(19)
(11) EP 1 655 260 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.05.2006  Patentblatt  2006/19

(21) Anmeldenummer: 05110384.4

(22) Anmeldetag:  04.11.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66B 23/00(2006.01)
B66B 29/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 08.11.2004 EP 04405682

(71) Anmelder: INVENTIO AG
CH-6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Illedits, Thomas
    2491 Neufeld (AT)
  • Ulrich, Robert
    2460 Bruckneudorf (AT)
  • Hölzl, Hubert
    2440 Reisenberg (AT)

(74) Vertreter: Gaussmann, Andreas et al
Inventio AG Seestrasse 55 Postfach
6052 Hergiswil / NW
6052 Hergiswil / NW (CH)

   


(54) Fahrtreppe oder Fahrsteig


(57) Bei dieser Fahrtreppe (1) bzw. bei diesem Fahrsteig werden die Kopfteile als Baugruppe (3) vormontiert und diese danach auf das Fachwerk der Fahrtreppe aufgesetzt. Die Baugruppe (3) besteht im wesentlichen aus je Seite einem Kammplattenträger (6), die eine Kammplatte (5) tragen. Der Kammplattenträger weist ein C-förmiges Profil auf und wird durch Versteifungsrippen (7) verstärkt, um das Endbogengewicht der Balustrade aufnehmen zu können. Durch am Fachwerk angeordnete Stützen (8) wird der Kammplattenträger (6) in der Höhe zum Fachwerk eingestellt. Diese Höhenverstellung wird beispielsweise durch Schrauben bzw. Nieten, bzw. Schweissbolzen (10) bewerkstelligt. Während der Vormontage und bis nach der Endmontage am Fachwerk dient die Kammplatte (5) als Verbindungselement zwischen den beiden Kammplattenträgern (6).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Fahrtreppe bzw. Fahrsteig mit Stufen bzw. Paletten, mit einer Balustrade mit Handlauf und mit an einem unteren Fahrtreppenkopf bzw. Fahrsteigkopf und an einem oberen Fahrtreppenkopf bzw. Fahrsteigkopf angeordneten Kopfelementen, die mit einem Fachwerk der Fahrtreppe bzw. des Fahrsteiges verbunden sind.

[0002] Kopfelemente wie beispielsweise Kammplatte, Balustradenklemmen, Sockelblechbefestigungswinkel, Handlaufumlenkrollen, Fingerschutzmechanik, etc. einer Fahrtreppe bzw. eines Fahrsteiges werden üblicherweise einzeln auf das Fachwerk aufgesetzt und justiert.

[0003] Ein Nachteil des bekannten Montageablaufs liegt darin, dass zuerst das Fachwerk fertig montiert werden muss, bevor mit der Montage der Kopfelemente begonnen werden kann, was eine lange Durchlaufzeit bei der Montage der gesamten Fahrtreppe bzw. des gesamten Fahrsteiges zur Folge hat.

[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und den Aufbau einer Fahrtreppe bzw. eines Fahrsteiges so zu wählen, dass Montagearbeiten parallel ausführbar sind.

[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.

[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass die Durchlaufzeit bei der Montage der gesamten Fahrtreppe bzw. des gesamten Fahrsteiges wesentlich verkürzt werden kann. Ausserdem können die Kopfelemente unabhängig von der Fachwerkmontage zu einer Baugruppe zusammengefügt und im voraus justiert werden. Die Baugruppe kann dann in einem Stück auf das Fachwerk der Fahrtreppe bzw. auf das Fachwerk des Fahrsteiges aufgesetzt werden.

[0007] Im weiteren Beschreibungsverlauf wird die Erfindung auf eine Fahrtreppe bezogen dargestellt. Die Offenbarung gilt aber sinngemäss auch für einen Fahrsteig. Die Aufzählung der Kopfelemente ist nicht abschliessend.

[0008] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.

[0009] Es zeigen:

Fig. 1
eine Fahrtreppe mit einer Balustrade, einem Fachwerk und einer erfindungsgemässen, am unteren Ende und am oberen Ende der Fahrtreppe angeordneten Baugruppe,

Fig. 2
einen Ausschnitt A des oberen Endes der Fahrtreppe,

Fig. 3
einen Schnitt entlang der Linie D-D gemäss der Fig. 2,

Fig. 4
einen Schnitt entlang der Linie B-B gemäss der Fig. 2,

Fig. 5
einen Schnitt entlang der Linie C-C gemäss der Fig. 2,

Fig. 6
eine Hälfte der erfindungsgemässen Baugruppe,

Fig. 7
Einzelheiten der Baugruppe und

Fig. 8
eine Einrichtung zur Überwachung einer Kammplatte.



[0010] Fig. 1 zeigt eine Fahrtreppe 1 mit einer Glasbalustrade 2 mit Handlauf 2.1 und einer am unteren Fahrtreppenkopf 4.1 und am oberen Fahrtreppenkopf 4.2 angeordneten Baugruppe 3, die aus einzelnen Treppenkopfelementen besteht und mit dem Fachwerk 9 verbunden ist. Die Fahrtreppe 1 verbindet ein unteres Stockwerk E1 mit einem oberen Stockwerk E2, wobei Stufen 9.1 entlang von Führungen 9.2 des Fachwerkes 9 bewegt werden.

[0011] Fig. 2 zeigt den Ausschnitt A des oberen Fahrtreppenkopfes 4.2 der Fahrtreppe 1. Fig. 2 zeigt auch die Lage der Schnitte B-B, C-C und D-D, die in der Fig. 4 bzw. in der Fig. 5 bzw. in der Fig. 3 dargestellt sind.

[0012] Die Baugruppe 3 besteht im wesentlichen aus je Seite einem Kammplattenträger 6, die eine Kammplatte 5 tragen. Der Kammplattenträger weist ein C-förmiges Profil auf und wird durch Versteifungsrippen 7 verstärkt, um das Endbogengewicht der Glasbalustrade 2 aufnehmen zu können. Die Versteifungsrippen 7 sind beispielsweise mit dem Kammplattenträger 6 verschweißt. Durch am Fachwerk 9 angeordnete Stützen 8 wird der Kammplattenträger 6 in der Höhe zum Fachwerk 9 eingestellt. Diese Höhenverstellung wird beispielsweise durch Schrauben Nieten oder Schweissbolzen 10 bewerkstelligt. Auch ein Verschweissen nach der Höheneinstellung ist möglich. Die Stützen 8 sind mit dem Fachwerk 9 verschraubt oder verschweißt und werden mittels einer Lehre in der Breite zum Fachwerk 9 eingestellt.

[0013] Am Kammplattenträger 6, der den Grundbauteil der Baugruppe 3 bildet, ist an der Vorderseite die Fingerschutzkontaktmechanik 11 angeordnet. An der Fingerschutzkontaktmechanik 11 werden die Handlaufeinlaufblende und die Stirnbleche des Handlaufeinlaufes angeschraubt, die gemeinsam die linke oder rechte Handlaufeinlaufgruppe bzw. Handlaufeinführungsgruppe bilden.

[0014] An der Oberseite des Kammplattenträgers 6 bzw. an der oberen Biegefläche des C-Profils des Kammplattenträgers 6 sind zwei Balustradenklemmen 12 angeordnet. Die Balustradenklemmen 12 nehmen den Endbogen der Balustrade 2 auf. Die vordere Balustradenklemme 12 nimmt zusätzlich noch eine Handlaufführungsrolle 13 auf. Außerdem ist an der Vorderseite des Kammplattenträgers 6 hinter der Fingerschutzkontaktmechanik 11 ein Sockelblechbefestigungswinkel 14 angeschraubt, mittels dem das Endstück der Sockelbleche zur Kammplatte 5 richtig positionierbar ist. Zudem ist an der Hinterseite des Kammplattenträgers 6 hinter der zweiten Stütze 8 ein weiterer Sockelblechbefestigungswinkel 15 angeschraubt, mittels dem das Endstück der Sockelbleche millimetergenau zur Kammplatte 5 positionierbar ist. Im Mittelteil des Kammplattenträgers 6 hinter der ersten Stütze 8 bzw. hinter der ersten Versteifungsrippe 7, ist eine Einrichtung zur Überwachung der horizontalen Lage der Kammplatte 5 vorgesehen, wobei die Einrichtung einen Kammplattenschalter 16, eine Auslösefeder 17 und einen Anschlagwinkel 18 aufweist.

[0015] Der Kammplattenschalter 16 wird bei horizontaler Verschiebung der Kammplatte 5 ausgelöst und stoppt den Betrieb der Fahrtreppe 1 sobald ein Gegenstand zwischen den bewegten Stufen 9.1 und der Kammplatte 5 eingeklemmt wird. Die Auslösefeder 17 wirkt der in Bewegung versetzten Kammplatte 5 mit ihrer Federkraft entgegen und hält die Kammplatte 5 in ihrer Ausgangsstellung. Der Anschlagwinkel 18 ist mit der Kammplatte 5 verbunden und dient als Gegenlagerung für die Auslösefeder 17.

[0016] An der Hinterseite des Kammplattenträgers 6, hinter der zweiten Versteifungsrippe 7 und vor der dritten Versteifungsrippe 7 bzw. vor der zweiten Stütze 8 ist ein Handlaufumlenkrollenbogen 19 angeordnet, der den Handlauf 2.1 zum Handlaufantriebsrad nach unten führt. Der Handlaufumlenkrollenbogen 19 muss mit der Handlaufführungsrolle 13 eine gemeinsame Linie bilden bzw. fluchten.

[0017] Fig. 6 und Fig. 7 zeigen eine Hälfte der fertig montierten und auf das Fachwerk 9 aufgesetzten Baugruppe 3. Die Baugruppe 3 wird mit allen Kopfelementen in einem Stück vormontiert und justiert und komplett auf das Fachwerk 9 der Fahrtreppe 1 aufgesetzt. Beim anschließenden Werkszusammenbau der Fahrtreppe 1 wird die Kammplatte 5 richtig zu den Laufbahnen 9.2 und Stufen 9.1 eingestellt und somit endgültig positioniert.

[0018] Während der Vormontage und bis nach der Endmontage am Fachwerk 9 dient die Kammplatte 5 als Verbindungselement zwischen den beiden Kammplattenträgern 6. Die Kammplatte 5 weist an Auslegern 5.1 Bohrungen 5.2 auf, durch die nicht dargestellte Schrauben die Ausleger 5.1 mit dem Kammplattenträger 6 verbinden. Nach der Endmontage auf dem Fachwerk 9 werden die Schrauben entfernt, wobei die Ausleger 5.1 auf dem Kammplattenträger 6 horizontal gleiten können. In vertikaler Richtung wird die Bewegung der Ausleger 5.1 mittels Gewindestiften 6.1 begrenzt, wobei die Gewindestifte 6.1 an Niederhaltern 7.1 der Versteifungsrippe 7 angeordnet sind und eine Justierung der vertikalen Bewegung ermöglichen.

[0019] Durch die Niederhalter 7.1, die in die Versteifungsrippe 7 integriert sind, wird die Kammplatte 5 in der vertikalen Bewegung begrenzt. Das horizontale Gleiten der Kammplatte 5 wird durch die Niederhalter 7.1 nicht behindert oder eingeschränkt. Im weiteren ist anstatt der Niederhalter 7.1 auch eine durchgehende oder temporäre Führung der Kammplatte 5 an den Auslegern 5.1 möglich. Zu diesem Zweck werden auf die Versteifungsrippen 7 Führungen bzw. Gegenführungen montiert, die die Kammplatte 5 in ihrer vertikalen Bewegung hindern bzw. begrenzen.

[0020] Fig. 8 zeigt eine Einrichtung zur Überwachung der Kammplatte 5. In einem Gehäuse 18.1 angeordnete Halteplatten 18.2 tragen einen in seiner Längsachse verschiebbar gelagerten Stössel 18.3. Das eine Ende des Stössels 18.3 ist mittels des Anschlagwinkels 18 betätigbar, das andere Ende des Stössels 18.3 betätigt mittels eines Stösselkopfes 18.4 den Kammplattenschalter 16. Der Stössel 18.3 durchdringt die Auslösefeder 17, wobei die Auslösefeder 17 einenends sich an der Halteplatte 17 abstützt und anderenends mit dem Stössel 18.3 verbunden ist. Die Auslenkung des Stössels 18.3 ist begrenzt durch eine Anschlagmutter 18.5. Die Auslösefeder 17 wirkt der in Bewegung versetzten Kammplatte 5 mit ihrer Federkraft entgegen. Wie in Fig. 8 gezeigt, hat die Kammplatte 5 mittels des Anschlagwinkels 18 den Stössel 18.3 betätigt, der seinerseits mittels des Stösselkopfes 18.4 den Kammplattenschalter 16 betätigt hat.


Ansprüche

1. Fahrtreppe (1) bzw. Fahrsteig mit Stufen (9.1) bzw. Paletten, mit einer Balustrade (2) mit Handlauf (2.1) und mit an einem unteren Fahrtreppenkopf (4.1) bzw. Fahrsteigkopf und an einem oberen Fahrtreppenkopf (4.2) bzw. Fahrsteigkopf angeordneten Kopfelementen (5,11,12,13,14,19), die mit einem Fachwerk (9) der Fahrtreppe (1) bzw. des Fahrsteiges verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kopfelemente (5,11,12,13,14,15,19) je Fahrtreppenkopf bzw. Fahrsteigkopf eine vormontierbare Baugruppe (3) bilden, die fertig montiert auf das Fachwerk (9) des Fahrtreppenkopfes bzw. des Fahrsteigkopfes aufsetzbar ist.
 
2. Fahrtreppe bzw. Fahrsteig nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Baugruppe (3) je Seite einen Kammplattenträger (6) aufweist, der in Verbindung steht mit einer die Stufen (9.1) bzw. die Paletten kämmenden Kammplatte (5), wobei die Kammplatte (5) bewegbar am Kammplattenträger (6) angeordnet ist.
 
3. Fahrtreppe bzw. Fahrsteig nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kammplattenträger (6) durch am Fachwerk (9) angeordnete Stützen (8) in der Höhe zum Fachwerk (9) einstellbar ist.
 
4. Fahrtreppe bzw. Fahrsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Kammplattenträger (6) ein Kammplattenschalter (16) angeordnet ist, der die horizontale Verschiebung der Kammplatte (5) überwacht.
 
5. Fahrtreppe bzw. Fahrsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Kammplattenträger (6) weitere Treppenkopfelemente bzw. Fahrsteigkopfelemente angeordnet sind, wobei je Seite mindestens eine Fingerschutzkontaktmechanik (11), Balustradenklemmen (12), eine Handlaufführungsrolle (13), Sockelblechbefestigungswinkel (14,15) und ein Handlaufumlenkrollenbogen (19) vorgesehen sind.
 
6. Fahrtreppe bzw. Fahrsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kammplatte (5) als Verbindungselement zwischen den beiden Kammplattenträgern (6) während der Vormontage und bis nach der Endmontage am Fachwerk (9) vorgesehen ist.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht