Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung für eine Brennkraftmaschine,
insbesondere in einem Kraftfahrzeug, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
[0002] Eine derartige Kraftstoffeinspritzeinrichtung ist beispielsweise aus der DE 102 29
418 A1 bekannt und umfasst einen Druckübersetzer, eine Düsennadel, ein Steuerventil,
eine Kraftstoffzuführung und einen Befiillungspfad. Der Druckübersetzer weist eine
axial verstellbare Kolbenstange auf, die stirnseitig einen Kompressionsraum axial
begrenzt und einen Kolben trägt, der einen Arbeitsraum von einem Steuerraum trennt.
Mit der Düsennadel ist ein vom Kompressionsraum zu wenigstens einem Spritzloch führender
Kompressionsdruckpfad zum Öffnen und Sperren steuerbar. Das Steuerventil verbindet
in einer ersten Schaltstellung den Steuerraum mit dem Arbeitsraum und trennt den Steuerraum
von einem Rücklauf. In einer zweiten Schaltstellung trennt das Steuerventil den Steuerraum
vom Arbeitsraum und verbindet den Steuerraum mit dem Rücklauf. Die Kraftstoffzuführung
kann im Betrieb der Kraftstoffeinspritzeinrichtung unter Hochdruck stehenden Kraftstoff
dem Arbeitsraum zuführen. Der Steuerraum ist über den Befüllungspfad mit dem Kompressionsraum
verbunden.
[0003] Bei der bekannten Kraftstoffeinspritzeinrichtung führt der Befüllungspfad durch einen
Düsenfederraum und umfasst einen vom Düsenfederraum zum Kompressionsraum führenden
gedrosselten ersten Verbindungskanal sowie einen vom Düsenfederraum zum Steuerraum
führenden gedrosselten zweiten Verbindungskanal. Im Betrieb der Kraftstoffeinspritzeinrichtung
herrscht in einem Ausgangszustand im Kompressionsraum der von der Kraftstoffzuführung
bereitgestellte Hochdruck. Zur Durchführung einer Kraftstoffeinspritzung wird die
Kolbenstange zur Durchführung eines Kompressionshubs angesteuert. Durch den Kompressionshub
kommt es im Kompressionsraum zu einer zusätzlichen Verdichtung, was den Druck im Kompressionsraum
auf den gewünschten Einspritzdruck erhöht. Über den Kompressionsdruckpfad steht dieser
Einspritzdruck dann an dem wenigsten einen Spritzloch zur Einspritzung bereit und
kann durch Öffnen der Düsennadel in den jeweiligen Brennraum eingespritzt werden.
Nach einem solchen Einspritzvorgang muss die Kolbenstange wieder in ihre Ausgangsstellung
zurückverstellt werden. Damit dies möglich ist, muss der Kompressionsraum wieder mit
Kraftstoff befüllt werden, was über den gedrosselten Befiillungspfad erfolgt. Während
des Kompressionshubs kann außerdem Kraftstoff aus dem Kompressionsraum in den Befüllungspfad
entweichen, was zu einem unerwünschten Druckabfall führt bzw. was die Höhe des erreichbaren
Einspritzdrucks reduziert.
Vorteile der Erfmdung
[0004] Die erfmdungsgemäße Kraftstoffeinspritzeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 hat dem gegenüber den Vorteil, dass im Kompressionsraum während des Kompressionshubs
im wesentlichen kein Druckverlust entsteht, wodurch insgesamt ein höherer Einspritzdruck
erzielt werden kann. Erreicht wird dies bei der Erfmdung dadurch, dass zum einen im
Befiillungspfad ein Rücklaufsperrventil angeordnet ist, das ein Abströmen von Kraftstoff
aus dem Kompressionsraum durch den Befiillungspfad verhindert, und dass zum anderen
zusätzlich ein Druckausgleichspfad vorgesehen ist, der ebenfalls den Steuerraum mit
dem Kompressionsraum verbindet und mit Hilfe der Kolbenstange zum Öffnen und Sperren
gesteuert werden kann. Auf diese Weise kann die Kolbenstange einen Hub durchführen,
während dem auch der Druckausgleichspfad gesperrt ist, so dass der Kraftstoff aus
dem Kompressionsraum im wesentlichen ausschließlich durch den Kompressionsdruckpfad
entweichen kann. Wesentlich ist, dass der Druckausgleichspfad in der Ausgangsstellung
der Kolbenstange geöffnet ist, wodurch permanent ein Druckausgleich zwischen dem Kompressionsraum
und dem Steuerraum stattfinden kann. Da außerdem in der ersten Schaltstellung des
Steuerventils der Steuerraum mit dem Arbeitsraum kommuniziert, fmdet auch zwischen
Steuerraum und Arbeitsraum ein Druckausgleich statt. Auf diese Weise stellt sich der
in der Kraftstoffzuführung bereitgestellte Hochdruck automatisch auch im Arbeitsraum,
im Steuerraum und im Kompressionsraum ein. Dies ist besonders wichtig für Kraftstoffeinspritzeinrichtungen,
bei denen der in der Kraftstoffzuführung bereitgestellte Hochdruck variiert werden
kann. Durch die Variation des Hochdrucks lässt sich der mit Hilfe des Druckübersetzers
erzielbare Einspritzdruck variieren, was eine verbesserte Adaption des Einspritzvorgangs
an den aktuellen Betriebszustand der jeweiligen Brennkraftmaschine ermöglicht, um
dadurch Emissionen zu reduzieren und die Leistung und/oder den Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine
zu erhöhen. Für den Fall, dass zwischen zwei Einspritzvorgängen der in der Kraftstoffzuführung
bereitgestellt Hochdruck geändert wird, muss der Druck im Kompressionsraum dieser
Druckänderung folgen können, damit beim nächsten Einspritzvorgang der gewünschte Einspritzdruck
erreicht wird. Ohne den vorgeschlagenen Druckausgleichspfad wäre ein Druckausgleich
im Kompressionsraum über den mit dem Rücklaufsperrventil versehenen Befiillungspfad
nur bei einer Druckerhöhung in der Kraftstoffzuführung möglich, jedoch nicht bei einer
Druckabsenkung in der Kraftstoffzuführung, da in dieser Richtung das Rücklaufsperrventil
sperrt. Durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Druckausgleichspfad ist jedoch zumindest
in der Ausgangsstellung der Kolbenstange der gewünschte Druckausgleich möglich. Auf
diese Weise arbeitet der Druckübersetzer besonders präzise und kann Druckänderungen
in der Kraftstoffzuführung rasch folgen.
[0005] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann der Druckausgleichspfad
gedrosselt ausgestaltet sein. Diese Bauweise hat zur Folge, dass zum einen Druckimpulse,
die sich im Hydrauliksystem ausbreiten können, nicht oder nur stark gedämpft in den
Kompressionsraum gelangen. Zum anderen wird dadurch erreicht, dass der Druckanstieg
im Kompressionsraum bei einem Kompressionshub der Kolbenstange bis zu dem Zeitpunkt,
zu dem die Kolbenstange den Druckausgleichspfad zum Sperren ansteuert, nicht oder
nur geringfiigig behindert wird.
[0006] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der erfmdungsgemäßen Kraftstoffeinspritzeinrichtung
ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
Zeichnungen
[0007] Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzeinrichtung sind in
den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert, wobei sich gleiche
Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
[0008] Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine schaltplanartige Prinzipdarstellung einer Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach
der Erfindung,
- Fig. 2 bis 4
- vergrößerte Ansichten auf ein Detail II in Fig. 1, jedoch bei unterschiedlichen Ausführungsformen.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0009] Entsprechend Fig. 1 umfasst eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung 1 nach der Erfmdung
einen Druckübersetzer 2, wenigstens eine Düsennadel 3 sowie ein Steuerventil 4. Des
weiteren ist die Kraftstoffeinspritzeinrichtung 1 mit einer Kraftstoffzuführung 5
versehen. Die Kraftstoffeinspritzeinrichtung 1 dient zum Einspritzen von Kraftstoff
in einen Einspritzraum 6, der ein Brennraum oder ein Gemischbildungsraum sein kann,
einer nicht gezeigten Brennkraftmaschine, die insbesondere in einem Kraftfahrzeug
angeordnet sein kann.
[0010] Die Kraftstoffzuführung 5 umfasst eine vergleichsweise großvolumige Hochdruckleitung
7, in der im Betrieb der Kraftstoffeinspritzeinrichtung 1 unter Hochdruck stehender
Kraftstoff bereitgestellt wird. Gespeist wird die Hochdruckleitung 7 zweckmäßig mit
einer Hochdruckpumpe. Bei einem sogenannten "Common-Rail-System" sind mehrere Kraftstoffeinspritzeinrichtungen
1 an ein und dieselbe Hochdruckleitung 7 angeschlossen.
[0011] Der Druckübersetzer 2 umfasst eine Kolbenstange 8, die axial verstellbar in einem
entsprechenden Aufnahmekörper 9 gelagert ist. Dabei ist die Kolbenstange 8 in einer
Kolbenstangenführung 10 gefiihrt. Die Kolbenstange 8 besitzt an einem Ende eine axiale
Stirnseite 11, mit der die Kolbenstange 8 einen Kompressionsraum 12 axial begrenzt.
Beabstandet vom Kompressionsraum 12, z.B. am entgegengesetzten Ende, trägt die Kolbenstange
8 einen Kolben 13, der im Aufnahmekörper 9 einen Arbeitsraum 14 von einem Steuerraum
15 trennt. Die Kolbenstange 8 und der Kolben 13 können einstückig hergestellt sein
oder fest miteinander verbunden sein oder axial lose aneinander anliegen. Vom Kompressionsraum
12 führt ein Kompressionsdruckpfad 16 zu wenigstens einem Spritzloch 17, durch das
die Kraftstoffeinspritzung in den Einspritzraum 6 erfolgt. Die Düsennadel 3 dient
zum Steuern des Kompressionsdruckpfads 16. Das heißt, durch einen Hub der Düsennadel
3 kann der Kompressionsdruckpfad 16 geöffnet bzw. gesperrt werden. Der Kompressionsdruckpfad
16 umfasst eine Kompressionsdruckleitung 18, die den Kompressionsraum 12 mit einem
Düsenraum 19 verbindet, der seinerseits in einen zu dem wenigstens einen Spritzloch
17 führenden Ringraum 20 übergeht. Unmittelbar stromauf des wenigstens einen Spritzlochs
17 ist ein Nadelsitz 21 ausgebildet, mit dem die Düsennadel 3 zusammenwirkt. Der Düsenraum
19 und der Ringraum 20 bilden dabei ebenfalls Bestandteile des Kompressionsdruckpfads
16.
[0012] Im Düsenraum 19 weist die Düsennadel 3 eine Druckstufe 22 auf, die bei einer Druckerhöhung
im Düsenraum 19 eine in Öffnungsrichtung der Düsennadel 3 wirkende Kraft in die Düsennadel
3 einleitet. In einem Düsenfederraum 23 ist eine Schließdruckfeder 24 angeordnet,
die in die Düsennadel 3 bzw. in einen die Düsennadel 3 umfassenden Nadelverband 25
eine in Schließrichtung der Düsennadel 3 wirkende Kraft einleitet. Im hier gezeigten
Ausführungsbeispiel ist die Schließdruckfeder 24 an einem Nadelkolben 26 abgestützt,
der einen Bestandteil des Nadelverbands 25 bildet. Des weiteren begrenzt der Nadelkolben
26 an einer von dem wenigstens einen Spritzloch 17 abgewandten Seite stirnseitig und
axial einen Schließdruckraum 27. Der im Schließdruckraum 27 herrschende Druck erzeugt
am Nadelkolben 26 eine in Schließrichtung wirksame Kraft.
[0013] Der Düsenfederraum 23 ist über eine weitere gedrosselte Verbindungsleitung 29 an
einen Befüllungspfad 30 angeschlossen, der den Kompressionsraum 12 mit dem Steuerraum
15 verbindet. Der Schließdruckraum 27 ist über eine weitere gedrosselte Verbindungsleitung
28 ebenfalls an den Befüllungspfad 30 oder - wie hier- an die Verbindungsleitung 29
angeschlossen.
[0014] An das Steuerventil 4 sind drei Leitungen angeschlossen, nämlich eine zum Steuerraum
15 führende Steuerraumleitung 31, eine zum Arbeitsraum 14 führende Arbeitsraumleitung
32 und eine zu einem relativ drucklosen Rücklauf 33 führende Rücklaufleitung 34. In
einer in Fig. 1 wiedergegebenen ersten Schaltstellung I sperrt das Steuerventil 4
die Rücklaufleitung 34 und verbindet die Arbeitsraumleitung 32 mit der Steuerraumleitung
31. Hierdurch ist der Steuerraum 15 zum einen vom Rücklauf 33 getrennt und zum anderen
mit dem Arbeitsraum 14 verbunden. Im Unterschied dazu verbindet das Steuerventil 4
in einer zweiten Schaltstellung II die Steuerraumleitung 31 mit der Rücklaufleitung
34 und sperrt die Arbeitsraumleitung 32. Dadurch ist der Steuerraum 15 einerseits
mit dem Rücklauf 33 verbunden und andererseits vom Arbeitsraum 14 getrennt.
[0015] Die Kraftstoffzuführung 5 führt den unter Hochdruck stehenden Kraftstoff der Hochdruckleitung
7 über eine Zuführungsleitung 35, die gegebenenfalls gedrosselt sein kann, dem Arbeitsraum
14 zu.
[0016] Bei der erfmdungsgemäßen Kraftstoffeinspritzeinrichtung 1 ist im Befüllungspfad 30
bzw. in einer vom Steuerraum 15 zum Kompressionsraum 12 führenden Befüllungsleitung
36 ein Rücklaufsperrventil 37 angeordnet, um zwar so, dass es zum Kompressionsraum
12 hin öffnet und zum Steuerraum 15 hin sperrt. Vorzugsweise ist das Rücklaufsperrventil
37 wie hier in seine Schließstellung federbelastet vorgespannt. Mit Hilfe des Rücklaufsperrventils
37 erfolgt zwischen Steuerraum 15 und Kompressionsraum 12 nur dann ein Druckausgleich,
wenn im Steuerraum 15 relativ zum Kompressionsraum 12 ein Überdruck herrscht.
[0017] Des weiteren ist ein Druckausgleichspfad 38 vorgesehen, der - ebenso wie der Befiillungspfad
30 - den Kompressionsraum 12 mit dem Steuerraum 15 verbindet. Allerdings ist der Druckausgleichspfad
38 durch die Kolbenstange 8 bzw. durch deren Axialstellung zum Öffnen und Sperren
steuerbar, während der Befüllungspfad 30 unabhängig von der Kolbenstange 8 bzw. von
deren Axialstellung permanent geöffnet ist. Der Druckausgleichspfad 38 ist vorzugsweise
gedrosselt, was hier durch ein Drosselsymbol 39 angedeutet ist.
[0018] Die Steuerbarkeit des Druckausgleichspfad 38 in Abhängigkeit der Hubverstellung der
Kolbenstange 8 ist zweckmäßig so ausgestaltet, dass die Kolbenstange in einer in Fig.
1 wiedergegebenen Ausgangsstellung, in welcher der Kompressionsraum 12 sein größtes
Volumen aufweist, den Druckausgleichspfad 38 öffnet. Sobald jedoch die Kolbenstange
8 zur Erzeugung des Einspritzdrucks im Kompressionsraum 12 einen Kompressionshub durchführt,
bei dem in der Folge das Volumen des Kompressionsraums 12 reduziert wird, sperrt die
Kolbenstange 8 ab einem vorbestimmten Steuerhub den Druckausgleichspfad 38.
[0019] Dadurch ergibt sich eine Zwangssteuerung des Druckausgleichspfads 38 durch die Kolbenstange
8. Der Steuerhub, ab dem der Druckausgleichspfad 38 gesperrt ist, ist dabei deutlich
kleiner als der maximal mögliche Kompressionshub, den die Kolbenstange 8 während eines
Einspritzvorgangs durchführt. Zweckmäßig beträgt der Steuerhub weniger als 50 % des
möglichen Kompressionshubs; bevorzugt werden jedoch kleinere Steuerhübe, die z.B.
kleiner als 10 % des möglichen Kompressionshubs sind. Wichtig ist, dass die Kolbenstange
8 bereits bei einem sehr kleinen Kompressionshub, also quasi unmittelbar nach Beginn
der Hubverstellung, den Steuerhub erreicht und den Druckausgleichspfad 38 sperrt.
[0020] Im folgenden werden unterschiedliche Ausführungsformen für die Ausgestaltungen des
Druckausgleichspfads 38 wiedergegeben, wobei es durchaus möglich ist, die einzelnen
Varianten auf geeignete Weise miteinander zu kombinieren.
[0021] Entsprechend Fig. 1 kann der Druckausgleichspfad 38 einen Kanal 40 aufweisen, der
im Aufnahmekörper 9 verläuft und der durch eine Mündungsöffnung 41 radial in den Kompressionsraum
12 einmündet. Bei dieser Ausführungsform kann die Kolbenstange 8 den Druckausgleichspfad
38 dadurch steuern, dass sie die Mündungsöffnung 41 im Bereich des Steuerhubs überfährt.
Der Kanal 40 kann gedrosselt ausgestaltet sein oder eine Drosselstelle enthalten,
was hier jeweils durch das Drosselsymbol 39 angedeutet ist.
[0022] Entsprechend Fig. 2 und 3 kann der Druckausgleichspfad 38 radial zwischen der Kolbenstange
8 und der Kolbenstangenführung 10 ausgebildet sein. Dabei ist es grundsätzlich möglich,
den Druckausgleichspfad 38 mit wenigstens einer Axialnut 42 auszubilden, die in der
Kolbenstange 8 ausgebildet ist. Zweckmäßig sind mehrere solcher Stangen-Axialnuten
42 vorgesehen, die umfangsmäßig verteilt an der Kolbenstange 8 angeordnet sind. Jede
Stangen-Axialnut 42 ist axial zum Kompressionsraum 12 offen und erstreckt sich bei
geöffnetem Druckausgleichspfad 38, also bei in ihrer Ausgangsstellung angeordneter
Kolbenstange 8 bis zum Steuerraum 15. Bei gesperrtem Druckausgleichspfad 38, also
bei Erreichen des Steuerhubs sind die Stangen-Axialnuten 42 radial außen von der Kolbenstangenführung
10 verschlossen.
[0023] Zusätzlich oder alternativ kann der Druckausgleichspfad gemäß Fig. 3 zumindest eine
Axialnut 43 aufweisen, die in der Kolbenstangenführung 10 ausgebildet ist. Zweckmäßig
sind mehrere derartige Führungs-Axialnuten 43 vorgesehen, die dann vorteilhaft umfangsmäßig
verteilt angeordnet sind. Die Anordnung und Dimensionierung der Führungs-Axialnuten
43 erfolgt dabei so, dass sie axial zum Steuerraum 15 hin offen sind. Des weiteren
erstrecken sich die Führungs-Axialnuten 43 bei geöffnetem Druckausgleichspfad 38,
also in der Ausgangsstellung der Kolbenstange 8 bis zum Kompressionsraum 12, so dass
sie mit diesem kommunizieren. Bei Erreichen des Steuerhubs, also bei gesperrtem Druckausgleichspfad
38 sind die Führungs-Axialnuten 43 von der Kolbenstange 8 radial innen verschlossen.
[0024] Des weiteren erfolgt die Dimensionierung der Axialnuten 42 und 43 vorzugsweise so,
dass der Druckausgleichspfad 38 bei geöffnetem Zustand gedrosselt ist.
[0025] Entsprechend Fig. 4 kann der Druckausgleichspfad 38 auch mit einem Kanal 44 ausgestattet
sein, der sich in der Kolbenstange 8 erstreckt. Bei geöffnetem Druckausgleichspfad
38 ist dieser Kanal 44 durch eine Mündungsöffnung 45 mit dem Steuerraum 15 verbunden.
Die Positionierung dieser Mündungsöffnung 45 ist dabei so gewählt, dass die Kolbenstange
8 mit der daran ausgebildeten Mündungsöffnung 44 aus dem Steuerraum 15 axial ausfährt,
um den Druckausgleichspfad 38 zu sperren. Die Mündungsöffnung 45 wird somit durch
den Kompressionshub von der Kolbenstangenführung 10 überfahren und dadurch geschlossen.
Auch dieser Kanal 44 kann gedrosselt ausgestaltet sein oder eine entsprechende Drosselstelle
enthalten.
[0026] Bei einer weiteren, hier nicht dargestellten Ausführungsform kann der Druckausgleichspfad
38 grundsätzlich auch durch ein entsprechend dimensioniertes Radialspiel zwischen
der Kolbenstange 8 und der Kolbenstangenführung 10 ausgebildet sein.
Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzeinrichtung 1 arbeitet wie folgt:
[0027] In dem in Fig. 1 gezeigten Ausgangszustand herrscht in der Hochdruckleitung 7 ein
vorbestimmter Hochdruck, das Steuerventil 4 nimmt seine erste Schaltstellung I ein,
die Kolbenstange 8 befindet sich in ihrer Ausgangsstellung und die Düsennadel 3 sitzt
in ihrem Nadelsitz 21. Der in der Hochdruckleitung 7 herrschende Hochdruck kann sich
im kommunizierenden System ausbreiten und herrscht in der Folge auch im Arbeitsraum
14, im Steuerraum 15, im Kompressionsraum 12, im Schließdruckraum 27 und im Düsenfederraum
23 ebenso wie im Düsenraum 19. Eine Druckänderung in der Hochdruckleitung 7 wirkt
sich somit im gesamten kommunizierenden System aus, insbesondere kann durch den in
der Ausgangsstellung der Kolbenstange 8 geöffneten Druckausgleichspfad 38 auch der
Kompressionsraum 12 einer Druckänderung in der Hochdruckleitung 7 folgen.
[0028] Zum Starten und Durchführen eines Einspritzvorgangs wird das Steuerventil 4 in seine
zweite Schaltstellung II überführt. In der Folge kommt es im Steuerraum 15 zu einem
Druckabfall. Hierdurch entsteht an der Kolbenstange 8 eine resultierende Kraft, welche
die Kolbenstange 8 zur Durchführung eines Kompressionshubs antreibt. Während dieses
Kompressionshubs wird das Volumen des Kompressionsraums 12 verkleinert, wodurch darin
die gewünschte Druckübersetzung zur Erzielung des jeweils erwünschten Einspritzdrucks
erfolgt. Des weiteren wird bei Erreichen des Steuerhubs der Druckausgleichspfad 38
gesperrt. Gleichzeitig wird durch die Axialverstellung der Kolbenstange 8 eine Rückstellfeder
46 gespannt, die sich im Steuerraum 15 an der Kolbenstange 8 direkt oder indirekt
über einen Bund 47 abstützt. Da der Druckausgleichspfad 38 gesperrt ist und in dieser
Richtung das Rücklaufsperrventil 37 den Befiillungspfad 30 sperrt, pflanzt sich der
im Kompressionsraum 12 ansteigende Druck über den Kompressionsdruckpfad 16 bis in
den Düsenraum 19 fort. Bei Erreichen des gewünschten Einspritzdrucks bewirkt dieser
über die Druckstufe 22 das Öffnen der Düsennadel 3, so dass dann die Kraftstoffeinspritzung
durch das wenigstens eine Spritzloch 17 mit dem Einspritzdruck erfolgt.
[0029] Zum Beenden des Einspritzvorgangs wird das Steuerventil 4 wieder in seine erste Schaltstellung
I geschaltet. In der Folge steigt im Steuerraum 15 wieder der Druck an, was die Kolbenstange
8 unterstützt durch die Rückstellfeder 46 in ihre Ausgangsstellung zurück antreibt.
Hierdurch wird das Volumen im Kompressionsraum 12 wieder vergrößert. Der damit einhergehende
Druckabfall pflanzt sich über den Kompressionsdruckpfad 16 in den Düsenraum 19 fort.
Der Druckabfall im Düsenraum 19 in Verbindung mit dem zwischenzeitlich erhöhten Druck
im Schließdruckraum 27 und unterstützt durch die Schließdruckfeder 24 erfolgt dann
das Schließen der Düsennadel 3, was den Einspritzvorgang beendet. Gleichzeitig wird
dabei der Kompressionsraum 12 über den Befüllungspfad 30 nachgefiillt, im wesentlichen
mit dem Hochdruck. Sobald die Kolbenstange 8 den Druckausgleichspfad 38 wieder freigibt,
kann der Kompressionsraum 12 wieder dem Druckverlauf in der Hochdruckleitung 7 folgen.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Kraftstoffeinspritzeinrichtung
- 2
- Druckübersetzer
- 3
- Düsennadel
- 4
- Steuerventil
- 5
- Kraftstoffzuführung
- 6
- Einspritzraum
- 7
- Hochdruckleitung
- 8
- Kolbenstange
- 9
- Aufnahmekörper
- 10
- Kolbenstangenführung
- 11
- Stirnseite von 8
- 12
- Kompressionsraum
- 13
- Kolben
- 14
- Arbeitsraum
- 15
- Steuerraum
- 16
- Kompressionsdruckpfad
- 17
- Spritzloch
- 18
- Kompressionsdruckleitung
- 19
- Düsenraum
- 20
- Ringraum
- 21
- Nadelsitz
- 22
- Druckstufe
- 23
- Düsenfederraum
- 24
- Schließdruckfeder
- 25
- Nadelverband
- 26
- Nadelkolben
- 27
- Schließdruckraum
- 28
- Verbindungsleitung
- 29
- Verbindungsleitung
- 30
- Befiillungspfad
- 31
- Steuerraumleitung
- 32
- Arbeitsraumleitung
- 33
- Rücklauf
- 34
- Rücklaufleitung
- 35
- Zuführungsleitung
- 36
- Befüllungsleitung
- 37
- Rücklaufsperrventil
- 38
- Druckausgleichspfad
- 39
- Drossel
- 40
- Kanal
- 41
- Mündung von 40
- 42
- Axialnut in 8
- 43
- Axialnut in 10
- 44
- Kanal
- 45
- Mündung von 44
- 46
- Rückstellfeder
- 47
- Bund
1. Kraftstoffeinspritzeinrichtung für eine Brennkraftmaschine, insbesondere in einem
Kraftfahrzeug,
- mit einem Druckübersetzer (2), der eine axial verstellbare Kolbenstange (8) aufweist,
die stirnseitig einen Kompressionsraum (12) axial begrenzt und einen Kolben (13) trägt,
der einen Arbeitsraum (14) von einem Steuerraum (15) trennt,
- mit wenigstens einer Düsennadel (3), mit der ein vom Kompressionsraum (12) zu wenigstens
einem Spritzloch (17) führender Kompressionsdruckpfad (16) zum Öffnen und Sperren
steuerbar ist,
- mit einem Steuerventil (4), das in einer ersten Schaltstellung den Steuerraum (15)
mit dem Arbeitsraum (14) verbindet und den Steuerraum (15) von einem Rücklauf (33)
trennt und das in einer zweiten Schaltstellung den Steuerraum (15) vom Arbeitsraum
(14) trennt und den Steuerraum (15) mit dem Rücklauf (33) verbindet,
- mit einer Kraftstoffzuführung (5), die im Betrieb der Kraftstoffeinspritzeinrichtung
(1) unter Hochdruck stehenden Kraftstoff dem Arbeitsraum (14) zuführt,
- mit einem Befüllungspfad (30), der den Kompressionsraum (12) mit dem Steuerraum
(15) verbindet,
dadurch gekennzeichnet,
- dass im Befüllungspfad (30) ein Rücklaufsperrventil (37) angeordnet ist, das zum Kompressionsraum
(12) hin öffnet und zum Steuerraum (15) hin sperrt,
- dass ein Druckausgleichspfad (38) vorgesehen ist, der den Steuerraum (15) mit dem Kompressionsraum
(12) verbindet,
- dass die Kolbenstange (8) in Abhängigkeit ihrer Axialstellung den Druckausgleichspfad
(38) zum Öffnen und Sperren steuert.
2. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckausgleichspfad (38) gedrosselt ist.
3. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kolbenstange (8) in einer Ausgangsstellung, in welcher der Kompressionsraum (12)
sein größtes Volumen aufweist, den Druckausgleichspfad (38) öffnet und bei einem Kompressionshub,
bei dem das Volumen des Kompressionsraum (12) reduziert wird, ab einem vorbestimmten
Steuerhub den Druckausgleichspfad (38) sperrt.
4. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Steuerhub weniger als 50 % oder weniger als 40 % oder weniger als 30% oder weniger
als 20 % oder weniger als 10 % des möglichen Kompressionshubs beträgt.
5. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Druckausgleichspfad (38) mit einem Kanal (40) durch eine Mündungsöffnung (41)
radial in den Kompressionsraum (12) einmündet,
- dass die Kolbenstange (8) zum Steuern des Druckausgleichspfads (38) die Mündungsöffnung
(41) überfährt.
6. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Druckausgleichspfad (38) einen Kanal (44) aufweist, der sich in der Kolbenstange
(8) erstreckt und bei geöffnetem Druckausgleichspfad (38) durch eine Mündungsöffnung
(45) radial mit dem Steuerraum (15) verbunden ist,
- dass die Kolbenstange (8) zum Steuern des Druckausgleichspfads mit der Mündungsöffnung
(45) aus dem Steuerraum (15) ausfährt.
7. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 2 sowie nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kanal (40; 44) gedrosselt ausgestaltet ist oder eine Drosselstelle enthält.
8. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckausgleichspfad (38) radial zwischen der Kolbenstange (8) und einer Kolbenstangenführung
(10) ausgebildet ist.
9. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckausgleichspfad (38) wenigstens eine Axialnut (42) aufweist, die in der Kolbenstange
(8) ausgebildet ist, die axial zum Kompressionsraum (12) offen ist, die sich bei geöffnetem
Druckausgleichspfad (38) bis zum Steuerraum (15) erstreckt und die bei gesperrtem
Druckausgleichspfad (38) von der Kolbenstangenführung (10) radial außen verschlossen
ist.
10. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckausgleichspfad (38) wenigstens eine Axialnut (43) aufweist, die in der Kolbenstangenführung
(10) ausgebildet ist, die axial zum Steuerraum (15) offen ist, die sich bei geöffnetem
Druckausgleichspfad (38) bis zum Kompressionsraum (12) erstreckt und die bei gesperrtem
Druckausgleichspfad (38) von der Kolbenstange (8) radial innen verschlossen ist.
11. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Axialnuten (42, 43) vorgesehen sind, die umfangsmäßig verteilt angeordnet
sind.
12. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckausgleichspfad (38) durch ein Radialspiel zwischen der Kolbenstange (8)
und einer Kolbenstangenführung (10) ausgebildet ist.