[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auftragen eines Zweikomponentenklebers
auf eine Bausteinschar eines scharenweise aus Bausteinen aufgebauten Bausteinverbundes
mit wenigstens einem parallel zur Auftragsfläche relativ zur Bausteinschar bewegbaren
Verteilerkopf, der ein an je eine Versorgungsleitung für die Kleberkomponenten angeschlossenes
Gehäuse für einen Mischrotor und eine zum Mischrotor koaxiale Austrittsdüse für den
Zweikomponentenkleber umfaßt.
[0002] Zum Herstellen eines Bausteinverbundes aus scharenweise verlegten Bausteinen, beispielsweise
für Wände, ist es bekannt (WO 98/10030 A1), die Bausteinscharen miteinander zu verkleben,
und zwar mit Hilfe eines Zweikomponentenklebers einerseits aus Polyol und anderseits
aus einer Isocyanatverbindung. Abgesehen davon, daß sich bei vergleichsweise kurzen
Aushärtezeiten bruchfeste Verbindungen der Bausteine ergeben, kann der Bausteinverbund
auch fugendicht hergestellt werden, weil sich der Zweikomponentenkleber dünnschichtig
auftragen läßt. Das maschinelle, dünnschichtige Auftragen eines Zweikomponentenklebers
macht jedoch Schwierigkeiten. Herkömmliche Vorrichtungen zum Mischen und Auftragen
eines Zweikomponentenklebers weisen ein mit einem Mischrotor versehenes Gehäuse auf,
das an die Versorgungsleitungen für die beiden Kleberkomponenten angeschlossen ist
und eine koaxial zum Mischrotor angeordnete Austrittsdüse aufweist, durch die der
aus den beiden zugeführten Komponenten gemischte Zweikomponentenkleber austritt und
bei einer entsprechenden Relativbewegung des durch diese Vorrichtung gebildeten Verteilerkopfes
gegenüber der Auftragsfläche in einem Strang aufgetragen wird. Dieser über die Auftragsfläche
beispielsweise mäanderförmig verteilte Kleberstrang müßte jedoch zusätzlich über die
Auftragsfläche verteilt werden, um einen für einen fugendichten Bausteinverbund erforderlichen
dünnschichtigen Kleberauftrag zu erreichen.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Auftragen eines
Zweikomponentenklebers auf eine Bausteinschar eines scharenweise aus Bausteinen aufgebauten
Bausteinverbundes der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, daß ein für ein
vorteilhaftes Fügen der Bausteine ausreichend dünnschichtiger Auftrag des Zweikomponentenklebers
auf die Auftragsfläche sichergestellt werden kann.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Mischrotor eine die Austrittsdüse
durchsetzende Führungswelle mit einem endseitigen Verteilerteller trägt, der rotationssymmetrisch
angeordnete, Leitstege aufweist.
[0005] Zufolge dieser Maßnahme wird der im Gehäuse des Verteilerkopfes gemischte Zweikomponentenkleber
entlang der Führungswelle durch die Austrittsdüse bis zum endseitigen Verteilerteller
gefördert, von dem er fliehkraftbedingt abgeschleudert wird, und zwar entlang der
Leitstege, die zur Vermeidung von Unwuchten rotationssymmetrisch angeordnet sind.
Der Zweikomponentenkleber wird daher auf einer zur vertikalen Achse des Verteilerkopfes
senkrechten, diesem Verteilerkopf gegenüber stillstehenden Auftragsfläche in Kreisbahnen
aufgebracht, deren Anzahl der Anzahl der Leitstege entspricht und deren Durchmesser
bei gegebener Fördermenge von der Ausgestaltung des Verteilertellers und dessen Drehzahl
einerseits und vom Abstand des Verteilertellers von der Auftragsfläche anderseits
abhängt, so daß bei den jeweiligen Konstruktionsvorgaben der Kreisdurchmesser durch
eine Verstellung des Verteilerkopfes senkrecht zur Auftragsfläche verändert werden
kann. Wird der Verteilerkopf parallel zur Auftragsfläche relativ zu dieser bewegt,
so überlagert sich der Umlaufgeschwindigkeit der abgeschleuderten Kleberteilströme
die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Verteilerkopf und der Auftragsfläche, so daß
die Kreisbahnen in Richtung der Relativbewegung verzerrt werden und der Zweikomponentenkleber
entlang von ineinandergreifenden Schlingen aufgebracht wird, deren Durchmesser senkrecht
zur Relativbewegung den vom Abstand des stand des Verteilerkopfes von der Auftragsfläche
abhängigen Kreisbahnen entspricht und deren Durchmesser in Richtung der Relativbewegung
in Abhängigkeit von der Relativgeschwindigkeit gegenüber den Kreisbahnen verkürzt
sind. Da aufgrund der Relativbewegung zwischen dem Verteilerkopf und der Auftragsfläche
die Bahnschlingen, entlang der die Kleberteilströme von den einzelnen Leitstegen aufgebracht
werden, gegeneinander in Richtung der Relativbewegung versetzt sind, ergibt sich eine
feine Verteilung des Zweikomponentenklebers über die Auftragsfläche, zumal die durch
die Austrittsdüse des Verteilerkopfes ausgeförderte Klebermenge aufgrund einer entsprechenden
Drehzahl des Fördertellers in Form von vergleichsweise feinen Strahlen auf die Auftragsfläche
abgeschleudert werden. Damit ist in einfacher Weise ein maschineller Auftrag eines
Zweikomponentenklebers auf eine Bausteinschar eines scharenweise aus Bausteinen aufgebauten
Bausteinverbundes möglich, und zwar in einer den jeweiligen Anforderungen anpaßbaren
Dünnschichtigkeit. Das Abschleudern des Zweikomponentenklebers in Teilströmen entlang
von Leitstegen des Verteilertellers macht außerdem die Bedingungen für die Schleuderweite
weitgehend unabhängig von unvermeidbaren Schwankungen hinsichtlich der Viskosität
des ausgeförderten Klebergemisches, so daß es keiner aufwendigen Steuereinrichtung
bedarf, um eine gleichmäßige, der breite der Bausteine angepaßte Auftragsbreite sicherstellen
zu können.
[0006] Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich, wenn der Verteilerteller
eine nach außen abfallende konische Leitfläche für den Zweikomponentenkleber bildet,
der während der Strömungsbewegung radial nach außen von den Leitstegen erfaßt und
vom Verteilerteller abgeschleudert wird. Wie bereits ausgeführt wurde, hängt die Auftragsbreite
des in Teilströmen abgeschleuderten Zweikomponentenklebers vom Abstand des Verteilerkopfes
senkrecht zur Auftragsfläche ab. Zur Anpassung der Auftragsvorrichtung an die jeweilige
Bausteinbreite kann daher der Verteilerkopf senkrecht zur Auftragsfläche verstellbar
angeordnet werden. Es genügt folglich, daß der in seinem Abstand eingestellte Verteilerkopf
in Längsrichtung der Bausteinschar verschiebbar gelagert wird, um vorteilhafte Voraussetzungen
für einen dünnschichtigen Auftrag des Zweikomponentenklebers auf die jeweilige Bausteinschar
des aufzubauenden Bausteinverbundes sicherzustellen. Da im allgemeinen die Bausteine
zur Herstellung eines Bausteinverbundes in einem die gegenseitige Ausrichtung der
Bausteine sicherstellenden Gestell verlegt werden, braucht die Führung des Verteilerkopfes
lediglich diesem Gestell zugeordnet zu werden.
[0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Es zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Auftragen eines Zweikomponentenklebers auf eine
Bausteinschar eines scharenweise aus Bausteinen aufgebauten Bausteinverbundes in einer
schematischen Seitenansicht,
- Fig. 2
- die durch eine Bausteinschar gebildete Auftragsfläche mit dem in Form von ineinandergreifenden
Schlingen aufgebrachten Zweikomponentenkleber in einem größeren Maßstab und
- Fig. 3
- den Verteilerkopf einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ausschnittsweise in einem vereinfachten
Axialschnitt in einem größeren Maßstab.
[0008] Um einen selbsttragenden Bausteinverbund aus scharenweise versetzten Bausteinen herzustellen,
werden die einzelnen in üblicher Weise gegeneinander versetzten Bausteinscharen 2
miteinander verklebt, und zwar mit Hilfe eines Zweikomponentenklebers, der dünnschichtig
auf die jeweils oberste Bausteinschar 2 aufgebracht wird. Zu diesem Zweck ist ein
Verteilerkopf 3 vorgesehen, dem die beiden Komponenten des Zweikomponentenklebers,
beispielsweise ein Polyol und eine Isocyanatverbindung, über je eine Versorgungsleitung
4 zugeführt werden. Der Verteilerkopf 3 weist gemäß der Fig. 3 ein Gehäuse 5 für einen
Mischrotor 6 auf, der durch eine Welle 7 in bekannter Weise angetrieben wird. Der
aus den beiden Komponenten im Gehäuse 5 mit Hilfe des Mischrotors 6 gemischte Zweikomponentenkleber
wird mittels des Mischrotors 6 aus dem Gehäuse 5 durch eine Austrittsdüse 8 ausgefördert,
die von einer mit dem Mischrotor 6 verbundenen Führungswelle 9 durchsetzt wird. Diese
Führungswelle 9 trägt an ihrem aus der Austrittsdüse 8 vorstehenden Ende einen Verteilerteller
10 der eine von der Führungswelle 9 radial nach außen abfallende Leitfläche 11 mit
im wesentlichen radial verlaufenden Leitstegen 12 aufweist. Das mit Hilfe des Mischrotors
6 im Gehäuse 5 hergestellte Gemisch aus den beiden Komponenten des Zweikomponentenklebers
wird somit durch die Austrittsdüse 8 entlang der Führungswelle 9 ausgefördert, um
von der Führungswelle 9 entlang der abfallenden Leitfläche 11 des Verteilertellers
10 nach außen abzufließen und fliehkraftbedingt durch die Leitstege 12 in vergleichsweise
dünnen Strahlen abgeschleudert zu werden, wie dies in der Fig. 1 angedeutet ist. Unter
der Annahme von zwei Leitstegen 12 ergeben sich zwei Kleberstrahlen 13 und 14, die
um die Achse des Mischrotors 6 umlaufen. Da der Verteilerkopf 3 gegenüber dem Bausteinverbund
in Längsrichtung der Bausteinscharen 2 parallel zu der durch die jeweils oberste Bausteinschar
2 gegebenen Auftragsfläche 15 verlagert wird, wie dies durch den Pfeil 16 angedeutet
ist, werden die Kleberstrahlen 13, 14 nicht entlang von Kreisbahnen auf der Auftragsfläche
15 aufgetragen, sondern entlang von ineinandergreifenden Schlingen, wie dies in der
Fig. 2 dargestellt ist. Es zeigt sich, daß der Schlingenverlauf 13a des dem einen
Leitsteg 12 zugehörigen Kleberstrahls 13 gegenüber dem Schlingenverlauf 14a des dem
andern Leitsteg zugehörigen Kleberstrahls 14 versetzt ist, so daß sich eine feine
Verteilung des in Form von Schlingenverläufen 13a und 14a aufgebrachten Zweikomponentenklebers
über die Auftragsfläche 15 ergibt. Die Breite des Auftragsbereiches hängt bei sonst
gleichbleibendem Parameter ausschließlich vom Abstand des Verteilerkopfes 3 von der
Auftragsfläche 15 ab und kann daher auch über diesen Abstand verändert werden. Mit
einem senkrecht zur Auftragsfläche 15 verlagerbaren Verteilerkopf 3 läßt sich somit
die Vorrichtung zum Auftragen eines Zweikomponentenklebers auf eine Bausteinschar
in einfacher Weise auf die jeweilige Bausteinbreite einstellen.
1. Vorrichtung zum Auftragen eines Zweikomponentenklebers auf eine Bausteinschar eines
scharenweise aus Bausteinen aufgebauten Bausteinverbundes mit wenigstens einem parallel
zur Auftragsfläche relativ zur Bausteinschar bewegbaren Verteilerkopf, der ein an
je eine Versorgungsleitung für die Kleberkomponenten angeschlossenes Gehäuse für einen
Mischrotor und eine zum Mischrotor koaxiale Austrittsdüse für den Zweikomponentenkleber
umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischrotor (6) eine die Austrittsdüse (8) durchsetzende Führungswelle (9) mit
einem endseitigen Verteilerteller (10) trägt, der rotationssymmetrisch angeordnete,
Leitstege (12) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerteller (10) eine nach außen abfallende konische Leitfläche (11) für
den Zweikomponentenkleber bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerkopf (3) senkrecht zur Auftragsfläche (15) verstellbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerkopf (3) in Längsrichtung (16) der Bausteinschar (2) verschiebbar gelagert
ist.