(19)
(11) EP 1 653 172 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.05.2006  Patentblatt  2006/18

(21) Anmeldenummer: 05020545.9

(22) Anmeldetag:  21.09.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F25C 3/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 26.10.2004 DE 202004016505 U
23.04.2005 DE 202005006569 U

(71) Anmelder: Innovag AG Aktiengesellschaft für innovative Industrietechnik
85256 Pasenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Gall, Ulrich
    85302 Gerolsbach (DE)

(74) Vertreter: Graf, Helmut et al
Postfach 10 08 26
93008 Regensburg
93008 Regensburg (DE)

   


(54) Schneeraum


(57) Die Erfindung bezieht sich auf einen neuartigen Schneeraum mit einer einen Innenraum umschließenden Einhausung und mit wenigstens einer Beschneiungsvorrichtung an einem Deckenbereich des Innenraumes, die (Beschneiungsvorrichtung) aus einem von einem gekühlten Luftstrom (Schneiluft) durchströmten Gehäuse und wenigstens einer Zerstäubungsdüse innerhalb des Gehäuses besteht, der (Zerstäubungsdüse) gekühlte Luft unter Druck sowie gekühltes Wasser unter Druck zugeführt werden, sowie mit einer Anlage zur Bereitstellung der Schneiluft, der gekühlten Druckluft und des gekühlten Wassers.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schneeraum für den Aufenthalt von Personen, insbesondere zur Verwendung bei Saunen oder in Saunaanlagen.

[0002] Für eine Abkühlung des Körpers nach dem Aufheizen in einer Sauna stehen in Saunaanlagen in der Regel u.a. Tauchbecken zur Verfügung.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schnee- oder Abkühlraum aufzuzeigen, der bei Saunen oder in Saunaanlagen auch als Alternative zu einem Tauchbecken zur Abkühlung des Körpers verwendet werden kann.

[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Schneeraum entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet. Der Schneeraum kann entweder im Inneren eines Gebäudes aufgestellt werden oder aber auch als eigenständiges Gebäude im Freien.

[0005] Die Erzeugung des Schnees erfolgt im Bereich der Decke der Einhausung durch die dort vorgesehene Schneivorrichtung, und zwar in dem das Gehäuse dieser Schneivorrichtung durchströmenden Schneiluftstrom, d.h. noch innerhalb des Gehäuses in einer Atmosphäre, deren Klima (Temperatur und Luftfeuchtigkeit) unabhängig vom Klima innerhalb des Schneeraumes für die Schneebildung optimal eingestellt werden kann, d.h. mit geringer Luftfeuchtigkeit bei einer Temperatur deutlich unter dem Gefrierpunkt.

[0006] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figur, die in vereinfachter Darstellung einen beschneibaren Raum bzw. Schneeraum zeigt, näher erläutert.

[0007] Der Schneeraum 1 besteht u.a. aus einer einen Innenraum 2 umschließenden Einhausung 3 mit einer Umfangswand 3.1, die bei der dargestellten Ausführungsform von mehreren polygonartig aneinander anschließenden Wandelementen 3.1 gebildet ist, mit einer geschlossenen Decke 3.2 und mit einem Boden 3.3. Die Wandelemente der Umfangswand 3.1 sind jeweils mit einer großflächigen Isolierverglasung 4 versehen. Über eine Personenschleuse 5 ist der Innenraum für Personen zugänglich. Der Schneeraum 1 ist Bestandteil einer Fitness- und/oder Wellenessanlage mit Sauna usw.. Zumindest die Umfangswand 3.1, die Deckenwand 3.2 sowie auch die Wände und Türen der Schleuse 5 sind thermisch isoliert und beispielsweise doppelwandig mit zwischenliegender thermischer Isolierung aus Edelstahl gefertigt.

[0008] Im Innenraum 2 ist ein Beschneiungssystem vorgesehen, welches bei der dargestellten Ausführungsform von zwei Beschneiungsvorrichtung 6 gebildet ist. Jede Beschneiungsvorrichtung 6 besteht im Wesentlichen aus einem beidendig offenen, kreiszylinderförmigen und mit seiner Achse radial zur vertikalen Mittelachse M der Einhausung 3 orientierten Rohrstück oder Gehäuse 7. Die Enden der beiden um 180° um die vertikale Mittelachse M versetzten Gehäuse sind von dieser Mittelachse M sowie auch voneinander radial beabstandet.

[0009] Die Rohrstücke 7 sind an ihren der Mittelachse M entfernt liegenden Enden 7.2 mit einem Luftkanal 8 verbunden, über den von einem außerhalb der Einhausung 3 vorgesehenen Klimagerät als Luftstrom trockene kalte Luft (Schneiluft) zugeführt wird.

[0010] Innerhalb jedes Gehäuses 7 ist wenigstens eine Düse 9 vorgesehen, der einerseits Druckluft, die eine geringe Feuchtigkeit sowie eine Temperatur deutlich unter 0° C aufweist, sowie andererseits auch Wasser unter hohem Druck zugeführt wird. In der jeweiligen Düse 9 wird das Wasser mit der trockenen und sehr kalten Druckluft zerstäubt, so dass sich ein stark abgekühlter Wassernebel im Gehäuseluftstrom und aus diesem mit dem Gehäuseluftstrom mitgeführten Wassernebel schließlich Schnee bildet, wobei die Schneebildung noch innerhalb des Gehäuses 7 einsetzt.

[0011] Durch die Anordnung der Beschneivorrichtungen 6 ergibt sich auch noch ein besonderer Effekt dahingehend, dass sich die aus den rohrförmigen Gehäusen 7 austretenden Luftströme zu einem verwirbelten Luftbereich LB im oberen Bereich des Innenraumes 2 führen, in dem (Luftbereich) die Schneebildung besonders intensiv weiter erfolgt.

[0012] Zur Aufbereitung und Bereitstellung des den Düsen 9 zugeführten Wassers mit einer Temperatur unter 1°C bzw. mit einer Temperatur von etwa 0°C (Eiswasser) dient eine Anlage, die in einem Maschinenraum 10 untergebracht ist und im einfachsten Fall aus einem Kessel besteht, in welchem das zugeführte Wasser soweit abgekühlt wird, dass es im Kessel teilweise gefroren und teilweise noch flüssig für die Weiterleitung an die Düsen 9 vorliegt, und zwar unter Druck mittels einer Pumpe. Die Schneiluft und die den Düsen 9 zugeführten Druckluft wird ebenfalls in dieser Anlage erzeugt, in der die beispielsweise aus dem Innenraum 2 und dabei bevorzugt aus dem Bodenbereich des Innenraumes abgesaugte Luft getrocknet, komprimiert und abgekühlt wird, so dass diese Luft dann dem Verteilerkanal 8 als Schneiluft und den Düsen 9 als Druckluft mit einer Temperatur deutlich unter 0° C zugeführt wird. Die Temperatur der Schneiluft sowie der den Düsen 9 zugeführten Druckluft ist kleiner als -18°C. Die verwendeten Düsen 9 sind so ausgebildet, dass die durch das Zerstäuben des Wassers entstehenden Wassertröpfchen eine Größe kleiner als 100 µ aufweisen.

[0013] Der Vorteil der beschriebenen Konstruktion besteht u.a. darin, dass die Schneebildung weitestgehend unabhängig von dem Klima (Temperatur und Luftfeuchtigkeit) des Innenraumes 2 erfolgt, d.h. es ist lediglich notwendig, dass der Innenraum 2 auf eine Temperatur abgekühlt ist, die beispielsweise im Bereich von 0°C oder etwas tiefer liegt, aber deutlich über der Temperatur der Schneiluft, wobei die Luftfeuchtigkeit im Innenraum 2 deutlich höher ist als die Luftfeuchtigkeit in der Schneiluft.

[0014] Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch der der Erfindung zugrunde liegende Erfindungsgedanke verlassen wird.

Bezugszeichenliste



[0015] 
1
Einrichtung mit beschneibarem Innenraum
2
Innenraum der Einrichtung 1
3
Einhausung
3.1
Umfangswand der Einhausung 3
3.2
Decke der Einhausung 3
3.3
Boden der Einhausung 3
4
Isolierverglasung
5
Personensch leuse
6
Beschneiungsvorrichtung
7
Gehäuse der Beschneiungsvorrichtung 6
8
Luftkanal zum Zuführen der Schneiluft
9
Zerstäuberdüse
10
Anlage zur Versorgung der Schneivorrichtungen 6
LB
Luftbereich
M
vertikale Mittelachse der Einhausung 3



Ansprüche

1. Schneeraum mit einer einen Innenraum (2) umschließenden Einhausung (3) und mit wenigstens einer Beschneiungsvorrichtung (6) an einem Deckenbereich des Innenraumes (2), die (Beschneiungsvorrichtung) aus einem von einem gekühlten Luftstrom (Schneiluft) durchströmten Gehäuse (7) und wenigstens einer Zerstäubungsdüse (9) innerhalb des Gehäuses besteht, der (Zerstäubungsdüse) gekühlte Luft unter Druck sowie gekühltes Wasser unter Druck zugeführt werden, sowie mit einer Anlage (10) zur Bereitstellung der Schneiluft, der gekühlten Druckluft und des gekühlten Wassers, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anlage (10) das Wasser an der wenigstens einen Zerstäuberdüse (9) mit einer Temperatur kleiner 1 °C und die Schneiluft an die wenigstens eine Schneivorrichtung (6) mit einer Temperatur kleiner -18°C liefert, und dass die Zerstäuberdüse (9) so ausgebildet ist, dass die in der Zerstäuberluft enthaltenen Wassertröpfchen eine Größe kleiner 100µ aufweisen.
 
2. Schneeraum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneivorrichtung (6) horizontal oder im wesentlichen horizontal für einen horizontalen oder im wesentlichen horizontalen Austritt der Schneiluft ausgebildet ist.
 
3. Schneeraum nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Schneivorrichtungen (6) vorgesehen sind.
 
4. Schneeraum nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneivorrichtungen (6) mit den Achsen der Luftaustrittsöffnungen achsgleich oder im Wesentlichen achsgleich angeordnet sind, und zwar einander mit Abstand gegenüberliegend.
 
5. Schneeraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Personenschleuse (5) an einem Zugang in den Innenraum (2).
 
6. Schneeraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einhausung (3) eine Umfangswand (3.1) mit großflächigen, jeweils eine Isolierverglasung (4) besitzenden Fenstern aufweist.
 




Zeichnung