Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlussanordnung am endseitigen Verschlussabschnitt
einer Schlauch- oder Beutelverpackung aus Folienmaterial, der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 genannten Art.
Stand der Technik
[0002] Chemische Stoffe, wie beispielsweise Dicht- und Klebstoffe, werden heutzutage in
Schlauch- oder Beutelverpackungen aus Folienmaterial abgefüllt. Zum Verschliessen
des endseitigen Verschlussabschnitts wird das Folienmaterial zu einem Zopf gerafft
und durch eine diesen umfassende Klammer verschlossen. Bei den genannten Dicht- und
Klebstoffen handelt es sich z. B. um ein- oder zweikomponentige Massen wie Polyurethansysteme,
Silikonmassen, Injektionsverbundmörtel und dergleichen. Abhängig von den Füllstoffen
und dem physikalischen Verhalten der Flüssigkeitskomponenten der in die Schlauchbeutel
abzufüllenden Massen, kann es an den gerafften Enden der Schlauchbeutel zu Leckagen
kommen. Diese sind dadurch verursacht, dass sich die Flüssigkomponenten von den Füllstoffen
trennen und durch die Falten der Schlauchbeutel im Bereich der Klammer, verstärkt
durch eine Kapilarwirkung, aus dem Schlauch- oder Beutelverpackung austreten. Dieser
Effekt tritt bei Massen mit groben Füllstoffen noch verstärkter auf. In Abhängigkeit
der im Schlauchbeutel verpackten Masse kann die austretende Masse beispielsweise zu
Verunreinigungen des Umgebungsbereichs führen. Des Weiteren kann die Lagerfähigkeit
der verpackten Masse sinken.
[0003] Aus der DE 298 09 514 U1 ist beispielsweise eine Schlauch- oder Beutelverpackung
aus Folienmaterial bekannt, bei der im Bereich des Zopfes ein dichtender Film vorgesehen
ist. Nachteilig an dieser bekannten Lösung ist, dass die Haftung des dichtenden Films
an der Oberfläche des Folienmaterials nicht immer gewährleistet ist.
[0004] Aus der US 3,308,936 A ist bekannt, an dem endseitigen Verschlussabschnitt eine Kappe
vorzusehen, welche das geraffte Zopfende und die Klammer umfasst. Zur Schaffung einer
formschlüssigen Verbindung zwischen der Kappe und der Klammer wird mittels eines geeigneten
Werkzeugs die Kappe im Bereich der Klammer punktuell verpresst. Nachteilig an der
bekannten Lösung ist, dass das Folienmaterial der Schlauch- oder Beutelverpackung
beim Verpressen der Kappe beschädigt werden kann.
[0005] Aus der DE 40 19 937 A1 ist eine Verschlussanordnung an den endseitigen Verschlussabschnitten
einer Wursthülle oder ähnlichen Folienverpackung für Wurstbrät oder Verpakkungsgut
ähnlicher Konsistenz bekannt, bei dem das geraffte, mit einer Klammer verschlossene
Zopfende von einer Kappe umgeben ist, die für eine formschlüssige Verriegelung mit
an der Klammer vorgesehenen Rastnasen hinter die Klammer oder in Rillen greift. Nachteilig
an der bekannten Lösung ist, dass die Kappe für eine ausreichend sichere Verbindung
mit der Klammer exakt auf die Ausgestaltung des Zopfes und der Anordnung der Klammer
an demselben abgestimmt sein muss. Des Weiteren kann das Folienmaterial der Schlauch-
oder Beutelverpackung beim Festlegen der Kappe beschädigt werden.
Darstellung der Erfindung
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verschlussanordnung an einem endseitigen Verschlussabschnitt
einer Schlauch- oder Beutelverpackung aus Folienmaterial zu schaffen, die einfach
montierbar ist sowie eine ausreichende und flexible Fixierung der Kappe am endseitigen
Verschlussabschnitt erlaubt.
[0007] Die Aufgabe ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen dargelegt.
[0008] Gemäss der Erfindung ist ein Klebstoff zur Schaffung einer kraftschlüssigen Verbindung
zwischen der Kappe und der Klammer vorgesehen.
[0009] Der Klebstoff wird beispielsweise im Innern der Kappe vorgesehen, so dass beim Überstülpen
der Kappe dieser zwischen der Kappe und der Klammer zu liegen kommt. Dabei wird die
Kappe und die Klammer einerseits durch Adhäsion des Klebstoffs an den Oberflächen
und andererseits durch die innere Festigkeit des Klebstoffs (Kohäsion) kraft- und
formschlüssig miteinander verbunden. In einer alternativen Ausführung wird der Klebstoff
an der Klammer vorgesehen, so dass der Klebstoff beim Überstülpen der Kappe zwischen
der Kappe und der Klammer zu liegen kommt. Allfällig aus dem gerafften und mit der
Klammer verschlossenen Zopfende austretendes Verpackungsgut wird von der Kappe zumindest
teilweise aufgenommen und ein Austreten somit verhindert.
[0010] Anstelle eines einfachen Überstülpens der Kappe kann diese beispielsweise drehend
über das Zopfende auf die Klammer gedrückt werden. Für eine ausreichende Fixierung
der Kappe an der Klammer reicht eine punktuelle Anordnung des Klebstoffs an der Kappe
beziehungsweise an der Klammer aus. Die Klebeverbindung ist bei statischer wie auch
bei dynamischer Belastung wirksam. Zudem werden die Oberflächen und Gefügestruktur
der Kappe oder der Klammer nicht verändert. Durch die Verbindung an Flächenbereichen
und der Elastizität des Klebstoffs ist die Schwingungsdämpfung der Klebeverbindung
besser als z. B. bei einer gepressten Verbindung. Durch die Wahl eines geeigneten
Klebstoffs können eine z. B. aus einem Kunststoff gefertigte Kappe und eine beispielsweise
aus einem Metall gefertigte Klammer miteinander verbunden werden. Mit der erfindungsgemässen
Verschlussanordnung ist eine ausreichende Fixierung der Kappe während des Transports
und der Lagerung bis zur Verwendung des in der Schlauch- oder Beutelverpackung verpackten
Guts gewährleistet, wobei die Verschlussanordnung einfach zu montieren und flexibel
in der Anwendung ist.
[0011] Geeignete Klebstoffe sind beispielsweise physikalisch abbindende Klebstoffe, wie
lösemittelhaltige Klebstoffe, Dispersionsklebstoffe, Schmelzklebstoffe, Kontaktklebstoffe,
Haftklebstoffe und Plastisole. Weitere mögliche Klebstoffe sind chemisch härtende
oder anaerob härtende Klebstoffe, die als ein- oder mehrkomponentige Systeme zur Verfügung
stehen, wie z. B. ein Polyurethan-Klebstoff.
[0012] Vorzugsweise ist der Klebstoff ein Cyanacrylat-Klebstoff, der im Allgemeinen besser
unter dem Begriff "Sekundenkleber" bekannt ist. Dieser Klebstoff reagiert durch Polymerisationsreaktion
im Fügespalt zum eigentlichen Klebstoffpolymer, wobei die Polymerisation sehr schnell
abläuft, so dass in Sekunden eine feste Verbindung zwischen der Kappe und der Klammer
hergestellt ist. Des Weiteren ist der Cyanacrylat-Klebstoff für eine automatische
Applikation geeignet.
[0013] Vorteilhafterweise ist der Klebstoff umfänglich an der Kappe und/oder an der Klammer
vorgesehen, so dass mittels des Klebstoffs neben einer sicheren Fixierung eine dichtende
Verbindung zwischen der Kappe und der Klammer geschaffen werden kann. Die Klebstoffschicht
dient dabei als Dichtstoff für allfällig austretende Gase und Flüssigkeiten und verhindert
gleichzeitig das Eindringen von Kondenswasser und eine damit verbundene Korrosion.
[0014] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
[0015] Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0016] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt einen Teilaufschnitt eines endseitigen Verschlussabschnitts
einer Schlauch- oder Beutelverpackung aus Folienmaterial mit einer erfindungsgemässen
Verschlussanordnung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0017] Die Verschlussanordnung 11 ist am endseitigen Verschlussabschnitt 2 einer, hier nur
bereichsweise dargestellten Schlauch- oder Beutelverpackung 1 aus einem Folienmaterial
angeordnet. Der Verschlussabschnitt 2 ist zu einem Zopf 3 gerafft, der durch eine
diesen umfassende Klammer 4 verschlossen ist. Das freie Zopfende 5 ist von einer Kappe
6 umgeben, die an der Klammer 4 mittels eines Klebstoffs 12 festgelegt ist. Der Klebstoff
12 ist ein Cyanacrylat-Klebstoff.
[0018] Der Klebstoff 12 wird punktuell auf die Innenseite 7 der Kappe 6 aufgetragen und
anschliessend die Kappe 6 drehend über den Zopf 3 auf die Klammer 4 gedrückt.
[0019] In einer alternativen Ausführung wird der Klebstoff 12 umfänglich auf die Aussenseite
8 der Klammer 4 aufgetragen und anschliessend die Kappe 6 drehend über den Zopf 3
auf die Klammer 4 gedrückt.
1. Verschlussanordnung (11) am endseitigen Verschlussabschnitt (2) einer Schlauch- oder
Beutelpackung (1) aus Folienmaterial, das im Verschlussabschnitt (2) zu einem Zopf
(3) gerafft und durch eine diesen umfassende Klammer (4) verschlossen ist, wobei eine
das freie Zopfende (5) umgebende Kappe (6) an der Klammer (4) festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Klebstoff (12) zur Schaffung einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen der Kappe
(6) und der Klammer (4) vorgesehen ist.
2. Verschlussanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff (12) ein Cyanacrylat-Klebstoff ist.
3. Verschlussanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff (12) umfänglich an der Kappe (6) und/oder an der Klammer (4) vorgesehen
ist.