[0001] Die Erfindung betrifft eine Bauarbeitsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 mit einem Mast, einer am Kopf des Mastes angeordneten Umlenkeinrichtung zum Führen
mindestens eines Seiles oder einer Leitung, wobei die Umlenkeinrichtung eine erste,
vordere Umlenkrolle, sowie eine zweite, hintere Umlenkrolle aufweist, und einer Verschwenkeinrichtung,
mit der die Umlenkeinrichtung aus einer Betriebsposition in eine Transportposition
verschwenkbar ist.
[0002] Eine gattungsgemäße Bauarbeitsvorrichtung ist aus der DE 101 23 403 A1 bekannt. Diese
Druckschrift lehrt ein Bauarbeitsgerät mit einem Mast, an dessen oberem Ende ein Mastkopf
angebracht ist. Dieser Mastkopf weist zumindest zwei Seilumlenkrollen auf, mittels
derer Arbeitsseile des Bauarbeitsgerätes um den Mastkopf herumgelenkt sind. Zur Erleichterung
des Transportes des gesamten Bauarbeitsgerätes ist der Mastkopf mitsamt den beiden
Umlenkrollen mittels einer Verschwenkeinrichtung zwischen einer Arbeitsposition und
einer Transportposition an dem Mast verschwenkbar. Hierdurch kann insbesondere die
lichte Höhe des Bauarbeitsgerätes verringert werden, wenn der Mast zum Transport des
Bauarbeitsgerätes in eine näherungsweise horizontale Lage gebracht ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine besonders kompakte und gut transportable Bauarbeitsvorrichtung
anzugeben.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bauarbeitsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0005] Die erfindungsgemäße Bauarbeitsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die vordere
Umlenkrolle gegenüber der hinteren Umlenkrolle verschwenkbar gelagert ist.
[0006] Ein Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, dass mittels der Verschwenkeinrichtung
die Relativposition der vorderen Umlenkrolle bezüglich der hinteren Umlenkrolle veränderbar
ist, d.h. dass die beiden Umlenkrollen mittels der Verschwenkeinrichtung in unterschiedlichem
Maße verschwenkbar sind. Hierdurch ist es möglich, die beiden Umlenkrollen unabhängig
voneinander in eine im Hinblick auf die Transportabmessungen der Bauarbeitsvorrichtung
besonders günstige Lage zu bringen, wodurch eine besonders kompakte und leicht transportable
Bauarbeitsvorrichtung erhalten werden kann.
[0007] Vorteilhafterweise läuft das Seil oder die Leitung an der vorderen Umlenkrolle in
die Umlenkeinrichtung ein und an der hinteren Umlenkrolle aus der Umlenkeinrichtung
aus. Die hintere Umlenkrolle ist im Seilverlauf bevorzugt windenseitig und die vordere
Umlenkrolle lastseitig am Kopf des Mastes angeordnet. Geeigneterweise laufen das Seil
oder die Leitung zumindest annähernd parallel zur Längsrichtung des Mastes in die
vordere Umlenkrolle ein und aus der hinteren Umlenkrolle aus. Insbesondere kann die
Bauarbeitsvorrichtung so ausgeführt sein, dass das Seil von der vorderen Umlenkrolle
unmittelbar zu einer Last, beispielsweise einem Bodenbearbeitungsgerät, geführt ist,
d.h. dass zwischen dieser Umlenkrolle und der Last keine weiteren Umlenkrollen im
Seilverlauf vorhanden sind. Die Bauarbeitsvorrichtung dient bevorzugt zur Bodenbearbeitung.
[0008] Grundsätzlich kann vorgesehen sein, dass sowohl die vordere Umlenkrolle als auch
die hintere Umlenkrolle mittels der Verschwenkeinrichtung verschwenkbar sind. Besonders
bevorzugt ist es jedoch, dass die hintere Umlenkrolle fest am Mast gelagert ist. Diesem
Ausführungsbeispiel liegt der Gedanke zugrunde, dass die Transportabmessungen der
Bauarbeitsvorrichtung, insbesondere deren lichte Höhe, bei umgelegtem Mast häufig
lediglich durch die Position der vorderen Umlenkrolle am Mast bestimmt werden. Die
hintere Umlenkrolle steht hingegen häufig nicht am Gesamtquerschnitt der Bauarbeitsvorrichtung
vor und trägt somit allenfalls unwesentlich zu den Transportabmessungen der Bauarbeitsvorrichtung
bei. Aus diesem Grunde kann es vorteilhaft sein, dass mittels der Verschwenkeinrichtung
lediglich die vordere Umlenkrolle verschwenkbar ist, wohingegen die hintere Umlenkrolle
unverschwenkbar am Mast angeordnet ist. Da hierbei die Zahl der zu bewegenden Umlenkrollen
reduziert ist, können Antriebseinrichtungen der Verschwenkeinrichtung mit entsprechend
geringerer Antriebsleistung ausgelegt werden und somit eine besonders wirtschaftliche
Bauarbeitsvorrichtung erhalten werden. Da gemäß dieser Ausführungsform die hintere
Umlenkrolle keine Verschwenkbewegung am Mast ausführt, ist es hier auch nicht erforderlich,
einen entsprechenden Schwenkbereich am Mast freizuhalten, wodurch die Außenabmessungen
der Bauarbeitsvorrichtung weiter reduziert werden können. Unter der festen Lagerung
der hinteren Umlenkrolle am Mast ist insbesondere zu verstehen, dass die Umlenkrolle
zwar um eine Drehachse drehbar ist, die Position dieser Drehachse bezüglich des Mastes
jedoch festliegt.
[0009] Eine konstruktiv besonders einfache Bauarbeitsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschwenkeinrichtung einen Ausleger aufweist, welcher am Kopf des Mastes
schwenkbar angelenkt ist, und an welchem die vordere Umlenkrolle drehbar gelagert
ist. Bevorzugt ist der Ausleger um eine Schwenkachse am Mast schwenkbar, die zumindest
annähernd parallel zur Drehachse der vorderen und/oder hinteren Umlenkrolle verläuft.
[0010] Ein besonders zuverlässiger Betrieb der Verschwenkeinrichtung wird dadurch ermöglicht,
dass die Verschwenkeinrichtung einen Hydraulikzylinder aufweist, der auf seiner einen
Seite am Ausleger und auf seiner anderen Seite am Kopf des Mastes angelenkt ist. Eine
besonders kompakte Verschwenkeinrichtung kann dabei dadurch erhalten werden, dass
die Längsachse des Hydraulikzylinders zumindest in der Betriebsposition der Umlenkeinrichtung
zumindest annähernd parallel zum Seilverlauf oder Leitungsverlauf zwischen der vorderen
und der hinteren Umlenkrolle angeordnet ist. Zum Verstellen kann auch ein Spindeloder
Kettenantrieb oder ein sonstiger Antrieb verwendet werden.
[0011] Eine konstruktiv besonders einfache Bauarbeitsvorrichtung ist ferner dadurch gegeben,
dass die Gelenkachsen des Hydraulikzylinders zumindest annähernd parallel zu den Drehachsen
der Umlenkrollen verlaufen. Unter den Gelenkachsen werden dabei die Achsen der Anlenkung
des Hydraulikzylinders am Ausleger und am Mast verstanden. Für eine besonders kompakte
Bauarbeitsvorrichtung kann insbesondere vorgesehen sein, dass eine der beiden Gelenkachsen
zumindest annähernd mit der Drehachse der hinteren Umlenkrolle zusammenfällt.
[0012] Geeigneterweise steht die vordere Umlenkrolle in der Betriebsposition der Umlenkeinrichtung
vorne am Mast vor und ist in der Transportposition, insbesondere gegenüber der Mastvorderseite,
zurückversetzt. Eine besonders geringe lichte Höhe in der Transportposition bei besonders
einfachem Seilverlauf in der Betriebsposition kann dadurch gegeben sein, dass die
Drehachse der vorderen Umlenkrolle in der Betriebsposition der Umlenkeinrichtung vor
der Längsachse des Mastes liegt und in der Transportposition auf oder hinter der Längsachse
liegt. Unter der Längsachse kann dabei eine beliebige Achse verstanden werden, die
innerhalb des Mastquerschnittes längs durch den Mast verläuft. Die Längsachse kann
insbesondere durch den Schwerpunkt des Mastes verlaufen. Sie stellt bevorzugt eine
Symmetrieachse des Mastes dar.
[0013] Eine zur Bodenbearbeitung besonders geeignete Bauarbeitsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass eine Führungseinrichtung zum Führen eines Bodenbearbeitungsgerätes längs des
Mastes vorgesehen ist. Bei dem Bodenbearbeitungsgerät kann es sich beispielsweise
um einen Schneckenbohrer oder auch um eine Fräseinrichtung handeln. Die Führungseinrichtung
kann insbesondere einen Antrieb zum drehenden Antreiben des Bodenbearbeitungsgerätes
um seine Längsachse aufweisen. Um das Bodenbearbeitungsgerät in besonders einfacher
Weise am Seil befestigen zu können, ist es vorteilhaft, dass die vordere Umlenkrolle
in der Betriebsposition der Umlenkeinrichtung tangential mit der Längsachse des Bodenbearbeitungsgerätes
fluchtet. Hierunter kann insbesondere verstanden werden, dass eine Tangente an die
vordere Umlenkrolle auf einer Verlängerung der Längsachse des Bodenbearbeitungsgerätes
liegt.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass die vordere
Umlenkrolle sowohl in der Betriebsposition als auch in der Transportposition der Umlenkeinrichtung
in Längsrichtung des Mastes gesehen oberhalb der hinteren Umlenkrolle angeordnet ist.
Hierunter wird verstanden, dass die vordere Umlenkrolle in beiden Positionen weiter
vom Mastfuß entfernt ist als die hintere Umlenkrolle. Durch eine solche Anordnung
der beiden Rollen zueinander werden besonders geringe Verstellwege der Verschwenkeinrichtung
und somit eine besonders einfache Ausführung der Antriebseinrichtung der Verschwenkeinrichtung
ermöglicht.
[0015] Besonders bevorzugt ist es nach der Erfindung weiter, dass die hintere Umlenkrolle
mittels eines feststehenden Auslegers am Kopf des Mastes gelagert ist, wobei der feststehende
Ausleger insbesondere kürzer als der Ausleger der Verschwenkeinrichtung ist.
[0016] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass eine Hilfsrolle
zum Führen eines Hilfsseiles vorgesehen ist, die mittels eines Hilfsauslegers an der
Verschwenkeinrichtung, insbesondere am Ausleger, schwenkbar gelagert ist. Neben der
Hilfsrolle können weitere Rollen zum Führen und Umlenken des Hilfsseiles am Kopf des
Mastes vorgesehen sein, wobei die Drehachsen dieser weiteren Rollen bevorzugt mit
den Drehachsen der vorderen und/oder der hinteren Umlenkrolle zusammenfallen. Durch
die schwenkbare Lagerung der Hilfsrolle können die Transportabmessungen der Bauarbeitsvorrichtung
weiter reduziert werden.
[0017] Zum Verschwenken der Hilfsrolle kann beispielsweise ein Hilfshydraulikzylinder vorgesehen
sein, der einerseits am Hilfsausleger und andererseits am Ausleger angelenkt ist.
Ein Verschwenken der Hilfsrolle kann aber auch beispielsweise durch Schwerkraftwirkung
auf die Hilfsrolle und den Hilfsausleger beim Verschwenken der Verschwenkeinrichtung
und/oder des Mastes bewirkt werden. Besonders bevorzugt ist es, dass eine starre Riegelstange
vorgesehen ist, mit welcher der Hilfsausleger am Ausleger festlegbar ist. Diese Riegelstange
ist geeigneterweise auf ihrer einen Seite am Hilfsausleger angelenkt und auf ihrer
anderen Seite zum Festlegen des Hilfsauslegers am Ausleger befestigbar. Alternativ
kann die Riegelstange auch am Ausleger angelenkt und am Hilfsausleger befestigbar
sein.
[0018] Weiterhin ist es nach der Erfindung bevorzugt, dass ein Bauwagen vorgesehen ist,
an dem der Mast, bevorzugt schwenkbar, angeordnet ist. Geeigneterweise ist der Mast
aus einer vertikalen Betriebsposition, in welcher dieser zumindest annähernd vertikal
verläuft, in eine umgelegte Transportposition schwenkbar, in welcher der Mast zumindest
annähernd horizontal verläuft.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert,
die schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bauarbeitsvorrichtung,
bei der sich der Mast und die Umlenkeinrichtung in der Betriebsposition befinden;
und
- Fig. 2
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht des kopfseitigen Mastendes der Bauarbeitsvorrichtung
aus Fig. 1, bei der sich der Mast und die Umlenkeinrichtung in der Transportposition
befinden.
[0020] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Bauarbeitsvorrichtung ist in Fig.
1 und ausschnittsweise in Fig. 2 dargestellt. Die Bauarbeitsvorrichtung weist einen
als Raupenfahrzeug ausgebildeten Bauwagen 80 auf, an dem über ein Schwenkgelenk 81
ein als Mäkler ausgebildeter Mast 1 um eine im Wesentlichen horizontal verlaufende
Schwenkachse schwenkbar angelenkt ist. Zum aktiven Verschwenken des Mastes 1 ist ein
hydraulischer Schwenkzylinder 82 vorgesehen, der auf seiner einen Seite an der unteren
Hälfte des Mastes 1 und auf seiner anderen Seite am Bauwagen 80 angelenkt ist. In
der in Fig. 1 gezeigten Darstellung befindet sich der Mast 1 in einer vertikalen Betriebsposition,
in der die Längsachse 9 des Mastes 1 im Wesentlichen vertikal zur Bodenoberfläche
90 verläuft. In dieser Betriebsposition ist die Bauarbeitsvorrichtung zur Bodenbearbeitung
vorgesehen.
[0021] In der in Fig. 2 gezeigten Darstellung ist der Mast 1 in eine Transportposition mit
verringerten Außenabmessungen verschwenkt. In dieser Transportposition verläuft die
Längsachse 9 etwa horizontal bezüglich der Bodenoberfläche 90.
[0022] Die Bauarbeitsvorrichtung weist ferner ein Bodenbearbeitungsgerät 73 auf, bestehend
aus einem Schneckenbohrer 75 und einer als Kellystange 74 ausgeführten, teleskopierbaren
Bohrstange, an welcher bodenseitig der Schneckenbohrer 75 angeordnet ist. Das Bodenbearbeitungsgerät
73 ist an seiner Kellystange 74 mittels einer Führungseinrichtung 70 am Mast 1 verschiebbar
geführt. Eine Verschiebbarkeit ist dabei in Richtung der Längsachse 77 des Bodenbearbeitungsgeräts
73 gegeben, die zumindest annähernd parallel zur Längsachse 9 des Mastes 1 verläuft.
Die Führungseinrichtung 70 weist darüber hinaus einen nicht näher bezeichneten Drehantrieb
zum drehenden Antreiben des Bodenbearbeitungsgerätes 73 um seine Längsachse 77 auf.
[0023] Zum Halten des Bodenbearbeitungsgerätes 73 weist die Bauarbeitsvorrichtung ein als
Stahlseil ausgeführtes Seil 12 auf, das an einer oben am Bodenbearbeitungsgerät 73
vorgesehenen Befestigungsstelle 14 mit dem Bodenbearbeitungsgerät 73 verbunden ist.
Von der Befestigungsstelle 14 verläuft das Seil 12 zu einer ersten, vorderen Umlenkrolle
21, die am Kopf 6 des Mastes 1, d.h. am oberen Ende des Mastes 1, drehbar gelagert
ist. Um diese vordere Umlenkrolle 21 ist das Seil 12 herumgeführt und verläuft von
dort zu einer hinteren Umlenkrolle 22, die ebenfalls am Kopf 6 des Mastes 1 angeordnet
ist. Auch um diese hintere Umlenkrolle 22 ist das Seil 12 herumgeführt und verläuft
von dort über eine weitere Umlenkrolle 26, die in der unteren Hälfte des Mastes 1
angeordnet ist, zu einer heckseitig am Bauwagen 80 angeordneten Seilwinde 27.
[0024] Während das Seil 12 in Fig. 1 zwischen der vorderen Umlenkrolle 21 und der Befestigungsstelle
14 sowie zwischen der hinteren Umlenkrolle 22 und der weiteren Umlenkrolle 26 zumindest
annähernd vertikal und parallel zur Längsachse 9 des Mastes 1 verläuft, verläuft das
Seil 12 zwischen den beiden Umlenkrollen 21, 22 winkelig zur Längsachse 9 und zur
Bodenoberfläche 90. Die Umlenkrollen 21, 22 sind um Drehachsen 54, 55 drehbar gelagert,
welche etwa parallel zur Bodenoberfläche 90, d.h. horizontal, verlaufen.
[0025] Die hintere Umlenkrolle 22 ist über einen feststehenden Ausleger 42 ortsfest und
drehbar am Mast 1 gelagert. Die vordere Umlenkrolle 21 hingegen ist schwenkbar am
Mast 1 gelagert. Zum Zwecke der schwenkbaren Lagerung der vorderen Umlenkrolle 21
ist ein Ausleger 30 vorgesehen, der an seinem einen Ende mittels eines Schwenkgelenks
31 kopfseitig am Mast 1 angelenkt ist. Am anderen Ende des Auslegers 30 ist die vordere
Umlenkrolle 21 drehbar gelagert. Die Gelenkachse des Schwenkgelenks 31 verläuft horizontal
und zumindest annähernd parallel zu den Drehachsen 54, 55 der beiden Umlenkrollen
21, 22.
[0026] In dem in Fig. 1 dargestellten Zustand befindet sich die vordere Umlenkrolle 21 in
der Betriebsposition, in der diese Rolle 21 vorne am Mast 1 hervorsteht und tangential
mit der Längsachse 77 des Bodenbearbeitungsgerätes 73 fluchtet. In der in Fig. 2 dargestellten
Transportposition ist die vordere Umlenkrolle 21 hingegen um das Schwenkgelenk 31
herum in eine hintere Transportposition verschwenkt, in der die Drehachse 54 der vorderen
Umlenkrolle 21 gegenüber der Längsachse 9 des Mastes 1 nach hinten versetzt ist. In
dieser Transportposition steht die vordere Umlenkrolle 21 nicht mehr am Mast 1 hervor,
sondern ist gegenüber diesem nach hinten zurückgesetzt angeordnet. Wie in Fig. 2 erkennbar,
ist in dieser Transportposition bei umgelegtem Mast 1 die lichte Höhe der Bauarbeitsvorrichtung
verringert.
[0027] Zum aktiven Verschwenken des Auslegers 30 mit der vorderen Umlenkrolle 21 ist ein
Hydraulikzylinder 32 vorgesehen, der seitens seiner Kolbenstange am Ausleger 30 angelenkt
ist und seitens seines Zylindergehäuses am feststehenden Ausleger 42 angelenkt ist.
Die Gelenkachse 52 der Anlenkung des Hydraulikzylinders 32 am feststehenden Ausleger
42 fällt dabei mit der Drehachse 55 der hinteren Umlenkrolle 22 zusammen. Die Gelenkachse
52' der Anlenkung des Hydraulikzylinders 32 am Ausleger 30 verläuft parallel zu den
Drehachsen 54, 55 der beiden Umlenkrollen 21, 22.
[0028] Der Ausleger 30 ist zweiteilig ausgeführt und weist eine stabartige Auslegerstange
35 auf, an der das Schwenkgelenk 31 angeordnet ist, sowie ein verbreitertes Lagerblech
36, an dem die vordere Umlenkrolle 21 gelagert ist und der Hydraulikzylinder 32 angeordnet
ist. Der Hydraulikzylinder 32 ist so angeordnet, dass seine Längsachse zumindest annähernd
parallel zum Seil 12 zwischen den beiden Umlenkrollen 21, 22 verläuft, und zwar sowohl
in der Betriebsposition als auch in der Transportposition der vorderen Umlenkrolle
21.
[0029] Erfindungsgemäß ist die Verschwenkung des Mastes 1 grundsätzlich unabhängig von der
Verschwenkung der Umlenkeinrichtung, insbesondere der vorderen Umlenkrolle 21, d.h.
dass sich beispielsweise der Mast 1 in seiner Betriebsposition und die vordere Umlenkrolle
21 in ihrer Transportposition befinden kann und umgekehrt. Besonders bevorzugt ist
es jedoch, dass die Umlenkeinrichtung 21 gleichzeitig mit dem Mast 1 in die Betriebsposition
oder die Transportposition gebracht wird.
[0030] Neben dem Seil 12 weist die Bauarbeitsvorrichtung auch ein Hilfsseil 67 auf, das
mittels einer am Mast 1 angeordneten Hilfswinde 68 betätigbar ist. Von der Hilfswinde
68 verläuft das Hilfsseil 67 über weitere, in den Fig. nicht dargestellte Rollen am
Mastkopf 6, deren Drehachsen mit den Drehachsen 54, 55 der Umlenkrollen 21, 22 zusammenfallen,
zu einer Hilfsrolle 60 und um diese herum zu einer ebenfalls nicht dargestellten Last.
Die Hilfsrolle 60 ist drehbar an einem Hilfsausleger 62 gelagert, der wiederum schwenkbar
am Lagerblech 36 des Auslegers 30 gelagert ist. Zum Festlegen des schwenkbaren Hilfsauslegers
62 und der Hilfsrolle 60 ist am Hilfsausleger 62 eine Riegelstange 64 fester Länge
angelenkt, die am Lagerblech 36 des Auslegers 30 befestigbar ist. Nach Befestigung
der Riegelstange 64 ist der Hilfsausleger 62 zweifach am Ausleger gelagert und somit
in seiner Position festgelegt.
[0031] In dem in Fig. 1 dargestellten Zustand ist die Riegelstange 64 am Ausleger 30 befestigt
und somit die Position des Hilfsauslegers 62 mit der Hilfsrolle 60 bezüglich dem Ausleger
30 festgelegt. Der Hilfsausleger 62 sowie die Riegelstange 64 sind so bemessen, dass
die Drehachse der Hilfsrolle 60 bei befestigter Riegelstange 64 und Betriebsposition
der vorderen Umlenkrolle 21 und des Mastes 1 zumindest annähernd auf derselben Höhe
liegt wie die Drehachse 54 der vorderen Umlenkrolle 21.
[0032] In dem in Fig. 2 dargestellten Zustand ist die Riegelstange 64 vom Ausleger 30 gelöst
und der Hilfsausleger 62 mit der Hilfsrolle 60 somit für eine Schwenkbewegung freigegeben.
Aufgrund von Schwerkraftwirkung gelangt der Hilfsausleger 62 dabei in eine Position,
in der er kopfseitig am Mast 1 vorsteht.
[0033] Unter der Vorderseite des Mastes 1 kann erfindungsgemäß insbesondere die dem Bodenbearbeitungsgerät
73 zugewandte und/oder die dem Bauwagen 80 abgewandte Mastseite verstanden werden.
1. Bauarbeitsvorrichtung mit
- einem Mast (1),
- einer am Kopf (6) des Mastes (1) angeordneten Umlenkeinrichtung zum Führen mindestens
eines Seiles (12) oder einer Leitung, wobei
- die Umlenkeinrichtung eine erste, vordere Umlenkrolle (21) sowie eine zweite, hintere
Umlenkrolle (22) aufweist, und
- einer Verschwenkeinrichtung, mit der die Umlenkeinrichtung aus einer Betriebsposition
in eine Transportposition verschwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet ,
- dass die vordere Umlenkrolle (21) gegenüber der hinteren Umlenkrolle (22) verschwenkbar
gelagert ist.
2. Bauarbeitsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die hintere Umlenkrolle (22) fest am Mast (1) gelagert ist.
3. Bauarbeitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Verschwenkeinrichtung einen Ausleger (30) aufweist, welcher am Kopf (6) des Mastes
(1) schwenkbar angelenkt ist, und an welchem die vordere Umlenkrolle (21) drehbar
gelagert ist.
4. Bauarbeitsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Verschwenkeinrichtung einen Hydraulikzylinder (32) aufweist, der auf seiner einen
Seite am Ausleger (30) und auf seiner anderen Seite am Kopf (6) des Mastes (1) angelenkt
ist.
5. Bauarbeitsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Gelenkachsen (52, 52') des Hydraulikzylinders (32) zumindest annähernd parallel
zu den Drehachsen (54, 55) der Umlenkrollen (21, 22) verlaufen, wobei insbesondere
eine der beiden Gelenkachsen (52) mit der Drehachse (55) der hinteren Umlenkrolle
(22) zusammenfällt.
6. Bauarbeitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Drehachse (54) der vorderen Umlenkrolle (21) in der Betriebsposition der Umlenkeinrichtung
vor der Längsachse (9) des Mastes (1) liegt und in der Transportposition auf oder
hinter der Längsachse (9) liegt.
7. Bauarbeitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet ,
- dass eine Führungseinrichtung (70) zum Führen eines Bodenbearbeitungsgerätes (73) längs
des Mastes (1) vorgesehen ist, und
- dass die vordere Umlenkrolle (21) in der Betriebsposition der Umlenkeinrichtung tangential
mit der Längsachse (77) des Bodenbearbeitungsgerätes (73) fluchtet.
8. Bauarbeitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die vordere Umlenkrolle (21) sowohl in der Betriebsposition als auch in der Transportposition
der Umlenkeinrichtung in Längsrichtung des Mastes (1) gesehen oberhalb der hinteren
Umlenkrolle (22) angeordnet ist.
9. Bauarbeitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die hintere Umlenkrolle (22) mittels eines feststehenden Auslegers (42) am Kopf (6)
des Mastes (1) gelagert ist, wobei der feststehende Ausleger (42) insbesondere kürzer
als der Ausleger (30) der Verschwenkeinrichtung ist.
10. Bauarbeitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet ,
dass eine Hilfsrolle (60) zum Führen eines Hilfsseiles (67) vorgesehen ist, die mittels
eines Hilfsauslegers (62) an der Verschwenkeinrichtung, insbesondere am Ausleger (30),
schwenkbar gelagert ist.
11. Bauarbeitsvorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine starre Riegelstange (64) vorgesehen ist, mit welcher der Hilfsausleger (62)
am Ausleger (30) festlegbar ist.
12. Bauarbeitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet ,
dass ein Bauwagen (80) vorgesehen ist, an dem der Mast (1), bevorzugt schwenkbar, angeordnet
ist.