[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckformmanipulator für ein automatisches Ein- oder
Aushängen einer Druckform in einem Druckwerk einer Druckmaschine. Anstatt nur zum
Einhängen oder nur zum Aushängen ist der Druckformmanipulator in bevorzugten Ausführungen
ein Druckformwechsler für das automatische Aushängen einer Druckform und automatische
Einhängen einer neuen Druckform an die Stelle der ausgehängten Druckform. Die Druckmaschine
ist vorzugsweise eine Rotationsdruckmaschine und kann insbesondere eine Rollenrotationsdruckmaschine
sein. Der Druckformmanipulator dient in derartigen Anwendungen zum Ein- oder Aushängen
einer Druckform in oder aus einem Druckformzylinder solch einer Druckmaschine. Die
Druckform ist flexibel und kann insbesondere eine Druckplatte für den Offsetdruck
sein, sowohl für den Nassoffsetdruck als auch den Trockenoffset. Besonders bevorzugt
findet die Erfindung im Druck von Zeitungsauflagen Verwendung.
[0002] Druckformmanipulatoren werden in der DE 100 10 056 A1, der DE 109 34 271 A1, der
USP 4,727,807 und der EP 0 431 364 B1 beschrieben.
[0003] Problematisch ist der im Druckwerk nur begrenzt zur Verfügung stehende Raum und infolgedessen
die Zugänglichkeit des Druckformträgers. So kann der Druckformträger, beispielsweise
der Druckformzylinder einer Rotationsdruckmaschine, durch Zusatzaggregate wie beispielsweise
Waschanlagen, verbaut sein.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Druckformmanipulator zum Ein- oder Aushängen
einer Druckform zu schaffen, der für seine zum Ein- oder Aushängen der Druckform erforderlichen
Bewegungen nur einen geringen freien Arbeitsraum benötigt.
[0005] Ein erfindungsgemäßer Druckformmanipulator, der in einer Druckmaschine eingebaut,
für einen Einbau vorgesehen oder grundsätzlich auch als von der Druckmaschine separater
Roboter konzipiert sein kann, umfasst wenigstens einen bewegbaren Manipulatorarm,
wenigstens einen Manipulatorkopf mit wenigstens einem Halteorgan für eine Druckform
und wenigstens zwei Gelenke, von denen ein erstes den Manipulatorkopf in wenigstens
einer Ebene schwenkbar oder nur drehbar mit dem Manipulatorarm verbindet. In dem zweiten
dieser Gelenke ist der Manipulatorkopf in der gleichen Ebene in Längsrichtung des
Manipulatorarms translatorisch bewegbar mit dem Manipulatorarm verbunden. Während
im Stand der Technik die Bewegbarkeit des Manipulatorkopfs relativ zu einem den Manipulatorkopf
lagernden Manipulatorarm eine Schwenkbewegung ist, die in Abhängigkeit von der Länge
des jeweiligen Schwenkarms einen entsprechenden Schwenkraum benötigt, ermöglicht die
Erfindung in der Ebene der Translation ohne Einbuße an Bewegungsfreiheit auf engem
Raum Änderungen der Position des Manipulatorkopfs relativ zu dem Manipulatorarm. Der
erfindungsgemäße Druckformmanipulator stellt dementsprechend geringere Anforderungen
an die Zugänglichkeit im Druckwerk. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Manipulatorkopf
den Manipulatorarm in Längsrichtung überlappend an dem Manipulatorarm entlang bewegbar
ist.
[0006] Das als Translationsgelenk gebildete zweite Gelenk ermöglicht eine zumindest im Wesentlichen
schwenkfreie Translationsbewegung des Manipulatorkopfs relativ zu dem Manipulatorarm,
vorzugsweise ermöglicht es eine vollkommen schwenkfreie Relativbewegung. Es umfasst
in bevorzugten Ausführungen als Gelenkelemente eine Führungskurve und ein von der
Führungskurve geführtes Eingriffsglied, beispielsweise einen gleitenden oder rollenden
Schlitten. Führungskurve und Eingriffsglied können auch wie bei einem Teleskop jeweils
für das andere Gelenkelement eine Führung in Längsrichtung des Manipulatorarms bilden.
Das Eingriffsglied oder vorzugsweise die Führungskurve ist mit dem Manipulatorarm
verbunden. Das andere Gelenkelement des Translationsgelenks ist mit dem Manipulatorkopf
verbunden. Das Translationsgelenk ist vorzugsweise als einfaches Gleitgelenk gebildet.
Obgleich die Ausbildung mit nur einem einzigen Eingriffsglied bevorzugt wird, können
auch mehrere Eingriffsglieder vorgesehen sein, beispielsweise mehrere Wälzkörper,
die an der Führungskurve abwälzen. Der Manipulatorkopf wird von dem mit ihm verbundenen
Gelenkelement im Gelenk, d. h. auf dem vom Gelenk gebildeten Verstellweg, mitgenommen.
[0007] Das erste Gelenk wird vorteilhafterweise nicht dazu benötigt und auch nicht verwendet,
die Position des Manipulatorkopfs im Ganzen relativ zu dem Manipulatorarm zu verstellen,
sondern zur Verstellung der Drehwinkelausrichtung des Manipulatorkopfs relativ zu
dem Manipulatorarm und auch zum Druckwerk. Ein zwischen dem zweiten Gelenk und dem
wenigstens einen Halteorgan des Manipulatorkopfs gebildeter Schwenkarm sollte möglichst
klein sein. Ein derartiger Schwenkarm kann sogar gänzlich eliminiert werden, indem
die Gelenkachse des ersten Gelenks, d. h. dessen Drehachse, in der Kontaktebene des
wenigstens einen Halteorgans und einer von dem Halteorgan gehaltenen Druckform sich
erstreckt. In einer derartigen Ausbildung ist das erste Gelenk ein reines Drehgelenk.
Falls zwischen dem ersten Gelenk und einer von dem Halteorgan gehaltenen Druckform
ein Schwenkarm gebildet ist, so ist dieser vorteilhafterweise kürzer als eine maximale
Weglänge, die der Manipulatorkopf in dem zweiten Gelenk zurücklegen kann. Absolut
gesehen sollte eine derartige Schwenkachse höchstens 20 cm, vorzugsweise höchstens
10 cm, lang sein. Dies ermöglicht eine Drehwinkelausrichtung des Manipulatorkopfs
auf engstem Raum.
[0008] Der Manipulatorarm ist in der Ebene der Translationsbewegung und der Schwenk- oder
gar reinen Drehbewegung des Manipulatorkopfs vorzugsweise schwenkbar angeordnet. Das
zweite Gelenk ermöglicht die Translationsbewegung des ersten Gelenks auf eine Schwenkachse
des schwenkbaren Manipulatorarms zu und von dieser Schwenkachse weg, um so die für
den Manipulatorkopf wirksame Länge des vom Manipulatorarm gebildeten Schwenkarms variieren
zu können. Die Translationsbewegung ist vorzugsweise eine Linearbewegung. Die Translationsbewegung
kann insbesondere exakt auf die Schwenkachse des Manipulatorarms gerichtet sein. Anstatt
schwenkbar kann der Manipulatorarm in der Ebene der Translationsbewegung des Manipulatorkopfs
auch translatorisch bewegbar sein, vorzugsweise in vertikaler und horizontaler Richtung,
jedenfalls aber so, dass das erste Gelenk durch die Bewegung des Manipulatorarms auf
einen Druckformträger zu und davon weg bewegt werden kann.
[0009] Der Manipulatorarm ist an einer Roboterplattform oder vorzugsweise an einem Gestellteil
eines Druckmaschinengestells, das die Komponenten des Druckwerks lagert, angelenkt,
vorzugsweise direkt. Es soll jedoch nicht ausgeschlossen sein, dass der Manipulatorarm
an dem Druckmaschinengestell oder gegebenenfalls einer relativ zu dem Druckmaschinengestell
selbst bewegbaren Roboterplattform erst über einen oder mehrere weitere Manipulatorarme,
die relativ zu dem Gestell oder der Plattform einerseits und dem Manipulatorarm andererseits
bewegbar sind, angelenkt ist. Fall die Anlenkung an das Gestell oder die Plattform
wie bevorzugt so gestaltet ist, dass der Manipulatorarm schwenkbar und zusätzlich
translatorisch bewegbar ist, wird es bevorzugt, wenn der Manipulatorarm ein Gelenkelement
des für die Schwenklagerung erforderlichen Schwenkgelenks bildet, entweder die Lagerschale
oder der Lagerzapfen, und das andere Gelenkelement des Schwenkgelenks ein Gelenkelement
eines für den Manipulatorarm gebildeten Translationsgelenks ist.
[0010] Eine Druckmaschine, in der der Druckformmanipulator bevorzugt Verwendung findet,
umfasst einen Druckturm oder mehrere in Bahnlaufrichtung hintereinander angeordnete
Drucktürme, in denen die Druckzylinder und sonstigen Rotationskörper wie beispielsweise
Farbwalzen oder Feuchtwalzen zueinander parallel angeordnet sind. Typischerweise bilden
die Druckzylinder mit ihren Farbwerken und gegebenenfalls vorhandenen Feuchtwerken
H-Brücken. Die H-Brücken können von Satellitendruckwerken, insbesondere Neun- oder
Zehnzylinderdruckwerken, oder von Gummi-/Gummidruckwerken gebildet werden. Vorzugsweise
ist pro H-Brücke zu beiden Seiten einer die H-Brücke durchlaufenden Druckbahn je ein
erfindungsgemäßer Druckformmanipulator vorgesehen. Die Zylinder können anstatt in
H-Brücken auch nur einfache Brücken bilden, die eine U- oder A-Form haben oder einen
einfach horizontalen oder vertikalen Streifen bilden. Die jeweiligen einfachen Brücken
sind pro Druckturm vorzugsweise zueinander parallel angeordnet. Besonders effizient
ist es, wenn für je zwei übereinander angeordnete, zumindest im Wesentlichen vertikal
übereinander angeordnete Druckformträger, vorzugsweise Druckformzylinder, je ein erfindungsgemäßer
Druckformmanipulator vorgesehen ist. Gegenüber einer Anordnung mit je einem Druckformmanipulator
pro Druckformträger können beträchtliche Investitionskosten und auch in der Folge
Wartungs- und Reparaturkosten eingespart werden, während ein Konzept, in dem pro Druckformträger
je ein Druckformmanipulator vorgesehen ist, in Bezug auf die für einen Druckformwechsel
benötigte Zeit keinen praktisch relevanten Vorteil bringt. Gegenüber Konzepten mit
beispielsweise einem Druckformmanipulator für mehr als zwei Druckformträger, beispielsweise
eine komplette Seite eines Druckturms, sind die mit dem bevorzugten Konzept verbundenen
Zeitvorteile jedoch beträchtlich.
[0011] Für das Halten einer Druckform würde es zwar grundsätzlich genügen, wenn der Manipulatorkopf
nur mit einem einzigen Halteorgan ausgestattet wäre. Bevorzugt wird es jedoch, wenn
der Manipulatorkopf über wenigstens zwei Halteorgane verfügt, die voneinander so beabstandet
sind, dass sie die Druckform an zwei unterschiedlichen Stellen kontaktieren und dort
halten. Das wenigstens eine Halteorgan oder die bevorzugt mehreren Halteorgane ist
oder sind vorzugsweise so ausgebildet, dass es oder sie die Druckform nur an einer
ihrer beiden flächigen Seiten kontaktieren muss oder müssen. Ein besonders bevorzugtes
Halteorgan ist ein Sauger, wobei es sich um einen aktiven oder passiven Sauger handeln
kann. Ein aktiver Sauger wird ständig oder zumindest zum Ansaugen abgesaugt, d. h.
mit einem Unterdruck beaufschlagt. Ein passiver Sauger kann insbesondere ein elastischer
Saugnapf sein, der gegen die Oberfläche einer Druckform gedrückt wird, so dass sich
sein Napfvolumen verkleinert. Bei der Verkleinerung kann Luft aus dem Napfvolumen
entweichen. Wird der Anpressdruck von dem Saugnapf genommen, weitet sich das Napfvolumen
elastisch wieder auf, wobei allerdings sichergestellt wird, dass in das Napfvolumen
keine Luft nachströmen kann, so dass ein Saugeffekt erzielt wird. Ein bevorzugter
passiver Sauger ist in der deutschen Patentanmeldung Nr. 10 2004 023 434 vom 10. Mai
2004 beschrieben, die diesbezüglich in Bezug genommen wird.
[0012] In einer Weiterentwicklung der Erfindung ist im Falle eines Manipulatorkopfs mit
mehreren Halteorganen wenigstens eines der voneinander beabstandeten Halteorgane relativ
zu dem anderen bewegbar, so dass der Abstand zwischen den Halteorganen variiert werden
kann. Die Abstandvariation dient dem Verwölben einer flexiblen Druckform. Wird die
Druckform nämlich von beispielsweise zwei Halteorganen gehalten und wird deren Abstand
unter Beibehaltung der Kontaktstellen verringert, so verwölbt sich die Druckform zwischen
den beiden Halteorganen. Bei einer bevorzugt nur einachsigen Abstandsvariation biegt
sich die Druckform um eine zur Achse der Abstandsvariation rechtwinklig weisende Achse.
Falls der Druckformträger ein Druckformzylinder ist, ist der Abstand zwischen den
Halteorganen vorzugsweise in Umfangsrichtung des Zylinders variierbar. Aber auch für
den allgemeinen Fall eines Druckformträgers wird es bevorzugt, wenn der Abstand der
Halteorgane in einer Richtung variierbar ist, in die der Druckformmanipulator die
Druckform auf den Druckformträger zu oder von diesem weg bewegt.
[0013] Die Relativbewegung zwischen den wenigstens zwei Halteorganen kann beispielsweise
eine Schwenkbewegung sein. Vorzugsweise ist sie eine translatorische Relativbewegung,
besonders bevorzugt eine Gleitverschiebung. Für die translatorische Relativbewegung
bildet der Manipulatorkopf vorteilhafterweise ein Kurvengetriebe, d. h. eine Führungskurve
und wenigstens ein von der Führungskurve geführtes Eingriffsglied. Führungskurve und
Eingriffsglied können vorteilhafterweise in der Art eines Teleskops gebildet sein,
bei dem die beiden Getriebeglieder einander gegenseitig führen, d. h. jeweils als
Führungskurve gebildet sind. Denkbar ist aber auch, das wenigstens eine Eingriffsglied
als Wälzkörper zu bilden, das an der Führungskurve abwälzt. Das Eingriffsglied wäre
in dem einen Fall als Gleitschlitten und in dem anderen als Rollschlitten gebildet.
[0014] Der Manipulatorkopf ist vorzugsweise nicht nur in der Ebene, in der die vorstehend
beschriebenen Bewegungen ausgeführt werden, sondern auch quer, vorzugsweise senkrecht,
zu dieser Manipulationsebene bewegbar, vorzugsweise translatorisch und besonders bevorzugt
linear bewegbar. Dieser weitere Bewegungsfreiheitsgrad ermöglicht eine Nachstellbewegung,
um die gehaltene Druckform in Bezug auf ein von einem Druckformzylinder oder ganz
allgemein einem Druckformträger vorgegebenes Seitenregister quer zu der Manipulationsebene
zu positionieren. Für die Querbewegbarkeit kann der Manipulatorkopf mittels einer
schwimmenden Lagerung mit einem Druckmaschinengestellt oder einer Roboterplattform
verbunden sein. Das die schwimmende Lagerung bildende Gelenk ist vorzugsweise zwischen
dem Manipulatorkopf und dem Manipulatorarm gebildet, kann alternativ jedoch auch zwischen
dem Manipulatorarm und dem Gestell oder der Plattform vorgesehen sein. Im Rahmen des
durch die schwimmende Lagerung vorgegebenen Verstellwegs kann ein Registerversatz
zwischen dem Druckformträger und der vom Manipulatorkopf gehaltenen Druckform ausgeglichen
werden. Der Ausgleich erfolgt mittels einer schwimmenden Lagerung passiv, d. h. die
gehaltene Druckform zentriert sich registergenau bei dem Einhängen am Druckformträger,
und der Manipulatorkopf folgt im Rahmen seiner Querbewegbarkeit. Anstatt eines passiven
Ausgleichs mittels schwimmender Lagerung, kann der Manipulatorkopf in einer alternativen
Ausführung aktiv mittels eines Antriebs quer bewegt werden. Eine passive Querbewegbarkeit
mittels schwimmender Lagerung wird demgegenüber jedoch bevorzugt.
[0015] Vorzugsweise verfügt der Manipulatorkopf auch über eine Ableiteinrichtung, die sicherstellt,
dass sich die Druckform nur in eine der beiden möglichen, senkrecht zur Richtung der
Abstandsvariation weisenden Richtungen wölben kann. Die Richtung der Auswölbung ist
natürlich so gewählt, dass die Druckform durch die Wölbung einfacher oder überhaupt
erst an den vor Ort vorhandenen Hindernissen vorbeibewegt werden kann. Die Relativbewegung
zwischen den wenigstens zwei Halteorganen kann beispielsweise eine Schwenkbewegung
oder vorzugsweise eine translatorische Relativbewegung, insbesondere eine Gleitverschiebung,
sein.
[0016] Die Ableiteinrichtung ist in bevorzugten Ausführungen zwischen den im Abstand variierbaren
Halteorganen angeordnet. Dies bedeutet im Falle der bevorzugt nur auf einer Achse
stattfindenden Abstandsvariation, dass die Ableiteinrichtung in einer zu der Achse
der Abstandsvariation rechtwinkligen Projektion zwischen den Halteorganen angeordnet
ist. Besonders bevorzugt wird allerdings, wenn die Ableiteinrichtung entlang der Achse
der Abstandsvariation zwischen den Halteorganen gebildet ist.
[0017] In alternativen Ausführungen kann die Ableiteinrichtung nicht zwischen, sondern neben
den Halteorganen angeordnet sein. Um die Druckform in eine besondere Form biegen zu
können, kann ein Teil der Ableiteinrichtung grundsätzlich auch zwischen und ein anderer
Teil neben den Halteorganen angeordnet sein, wobei in solchen Ausführungen es ferner
bevorzugt wird, wenn die beiden Teile der Ableiteinrichtung unabhängig voneinander
oder wahlweise entweder unabhängig voneinander oder gemeinsam zur Einwirkung auf die
Druckform gebracht werden können.
[0018] In einer einfachen und nicht zuletzt deshalb bevorzugten Anordnung sind die Halteorgane
und die Ableiteinrichtung der gleichen Flachseite der Druckform zugewandt und kontaktieren
vorteilhafterweise auch nur diese Seite. Der Manipulatorkopf ist zweckmäßigerweise
in seiner Gesamtheit der betreffenden Seite der Druckform zugewandt. In alternativen
Ausführungen, die jedoch ebenfalls Gegenstand der Erfindung sind, müsste die Ableiteinrichtung
vom Manipulatorkopf aus gesehen die Druckform umgreifend gebildet sein.
[0019] Die Ableiteinrichtung kann insbesondere einen oder mehrere Rollkörper umfassen oder
aus einem oder mehreren Rollkörpern bestehen. Der oder die Rollkörper ist oder sind
in der Weise drehbar gelagert, dass er oder sie für ein Aufspannen der Druckform auf
den Druckformträger auf der Druckform abrollen kann oder können. Die Ableiteinrichtung
bildet in solch einer Doppelfunktion gleichzeitig auch eine Abrolleinrichtung zum
Aufspannen der Druckform. In der Weiterbildung als Abrolleinrichtung sind entweder
die Halteorgane oder wenigstens ein Rollkörper der Ableiteinrichtung quer zu der Flachseite
der Druckform bewegbar, so dass zum einen die Halteorgane die Druckform von der Ableit-/Abrolleinrichtung
unbehindert aufnehmen und halten und zum anderen die Abroll-/Ableiteinrichtung von
den Halteorganen nicht behindert auf der Druckform abrollen kann. Gegebenenfalls können
sowohl die Halteorgane als auch die Abroll-/ Ableiteinrichtung jeweils quer zur Flachseite
der Druckform bewegbar am Manipulatorkopf angeordnet sein. Die deutsche Patentanmeldung
Nr. 10 2004 023 434 beschreibt für das Wechselspiel der Halteorgane und einer reinen
Abrolleinrichtung eine Lösung, die auch für die Halteorgane und Ableit-/Abrolleinrichtung
der Erfindung vorteilhaft ist.
[0020] Um das Handling der Druckform in einem beengten oder sonstwie verbauten Arbeitsraum
zu ermöglichen, umfasst der Druckformmanipulator in vorteilhaften Weiterbildungen
wenigstens zwei Gelenke, von denen ein erstes den Manipulatorkopf in wenigstens einer
Ebene schwenkbar oder nur drehbar mit dem Manipulatorarm verbindet. In dem zweiten
dieser Gelenke ist der Manipulatorkopf in der gleichen Ebene in Längsrichtung des
Manipulatorarms translatorisch bewegbar mit dem Manipulatorarm verbunden. Während
im Stand der Technik die Bewegbarkeit des Manipulatorkopfs relativ zu einem den Manipulatorkopf
lagernden Manipulatorarm eine Schwenkbewegung ist, die in Abhängigkeit von der Länge
des jeweiligen Schwenkarms einen entsprechenden Schwenkraum benötigt, ermöglicht die
Erfindung in der Ebene der Translation ohne Einbuße an Bewegungsfreiheit auf engem
Raum Änderungen der Position des Manipulatorkopfs relativ zu dem Manipulatorarm. Der
erfindungsgemäße Druckformmanipulator stellt dementsprechend noch geringere Anforderungen
an die Zugänglichkeit im Druckwerk. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Manipulatorkopf
den Manipulatorarm in Längsrichtung überlappend an dem Manipulatorarm entlang bewegbar
ist.
[0021] Falls der zu bedienende Druckformzylinder oder ein andersartiger, d. h. nicht zylindrischer
Druckformträger quer zu der Ebene der Schwenkbewegung des Manipulatorkopfs nebeneinander
mehrere Druckformen aufnimmt oder in dieser Querrichtung nebeneinander mehrere Druckformträger
angeordnet sind, sind vorzugsweise auch mehrere Druckformmanipulatoren nebeneinander
vorgesehen, vorteilhafterweise je ein Druckformmanipulator für jede der nebeneinander
anordenbaren Druckformen. Die mehreren nebeneinander angeordneten Druckformmanipulatoren
können je einzeln einen Druckformmanipulator der vorstehend beschriebenen Art bilden.
Bevorzugter sind die mehreren Druckformmanipulatoren jedoch an einer gemeinsamen Traverse
angeordnet, die wiederum über einen oder vorzugsweise zwei, gegebenenfalls auch mehr
als zwei Manipulatorarme der vorstehend beschriebenen Art mit einem Druckmaschinengestellt
oder einer Roboterplattform verbunden ist. Die Traverse bildet vorzugsweise eines
der beiden Gelenkelemente des zweiten Gelenks, d. h. des Translationsgelenks. Der
Manipulatorkopf ist somit über die Traverse mit dem Manipulatorarm verbunden. Die
an der Traverse nebeneinander angeordneten Manipulatorköpfe können je individuell
mittels des vorstehend beschriebenen ersten Gelenks schwenkbar mit der Traverse verbunden
sein. Alternativ kann auch die Traverse mit dem Manipulatorarm oder den mehreren Manipulatorarmen
das erste Gelenk bilden. Falls die mehreren Druckformmanipulatoren quer zu der Manipulationsebene
passiv schwimmend oder mittels Antrieb aktiv bewegbar sind, sind sie es vorzugsweise
individuell, was durch die Bildung einer entsprechenden Gelenkverbindung, d. h. eines
Translationsgelenks, zwischen der Traverse und den Manipulatorköpfen individuell erreicht
werden kann.
[0022] Bevorzugte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen beschrieben.
[0023] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren erläutert.
An den Ausführungsbeispielen offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder
Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend beschriebenen
Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Druckwerk mit einem erfindungsgemäßen Druckformmanipulator,
- Figur 2
- den Druckformmanipulator,
- Figur 3
- den Druckformmanipulator mit einer Druckform,
- Figur 4
- mehrere der Druckformmanipulatoren, die entlang einer gemeinsamen Traverse nebeneinander
angeordnet sind,
- Figur 5
- einen weiterentwickelten Manipulatorkopf des Druckformmanipulators mit einer Druckform,
- Figur 6
- den Manipulatorkopf der Figur 5 mit verwölbter Druckform und
- Figuren 7-9
- Einsatzbeispiele für den Druckformmanipulator.
[0024] Figur 1 zeigt ein Druckwerk in einer Ansicht. Das Druckwerk ist als Zehnzylindereinheit
gebildet. Es umfasst zwei zentrale Stahlzylinder 1, vier Gummituchzylinder 2, vier
Druckformzylinder 3 und den Druckformzylindern 3 zugeordnete Farb- und Feuchtwerke.
Die Zylinder 1 bis 3 bilden in der gezeigten Ansicht eine H-Brücke. Den beiden Zentralzylindern
1 sind jeweils zwei Gummituchzylinder 2 zugeordnet, die mit dem jeweiligen Zentralzylinder
1 je einen Druckspalt für eine zu bedruckende Bahn bilden. Den Gummituchzylindern
2 ist je einer der Druckformzylinder 3 zugeordnet. Die Anordnung ist in Bezug auf
eine Vertikale, die sich zwischen den beiden Zentralzylindern 1 hindurch erstreckt,
symmetrisch. Die Zylinder 1 bis 3 und auch die Walzen der zugeordneten Farb- und Feuchtwerke
sind in einem Gestell 5 drehbar gelagert.
[0025] Zu beiden Seiten des Druckwerks 1-3 ist je ein Druckformmanipulator 10 vorgesehen.
Von den beiden dem Druckwerk 1-3 zugeordneten Druckformmanipulatoren ist nur der eine
dargestellt. Ein Manipulatorarm des Druckformmanipulators 10 ist mit 12 bezeichnet.
Auf der gegenüberliegenden Seite ist spiegelbildlich zu der Vertikalen ein ebensolcher
Druckformmanipulator 10 vorgesehen. Insgesamt sind auf diese Weise dem Druckwerk 1-3
zwei Druckformmanipulatoren 10 zugeordnet, je ein Druckformmanipulator 10 für die
zwei in etwa vertikal übereinander angeordneten Druckformzylinder 3. Falls in einem
Druckturm der Druckmaschine zwei oder gar drei der Druckwerke 1-3 übereinander angeordnet
sind, ist vorzugsweise jedem der Druckwerke 1-3 zu beiden Seiten je solch ein Druckformmanipulator
10 zugeordnet. Bei mehreren in Bahnlaufrichtung gesehen horizontal hintereinander
angeordneten Druckwerke 1-3 oder daraus gebildeten Drucktürmen gilt dies vorzugsweise
für jedes der Druckwerke 1-3 oder jeden der Drucktürme, so dass jeder der Druckformmanipulatoren
10 nur jeweils einem Druckwerk 1-3, d. h. deren Druckformzylindern 3, zugeordnet ist
und jedes der Druckwerke 1-3 über zwei der Druckformmanipulatoren 10 verfügt. Das
Gleiche gilt vorzugsweise auch für andersartige Druckwerke, beispielsweise Neunzylindereinheiten
und Gummi/Gummi-Einheiten, bei denen der Druckspalt je zwischen zwei Gummituchzylindern
gebildet ist. Bei Druckwerken, die drei Gummituchzylinder aufweisen, die wahlweise
miteinander Druckspalte bilden, so genannte λ- oder Y-Einheiten, sind pro Druckwerk
vorzugsweise ebenfalls zwei Druckformmanipulatoren 10 vorgesehen, von denen der eine
zwei von der einen Seite zugängliche Druckformzylinder und der andere den dritten
Druckformzylinder bedienen.
[0026] Der Druckformmanipulator 10 ist entlang einer Führung 7 vertikal verfahrbar. Die
Führung 7 ist fest mit dem Gestell 5 verbunden. Sie ist als gerade Führungsschiene
gebildet. Ein Druckformmagazin 6 ist an einem unteren Ende der Führung 7 angeordnet.
Das Magazin 6 ist dem Druckwerk 1-3 zugeordnet, d. h. in dem Magazin 6 sind nur die
Druckformen des Druckwerks 1-3 aufgenommen, zum einen die einzuhängenden neuen Druckformen
und zum anderen die ausgehängten, zuvor benutzten Druckformen.
[0027] Der Druckformmanipulator 10 nimmt entlang der Führung 7 eine Position ein, aus der
er den unteren der beiden zugeordneten Druckformzylinder 3 mit einer Druckform 4 bedienen
kann. Der Druckformmanipulator 10 ist ferner in weiteren Vertikalpositionen strichliert
angedeutet. In einer unteren, dem Magazin 6 nahen Position ist der Druckformmanipulator
mit 10' bezeichnet. In dieser Position kann er dem Magazin 6 eine neue Druckform entnehmen
oder eine vorher gebrauchte im Magazin 6 ablegen. In einer oberen Vertikalposition
ist der Druckformmanipulator mit 10" und in einer Zwischenposition mit 10"' bezeichnet.
In der oberen Vertikalposition bedient der Druckformmanipulator 10" den oberen der
beiden zugeordneten Druckformzylinder 3. In der Zwischenposition befindet sich der
Druckformmanipulator 10'" zwischen der Bedienposition für den unteren Druckformzylinder
3 und der oberen Vertikalposition, d. h. der Bedienposition für den oberen Druckformzylinder
3. In dieser Zwischenposition, d. h. auf dem Weg zwischen den Bedienpositionen und
generell auch während sonstigen Vertikalbewegungen ist der Druckformmanipulator 10
zumindest im Wesentlichen aus dem Bereich des Druckwerks 1-3 herausgeschwenkt, so
dass er mit einer gehaltenen Druckform ohne Rücksicht auf von dem Druckwerk 1-3 gebildete
Hindernisse, insbesondere das Farb- und Feuchtwerk des unteren Druckformzylinders
3, entlang der Führung 7 verfahren werden kann.
[0028] Figur 2 zeigt den Druckformmanipulator 10 herausgelöst aus dem Druckwerk 1-3. Der
Druckformmanipulator 10 umfasst ein Gelenkelement 11, den von dem Gelenkelement 11
abragenden Manipulatorarm 12, ein zwischen dem Gelenkelement 11 und dem Manipulatorarm
12 gebildetes Drehgelenk 11, 12, einen Manipulatorkopf 15 sowie eine Zweigelenkverbindung,
die den Manipulatorkopf 15 mit dem Manipulatorarm 12 verbindet. Wenn der Druckformmanipulator
10 in der Druckmaschine eingebaut ist, bildet das Gelenkelement 11 zusammen mit der
Führung 7 ein Translationsgelenk 7, 11 mit der vertikalen Translationsachse T
1. In dem Translationsgelenk 7, 11 ist der Druckformmanipulator 10 im Ganzen relativ
zu dem Druckwerk 1-3 vertikal bewegbar. Das Gelenkelement 11 bildet ferner mit dem
Manipulatorarm 12 das Drehgelenk 11, 12 mit der Drehachse R
1. Der Manipulatorarm 12 und damit gemeinsam der Manipulatorkopf 15 sind in dem Drehgelenk
11, 12 um die Drehachse R
1 schwenkbar.
[0029] Der Manipulatorkopf 15 ist über ein Gelenkelement 13 mit dem Manipulatorarm 12 verbunden.
Das Gelenkelement 13 bildet mit dem Manipulatorarm 12 ein weiteres Translationsgelenk
12, 13 und mit dem Manipulatorkopf 15 ein weiteres Drehgelenk 13, 15. Das vorteilhafterweise
in sich starre Gelenkelement 13 ist somit ein den beiden die erwähnte Zweigelenkverbindung
bildenden Gelenken 12, 13 und 13, 15 gemeinsames Gelenkelement. Eines aus Gelenkelement
13 und Manipulatorkopf 15 bildet die Lagerschale und das andere den Lagerzapfen des
Drehgelenks 13, 15. In dem Translationsgelenk 12, 13 sind das Gelenkelement 13 und
damit gemeinsam der Manipulatorkopf 15 entlang der Translationsachse T
2 relativ zu dem Manipulatorarm 12 linear hin und her bewegbar. In dem Drehgelenk 13,
15 ist der Manipulatorkopf 15 relativ zu dem Gelenkelement 13 und somit relativ zu
dem Manipulatorarm 12 um eine Drehachse R
2 schwenkbar. Die beiden Drehachsen R
1 und R
2 sind zueinander parallel. Die Translationsachse T
2 schneidet die beiden Drehachsen R
1 und R
2. Die Drehgelenke 11, 12 und 13, 15 werden wegen der in ihnen ausführbaren Schwenkbewegungen
im Folgenden als Schwenkgelenke und ihre Drehachsen R
1 und R
2 entsprechend als Schwenkachsen bezeichnet.
[0030] Im Ausführungsbeispiel bilden der Manipulatorarm 12 eine Führungskurve und das Gelenkelement
13 ein geführtes Eingriffsglied des Translationsgelenks 12, 13. Die Verhältnisse könnten
im Gelenk 12, 13 auch umgekehrt werden, oder es könnten auch beide Gelenkelemente
12 und 13 für das jeweils andere eine Führungskurve bilden, die wie im Ausführungsbeispiel
insbesondere gerade sein kann. Der Manipulatorarm 12 ist wie im Ausführungsbeispiel
vorzugsweise gerade, kann grundsätzlich jedoch auch gebogen sein, wobei die Translationsbewegung
des Manipulatorkopfs 15 dem bogenförmigen Verlauf eines derartigen Manipulatorarms
folgen oder wie im Ausführungsbeispiel radial zu der Schwenkachse R
1 oder parallel zu einer Radialen auf die Schwenkachse R
1 weisen kann. Auch andere Arten der relativen Translationsbewegung des Manipulatorkopfs
15 sind denkbar, solange für die Veränderung des Abstands zwischen den beiden Schwenkachsen
R
1 und R
2 nicht eine zusätzliche Schwenkbewegung ausgeführt werden muss, die zusätzlichen Schwenkraum
erfordern würde.
[0031] Der Manipulatorkopf 15 nimmt in Figur 2 relativ zu dem Manipulatorarm 12 eine vorderste
Position ein. Der translatorische Verstellweg ist in Richtung auf die Schwenkachse
R
1 vorzugsweise wenigstens so lang, dass der Manipulatorkopf 15 auf dem Verstellweg
bis in eine Position eingefahren werden kann, in der eine von dem Manipulatorkopf
15 gehaltene Druckform 4 mit ihrem vorderen Ende nicht mehr über ein vorderes Ende
des Manipulatorarms 12 hinaussteht. Nimmt der Manipulatorkopf 15 eine derartige, eingefahrene
Position ein, so bestimmt bereits alleine die Länge des Manipulatorarms 12, gemessen
auf dessen Schwenkachse R
1, den vom Druckformmanipulator 10 beanspruchten Arbeitsraum innerhalb des Druckwerks
1-3. Um den Arbeitsraum so gering als möglich zu halten, ist es ferner vorteilhaft,
wenn der Manipulatorkopf 15 zwischen der Druckform 4 und der Schwenkachse R
2 gemessen flach ist und ferner in dem Schwenkgelenk 13, 15 bis in eine Drehwinkelposition
geschwenkt werden kann, in der die gehaltene Druckform 4 zumindest im Wesentlichen
parallel zu dem Manipulatorarm 12 sich erstreckt. Im Sinne einer raumsparenden Bauweise
sollte die Länge L eines Schwenkarms, den der Manipulatorkopf 15 zwischen der Schwenkachse
R
2 und der zugewandten Oberseite der Druckform 4 bildet, möglichst klein sein. Grundsätzlich
kann die Schwenkarmlänge L zu "Null" gemacht werden, so dass sich das Schwenkgelenk
13, 15 auf ein reines Drehgelenk reduzieren würde. Andererseits müsste dafür gesorgt
werden, dass die Druckform 4 um die in solch einer Ausführung reine Drehachse R
2 schwenken oder drehen kann, und nicht durch den Manipulatorarm 12 behindert wird.
Um zwischen dem Manipulatorarm 12 und dem Manipulatorkopf 15 eine möglichst einfache
Gelenkverbindung zu erhalten, bildet der Manipulatorkopf 15 für die Druckform 4 jedoch
einen Schwenkarm mit der Länge L, die bei einfacher Gestaltung der Gelenkverbindung
in jeder Position des Manipulatorkopfs 15 entlang des translatorischen Verstellwegs
die erforderliche Verschwenkbarkeit der Druckform 4 gewährleistet. Diesem Kompromiss
kommt entgegen, dass das Schwenkgelenk 13, 15 deutlich näher bei dem vorderen Ende
als dem hinteren Ende des Manipulatorkopfs 15 angeordnet ist.
[0032] Der Manipulatorkopf 15 umfasst eine senkrecht zu der Druckform 4 flache Trägerstruktur
17 und mehrere Halteorgane 18 und 19, die an einer von dem Manipulatorarm 12 abgewandten
Seite von der Trägerstruktur 17 abragen. Die Halteorgane 18 und 19 sind jeweils als
Sauger gebildet, beispielsweise als elastisch nachgiebige Näpfe, die zum Aufnehmen
einer in dem Magazin 6 befindlichen Druckform 4 gegen die spätere Außenseite der Druckform
4 gepresst werden und sich aufgrund ihrer Elastizität an der Druckform 4 festsaugen.
Zum Lösen der Druckform 4 sind die derart gebildeten Halteorgane 18 und 19 mit Druck
beaufschlagbar.
[0033] Figur 3 zeigt den Manipulatorkopf 15 mit der daran gehaltenen Druckform 4 in einer
perspektivischen Sicht. Die Trägerstruktur 17 besteht aus 3 starr miteinander verbundenen,
schlanken Tragarmen. Ein langer Tragarm 17 ragt von einem gemeinsamen Verbindungsbereich
nach hinten ab, und die beiden verbleibenden, kürzeren Tragarme ragen von dem Verbindungsbereich
jeweils schräg nach vorne, so dass in einer Draufsicht eine Y-Form entsteht. An den
Enden der Tragarme ist jeweils eines der Halteorgane 18 und 19 angeordnet. Insgesamt
verfügt der Manipulatorkopf 15 über drei Halteorgane 18 und 19, von denen das hintere
mit 18 und die beiden vorderen mit 19 bezeichnet sind. Die Verbindungsstruktur 17
und die Halteorgane 18 und 19 sind zu der Translationsachse T
2, die parallel zu dem hinteren Tragarm verläuft, spiegelsymmetrisch.
[0034] Von dem Verbindungsbereich der Tragarme ragt von der gehaltenen Druckform 4 weg weisend
ein Steg 16 starr auf (Fig. 2), an dem die Lagerschale oder der Lagerzapfen des Schwenkgelenks
13, 15 gebildet ist.
[0035] In dem Druckwerk 1-3 sind entlang einer in Richtung der Rotationsachsen der Zylinder
1-3 weisenden Traverse mehrere Manipulatorköpfe 15 nebeneinander angeordnet und gemeinsam
um die Schwenkachse R
1 schwenkbar gelagert. Die nebeneinander angeordneten Manipulatorköpfe 15 verfügen
somit nicht jeweils individuell über ein Translationsgelenk 7, 11 und ein Schwenkgelenk
11, 12. Vielmehr bilden zwei Manipulatorarme 12, die an den beiden Enden der Traverse
angeordnet sind, diese Gelenke mit der Führung 7. Alternativ könnten die Manipulatorköpfe
15 jedoch je mit einem Manipulatorarm 12 versehen und je individuell entlang der Translationsachse
T
1 verfahrbar und je um eine individuell gebildete Schwenkachse R
1 schwenkbar sein. Die Anzahl der nebeneinander an einer Traverse gelagerten Manipulatorköppfel
5 oder der gegebenenfalls individuell gelagerten Druckformmanipulatoren 10 entspricht
der Anzahl der auf den Druckformzylindern 3 nebeneinander spannbaren Druckformen 4.
[0036] Figur 4 zeigt in einer perspektivischen Sicht vier Manipulatorköpfe 15, die an einer
gemeinsamen Traverse nebeneinander gelagert sind. Im Ausführungsbeispiel handelt es
sich bei der Druckmaschine um eine vierseitenbreite Rotationsdruckmaschine. Die Manipulatorköpfe
15 sind entlang der Translationsachse T
1 nur gemeinsam verfahrbar und um die Schwenkachse R
1 nur gemeinsam schwenkbar. Die Manipulatorköpfe 15, die Traverse und die Manipulatorarme
12, die je in dieser weiteren Zweigelenkverbindung 7, 11, 12 mit der Führung 7 verbunden
sind, bilden einen Druckformmanipulator 10 für einen Druckformzylinder 3 mit mehreren,
im Ausführungsbeispiel vier nebeneinander angeordneten Druckformen 4. Die Traverse
ist mit den Manipulatorarmen 12 je in der Zweigelenkverbindung 12, 13, 15 verbunden.
Die Manipulatorköpfe 15 sind an der Traverse je einzeln quer zu der Manipulationsebene,
d. h. parallel zu den Rotationsachsen der Zylinder 1-3 gegen elastische Rückstellkräfte,
schwimmend gelagert. Die gemeinsame Bewegungsachse der schwimmenden Lagerung ist mit
Q bezeichnet. Durch die schwimmende Lagerung wird sichergestellt, dass die Druckformen
4 in Bezug auf das Seitenregister registergenau eingehängt werden.
[0037] Der Druckformmanipulator 10 weist in einer Manipulationsebene, die zweckmäßigerweise
eine vertikale Ebene ist, aber nicht unumgänglich sein muss, zwei Freiheitsgrade der
Rotation, nämlich um die beiden Schwenkachsen R
1 und R
2, und zwei Freiheitsgrade der Translation, nämlich entlang den bei vom Gestell 7 abgeschwenktem
Manipulatorarm 12 nicht parallelen Translationsachsen T
1 und T
2, auf. Er ist im eingebauten Zustand somit ein Vierachsen- oder Viergelenk-Manipulator,
im Falle der Querbewegbarkeit ein Fünfachsen- oder Fünfgelenk-Manipulator.
[0038] Die Figuren 5 und 6 zeigen einen weiterentwickelten Manipulatorkopf 20, mit dem die
von den Halteorganen 18 und 19 gehaltene Druckform 4 einachsig verwölbt werden kann.
Um diese zusätzliche Fähigkeit zu erhalten, ist in der Manipulationsebene ein Abstand
d zwischen den Halteorganen 18 und 19 variierbar. Wird bei von den Halteorganen 18
und 19 gehaltener Druckform 4 der Abstand d zwischen den Halteorganen 18 und 19 verringert,
so wölbt sich die Druckform 4 in Bezug auf die Umfangsrichtung der Zylinder 1 bis
3. Der Abstand d wird zwischen den Zentren der Halteorgane 18 und 19 gemessen, wobei
die Halteorgane 18 und 19 auf die Manipulationsebene im rechten Winkel parallelprojiziert
und die Halteorgane 19 in der Projektion fluchtend angeordnet sind.
[0039] Für die Variation des Abstands d sind die beiden vorderen Halteorgane 19 relativ
zu dem Schwenkgelenk 13, 15 (Figur 2) bewegbar. Im Ausführungsbeispiel ist für die
relative Bewegbarkeit die in der Grundversion in sich starre Trägerstruktur 17 zweigeteilt
in einen hinteren Abschnitt 21 und einen vorderen Abschnitt 22. Der vordere Abschnitt
22 trägt die vorderen Halteorgane 19 und ist wie in der Grundversion V-förmig. Vorzugsweise
ist der hintere Tragarm der Grundversion geteilt. Der hintere, stabförmige Abschnitt
21 trägt das hintere Halteorgan 18. Der Abschnitt 21 ist relativ zu dem Schwenkgelenk
des Manipulatorkopfs 20 entlang der Translationsachse T
3 hin und her linear bewegbar. Die beiden Abschnitte 21 und 22 bilden unmittelbar die
beiden Gelenkelemente dieses weiteren Translationsgelenks, dessen Translationsachse
T
3 zu der gehaltenen, noch nicht verwölbten Druckform 4 parallel ist. Der Steg 16 (Figur
2) entspricht dem der Grundversion und ragt starr von dem vorderen Abschnitt 22 ab.
[0040] Um sicherzustellen, dass die Druckform 4 in eine der beiden möglichen Richtungen
sich wölbt, ist der Manipulatorkopf 20 mit einer Ableiteinrichtung 24 ausgestattet.
Die Ableiteinrichtung 24 ragt zwischen dem hinteren Halteorgan 18 und den vorderen
Halteorganen 19 von der Trägerstruktur 21, 22 an einer der Druckform 4 zugewandten
Seite ab und auf die Druckform 4 zu.
[0041] Die Ableiteinrichtung 24 kann beispielsweise als einfacher Nocken oder als quer zur
Translationsachse T
3 über einen größeren Teil der Druckformbreite erstreckte Rippe gebildet sein. Im Ausführungsbeispiel
ist die Ableiteinrichtung jedoch als Rotationskörper gebildet und an der Trägerstruktur
21, 22 um eine senkrecht zu der Translationsachse T
3 und der Manipulationsebene weisende Drehachse drehbar gelagert. Der Rotationskörper
kann eine einzige schmale Rolle oder eine sich über einen größeren Teil der Druckformbreite
erstreckende Rolle sein. Anstatt von einem einzigen Rotationskörpers kann die Ableiteinrichtung
24 auch von mehreren Rollen gebildet werden, die jeweils einzeln drehbar entlang einer
gemeinsamen Rotationsachse oder auch um parallel voneinander beabstandete Rotationsachsen
drehbar gelagert und quer zu der Translationsachse T
3 voneinander beabstandet angeordnet sind. Die Ableiteinrichtung 24 ragt von der Trägerstruktur
21, 22 idealerweise so weit ab, dass sie die Druckform 4 gerade berührt, wenn die
Druckform 4 von den Halteorganen 18 und 19 gehalten wird.
[0042] Gegebenenfalls kann in dem gehaltenen Zustand, in dem die Druckform 4 noch nicht
verwölbt ist, zwischen der Ableiteinrichtung 24 und der Druckform 4 ein lichter Spalt
verbleiben, der jedoch so klein als möglich sein sollte, damit sichergestellt werden
kann, dass einerseits von den Halteorganen 18 und 19 die erforderliche Haltekraft
ausgeübt und andererseits ein Verwölben der Druckform 4 zwischen den Halteorganen
18 und 19 von der Trägerstruktur 21, 22 weg sichergestellt werden kann, wenn die Halteorgane
18 und 19 aufeinander zu bewegt werden.
[0043] Das hintere Halteorgan 18 ist mit dem Abschnitt 21 in einem Drehgelenk 23 verbunden.
Die Drehachse des Drehgelenks 23 weist zu der Manipulationsebene senkrecht.
[0044] Figur 6 zeigt den Manipulatorkopf 20, nachdem die Halteorgane 18 und 19 entlang der
Translationsachse T
3 aufeinander zu bewegt und die Druckform 4 dadurch zwischen den abstandvariablen Halteorganen
18 und 19 von der Trägerstruktur 21, 22 weg gewölbt wurden. Das Gelenk 23 dient dem
Ausgleich der Krümmung der Druckform 4. Durch die gelenkige Verbindung wird sichergestellt,
dass das Halteorgan 18 trotz der Wölbung die Druckform 4 nach wie vor vollflächig
kontaktiert und zumindest im Wesentlichen die gleiche Haltekraft, d. h. im Ausführungsbeispiel
Saugkraft, wie auf die unverwölbte Druckform 4 ausübt. Das Gelenk 23 verhindert, dass
durch das Verwölben eine Zugkraft zwischen dem Halteorgan 18 und der Druckform 4 auftreten
kann, die ein Lösen der Druckform 4 bewirken könnte.
[0045] Die Figuren 7 bis 9 zeigen den Einsatz des Druckformmanipulators 10, entweder mit
dem Manipulatorkopf 15 oder dem Manipulatorkopf 20, an beispielhaft dargestellten
Druckwerken in H-Brückenbauweise. Figur 7 zeigt nochmals das Zehnzylinderdruckwerk
1-3 der Figur 1. Figur 8 zeigt ein Gummi/Gummi-Druckwerk 2, 3, und in Figur 9 ist
ein Satellitendruckwerk 1-3 mit nur einem einzigen Zentralzylinder 1, eine so genannte
Neunzylindereinheit, dargestellt. Für die jeweils rechte Seite der Druckwerke 1-3
und 2, 3 sind in den beiden Bedienpositionen des nicht dargestellten rechten Druckformmanipulators
von diesem gehaltene Druckformen 4 strichliert dargestellt.
[0046] Ein vollautomatischer Wechsel von Druckformen 4 gestaltet sich wie folgt:
[0047] Druckformen 4 werden von einer Bedienperson manuell in das auf einer Bedienungsebene
des Druckwerks 1-3 oder 2, 3 angeordnete Magazin 6 eingelegt. Das Magazin 6 ist als
Mehrfachkassette gebildet. Für jede Druckzone der Druckformzylinder 3 stehen im Magazin
6 je drei Speicherplätze zur Verfügung, nämlich zwei Plätze pro Druckzone, auf denen
die beiden neuen Druckformen 4 für die beiden zu bedienenden Druckformzylinder 3 eingelegt
sind, und ein leerer Platz. Die neuen Druckformen 4 werden auf ihren Plätzen registerhaltig
vorpositioniert. Um Fehler beim manuellen Einlegen durch die Bedienperson frühzeitig
zu erkennen, werden die neuen Druckformen 4 mittels einer vorzugsweise vollautomatisch
arbeitenden Überwachungseinrichtung, beispielsweise mittels Barcodeleser, überprüft.
Für Wartungsarbeiten im Druckwerk kann das Magazin 6 in eine Wartungsposition bewegt
werden.
[0048] Der Druckformmanipulator 10 übernimmt das vollautomatische Zuführen, Ein- und Aushängen
sowie das Auf- und Abspannen der Druckformen 4 von den Druckformzylindern 3. In den
Ausführungsbeispielen der Figuren 7 bis 9 ist pro Druckwerk auf beiden Seiten jeweils
ein Druckformmanipulator 10 für den oberen und den unteren Druckformzylinder 3 des
jeweiligen Druckwerks vorgesehen. Obgleich weniger bevorzugt, ist grundsätzlich auch
denkbar, dass für jeden der Druckformzylinder 3 der Druckmaschine je ein eigener Druckformmanipulator
10 vorgesehen ist. Allerdings ist eine derartige Ausführung kostentreibend, und die
Wechselzeiten können nur unwesentlich reduziert werden, da sich die übereinander angeordneten
Druckformmanipulatoren 10 gegenseitig behindern können.
[0049] Parallel zu den Rotationsachsen der Zylinder 1 bis 3 sind Manipulatorköpfe 15 entlang
einer Traversen nebeneinander in einer der Anzahl der Druckzonen pro Druckformzylinder
3 entsprechenden Anzahl vorgesehen. Mit einem derartigen Druckformmanipulator 10 können
somit Druckformen 4 in allen Druckzonen des jeweiligen Druckformzylinders 3 gleichzeitig
gewechselt werden.
[0050] Für den Wechsel werden zunächst die alten Druckformen 4 des einen der beiden zugeordneten
Druckformzylinder 3 demontiert, nämlich abgespannt und ausgehängt.
[0051] Hierfür wird der jeweilige Druckformzylinder 3 in eine entsprechende Drehwinkelposition
gedreht. Die Manipulatorköpfe 15 oder 20 des Druckformmanipulators fahren in die dem
Druckformzylinder 3 zugeordnete Entnahmeposition, nämlich die eingangs beschriebene
Bedienposition. In der Entnahmeposition werden mittels der Halteorgane 18 und 19 die
nachlaufenden Ende der zu wechselnden alten Druckformen 4 entspannt. Anschließend
dreht der Zylinderantrieb den betreffenden Druckformzylinder 3 im Falle von zwei über
den Umfang hintereinander aufgespannten Druckformen 4 um eine halbe Umdrehung zurück
und wickelt dadurch die entspannten Druckformen 4 ab. Die Manipulatorköpfe 15 übernehmen
mittels ihrer Halteorgane 18 und 19 je eine der abgewickelten Druckformen 4, bewegen
die Druckformen 4 aus dem Innenbereich des Druckwerks heraus, fahren zum Magazin 6
und legen die Druckformen 4 in den jeweils leeren Speicherplatz des Magazins 6 ab.
[0052] Für die Montage der neuen Druckformen 4 entnehmen die Manipulatorköpfe 15 mittels
ihrer Halteorgane 18 und 19 die einzuhängenden neuen Druckformen 4 den entsprechenden
Speicherplätzen des Magazins 6. Vorher wurden die neuen Druckformen 4 mittels der
Überwachungseinrichtung überprüft. Anschließend fährt der Druckformmanipulator 10
in die dem jeweiligen Druckformzylinder 3 zugeordnete Bedienposition, die vorherige
Entnahmeposition, zurück. Der Druckformzylinder 3 wird in eine für das Einhängen geeignete
Drehwinkelposition gedreht, und die an den Manipulatorköpfen 15 oder 20 hängenden
Druckformen 4 werden durch entsprechende Bewegungen in den Gelenken des Druckformmanipulators
10 zum Druckformzylinder 3 bewegt, mit ihren vorlaufenden Kanten registergenau eingehängt
und auf den Druckformzylinder 3 gespannt.
[0053] Für das Spannen der neuen Druckformen 4 dreht der jeweilige Druckformzylinder 3 im
angenommen Beispielfall von zwei über den Umfang hintereinander angeordneten Druckformen
4 um eine halbe Umdrehung vorwärts. Die nachlaufenden Enden der neuen Druckformen
4 werden von einer an den Manipulatorköpfen 15 oder 20 vorgesehenen Abrolleinrichtung
überrollt und dadurch automatisch in den Spannkanal des Druckformzylinders 3 gedrückt.
Dem Aufspannen kann beispielsweise die Ableiteinrichtung 24 dienen, falls sie als
Rotationskörper oder aus Rotationskörpern gebildet ist. Um diese Aufgabe durch Abrollen
an der jeweiligen Druckform 4 beim Aufspannen erfüllen zu können, ist die Ableiteinrichtung
24 pro Manipulatorkopf 20 über die jeweiligen Halteorgane 18 und 19 hinaus in eine
weiter vorstehende Position bewegbar und in dieser Position fixierbar.
[0054] Falls am gleichen Druckformzylinder 3 die im Beispielsfall in Umfangsrichtung versetzt
angeordneten anderen Druckformen 4 ebenfalls gewechselt werden sollen, kann der Druckformmanipulator
10 in der eingenommenen Bedienposition verbleiben und diese Druckformen 4 wie beschrieben
abnehmen und durch neue ersetzen. Andernfalls fährt er in die Bedienposition für den
anderen der beiden zugeordneten Druckformzylinder 3, um auch dort gemäß einem per
Steuerung vorgegebenen Wechselplan die jeweiligen Druckformen 4 ebenfalls in der beschriebenen
Weise zu wechseln. Nach Abschluss des Wechselvorgangs wird die Traverse mit den Manipulatorköpfen
15 oder 20 aus dem Innenbereich des Druckwerks herausbewegt und der Druckformmanipulator
10 in eine Ruheposition verfahren, in der er Sichtkontrollen, eventuelle Bedienungsarbeiten
und Wartungsarbeiten am Druckwerk nicht behindert.
Bezugszeichen
[0055]
- 1
- Zentralzylinder
- 2
- Gummituchzylinder
- 3
- Druckformzylinder
- 4
- Druckform
- 5
- Gestell
- 6
- Magazin
- 7
- Führung
- 8
- -
- 9
- -
- 10
- Druckformmanipulator
- 11
- Gelenkelement
- 12
- Manipulatorarm
- 13
- Gelenkelement
- 14
- -
- 15
- Manipulatorkopf
- 16
- Steg
- 17
- Trägerstruktur
- 18
- Halteorgan
- 19
- Halteorgan
- 20
- Manipulatorkopf
- 21
- Strukturabschnitt
- 22
- Strukturabschnitt
- 23
- Ausgleichung
- 24
- Ableiteinrichtung, Ableitelement
- R1
- Schwenkachse
- R2
- Schwenkachse
- T1
- Translationsachse
- T2
- Translationsachse
- T3
- Translationsachse
- Q
- Translationsachse
- d
- Abstand Halteorgane
- L
- Schwenkarmlänge
1. Druckformmanipulator zum Ein- oder Aushängen einer Druckform in einem Druckwerk, der
Druckformmanipulator umfassend:
a) einen bewegbaren Manipulatorarm (12),
b) einen Manipulatorkopf (15; 20), der ein Halteorgan (18,19) für eine Druckform (4)
aufweist,
c) ein erstes Gelenk (13, 15), das den Manipulatorkopf (15; 20) in wenigstens einer
Ebene schwenkbar oder nur drehbar mit dem Manipulatorarm (12) verbindet
d) und ein zweites Gelenk (12, 13), in dem der Manipulatorkopf (15; 20) in der wenigstens
einen Ebene in Längsrichtung des Manipulatorarms (12) translatorisch bewegbar mit
dem Manipulatorarm (12) verbunden ist.
2. Druckformmanipulator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gelenk (13, 15) relativ zu dem Manipulatorarm (12) translatorisch bewegbar
ist.
3. Druckformmanipulator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines aus Manipulatorarm (12) und Manipulatorkopf (15; 20) das erste Gelenk (13,
15) translatorisch bewegbar lagert.
4. Druckformmanipulator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines aus Manipulatorarm (12) und Manipulatorkopf (15; 20) ein Gelenkelement des
ersten Gelenks (13, 15) bildet.
5. Druckformmanipulator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gelenkelement (13) des ersten Gelenks (13, 15) auch ein Gelenkelement des zweiten
Gelenks (12, 13) ist.
6. Druckformmanipulator zum Ein- oder Aushängen einer Druckform in einem Druckwerk, der
Druckformmanipulator umfassend:
e) einen bewegbaren Manipulatorkopf (20) mit wenigstens zwei Halteorganen (18, 19)
für die Druckform (4), die voneinander so beabstandet sind, dass sie die Druckform
(4) an voneinander beabstandeten Stellen halten können,
f) wobei der Manipulatorkopf (20) wenigstens eines der Halteorgane (18, 19) relativ
zu dem anderen bewegbar so lagert, dass ein Abstand (d) zwischen den Halteorganen
(18, 19) variierbar ist.
7. Druckformmanipulator nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Manipulatorkopf (20) für die Variation des Abstands (d) das wenigstens eine der
Halteorgane (18, 19) mittels Führungskurve und Eingriffsglied translatorisch bewegbar,
vorzugsweise gleitverschiebbar, lagert.
8. Druckformmanipulator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Manipulatorkopf für die Variation des Abstands (d) das wenigstens eine oder das
andere der Halteorgane schwenkbar lagert.
9. Druckformmanipulator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Manipulatorkopf (20) eine Ableiteinrichtung (24) umfasst, die sicherstellt, dass
sich die Druckform (4) nur in eine Richtung biegen kann, wenn der Abstand (d) zwischen
den Halteorganen (18, 19) verringert wird.
10. Verfahren zum Ein- oder Aushängen einer flexiblen Druckform in einen oder aus einem
Druckformträger, vorzugsweise Druckformzylinder, bei dem ein über wenigstens zwei
Halteorgane (18, 19) verfügender Manipulatorkopf (20) eines automatischen Druckformmanipulators
(10) die Druckform (4) mit den wenigstens zwei Halteorganen (18, 19) haltend durch
eine Bewegung von wenigstens einem der Halteorgane (18, 19) in Richtung auf das andere
deformiert, vorzugsweise verbiegt, und die deformierte Druckform (4) zu dem Druckformträger
(3) hin oder von dem Druckformträger (3) weg bewegt.