[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umrüsten eines maschinenraumlosen
Aufzuges, insbesondere Treibscheibenaufzuges, mit einem Aufzugschacht und einem Aufzug,
wobei innerhalb des Aufzugschachtes ein herkömmlich fest installierter Antrieb integriert
ist, wobei innerhalb des Aufzugschachtes entlang zumindest einer Führungsschiene eine
Kabine linear verfahren wird.
[0002] Bei herkömmlichen Verfahren ist bekannt, dass herkömmliche Antriebe eines Aufzuges
bzw. einer Aufzugsanlage in bestimmten Wartungsintervallen gewartet werden müssen
und zudem herkömmliche Antriebe, die bspw. im Bereich des Schachtkopfes, in der Schachtwand,
in einer Konsole an der Schachtwand oder im Schachtkopf angeordnet sind, durch neue
Antriebe ausgetauscht werden müssen, wenn eine bestimmte Laufleistung erreicht ist,
oder diese Antriebe einem Defekt unterliegen.
[0003] Bei diesen herkömmlichen Aufzugsanlagen mit herkömmlichen Antrieben ist besonders
aufwendig die Wartung, die Wartungsintervalle sowie ein ggf. erforderlicher Austausch
der Antriebsmaschine. Diese sehr hohen Kosten, wobei insbesondere auch die sehr hohen
laufenden Kosten ins Gewicht fallen, erfordern ein neues Konzept, wie herkömmliche
maschinenraumlose teure Aufzugsanlagen umgerüstet und modernisiert werden können,
so dass Aufzüge effektiver arbeiten, weniger Energie verbrauchen, einen geringeren
Wartungsaufwand bedürfen, höhere Wartungsintervalle benötigen sowie ein Austausch
eines Antriebes wesentlich einfacher, schneller und kostengünstiger erfolgen kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, dass unter Verwendung des herkömmlichen Aufzugschachtes
und der herkömmlichen Kabine eine Demontage des ursprünglichen Antriebes erfolgt und
durch einen Antrieb, insbesondere Treibscheibenantrieb, festgelegt im Bereich des
Kabinendaches der Kabine, ersetzt wird.
[0005] Bei der vorliegenden Erfindung hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, einen
herkömmlichen maschinenlosen Treibscheibenaufzug derart umzurüsten, in dem im wesentlichen
die im Aufzugschacht enthaltenen Bauteile, wie Kabine, wie Geschwindigkeitsbegrenzer,
wie Steuerung, Tragseile, Hängekabel, Regler, Puffer, Signalleitungen, Fangvorrichtungen,
Rollenträger etc. wiederverwendet oder weiterverwendet werden können.
[0006] Hierzu wird im wesentlichen der schlecht zugängliche, herkömmliche Antrieb bspw.
im Bereich eines Schachtkopfes angeordnete Antrieb demontiert und entsprechend dann
ersetzt durch einen Antrieb, vorzugsweise einen Treibscheibenantrieb geringen Gewichtes,
geringer Grösse, sowie hoher Leistung, der dann im Bereich eines Kabinendaches oberhalb
der Kabine dort festgelegt wird. Hierzu wird eine Traverse vorgesehen, welche mittels
der herkömmlichen Kabinenrahmenkonstruktion bzw, dem herkömmlichen Kabinenrahmen verbunden
wird, um dort den neuen Antrieb, insbesondere den neuen Treibscheibenantrieb aufzunehmen.
[0007] In diesem Bereich, insbesondere in der Traverse, können auch Regler sowie entsprechende
Steuerung, herkömmliche oder neue Steuerungen, untergebracht werden, so dass eine
zentrale Stelle geschaffen wird, die sehr leicht zugänglich ist, um den neuen Antrieb
bzw. den Treibscheibenantrieb, sowie den Regler und die Steuerung zu warten und ggf.
auszutauschen.
[0008] Dies ist insbesondere von Vorteil bei Wartungsarbeiten, da häufig die Treibscheiben,
die einem gewissen verschleiss unterliegen, ersetzt werden müssen. Somit kann der
Monteur bspw. von der Aufzugskabine von unten bzw. von innen oder über eine entsprechende
Schachttüre, wenn das Kabinendach auf Höhe einer Etage eingefahren ist, die entsprechenden
Wartungsarbeiten und ggf. ein Austausch der Treibscheibe sehr leicht, schnell und
kostengünstig vornehmen.
[0009] Alle Einheiten, wie Treibscheibenantrieb, Steuerung sowie Regler sind an einer zentralen
Stelle oberhalb des Kabinendaches im Bereich der Traverse befestigt bzw. untergebracht,
so dass die wesentlichen übrigen Bestandteile und Bauteile der Aufzugsanlage weiter
verwendet werden können. Ggf. müssen lediglich entsprechende Umlenkrollen im Bereich
des Rollenträgers ersetzt oder versetzt werden.
[0010] Auf diese Weise ist ein Verfahren geschaffen, mit welchem auf sehr effektive, einfache
und kostengünstige Weise herkömmliche Aufzugsanlagen zeit- und kostengünstig modernisiert
werden können. Zudem können die Folgekosten, insbesondere Wartungskosten und wartungsintervalle
erheblich minimiert werden.
[0011] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausrührungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
in
[0012] Figur 1 einen schematisch dargestellten Teillängsschnitt durch einen Aufzugsschacht,
enthaltend die herkömmliche Aufzugskabine und den herkömmlichen Antrieb im Bereich
des Schachtkopfes.
[0013] Gemäss Figur 1 weist ein herkömmlicher Aufzugsschacht 1 in beliebiger Länge eine
Kabine 2 mit zumindest einer Kabinentüre 3 auf, wobei die Kabine 2 über einen herkömmlichen
Antrieb 4 entlang zumindest einer Führungsschiene 5 von Etage 6 zu Etage 6 verfahren
wird.
[0014] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der herkömmliche Antrieb 4 innerhalb eines
Schachtkopfes 7 des Aufzugsschachtes 1 an einem Rollenträger 8 zur Aufnahme zumindest
einer Umlenkrolle 9 festgelegt.
[0015] Ferner können im Aufzugsschacht 1, im Bereich eines Schachtbodens 10 ein Puffer 11
vorgesehen sein, der mit einer entsprechenden Fangvorrichtung 12 der Kabine 2 zusammenwirkt.
[0016] Ferner weist die Kabine 2 einen Kabinenrahmen 13 auf, in welchem die Kabine 2 ggf.
über zumindest ein Federelement 14 federnd und/oder dämpfend gelagert ist.
[0017] Im Aufzugsschacht 1 sind ferner ein Geschwindigkeitsbegrenzer 15 vorgesehen, welche
über entsprechende Seile 16 eine lineare Bewegung der Kabine 2 im Aufzugsschacht 1
überwachen.
[0018] Ferner können auch herkömmliche Signalleitungen 17 zwischen Schachtkopf 7 und Schachtboden
10 vorgesehen sein, die der Energie- und Informationsübertragung für die Aufzugskabine
2, sowie auch für einen internen oder externen Ruftaster 18 dienen.
[0019] Vorzugsweise in jeder Etage 6 ist im Auf zugsschacht 1 zumindest eine Schachttür
19 vorgesehen, die den Zugang zur Kabine 2 ermöglicht.
[0020] Mittels des ursprünglichen Antriebes 4 und dessen Seilaufhängungen und Tragseile
20 lässt sich die Kabine 2 im Aufzugsschacht 1 linear hin und her verfahren.
[0021] Eine entsprechende Steuerung 21 mit Hängekabel 22, welche ausserhalb des Aufzugschachtes
1 angeordnet ist, kann bei der vorliegenden Erfindung ggf. wiederverwendet werden.
[0022] Bei der vorliegenden Erfindung hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass
insbesondere zu Modernisierungszwecken, Umrüstzwecken, der herkömmliche Antrieb 4,
welcher an den Führungsschienen 5 und/oder im Bereich des Schachtkopfes 7 ggf. an
dem Rollenträger 8 festgelegt ist, zunächst demontiert wird.
[0023] Der ursprüngliche Antrieb 4 kann bspw. auch in einer Schachtwand, in einer separaten
Konsole an der Schachtwand oder im Schachtkopf 7 integriert eingesetzt sein.
[0024] Nach der Demontage des ursprünglichen Antriebes 4 wird dann auf der Kabine 2, insbesondere
auf einem Kabinendach 23 ein erfindungsgemässer Antrieb 24, ausgeführt vorzugsweise
als Treibscheibenantrieb (25) oberhalb des Kabinendaches 23 der Kabine 2 zugeordnet.
Hierzu hat sich als vorteilhaft erwiesen, an die herkömmliche Kabine 2, insbesondere
an dessen Kabinenrahmen 13 eine Traverse 26 anzuschliessen bzw. fest mit dem Kabinenrahmen
13 zu verbinden, um insbesondere dort den Antrieb 24 bzw. den Treibscheibenantrieb
25 festzulegen bzw. zu integrieren.
[0025] Ferner hat sich als vorteilhaft erwiesen, zusätzlich die Steuerung 21, welche bisher
als externer Bestandteil ausserhalb des Aufzugschachtes 1 vorgesehen war, ebenfalls
oberhalb des Kabinendaches 23 der Traverse 26 zuzuordnen wobei entsprechende Regler
27 dort untergebracht sind.
[0026] Dabei hat sich auch als vorteilhaft bei der vorliegenden Erfindung erwiesen, dass
sämtliche Bauteile, wie bspw. Führungsschienen 5, Tragseil 20, Geschwindigkeitsbegrenzer
15, Rollenträger 8 im Schachtkopf 7 mit entsprechenden Umlenkrollen 9 verwendet werden
können, diese müssen lediglich ggf. ausgetauscht oder ersetzt oder neu positioniert
werden.
[0027] Zudem können herkömmliche Führungsschienen 5 weiterhin verwendet werden, wobei auch
herkömmliche Signalleitungen 17 erhalten bleiben können.
[0028] Eine derartige Umrüstung gewährleistet, dass eine Modernisierungsmassnahme von Antrieben
4, insbesondere von Treibscheibenantrieben 25 sehr kostengünstig erfolgt, wobei hierdurch
ernorm platzsparend gearbeitet werden kann.
[0029] Daher sind auch Folgekosten, Folgewartungsintervalle, Folgewartungen wesentlich einfacher
durchzuführen, in dem aus herkömmlichen Aufzugsschächten 1 mit herkömmlichen Antrieben
4 ein neuer wirtschaftlicherer wartungsärmerer Treibscheibenantrieb 25 einem Kabinendach
23, insbesondere einem Kabinenrahmen 13 mittels einer Traverse 26 ersetz wird.
[0030] Dabei können im wesentlichen sämtliche übrigen Bauteile und Bestandteile des herkömmlichen
Aufzugsschachtes 1 weiter verwendet werden, diese müssen ggf. lediglich neu ausgerichtet
werden.
[0031] Eine derartige Modernisierung sowie Umrüstung des maschinenraumlosen Aufzuges ist
kostengünstiger als den herkömmlichen Antrieb 4 zu ersetzen der an meist sehr unzugänglichen
Stellen, wie im Bereich des Schachtkopfes 7 angeordnet ist, wobei zudem für zukünftige
Wartungsarbeiten der auf dem Kabinendach vorgesehene Treibscheibenantrieb 25 wesentlich
leichter zugänglich und dadurch leichter und kostengünstiger zu warten ist.
Bezugezeichenliste
[0032]
1 |
Aufzugsschacht |
34 |
|
67 |
|
2 |
Kabine |
35 |
|
68 |
|
3 |
Kabinentüre |
36 |
|
69 |
|
4 |
Antrieb |
37 |
|
70 |
|
5 |
Führungsschiene |
38 |
|
71 |
|
6 |
Etage |
39 |
|
72 |
|
7 |
Schachtkopf |
40 |
|
73 |
|
8 |
Rollenträger |
41 |
|
74 |
|
9 |
Umlenkrolle |
42 |
|
75 |
|
10 |
Schachtboden |
43 |
|
76 |
|
11 |
Puffer |
44 |
|
77 |
|
12 |
Fangvorrichtung |
45 |
|
78 |
|
13 |
Kabinenrahmen |
46 |
|
79 |
|
14 |
Federelement |
47 |
|
|
|
15 |
Geschwindigkeitsbegrenzer |
48 |
|
|
|
16 |
Seile |
49 |
|
|
|
17 |
Signalleitungen |
50 |
|
|
|
18 |
Ruftaster |
51 |
|
|
|
19 |
Schachttüre |
52 |
|
|
|
20 |
Tragseil |
53 |
|
|
|
21 |
Steuerung |
54 |
|
|
|
22 |
Hängekabel |
55 |
|
|
|
23 |
Kabinendach |
56 |
|
|
|
24 |
Antrieb |
57 |
|
|
|
25 |
Treibscheibenantrieb |
58 |
|
|
|
26 |
Traverse |
59 |
|
|
|
27 |
Regler |
60 |
|
|
|
28 |
|
61 |
|
|
|
29 |
|
62 |
|
|
|
30 |
|
63 |
|
|
|
31 |
|
64 |
|
|
|
32 |
|
65 |
|
|
|
33 |
|
66 |
|
|
|
1. Verfahren zum Umrüsten eines maschinenraumlosen Aufzuges, insbesondere Treibscheibenaufzuges,
mit einem Aufzugschacht (1) und einem Aufzug, wobei innerhalb des Aufzugschachtes
(1) ein herkömmlich fest installierter Antrieb (4) integriert ist, wobei innerhalb
des Aufzugschachtes (1) entlang zumindest einer Führungsschiene (5) eine Kabine (2)
linear verfahren wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass unter Verwendung des herkömmlichen Aufzugschachtes (1) und der herkömmlichen Kabine
(2) eine Demontage des ursprünglichen Antriebes (4) erfolgt und durch einen Antrieb
(24), insbesondere Treibscheibenantrieb (25), festgelegt im Bereich des Kabinendaches
(23) der Kabine (2), ersetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ursprüngliche Antrieb (4) von der Führungsschiene (5), von der Schachtwand, von
einer Konsole an der Schachtwand oder im Schachtkopf (7) demontiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rollenträger (8) im Schachtkopf (7) mit zumindest einer Umlenkrolle (9) verwendet
wird und die Umlenkrolle (9) im Rollenträger (8) auf den neuen Antrieb (24), insbesondere
Treibscheibenantrieb (25) des Kabinendaches (23) ausgerichtet, angepasst oder neu
installiert wird.
4. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Festlegung des Antriebes (24), insbesondere Treibscheibenantriebes (25), oberhalb
des Kabinendaches (23) mit Umlenkrolle (9), Regler (27), Steuerungskomponenten, mittels
einer zusätzlichen Traverse (26) mit dem Kabinenrahmen (13) verbunden werden.
5. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass herkömmliche Schachtausrüstungen, wie bspw. Hängekabel (22), Schachtschalter, Magnetschalter,
Sensoren, Positionssyateme, Ruftaster (18), Sicherheitssysteme od. dgl. verwendet,
ggf. neu ausgerichtet oder positioniert, oder durch neue Systeme ersetzt werden.
6. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass herkömmliche Umrichter und/oder Steuerungen (21) für den Antrieb (24), insbesondere
für den Treibscheibenantrieb (25) demontiert und der Traverse (26) zur Festlegung
des Antriebes (24) an der Kabine (2) oberhalb des Kabinendaches (23) umgerüstet bzw.
dort montiert werden.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass herkömmliche Seilaufhängungen, Tragseile (20), Gegengewichte verwendet werden und
die Tragseile (20) mit dem Antrieb (24), insbesondere Treibscheibenantrieb (25) oberhalb
des Kabinendaches (23) verbunden werden.
8. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Antrieb (24) ein Zahnstangenantrieb verwendet, wird, der den ursprünglichen Antrieb
(4) ersetzt und an einer Traverse (26) oberhalb des Kabinendaches (23) eingesetzt
wird, welcher dann der entsprechenden Führungsschiene (5), Zahnstangenschiene od.
dgl. im Eingriff steht.
9. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der ursprüngliche Antrieb (4) durch einen mitfahrenden Treibscheibenantrieb (25),
zugeordnet einem Kabinendach (23) der Kabine (2) unter Nutzung aller bisherigen ursprünglichen
Komponenten des Aufzuges, wie Aufzugsschacht (1), Kabine (2), Rollenträger (8), Puffer
(11), Schachttüre (19), Kabinentüre (3), Gegengewicht, Tragseile (20) etc. ersetzt
wird.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Traverse (26) zur Aufnahme des Antriebes (24), insbesondere des Treibscheibenantriebes
(25) am Kabinenrahmen (13) der Kabine (2) festgelegt wird.