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EP 1 653 003 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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03.05.2006 Patentblatt 2006/18 |
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Anmeldetag: 04.08.2005 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA HR MK YU |
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Priorität: |
29.10.2004 AT 18162004
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Anmelder: Franz Plasser
Bahnbaumaschinen-Industriegesellschaft m.b.H. |
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1010 Wien (AT) |
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Erfinder: |
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- Theurer, Josef
1010, Wien (AT)
- Lichtberger, Bernhard
4020, Linz (AT)
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Verfahren zum Unterstopfen von Schwellen |
(57) Zum Unterstopfen von Schwellen eines Gleises werden auf einem höhenverstellbaren
Stopfaggregat gelagerte Stopfpickel durch hydraulische Beistellantriebe in Gleislängsrichtung
zueinander beigestellt und durch einen Vibrationsantrieb in Vibrationen versetzt.
Jeder Stopfzyklus (sz) setzt sich aus einer Vibrationssequenz (x), bei der die Stopfpickel
(2) in Vibrationen versetzt werden, und einer vibrationslosen Sequenz (y), bei der
die Stopfpickel (9) vibrationsfrei sind, zusammen. Damit sind die aus den Schwingungen
resultierenden nachteiligen Einflüsse reduzierbar.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unterstopfen von Schwellen eines Gleises
gemäß den im Oberbegriff von Anspruch 1 angeführten Merkmalen.
[0002] Stopfaggregate zum Unterstopfen von Schwellen eines Gleises sind bereits vielfach
bekannt, wie z. B. durch US 4 240 352, AT 339 358, EP 0 331 956 oder US 4 068 595.
Die auf die Stopfpickel einwirkenden Vibrationen können entweder durch eine Exzenterwelle
oder durch hydraulische Impulse in einem Linearantrieb erzeugt werden, der gleichzeitig
auch die Beistellbewegungen der Stopfpickel ausführt.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Verfahrens
der gattungsgemäßen Art, mit dem eine Einsatzoptimierung eines Stopfaggregates erzielbar
ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Verfahren der eingangs genannten Art
durch die im Kennzeichen von Anspruch 1 angeführten Merkmale gelöst.
[0005] Durch dieses Verfahren wird die Vibration der Stopfpickel auf deren eigentlichen
Arbeitseinsatz reduziert, wodurch die aus der Vibration resultierenden nachteiligen
Auswirkungen auf das Stopfaggregat bzw. auch auf die Umwelt in Form von Lärm im Vergleich
zu der bisherigen Dauervibration um etwa zwei Drittel reduzierbar sind. Auch die in
der Arbeitskabine auf die Bedienungsperson nachteilig einwirkenden Schwingungen werden
erheblich reduziert.
[0006] Weitere Vorteile und Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen
und der Zeichnung.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 und 2 eine Ansicht einer Stopfmaschine bzw. eines Stopfaggregates,
Fig. 3 eine Darstellung der Absenkbewegungen der Stopfpickel und parallel dazu die
einzelnen Vibrationssequenzen.
[0009] Ein in Fig. 1 und 2 dargestelltes Stopfaggregat 1 weist zwei je mit einem Stopfpickel
2 verbundene, als Hebel wirksame Stopfwerkzeuge 3 auf, die in einer normal zu einer
Schwelle 4 verlaufenden Maschinenlängsrichtung 5 voneinander distanziert sind. Die
Stopfwerkzeuge 3 sind um eine Schwenkachse 6 verschwenkbar auf einem Werkzeugträger
7 gelagert und jeweils mit einem hydraulischen Beistellantrieb 8 verbunden. Dieser
ist jeweils über eine Anlenkstelle 9 am Werkzeugträger 7 angelenkt, der durch Antriebe
10 relativ zu einem Maschinenrahmen 11 einer Stopfmaschine 12 (Fig. 1) höhenverstellbar
ist. Diese ist durch einen Fahrantrieb 13 auf einem Gleis 14 verfahrbar.
[0010] Die als Linearantrieb wirksamen Beistellantriebe 8 sind derart ausgeführt, dass diese
nicht nur eine lineare Beistellbewegung 15, sondern gleichzeitig auch - in einer (z.B.
durch AT 339 358, EP 0 331 956 oder US 4 068 595) bekannten Weise - die für die Stopfpickel
2 erforderliche Vibration - mit einem schematisch angedeuteten Vibrationsantrieb 18
- erzeugen. Dazu werden die mit Wegaufnehmern 16 ausgestatteten Beistellantriebe 8
durch entsprechende Servoventile einer nicht näher dargestellten Hydraulikanlage angesteuert.
Dadurch kann die Beistellgeschwindigkeit, die Schwingungsamplitude, deren Form und
die Frequenz vorgegeben werden.
[0011] In Fig. 3 ist mit einer Linie a der angehobene Zustand der Stopfpickel 2 dargestellt,
in dem sich diese oberhalb der Schwelle 4 befinden und durch Vorfahrt der Stopfmaschine
12 ungehindert in Maschinenlängsrichtung 5 bewegbar sind. Durch eine darunter befindliche
Linie b ist die unterste Position der Stopfpickel 2 dargestellt, in der mit der Beistellbewegung
15 die Verdichtung von unterhalb der Schwelle 4 befindlichem Schotter 17 durchgeführt
wird. Eine unterste Linie t zeigt die für den Stopfvorgang benötigte Zeit sowie eine
Vibrationsfrequenz f.
[0012] Ein Stopfzyklus sz beginnt mit einer Absenkbewegung der Stopfpickel 2 von A nach
B durch Aktivierung des Antriebes 10 und Absenkung des Stopfaggregates 1. Anschließend
erfolgt durch Aktivierung der beiden Beistellantriebe 8 die Beistellbewegung 15 (von
B nach C) der beiden eingetauchten Stopfpickel 2 zueinander, um damit den dazwischen
befindlichen Schotter 17 zu verdichten. Nach der Schotterverdichtung erfolgt ein Anheben
der Stopfpickel 2 (von C nach D) und eine Vorfahrt des Stopfaggregates 1 zur nächsten
Schwelle 4 (von D nach E). Damit ist der zur Unterstopfung einer Schwelle 4 erforderliche
Stopfzyklus sz beendet.
[0013] Parallel dazu wird mit der genannten Absenkbewegung (Punkt A) der Vibrationsantrieb
18 zur Vibration der Stopfpickel 2 aktiviert und mit der Anhebung des Stopfaggregates
1 (Punkt C) automatisch deaktiviert. Damit setzt sich jeder Stopfzyklus sz aus einer
von A bis C dauernden Vibrationssequenz x und einer von C bis E dauernden vibrationslosen
Sequenz y zusammen.
[0014] Dies hat zur Folge, dass nunmehr die nachteiligen Auswirkungen der Stopfpickelschwingungen
wesentlich reduziert sind und eine deutlich höhere Lebensdauer des Stopfaggregates
1 zu erwarten ist. Außerdem wird weniger Lärm emittiert. Es ist von Vorteil und auch
einfach realisierbar, während des Eintauchvorganges (A-B) die Vibrationsfrequenz zu
erhöhen (z. B. 60 Hertz) und während des Verdichtvorganges (B-C) auf die bewährte
Frequenz von 35 Hertz zu reduzieren. Damit ist besonders bei verkrustetem Schotter
ein leichteres Eindringen der Stopfpickel 2 und damit eine erhöhte Stopfleistung sichergestellt.
[0015] Die Amplitude der schwingenden Stopfpickel 2 kann durch die elektronische Steuerung
des Vibrationsantriebes 18 vorgegeben werden. Folglich kann die Amplitude auch einfach
an die vorherrschenden Einsatzbedingungen angepasst werden (z.B. höhere Verdichtamplitude
bei lockerer Schotterbettung). Auch die Form der Amplitude kann beeinflusst werden.
Zum Beispiel könnte die Vorwärtsbewegung des Stopfpickels 2 während einer Amplitude
langsamer sein als die Rückwärtsbewegung (Sägezahnamplitude). Auch die Beistellgeschwindigkeit
kann den Einsatzbedingungen angepasst werden.
1. Verfahren zum Unterstopfen von Schwellen eines Gleises, wobei auf einem höhenverstellbaren
Stopfaggregat (1) gelagerte Stopfpickel (2) durch hydraulische Beistellantriebe (8)
in Gleislängsrichtung zueinander beistellbar und durch einen Vibrationsantrieb (18)
in Vibrationen versetzbar sind, und das Stopfaggregat (1) in einem - sich für jede
Unterstopfung wiederholenden - Stopfzyklus (sz) zum Eintauchen der Stopfpickel (2)
in Schotter (17) abgesenkt, nach Verdichtung des Schotters (17) hochgehoben und abschließend
zur Unterstopfung der nächsten Schwelle (4) weiterbewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Stopfzyklus (sz) aus einer Vibrationssequenz (x), bei der die Stopfpickel (2)
in Vibrationen versetzt werden, und einer vibrationslosen Sequenz (y), bei der die
Stopfpickel (2) vibrationsfrei sind, zusammengesetzt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vibrationssequenz (x) die Stopfpickel (2) in den Schotter (17) eingetaucht
sowie zur Schotterverdichtung zueinander beigestellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der vibrationslosen Sequenz (y) die Stopfpickel (2) hochgehoben und zur nächsten
Unterstopfung weiterbewegt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vibrationssequenz (x) aus zwei aufeinander folgenden Abschnitten mit unterschiedlicher
Stopffrequenz (f) der Stopfpickel (2) zusammengesetzt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stopfpickel (2) während des Eintauchens in den Schotter (17) mit einer Eintauchfrequenz
schwingen, die im Vergleich zur nachfolgenden Beistellfrequenz während der Beistellbewegung
der Stopfpickel (2) erhöht ist.
