[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Speichern von Kabel bzw.
Kabelstücken, an ihren Enden. Insbesondere betrifft die Erfindung eine solche Einrichtung,
mit der die Kabel sowohl transportiert als auch einfach und praktisch dem Weiterverarbeitungsprozess
zugeführt werden können. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Speichern
von Kabeln, insbesondere mit der vorgenannten Einrichtung.
[0002] Aus der US-A-5 127 159 ist (dort z.B. in Figur 2B gut dargestellt) ein Kabelspeicher
aus nebeneinander liegenden Klemmeinrichtungen bekannt, in die die Kabelenden eingeklemmt
werden sollen. In die Klemmeinrichtungen werden die Kabelenden aber so eingeklemmt,
dass sie einer erheblichen Quer- und Längsbelastung ausgesetzt sind. Des weiteren
müssen die Kabel entweder - wiederum mit einer erheblichen Belastung für die Kabelenden
- herausgezogen werden oder aber es ist eine spezielle Einrichtung notwendig, um die
Kabelenden belastungsarm freizugeben.
[0003] Weiterhin weist der aus der US-A-5 127 159 bekannte Kabelspeicher den Nachteil auf,
dass eine Vielzahl von Kabelenden in der gleichen Klemmposition nur unter nochmals
erheblich gesteigerten Belastung für die Kabelenden gespeichert werden kann.
[0004] Die Bedienung eines solchen vorstehend beschriebenen Kabelspeichers ist aus der US-A-5
606 795 grundsätzlich bekannt, ohne dass aber die vorstehend bezeichneten Probleme
gelöst würden.
[0005] Eine Greifvorrichtung zum Behandeln der Kabelenden ist auch aus der EP-A-0 494 570
sowie aus der EP-A-0 584 493 bekannt.
[0006] Grundsätzlich bekannt sind so genannte Revolverspeicher, in denen die Kabelenden
typischerweise auf einem Umfang angeordnet sind. Solche Speichereinheiten eignen sich
besonders gut für eine automatische, programmierte Weiterverarbeitung. Für eine manuelle
Weiterverarbeitung erscheinen solche Revolveranordnungen aber weniger geeignet.
[0007] Es ist also die Aufgabe der Erfindung, einen Kabelspeicher vorzuschlagen, bei dem
die Belastung auf die Kabel, insbesondere beim Vorgang des Speicherns, möglichst gering
gehalten werden kann. Weiterhin soll der Vorgang des Freigebens der Kabel möglichst
einfach gehalten werden können. Der Kabelspeicher soll dabei möglichst mit einer der
oben zitierten, vorbekannten Greifeinrichtungen bedient werden können. Eine händische
Weiterverarbeitung - nämlich die Entnahme der Kabel aus dem Speicher - soll in jedem
Fall möglich sein.
[0008] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Einrichtung nach Anspruch 1. Dabei haben
die Massnahmen der Erfindung zunächst einmal zur Folge, dass insbesondere beim Speichern
eines wie auch einer Vielzahl von Kabelenden in der gleichen Speichereinheit die Kabelenden
keiner wesentlichen mechanischen Belastung ausgesetzt sind. Weiterhin können die aus
der EP-A-0 494 570 sowie aus der EP-A-0 584 493 bekannten Greifvorrichtungen grundsätzlich
verwendet werden.
[0009] Die Lösung gemäss der vorliegenden Erfindung besticht in erster Linie dadurch, dass
sich die Federkraft des an seiner Schulter nach unten gedrückten Schiebers in keiner
Weise auf die Beanspruchung des Kabels beim Einführen in den Speicher auswirkt. Die
schonende Behandlung ist selbstverständlich insbesondere dann gegeben, wenn nur ein
Kabel in einen Speicher eingesetzt wird. Sie bleibt aber auch dann schonend, wenn
mehrere Kabel eingeführt werden.
[0010] Insbesondere ist auch das Entnehmen der oder des Kabels aus dem Speicher durch ein
einfaches Drücken der Wippe durch einen Finger besonders einfach und schonend.
[0011] Die Federkraft des Schieberblocks beeinflusst die Klemmkraft auf das Kabel. Das Schliessen
des als Wippe ausgebildeten Verschlusselementes wird insbesondere durch den Drehpunkt
und dessen Federkraft bestimmt.
[0012] In einer speziellen Ausführung der Erfindung kann die Federkraft des Schiebers eingestellt
werden, um den Kabelspeicher gemäss der vorliegenden Erfindung ohne Austauschen der
Feder an die unterschiedlichen Begebenheiten anpassen zu können.
[0013] Der hier vorgestellte Kabelspeicher besticht insbesondere dadurch, dass er leicht
ist, einfach und günstig in der Herstellung. Im Gegensatz zu vielen Kabelspeicher
gemäss dem Stand der Technik kommt dieser Kabelspeicher vollständig ohne Druckluft
aus und ist somit ideal für den Transport der Kabel im Speicher.
[0014] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
dargelegt.
[0015] Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschriebenen, erfindungsgemäss zu verwendenden Elemente unterliegen in ihrer Grösse,
Formgestaltung, Materialverwendung und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen,
so dass die in dem jeweiligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt
Anwendung finden können.
[0016] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der dazugehörigen Zeichnungen, in denen -
beispielhaft - eine Einrichtung und ein dazugehöriger Verfahrensablauf zur vorliegenden
Erfindung erläutert wird.
[0017] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen Kabelspeicher gemäss der vorliegenden Erfindung in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 2
- den Kabelspeicher nach Fig. 2 von der Seite;
- Fig. 3
- zwei aneinander angeordnete Kabelspeicher nach Fig. 1 von der Seite als funktionale
Schnittzeichnung;
- Fig. 4
- eine Vielzahl von Kabelspeicher auf einer Schiene angeordnet mit einer Greifeinrichtung
zum bedienen eines der Speicher;
- Fig. 5
- den Betrieb einer Greifvorrichtung in Zusammenspiel mit den Kabelspeichern auf mehreren
Schienen;
- Fig. 6
- eine Anlage zum Betrieb der Kabelspeicher nach Fig. 1 mit den wesentlichen Elementen;
und
- Fig. 7
- die Anlage nach Fig. 6 mit der Kabelwanne.
[0018] Der in Figur 1 und 2 als Ganzes mit 10 bezeichnete Kabelspeicher weist zwei miteinander
verbundene Seitenteile 12 und 14 auf, die einen Spalt zur Aufnahme eines oder einer
Vielzahl von Kabeln bzw. Kabelenden 20 ausbilden. Nach unten ist der Spalt durch einen
Block 30 begrenzt. Der Block 30 ragt dabei über die Länge der Seitenteile 12 und 14
substantiell heraus und bildet so - im vorliegenden Ausführungsbeispiel - auf beiden
Seiten eine Schulter. Weiterhin ist der Schieberblock 30 vertikal federnd ausgebildet,
im Ausführungsbeispiel durch eine Feder 52, auf die er gelagert ist.
[0019] Nach oben kann der Spalt für die Kabel durch ein Verschlusselement 16 geschlossen
oder geöffnet werden. Das Verschlusselement 16 ist um eine Achse 40 im linken Seitenteil
14 gelagert und wird durch eine weitere Feder 54 gegen die Innenwand des rechten Seitenteils
12 gedrückt. Durch einen Hebel 50 kann das Verschlusselement aber geöffnet werden
und die Kabel so freigeben. Der Fachmann wird erkennen, dass die Lage der Achse bzw.
der Drehpunkt für die Kräfteverhältnisse und damit für die Belastung, die auf das
Kabel oder Kabelende wirkt, wesentlich sein kann.
[0020] Die obere Schrägflanke des Verschlusses 16 ist sehr schräg ausgebildet, um die Belastung,
der das Kabel bei Einführen ausgesetzt ist, möglichst gering zu halten. Die untere
Flanke ist dagegen im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit einem Winkel von ca. 45°
ausgebildet, so dass - im Zusammenspiel mit der Federkraft der Feder 54 - das Kabel
oder die Kabel im Kabelspeicher festgehalten werden.
[0021] In Figur 3 ist eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt,
bei der die vorstehend beschriebenen Kabelspeicherelemente aneinandergesetzt sind.
Dabei ist das rechte Seitenteil des dargestellten linken Speicherelementes als linkes
Seitenteil des rechten Speicherelementes ausgebildet. Bei einer Vielzahl von miteinander
verbundenen Speicherelementen ist also nur das rechte Abschlusselement als Seitenteil
12 ausgebildet.
[0022] In Figur 4 ist die Wirkweise der vorliegenden Erfindung besonders dargestellt. Hier
sind eine Vielzahl von Speicherelementen 10 auf einer Schiene 80 angeordnet. In dieser
Darstellung ist das letzte rechte Seitenteil 12 bzw. ein weiteres Element 14 weggelassen,
um die Funktionsweise besser zeigen zu können. Ein Greifer 110, der mit einem Kabel
20 bestückt ist, drückt hierbei die Schultern des Blockes 30 herunter und gibt somit
einen vergrösserten Speicherraum frei. Dann gibt der Greifer 110 das Kabel 20 durch
Öffnen seiner Greifelemente frei und der Speicherraum wird dadurch, dass der Block
30 zurückgedrückt wird, wieder so klein, wie das Kabelmass dies verlangt. Selbstverständlich
kann ein Kabel oder Kabelende auch händisch in den Kabelspeicher eingeführt werden,
z.B. indem man die Schulter des Schieberblocks herunterdrückt und das Kabel somit
den als Wippe ausgebildeten Verschluss 16 automatisch öffnet.
[0023] Dieser Zusammenhang ist in Figur 5 nochmals in einem anderen Massstab dargestellt,
wobei eine Vielzahl von Speicherelementen 10 jeweils dargestellt sind, die aus den
Teilen 14 und einem Abschlussteil 12 gebildet sind. Diese Speicherelemente sind auf
einer Schiene 80 angeordnet. Die Schiene 80 weist dabei an beiden Enden einen Griff
90 auf, der grundsätzlich zwei Funktionen hat. Einerseits ist dieser Griff 90 als
ganz herkömmlicher Tragegriff für die Schienen und damit für die Vielzahl von Speicherelementen
gedacht und ausgebildet.
[0024] Wie in Figur 6 aber gezeigt, werden die mit den einzelnen Kabelspeichern 10 bestückten
Schienen 80 auf einer Bestückungsanlage 200 von links in der hinteren Reihe 210 -
im vorliegenden Ausführungsbeispiel händisch - eingeschoben. Sie werden dann nach
rechts geschoben, soweit dort Platz für eine solche Schiene 80 ist. Wenn nun die rechte
Schiene 80 mit dem Bestücken von Kabeln oder Kabelenden 20 an der Reihe ist, wird
diese Schiene 80 - im Ausführungsbeispiel von Handlingseinheiten durch Anheben, nach
vorne Versetzen und wieder Absenken - in die Bestückungsposition in eine vordere Reihe
220 gebracht und mit den Greifern 110 bestückt. Danach kann mittels Greifern 110 die
bestückte Schiene 80 am Griff 90 nach links ausgeschoben werden. Im Ausführungsbeispiel
sind drei nebeneinander angeordnete Greifer 110 vorgesehen, damit die Greifer 110
auch Kabelenden mit einem Doppelcrimpanschluss versorgen können. Es sind aber selbstverständlich
auch andere Anordnungen von Greifern (z.B. zwei oder mehr als drei) möglich. Vor der
vorderen Reihe 220 ist - wie in Figur 7 gezeigt - eine Kabelwanne 250 vorgesehen,
damit die Kabelschlaufen geschützt bewegt werden können.
[0025] In diesem Ausführungsbeispiel ist es vorgesehen, dass die Kabelspeicher auf der Schiene
80 dann, wenn sie die linke Position in der vorderen Reihe 220 erreicht haben, händisch
weiter versorgt werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, diese Versorgung robotertechnisch
vorzusehen.
[0026] In dieser Ausführung ist es besonders vorteilhaft, dass das Verschieben der Schienen
80 in der vorderen bzw. auch in der hinteren Reihe 220 bzw. mit den Greifern 110 ausgeführt
werden kann, indem einer der Greifer 110 an einem der oben beschriebenen und dafür
ausgebildeten Griffen 90 angreifen und die Schiene 80 an diesem Griff verschieben.
1. Einrichtung zum Speichern von Kabeln (20), insbesondere von Kabelenden, mit
- einem einen Spalt aufweisenden Speicherkörper (12, 14), und
- einem als Klemmmittel ausgebildeten Haltemittel (16, 30) zum Halten der Kabel (20)
im Spalt, durch das im klemmenden Zustand ein in Kabellängsrichtung (C) jeweils offenen
Kabelraum ausgebildet wird, durch den die Kabel (20) gehalten werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Klemmmittel einen durch ein erstes Federmittel (52) in eine erste, im wesentlichen
senkrecht auf der Kabellängsrichtung stehenden Richtung (A) gedrückten Basisblock
(30) und ein Verschlussteil (16) aufweist, wobei der Block und das Verschlussteil
zusammen mit Teilen des Speicherkörpers den Kabelraum ausbilden,
- wobei der Basisblock (30) zumindest auf einer Seite in Kabellängsrichtung eine Schulter
aufweist, die über den Speicherkörper (12, 14) herausragt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wobei der Basisblock (30) zu beiden Seiten in Kabellängsrichtung Schultern aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussteil (16) als durch ein zweites Federmittel in eine zweite, im wesentlichen
senkrecht sowohl auf der Kabellängsrichtung, wie auch auf der ersten Richtung stehenden
Richtung (B) gedrückte Schnappeinrichtung ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein Bedienungsmittel (50) zum Öffnen des Verschlussteils (16).
5. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Federmittel (52) zum Einstellen einer bestimmten Federkraft einstellbar
ausgebildet ist.
6. Kabelspeichervorrichtung aus einer Vielzahl von hintereinander angeordneten Einrichtungen
(10) nach Anspruch 1 bis 5.
7. Kabelspeichervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtungen zum Speichern der Kabel (20) auf einer Schiene (80) angeordnet
sind.
8. Kabelspeichervorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch Halte- und Führungsgriffe (90), die so ausgebildet sind, dass die Schienen (10) mit
den Kabelspeichern (10) in einer Führung an den Griffen (90) geschoben werden können.
9. Verfahren zum Speichern von Kabeln (20) oder Kabelenden in einer Speichereinrichtung,
insbesondere mit Hilfe einer Speichereinrichtung (10) nach Anspruch 1 bis 4 oder einer
Kabelspeichervorrichtung nach Anspruch 5 bis 7, gekennzeichnet durch die Schritte, dass ein Kabelgreifer (110), der ein Kabel (10) fasst, die Schultern
eines Blockes (30) der Speichereinrichtung (10) herunterdrückt und damit einen Speicherraum
erweitert, wobei das Kabel oder Kabelende (20) ein Verschlussmittel (16) des Kabelspeichers
(10) beim Durchführen kurzfristig öffnet, dem Freigeben des Kabels oder Kabelendes
(20) durch den Kabelgreifer (110) und das Anheben des Kabelgreifers (110), wodurch die Schultern
des Blockes freigegeben werden, und der Kabelspeicherraum sich so verkleinert, dass
das Kabel oder Kabelende (20) klemmend gehalten wird.