Zwischenstücks 6 sind wenigstens zwei schlüssellochförmige Löcher 28 für die Aufnahme
von Verbindungsschrauben vorgesehen. Die Verbindungsschrauben sind im montierten Zustand
im schmäleren Bereich 32 der schlüssellochförmigen Löcher 28 vorgesehen. Bei einem
Aufprall eines Fahrzeuges gegen die Leiteinrichtung 2 verformt sich das Zwischenstück
6, indem dessen Schenkel 20, 21 nach oben verschwenken. Am Ende dieser Verformarbeit
gleitet der Steg 26 des Zwischenstückes 6 entlang dem Steher 8, bis die Schrauben,
welche das Zwischenstück 6 mit dem Steher 8 verbinden, in die breiteren Bereiche 30
der schlüssellochförmigen Löcher 28 gelangen, so dass sich das Zwischenstück 6 vom
Steher 8 lösen kann.
1. Zwischenstück (6) für das Verbinden eines Leitschienenbandes (4) mit Stehern (8) einer
Leiteinrichtung (2), dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenstück (6) im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, dass der Steg (26)
des Zwischenstückes (6) zur Befestigung am Steher (8) wenigstens zwei Löcher (28)
aufweist und dass an den freien Enden (23, 24) der Schenkel (20, 21) des Zwischenstückes
(6) Löcher (25) für die Befestigung des Leitschienenbandes (4) vorgesehen sind.
2. Zwischenstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (20, 21) des Zwischenstückes (6) mit dem Steg (26) des Zwischenstückes
(6) schiefe Winkel einschließen.
3. Zwischenstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der in Gebrauchslage obere Schenkel (20) des Zwischenstückes (6) mit dem Steg (26)
des Zwischenstückes (6) einen anderen Winkel einschließt, als der untere Schenkel
(21) des Zwischenstückes (6).
4. Zwischenstück nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Schenkel (21) des Zwischenstückes (6) mit dem Steg (26) einen kleineren
Winkel einschließt, als der obere Schenkel (20) des Zwischenstückes (6).
5. Zwischenstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Enden (23, 24) der Schenkel (20, 21) des Zwischenstückes (6) im Bereich,
wo die Durchgangslöcher (25) für die Befestigung des Leitschienenbandes (4) vorgesehen
sind, in Gebrauchslage schräg nach unten weisend abgewinkelt sind.
6. Zwischenstück nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (20, 21) des Zwischenstückes (6) in der Gebrauchslage vom Steg (26)
weg nach oben schräg ansteigend ausgerichtet sind.
7. Zwischenstück nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (28) im Steg (26) des Zwischenstückes (6) eine schlüssellochartige Umrissform
besitzen.
8. Zwischenstück nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der breitere Bereich (30) jeder schlüssellochartigen Loches (28) in der Gebrauchslage
des Zwischenstückes (6) unterhalb des schmäleren Bereichs (32) des Loches (28) liegt.