[0001] Die Erfindung betrifft eine Sport- und/oder Erholungsfläche, mit einem vorzugsweise
wärmeisolierenden Grundplanum und einem Rohrbündel aus mehreren, im Wesentlichen in
einer Ebene und im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten, Rohren, wobei die
Rohre von einem beheizbaren oder kühlbaren Medium durchströmbar sind, und einem zumindest
die Fugen zwischen den Rohren auffüllenden Füllmaterial.
[0002] Derartige Sport- und/oder Erholungsflächen sind beispielsweise aus der österreichischen
Patentschrift AT 398 999 D bekannt. In solchen Sport- und/oder Erholungsflächen wird
in der Regel auf den Untergrund ein vorzugsweise wärmeisolierendes Planum aufgebracht,
auf das im Anschluss ein Rohrbündel aus einzelnen Rohren verlegt wird, welches zum
Befüllen mit einem beheizbaren Medium geeignet ist und in weiterer Folge, insbesondere
die seitliche und darüberliegende Umgebung heizt. Zwischen die Fugen der Rohre des
Rohrbündels wird ein Füllmaterial eingebracht, das die Rohre überdeckt. Im Anschluss
daran wird auf das Füllmaterial eine Deckschicht, eine Trägerschicht, eine Trägerplatte
oder Ähnliches aufgebracht. Diese Deckschicht ist geeignet zum Beispiel einen Sportbelag,
insbesondere einen Kunstrasen zu tragen.
[0003] Nachteilig an solchen Sport- und/oder Erholungsflächen ist die Tatsache, dass aufgrund
der Überdeckung der Rohre des Rohrbündels mit Füllmaterial eine hohe Heizleistungen
zur Erwärmung der Oberfläche des Sportbelages aufgebracht werden muss, da eine große
Menge an Füllmaterial geheizt werden muss.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Sport- und/oder Erholungsfläche der oben
genannten Gattung zu schaffen, mit verbesserten Eigenschaften.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass die Überdeckung der Rohre des Rohrbündels
mit Füllmaterial zwischen 0 % und 25 % des Rohrdurchmessers beträgt. Als besonders
günstig hat es sich in einer Ausführungsvariante herausgestellt, wenn die Deckschicht
die Oberkante der Rohre direkt berührt.
[0006] Vorteil einer solchen Sport- und/oder Erholungsfläche ist es, dass die Heizröhre
oder Kühlrohre der Sport- und/oder Erholungsfläche direkt oder knapp unterhalb der
Oberschicht verlaufen und die Heizleistung bzw. Kühlleistung dadurch verringert wird.
Besonders günstig hat es sich herausgestellt, die Rohre dieses Rohrbündels durch Stege
miteinander zu verbinden. Dadurch kann das Rohrbündel einerseits besser verlegt werden,
weil die Rohre auf dem Steg bereits planar ausgebildet sind. Außerdem ist das Verlegen
eines solchen Rohrbündels deutlich schneller, als das Verlegen von Einzelrohren. Günstig
hat es sich in diesem Fall herausgestellt, wenn die Stege zumindest eine Ausnehmung
aufweisen, um die Wasserdurchlässigkeit zu erhöhen.
[0007] Als besonders günstig hat es sich herausgestellt, den seitlichen Abstand der Rohre
zueinander größer auszubilden, insbesondere soll der seitliche Abstand der Rohre zueinander
mindestens den einfachen Durchmesser der Rohre und maximal den sechsfachen Rohrdurchmesser
betragen, vorzugsweise aber den dreifachen Rohrdurchmesser.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsvariante können die Rohre des Rohrbüridels aus extrudierbarem
Material gefertigt werden, insbesondere aus EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk),
wobei die Wandstärke der Rohre des Rohrbündels so gewählt ist, dass die mit dem beheizbaren
Medium gefüllten Rohre des Rohrbündels ähnliche oder identische Tritteigenschaften
aufweisen, wie das Füllmaterial.
[0009] Als Füllmaterial für eine solche Sport- und/oder Erholungsfläche bietet sich insbesondere
Quarzsand und/oder Gummigranulat an. In einer besonderen Ausführungsvariante wird
zumindest teilweise EPDM-Granulat als Füllmaterial verwendet. Um die Eigenschaften
der Sport- und/oder Erholungsfläche und der darauf befindlichen Deckschicht, insbesondere
des Sportbelages, auch bei nassen Bedingungen (zum Beispiel bei Regen) zu gewährleisten,
hat es sich als günstig herausgestellt, die Deckschicht mit Durchbrechungen auszubilden,
um die Drainage (=Wasserdurchlässigkeit) zu erhöhen.
[0010] Eine besondere Ausführungsvariante sieht außerdem vor, dass zwischen Grundplanum
und dem Rohrbündel ein zusätzliches, elastisches Planum eingebracht wird. Dieses Planum
hat insbesondere den Vorteil die Tritteigenschaften weiter zu verbessem. Günstigerweise
kann dieses Planum ebenfalls aus demselben Material bestehen, wie das Füllmaterial.
[0011] Weitere Vorteile sowie Details der Erfindung sind in den Figuren gezeigt.
- Fig. 1
- zeigt schematisch einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Sport- und/oder Erholungsfläche
gemäß eines Ausführungsbeispiels bei dem die Rohre nicht durch Füllmaterial überdeckt
sind und bei dem ein elastisches Zwischenplanum zwischen Grundplanum und Rohrbündel
eingebracht ist,
- Fig. 2
- zeigt schematisch einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Sport- und/oder Erholungsfläche,
wobei in diesem Ausführungsbeispiel die Überdeckung an Füllmaterial von der Oberkante
der Rohre bis zur Deckfläche ca. 25 % beträgt,
- Fig.3
- zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine Sport- und/oder Erholungsfläche, wo
der Abstand der Rohre zueinander verdeutlicht ist,
- Fig. 4
- zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Sport- und/oder Erholungsfläche
entlang des Mittelspunkts der Rohre gemäß Figur 2 ohne Füllmaterial.
[0012] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäßes Sport- und/oder Erholungsfläche 1 gezeigt. Im
Ausführungsbeispiel ist ein Grundplanum 2 gezeigt, das vorzugsweise wärmeisolierend
ausgebildet ist, um ein unnötiges Heizen nach unten zu vermeiden. Dieses Grundplanum
2 ist auf dem nicht gezeigten Untergrund auf dem die Sport- und/oder Erholungsfläche
1 aufgebracht werden soll, verlegt. Im Ausführungsbeispiel ist außerdem ein elastisches
Planum 3 gezeigt, das zwischen Rohrbündel 4 und Grundplanum 2 eingebracht ist. Ein
solches Zwischenplanum 3 ist allerdings nicht zwingend vorgesehen. Das Rohrbündel
4 ist, wie im Ausführungsbeispiel gezeigt, aus einzelnen Rohren 5, die mit Stegen
6 verbunden sind, zusammengesetzt. In der Figur 1 sind außerdem Ausnehmungen 10 erkennbar,
die die Wasserdurchlässigkeit an den Stegen erhöhen. Im Ausführungsbeispiel ist auf
der linken Seite ein Ausschnitt von einem ersten Rohrbündel 4 gezeigt, bestehend aus
vier Rohren 5. Der Ausschnitt eines weiteren Rohrbündels 4' ist nur mehr noch auf
der rechten Seite der Abbildung durch ein einzelnes Rohr 5' angedeutet. In einem bevorzugten
Ausführurigsbeispiel beträgt die Breite eines Rohrbündels 4 nicht mehr als 18 cm.
Die Rohrbündel 4 werden dann Bahn für Bahn im Wesentlichen parallel zueinander verlegt.
Zwischen die Rohre 5 des Rohrbündels 4 ist Füllmaterial 7 eingebracht. Auf das Füllmaterial
7 ist die Trägerschicht bzw. Deckschicht 8 aufgebracht die einen Sportbelag 9, insbesondere
einen Kunstrasen 9, trägt. Die Gesamtdicke von der Oberkante des Grundplanums bis
zur Deckschicht 8 beträgt im Idealfall ca. 15 mm bis 50 mm, dickere und dünnere Ausführungen
sind aber denkbar. Im gezeigten Ausführungsbeispiel berührt die Deckschicht 8 die
Oberkante der Rohre 5, die Überdeckung D beträgt also 0 % des Rohrdurchmessers d.
[0013] In Fig. 2 ist eine Ausführungsvariante gezeigt, wo die Überdeckung D mit Füllmaterial
7 ca. 25 % des Rohrdurchmessers d beträgt. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 außerdem dadurch, dass das elastische
Zwischenplanum 3 fehlt. Darüberhinaus unterscheidet sich das Ausführungsbeispiel nicht
von Ausführungsbeispiel in Fig.1, weshalb auf eine weitere Beschreibung verzichtet
wird.
Die in Fig. 3 gezeigte Variante einer Sport- und/oder Erholungsfläche vordeutlicht
noch einmal die Ausnehmungen 10 sowie den Abstand A zweier Rohre 5 eines Rohrbündels
4. Außerdem ist der Abstand B eingezeichnet, der die Entfernung der Rohre einzelner
Rohrbündel zueinander widerspiegelt. Der Abstand B wird bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
etwa den Abstand A betragen, jedoch kann B auch etwas geringer oder größer als A sein.
[0014] Die schematische Draufsicht in Fig. 4 zeigt einen Querschnitt entlang des Rohrmittelpunktes,
was deutlich das Rohrbündel 4 samt den Stegen 6 und den Ausnehmungen 10 zeigt. Nicht
gezeigt ist die Deckschicht 8 mit dem Kunstrasen 9 sowie das Füllmaterial 7. Zwischen
dem in der Figur linken Rohrbündel 4 und dem rechten Rohrbündel 4' ist das Grundplanum
2 erkennbar. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind einerseits mehrere Ausnehmungen
10 gezeigt, andererseits ist die Form der Ausnehmungen 10 rechteckig. Es ist aber
ebenfalls denkbar die Ausnehmungen oval, rund oder polygvnförmig zu gestalten. Gut
erkennbar ist auch die Wandstärke w der Rohre, die abhängig vom Füllmaterial bzw.
vom beheizbaren Medium ist.
[0015] Als beheizbares Medium sind insbesondere Wasser und/oder Glykol und/oder Glykolmischungen
vorgesehen. Die Rohre 5 können zu einem oder mehreren Kreisläufen zusammengeschlossen
werden. In einem solchen Kreislauf ist eine Heizung sowie eine Pumpeinheit eingebunden,
wodurch die Heiztemperatur für die Sport- und/oder Erholungsfläche 1 geregelt werden
kann. Das Füllmaterial 7 kann auch je nach Anforderung an die Bodeneigenschaften unterschiedlich
gewählt werden. Die Verwendung von Quarz, Gummigranulat, Sand und Mischungen davon
hängt insbesondere davon ab, dass die Eigenschaften des Füllmaterials 7 mit den Eigenschaften
der gefüllten Rohre 5 übereinstimmen. Es ist damit möglich stets einheitliche Bodenbeläge
bzw. Beläge für unterschiedliche Belastungen, wie zum Beispiel Tennis, Fußball etc.
zu gestalten. Der Zusatz von Quarz in das Füllmaterial 7 gewährleistet, dass bei Nässe,
die Eigenschaften des Bodens beibehalten werden. Dies ist allerdings nicht unbedingt
erforderlich. Günstig hat es sich außerdem erwiesen, Gummigranulat vorzugsweise so
auszuführen, dass sich einzelne Granulate durch leichten Druck aneinander binden.
Die Deckschicht 8 einer solchen Sport- und/oder Erholungsfläche 1 besteht in der Regel
aus einer Trägerbahn und einem darin eingebundenen Flor. In der Trägerbahn sind in
der Regel Durchbrechungen, die die Drainage begünstigen. Solche Flächen können insbesondere
für Erholungsflächen, Sportflächen, Tennisplätze, Fußballfelder usw. verwendet und
in Bahnen verlegt werden. Diese Bahnen werden dann dauerhaft miteinander verbunden.
Je nach Höhe des Flors, wird dieser anschließend mit einer mehr oder weniger großen
Menge an Füllmaterial, insbesondere mit Quarzsand, gefüllt. Abhängig von der Bodenbeschaffenheit,
den gewünschten Eigenschaften des fertigen Belages sowie der Rohrbündel 4, wird als
Füllmaterial 7 Quarzsand im Bereich von 0,02 mm bis 2 mm dem Granulat beigemengt.
[0016] Neben beheizten Rohren ist es auch möglich, das Medium darin zu kühlen, insbesondere
um im Sommer oder heißeren Ländern die Temperaturen in körperfreundlichen Grenzen
zu halten.
1. Sport- und/oder Erholungsfläche, mit einem vorzugsweise wärmeisolierenden Grundplanum
und einem Rohrbündel aus mehreren, im Wesentlichen in einer Ebene und im Wesentlichen
parallel zueinander angeordneten, Rohren, wobei die Rohre von einem beheizbaren oder
kühlbaren Medium durchströmbar sind, und einem zumindest die Fugen zwischen den Rohren
auffüllenden Füllmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass die Überdeckung (D) der Rohre (5) mit Füllmaterial (7) zwischen 0 % und 25 % des
Rohrdurchmessers (d) der Rohre (5) beträgt.
2. Sport- und/oder Erholungsfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Füllmaterial (7) eine im Wesentlichen zur Grundplatte parallele Deckschicht
(8) aufgebracht wird und der Abstand der Deckschicht (8) von der Oberkante der Rohre
(5) des Rohrbündels (4) zwischen 0 % und 25 % des Rohrdurchmesser beträgt.
3. Sport- und/oder Erholungsfläche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (8) einen Kunstrasen (9) trägt.
4. Sport- und/oder Erholungsfläche nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (8) die Oberkanten der Rohre (5) des Rohrbündels (4) berührt.
5. Sport- und/oder Erholungsfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (5) des Rohrbündels (4) durch Stege (6) miteinander verbunden sind.
6. Sport- und/oder Erholungsfläche, mit einem vorzugsweise wärmeisolierenden Grundplanum
und einem Rohrbündel aus mehreren, im Wesentlichen in einer Ebene und im Wesentlichen
parallel zueinander angeordneten, Rohren, wobei die Rohre von einem beheizbaren oder
kühlbaren Medium durchströmbar sind, und einem zumindest die Fugen zwischen den Rohren
auffüllenden Füllmaterlat, wobei die Rohre des Rohrbündels durch Stege miteinander
verbunden sind, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (6) zumindest eine Ausnehmung (10) aufweisen.
7. Sport- und/oder Erholungsfläche, mit einem vorzugsweise wärmeisoliärenden Grundplanum
und einem Rohrbündel aus mehreren, im Wesentlichen in einer Ebene und im Wesentlichen
parallel zueinander angeordneten, Rohren, wobei die Rohre von einem beheizbaren oder
kühlbaren Medium durchströmbar sind, und einem zumindest die Fugen zwischen den Rohren
auffüllenden Füllmaterial, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der seitliche Abstand (A) der Rohre (5) des Rohrbündels (4) zueinander mindestens
den Rohrdurchmesser (d) der Rohre (5) des Rohrbündels (4) beträgt.
8. Sport- und/oder Erholungsfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (5) des Rohrbündels (4) aus extrudierbarem Material bestehen, insbesondere
EPDM, wobei die Wandstärke der Rohre (5) des Rohrbündels (4) so gewählt ist, dass
die mit dem beheizbaren Medium gefüllten Rohre (5) des Rohrbündels (4) im Wesentlichen
dieselben Tritteigenschaften aufweisen, wie das Füllmaterial (7).
9. Sport- und/oder Erholungsfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Füllmaterial (7) zumindest teilweise Quarzsand und/oder Gummigranulat verwendet
wird.
10. Sport- und/oder Erholungsfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Füllmaterial (7) zumindest teilweise EPDM-Granulat verwendet wird.
11. Sport- und/oder Erholungsfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (8) Durchbrechungen aufweist
12. Sport- und/oder Erholungsfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Grundplanum (2) und dem Rohrbündel (4) ein elastisches Planum (3) eingebracht
wird.
13. Sport- und/oder Erholungsfläche nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Planum (3) aus dem Füllmaterial (7) besteht.