[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Gasclathraten, wobei zumindest
ein für die Clathratbildung erforderliches Reaktionsgas und zumindest eine für die
Clathratbildung erforderliche Reaktionsflüssigkeit in einen Reaktionsbehälter eingeleitet
werden und wobei in dem Reaktionsbehälter die Bedingungen mit der Maßgabe eingestellt
werden, dass eine Clathratbildung aus dem Reaktionsgas und aus der Reaktionsflüssigkeit
erfolgt.
- Die Herstellung von Gasclathraten bzw. Gashydraten ist grundsätzlich bekannt. Dabei
werden insbesondere kohlenwasserstoffhaltige Gase, beispielsweise Methan oder aber
Wasserstoff in Form von Clathraten bzw. Hydraten gebunden. Auf diese Weise können
die Gase auf wenig voluminöse und relativ problemlos handhabbare Weise gespeichert
werden. Die Gase, beispielsweise Erdgas können so vor allem als Energieträger gespeichert
werden und im Vergleich zum freien gasförmigen Zustand einfach und problemlos transportiert
werden.
[0002] Verfahren zur Herstellung von Gasclathraten der eingangs beschriebenen Art sind aus
der Praxis grundsätzlich bekannt. Diese Verfahren bzw. die zugeordneten Vorrichtungen
sind aber in der Regel sehr aufwändig und lassen insbesondere im Hinblick auf ihre
Effektivität und im Hinblick auf die Clathratausbeute zu wünschen übrig. Vor allem
die Herstellungsgeschwindigkeit der Clathrate ist bei den bekannten Verfahren oftmals
unbefriedigend gering. Viele der bekannten Verfahren können nur diskontinuierlich
durchgeführt werden, so dass auch deshalb die Clathratausbeute in der Zeiteinheit
zu wünschen übrig lässt.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zu Grunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem auf wenig aufwändige und effektive Weise
Clathrate mit hoher Ausbeute und mit hoher Herstellungsgeschwindigkeit erzeugt werden
können. Der Erfindung liegt vor allem auch das technische Problem zu Grunde, ein Verfahren
anzugeben, das kontinuierlich durchgeführt werden kann.
[0004] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung
von Gasclathraten, wobei zumindest ein für die Clathratbildung erforderliches Reaktionsgas
und zumindest eine für die Clathratbildung erforderliche Reaktionsflüssigkeit in einen
Reaktionsbehälter eingeleitet werden,
wobei in dem Reaktionsbehälter die Bedingungen mit der Maßgabe eingestellt werden,
dass eine Clathratbildung aus dem Reaktionsgas und aus der Reaktionsflüssigkeit erfolgt,
wobei fernerhin die Bedingungen in dem Reaktionsbehälter mit der Maßgabe eingestellt
werden, dass sich in einem Auslaufbereich des Reaktionsbehälters clathrathaltiges
Eis bildet, das den Auslaufbereich reaktionsbehälterseitig verschließt,
wobei das clathrathaltige Eis mit zumindest einer Zerkleinerungsvorrichtung in Eisstücke
zerkleinert wird und wobei die clathrathaltigen Eisstücke über eine an den Auslaufbereich
angeschlossene Transportleitung abtransportiert werden.
[0005] Vorzugsweise werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Gasclathrate von kohlenwasserstoffhaltigen
Gasen (beispielsweise Methan) oder von Wasserstoff als Reaktionsgas gebildet. Besonders
bevorzugt ist im Rahmen der Erfindung die Herstellung von Gashydraten, zu deren Erzeugung
Wasser als Reaktionsflüssigkeit eingesetzt wird. Es liegt vor allem auch im Rahmen
der Erfindung, dass Gasclathrate bzw. Gashydrate von Naturgasen bzw. von Ergas gebildet
werden.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nach sehr bevorzugter Ausführungsform kontinuierlich
durchgeführt, das heißt, dass Reaktionsgas und/oder Reaktionsflüssigkeit dem Reaktionsbehälter
kontinuierlich zugeführt werden und dass clathrathaltige Eisstücke kontinuierlich
erzeugt und abtransportiert werden. Es ist aber nicht zwingend erforderlich das erfindungsgemäße
Verfahren kontinuierlich durchzuführen. Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann
das Verfahren auch mit einer periodischen Zufuhr von Reaktionsgas und/oder Reaktionsflüssigkeit
und/oder mit einem periodischen Abtransport von clathrathaltigen Eisstücken durchgeführt
werden. Clathrathaltige Eisstücke meint im Rahmen der Erfindung insbesondere Eisstücke,
die vollständig aus dem Gasclathrat bestehen oder zumindest im Wesentlichen aus dem
Gasclathrat bestehen.
[0007] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, dass das für die Clathratbildung eingesetzte Reaktionsgas vor seiner
Einleitung in den Reaktionsbehälter gereinigt und komprimiert wird. Diese Verfahrensweise
hat sich insbesondere für eine kontinuierliche Clathraterzeugung bewährt. Eine solche
gleichzeitige Reinigung und Komprimierung eines Reaktionsgases ist in EP 1 329 253
A1 offenbart. Danach wird im Rahmen der Erfindung vorzugsweise gearbeitet. Dabei wird
zweckmäßigerweise die Reinigung und Komprimierung (Kompression) des Reaktionsgases
in zumindest einem Reinigungs-/Verdichtungsbehälter durchgeführt, indem eine Reinigungsflüssigkeit
in den mit dem Reaktionsgas gefüllten Reinigung-/Verdichtungsbehälter eingeführt wird,
so dass das Reaktionsgas zum einen gereinigt wird und zum anderen aufgrund der Füllung
des Reinigungs-/Verdichtungsbehälters komprimiert wird. Im Rahmen dieser erfindungsgemäßen
Maßnahmen findet zweckmäßigerweise eine gleichzeitige Reinigung und Kompression des
Reaktionsgases in einem einzigen Reinigungs-/Verdichtungsbehälter statt. Es liegt
dabei im Rahmen der Erfindung, mehrere solcher Behälter zu kombinieren bzw. hintereinander
zu schalten. Vorzugsweise wird bei der Reinigung und Komprimierung des Reaktionsgases
wie folgt gearbeitet: Das Reaktionsgas wird zunächst zweckmäßigerweise in den mit
der Reinigungsflüssigkeit gefüllten Reinigungs-Nerdichtungsbehälter bevorzugt von
unten eingeführt. Dabei wird vorzugsweise darauf geachtet, dass das Reaktionsgas beim
Einführen in die Reinigungsflüssigkeit eine möglichst kleine Bläschengröße aufweist,
so dass eine große Kontaktfläche gegeben ist. Auf diese Weise wird das Reaktionsgas
mit Hilfe der Reinigungsflüssigkeit gereinigt. Dabei wird Reinigungsflüssigkeit aus
dem Reinigungs-Nerdichtungsbehälter verdrängt und beispielsweise in einen Vorratsbehälter
überführt. In einem zweiten Schritt wird anschließend die Reinigungsflüssigkeit in
den mit dem Reaktionsgas gefüllten Reinigungs-Nerdichtungsbehälter eingeleitet und
zwar vorzugsweise eingedüst bzw. eingesprüht, wozu zweckmäßigerweise ein entsprechender
Sprühkopf bzw. eine entsprechende Sprühdüse im oberen Bereich des Reinigungs-Nerdichtungsbehälters
vorgesehen ist. Dadurch erfolgt dann eine effektive Endreinigung des Reaktionsgases
und zugleich wird der Reinigungs-Nerdichtungsbehälter mit der Reinigungsflüssigkeit
gefüllt, so dass das Reaktionsgas komprimiert wird.
[0008] Zweckmäßigerweise wird im Rahmen der vorstehend beschriebenen Reinigung eine Reinigungsflüssigkeit
verwendet, die nur geringe Mengen des zu reinigenden Reaktionsgases unter den Bedingungen
im Reinigungs-Nerdichtungsbehälter aufnimmt. Bei der Reinigungsflüssigkeit kann es
sich beispielsweise um ein Glykol handeln, das insbesondere nur geringe Mengen Methan
unter den genannten Bedingungen aufnimmt. Andererseits wird die Reinigungsflüssigkeit
mit der Maßgabe gewählt, dass sie andere Verunreinigungen in dem Reaktionsgas, beispielsweise
Kohlendioxid oder Wasser leicht aufnimmt.
[0009] Das vorzugsweise auf die vorstehend beschriebene Weise gereinigte und komprimierte
Reaktionsgas wird dann unter Druck in den zumindest teilweise mit der Reaktionsflüssigkeit
gefüllten Reaktionsbehälter eingeleitet. Die Einleitung erfolgt zweckmäßigerweise
über ein entsprechendes Ventil. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Reaktionsgas
unter dem im Reinigungs-/Verdichtungsbehälter eingestellten Vordruck in den Reaktionsbehälter
eingeleitet wird. Auch bei der Einleitung in den Reaktionsbehälter wird vorzugsweise
darauf geachtet, dass das Reaktionsgas mit möglichst kleiner Bläschengröße in die
Reaktionsflüssigkeit eintritt, damit eine möglichst große Kontaktfläche gegeben ist.
Gemäß einer Ausführungsform befindet sich in dem Reaktionsbehälter zumindest eine
Mischvorrichtung für eine effektive Durchmischung von Reaktionsflüssigkeit und Reaktionsgas.
- Erfindungsgemäß werden die Bedingungen im Reaktionsbehälter so eingestellt, dass
eine Clathratbildung erfolgt. Einstellung der Bedingungen meint insbesondere Einstellung
des Druckes und/oder der Temperatur und/oder der Konzentrationen der Reaktionspartner.
[0010] Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass die Reaktionsflüssigkeit zur Einstellung
der Bedingungen im Reaktionsbehälter kontinuierlich oder periodisch in den Reaktionsbehälter
eingeleitet wird und/oder kontinuierlich oder periodisch aus dem Reaktionsbehälter
abgezogen wird. Mit Hilfe der Reaktionsflüssigkeit erfolgt insbesondere die erforderliche
Druckeinstellung zur Clathratbildung. Bei der Reaktionsflüssigkeit handelt es sich
im Falle der Herstellung von Gashydraten um Wasser. So wird beispielsweise Wasser
zur Herstellung von Methanhydrat als Reaktionsflüssigkeit eingesetzt. Es liegt im
Rahmen der Erfindung, dass für eine effektive Clathratbildung die Dichte und/oder
die Adsorptionsfähigkeit und/oder die Absorptionsfähigkeit der Reaktionsflüssigkeit
durch Zugabe von Salzen beeinflusst bzw. gesteuert wird.
[0011] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Bildung des clathrathaltigen Eises durch
Einstellung der Bedingungen, insbesondere durch Einstellung des Druckes und/oder der
Temperatur im Reaktionsbehälter herbeigeführt oder gefördert wird. Das Clathrat kann
sich dann aufgrund seiner Dichte im Auslaufbereich in Form von Eis sammeln. Nach besonders
bevorzugter Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Bildung des clathrathaltigen
Eises mit zumindest einer im Auslaufbereich angeordneten Kühleinrichtung bzw. wird
die Bildung des clathrathaltigen Eises im Auslaufbereich mit dieser zumindest einen
Kühleinrichtung gefördert. Zur Bildung des clathrathaltigen Eises tragen nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung beide Maßnahmen, das heißt Kühleinrichtung und Einstellung
der Bedingungen bei. Wie oben bereits dargelegt, besteht das clathrathaltige Eis vorzugsweise
vollständig oder im Wesentlichen aus dem Gasclathrat. Es liegt weiterhin im Rahmen
der Erfindung, dass das clathrathaltige Eis in Form eines Eispfropfens in den Auslaufbereich
unter dem im Reaktionsbehälter herrschenden Druck gedrückt wird. Diese Ausbildung
des Eispfropfens trägt besonders effektiv zur Lösung des erfindungsgemäßen Problems
bei. Mit Hilfe des Eispfropfens können die für die Clathratbildung erforderlichen
Bedingungen im Reaktionsbehälter, das heißt insbesondere Druck und/oder Temperatur
in einfacher und effektiver Weise aufrechterhalten werden.
[0012] Der Auslaufbereich wird zweckmäßigerweise durch zumindest einen an den Reaktionsbehälter
angeschlossenen Auslaufstutzen gebildet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der
Auslaufbereich bzw. der Auslaufstutzen im oberen Teil bzw. am Kopf des Reaktionsbehälters
angeordnet ist.
[0013] Zweckmäßigerweise findet eine Zerkleinerung des Eises bzw. des Eispfropfens mit der
zumindest einen Zerkleinerungsvorrichtung im transportleitungsseitigen Bereich des
Auslaufbereiches statt. Bei der Zerkleinerungsvorrichtung kann es sich einerseits
um eine aktive, das heißt um eine durch einen Motor oder dergleichen angetriebene
Zerkleinerungsvorrichtung handeln. Die Zerkleinerungsvorrichtung kann aber auch eine
passive, das heißt nicht angetriebene Zerkleinerungsvorrichtung sein, die beispielsweise
aus Schneideinrichtungen besteht. Aktive und passive Zerkleinerungsvorrichtungen können
auch kombiniert sein. Nach sehr bevorzugter Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird eine Transportflüssigkeit zugeführt, die zum Transport der transportfähigen
bzw. pumpfähigen Eisstücke durch die Transportleitung dient. Zweckmäßigerweise wird
diese Transportflüssigkeit im reaktionsbehälterabgewandten bzw. transportleitungsseitigen
Bereich des Auslaufbereiches und/oder am Anfang der Transportleitung zugeführt. Entsprechend
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform kann die Transportflüssigkeit zumindest zum
Teil aus der Reaktionsflüssigkeit bestehen. Wenn also beispielsweise Wasser zur Gashydratbildung
als Reaktionsflüssigkeit eingesetzt wird, kann auch die Transportflüssigkeit zumindest
zum Teil oder vollständig aus Wasser bestehen. Es liegt auch im Rahmen der Erfindung,
dass zumindest ein Teil der Transportflüssigkeit aus einer Flüssigkeit zur Energieerzeugung,
insbesondere aus einem flüssigen Treibstoff, beispielsweise aus Benzin besteht. Dann
kann sowohl das in den Clathraten gespeicherte Gas als auch die Transportflüssigkeit
zur Energieerzeugung eingesetzt werden. So kann beispielsweise Methanclathrat mit
Benzin als Transportflüssigkeit versetzt werden und sowohl das in dem Clathrat gespeicherte
Methan als auch das Benzin kann zur Energieerzeugung genutzt werden und beispielsweise
einem entsprechenden Motor zugeleitet werden. Durch Auswahl einer speziellen Transportflüssigkeit
ist also die gleichzeitige Speicherung des Gases im Clathrat und einer Brennstoffflüssigkeit,
beispielsweise für Fahrzeugmotoren möglich. - Zweckmäßigerweise weist die Transportleitung
zumindest eine Pumpe zur Förderung der Eisstücke bzw. der Transportflüssigkeit auf.
[0014] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Transportflüssigkeit mit den mitgeführten
Eisstücken in einen Transport- und/oder Lagerbehälter eingeführt wird und dass zumindest
ein Teil der Transportflüssigkeit aus diesem Transport- und/oder Lagerbehälter abgezogen
wird. Durch das Abziehen der in den Behälter eingeleiteten Transportflüssigkeit wird
eine vorteilhafte Volumenausnutzung des Behälters für das Gasclathrat erzielt. Zweckmäßigerweise
wird Transportflüssigkeit mit Eisstücken in den Behälter eingeführt und gleichzeitig
wird überschüssige Transportflüssigkeit aus dem Transport- und/oder Lagerbehälter
abgezogen. - Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass zumindest ein Teil der
aus dem Transport- und/oder Lagerbehälter abgezogenen Transportflüssigkeit wieder
für den Transport der Eisstücke durch die Transportleitung zurückgeführt wird. Insoweit
wird also ein entsprechender Kreislauf der Transportflüssigkeit verwirklicht. Dazu
wird die aus dem Transport- und/oder Lagerbehälter abgezogene Transportflüssigkeit
zweckmäßigerweise clathratfrei gefiltert.
[0015] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens eine sehr effektive und zugleich wenig aufwändige Herstellung von Gasclathraten
bzw. Gashydraten möglich ist. Zu betonen ist insbesondere, dass das erfindungsgemäße
Verfahren eine vorteilhaft hohe Clathratausbeute zulässt und sich insbesondere durch
eine hohe Herstellungsgeschwindigkeit für Gasclathrate auszeichnet. Hervorzuheben
ist weiterhin, dass das erfindungsgemäße Verfahren auf vorteilhafte Weise kontinuierlich
durchgeführt werden kann und dass insbesondere bei kontinuierlicher Verfahrensweise
eine sehr hohe Herstellungsgeschwindigkeit mit hoher Clathratausbeute möglich ist.
Weiterhin ist darauf hinzuweisen, dass das erfindungsgemäße Verfahren bzw. eine Vorrichtung
für das erfindungsgemäße Verfahren sehr funktionssicher und störungsfrei arbeitet.
Eine solche Vorrichtung kann außerdem auf relativ einfache, wenig aufwändige und kostengünstige
Weise realisiert werden.
[0016] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in schematischer Darstellung.
[0017] Die Figur zeigt zunächst einen Reinigungs-Nerdichtungsbehälter 1 zur gleichzeitigen
Reinigung und Komprimierung eines Reaktionsgases. Bei dem Reaktionsgas mag es sich
um ein kohlenwasserstoffhaltiges Gas, beispielsweise um Methan handeln. Der Reinigungs-/Verdichtungsbehälter
ist zunächst mit einer Reinigungsflüssigkeit, beispielsweise mit einem Glykol gefüllt.
Das Reaktionsgas wird dann über die Zuleitung 2 von unten in den Reinigungs-Nerdichtungsbehälter
1 eingeführt. Dabei wird zweckmäßigerweise dafür Sorge getragen, dass das Reaktionsgas
mit einer möglichst kleinen Bläschengröße durch die Reinigungsflüssigkeit geleitet
wird, damit eine möglichst große Kontaktoberfläche resultiert. Auf diese Weise wird
das Reaktionsgas mit Hilfe der Reinigungsflüssigkeit gereinigt. Die Reinigungsflüssigkeit
wird dabei in nicht näher dargestellter Weise aus dem Reinigungs-/Verdichtungsbehälter
verdrängt. Anschließend ist der Reinigungs-/Verdichtungsbehälter 1 mit dem Reaktionsgas
gefüllt. Dann wird Reinigungsflüssigkeit über die Zuführungsleitung 3 wieder in den
Reinigungs-/Verdichtungsbehälter 1 eingeführt und dabei zweckmäßigerweise von oben
eingedüst. Auf diese Weise wird das Reaktionsgas mit der Reinigungsflüssigkeit weiter
gereinigt. Durch die Füllung des Reinigungs-/Verdichtungsbehälters mit der Reinigungsflüssigkeit
wird das Reaktionsgas komprimiert.
[0018] Das auf diese Weise vorverdichtete bzw. komprimierte Reaktionsgas wird dann aus dem
Reinigungs-/Verdichtungsbehälter 1 über die Einspeiseleitung 4 unter dem Vordruck
in den mit Reaktionsflüssigkeit gefüllten Reaktionsbehälter 5 eingespeist. Das Reaktionsgas
wird dabei von unten durch die Reaktionsflüssigkeit eingeführt. Zweckmäßigerweise
wird auch hier dafür Sorge getragen, dass das eingespeiste Reaktionsgas mit kleiner
Bläschengröße in die Reaktionsflüssigkeit eintritt, um eine möglichst große Kontaktoberfläche
zu gewährleisten. In dem Reaktionsbehälter 5 sind die Bedingungen, das heißt, insbesondere
der Druck und die Temperatur so eingestellt, dass sich aus dem Reaktionsgas und der
Reaktionsflüssigkeit ein Gasclathrat bildet. Über die Eiriführungsleitung 6 wird weitere
Reaktionsflüssigkeit in den Reaktionsbehälter 5 eingeführt. Überschüssige Reaktionsflüssigkeit
kann bei Bedarf über die Abführungsleitung 7 aus dem Reaktionsbehälter 5 entfernt
werden. Überschüssiges Reaktionsgas kann bei Bedarf über die Abzugsleitung 8 aus dem
Reaktionsbehälter 5 abgezogen werden. Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der
Erfindung wird Reaktionsgas durch die Einspeiseleitung 4 und wird Reaktionsflüssigkeit
durch die Einführungsleitung 6 kontinuierlich zugeführt und zweckmäßigerweise wird
auch das gebildete Gasclathrat kontinuierlich aus dem Reaktionsbehälter 5 abgeführt.
[0019] Zur Abführung des gebildeten Gasclathrates ist im oberen Bereich des Reaktionsbehälters
5 ein Auslaufstutzen 9 vorgesehen. An diesen Auslaufstutzen 9 ist im Ausführungsbeispiel
nach der Figur eine Kühleinrichtung 10 angeschlossen, mit der clathrathaltiges Eis
im Bereich des Auslaufstutzens 9 erzeugbar ist. Dieses clathrathaltige Eis verschließt
vorzugsweise als Eispfropfen den Auslaufstutzen 9 während der Bildung des Clathrates
im Reaktionsbehälter 5. Der Eispfropfen wird gleichsam unter dem Druck im Reaktionsbehälter
5 in den Auslaufstutzen 9 hereingedrückt. Durch diesen Verschluss des Auslaufstutzens
9 mit dem Eispfropfen können die Bedingungen im Reaktionsbehälter 5, insbesondere
der Druck im Reaktionsbehälter 5 sehr präzise eingestellt werden und auf diese Weise
wird eine effektive Clathratbildung mit hoher Ausbeute erreicht.
[0020] In Auslaufrichtung hinter der Kühleinrichtung 10 des Auslaufstutzens 9 ist zweckmäßigerweise
eine in der Figur nicht näher dargestellte Zerkleinerungsvorrichtung 11 angeordnet,
mit der das clathrathaltige Eis hinter der Kühleinrichtung 10 und vor einer Transportleitung
12 und/oder im vorderen Bereich der Transportleitung 12 in transportfähige Eisstücke
zerkleinert wird. Die transportfähigen Eisstücke werden dann über die Transportleitung
12 abtransportiert.
[0021] Für den Abtransport der transportfähigen Eisstücke wird vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
eine Transportflüssigkeit über eine Zuführungsleitung 13 zugeführt. Die Transportflüssigkeit
wird dabei zweckmäßigerweise im transportleitungsseitigen Bereich des Auslaufstutzens
9 und/oder im Anfangsbereich der Transportleitung 12 zugeführt. Im Ausführungsbeispiel
gemäß der Figur wird die Transportflüssigkeit im transportleitungsseitigen Bereich
des Auslaufstutzens 9 zugeführt. Die Eisstücke können dann mit der Transportflüssigkeit
durch die Transportleitung 12 problemlos abtransportiert werden. Es liegt im Rahmen
der Erfindung, dass hier ein kontinuierlicher Abtransport der Eisstücke mit der Transportflüssigkeit
stattfindet.
[0022] Die Eisstücke werden dann mit Hilfe der Transportflüssigkeit über die Transportleitung
12 einem Transport- und/oder Lagerbehälter 14 zugeführt. Die im Transport- und/oder
Lagerbehälter 14 vorhandene Transportflüssigkeit kann gleichzeitig über die Abführungsleitung
15 abgeführt werden und vorzugsweise vollständig der Zuführungsleitung 13 wieder zugeführt
werden. Durch die Abführung der Transportflüssigkeit aus dem Transport- und/oder Lagerbehälter
14 ergibt sich eine sehr volumensparende Lagerung des Gasclathrates in dem Transport-
und/oder Lagerbehälter 14. Wenn im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielsweise
Methanhydrat hergestellt wird und als Transportflüssigkeit Wasser benutzt wird, kann
das Methanhydrat in dem Transport- und/oder Lagerbehälter im Wasser schwimmen und
das Wasser kann als Transportflüssigkeit auf einfache Weise über die Abführungsleitung
15 abgeführt werden.
[0023] Es ist im Übrigen darauf hinzuweisen, dass der Transport eines erfindungsgemäß erzeugten
Gasclathrates mit Hilfe der Transportflüssigkeit wesentlich sicherer ist als der Transport
des jeweiligen Gases unter Druck in herkömmlichen Leitungen. Das in Form des Gasclathrates
gleichsam gespeicherte Gas kann in einer wesentlich größeren Menge in der gleichen
Zeiteinheit durch die gleiche Rohrleitung geführt werden.
[0024] Das in dem Transport- und/oder Lagerbehälter 14 aufgenommene Gasclathrat kann insbesondere
durch Erwärmung wieder in das jeweilige Gas umgewandelt werden und dieses Gas kann
dann über die Abzugsleitung 16 aus dem Transport- und/oder Lagerbehälter abgezogen
und seinem Verwendungszweck zugeführt werden. Über die Einspeiseleitung 17 kann dabei
Transportflüssigkeit in den Transport- und/oder Lagerbehälter 14 eingeführt werden,
um insbesondere den Abgabedruck des entstehenden Gases einzustellen. Außerdem kann
durch Einbringen von Transportflüssigkeit über die Einspeiseleitung 17 ein Eindringen
von unerwünschten Gasen in den Transport- und/oder Lagerbehälter 14 verhindert werden.
[0025] Wie weiter oben bereits angedeutet, kann als Transportflüssigkeit insbesondere eine
Flüssigkeit eingesetzt werden, die zur Energieerzeugung genutzt werden kann. Gemäß
einer Ausführungsform wird das Gasclathrat mit einer Brennstoffflüssigkeit als Transportflüssigkeit
transportiert bzw. in den Transport- und/oder Lagerbehälter 14 eingeführt. So kann
beispielsweise Methanclathrat mit Benzin als Transportflüssigkeit transportiert werden.
In dem Transport- und/oder Lagerbehälter 14 kann dann zunächst das Methan, beispielsweise
durch Erwärmung, entwickelt werden und insbesondere in einem Motor genutzt bzw. verbraucht
werden. Anschließend kann dann die Transportflüssigkeit Benzin aus dem Transport-
und/oder Lagerbehälter 14 dem Motor zur Nutzung bzw. zum Verbrauch zugeführt werden.
Durch diese erfindungsgemäße Verfahrensvariante ist die gleichzeitige Speicherung
von Gas und Brennstoffflüssigkeit in dem Transport- und/oder Lagerbehälter 14 möglich.
Es liegt in diesem Zusammenhang auch im Rahmen der Erfindung, ein Wasserstoffclathrat
mit verflüssigtem Erdgas als Transportflüssigkeit zu transportieren bzw. in den Transport-
und/oder Lagerbehälter 14 einzuführen. Bei dieser Ausführungsform kann Energie sowohl
aus dem als Clathrat gespeicherten Wasserstoff als auch aus dem Ergas erzeugt werden.
[0026] Es wurde oben bereits dargelegt, dass das gespeicherte Gas aus dem Gasclathrat zweckmäßigerweise
durch Erwärmung des Gasclathrates oder des Gasclathrat-/Transportflüssigkeitsgemisches
freigesetzt wird. Die Erwärmung erfolgt dabei vorzugsweise über die Transportflüssigkeit,
wobei eine entsprechende Wärmequelle in der Transportflüssigkeit und/oder außen an
der Wandung des Transport- und/oder Lagerbehälters 14 vorgesehen sein kann.
1. Verfahren zur Erzeugung von Gasclathraten, wobei zumindest ein für die Clathratbildung
erforderliches Reaktionsgas und zumindest eine für die Clathratbildung erforderliche
Reaktionsflüssigkeit in einen Reaktionsbehälter (5) eingeleitet werden,
wobei in dem Reaktionsbehälter (5) die Bedingungen mit der Maßgabe eingestellt werden,
dass eine Clathratbildung erfolgt,
wobei fernerhin die Bedingungen in dem Reaktionsbehälter (5) mit der Maßgabe eingestellt
werden, dass sich in einem Auslaufbereich des Reaktionsbehälters (5) clathrathaltiges
Eis bildet, das den Auslaufbereich reaktionsbehälterseitig verschließt,
wobei das clathrathaltige Eis mit zumindest einer Zerkleinerungsvorrichtung (11) in
Eisstücke zerkleinert wird und wobei die clathrathaltigen Eisstücke über eine an den
Auslaufbereich angeschlossene Transportleitung (12) abtransportiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das für die Clathratbildung eingesetzte Reaktionsgas
vor seiner Einleitung in den Reaktionsbehälter (5) gereinigt und komprimiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Reinigung und Komprimierung des Reaktionsgases
in zumindest einem Reinigungs-Nerdichtungsbehälter (1) durchgeführt wird, indem eine
Reinigungsflüssigkeit in den mit dem Reaktionsgas gefüllten Reinigungs-/Verdichtungsbehälter
(1) eingeführt wird, so dass das Reaktionsgas zum einen gereinigt wird und zum anderen
aufgrund der Füllung des Reinigungs-/Verdichtungsbehälters komprimiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei das gereinigte und komprimierte
Reaktionsgas unter Druck in den zumindest teilweise mit der Reaktionsflüssigkeit gefüllten
Reaktionsbehälter (5) eingeleitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Reaktionsflüssigkeit zur Einstellung
der Bedingungen im Reaktionsbehälter (5) kontinuierlich oder periodisch in den Reaktionsbehälter
(5) eingeleitet wird oder aus dem Reaktionsbehälter (5) abgezogen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Bildung des clathrathaltigen
Eises mit zumindest einer im Auslaufbereich angeordneten Kühleinrichtung (10) herbeigeführt
oder gefördert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei eine Transportflüssigkeit zugeführt
wird, die zum Transport der Eisstücke durch die Transportleitung (12) dient.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei eine Transportflüssigkeit eingesetzt wird, die zumindest
zum Teil der Reaktionsflüssigkeit entspricht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Transportflüssigkeit mit den
Eisstücken in einen Transport- und/oder Lagerbehälter (14) eingeführt wird und wobei
zumindest ein Teil der Transportflüssigkeit aus dem Transport- und/oder Lagerbehälter
(14) abgezogen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei zumindest ein Teil der aus dem Transport- und/oder
Lagerbehälter (14) abgezogenen Transportflüssigkeit wieder zurückgeführt wird für
den Transport der Eisstücke durch die Transportleitung (12).