[0001] Die Erfindung betrifft eine Fahrtreppe bzw. Fahrsteig mit Stufen bzw. Paletten, mit
einer Balustrade mit Handlauf und mit an einem unteren Fahrtreppenkopf bzw. Fahrsteigkopf
und an einem oberen Fahrtreppenkopf bzw. Fahrsteigkopf angeordneten Kopfelementen,
die mit einem Fachwerk der Fahrtreppe bzw. des Fahrsteiges verbunden sind.
[0002] Kopfelemente wie beispielsweise Kammplatte, Balustradenklemmen, Sockelblechbefestigungswinkel,
Handlaufumlenkrollen, Fingerschutzmechanik, etc. einer Fahrtreppe bzw. eines Fahrsteiges
werden üblicherweise einzeln auf das Fachwerk aufgesetzt und justiert.
[0003] Ein Nachteil des bekannten Montageablaufs liegt darin, dass zuerst das Fachwerk fertig
montiert werden muss, bevor mit der Montage der Kopfelemente begonnen werden kann,
was eine lange Durchlaufzeit bei der Montage der gesamten Fahrtreppe bzw. des gesamten
Fahrsteiges zur Folge hat.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und den
Aufbau einer Fahrtreppe bzw. eines Fahrsteiges so zu wählen, dass Montagearbeiten
parallel ausführbar sind.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass die Durchlaufzeit bei der Montage der gesamten Fahrtreppe bzw. des gesamten Fahrsteiges
wesentlich verkürzt werden kann. Ausserdem können die Kopfelemente unabhängig von
der Fachwerkmontage zu einer Baugruppe zusammengefügt und im voraus justiert werden.
Die Baugruppe kann dann in einem Stück auf das Fachwerk der Fahrtreppe bzw. auf das
Fachwerk des Fahrsteiges aufgesetzt werden.
[0007] Im weiteren Beschreibungsverlauf wird die Erfindung auf eine Fahrtreppe bezogen dargestellt.
Die Offenbarung gilt aber sinngemäss auch für einen Fahrsteig. Die Aufzählung der
Kopfelemente ist nicht abschliessend.
[0008] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1
eine Fahrtreppe mit einer Balustrade, einem Fachwerk und einer erfindungsgemässen,
am unteren Ende und am oberen Ende der Fahrtreppe angeordneten Baugruppe,
Fig. 2
einen Ausschnitt A des oberen Endes der Fahrtreppe,
Fig. 3
einen Schnitt entlang der Linie D-D gemäss der Fig. 2,
Fig. 4
einen Schnitt entlang der Linie B-B gemäss der Fig. 2,
Fig. 5
einen Schnitt entlang der Linie C-C gemäss der Fig. 2,
Fig. 6
eine Hälfte der erfindungsgemässen Baugruppe,
Fig. 7
Einzelheiten der Baugruppe und
Fig. 8
eine Einrichtung zur Überwachung einer Kammplatte.
[0010] Fig. 1 zeigt eine Fahrtreppe 1 mit einer Glasbalustrade 2 mit Handlauf 2.1 und einer
am unteren Fahrtreppenkopf 4.1 und am oberen Fahrtreppenkopf 4.2 angeordneten Baugruppe
3, die aus einzelnen Treppenkopfelementen besteht und mit dem Fachwerk 9 verbunden
ist. Die Fahrtreppe 1 verbindet ein unteres Stockwerk E1 mit einem oberen Stockwerk
E2, wobei Stufen 9.1 entlang von Führungen 9.2 des Fachwerkes 9 bewegt werden.
[0011] Fig. 2 zeigt den Ausschnitt A des oberen Fahrtreppenkopfes 4.2 der Fahrtreppe 1.
Fig. 2 zeigt auch die Lage der Schnitte B-B, C-C und D-D, die in der Fig. 4 bzw. in
der Fig. 5 bzw. in der Fig. 3 dargestellt sind.
[0012] Die Baugruppe 3 besteht im wesentlichen aus je Seite einem Kammplattenträger 6, die
eine Kammplatte 5 tragen. Der Kammplattenträger weist ein C-förmiges Profil auf und
wird durch Versteifungsrippen 7 verstärkt, um das Endbogengewicht der Glasbalustrade
2 aufnehmen zu können. Die Versteifungsrippen 7 sind beispielsweise mit dem Kammplattenträger
6 verschweißt. Durch am Fachwerk 9 angeordnete Stützen 8 wird der Kammplattenträger
6 in der Höhe zum Fachwerk 9 eingestellt. Diese Höhenverstellung wird beispielsweise
durch Schrauben Nieten oder Schweissbolzen 10 bewerkstelligt. Auch ein Verschweissen
nach der Höheneinstellung ist möglich. Die Stützen 8 sind mit dem Fachwerk 9 verschraubt
oder verschweißt und werden mittels einer Lehre in der Breite zum Fachwerk 9 eingestellt.
[0013] Am Kammplattenträger 6, der den Grundbauteil der Baugruppe 3 bildet, ist an der Vorderseite
die Fingerschutzkontaktmechanik 11 angeordnet. An der Fingerschutzkontaktmechanik
11 werden die Handlaufeinlaufblende und die Stirnbleche des Handlaufeinlaufes angeschraubt,
die gemeinsam die linke oder rechte Handlaufeinlaufgruppe bzw. Handlaufeinführungsgruppe
bilden.
[0014] An der Oberseite des Kammplattenträgers 6 bzw. an der oberen Biegefläche des C-Profils
des Kammplattenträgers 6 sind zwei Balustradenklemmen 12 angeordnet. Die Balustradenklemmen
12 nehmen den Endbogen der Balustrade 2 auf. Die vordere Balustradenklemme 12 nimmt
zusätzlich noch eine Handlaufführungsrolle 13 auf. Außerdem ist an der Vorderseite
des Kammplattenträgers 6 hinter der Fingerschutzkontaktmechanik 11 ein Sockelblechbefestigungswinkel
14 angeschraubt, mittels dem das Endstück der Sockelbleche zur Kammplatte 5 richtig
positionierbar ist. Zudem ist an der Hinterseite des Kammplattenträgers 6 hinter der
zweiten Stütze 8 ein weiterer Sockelblechbefestigungswinkel 15 angeschraubt, mittels
dem das Endstück der Sockelbleche millimetergenau zur Kammplatte 5 positionierbar
ist. Im Mittelteil des Kammplattenträgers 6 hinter der ersten Stütze 8 bzw. hinter
der ersten Versteifungsrippe 7, ist eine Einrichtung zur Überwachung der horizontalen
Lage der Kammplatte 5 vorgesehen, wobei die Einrichtung einen Kammplattenschalter
16, eine Auslösefeder 17 und einen Anschlagwinkel 18 aufweist.
[0015] Der Kammplattenschalter 16 wird bei horizontaler Verschiebung der Kammplatte 5 ausgelöst
und stoppt den Betrieb der Fahrtreppe 1 sobald ein Gegenstand zwischen den bewegten
Stufen 9.1 und der Kammplatte 5 eingeklemmt wird. Die Auslösefeder 17 wirkt der in
Bewegung versetzten Kammplatte 5 mit ihrer Federkraft entgegen und hält die Kammplatte
5 in ihrer Ausgangsstellung. Der Anschlagwinkel 18 ist mit der Kammplatte 5 verbunden
und dient als Gegenlagerung für die Auslösefeder 17.
[0016] An der Hinterseite des Kammplattenträgers 6, hinter der zweiten Versteifungsrippe
7 und vor der dritten Versteifungsrippe 7 bzw. vor der zweiten Stütze 8 ist ein Handlaufumlenkrollenbogen
19 angeordnet, der den Handlauf 2.1 zum Handlaufantriebsrad nach unten führt. Der
Handlaufumlenkrollenbogen 19 muss mit der Handlaufführungsrolle 13 eine gemeinsame
Linie bilden bzw. fluchten.
[0017] Fig. 6 und Fig. 7 zeigen eine Hälfte der fertig montierten und auf das Fachwerk 9
aufgesetzten Baugruppe 3. Die Baugruppe 3 wird mit allen Kopfelementen in einem Stück
vormontiert und justiert und komplett auf das Fachwerk 9 der Fahrtreppe 1 aufgesetzt.
Beim anschließenden Werkszusammenbau der Fahrtreppe 1 wird die Kammplatte 5 richtig
zu den Laufbahnen 9.2 und Stufen 9.1 eingestellt und somit endgültig positioniert.
[0018] Während der Vormontage und bis nach der Endmontage am Fachwerk 9 dient die Kammplatte
5 als Verbindungselement zwischen den beiden Kammplattenträgern 6. Die Kammplatte
5 weist an Auslegern 5.1 Bohrungen 5.2 auf, durch die nicht dargestellte Schrauben
die Ausleger 5.1 mit dem Kammplattenträger 6 verbinden. Nach der Endmontage auf dem
Fachwerk 9 werden die Schrauben entfernt, wobei die Ausleger 5.1 auf dem Kammplattenträger
6 horizontal gleiten können. In vertikaler Richtung wird die Bewegung der Ausleger
5.1 mittels Gewindestiften 6.1 begrenzt, wobei die Gewindestifte 6.1 an Niederhaltern
7.1 der Versteifungsrippe 7 angeordnet sind und eine Justierung der vertikalen Bewegung
ermöglichen.
[0019] Durch die Niederhalter 7.1, die in die Versteifungsrippe 7 integriert sind, wird
die Kammplatte 5 in der vertikalen Bewegung begrenzt. Das horizontale Gleiten der
Kammplatte 5 wird durch die Niederhalter 7.1 nicht behindert oder eingeschränkt. Im
weiteren ist anstatt der Niederhalter 7.1 auch eine durchgehende oder temporäre Führung
der Kammplatte 5 an den Auslegern 5.1 möglich. Zu diesem Zweck werden auf die Versteifungsrippen
7 Führungen bzw. Gegenführungen montiert, die die Kammplatte 5 in ihrer vertikalen
Bewegung hindern bzw. begrenzen.
[0020] Fig. 8 zeigt eine Einrichtung zur Überwachung der Kammplatte 5. In einem Gehäuse
18.1 angeordnete Halteplatten 18.2 tragen einen in seiner Längsachse verschiebbar
gelagerten Stössel 18.3. Das eine Ende des Stössels 18.3 ist mittels des Anschlagwinkels
18 betätigbar, das andere Ende des Stössels 18.3 betätigt mittels eines Stösselkopfes
18.4 den Kammplattenschalter 16. Der Stössel 18.3 durchdringt die Auslösefeder 17,
wobei die Auslösefeder 17 einenends sich an der Halteplatte 17 abstützt und anderenends
mit dem Stössel 18.3 verbunden ist. Die Auslenkung des Stössels 18.3 ist begrenzt
durch eine Anschlagmutter 18.5. Die Auslösefeder 17 wirkt der in Bewegung versetzten
Kammplatte 5 mit ihrer Federkraft entgegen. Wie in Fig. 8 gezeigt, hat die Kammplatte
5 mittels des Anschlagwinkels 18 den Stössel 18.3 betätigt, der seinerseits mittels
des Stösselkopfes 18.4 den Kammplattenschalter 16 betätigt hat.
1. Fahrtreppe (1) bzw. Fahrsteig mit Stufen (9.1) bzw. Paletten, mit einer Balustrade
(2) mit Handlauf (2.1) und mit an einem unteren Fahrtreppenkopf (4.1) bzw. Fahrsteigkopf
und an einem oberen Fahrtreppenkopf (4.2) bzw. Fahrsteigkopf angeordneten Kopfelementen
(5,11,12,13,14,19), die mit einem Fachwerk (9) der Fahrtreppe (1) bzw. des Fahrsteiges
verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kopfelemente (5,11,12,13,14,15,19) je Fahrtreppenkopf bzw. Fahrsteigkopf eine
vormontierbare Baugruppe (3) bilden, die fertig montiert auf das Fachwerk (9) des
Fahrtreppenkopfes bzw. des Fahrsteigkopfes aufsetzbar ist.
2. Fahrtreppe bzw. Fahrsteig nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Baugruppe (3) je Seite einen Kammplattenträger (6) aufweist, der in Verbindung
steht mit einer die Stufen (9.1) bzw. die Paletten kämmenden Kammplatte (5), wobei
die Kammplatte (5) bewegbar am Kammplattenträger (6) angeordnet ist.
3. Fahrtreppe bzw. Fahrsteig nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kammplattenträger (6) durch am Fachwerk (9) angeordnete Stützen (8) in der Höhe
zum Fachwerk (9) einstellbar ist.
4. Fahrtreppe bzw. Fahrsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Kammplattenträger (6) ein Kammplattenschalter (16) angeordnet ist, der die horizontale
Verschiebung der Kammplatte (5) überwacht.
5. Fahrtreppe bzw. Fahrsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Kammplattenträger (6) weitere Treppenkopfelemente bzw. Fahrsteigkopfelemente angeordnet
sind, wobei je Seite mindestens eine Fingerschutzkontaktmechanik (11), Balustradenklemmen
(12), eine Handlaufführungsrolle (13), Sockelblechbefestigungswinkel (14,15) und ein
Handlaufumlenkrollenbogen (19) vorgesehen sind.
6. Fahrtreppe bzw. Fahrsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kammplatte (5) als Verbindungselement zwischen den beiden Kammplattenträgern
(6) während der Vormontage und bis nach der Endmontage am Fachwerk (9) vorgesehen
ist.