[0001] Die Erfindung betrifft eine Flasche, insbesondere eine Mehrweggetränkeflache mit
einem Flaschenbauch, einem Flaschenhals, der sich an den Flaschenbauch anschließt,
und einer Mündungseichel, die sich an den Flaschenhals anschließt, wobei die Flasche
zumindest ein Merkmal zur Erkennung des Flaschentyps (Erkennungsmerkmal) aufweist.
[0002] Das in Deutschland hergestellte Bier wird insbesondere nach der Einführung des Einwegpfands
zu großen Teilen in Mehrwegpfandflaschen abgefüllt. In der Vergangenheit waren dabei
die standardisierten 0,33 I ― Lux-Flaschen oder die 0,5-NRW-Flaschen weit verbreitet.
Flaschen dieses Flaschentyps wurden von Brauereien in der ganzen Bundesrepublik zur
Abfüllung von Bier verwendet. Die von dem Verbraucher geleerten Pfandflaschen werden
u. a. über den Getränkehandel zurück an die verschiedenen Brauereien geliefert. Die
Rücklieferung erfolgt dabei in Flaschenkästen. Die gebrauchten Flaschen werden dann
in der Brauerei gereinigt und geprüft, um anschließend wieder mit Bier befüllt zu
werden.
[0003] Schon in der Vergangenheit gab es jedoch verschiedene Brauereien, die nicht den weit
verbreiteten 0,33 Lux-Flaschentyp oder den 0,5 I-NRW-Flaschentyp verwendet haben,
sondern individuelle Flaschen zur Abfüllung des Biers verwendet haben. Beliebt waren
insbesondere Bügelverschlussflaschen, grün gefärbte Flaschen oder Flaschen mit einer
anderen Höhe. Sofern solche Flaschen in den Mehrwegkreislauf gelangten, mussten diese
Flaschen in den Brauereien aussortiert werden. Dazu werden die Flaschen nach der Anlieferung
auf ihre Farbe, ihren Verschlusstyp oder ihre Höhe hin untersucht. Flaschen die nicht
dem vorgegebenen Typ entsprechen, werden aussortiert.
[0004] Die Identifikation des Flaschentyps konnte erfolgen, während die Flaschen in einem
Flaschenkasten stehen. Dazu waren Kameras und Ultraschallsensoren senkrecht über dem
Flaschenkasten angeordnet, die aus dieser Perspektive den Verschlusstyp, die Farbe
und die Höhe der Flasche ermitteln konnten.
[0005] In der jüngeren Vergangenheit sind von verschiedenen Brauereien Flaschentypen eingeführt
worden, die der äußeren Gestalt nach zwar dem Flaschentyp einer anderen Brauerei entsprechen,
jedoch ein individuelles auf die Brauerei hinweisendes Merkmal (zum Beispiel einen
Schriftzug oder ein Emblem) tragen. Diese Flaschen lassen sich anhand der herkömmlichen
Merkmale (Farbe des Glases, Höhe der Flasche und Verschlusstyp) nicht identifizieren.
Problematisch ist dabei insbesondere, dass die individuellen Merkmale zumeist am Flaschenbauch
oder an einem Schulterbereich zwischen dem Flaschenbauch und dem Flaschenhals angeordnet
sind. Zur Identifikation dieser Flaschen müssen diese Flaschen derzeit aus dem Flaschenkasten
entnommen werden und auf das individuelle Merkmal der Brauerei untersucht werden.
Selbst wenn man diesen Identifikationsschritt automatisieren könnte, wäre er sehr
aufwändig, da dazu die Flasche aus dem Flaschenkasten entnommen werden muss.
[0006] Hier setzt die vorliegende Erfindung an.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flasche vorzuschlagen, deren Typ auch
dann erkennbar ist, wenn der Flaschenbauch und der Schulterbereich der Flasche verdeckt
sind. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen,
mit welchem der Typ einer solchen Flasche erkannt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Erkennungsmerkmal an
der Mündungseichel oder in einem an die Mündungseichel angrenzenden Bereich des Flaschenhalses
angeordnet ist und dass das Erkennungsmerkmal gleichförmig umlaufend oder mit einem
umlaufenden gleichförmigen Muster ausgebildet ist. Die Mündungseichel oder der unmittelbar
an die Mündungseichel angrenzende Bereich des Flaschenhalses kann auch bei Flaschen
erkannt werden, die in einem Kasten angeordnet sind oder aber auf einer Förderstrecke
transportiert beziehungsweise einem Erkennungsautomat zugeführt werden, bei der Führungselemente
seitlich den Flaschenbauch oder den Schulterbereich des Flaschenhalses abdecken. Insbesondere
kann die Mündungseichel oder der an die Mündungseichel angrenzende Bereich des Flaschenhalses
von schräg oben beispielsweise unter einem Höhenwinkel von ca. zwischen -5° bis 40°
erkannt werden. Damit ist es möglich, das Bildaufnahmemittel seitlich oberhalb bezogen
auf die Flasche angeordnet werden, um ein Bild von der Mündungseichel beziehungsweise
von dem Flaschenhals aufzunehmen. Das aufgenommene Bild kann dann in einem Auswertemittel
ausgewertet werden, wobei das Bild der Falsche mit einem in einem gespeicherten Muster
zur Erkennung des Typs der Flasche verglichen wird.
[0009] Eine erfindungsgemäße Flasche kann als Erkennungsmerkmal einen oder mehrere Wülste
umfassen. Ebenso ist es möglich, dass als Erkennungsmerkmal ein oder mehrere umlaufende
Vertiefungen oder Erhöhungen vorgesehen sind.
[0010] Die Flaschen können so gestaltet werden, dass das Erkennungsmerkmal ausschließlich
an der Mündungseichel oder aber ausschließlich in dem an die Mündungseichel angrenzenden
Bereich des Flaschenhalses angebracht ist.
[0011] Eine erfindungsgemäße Flasche kann als Erkennungsmerkmal auch ein umlaufendes und
gleichförmiges Muster, zum Beispiel aus Vertiefungen und Erhebungen aufweisen. Diese
können im Bereich der Mündungseichel oder in dem Bereich des Flaschenhalses angeordnet
sein, der an die Mündungseichel angrenzt.
[0012] Ausführungsbeispiele für erfindungsgemäße Flaschen sind anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Darin zeigt
- Fig. 1
- die Mündungseichel und den Flaschenhals mit einem Erkennungsmerkmal einer erfindungsgemäßen
Flasche,
- Fig. 2
- eine Variante zu der Flasche gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Variante zu den Flaschen gemäß Fig. 1 und 2,
- Fig. 4
- eine Variante zu den Flaschen gemäß Fig. 1 bis 3,
- Fig. 5
- eine Variante zu den Flaschen gemäß Fig. 1 bis 4,
- Fig. 6
- eine Variante zu den Flaschen gemäß Fig. 1 bis 5,
- Fig. 7 und 7a
- eine Mündungseichel mit einem Erkennungsmerkmal und einem Flaschenhals einer erfindungsgemäßen
Flasche,
- Fig. 8 und 8a
- eine Variante zu der Flasche gemäß Fig. 7,
- Fig. 9 und 9a
- eine Variante zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 oder 8,
- Fig. 10 und 10a
- eine Variante zu den Ausführungsbeispielen gemäß der Fig. 7 bis 9,
- Fig. 11 und 11a
- eine Variante zu den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 7 bis 10 und
- Fig. 11b
- einen Schnitt entlang der Linie Xlb-Xlb in Fig. 11a und
- Fig. 11c
- eine Einzelheit aus Fig. 11a.
[0013] Die in den Figuren 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiele weisen eine Mündungseichel
auf, die an ihrem oberen Ende einen Wulst zur Befestigung eines Kronkorkens aufweist.
Dieser Wulst ist bei allen Flaschen, auch bei Flaschen, die aus dem Stand der Technik
bekannt und mit einem Kronkorken verschließbar sind, gleich ausgebildet. Unterhalb
der Mündungseichel 2 schließt sich der Flaschenhals 1 an. Zur Erkennung des Typs der
Flasche ist an den Flaschenhälsen 1 jeweils ein Erkennungsmerkmal vorgesehen. Dieses
Erkennungsmerkmal wird durch zwei Wülste 3 gebildet, die um den Flaschenhals umlaufen.
[0014] Die Flaschen gemäß der Figuren 1 bis 6 unterscheiden sich dadurch, dass der Abstand
der Wülste 3 am Flaschenhals 1 unterschiedlich ist. Es ist dadurch möglich, die einzelnen
Varianten der Flaschen voneinander zu unterscheiden.
[0015] Auch die Flaschen die in den Figuren 7 bis 10 dargestellt sind, weisen eine Mündungseichel
2 auf, an die sich ein Flaschenhals 1 anschließt. Der Flaschenhals 1 ist bei diesen
Ausführungsbeispielen jedoch deutlich kürzer ausgebildet.
[0016] Das Erkennungsmerkmal für den Typ der Flasche ist bei den Ausführungsbeispielen gemäß
der Fig. 7 bis 10 nicht am Flaschenhals 1 sondern an der Mündungseichel 2 vorgesehen.
Es handelt sich dabei um umlaufende Vertiefungen 4 und einen Wulst 3.
[0017] Die Ausführungsbeispiele der Figuren 7 bis 10 unterscheiden sich dadurch, dass die
Wülste 3 beziehungsweise die umlaufenden Vertiefungen 4 unterschiedlich breit ausgebildet
sind.
[0018] Das in der Figur 11 beziehungsweise der Figur 11a, b und c dargestellte Ausführungsbeispiel
entspricht im Wesentlichen einem der Ausführungsbeispiele gemäß der Figuren 7 bis
10. Das Ausführungsbeispiel gemäß der Figur 11 weist jedoch ein aus einem umlaufenden
gleichförmigen Muster aus Kalotten gebildetes Erkennungsmerkmal auf. Bei diesem Erkennungsmerkmal
handelt es sich um kalottenförmige Vertiefungen 5 in einer umlaufenden Vertiefung
4.
1. Flasche, insbesondere Mehrweggetränkeflasche mit einem Flaschenbauch, einem Flaschenhals
(1), der sich an den Flaschenbauch anschließt, und einer Mündungseichel (2), die sich
an den Flaschenhals (1) anschließt, wobei die Flasche zumindest ein Merkmal zur Erkennung
(Erkennungsmerkmal 3, 4) des Flaschentyps aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Erkennungsmerkmal (3, 4) an der Mündungseichel (2) oder in einem an die Mündungseichel
(2) angrenzenden Bereich des Flaschenhalses (1) angeordnet ist und das das Erkennungsmerkmal
(3, 4) gleichförmig umlaufend oder mit einem umlaufendem gleichförmigem Muster (5)
ausgebildet ist.
2. Flasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Erkennungsmerkmal (3, 4) einen oder mehrere Wülste (3) umfasst.
3. Flasche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Erkennungsmerkmale (3, 4) einen oder mehrere umlaufende Vertiefungen (4) umfassen.
4. Flasche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Erkennungsmerkmal (3, 4) ausschließlich an der Mündungseichel (2) angebracht
ist.
5. Flasche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Erkennungsmerkmal (3, 4) ausschließlich im an die Mündungseichel (2) angrenzenden
Bereich des Flaschenhalses (1) angebracht ist.
6. Flasche nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Flasche weitere Erkennungsmerkmale aufweist.
7. Verfahren zur Erkennung des Typs von Flaschen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, insbesondere
von Flaschen, die in einem Flaschenkasten angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit einem Bildaufnahmemittel ein Bild von der Mündungseichel (2) der Flasche mit
einem Höhenwinkel von ca. -5° bis 40° aufgenommen wird,
dass mit einem Auswertemittel das aufgenommene Bild ausgewertet wird, wobei das Bild der
Flasche mit einem in einem Speicher hinterlegten Muster zur Erkennung des Typs der
Flasche verglichen wird.