[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Spannen von Gegenständen, insbesondere
Werkzeugen, Werkstücken oder Vorrichtungen, in Bearbeitungsmaschinen, mit einer Basis
mit Befestigungsmitteln zum Befestigen der Spannvorrichtung an einem Maschinentisch
der Bearbeitungsmaschine und mit einem zum Spannen des Gegenstandes auf die Basis
zu bewegbaren Spanneisen.
[0002] Derartige Spannvorrichtungen sind beispielsweise als Schwenkspanner allgemein bekannt.
Ein Gehäuse des Schwenkspanners wird mit einer Basis auf einem Maschinentisch verschraubt.
In das Gehäuse ist ein Kolben hydraulisch einziehbar, der an seinem freien Ende das
Spanneisen trägt. Durch Einziehen des Kolbens in das Gehäuse wird der Kolben zunächst
um seine Längsachse verschwenkt. Sodann senkt sich durch weiteres Einziehen des Kolbens
das Spanneisen auf den Gegenstand, meist ein Werkstück, ab und spannt dieses auf dem
Maschinentisch. Der Maschinentisch selbst dient dabei als Gegenlager zum Aufbringen
der Spannkraft. Ein Beispiel für einen solchen Schwenkspanner ist aus der DE 102 52
549 A1 bekannt.
[0003] Nachteilig bei dieser Anordnung ist, daß der Maschinentisch selbst in den Kraftfluß
zum Spannen des Werkstücks eingebunden ist. Das Werkstück übt eine Druckkraft auf
den Maschinentisch aus, während eine Befestigungsschraube zum Befestigen des Gehäuses
des Schwenkspanners auf dem Maschinentisch, welche dem Werkstück zugewandt ist, eine
Zugkraft auf den Maschinentisch ausübt. Befestigungsabschnitte auf der dem Werkstück
abgewandten Seite des Gehäuses üben wiederum eine Druckkraft auf den Maschinentisch
aus. Hierdurch wird der Maschinentisch auf Biegung beansprucht und entsprechend verformt.
Dieses ist bei der heute oft geforderten hochgenauen Bearbeitung von Werkstücken unerwünscht,
da es zu Lasten der Bearbeitungsgenauigkeit geht. Ferner kann es aufgrund der Verformungen
zu Verschiebungen des Werkstücks mit weiter verschlechterter Bearbeitungsgenauigkeit
kommen.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung das Problem zugrunde, eine Spannvorrichtung
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß die Einleitung von Biegemomenten
in den Maschinentisch durch Spannkräfte und die Gefahr von Werkstückverschiebungen
beim Spannen vermieden wird.
[0005] Zur Lösung dieses Problems ist die erfindungsgemäße Spannvorrichtung dadurch gekennzeichnet,
daß die Basis ein Auflager für den Gegenstand aufweist, derart, daß der Gegenstand
beim Spannen zwischen dem Spanneisen und dem Auflager gespannt ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird der Gegenstand, also im allgemeinen das Werkstück, zwischen
der Basis und dem Spanneisen eingespannt. Es ergibt sich ein geschlossener Kraftkreislauf
vom Spanneisen über das Werkstück in die Basis, das Gehäuse und den Kolben wieder
in das Spanneisen. Krafteinleitungen infolge der Spannkräfte in den Maschinentisch
sind vollständig vermieden. Demnach treten auch keine Biegebeanspruchungen und dadurch
hervorgerufene Verformungen in dem Maschinentisch oder Werkstückverschiebungen auf.
Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung ist damit auch zum Spannen von Werkstücken für
die hochgenaue Bearbeitung hervorragend geeignet. Es lassen sich deshalb sehr einfache
Spannvorrichtungen gestalten.
[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Auflager höhenverstellbar, wobei es
vorzugsweise auch in der Höhe festsetzbar ist. Dieses kann durch eine Schraube mit
selbsthemmendem Gewinde oder, bei druckmittelbetätigtem Auflager, mittels eines Klemmkolbens
oder dergleichen geschehen. Bei Spannvorrichtungen mit derartigem Auflager wird häufig
zunächst das Werkstück positioniert und sodann das Auflager zur Anlage an das Werkstück
gebracht und schließlich der beispielsweise Schwenkspanner betätigt. Diese Reihenfolge
läßt sich durch geeignete Zuschaltventile regeln, so daß zunächst das Auflager betätigt,
sprich in seiner Höhe eingestellt und sodann in der Höhe festgesetzt und schließlich
die eigentliche Spannvorrichtung, beispielsweise der Schwenkspanner, betätigt wird.
[0008] Bei solchen Spannvorrichtungen wird infolge der Spannkraft ein Biegemoment auf die
Kolbenstange ausgeübt. Um dem entgegenzuwirken, ist es vorteilhaft, ein Gegenlager
vorzusehen, welches dem durch die Spannkraft eingeleiteten Biegemoment entgegenwirkt.
Dieses Gegenlager sollte ebenfalls an der Basis angeordnet sein, so daß auch durch
dieses Gegenlager keine Beigemomente in den Maschinentisch eingeleitet werden.
[0009] Vorzugsweise übt das Gegenlager wenigstens eine Kraftkomponente rechtwinklig zur
Spannkraft aus, welche dem durch die Spannkraft in den Kolben eingeleiteten Biegemoment
entgegenwirkt. Dieses führt dazu, daß die durch das Gegenlager eingeleitete Kraft
nicht oder nur zum Teil zu Lasten der Spannkraft geht. Ein solches Gegenlager kann
eine Rampe mit einer zum Spanneisen abfallenden Schräge aufweisen, die mit einem Keil
zusammenwirkt. Dabei ergibt sich eine durch das Gegenlager ausgeübte Kraft auf den
Kolben, welche sowohl eine Kraftkomponente rechtwinklig zur Spannkraft, als auch parallel
zur Spannkraft aufweist. Zusätzlich oder alternativ kann das Gegenlager auch einen
druckmittelbetätigten Kolben aufwiesen, welcher rechtwinklig zur Spannkraft gerichtet
ist. In diesem Fall ergibt sich eine ausschließlich rechtwinklig zur Spannkraft gerichtete
Gegenkraft, so daß die Spannkraft unbeeinflußt bleibt.
[0010] Es sind druckmittelbetätigte Spannvorrichtungen bekannt, welche über gesonderte Druckmittelleitungen
mit Druckmittel beaufschlagt werden. Ebenso sind druckmittelbetätigte Spannvorrichtungen
bekannt, welche über Druckmittelversorgungsbohrungen im beispielsweise Maschinentisch
oder einer anderen Einrichtung einer Werkzeugmaschine, an der sie befestigt sind,
mit Druckmittel versorgt werden. Diese Variante hat den Vorteil, daß keine gesonderten,
unter Umständen störenden Druckmittelleitungen vorhanden sind. Dabei wird der Spannvorrichtung
über korrespondierende Durchführungen oder Kupplungen das Druckmittel zugeführt. Aufgrund
des Drucks des Druckmittels wirkt auf die entsprechende Kontaktfläche zwischen der
Spannvorrichtung und dem beispielsweise Maschinentisch eine die Durchführungen oder
Kupplungen auseinander drückende, trennende Kraft, was zu Dichtigkeitsproblemen führen
kann. Bei einer auch unabhängig denkbaren Weiterbildung der Spannvorrichtungen sind
die Durchführungen oder Kupplungen in der Nähe eines Befestigungsmittels, beispielsweise
Schraube, für die Spannvorrichtung oder gar durch das Befestigungsmittel hindurch
geführt. Aufgrund des geringen oder nicht vorhandenen Abstandes zwischen den Durchführungen
bzw. Kupplungen und dem Befestigungsmittel ergibt sich ein kleiner oder kein Hebelarm,
so daß sich aufgrund der trennenden Kraft nur kleine Verformungen ergeben.
[0011] Ein weiterer Aspekt der Erfindung befaßt sich mit der Krafteinleitung der auf das
Werkstück einwirkenden Bearbeitungskräfte etc. in den Maschinentisch oder dergleichen.
Auch diese Kräfte führen zu elastischen Verformungen an dem Maschinentisch und damit
zu höheren Fertigungstoleranzen. Dieses läßt sich minimieren, indem das Befestigungsmittel
oder eines von mehreren Befestigungsmitteln in Spannrichtung gesehen mit der Auflage
für das Werkstück fluchtet. Die auf das Werkstück wirkenden Kräfte werden dann ohne
Hebelarm in den Maschinentisch oder dergleichen Eingeleitet und damit auch biegemomentfrei.
Wo dieses aus Platzgründen nicht möglich ist, sollte das betreffende Befestigungsmittel
möglichst nahe an die Auflage herangebaut sein. Ggf. können auch zwei oder mehr Befestigungsmittel
eng um die Auflage herum eingesetzt werden. Dabei sollte die Summe der aufgrund von
Bearbeitungskräfte durch die betreffenden Befestigungsmittel durchgeleiteten Kräfte
möglichst nahe an der Auflage, möglichst in Spannrichtung gesehen zu ihr fluchtend,
angreifen.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel für eine Spanneinrichtung mit den Erfindungsmerkmalen
in Seitenansicht,
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel für eine Spanneinrichtung mit den Erfindungsmerkmalen
in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel für eine Spanneinrichtung mit den Erfindungsmerkmalen
in Seitenansicht,
- Fig. 4
- ein viertes Ausführungsbeispiel für eine Spanneinrichtung mit den Erfindungsmerkmalen
in Seitenansicht,
- Fig. 5
- die Spanneinrichtung gemäß Fig. 4 in Draufsicht,
- Fig. 6
- ein fünftes Ausführungsbeispiel für eine Spanneinrichtung mit den Erfindungsmerkmalen
in Seitenansicht,
- Fig. 7
- eine Variante zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6,
- Fig. 8
- eine weitere Variante zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6,
- Fig. 9
- die Spanneinrichtung gemäß Fig. 6 in Draufsicht, teilweise geschnitten,
- Fig. 10
- ein sechstes Ausführungsbeispiel für eine Spanneinrichtung mit den Erfindungsmerkmalen
in Seitenansicht, und
- Fig. 11
- ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Spanneinrichtung mit den Erfindungsmerkmalen
in Seitenansicht.
[0013] Fig. 1 zeigt einen Schwenkspanner 10. Der Schwenkspanner 10 weist ein Gehäuse 11
und eine Kolbenstange 12 auf, die in an sich bekannter Weise in das Gehäuse 11 hydraulisch
eingezogen wird. Am freien Ende der Kolbenstange 12 ist ein Spanneisen 13 befestigt,
welches ebenfalls in an sich bekannter Weise ein Druckstück 14 trägt. Im vorliegenden
Fall ist das Druckstück 14 der ballige Kopf einer Schraube, welche mit ihrem Gewindebolzen
15 in ein Gewinde am Spanneisen 13 eingeschraubt und mittels einer Kontermutter 16
in ebenfalls an sich bekannter Weise gesichert ist.
[0014] Am Gehäuse 11 ist eine Basis 17 angeformt, in welche, im vorliegenden Fall abgestufte,
Bohrungen 18 eingelassen sind. Die Bohrungen 18 dienen zur Aufnahme von Befestigungsschrauben,
mittels derer der Schwenkspanner 10 an einem Maschinentisch angeschraubt werden kann.
Die Bohrungen 18 sind also gleichsam an der Basis angeordnete Befestigungsmittel für
den Schwenkspanner 10. In der Nähe einer oder mehrer dieser Bohrungen 18 ist auch
die Druckmittelversorgung für den Schwenkspanner 10 vorgesehen.
[0015] Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, lädt die Basis 17 gegenüber dem Gehäuse 11 soweit
aus, daß ein Steg 19 der Basis 17 unterhalb des Druckstückes 14 angeordnet ist. An
der dem Druckstück 14 zugewandten Seite des Steges 19 ist ein Auflager 20 für ein
Werkstück angeordnet. Dieses Auflager 20 ist im vorliegenden Fall wiederum in den
Steg 19 eingeschraubt und mittels einer Kontermutter 21 gesichert.
[0016] Bei dem Schwenkspanner 10 wird also das Werkstück zwischen dem Druckstück 14 und
dem Auflager 20 gespannt. Die Basis 17 dient demnach über das Auflager 20 als Gegenlager
für die durch das Druckstück 14 auf das Werkstück ausgeübten Spannkräfte. Innerhalb
des Schwenkspanners 10 ergibt sich ein geschlossener Kraftkreislauf, wie durch den
fettgedruckten Kreis 22 illustriert.
[0017] Bei dem Schwenkspanner 10 gemäß Fig. 1 treten beim Spannen des Werkstücks nicht unerhebliche
Biegekräfte auf den Kolben 12 auf. Der in Fig. 2 gezeigte Schwenkspanner 23 weist
deshalb ein Gegenlager 24 auf, welches ebenfalls an der Basis 17 angeordnet ist. Im
übrigen entspricht der Schwenkspanner 23 gemäß Fig. 2 dem Schwenkspanner 10 gemäß
Fig. 1, so daß gleiche Bauteile mit denselben Bezugsziffern bezeichnet sind. Es sind
jedoch folgende Abweichungen vorhanden:
Das Spanneisen 13 ist als zweiarmiger Hebel ausgebildet und mittels eines Gelenks
25 an der Kolbenstange 12 schwenkbar um eine senkrecht zur Kolbenlängsachse verlaufende
Schwenkachse gelagert. An seinem einen Ende trägt das Spanneisen 13 das Druckstück
14, welches wiederum in das Spanneisen 13 eingeschraubt und mittels der Kontermutter
16 gesichert ist.
[0018] An seinem gegenüberliegenden Arm trägt das Spanneisen 13 ein Gegendruckstück 26,
welches ebenfalls als Schraube ausgebildet und in das Spanneisen 13 eingeschraubt
sowie mittels einer Kontermutter 27 gesichert ist. Unterhalb des Druckstücks 26 ist
auf die Basis 17 ein Auflager 28 aufgeschraubt, welches über eine Schraube 29 in seiner
Höhe einstellbar ist.
[0019] Ein Werkstück 30 wird bei dem Schwenkspanner 23 gemäß Fig. 2 direkt zwischen dem
Druckstück 14 und der Basis 17, mittels derer der Schwenkspanner 23 am Maschinentisch
31 befestigt ist, gespannt. Es ergibt sich ein geschlossener Kraftkreislauf, in den
jedoch das Gegenlager 24 einbezogen ist.
[0020] Fig. 3 zeigt einen Spanner 32 analog zum Schwenkspanner 23 gemäß Fig. 2, so daß gleiche
Bauteile wieder mit denselben Bezugsziffern bezeichnet sind. Das Auflager 20 und/oder
das Gegenlager 24 sind jedoch druckmittelbetätigt, konkret hydraulisch betätigt, und
legen sich beim Spannen eines Werkstücks in der Endposition an. Hierzu dienen jeweils
Druckmittelzylinder 33.
[0021] Im übrigen besitzt der Spanner 32 gemäß Fig. 3 auf der in Fig. 3 linken Seite als
Gegenlager 24 ein in seiner (End-)Position definiertes Gegendruckstück 26, während
das Auflager 20 eine einstellbare Endposition besitzt. Im übrigen läßt Fig. 3 aber
erkennen, daß der Spanner 32 sehr symmetrisch ausgebildet ist. Es wäre demnach auch
leicht möglich, an beiden Armen des Spanneisens 13 ein Druckstück 14 vorzusehen und
entsprechend auf der Basis 17 zu beiden Seiten des Gehäuses 11 ein Auflager 20 anzuordnen,
so daß mit dem Spanner 32 gleichzeitig zwei Werkstücke gespannt werden könnten.
Wie Figur 3 gut zu entnehmen ist, fluchten die Unterseiten des Gegendruckstücks 26
und des Druckstücks 14 in senkrecht zur Kolbenachse (Kolbenstange 12) gesehener Richtung.
Dieses vermeidet Seitenbewegungen.
[0022] In Fig. 4 und 5 ist ein Schwenkspanner 34 gezeigt, der weitestgehend dem Schwenkspanner
10 gemäß Fig. 1 entspricht, so daß die gleichen Bauteile mit denselben Bezugsziffern
bezeichnet sind. Wie schon beim Schwenkspanner 32 gemäß Fig. 3 ist hier die Basis
17 aber nicht gleichsam als Kragen am Gehäuse 11 angeordnet. Vielmehr ist das Gehäuse
11 auf der Basis 17 stehend angeordnet. Hierdurch und durch den geschlossenen Kraftfluß
der Spannkräfte innerhalb des Schwenkspanners 34 ist es möglich, diesen Schwenkspanner
34 mit Spannpratzen 35 auf einem Maschinentisch zu befestigen. Dabei werden die Spannpratzen
35 in an sich bekannter Weise in T-Nuten am Maschinentisch befestigt, so daß sich
eine sehr flexible Wahl der Spannposition ergibt.
[0023] In Fig. 6 bis 9 ist ein Schwenkspanner 36 analog zum Schwenkspanner 10 gemäß Fig.
1 gezeigt. Das Auflager 20 ist hier aber analog zum Auflager des Spanners 32 gemäß
Fig. 3 ausgebildet, nämlich mit einem Druckmittelzylinder 33. Der Druckmittelzylinder
33 wird dabei über ein Zuschaltventil 37 angesteuert, so daß nur eine Druckmittelleitung,
bei doppelt wirkenden Elementen zwei Leitungen, erforderlich sind. Das Zuschaltventil
37 regelt die Folge "Anlegen an das Werkstück und Spannen des Werkstücks".
[0024] Ähnlich wie in Figur 6 läßt sich durch einen Zwischenflansch 17a (Figur 7 und Figur
8) eine Einheit schaffen, die auf oder in eine Vorrichtung eingebaut werden kann und
die keine Verformungen in die Vorrichtung selbst einleitet. Wichtig ist, das Spannelemente
und Schützelemente am Zwischenflansch 17a befestigt werden und der Zwischenflansch
17a wiederum in der Vorrichtung.
[0025] Wie bereits im Zusammenhang mit Fig. 1 dargelegt, kommt es beim Schwenkspanner 10
gemäß Fig. 1, aber auch bei den Schwenkspannern 34 gemäß Fig. 4 und 5 sowie 36 gemäß
Fig. 6 bis 9, zu Biegemomenten auf die Kolbenstange 12, was bei den Schwenkspannern
23 und 32 gemäß Fig. 2 und 3 durch das Gegenlager 24 vermieden ist. Nachteilig bei
dem Gegenlager 24 ist aber, daß hierdurch die vom Kolben 12 ausgeübte Spannkraft sich
auf das Druckstück 14 und das Gegenlager 24 verteilt, so daß die zur Verfügung stehende
Spannkraft reduziert ist. Zur Vermeidung dieses Nachteils sind bei den Schwenkspannern
38 und 39 gemäß Fig. 10 bzw. Fig. 11 horizontal wirkende Gegenlager 40 bzw. 41 vorgesehen.
Beim Schwenkspanner 38 gemäß Fig. 10 ist das Abstützelement 40 als schiefe Ebene ausgebildet.
Beim Absenken des Spanneisens 13 zum Spannen eines Werkstücks gleitet ein Keil 42
am Spanneisen 13 an einer Rampe 43 des Gegenlagers 40. Aufgrund der Winkellage des
Keils 42 und der Rampe 43 ergibt sich eine horizontale Kraftkomponente, welche dem
Biegemoment auf den Kolben 12 aufgrund der Spannkraft entgegenwirkt. Gleichzeitig
ergibt sich je nach Winkellage auch eine vertikale Komponente, die im vorliegenden
Fall jedoch nicht mehr so stark ist, so daß ein weitaus größerer Anteil in der durch
den Kolben 12 bereitgestellten Kraft auch tatsächlich in die Spannkraft umgesetzt
werden kann.
[0026] Bei dem Schwenkspanner 39 gemäß Fig. 11 weist das Gegenlager 41 einen Hydraulikkolben
44 auf, welcher in einer Zylinderbohrung 45 des Gegenlagers 41 geführt ist. Während
des Spannens des Werkstücks wird auch der Hydraulikkolben 44 mit Druckmittel beaufschlagt,
legt sich an das Spanneisen 13 an und wirkt so dem durch die Spannkraft in die Kolbenstange
12 eingeleiteten Biegemoment entgegen. Die Druckmittelbeaufschlagung des Hydraulikkolbens
44 kann dabei über entsprechende Zuschaltventile erfolgen. Die Abstimmung der durch
den Hydraulikkolben 44 auf das Spanneisen 13 ausgeübten Gegenkraft läßt sich über
eine Abstimmung der Kolbenflächen des Hydraulikkolbens 44 und der Kolbenstange 12
steuern.
Die in den Fig. 1 bis 11 gezeigten Spannvorrichtungen sind druckmittelbetätigt, insbesondere
mittels Hydrauliköl. Es ist auch denkbar, die Spannvorrichtungen elektrisch zu betätigen,
beispielsweise über Elektromagneten. Dieses kommt in der Praxis aber eigentlich nicht
vor.
[0027] In den Fig. 1 bis 11 sind unterschiedliche Varianten der Befestigung der Spannvorrichtung
an einem Maschinentisch oder dergleichen gezeigt. Für die Einleitung der auf das Werkstück
wirkenden Bearbeitungskräfte ist es besonders günstig, wenn ein Befestigungsmittel
mit einer durch das Druckstück 14 und das Auflager 20 gebildeten Line fluchtet oder
ihr möglichst nahe kommt. Mit anderen Worten, das betreffende Befestigungsmittel sollte
in Spannrichtung gesehen fluchtend zum Auflager 20 angeordnet sein.
B e z u g s z e i c h e n l i s t e :
[0028]
- 10
- Schwenkspanner
- 11
- Gehäuse
- 12
- Kolbenstange
- 13
- Spanneisen
- 14
- Druckstück
- 15
- Schraubenbolzen
- 16
- Kontermutter
- 17
- Basis
- 18
- Bohrung
- 19
- Steg
- 20
- Auflager
- 21
- Kontermutter
- 22
- Kreis
- 23
- Schwenkspanner
- 24
- Gegenlager
- 25
- Gelenk
- 26
- Gegendruckstück
- 27
- Kontermutter
- 28
- Auflager
- 29
- Schraube
- 30
- Werkstück
- 31
- Maschinentisch
- 32
- Spanner
- 33
- Druckmittelzylinder
- 34
- Schwenkspanner
- 35
- Spannpratzen
- 36
- Schwenkspanner
- 37
- Zuschaltventil
- 38
- Schwenkspanner
- 39
- Schwenkspanner
- 40
- Gegenlager
- 41
- Gegenlager
- 42
- Keil
- 43
- Rampe
- 44
- Kolben
- 45
- Zylinderbohrung
1. Spannvorrichtung zum Spannen von Gegenständen, insbesondere Werkzeugen, Werkstücken
(30) oder Vorrichtungen, in Bearbeitungsmaschinen, mit einer Basis (17) mit Befestigungsmitteln
(18, 35) zum Befestigen der Spannvorrichtung an einem Maschinentisch der Bearbeitungsmaschine
und mit einem zum Spannen des Gegenstandes auf die Basis zu bewegbaren Spanneisen
(13), dadurch gekennzeichnet , daß die Basis (17) ein Auflager (20) für den Gegenstand aufweist, derart, daß der Gegenstand
beim Spannen zwischen dem Spanneisen (13) und dem Auflager (20) gespannt ist.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflager höhenverstellbar, und vorzugsweise festsetzbar, ist.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das druckmittelbetätigt höhenverstellbare Auflager (20) über ein Zuschaltventil (37)
mit Druckmittel beaufschlagbar ist, derart, daß sich das Auflager (20) zunächst an
den Gegenstand anlegt, das Auflager (20) dann verriegelt und schließlich die Kolbenstange
(12) zum Aufbau der Spannkraft mit dem Druckmittel beaufschlagt wird.
4. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein ebenfalls an der Basis (17) angeordnetes Gegenlager (24, 40, 41) für das Spanneisen
(13).
5. Spannvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenlager (40, 41) eine Kraft auf das Spanneisen (13) ausübt, welche wenigstens
mit einer Kraftkomponente rechtwinklig zur Spannkraft gerichtet ist.
6. Spannvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenlager (40) eine Rampe (43) mit zum Spanneisen (13) abfallender Schräge aufweist,
die mit einem Keil (42) am Spanneisen (13) zusammenwirkt.
7. Spannvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenlager (41) einen druckmittelbetätigten Kolben (44) aufweist, welcher rechtwinklig
zur Spannrichtung gerichtet ist.
8. Spannvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenlager (24) druckmittelbetätigt ist.
9. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Durchführungen oder Kupplungen für ein Druckmittel zur Betätigung der Spannvorrichtung
durch eines Befestigungsmittel hindurch geführt oder in der nähe des Befestigungsmittels
für die Spannvorrichtung angeordnet ist.
10. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Befestigungsmitteln für die Spannvorrichtung in Spannrichtung gesehen etwa mit
einem Auflager (20) für das Werkstück fluchtet.(30).