Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Siliziumdioxid-Dispersionen,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Siliziumdioxidoberfläche mit den Reaktionsprodukten
aus einer Verbindung des dreiwertigen Aluminiums und mindestens eines Aminoorganosilans
modifiziert wird, welche zuvor in einem eigenen Reaktionsschritt gebildet wurden.
Weiter bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Aufzeichnungsmaterialien für den
Tintenstrahldruck, welche in einer Tintenaufnahmeschicht eine derartige Dispersion
enthalten, sowie auf Beschichtungsmassen zur Herstellung solcher Aufzeichnungsmaterialien.
Stand der Technik
[0002] Es gibt im wesentlichen zwei unterschiedliche Verfahren beim Tintenstrahldruck, nämlich
den kontinuierlichen und den nichtkontinuierlichen Tintenstrahldruck.
Beim kontinuierlichen Tintenstrahldruck wird unter Druck aus einer Düse ein Tintenstrahl
ausgestossen, der in einem gewissen Abstand von der Düse in einzelne Tröpfchen zerfällt.
Die einzelnen Tröpfchen werden, je nachdem, ob eine Bildstelle bedruckt werden soll
oder nicht, in einen Auffangbehälter abgelenkt oder auf das Aufnahmematerial aufgebracht.
Dies geschieht beispielsweise dadurch, dass auf Grund vorgegebener digitaler Daten
nicht benötigte Tröpfchen elektrisch aufgeladen und anschliessend in einem statischen
elektrischen Feld in den Auffangbehälter abgelenkt werden. Auch das umgekehrte Verfahren
ist möglich, bei dem ungeladene Tröpfchen im Auffangbehälter aufgefangen werden.
Beim nichtkontinuierlichen Verfahren, dem sogenannten "Drop on demand", werden die
Tintentropfen nur dann erzeugt und aus der Düse ausgestossen, wenn auf Grund der digitalen
Daten ein Bildpunkt dargestellt werden muss.
Heutige Tintenstrahldrucker müssen aus wirtschaftlichen Gründen immer schneller drucken
können. Für solche Drucker geeignete Aufzeichnungsmaterialien müssen deshalb die Tinten
besonders rasch aufnehmen können. Für diesen Zweck besonders geeignet sind Aufzeichnungsmaterialien,
die nanoporöse anorganische Verbindungen, vorzugsweise Oxide, insbesondere Aluminiumoxide
oder Siliziumdioxid, oder Oxid/hydroxide, insbesondere Aluminiumoxid/hydroxide, enthalten.
Solche Materialien sind als "nanoporöse" Aufzeichnungsmaterialien bekannt.
[0003] Solche heute erhältlichen Aufzeichnungsmaterialien erfüllen nicht alle an sie gestellten
Anforderungen. Insbesondere bei Verwendung von Farbstofftinten müssen die Wasserfestigkeit
und die Diffusionsfestigkeit der auf diese Materialien gedruckten Bilder verbessert
werden. Bei Verwendung von Pigmenttinten muss der Oberflächenglanz der bedruckten
Bilder verbessert werden, da sehr häufig wegen schlechter Verträglichkeit der Tinte
mit der Aufnahmeschicht nicht die gewünschte Photoqualität erreicht wird. Besonders
störend ist der unterschiedliche Glanz verschiedener Bildstellen. Zudem ist die industrielle
Herstellbarkeit der bisher bekannten nanoporösen Aufzeichnungsmaterialien ungenügend.
[0004] In der Patentanmeldung DE 10'020'346 wird ein Aufzeichnungsmaterial vorgeschlagen,
das in der Gasphase hergestelltes Siliziumdioxid mit einer Primärpartikelgrösse von
höchstens 20 nm enthält, worin die Oberfläche des Siliziumdioxids mit Polyaluminiumhydroxychlorid
modifiziert wurde.
In der Patentanmeldung WO 00/20'221 wird die Umsetzung von in der Gasphase hergestelltem
Siliziumdioxid mit Aluminiumchlorhydrat beschrieben. Das umgesetzte Siliziumdioxid
wird anschliessend in eine Tintenaufnahmeschicht von nanoporösen Aufzeichnungsmaterialien
für den Tintenstrahldruck eingebracht.
Dieses Umsetzungsverfahren zeigt aber den Nachteil, dass für die Umsetzung grosse
Mengen von Aluminiumchlorhydrat benötigt werden, die Umsetzungsgeschwindigkeit niedrig
ist und die erhaltenen Dispersionen auf Grund ihres hohen Salzgehaltes eine schlechte
Lagerstabilität besitzen. Die Dispersionen können nur bei einem tiefen pH-Wert eingesetzt
werden, da sie bei höheren pH-Werten gelieren. Für die Härtung der Aufzeichnungsmaterialien
müssen hohe Mengen des Härters Borsäure verwendet werden.
[0005] Die Patentanmeldung WO 02/094'573 beschreibt die Verwendung von in der Gasphase hergestelltem
Siliziumdioxid, welches mit Aminoorganosilanen umgesetzt wurde, in Aufzeichnungsmaterialien
für den Tintenstrahldruck.
Die Patentanmeldung WO 01/05'599 beschreibt die Verwendung von Siliziumdioxid-Pigmenten,
welche mit kationischen Aminoorganosiloxanen umgesetzt wurden, in Aufzeichnungsmaterialien
für den Tintenstrahldruck.
Die Patentanmeldung EP 0'983'867 beschreibt die Verwendung von kolloidalem Siliziumdioxid,
welches mit Silanen der allgemeinen Formel (R
1)
nSi(OR
2)
4-n, worin mindestens einer der Substituenten R
1 eine Aminogruppe enthält, umgesetzt wurde, in Aufzeichnungsmaterialien für den Tintenstrahldruck.
Dieses Umsetzungsverfahren zeigt den Vorteil, dass zur Herstellung der modifizierten
Dispersionen nur relativ geringe Mengen des Aminoorganosilans nötig sind und die Oberflächenmodifizierung
in einem relativ grossen pH-Bereich erfolgen kann. Die Aufzeichnungsmaterialien brauchen
auf Grund ihres höheren pH-Werts nur geringe Mengen von Borsäure zur Härtung.
[0006] Dieses Umsetzungsverfahren zeigt aber den Nachteil, dass Aminoorganosilane teuer
sind und die modifizierten Dispersionen nur in einem relativ schmalen pH-Bereich negativ
geladene Substanzen fixieren.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007] Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung von nanoporösen Aufzeichnungsmaterialien
mit verbesserter Bildqualität (Grösse des Farbraums), verbesserter Wasserfestigkeit
und verbesserter Diffusionsfestigkeit der bedruckten Aufzeichnungsmaterialien bei
Verwendung von Tinten auf Farbstoffbasis.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung von nanoporösen Aufzeichnungsmaterialien
mit verminderten Glanzunterschieden zwischen Bildstellen unterschiedlicher Farbe und
Dichte bei Verwendung von Tinten auf Pigmentbasis.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist eine verbesserte Herstellbarkeit und Haltbarkeit
der erfindungsgemässen Dispersionen von Siliziumdioxid, deren Oberfläche mit den Reaktionsprodukten
aus einer Verbindung des dreiwertigen Aluminiums und mindestens eines Aminoorganosilans
modifiziert wurde, eine verbesserte Herstellbarkeit und Haltbarkeit der auf den Träger
aufzubringenden Beschichtungslösungen sowie eine verbesserte Gussqualität der erfindungsgemässen
Aufzeichnungsmaterialien.
[0008] Ein solches Aufzeichnungsmaterial besteht aus einem Träger und mindestens einer darauf
aufliegenden Tintenaufnahmeschicht, welche oberflächenmodifiziertes Siliziumdioxid
enthält.
Wir haben nun überraschend gefunden, dass alle diese Verbesserungen mit Dispersionen
von Siliziumdioxid erhalten werden, dessen Oberfläche mit den Reaktionsprodukten einer
Verbindung des dreiwertigen Aluminiums und mindestens eines Aminoorganosilans modifiziert
worden ist.
[0009] Die erfindungsgemässen nanoporösen Aufzeichnungsmaterialien für den Tintenstrahldruck
enthalten neben dem umgesetzten nanokristallinen, nanoporösen Siliziumdioxid eines
oder mehrere Bindemittel.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
[0010] Wir haben überraschend gefunden, dass ein nanoporöses Aufzeichnungsmaterial für den
Tintenstrahldruck, welches in einer Tintenaufnahmeschicht eine Dispersion von Siliziumdioxid,
dessen Oberfläche mit den Reaktionsprodukten aus einer Verbindung des dreiwertigen
Aluminiums (beispielsweise Aluminiumchlorhydrat) und mindestens eines Aminoorganosilans
modifiziert worden ist, eine wesentlich bessere Farbwiedergabe zeigt als Aufzeichnungsmaterialien,
worin die Oberfläche des Siliziumdioxids mit Aluminiumchlorhydrat oder mit einem Aminoorganosilan
modifiziert worden ist. Bei Verwendung der erfindungsgemässen Dispersion werden die
Wasserfestigkeit und die Diffusionsfestigkeit der mit wasserlöslichen Farbstoffen
gedruckten Bilder verbessert. Beim Druck eines Bildes unter Verwendung von Pigmenttinten
zeigt der Glanz von Bildstellen des erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterials mit
unterschiedlicher Farbdichte wesentlich kleinere Unterschiede als bei einem Aufzeichnungsmaterials
des Standes der Technik, in dem die Oberfläche des Siliziumdioxids mit Aluminiumchlorhydrat
modifiziert worden ist.
[0011] Wir haben weiter überraschend gefunden, dass die Herstellung der erfindungsgemässen
Dispersion sowie der Beschichtungslösungen gegenüber dem Stand der Technik wesentlich
verbessert und vereinfacht wird. Weiter wird eine wesentlich verbesserte Gussqualität
erhalten. Insbesondere treten kaum mehr grossflächige Giessfehler auf, bei denen die
Aufnahmeschichtschicht vollständig fehlt und das Aufzeichnungsmaterial folglich an
diesen Stellen überhaupt keine Tinte aufnehmen kann.
[0012] Das in den erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien verwendete synthetische Siliziumdioxid
kann entweder in einem Nassverfahren durch Ausfällung (ausgefälltes Siliziumdioxid)
oder in einem Gasphasenverfahren (pyrogenes Siliziumdioxid) hergestellt werden.
Ausgefälltes Siliziumdioxid kann beispielsweise im Nassverfahren durch Metathese von
Natriumsilikat durch eine Säure oder durch Hindurchleiten durch eine Schicht aus Ionenaustauscherharz
als Siliziumdioxidsol, durch Erhitzen und Reifen dieses Siliziumdioxidsols oder durch
Gelieren eines Siliziumdioxidsols hergestellt werden.
Das Gasphasenverfahren durch Flammenpyrolyse zur Herstellung pyrogenen Siliziumdioxids
wird auch als Trockenverfahren im Gegensatz zum Nassverfahren bezeichnet. Bei diesem
Verfahren wird beispielsweise Siliziumtetrachlorid zusammen mit Wasserstoff und Sauerstoff
zu Siliziumdioxid und Salzsäure umgesetzt. In diesem Verfahren können auch Silane
wie beispielsweise Methyltrichlorsilan oder Trichlorsilan an Stelle von Siliziumtetrachlorid
oder in Kombination mit Siliziumtetrachlorid eingesetzt werden.
Vorzugsweise wird in den erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien pyrogenes Siliziumdioxid
verwendet.
[0013] Pyrogenes Siliziumdioxid besteht aus Aggregaten kleiner Primärteilchen. Diese Primärteilchen
sind selber nicht porös. Die Aggregate sind hingegen porös und deshalb im Stande,
rasch grosse Flüssigkeitsmengen zu absorbieren.
Die Aggregate des pyrogenen Siliziumdioxids haben normalerweise eine Grösse (mittlerer
Durchmesser) von mehr als 100 nm. Bevorzugt sind Teilchen mit einer Grösse zwischen
100 nm und 500 nm, besonders bevorzugt mit einer Grösse zwischen 150 nm und 250 nm.
Diese Grössenangaben beziehen sich auf die Aggregate. Die Primärteilchen haben eine
Grösse zwischen 1 nm und 100 nm. Bevorzugt wird eine Grösse zwischen 1 nm und 30 nm,
besonders bevorzugt zwischen 5 nm und 15 nm.
Pyrogenes Siliziumdioxid hat eine spezifische Oberfläche zwischen 20 m
2/g und 400 m
2/g. Bevorzugt wird eine spezifische Oberfläche zwischen 50 m
2/g und 400 m
2/g. Besonders bevorzugt wird eine spezifische Oberfläche zwischen 90 m
2/g und 330 m
2/g. Die spezifische Oberfläche wird nach dem BET-Verfahren bestimmt, wie es von S.
Brunauer, P. H. Emmet und I. Teller in "Adsorption of Gases in Multimolecular Layers",
Journal of the American Chemical Society
60, 309 (1938) beschrieben worden ist.
[0014] Zur Herstellung von erfindungsgemäss oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid für
die erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien wird beispielsweise pyrogenes Siliziumdioxid
bei hohen Scherraten zu einer zur Hauptsache wässrigen Lösung, welche die Reaktionsprodukte
einer Verbindung des dreiwertigen Aluminiums (beispielsweise Aluminiumchlorhydrat)
und mindestens eines Aminoorganosilans enthält, zugegeben. Dabei entsteht unter geeigneten
Bedingungen eine oberflächenmodifizierte Dispersion von pyrogenem Siliziumdioxid,
die nicht koaguliert. Das Gemisch, welches die Reaktionsprodukte einer Verbindung
des dreiwertigen Aluminiums (beispielsweise Aluminiumchlorhydrat) und mindestens eines
Aminoorganosilans enthält, zeigt eine hohe Pufferkapazität. Das basische Aminoorganosilan
neutralisiert die bei der Hydrolyse der Verbindung des dreiwertigen Aluminiums (beispielsweise
Aluminiumchlorhydrat) entstehende Salzsäure. Da die zur Oberflächenmodifikation des
Siliziumdioxids benötigte minimale Menge der Verbindung des dreiwertigen Aluminiums
(beispielsweise Aluminiumchlorhydrat) ist beim erfindungsgemässen Verfahren viel geringer
ist als bei Umsetzung mit Aluminiumchlorhydrat. Die erfindungsgemässen oberflächenmodifizierten
Dispersionen des Siliziumdioxids weisen einen viel geringeren Salzgehalt auf als bei
der Modifizierung mit Aluminiumchlorhydrat.
[0015] Zur Herstellung der zur Hauptsache wässrigen Lösungen wird vorzugsweise deionisiertes
Wasser verwendet. Dem Wasser können mit Wasser mischbare Lösungsmittel wie beispielsweise
niedrige Alkohole (Methanol, Ethanol, Propanol usw.) oder Ketone wie beispielsweise
Aceton zugesetzt werden.
[0016] Die zur Umsetzung verwendeten Reaktionsprodukte aus einer Verbindung des dreiwertigen
Aluminiums (beispielsweise Aluminiumchlorhydrat) und mindestens eines Aminoorganosilans
können sowohl durch Zugabe des Aminoorganosilans zu einer wässrigen Lösung der Verbindung
des dreiwertigen Aluminiums (beispielsweise Aluminiumchlorhydrat) als auch in der
umgekehrten Reihenfolge hergestellt werden. Die Umsetzung der Verbindung des dreiwertigen
Siliziums und des Aminoorganosilans zu den Reaktionsprodukten erfolgt bei Temperaturen
zwischen 10° C und 50° C während 5 Minuten bis 60 Minuten. Bevorzugt ist die Umsetzung
bei Raumtemperatur während 10 Minuten bis 15 Minuten.
[0017] Bei der Reaktion der beiden Ausgangskomponenten werden Si-O-Al-Brücken gebildet,
die mittels
27Al-Kernresonanzspektroskopie nachgewiesen werden konnten. Im Kernresonanzspektrum
des Reaktionsgemischs treten neue Peaks mit einer Signallage bei 50 ppm bis 70 ppm
auf, die für Si-O-AI-Brücken charakteristisch sind. Ihre Intensität nimmt mit der
Menge des Aminoorganosilans zu. Die Umsetzung ist gemäss den Kernresonanzspektroskopiemessungen
nach etwa 10 Minuten bei Raumtemperatur abgeschlossen.
[0018] Zur Herstellung des erfindungsgemässen oberflächenmodifizierten Siliziumdioxids können
beispielsweise auch die Reaktionsprodukte aus einer Verbindung des dreiwertigen Aluminiums
(beispielsweise Aluminiumchlorhydrat) und mindestens eines Aminoorganosilans zu einer
wässrigen Dispersion von Siliziumdioxid zugegeben werden.
[0019] Die Oberflächenmodifizierung des Siliziumdioxids mit den Reaktionsprodukten aus einer
Verbindung des dreiwertigen Aluminiums (beispielsweise Aluminiumchlorhydrat) und mindestens
eines Aminoorganosilans verläuft rascher als die Oberflächenmodifizierung des Siliziumdioxids
mit Aluminiumchlorhydrat. Deshalb kann bei der Oberflächenmodifizierung mit den Reaktionsprodukten
aus einer Verbindung des dreiwertigen Aluminiums (beispielsweise Aluminiumchlorhydrat)
und mindestens eines Aminoorganosilans entweder die Reaktionszeit verkürzt oder die
Reaktionstemperatur erniedrigt werden.
Besonders bevorzugt für die Oberflächenmodifizierung mit den Reaktionsprodukten aus
einer Verbindung des dreiwertigen Aluminiums (beispielsweise Aluminiumchlorhydrat)
und mindestens eines Aminoorganosilans wird pyrogenes Siliziumdioxid.
[0020] An Stelle nur eines pyrogenen Siliziumdioxid-Pulvers kann eine Mischung verschiedener
pyrogener Siliziumdioxid-Pulver mit unterschiedlichen Primärteilchengrössen eingesetzt
werden. Die Umsetzung der Siliziumdioxid-Pulver mit den Reaktionsprodukten aus einer
Verbindung des dreiwertigen Aluminiums (beispielsweise Aluminiumchlorhydrat) und mindestens
eines Aminoorganosilans kann entweder für jedes Siliziumdioxid-Pulver allein oder
mit der Mischung der verschiedenen Siliziumdioxid-Pulver erfolgen.
[0021] Die Dispergierung bei hohen Scherraten ergibt eine gleichmässige Verteilung der Reaktionsprodukte
auf dem Siliziumdioxid. Weiter wird das rheologische Verhalten der Dispersion verbessert.
[0022] Bevorzugte Verbindungen des dreiwertigen Aluminiums sind Aluminiumchlorid, Aluminiumnitrat,
Aluminiumacetat, Aluminiumformiat und Aluminiumchlorhydrat.
[0023] Geeignete Aminoorganosilane sind Aminoorganosilane der Formel (I)
worin
- R1, R2, R3
- unabhängig voneinander für Wasserstoff, einen Hydroxylrest, einen unsubstituierten
oder substituierten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, einen unsubstituierten
oder substituierten Arylrest, einen unsubstituierten oder substituierten Alkoxylrest
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen unsubstituierten oder substituierten Aryloxylrest
stehen
- und R4
- für einen organischen Rest steht, der mit mindestens einer primären, sekundären oder
tertiären Aminogruppe substituiert ist.
[0024] Im Falle von substituierten R
1' R
2 und R
3 werden die Substituenten unabhängig voneinander aus der Gruppe bestehend aus Thiol,
Sulfid und Polyalkylenoxid ausgewählt. Geeignet ausgewählte Substituenten erleichtern
beispielsweise die Oberflächenmodifizierung des Siliziumdioxids (verbesserte Rheologie
der Dispersionen und der Beschichtungslösungen) und verbessern die Produkteigenschaften
wie beispielsweise die Beständigkeit gegenüber Luftschadstoffen, die Lichtechtheit
und die physikalischen Eigenschaften.
Anstelle der monomeren Aminoorganosilane können ebenfalls deren Kondensationsprodukte
eingesetzt werden, wobei die Kondensationsreaktionen sowohl zwischen identischen als
auch zwischen unterschiedlichen Aminoorganosilanen erfolgen können.
[0025] Bevorzugte Aminoorganosilane sind 3-Aminopropyltrimethoxysilan, N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan,
(3-Triethoxysilylpropyl)-diethylentriamin, 3-Aminopropyltriethoxysilan, N-(2-Aminoethyl)-3-amino-propyltriethoxysilan,
(3-Tri-ethoxysilylpropyl)-diethylentriamin und deren Gemische.
[0026] In einer besonders bevorzugten Ausführungsart der Erfindung wird das Aminoorganosilan
vor dem Zusatz einer Verbindung des dreiwertigen Aluminiums (beispielsweise Aluminiumchlorhydrat)
zum Reaktionsgemisch mit CO
2 unter Bildung eines Ammoniumorganosilans (protonierte Form eines Aminoorganosilans)
und Hydrogencarbonat umgesetzt. Dadurch wird der pH-Wert des Reaktionsgemisches, welches
die Reaktionsprodukte aus einer Verbindung des dreiwertigen Aluminiums (beispielsweise
Aluminiumchlorhydrat) und mindestens eines Aminoorganosilans enthält, gesenkt und
seine Pufferkapazität erhöht. Dadurch lässt sich der Anteil der bei der Bildung der
Reaktionsprodukte einer Verbindung des dreiwertigen Aluminiums (beispielsweise Aluminiumchlorhydrat)
und mindestens eines Aminoorganosilans als unerwünschte Nebenprodukte entstehenden,
sehr hochmolekularen und teilweise unlöslichen Aluminiumverbindungen reduzieren. Der
pH-Wert bleibt folglich bei der Zugabe des unmodifizierten Siliziumdioxids annähernd
konstant.
[0027] Die Dispersion des erfindungsgemäss oberflächenmodifizierten Siliziumdioxids wird
vorteilhaft direkt zur Herstellung der Beschichtungsmasse der Tintenaufnahmeschicht
eines Aufzeichnungsmaterials für den Tintenstrahldruck verwendet. Die Dispersion muss
deshalb mindestens 24 Stunden ohne Sedimentation des umgesetzten Siliziumdioxids stabil
sein und darf keine starken Viskositätsänderungen zeigen. Insbesondere darf sie nicht
gelieren oder koagulieren.
Die Dispersion enthält das erfindungsgemäss oberflächenmodifizierte Siliziumdioxid
in einer Menge zwischen 5 und 50 Gewichtsprozent bezogen auf das Gesamtgewicht der
Dispersion. Bevorzugt sind Mengen zwischen 10 und 30 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt
sind Mengen zwischen 15 und 25 Gewichtsprozent.
[0028] Die Oberflächenmodifizierung des Siliziumdioxids mit den Reaktionsprodukten aus einer
Verbindung des dreiwertigen Aluminiums (beispielsweise Aluminiumchlorhydrat) und mindestens
eines Aminoorganosilans führt zu einer positiven Oberflächenladung des Siliziumdioxids.
Die farbgebenden Verbindungen (Farbstoffe oder Pigmente) in Tinten für den Tintenstrahldruck
enthalten häufig ionisierbare Gruppen wie SO
3H, COOH, PO
3H
2 usw., welche die Löslichkeit der Farbstoffe erhöhen oder die Dispergierbarkeit der
Pigmente verbessern. Die Farbstoffe sind deshalb in der zur Hauptsache wässrigen Tintenflüssigkeit
nach der Dissoziation dieser Gruppen negativ geladen und werden deshalb von der positiven
Ladung der Oberfläche des umgesetzten Siliziumdioxids elektrostatisch angezogen und
fixiert.
Die Ladung der Oberfläche der oberflächenmodifizierten Siliziumdioxidteilchen kann
durch die Messung des Zeta-Potenzials der Dispersion gemessen werden. Das Zeta-Potenzial
nimmt proportional mit der Ladung der Oberfläche zu. Die Dispersion des oberflächenmodifizierten
Siliziumdioxids hat zur Verbesserung der Fixierung der anionischen Farbstoffe oder
Pigmente vorzugsweise ein positives Zeta-Potenzial.
[0029] Die Gesamtmenge der beiden Komponenten für die Herstellung der Reaktionsprodukte
muss so gewählt werden, dass die meisten der Agglomerate des Siliziumdioxids mit den
Reaktionsprodukten aus einer Verbindung des dreiwertigen Aluminiums (beispielsweise
Aluminiumchlorhydrat) und mindestens eines Aminoorganosilans reagieren können. Die
Gesamtmenge hängt von der Art der Verbindung des dreiwertigen Aluminiums, vom Molekulargewicht
des Aminoorganosilans und der Anzahl der Aminogruppen im Molekül ab.
[0030] Die Menge der Verbindung des dreiwertigen Aluminiums liegt typischerweise zwischen
0.1 und 20 Gewichtsprozent bezogen auf die Menge des Siliziumdioxids. Bevorzugt ist
ein Wert zwischen 0.5 und 10 Gewichtsprozent.
[0031] Die Gesamtmenge des Aminoorganosilans beziehungsweise des Gemisches von Aminoorganosilanen
liegt typischerweise zwischen 0.1 und 10 Gewichtsprozent bezogen auf die Menge des
Siliziumdioxids. Bevorzugt ist ein Wert zwischen 0.5 und 20 Gewichtsprozent.
[0032] Das Gewichtsverhältnis zwischen der Verbindung des dreiwertigen Aluminiums (beispielsweise
Aluminiumchlorhydrat) und der Aminoorganosilane wird vorteilhaft so gewählt, dass
bei der Mischung der beiden Komponenten der beiden Reagenzien der gewünschte pH-Wert
erreicht wird. Bevorzugt wird ein Molverhältnis zwischen 0.1 und 2.0, besonders bevorzugt
ist ein Molverhältnis zwischen 0.4 und 1.5, bezogen auf die Anzahl der Aluminiumatome
und die Anzahl der Aminogruppen des Aminoorganosilans.
Der pH-Wert des Gemischs, das die Reaktionsprodukte enthält, wird im wesentlichen
durch das Verhältnis der Anzahl Aluminiumatome multipliziert mit ihrer jeweiligen
Ladung zur gesamten Anzahl der Aminogruppen bestimmt. Der Substituent R
4 des Aminoorganosilans kann unter Berücksichtigung dieses Aspekts dementsprechend
ausgewählt werden.
Der pH-Wert der Lösung, welche die Reaktionsprodukte der Verbindung des dreiwertigen
Aluminiums und des Aminoorganosilans enthält, wird vorteilhaft so gewählt, dass er
zwischen 3 und 10 liegt.
Das Verhältnis der Anzahl der Siliziumatome zur Anzahl der Aluminiumatom ist wichtig
für die Struktur der gebildeten Reaktionsprodukte.
[0033] Das Aufzeichnungsmaterial kann neben dem erfindungsgemäss oberflächenmodifiziertem
Siliziumdioxid zusätzlich noch andere, poröse oder nichtporöse, anorganische Verbindungen
enthalten.
[0034] Zur Verbesserung der Stabilität der Bilder in verunreinigter Luft kann das erfindungsgemässe
Aufzeichnungsmaterial neben dem oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid zusätzlich
noch Salze des einwertigen Kupfers wie Kupfer(I)-Chlorid, Kupfer(I)-Bromid oder Kupfer(I)-Sulfit-Monohydrat,
wie es in der Patentanmeldung EP 1'231'071 beschrieben worden ist, enthalten.
[0035] Zur weiteren Verbesserung der Stabilität der Bilder in verunreinigter Luft können
dem erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterial neben den Salzen des einwertigen Kupfers
zusätzlich Diketon-Verbindungen, wie in der Patentanmeldung EP 1'197'345 beschrieben
worden ist, zugesetzt werden.
[0036] Zur nochmaligen Verbesserung der Stabilität der Bilder in verunreinigter Luft kann
das Aufzeichnungsmaterial zusätzlich noch organische Schwefelverbindungen wie beispielsweise
Thiodiethylenglykol enthalten.
[0037] Die Bindemittel sind im allgemeinen wasserlösliche Polymere. Besonders bevorzugt
sind filmbildende Polymere.
[0038] Die wasserlöslichen Polymere umfassen beispielsweise natürliche oder daraus hergestellte
modifizierte Verbindungen wie Albumin, Gelatine, Kasein, Stärke, Gummi arabicum, Natrium-
oder Kaliumalginat, Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose, α-, β- oder y-Cyclodextrin
usw. Wenn eines der wasserlöslichen Polymere Gelatine ist, so können alle bekannten
Gelatinetypen verwendet werden, wie saure Schweinehautgelatine oder alkalische Knochengelatine,
sauer oder basisch hydrolysierte Gelatinen, wie auch substituierte Gelatinen, beispielsweise
phthalierte, acetylierte oder carbamoylierte Gelatine, oder mit Trimellithsäureanhydrid
umgesetzte Gelatine.
Synthetische Bindemittel können ebenfalls verwendet werden und umfassen beispielsweise
Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, vollständig oder teilweise verseifte Verbindungen
von Copolymeren aus Vinylacetat und anderen Monomeren; Homopolymere oder Copolymere
von ungesättigten Carbonsäuren wie Maleinsäure, (Meth)acrylsäure, Crotonsäure usw.;
Homopolymere oder Copolymere aus sulfonierten Vinylmonomeren wie beispielsweise Vinylsulfonsäure,
Styrolsulfonsäure usw. Ebenfalls können Homopolymere oder Copolymere aus Vinylmonomeren
von (Meth)acrylamid; Homopolymere oder Copolymere anderer Monomerer mit Ethylenoxid;
Polyurethane; Polyacrylamide; wasserlösliche Nylonpolymere; Polyester; Polyvinyllactame;
Acrylamidpolymere; substituierter Polyvinylalkohol; Polyvinylacetale; Polymere aus
Alkyl- und Sulfoalkylacrylaten und -methacrylaten; hydrolysierte Polyvinylacetate;
Polyamide; Polyvinylpyridine; Polyacrylsäure; Copolymere mit Maleinsäureanhydrid;
Polyalkylenoxide; Copolymere mit Methacrylamid und Copolymere mit Maleinsäure eingesetzt
werden. Alle diese Polymere können auch als Mischungen verwendet werden.
Bevorzugte synthetische Bindemittel sind Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon
oder ihre Mischungen.
Diese Polymere können mit wasserunlöslichen natürlichen oder synthetischen hochmolekularen
Verbindungen gemischt werden, insbesondere mit Acryllatices oder Styrolacryllatices.
Obwohl wasserunlösliche Bindemittel nicht explizit beansprucht werden, so sollen wasserunlösliche
Polymere trotzdem als Systembestandteil angesehen werden.
Die oben erwähnten Polymere mit vernetzbaren Gruppen können mit Hilfe eines Vernetzers
oder Härters zu praktisch wasserunlöslichen Schichten umgesetzt werden. Solche Vernetzungen
können kovalent oder ionisch sein. Die Vernetzung oder Härtung der Schichten erlaubt
eine Veränderung der physikalischen Schichteigenschaften, wie beispielsweise der Flüssigkeitsaufnahme,
oder der Widerstandsfähigkeit gegen Schichtverletzungen.
Die Vernetzer und Härter werden auf Grund der zu vernetzenden wasserlöslichen Polymere
ausgesucht.
[0039] Organische Vernetzer und Härter umfassen z. B. Aldehyde (wie Formaldehyd, Glyoxal
oder Glutaraldehyd); N-Methylolverbindungen (wie Dimethylolharnstoff oder Methylol-Dimethylhydantoin);
Dioxane (wie 2,3-Dihydroxydioxan); reaktive Vinylverbindungen (wie 1,3,5-Trisacryloyl-Hexahydro-s-Triazin
oder Bis-(Vinylsulfonyl)ethylether), reaktive Halogenverbindungen (wie 2,4-Dichloro-6-Hydroxy-s-Triazin);
Epoxide; Aziridine; Carbamoylpyridinverbindungen oder Mischungen zweier oder mehrere
dieser erwähnten Vernetzer.
Anorganische Vernetzer und Härter umfassen beispielsweise Chromalaun, Aluminiumalaun
oder vorzugsweise Borsäure.
Die Schichten können auch reaktive Substanzen enthalten, welche die Schichten unter
Einwirkung von UV-Licht, Elektronenstrahlen, Röntgenstrahlen oder Wärme vernetzen.
[0040] Die Schichten können weiter durch den Zusatz von Füllstoffen modifiziert werden.
Mögliche Füllstoffe sind z. B. Kaolin, Ca- oder Ba-Carbonate, Siliziumdioxid, Titandioxid,
Bentonite, Zeolite, Aluminiumsilikat oder Calciumsilikat. Auch inerte organische Partikeln
wie beispielsweise Kunststoffkügelchen können verwendet werden. Diese Kügelchen können
aus Polyacrylaten, Polyacrylamiden, Polystyrol oder verschiedenen Copolymeren aus
Acrylaten und Styrol bestehen. Die Füllstoffe werden auf Grund des beabsichtigten
Gebrauchs der hergestellten Bilder ausgewählt. Einige dieser Füllstoffe können in
transparenten Materialien nicht verwendet werden. Sie können aber positive Wirkungen
in Aufsichtsmaterialien besitzen. Sehr oft erreicht man mit dem Einsatz solcher Füllstoffe
eine gewünschte matte Oberfläche.
Die Aufzeichnungsmaterialien können weitere lösliche Metallsalze enthalten, beispielsweise
Erdalkalisalze oder Salze der seltenen Erden.
In den erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien ist mindestens eine Tintenaufnahmeschicht
nebst allfälligen Hilfsschichten auf einen Träger aufgebracht.
Eine grosse Vielfalt an Trägern ist bekannt und wird auch eingesetzt. So können alle
Träger, die bei der Herstellung von photographischen Materialien verwendet werden,
eingesetzt werden. Verwendet werden beispielsweise transparente Träger aus Celluloseestern
wie Cellulosetriacetat, Celluloseacetat, Cellulosepropionat, oder Celluloseacetat/butyrat,
Polyester wie Polyethylenterephthalat oder Polyethylennaphthalat, Polyamide, Polycarbonate,
Polyimide, Polyolefine, Polyvinylacetale, Polyether, Polyvinylchlorid und Polyvinylsulfone.
Bevorzugt werden Polyester, insbesondere Polyethylenterephthalat oder Polyethylennaphthalat
wegen ihrer ausgezeichneten Dimensionsstabilität. Bei den in der photographischen
Industrie eingesetzten opaken Trägern können beispielsweise Barytpapier, mit Polyolefinen
beschichtete Papiere, weissopake Polyester wie beispielsweise Melinex® der Firma DuPont
eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind polyolefinbeschichtete Papiere oder weissopaker
Polyester.
Es ist vorteilhaft, diese Träger, insbesondere Polyester, vor dem Beguss mit einer
Substrierschicht zu versehen, um die Haftung der Tintenaufnahmeschichten auf dem Träger
zu verbessern. Solche Substrierschichten sind in der photographischen Industrie wohlbekannt
und enthalten z. B. Terpolymere aus Vinylidenchlorid, Acrylnitril und Acrylsäure oder
aus Vinylidenchlorid, Methylacrylat und Itaconsäure. An Stelle der Substrierschicht
können die Träger vor dem Beguss auch einer Coronaentladung ausgesetzt werden.
Ebenfalls als Träger können unbeschichtete Papiere verschiedener Typen verwendet werden,
die in ihrer Zusammensetzung und in ihren Eigenschaften grosse Unterschiede aufweisen
können. Pigmentierte Papiere und Hochglanzpapiere können ebenfalls verwendet werden,
wie auch Metallfolien beispielsweise aus Aluminium.
Die Schichten können ebenfalls auf textile Fasermaterialien aus beispielsweise Polyamiden,
Polyester, Baumwolle, Viskose und Wolle aufgebracht werden.
[0041] Die erfindungsgemässen Tintenaufnahmeschichten werden im allgemeinen aus wässrigen
Lösungen oder Dispersionen, die alle nötigen Komponenten enthalten, gegossen. In vielen
Fällen werden Netzmittel als Begusshilfsmittel zugesetzt, um das Giessverhalten und
die Schichtgleichmässigkeit zu verbessern. Neben ihrer Wirkung während des Giessvorgangs
können diese Verbindungen auch einen Einfluss auf die Bildqualität haben und können
deshalb dementsprechend ausgewählt werden. Obwohl solche oberflächenaktiven Verbindungen
in der Erfindung nicht beansprucht werden, bilden sie trotzdem einen wesentlichen
Bestandteil der Erfindung.
Zusätzlich zu den schon erwähnten Bestandteilen können die erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien
zusätzliche Verbindungen enthalten, um seine Eigenschaften weiter zu verbessern, so
beispielsweise optische Aufheller zur Verbesserung des Weissgrades, wie Stilbene,
Cumarine, Triazine, Oxazole oder weitere dem Fachmann bekannte Verbindungen.
Zur Verbesserung der Lichtechtheit können UV-Absorber, wie 2-Hydroxybenztriazole,
2-Hydroxybenzophenone, Triazin-Derivate oder Zimtsäure-Derivate. Die Menge des UV-Absorbers
beträgt 200 mg/m
2 bis 2000 mg/m
2, vorzugsweise 400 mg/m
2 bis 1000 mg/m
2. Der UV-Absorber kann in jede Schicht des erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterials
eingebracht werden, besonders vorteilhaft ist aber, wenn er in die oberste Schicht
eingebracht wird.
Es ist weiter bekannt, dass die im Tintenstrahldruck hergestellten Bilder durch den
Zusatz von Radikalfängern, Stabilisatoren, Reduktionsmitteln und Antioxidanzien geschützt
werden können. Beispiele solcher Verbindungen sind sterisch gehinderte Phenole, sterisch
gehinderte Amine, Chromanole, Ascorbinsäure, Phosphinsäuren und deren Derivate, schwefelhaltige
Verbindungen wie Sulfide, Mercaptane, Thiocyanate, Thioamide oder Thioharnstoffe.
Die erwähnten Verbindungen können als wässrige Lösungen zu den Giesslösungen zugesetzt
werden. Falls die Verbindungen nicht genügend wasserlöslich sind, können sie durch
andere, bekannte Verfahren in die Giesslösungen eingebracht werden. So können die
Verbindungen beispielsweise in einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel
wie niedere Alkohole, Glykole, Ketone, Ester oder Amide gelöst werden. Es ist auch
möglich, die Verbindungen als feinkörnige Dispersionen, als Ölemulsionen, als Cyclodextran-Einschlussverbindungen
oder als Latex, der die Verbindung enthält, in die Giesslösung einzubringen.
[0042] Normalerweise hat das erfindungsgemässe Aufzeichnungsmaterial eine Trockenschichtdicke
von 0.5 µm bis 100 µm, insbesondere aber von 5 µm bis 50 µm.
[0043] Die Giesslösungen können auf verschiedene Arten auf den Träger aufgebracht werden.
Die Giessverfahren schliessen beispielsweise den Extrusionsguss, den Luftmesserguss,
den Schlitzguss, den Kaskadenguss und den Vorhangguss ein. Die Giesslösungen können
auch mit einem Sprühverfahren aufgebracht werden. Die Tintenaufnahmeschichten können
aus mehreren Einzelschichten bestehen, die einzeln nacheinander oder gemeinsam aufgebracht
werden können.
Die Einzelschichten können sich in der Art des verwendeten pyrogenen Siliziumdioxids
(insbesondere seiner spezifischer Oberfläche), der Umsetzung mit den Reaktionsprodukten
aus einer Verbindung des dreiwertigen Aluminiums und mindestens eines Aminoorganosilans,
im Verhältnis der Bindemittel zum Siliziumdioxid und in der Härtermenge unterscheiden.
Ein Träger kann auch beidseitig mit Tintenaufnahmeschichten begossen werden. Es ist
auch möglich, auf der Rückseite eine antistatische Schicht oder eine Schicht zur Verbesserung
der Planlage aufzubringen. Das gewählte Giessverfahren schränkt die Erfindung aber
in keiner Art und Weise ein.
[0044] Tinten für den Tintenstrahldruck bestehen im wesentlichen aus einer flüssigen Trägersubstanz
und einem darin gelösten oder dispergierten Farbstoff oder Pigment. Die flüssige Trägersubstanz
für Tintenstrahldrucktinten ist im allgemeinen Wasser oder eine Mischung aus Wasser
und einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel wie Ethylenglykol, Glykole mit höherem
Molekulargewicht, Glycerin, Dipropylenglykol, Polyethylenglykol, Amide, Polyvinylpyrrolidon,
N-Methylyrrolidon, Cyclohexylpyrrolidon, Carbonsäuren und deren Ester, Ether, Alkohole,
organische Sulfoxide, Sulfolan, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Cellosolve, Polyurethane
und Acrylate.
[0045] Die nichtwässrigen Tintenbestandteile dienen allgemein als Feuchthalter, Hilfslösungsmittel,
Viskositätsregler, Eindringhilfsmittel oder Trocknungsbeschleuniger. Die organischen
Verbindungen besitzen meistens einen Siedepunkt, der über dem von Wasser liegt. Tinten
für den kontinuierlichen Tintenstrahldruck können weiter anorganische oder organische
Salze zur Erhöhung der Leitfähigkeit enthalten. Beispiele solcher Salze sind Nitrate,
Chloride, Phosphate, und die wasserlöslichen Salze wasserlöslicher organischer Säuren
wie Acetate, Oxalate und Citrate. Die Farbstoffe oder Pigmente, die zur Herstellung
der zusammen mit den erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien verwendbaren Tinten
eingesetzt werden können, enthalten praktisch alle bekannten Klassen dieser farbigen
Verbindungen. Typische Beispiele verwendeter Farbstoffe oder Pigment sind in der Patentanmeldung
EP 0'559'324 aufgeführt. Die erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien können mit
fast allen dem Stand der Technik entsprechenden Tinten verwendet werden.
[0046] Zusätzlich können die Tinten weitere Zusätze enthalten wie oberflächenaktive Substanzen,
optische Aufheller, UV-Absorber, Lichtstabilisatoren, Konservierungsmittel, Fällmittel
wie mehrfach geladene Metallverbindungen und polymere Verbindungen.
Die Beschreibung der Tinten dient nur als Illustration und ist in bezug auf die Erfindung
in keiner Weise einschränkend.
Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher beschrieben, ohne
dass sie dadurch in irgendeiner Weise eingeschränkt würde.
Prüfungen
1. Grösse des aufgespannten Volumens im Farbraum (Gamut)
[0047] Auf die erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien wurden mit den Tintenstrahldruckern
Epson 890, Canon S 900 und HP 970 jeweils mit den entsprechenden Originaltinten Farbfelder
in den Farben Gelb, Rot, Purpur, Blau, Blaugrün, Grün und Schwarz in der Druckstufe
100 % gedruckt. Die folgenden Druckereistellungen wurden verwendet:
- HP 970: Photo Ret, Best, Premium Photo Paper, Glossy
- Epson 890: PQ Glossy Film, 720 dpi, No Color Adjust
- Canon S 900: Photo Paper Pro, High, Graphic, Normal
[0048] Nach den Angaben von G. Wyszecki und W. Stiles, "Color Science Concepts and Methods,
Quantitative Data and Formulae", Verlag John Wiley & Sons, 2. Ausgabe 1982, ISBN 0-471-02106-7,
Seiten 164 - 169 und Seite 829, wurden die Farbkoordinaten L*a*b* der Farben Gelb,
Rot, Purpur, Blau, Blaugrün, Grün, Schwarz und Weiss gemessen und das durch die acht
Farben aufgespannte Volumen des L*a*b*-Farbraums berechnet. Dazu wurden die durchsichtigen,
bedruckten Aufzeichnungsmaterialien auf eine weisse, reflektierende Unterlage gelegt.
Farbraumberechnungen hängen von einer grossen Anzahl Faktoren wie Dichte, Druckereinstellung
und relative Feuchte ab. Diese Faktoren wurden für alle Aufzeichnungsmaterialien konstant
gehalten.
2. Farbstoffdiffusion
[0049] Das verwendete Verfahren wird im wesentlichen von R. Hofmann, E. Baumann und M. Schär
in "Print Performance Evaluation of Ink-jet Media: Gamut, Drying, Permanence", IS
& T's NIP15: International Conference on Digital Printing Technologies, ISBN 0-89208-222-4,
Seiten 408 - 411 beschrieben.
Auf die erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien wurden mit den Tintenstrahldruckern
HP 5652, Canon i 990 und Epson R 300 jeweils mit den entsprechenden Originaltinten
Farbfelder in den Farben Gelb, Rot, Purpur, Blau, Blaugrün, Grün und Schwarz in der
Druckstufe 100 % gedruckt. Die gedruckten Farbfelder sind quadratisch und haben eine
Seitenlänge von je 118 Pixel. Ein einzelnes Farbfeld ist durch jeweils 11 in horizontaler
und 11 in vertikaler Richtung angeordnete weisse Linien in 144 einzelne Farbquadrate
von je 8 Pixeln Seitenlänge unterteilt. Die weissen Linien haben eine Breite von 2
Pixeln. Die folgenden Druckereistellungen wurden verwendet:
- HP 5552: HP-Premium High Glossy Film, best
- Epson 890: Photopaper Pro, high, manual, graphic, normal
- Canon S 900: Premium Glossy Photo Paper, Photo, High Speed, ICM.
[0050] Die bedruckten Aufzeichnungsmaterialien wurden 24 Stunden bei einer Temperatur von
23°C bei einer relativen Feuchtigkeit von 50 % getrocknet. Anschliessend wurden die
optischen Dichten der Farbfelder bestimmt. Nachher wurden die bedruckten Aufzeichnungsmaterialien
7 Tage bei einer Temperatur von 40°C und einer relativen Feuchtigkeit von 80 % gelagert
und erneut die optischen Dichten gemessen.
Der Wert der Farbstoffdiffusion ist die prozentuale Differenz der optischen Dichten
vor und nach der Lagerung des Farbfeldes mit dem grössten Dichteunterschied.
3. Farbverschiebung im Graufeld
[0051] Auf die erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien wurden mit den Tintenstrahldruckern
HP 5652, CANON I 990 und Epson R 300 jeweils mit den entsprechenden Originaltinten
Gelb, Purpur und Blaugrün drei Graufelder der Druckstufen 30 %, 45 % und 60 % gedruckt.
Die folgenden Druckereistellungen wurden verwendet:
- HP 5552: HP-Premium High Glossy Film, best
- Epson 890: Photopaper Pro, high, manual, graphic, normal
- Canon S 900: Premium Glossy Photo Paper, Photo.
[0052] Die bedruckten Aufzeichnungsmaterialien wurden 24 Stunden bei einer Temperatur von
23°C und einer relativen Feuchtigkeit von 50 % getrocknet. Anschliessend wurden deren
L*a*b*-Farbkoordinaten bestimmt. Nachher wurden die bedruckten Aufzeichnungsmaterialien
7 Tage bei einer Temperatur von 40°C und einer relativen Feuchtigkeit von 80 % gelagert
und erneut die L*a*b*-Farbkoordinaten bestimmt.
Für jedes Graufeld wurde anhand der gemessenen L*a*b*-Werte vor und nach der Lagerung
die Gesamtfarbabweichung ΔE* nach der folgenden Formel berechnet:

[0053] Mass der Farbabweichung ist der höchste der drei gemessenen Werte.
4. Glanz mit Pigmenttinten
[0054] Auf die erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien wurden mit den Druckern Epson
2100 und Epson R 800 rechteckige Felder des Dreifarbenschwarz der Grösse 3 x 4 cm
unter Verwendung der Original-Pigmenttinten mit den visuellen Dichten 0 % - 100 %
(in 10 %-Stufen) gedruckt. Die folgenden Druckereistellungen wurden verwendet:
- Epson 2100: Glossy Paper P-W, 720 dpi, no color adjustment, HS off
- Epson R 800: Premium Glossy Photo Paper, Photo, Gloss Auto, HS on, ICM, no color adjustment.
[0055] Der Glanz der Flächen mit einer Dichte von 50 % wurde bei einem Winkel von 20° in
Bezug auf die Musteroberfläche mit einem mit einem Glanzmessgerät Byk-Gardner Micro-Tri-Gloss
gemessen.
5. Gussqualität
[0056] Die Gussqualität wurde optisch erfasst. Die typische Grösse der Gussfehler beträgt:
- Microcrack: 100 µm - 500 µm
- Schichtöffnung: 3 mm - 10 mm.
Beispiele
Beispiel 1
Dispersion
[0057] 8.8 g Aluminiumchlorhydrat (Locron P, erhältlich bei Clariant AG, Muttenz, Schweiz)
wurden bei einer Temperatur von 20° C in 782 g deionisiertem Wasser aufgelöst und
unter sehr guter Rührung mit 8.8 g N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan (erhältlich
bei Degussa, Düsseldorf, Deutschland) versetzt. Nach 15 Minuten Reaktionszeit (Bildung
der Reaktionsprodukte aus Aluminiumchlorhydrat und dem Aminoorganosilan) wurden 200
g pyrogenes Siliziumdioxid (Cab-O-Sil® M-5, erhältlich bei Cabot Corporation, Billerica,
USA) portionenweise unter sehr guter Rührung bei hohen Scherraten zugegeben. Nach
beendeter Zugabe des pyrogenes Siliziumdioxids wurde die Dispersion während 15 Minuten
mit einem Rotor-Stator-Mixer gerührt. Anschliessend wurde die Dispersion auf eine
Temperatur von 60° C aufgeheizt und zur Oberflächenmodifizierung des Siliziumdioxids
1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Die Dispersion zeigte die in Tabelle 1 aufgeführten
Eigenschaften:
Tabelle 1
Eigenschaft |
Wert |
pH |
4.85 |
Gehalt an Siliziumdioxid |
20 Gewichtsprozent |
Viskosität |
50 mPas |
Mittlere Teilchengrösse |
42 nm |
Zeta-Potenzial |
+ 31 mV |
Giesslösung
[0058] Bei einer Temperatur von 45° C wurden 4.8 g feste Borsäure zu 600 g dieser Dispersion
zugegeben. Nach der Auflösung der Borsäure wurden 300 g einer wässrigen Lösung von
Polyvinylalkohol (10 %, erhältlich als Mowiol 4088 bei Clariant AG, Muttenz, Schweiz)
zugegeben und anschliessend 0.8 g einer wässrigen Lösung des Netzmittels Olin 10G
(5.23 %, erhältlich bei Arch Chemicals, Norwalk, USA). Die Giesslösung wurde zum Schluss
mit deionisiertem Wasser auf ein Endgewicht von 1000 g verdünnt.
Guss
[0059] 140 g/m
2 dieser Giesslösung wurden bei einer Temperatur von 40° C mittels eines Stabgiessers
auf einen Polyethylenterephthalatträger aufgebracht und anschliessend wurde der begossene
Träger 60 Minuten bei einer Temperatur von 35° C getrocknet. 1 m
2 des getrockneten Aufzeichnungsmaterials enthält 16.8 g des eingesetzten, unmodifizierten
pyrogenen Siliziumdioxids.
Beispiel 2
Dispersion
[0060] 8.8 g Aluminiumchlorhydrat wurden bei einer Temperatur von 20° C in 782 g deionisiertem
Wasser aufgelöst und unter sehr guter Rührung mit 8.8 g N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan.
Nach 15 Minuten Reaktionszeit (Bildung der Reaktionsprodukte aus Aluminiumchlorhydrat
und dem Aminoorganosilan) wurden 200 g pyrogenes Siliziumdioxid (Cab-O-Sil® H-5, erhältlich
bei Cabot Corporation, Billerica, USA) portionenweise unter sehr guter Rührung bei
hohen Scherraten zugegeben. Nach beendeter Zugabe des pyrogenen Siliziumdioxids wurde
die Dispersion während 15 Minuten mit einem Rotor-Stator-Mixer gerührt. Anschliessend
wurde die Dispersion auf eine Temperatur von 60° C aufgeheizt und zur Oberflächenmodifizierung
des Siliziumdioxids 1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Die Dispersion zeigte
die in Tabelle 2 aufgeführten Eigenschaften:
Tabelle 2
Eigenschaft |
Wert |
pH |
4.90 |
Gehalt an Siliziumdioxid |
20 Gewichtsprozent |
Viskosität |
60 mPas |
Mittlere Teilchengrösse |
40 nm |
Zeta-Potenzial |
+ 29 mV |
Giesslösung
[0061] Bei einer Temperatur von 45° C wurden 4.8 g feste Borsäure zu 600 g dieser Dispersion
zugegeben. Nach der Auflösung der Borsäure wurden 300 g einer wässrigen Lösung des
Polyvinylalkohols Mowiol 4088 (10 %) zugegeben und anschliessend 0.8 g der wässrigen
Lösung des Netzmittels Olin 10G (5.23 %). Die Giesslösung wurde zum Schluss mit deionisiertem
Wasser auf ein Endgewicht von 1000 g verdünnt.
Guss
[0062] 140 g/m
2 dieser Giesslösung wurden bei einer Temperatur von 40° C mittels eines Stabgiessers
auf einen Polyethylenterephthalatträger aufgebracht und anschliessend wurde der begossene
Träger 60 Minuten bei einer Temperatur von 35° C getrocknet. 1 m
2 des getrockneten Aufzeichnungsmaterials enthält 16.8 g des eingesetzten, unmodifizierten
pyrogenen Siliziumdioxids.
Vergleichsbeispiel C-1
Dispersion
[0063] 200 g pyrogenes Siliziumdioxid Cab-O-Sil® M-5 wurden portionenweise unter sehr guter
Rührung bei hohen Scherraten bei einer Temperatur von 20° C zu einer Mischung von
764 g deionisiertem Wasser, 33.8 g Aluminiumchlorhydrat Locron P und 2.0 g Kaliumhydroxid
zugegeben. Nach beendeter Zugabe des pyrogenen Siliziumdioxids wurde die Dispersion
während 15 Minuten mit einem Rotor-Stator-Mixer gerührt. Anschliessend wurde die Dispersion
auf eine Temperatur von 60° C aufgeheizt und zur Oberflächenmodifizierung des Siliziumdioxids
3 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Die Dispersion zeigte die in Tabelle 3 aufgeführten
Eigenschaften:
Tabelle 3
Eigenschaft |
Wert |
pH |
3.40 |
Gehalt an Siliziumdioxid |
20 Gewichtsprozent |
Viskosität |
20 mPas |
Mittlere Teilchengrösse |
46 nm |
Zeta-Potenzial |
+ 30 mV |
Giesslösung
[0064] Bei einer Temperatur von 45° C wurden 4.8 g feste Borsäure zu 600 g dieser Dispersion
zugegeben. Nach der Auflösung der Borsäure wurden 300 g einer wässrigen Lösung des
Polyvinylalkohols Mowiol 4088 (10 %) zugegeben und anschliessend 0.8 g der wässrigen
Lösung von Olin 10G (5.23 %). Die Giesslösung wurde zum Schluss mit deionisiertem
Wasser auf ein Endgewicht von 1000 g verdünnt.
Guss
[0065] 140 g/m
2 dieser Giesslösung wurden bei einer Temperatur von 40° C mittels eines Stabgiessers
auf einen Polyethylenterephthalatträger aufgebracht und anschliessend wurde der begossene
Träger 60 Minuten bei einer Temperatur von 35° C getrocknet. 1 m
2 des getrockneten Aufzeichnungsmaterials enthält 16.8 g des eingesetzten, unmodifizierten
pyrogenen Siliziumdioxids.
Vergleichsbeispiel C - 2
Dispersion
[0066] 200 g pyrogenes Siliziumdioxid Cab-O-Sil® M-5 wurden portionenweise unter sehr guter
Rührung bei hohen Scherraten bei einer Temperatur von 20° C zu einer Mischung von
788 g deionisiertem Wasser und 0.77 g Salzsäure (37 %) zugegeben. Nach beendeter Zugabe
des pyrogenen Siliziumdioxids und weiteren 10 Minuten Rührzeit wurde sehr langsam
und unter sehr guter Rührung bei hohen Scherraten 11.4 g einer wässrigen Lösung von
N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan (10 %) zugegeben. Die erhaltene Dispersion
von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid wurde während 15 Minuten mit einem Rotor-Stator-Mixer
gerührt. Anschliessend wurde die Dispersion auf eine Temperatur von 60° C aufgeheizt
und zur Umsetzung des Siliziumdioxids 1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Die
Dispersion zeigte die in Tabelle 4 aufgeführten Eigenschaften:
Tabelle 4
Eigenschaft |
Wert |
pH |
4.10 |
Gehalt an Siliziumdioxid |
20 Gewichtsprozent |
Viskosität |
20 mPas |
Mittlere Teilchengrösse |
36 nm |
Zeta-Potenzial |
+ 29 mV |
Giesslösung
[0067] Bei einer Temperatur von 45° C wurden 4.8 g feste Borsäure zu 600 g dieser Dispersion
zugegeben. Nach der Auflösung der Borsäure wurden 300 g einer wässrigen Lösung des
Polyvinylalkohols Mowiol 4088 (10 %) zugegeben und anschliessend 0.8 g der wässrigen
Lösung des Netzmittels Olin 10G (5.23 %). Die Giesslösung wurde zum Schluss mit deionisiertem
Wasser auf ein Endgewicht von 1000 g verdünnt.
Guss
[0068] 140 g/m
2 dieser Giesslösung wurden bei einer Temperatur von 40° C mittels eines Stabgiessers
auf einen Polyethylenterephthalatträger aufgebracht und anschliessend wurde der begossene
Träger 60 Minuten bei einer Temperatur von 35° C getrocknet. 1 m
2 des getrockneten Aufzeichnungsmaterials enthält 16.8 g des eingesetzten, unmodifizierten
pyrogenen Siliziumdioxids.
Beispiel 3
Dispersion
[0069] 88.8 g einer wässrigen Lösung von N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan (10
%) wurden bei Raumtemperatur mit CO
2-Gas gesättigt. Dabei sank der pH-Wert von 10.8 auf 6.8. Diese Lösung wurde unter
starkem Rühren zu einer Lösung von 8.8 g Aluminiumchlorhydrat in 702 g deionisiertem
Wasser gegeben. Nach 15 Minuten Reaktionszeit (Bildung der Reaktionsprodukte aus Aluminiumchlorhydrat
und dem Aminoorganosilan) war der pH-Wert auf 6.1 gesunken (mit der wässrigen Lösung
des Aminoorganosilans beträgt der pH-Wert 8.2) wurden 200 g pyrogenes Siliziumdioxid
Cab-O-Sil® M-5 portionenweise unter sehr guter Rührung bei hohen Scherraten zugegeben.
Nach beendeter Zugabe des pyrogenen Siliziumdioxids wurde die Dispersion während 15
Minuten mit einem Rotor-Stator-Mixer gerührt. Anschliessend wurde die Dispersion auf
eine Temperatur von 60° C aufgeheizt und zur Oberflächenmodifizierung des Siliziumdioxids
1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Die Dispersion zeigte die in Tabelle 5 aufgeführten
Eigenschaften:
Tabelle 5
Eigenschaft |
Wert |
pH |
5.2 |
Gehalt an Siliziumdioxid |
20 Gewichtsprozent |
Viskosität |
30 mPas |
Mittlere Teilchengrösse |
39 nm |
Zeta-Potenzial |
34 mV |
Giesslösung
[0070] Bei einer Temperatur von 45° C wurden 4.8 g feste Borsäure zu 600 g dieser Dispersion
zugegeben. Nach der Auflösung der Borsäure wurden 300 g einer wässrigen Lösung des
Polyvinylalkohols Mowiol 4088 (10 %) zugegeben und anschliessend 0.8 g der wässrigen
Lösung des Netzmittels Olin 10G (5.23 %). Die Giesslösung wurde zum Schluss mit deionisiertem
Wasser auf ein Endgewicht von 1000 g verdünnt.
Guss
[0071] 140 g/m
2 dieser Giesslösung wurden bei einer Temperatur von 40° C mittels eines Stabgiessers
auf einen Polyethylenterephthalatträger aufgebracht und anschliessend wurde der begossene
Träger 60 Minuten bei einer Temperatur von 35° C getrocknet. 1 m
2 des getrockneten Aufzeichnungsmaterials enthält 16.8 g des eingesetzten, unmodifizierten
pyrogenen Siliziumdioxids.
Beispiel 4
Dispersion
[0072] 6.25 g Aluminiumnitrat-nonahydrat (erhältlich bei Fluka Chemie AG, Buchs, Schweiz)
wurden in 785 g deionisiertem Wasser bei einer Temperatur von 20° C aufgelöst und
unter sehr guter Rührung wurden 8.8 g N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan
zugegeben. Nach 15 Minuten Reaktionszeit (Bildung der Reaktionsprodukte aus Aluminiumnitrat-nonahydrat
und dem Aminoorganosilan) wurden 200 g pyrogenes Siliziumdioxid Cab-O-Sil® M-5 portionenweise
unter sehr guter Rührung bei hohen Scherraten zugegeben. Nach beendeter Zugabe des
pyrogenen Siliziumdioxids wurde die Dispersion während 15 Minuten mit einem Rotor-Stator-Mixer
gerührt. Anschliessend wurde die Dispersion auf eine Temperatur von 60° C aufgeheizt
und zur Oberflächenmodifizierung des Siliziumdioxids 1 Stunde bei dieser Temperatur
gehalten. Die Dispersion zeigte die in Tabelle 6 aufgeführten Eigenschaften:
Tabelle 6
Eigenschaft |
Wert |
pH |
4.69 |
Gehalt an Siliziumdioxid |
20 Gewichtsprozent |
Viskosität |
27 mPas |
Mittlere Teilchengrösse |
40 nm |
Zeta-Potenzial |
+32 mV |
Giesslösung
[0073] Bei einer Temperatur von 45° C wurden 4.8 g feste Borsäure zu 600 g dieser Dispersion
zugegeben. Nach der Auflösung der Borsäure wurden 300 g einer wässrigen Lösung des
Polyvinylalkohols Mowiol 4088 (10 %) zugegeben und anschliessend 0.8 g der wässrigen
Lösung des Netzmittels Olin 10G (5.23 %). Die Giesslösung wurde zum Schluss mit deionisiertem
Wasser auf ein Endgewicht von 1000 g verdünnt.
Guss
[0074] 140 g/m
2 dieser Giesslösung wurden bei einer Temperatur von 40° C mittels eines Stabgiessers
auf einen Polyethylenterephthalatträger aufgebracht und anschliessend wurde der begossene
Träger 60 Minuten bei einer Temperatur von 35° C getrocknet. 1 m
2 des getrockneten Aufzeichnungsmaterials enthält 16.8 g des eingesetzten, unmodifizierten
pyrogenen Siliziumdioxids.
Beispiel 5 und Vergleichsbeispiel C - 5
[0075] Das Beispiel 5 und das Vergleichsbeispiel C - 5 entsprechen im Wesentlichen dem Beispiel
1 und dem Vergleichsbeispiel C - 1. Die Beschichtungslösungen wurden jedoch im Vorhangguss
auf polyethylenbeschichtetes Papier aufgebracht.
[0076] Die Menge des eingesetzten, unmodifizierten pyrogenen Siliziumdioxids wurde auf 21.0
g/m
2 erhöht.
Ergebnisse
[0077] Die berechneten Grössen des aufgespannten Farbräume sind in Tabelle 7 zusammengestellt.
Tabelle 7
Beispiel |
Grösse des aufgespannten Farbraums |
Drucker CANON S 900 |
Drucker EPSON 890 |
Drucker HP 970 |
1 |
513'000 |
490'000 |
338'000 |
C - 1 |
457'000 |
464'000 |
286'000 |
C - 2 |
476'000 |
459'000 |
277'000 |
2 |
555'000 |
556'000 |
358'000 |
[0078] Der Vergleich der Ergebnisse in Tabelle 7 zeigt sofort, dass das erfindungsgemässen
Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck, in dem die Oberflächenmodifizierung
des pyrogenen Siliziumdioxids mit den Reaktionsprodukten aus Aluminiumchlorhydrat
und dem Aminoorganosiloxan N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan erfolgte
(Beispiel 1), für alle 3 Drucker einen wesentlich grösseren aufgespannten Farbraum
aufweist als die Vergleichsbeispiele, bei denen die Oberflächenmodifizierung des pyrogenen
Siliziumdioxids entweder mit Aluminiumchlorhydrat (Vergleichsbeispiel C - 1) oder
mit dem Aminoorganosilan N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan (Vergleichsbeispiel
C - 2) erfolgte.
[0079] Das Aufzeichnungsmaterial mit dem oberflächenmodifizierten Siliziumdioxid Cab-O-Sil®
H-5 (Beispiel 2) zeigt wegen der kleineren mittleren Teilchengrösse einen noch grösseren
Farbraum als das Aufzeichnungsmaterial mit dem oberflächenmodifizierten Siliziumdioxid
Cab-O-Sil® M-5 (Beispiel 1).
[0080] Die Ergebnisse der Glanzmessung sind in Tabelle 8 zusammengestellt:
Tabelle 8
Beispiel |
Glanz des Dreifarbenschwarz |
Drucker EPSON 2100 |
Drucker EPSON R 800 |
5 |
49.2 % |
77.8 % |
C-5 |
29.6 % |
44.1% |
[0081] Der Vergleich der Ergebnisse in Tabelle 8 zeigt sofort, dass das erfindungsgemässen
Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck, in dem die Oberflächenmodifizierung
des pyrogenen Siliziumdioxids mit den Reaktionsprodukten aus Aluminiumchlorhydrat
und dem Aminoorganosiloxan N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan erfolgte
(Beispiel 5), für die beiden Drucker mit Pigmenttinten einen viel höheren Glanz des
Dreifarbenschwarz aufweist als das Vergleichsbeispiel C - 5, bei dem die Oberflächenmodifizierung
des pyrogenen Siliziumdioxids mit Aluminiumchlorhydrat erfolgte.
[0082] Die Ergebnisse der Beurteilung der Gussqualität sind in Tabelle 9 zusammengestellt:
Tabelle 9
Beispiel |
Gussqualität |
Anzahl Minicracks pro A4-Blatt |
Anzahl Schichtöffnungen pro 450 m2 |
5 |
2 |
0 |
C-5 |
50 |
12 |
[0083] Die Ergebnisse in Tabelle 9 zeigen sofort, dass das erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterial
für den Tintenstrahldruck, in dem die Oberflächenmodifizierung des pyrogenen Siliziumdioxids
mit den Reaktionsprodukten aus Aluminiumchlorhydrat und dem Aminoorganosiloxan N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan
erfolgte (Beispiel 5), eine wesentlich bessere Gussqualität aufwies als das Aufzeichnungsmaterial
für den Tintenstrahldruck, in dem die Oberflächenmodifizierung des pyrogenen Siliziumdioxids
mit Aluminiumchlorhydrat erfolgte (Vergleichsbeispiel C - 5).
Die Ergebnisse der Farbstoffdiffusion sind auch im Vergleich mit den im Handel erhältlichen
nanoporösen Aufzeichnungsmaterialien ILFORD Smooth Gloss, Epson PGPP und Mitsubishi
SG 2575 in Tabelle 10 zusammengestellt.
Tabelle 10
Beispiel |
Farbstoffdiffusion (%) |
HP 5652 |
Canon I 990 |
Epson R 300 |
5 |
36.5 |
53.2 |
13.3 |
C - 5 |
73.5 |
74.6 |
39.2 |
ILFORD Smooth Gloss |
69.3 |
88.2 |
29.3 |
Epson PGPP |
73.5 |
80.0 |
26.5 |
Mitsubishi SG 2575 |
77.8 |
88.2 |
25.0 |
[0084] Die Ergebnisse in Tabelle 10 zeigen deutlich, dass das erfindungsgemässe Aufzeichnungsmaterial
für den Tintenstrahldruck, in dem die Oberflächenmodifizierung des pyrogenen Siliziumdioxids
mit den Reaktionsprodukten aus Aluminiumchlorhydrat und dem Aminoorganosiloxan N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan
erfolgte (Beispiel 5), eine wesentlich geringere Farbstoffdiffusion aufweist als das
Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck, in dem die Oberflächenmodifizierung
des pyrogenen Siliziumdioxids mit Aluminiumchlorhydrat erfolgte (Vergleichsbeispiel
C - 6). Das erfindungsgemässe Aufzeichnungsmaterial zeigte auch eine wesentlich geringere
Farbstoffdiffusion als die im Handel erhältlichen nanoporösen Aufzeichnungsmaterialien
ILFORD Smooth Gloss, Epson PGPP und Mitsubishi SG 2575.
[0085] Die Ergebnisse der Farbverschiebung der Graufelder sind in der Tabelle 11 zusammengestellt.
Tabelle 11
Beispiel |
Farbverschiebung |
HP 5652 |
Canon I 990 |
Epson R 300 |
5 |
1.7 |
9.3 |
4.9 |
C - 5 |
6.8 |
11.4 |
9.1 |
ILFORD Smooth Gloss |
8.2 |
11.8 |
5.1 |
Epson PGPP |
5.5 |
13.6 |
6.4 |
Mitsubishi SG 2575 |
6.1 |
12.5 |
8.9 |
[0086] Die Ergebnisse in Tabelle 11 zeigen deutlich, dass das erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterial
für den Tintenstrahldruck, in dem die Oberflächenmodifizierung des pyrogenen Siliziumdioxids
mit den Reaktionsprodukten aus Aluminiumchlorhydrat und dem Aminoorganosiloxan N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan
erfolgte (Beispiel 5), eine wesentlich geringere Farbverschiebung des Graufeldes aufweist
als das Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck, in dem die Oberflächenmodifizierung
des pyrogenen Siliziumdioxids mit Aluminiumchlorhydrat erfolgte (Vergleichsbeispiel
C - 5). Das erfindungsgemässe Aufzeichnungsmaterial zeigte auch eine wesentlich geringere
Farbverschiebung des Graufeldes als die im Handel erhältlichen nanoporösen Aufzeichnungsmaterialien
ILFORD Smooth Gloss, Epson PGPP und Mitsubishi SG 2575.
1. Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Siliziumdioxids mit den Reaktionsprodukten aus einer Verbindung
des dreiwertigen Aluminiums und mindestens eines Aminoorganosilans modifiziert wird.
2. Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid
gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionsprodukte Al-O-Si-Brücken enthalten.
3. Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid
gemäss den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Verbindung des dreiwertigen Aluminiums Aluminiumchlorid, Aluminiumnitrat, Aluminiumacetat,
Aluminiumformiat, Aluminiumchlorhydrat oder Gemische dieser Verbindungen verwendet
werden.
4. Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid
gemäss den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Aminoorganosilan die Formel (I) besitzt

worin
R1' R2, R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff, einen Hydroxylrest, einen unsubstituierten
oder substituierten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, einen unsubstituierten
oder substituierten Arylrest, einen unsubstituierten oder substituierten Alkoxylrest
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen unsubstituierten oder substituierten Aryloxylrest
stehen
und R4 für einen organischen Rest steht, der mit mindestens einer primären, sekundären oder
tertiären Aminogruppe substituiert ist.
5. Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid
gemäss den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Substituenten von R1, R2 und R3 unabhängig voneinander aus der Gruppe bestehend aus Thiol, Sulfid und Polyalkylenoxid
ausgewählt werden.
6. Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid
gemäss den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aminoorganosilan aus der Gruppe bestehend aus 3-Aminopropyltrimethoxysilan, N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan,
(3-Triethoxysilylpropyl)-diethylentriamin, 3-Aminopropyltriethoxysilan, N-(2-Aminoethyl)-3-amino-propyltriethoxysilan,
(3-Triethoxysilylpropyl)-diethylentriamin oder deren Gemischen ausgewählt wird.
7. Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid
gemäss den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge der Verbindung des dreiwertigen Aluminiums zwischen 0.1 und 20 Gewichtsprozent
bezogen auf die Menge des Siliziumdioxids beträgt.
8. Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid
gemäss den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert der Lösung, welche die Reaktionsprodukte der Verbindung des dreiwertigen
Aluminiums und des Aminoorganosilans enthält, zwischen 3 und 10 liegt.
9. Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid
gemäss den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Siliziumdioxid pyrogenes Siliziumdioxid ist.
10. Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid
gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das pyrogene Siliziumdioxid eine spezifische Oberfläche zwischen 20 m2/g und 400 m2/g hat.
11. Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid
gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere Arten von pyrogenem Siliziumdioxid mit unterschiedlichen spezifischen
Oberflächen verwendet werden.
12. Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid
gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenmodifikation der verschiedenen Arten von Siliziumdioxid gleichzeitig
in der Mischung erfolgt.
13. Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid
gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenmodifikation der verschiedenen Arten von Siliziumdioxid für jede Art
selbständig erfolgt.
14. Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck, das auf einem Träger mindestens eine
Tintenaufnahmeschicht bestehend aus mindestens einem Bindemittel und mindestens einer
Dispersion von oberflächenmodifiziertem Siliziumdioxid gemäss den Ansprüchen 1 bis
13 enthält.
15. Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck gemäss Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass als Bindemittel Polyvinylalkohol, Gelatine, Derivate des Polyvinylalkohols, Polyvinylpyrrolidon
oder Mischungen dieser Verbindungen verwendet werden.
16. Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck gemäss den Ansprüchen 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufzeichnungsmaterial mit Borsäure gehärtet wird.
17. Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck gemäss den Ansprüchen 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufzeichnungsmaterial mehrere Tintenaufnahmeschichten besitzt.
18. Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck gemäss Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass in den verschiedenen Tintenaufnahmeschichten pyrogenes Siliziumdioxid mit unterschiedlichen
spezifischen Oberflächen verwendet wird.
19. Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck gemäss Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das in den verschiedenen Tintenaufnahmeschichten verwendete Siliziumdioxid sich in
der Art der Umsetzung mit den Reaktionsprodukten einer Verbindung des dreiwertigen
Aluminiums und mindestens eines Aminoorganosilans gemäss den Ansprüchen 1 bis 8 unterscheidet.
20. Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck gemäss Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiedenen Tintenaufnahmeschichten ein unterschiedliches Verhältnis von Bindemittel
zu Siliziumdioxid besitzen.
21. Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck gemäss den Ansprüchen 16 und 17, dadurch gekennzeichnet, dass in den verschiedenen Tintenaufnahmeschichten unterschiedliche Mengen Borsäure verwendet
werden.
22. Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck gemäss den Ansprüchen 10 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass als Träger beschichtetes oder unbeschichtetes Papier, durchsichtiger oder opaker
Kunststoffträger bestehend aus Polyester oder Polypropylen oder textile Fasermaterialien
verwendet werden.
23. Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck gemäss den Ansprüchen 10 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufzeichnungsmaterial mit Hilfe des Extrusions-, Luftmesser-, Schlitz-, Kaskaden-
oder Vorhanggussverfahrens hergestellt wird.