[0001] Die Erfindung betrifft einen Sensor, insbesondere einen optoelektronischen Sensor
zur Erkennung von bewegten Markierungen
- mit zumindest einem Sensorelement, welches zur Abgabe eines Erkennungssignals ausgelegt
und beispielsweise als photoempfindliches Element ausgeführt ist,
- mit einer Vergleichsstufe zum Vergleich des Erkennungssignals mit einem Schwellwert
und
- mit einer von der Vergleichsstufe beaufschlagten Indikatorstufe zur Abgabe eines Indikationssignals.
[0002] Bei bekannten Sensoren der genannten Art ist in vielen Anwendungsfällen eine hohe
Ortsauflösung gewünscht, was konkret bedeutet, dass möglichst genau erkannt werden
soll, zu welchem Zeitpunkt sich eine zu erkennende Markierung an einer definierten
Position im Gesichtsfeld des Sensors befindet. Um dies zu erreichen, werden Sensoren
mit einer höchstmöglichen Schalt- bzw. Abtastfrequenz betrieben, so dass pro Zeiteinheit
möglichst oft überprüft werden kann, ob sich die zu erkennende Markierung an der genannten
Position befindet. Die genannte hohe Schalt- bzw. Abtastfrequenz ist dabei durch die
jeweils zur Verfügung stehende Technologie begrenzt, so dass in entsprechender Weise
auch die erreichbare Ortsauflösung limitiert ist.
[0003] Wie eingangs bereits erwähnt, wird bei bekannten Sensoren mit einer Zykluszeit Ts
periodisch überprüft, ob das vom Sensor jeweils gelieferte Erkennungssignal einen
vorgegebenen Schwellwert S
th1 überschreitet, wobei oftmals mehrere (N) Vergleichsergebnisse gemeinsam betrachtet
werden, was dann, wenn die gemeinsam betrachteten Vergleichsergebnisse bestimmte Bedingungen
erfüllen, zur Abgabe eines Indikationssignals führt. Wenn sich eine Markierung mit
konstanter Geschwindigkeit V
M in das Gesichtsfeld des Sensors hineinbewegt, wird periodisch mit der Zykluszeit
Ts überprüft, ob das Erkennungssignal, welches generiert wird, wenn sich die Markierung
am Ort X
M0 befindet, den Schwellwert S
th1 überschreitet. Wenn nun, wie bereits erwähnt, N aufeinander folgende Vergleichsergebnisse
herangezogen werden, um zu entscheiden, ob ein Indikationssignal abzugeben ist, kann
eine Signalabgabe erst dann erfolgen, nachdem die N Vergleiche durchgeführt wurden,
was bedeutet, dass sich die Markierung dann nicht mehr am Ort X
M0, sondern bereits am Ort X
MN befindet.
[0004] Wenn genau dann, wenn die Markierung den Ort X
M0 erreicht, abgetastet wird und der Sensor bereits zu diesem Zeitpunkt die Markierung
erkennt, berechnet sich der genannte Ort X
MN wie folgt:

[0005] Die Zeit T
tot stellt dabei die Summe der Zeiten dar, die zur Verarbeitung des Erkennungssignals
und zur Auslösung eines Indikationssignals benötigt werden.
[0006] Falls sich jedoch die Markierung zum Zeitpunkt eines Abtastens gerade noch nicht
am Ort X
M0 befindet und somit noch nicht erfasst werden kann, wird diese Markierung erst beim
nächsten Abtasten erkannt, so dass sie sich beim ersten Abtasten bereits etwas über
den Ort X
M0 hinausbewegt hat. In diesem Fall berechnet sich der Ort X
MN wie folgt:

[0007] Aus den beiden vorstehend erläuterten Extremwerten, die X
MN einnehmen kann, ist ersichtlich, dass die Differenz zwischen diesen beiden Extremwerten
V
M Ts beträgt, was dann letztlich dem Ortsjitter des Sensors entspricht. Bei größeren
Geschwindigkeiten V
M bzw. nicht ausreichend kurzer Zykluszeit Ts treten hier also durchaus relevante Fehler
bei der Ortsbestimmung der zu erkennenden Markierungen auf.
[0008] Ferner ist zu berücksichtigen, dass sich die Markierungen nicht immer mit konstanter
Geschwindigkeit V
M bewegen. Bei - beispielsweise beim Anlaufen einer Transporteinrichtung - zwischen
den Extremwerten V
M = 0 und V
M = V
Mmax schwankender Geschwindigkeit werden für eine zu erkennende Markierung folgende Orte
X
MN bestimmt:

[0009] Bei der maximalen Geschwindigkeit, die z.B. nach dem Anlaufen einer Transporteinrichtung
in konstanter Weise vorhanden sein kann, beträgt somit der Fehler bei der Ortsbestimmung
V
Mmax ((N+1)Ts + Ttot). Unter Zugrundelegung von in der Praxis realistischen Werten von
N = 3, Ts = 10 µs und Ttot = 5 µs beträgt der erwähnte Fehler dann ungefähr 0,23 mm.
Der Ortsjitter betrüge in diesem Fall gemäß vorstehender Erläuterungen 0,05 mm, so
dass sich ein Gesamtfehler von 0,28 mm ergeben könnte, was für bestimmte Anwendungsfälle
durchaus störend ist.
[0010] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Sensor der eingangs genannten Art
derart auszubilden, dass Fehler bei der Bestimmung des Ortes einer Markierung minimiert
oder sogar vollständig vermieden werden, und zwar insbesondere ohne das Erfordernis
einer Verringerung der Zykluszeit Ts.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Verzögerungsstufe zur
gegenüber dem Überschreiten des Schwellwerts durch das Erkennungssignal um eine definierte
Zeitspanne T
delay verzögerten Beaufschlagung der Indikatorstufe vorgesehen ist.
[0012] Grundlage der Erfindung ist somit die überraschend einfache Erkenntnis, dass es in
vielen Anwendungsfällen in keiner Weise nötig ist, bereits dann einen Schaltvorgang
auszulösen bzw. ein Indikationssignal abzugeben, wenn eine Markierung den Ort X
M0 im Gesichtsfeld des Sensors erreicht. Vielmehr ist es oft ausreichend, wenn ein Schalt-
bzw. Indikationssignal erst dann abgegeben wird, wenn die Markierung einen definierten
Ort X
Mdelay hinter dem Sensor erreicht, wobei es dann natürlich wünschenswert ist, das Schalt-
bzw. Indikationssignal exakt dann abzugeben, wenn der genannte Ort X
Mdelay erreicht wird. Ein typisches Anwendungsbeispiel, auf welches die vorstehende Aussage
zutrifft, ist das Schneiden von Papierbahnen in Einzelblätter, bei dem im Bereich
einer Förderstrecke vor der Schneideinrichtung ein Sensor angebracht ist, welcher
z.B. eine sich periodisch wiederholende Markierung auf der Papierbahn erkennen soll,
an der dann jeweils ein Schnitt auszuführen ist. Bei diesem Anwendungsfall ist es
vollkommen ausreichend, wenn die in Förderrichtung erst hinter dem Sensor angeordnete
Schneideinrichtung so angesteuert wird, dass ein Schnittvorgang dann erfolgt, wenn
sich eine zuvor erkannte Markierung exakt unter dem Schneidmesser der Schneideinrichtung
befindet. In diesem Fall steht für die Berechnung des Schnittzeitpunktes die gesamte
Zeit zur Verfügung, die verstreicht, während die Markierung sich so weit vom Sensor
weg bewegt hat, bis die nächste Markierung unter dem Sensor zu liegen kommt. Aufgrund
dieser vergleichsweisen großen Zeitspanne ist es nicht nötig, hinsichtlich der Schaltfrequenz
des Sensors an die technologischen Grenzen zu gehen, vielmehr kann hier bewusst mit
einer niedrigeren Schaltfrequenz gearbeitet werden, was die Kosten des Sensors reduziert,
gleichzeitig aber dennoch eine sehr exakte Arbeitsweise einer Gesamtvorrichtung ermöglicht,
in der der erfindungsgemäße Sensor eingesetzt ist.
In der erfindungsgemäß zur Verfügung stehenden Zeit ist es weiterhin möglich, sehr
exakt zu berechnen, zu welchem Zeitpunkt sich eine Markierung am Ort X
Mdelay befindet, da für eine derartige Berechnung vergleichsweise viel Zeit zur Verfügung
steht, so dass die Genauigkeit der Gesamtvorrichtung erfindungsgemäß deutlich erhöht
werden kann.
[0013] Das erfindungsgemäß auszuwertende Erkennungssignal kann unterschiedlicher Natur sein.
Bevorzugt ist der Einsatz eines Kontrastsignals, alternativ könnte aber z.B. auch
ein Abstandssignal zum Einsatz gelangen. Ebenso wäre es möglich, beispielsweise kapazitive
oder induktive Sensoren einzusetzen, die letztlich Kapaziäts- oder Induktionssignale
als Erkennungssignale liefern.
[0014] Alle nachstehend erläuterten bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung werden beispielhaft
unter Bezugnahme auf Kontrastsignale erläutert; grundsätzlich sind diese Ausführungsformen
jedoch auch mit beliebigen anderen Erkennungssignalen realisierbar.
[0015] Besonders bevorzugt ist es, wenn bei Verwendung eines Kontrastsignals eine Einheit
zur Ermittlung der Kontraständerungsgeschwindigkeit vorgesehen wird. Diese Einheit
kann dabei derart ausgelegt werden, dass die Berechnung der Kontraständerungsgeschwindigkeit
auf Basis mehrerer, zu bestimmten Zeitpunkten auftretender Kontrastwerte erfolgt,
wobei die jeweiligen Zeitpunkte in einem definierten relativen Zeitbezug zueinander
stehen. Auf diese Weise kann ermittelt werden, wie stark sich der Kontrast beispielsweise
innerhalb einer definierten, zwischen zwei Zeitpunkten liegenden Zeitspanne ändert,
was letztlich der Kontraständerungsgeschwindigkeit entspricht. Diese Kontraständerungsgeschwindigkeit
ist in der Regel direkt proportional zur Geschwindigkeit, mit der sich eine Markierung
vorwärts bewegt, so dass aus der Kontraständerungsgeschwindigkeit auf die Geschwindigkeit
der Markierung bzw. die Fördergeschwindigkeit zurückgeschlossen werden kann. Unter
Berücksichtigung der dann bekannten Fördergeschwindigkeit kann relativ genau berechnet
werden, wie lange es dauert, bis eine vom optoelektronischen Sensor erkannte Markierung
den Ort X
Mdelay erreicht hat. Diese Zeitspanne T
delay wird dann dementsprechend bevorzugt unter anderem aus der zuvor ermittelten Kontraständerungsgeschwindigkeit
berechnet.
[0016] Vorteilhaft ist ferner, wenn eine Extrapolationseinheit zur Berechnung des Kontrastverlaufs
aus der Kontraständerungsgeschwindigkeit und absoluten Kontrastwerten vorgesehen ist.
Wenn also beispielsweise bekannt ist, wie stark sich der Kontrast zwischen zwei definierten
Zeitpunkten T
1 und T
2 ändert, kann anhand der so ermittelten Kontraständerungsgeschwindigkeit problemlos
bestimmt werden, nach Ablauf welcher Zeitspanne der Kontrast bei sich weiterhin linear
ändernden Werten einen Schwellwert S
th2 erreicht. Diese Zeitspanne kann dann wiederum maßgeblich für die Bestimmung der erfindungsgemäßen
Zeitspanne T
delay sein, was im Zusammenhang mit der Figurenbeschreibung nachstehend noch erläutert
wird.
[0017] Erfindungsgemäß kann die Zeitspanne T
delay mit einer zeitlichen Auflösung berechnet werden, die der Taktfrequenz eines die Berechnung
durchführenden Mikroprozessors entspricht. Da diese Taktfrequenzen in der Regel sehr
hoch sind, ist so eine sehr genaue Berechnung der Zeitspanne T
delay und dementsprechend auch des Ortes X
Mdelay möglich.
[0018] Die erfindungsgemäß vorgesehene Vergleichsstufe, die Indikatorstufe und die Verzögerungsstufe
können durch zumindest einen Mikroprozessor implementiert werden. Dieser Mikroprozessor
kann, je nach Bedarf, auch die Aufgaben der Einheit zur Ermittlung der Kontraständerungsgeschwindigkeit,
der Einheit zur Berechnung der Zeitspanne T
delay und/oder der Extrapolationseinheit zur Berechnung des Kontrastverlaufs übernehmen.
Dies bedeutet letztlich, dass alle vorstehend genannten Stufen und Einheiten bei Bedarf
grundsätzlich mit einem einzigen Mikroprozessor realisierbar sind.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann der optoelektronische Sensor
als Kontrasttaster ausgebildet sein, welcher die zu erkennenden Markierungen mit unterschiedlichen
Sendefarben beleuchten kann. In diesem Fall kann dann in Abhängigkeit von der Farbe
der zu detektierenden Markierung während des Abtastens die Sendefarbe derart verändert
bzw. eingestellt werden, dass sich jeweils ein maximaler Kontrastwert ergibt. Es ist
auch möglich, ein und dieselbe Markierung nacheinander mit verschiedenen Sendefarben
zu beleuchten und dann zu überprüfen, was für ein Signal der Kontrasttaster jeweils
abgibt. So kann im Rahmen einer Teach-Phase beispielsweise ein bestimmtes, für eine
Markierung typisches Kontrastprofil für die aufeinander folgenden Sendefarben ermittelt
werden, woraufhin dann beim echten Betrieb überprüft werden kann, ob die jeweils detektierte
Markierung ein entsprechendes Profil besitzt. Auf diese Weise kann festgestellt werden,
ob es sich bei der detektierten Markierung tatsächlich um eine Markierung handelt,
die von demselben Typ ist, wie die im Rahmen der Teach-Phase eingelernte Markierung.
So kann die Eindeutigkeit der Markierungserkennung erhöht werden.
[0020] Sinnvoll ist auch die Kombination der vorstehend beschriebenen Vorrichtung mit einer
Vorrichtung, wie sie in der parallelen, am gleichen Tage wie die vorliegende Anmeldung
eingereichten Anmeldung der Anmelderin mit dem Titel "Vorrichtung zur Erkennung von
aufeinander folgenden Einheiten einer endlosen Bahn" (internes Aktenzeichen: S10072PDE)
beschrieben ist. Gemäß der letztgenannten Anmeldung kann der optoelektronische Sensor
zur Erfassung von solchen Eigenschaften einer in Förderrichtung A transportierten
Bahn, insbesondere Papierbahn ausgelegt sein, die einerseits auf der Bahn nicht eigens
für deren Erkennung durch den Sensor vorgesehen sind und die sich andererseits bei
aufeinander folgenden Einheiten wiederholen. Dies bedeutet, dass zum Detektieren von
aufeinander folgenden Einheiten einer endlosen Bahn nicht unbedingt eigens dafür vorgesehene
Markierungen angebracht werden müssen, sondern dass es vielmehr genügt, die ohnehin
auf der Bahn vorhandenen, über die Länge der Bahn variierenden Eigenschaften sensorisch
zu erfassen und in geeigneter Weise auszuwerten. Auch mit einer derartigen Vorrichtung
ermittelte Übergänge zwischen zwei aufeinander folgenden Einheiten können erfindungsgemäß
verzögert erst dann erkannt werden, wenn sich der jeweilige Übergang bereits nicht
mehr unter dem optoelektronischen Sensor befindet, wobei ein Indikationssignal erst
dann abgegeben wird, wenn sich der erkannte Übergang an einer bestimmten Position
hinter dem optoelektronischen Sensor, z.B. unter einem Schneidmesser, befindet.
[0021] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung, die insbesondere allgemein auf
beliebige Arten von Erkennungssignalen bezogen sind, sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen beschrieben; in diesen zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine schematische dargestellte Anordnung zum Schneiden von Papierbahnen
unter Einsatz eines erfindungsgemäßen optoelektronischen Sensors, und
- Fig. 2
- einen möglichen zeitlichen Verlauf eines von einem optoelektronischen Sensor gemäß
der Erfindung detektierten Kontrastsignals.
[0023] Fig. 1 zeigt einen Abschnitt einer langgestreckten Bahn 2, welche aus Papier besteht
und in Förderrichtung A transportiert wird. Die Papierbahn 2 besteht dabei aus aneinander
angrenzenden, untereinander gleichen Einheiten 4. Der Übergang zwischen zwei aneinander
angrenzenden Einheiten 4 ist mit jeweils einer Markierung 6 gekennzeichnet, welche
beispielsweise in Form eines sich vom Hintergrund der Papierbahn 2 unterscheidenden
Aufdrucks ausgeführt sein kann. Oberhalb der Papierbahn ist ein optoelektronischer
Sensor 8 angeordnet, welcher als Kontrasttaster ausgebildet ist und welcher die Papierbahn
2 mit unterschiedlichen Farben beleuchten kann. In Förderrichtung A beabstandet vom
optoelektronischen Sensor 8 ist eine Schneidvorrichtung 10 vorgesehen, mittels welcher
die Papierbahn 2 senkrecht zur Förderrichtung A entlang der Markierungen 6 in voneinander
separierte Einheiten 4 bzw. in Einzelblätter geschnitten werden kann.
[0024] Der optoelektronische Sensor 8 sowie die Schneidvorrichtung 10 sind über Daten- und
Steuerleitungen mit einer Auswerteeinheit 12 gekoppelt, welche beispielsweise als
Mikroprozessor ausgeführt sein kann, der Daten vom optoelektronischen Sensor 8 empfängt
und verarbeitet sowie weiterhin dazu in der Lage ist, den optoelektronischen Sensor
8 und die Schneidvorrichtung 10 anzusteuern.
[0025] Der optoelektronische Sensor 8 kann eine Markierung 6 erfassen, wenn sie sich am
Ort X
T0 befindet. Das Schneidmesser der Schneidvorrichtung 10 führt seinen Schnitt am Ort
X
Mdelay aus, wobei X
Mdelay in Förderrichtung A hinter X
M0 angeordnet ist. Da die Papierbahn 2 nur mit einer begrenzten Geschwindigkeit V
M transportiert werden kann, ist klar, dass eine gewisse Zeit vergeht, bis eine unter
dem optoelektronischen Sensor 8 befindliche Markierung 6 vom Ort X
M0 so weit von diesem weg transportiert wurde, bis die nächste Markierung 6 am Ort X
M0 eintrifft. Diese Zeit steht der Auswerteeinheit 12 zur Verfügung, um zu berechnen,
wann sich eine am Ort X
M0 erkannte Markierung 6 exakt am Ort X
Mdelay befinden wird, damit dann am letztgenannten Ort genau dann ein Schnittvorgang durchgeführt
werden kann, wenn sich die zuvor vom optoelektronischen Sensor 8 erkannte Markierung
6 am Ort X
Mdelay befindet.
[0026] Wie ein in einem erfindungsgemäßen optoelektronischen Sensor konkret ablaufender
Algorithmus ausgestaltet sein kann, wird nachfolgend anhand von Fig. 2 erläutert,
wobei hier die Annahme zugrunde gelegt wird, dass sich die Papierbahn 2 gemäß Fig.
1 mit konstanter Geschwindigkeit V
M in Förderrichtung A bewegt.
[0027] Der optoelektronische Sensor 8 gemäß Fig. 1 liefert ein Kontrastsignal S, dessen
zeitlicher Verlauf in Fig. 2 als durchgezogene Linie dargestellt ist. Wenn eine Markierung
6 in das Gesichtsfeld des optoelektronischen Sensors 8 gelangt, steigt dieses Kontrastsignal
an. In der Auswerteeinheit 12 wird periodisch mit einer Zykluszeit Ts überprüft, ob
der gerade vorliegende Kontrastwert unterhalb oder oberhalb eines vorgegebenen Schwellwerts
S
th1 liegt. Im in Fig. 2 dargestellten Beispiel wird der Schwellwert S
th1 zum Zeitpunkt T
0 noch nicht erreicht. Zum Zeitpunkt T
1 ist der Schwellwert S
th1 jedoch bereits überschritten. Konkret liegt zu diesem Zeitpunkt T
1 ein Kontrastwert S
1 vor.
[0028] Bei einem Verfahren gemäß Fig. 2, bei dem letztlich N=3 Werte des Kontrastsignals
S in die Auswertung eingehen, wird zu den Zeitpunkten T
2 und T
3 überprüft, ob auch zu diesen Zeitpunkten der Schwellwert S
th1 überschritten wird. Die Zeitpunkte T
0, T
1, T
2 und T
3 sind jeweils um die Zykluszeit Ts voneinander beabstandet.
[0029] Wenn nun, wie im in Fig. 2 gezeigten Beispiel festgestellt wird, das zu den Zeitpunkten
T
1, T
2 und T
3 der Schwellwert S
th1 überschritten wird, wird zusätzlich zum Kontrastwert S
1 zum Zeitpunkt T
3 ein weiterer Kontrastwert S
3 ermittelt.
[0030] Die Differenz zwischen den beiden Kontrastwerten S
3 und S
1 dividiert durch die Zeitspanne T
3-T
1 (=2Ts) ergibt dann die mittlere Kontraständerungsgeschwindigkeit, die zwischen den
Zeitpunkten T
1 und T
3 vorliegt. Im vorliegenden Beispiel wird vereinfachend angenommen, dass diese Kontraständerungsgeschwindigkeit
gleich der Fördergeschwindigkeit V
M ist.
[0031] Nach der Bestimmung von V
M wird dann berechnet, welche Zeitspanne T
delay vergehen muss bis das Kontrastsignal S bei fortgesetzt konstanter Kontraständerungs-
bzw. Fördergeschwindigkeit V
M eine imaginäre Schwelle S
th2 erreichen würde. Der unter Annahme einer konstanten Kontraständerungs- bzw. Fördergeschwindigkeit
V
M extrapolierte Verlauf des Kontrastsignals S ist in Fig. 2 gestrichelt dargestellt.
Die genannte Zeitspanne T
delay berechnet sich wie folgt:

[0032] Der Schwellwert S
th2 wurde zuvor im Rahmen eines Teach-Vorgangs so festgelegt, dass er von dem extrapolierten
Signalverlauf bei konstanter Konstraständerungs- bzw. Fördergeschwindigkeit V
M genau dann erreicht würde, wenn sich die zum Zeitpunkt T
1 erstmals erfasste Markierung 6 exakt am Ort X
Mdelay befindet. Folglich kann erfindungsgemäß davon ausgegangen werden, dass sich zum Zeitpunkt
T
3+T
delay eine vom optoelektronischen Sensor 8 zum Zeitpunkt T
1 erstmals erfasste Markierung 6 exakt unterhalb der Schneidvorrichtung 10 am Ort X
Mdelay befindet, so dass zu dem genannten Zeitpunkt ein Schnitt durchgeführt werden kann,
welcher exakt entlang der Markierung 6 verläuft.
[0033] Alternativ könnte sich der Ort X
Mdelay auch konstant an einer beliebigen Stelle zwischen dem Ort X
M0 und der Schneidvorrichtung 10 befinden. In diesem Fall wäre dann eine Verzögerungszeit
für den Schnittvorgang einzustellen, die der Zeit entspricht, die die Markierung 6
benötigt, um vom Ort X
Mdelay zur Schneidvorrichtung 10 transportiert zu werden. Anstelle der Einstellung einer
Verzögerungszeit könnte bei konstanter Fördergeschwindigkeit auch einfach der Sensor
im Rahmen eines Teachvorganges solange entlang der Förderstrecke verschoben werden,
bis die Schnitte exakt an den Markierungen 6 ausgeführt werden.
[0034] Ein wesentlicher Vorteil des beschriebenen Verfahrens besteht darin, dass in der
Berechnung des Zeitpunkts, zu dem eine Markierung 6 den Ort X
Mdelay erreicht, letztlich unabhängig von der konkret vorliegenden Fördergeschwindigkeit
V
M ist. Bei boher Fördergeschwindigkeit V
M wird nämlich die Differenz zwischen S
th2 und S
3 entsprechend kleiner, da zum Zeitpunkt T
3 das Kontrastsignal bereits auf einen höheren Wert gestiegen ist. Dementsprechend
wird der Wert für T
delay größer. Andersherum wird bei niedriger Fördergeschwindigkeit V
M die genannte Differenz zwischen S
th2 und S
3 größer, so dass T
delay letztlich kleiner wird.
[0035] Zur berücksichtigen ist ferner, dass die Zeitspanne T
delay mit dem beschriebenen Verfahren praktisch beliebig genau berechnet werden kann, da
man bei dieser Berechnung nicht an die Zykluszeit Ts hinsichtlich der maximal erzielbaren
Genauigkeit gebunden ist und da für die Berechnung die gesamte Zeitspanne zwischen
T
0 und T
3+T
delay zur Verfügung steht. Hierdurch wird der Ortjitter der Gesamtanordnung wesentlich
reduziert.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 2
- Bahn
- 4
- Einheit
- 6
- Markierung
- 8
- Sensor
- 10
- Schneidvorrichtung
- 12
- Auswerteeinheit
1. Sensor (8, 12), insbesondere optoelektronischer Sensor zur Erkennung von bewegten
Markierungen (6)
- mit zumindest einem Sensorelement, welches zur Abgabe eines Erkennungssignals (S)
ausgelegt ist,
- mit einer Vergleichsstufe (12) zum Vergleich des Erkennungssignals mit einem Schwellwert
(Sth1, Sth2) und
- mit einer von der Vergleichsstufe (12) beaufschlagten Indikatorstufe (12) zur Abgabe
eines Indikationssignals,
dadurch gekennzeichnet ,
dass eine Verzögerungsstufe (12) zur gegenüber dem Überschreiten des Schwellwerts (S
th1, S
th2) durch das Erkennungssignal (S) um eine definierte Zeitspanne T
delay verzögerten Beaufschlagung der Indikatorstufe (12) vorgesehen ist.
2. Sensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Erkennungssignal (S) als eine Eigenschaft der Markierungen (6) repräsentierendes
Signal, insbesondere als Kontrastsignal ausgeführt ist.
3. Sensor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet ,
dass eine Einheit (12) zur Ermittlung der Eigenschaftsänderungsgeschwindigkeit vorgesehen
ist, die insbesondere derart ausgelegt ist, dass die Berechnung auf Basis mehrerer
zu bestimmten Zeitpunkten (T1, T3) auftretender Eigenschafts- oder Kontrastwerte (S1, S3) erfolgt, wobei die jeweiligen Zeitpunkte (T1, T3) in einem definierten relativen Bezug zueinander stehen.
4. Sensor nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet ,
dass eine Einheit (12) zur Berechnung der Zeitspanne Tdelay in Abhängigkeit von der ermittelten Eigenschaftänderungsgeschwindigkeit vorgesehen
ist.
5. Sensor nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet ,
dass eine Extrapolationseinheit (12) zur Berechnung des zeitlichen Verlaufs der Eigenschafts-
oder Kontrastwerte aus der Eigenschaftsänderungsgeschwindigkeit und absoluten Eigenschafts-
oder Kontrastwerten (S1, S3) vorgesehen ist.
6. Sensor nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Vergleichsstufe (12) zum Vergleich des extrapolierten Verlaufs der Eigenschafts-
oder Kontrastwerte mit einem weiteren Schwellwert (Sth2) ausgelegt ist.
7. Sensor nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Zeitspanne Tdelay mit einer zeitlichen Auflösung berechenbar ist, die der Taktfrequenz (1/Ts) eines
die Berechnung durchführenden Mikroprozessors (12) entspricht.
8. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Vergleichsstufe, die Indikatorstufe und die Verzögerungsstufe durch zumindest
einen Mikroprozessor (12) implementiert sind, welcher insbesondere auch die Einheit
zur Ermittlung der Eigenschaftsänderungsgeschwindigkeit gemäß Anspruch 3, die Einheit
zur Berechnung der Zeitspanne Tdelay gemäß Anspruch 4 und/oder die Extrapolationseinheit gemäß Anspruch 5 umfasst.