[0001] Die Erfindung richtet sich auf einen Verschluss der im Oberbegriff von Anspruch 1
angegebenen Art. Im Gehäuse befinden sich außer einer Drehfalle auch noch eine Klinke,
die jeweils für sich ortsfest drehgelagert und gegeneinander federbelastet sind. Beim
Schließen der Tür ergreift die Drehfalle ein an der Karosserie sitzendes Schließteil
und gelangt aus ihrer Offenlage zunächst in eine Vorrastlage, wo die Klinke in eine
an der Drehfalle vorgesehene Vorrast einfällt. Dann ist die Tür nur teilweise geschlossen.
Um das volle Schließen der Tür zu erleichtern, ist eine motorische Zuziehhilfe vorgesehen,
die dann über Sensoren selbsttätig wirksam wird und die Drehfalle aus der Vorrastlage
in eine Hauptrastlage verschwenkt und dabei den Schließteil mitnimmt. In der Hauptrastlage
fällt die federbelastete Klinke in eine an der Drehfalle vorgesehene Hauptrast ein.
Dann liegt die volle Schließstellung der Tür vor.
[0002] Ein solcher Verschluss ist bereits bekannt (DE 101 33 092 A1). Bei einem solchen
Verschluss kann die elektrische Stromversorgung des Motors ausfallen. Dies ist insbesondere
dann dramatisch, wenn die Zuziehhilfe die Drehfalle in ihrer Vorrastlage bereits erfasst
hat. Dann ist nämlich die Drehfalle durch die an ihr angreifende Elemente der Zuziehhilfe
blockiert und wird auch durch eine manuelle Notbetätigung der Klinke nicht freigegeben.
Dadurch sind etwaige Insassen im Fahrzeug eingesperrt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen zuverlässigen, preiswerten Verschluss
der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art zu entwickeln, der auch bei Ausfall
der Stromversorgung und der elektrischen Steuerung der Zuziehhilfe und/oder der Öffnungshilfe
mit Sicherheit in eine Lage überführt werden kann, wo sich die Tür manuell öffnen
lässt. Dies wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen erreicht,
denen folgende besondere Bedeutung zukommt.
[0004] Durch die Handhabe an der Motor-Welle oder an einem Glied des Getriebes, die von
außerhalb des Gehäuses zugänglich ist, kann eine manuelle Drehung der Motor-Welle
oder des Getriebes ausgeführt werden. Damit lässt sich dann stets die Drehfalle zwischen
ihrer Vorrastlage, ihrer Hauptrastlage und/oder ihrer Offenlage überführen. In der
Hauptrastlage ist dann in jedem Fall die Klinke durch eine Notbetätigung aus der Hauptrast
der Drehfalle herausschwenkbar und in der Offenlage ist die Tür ohnehin durch manuelle
Betätigung des dafür vorgesehenen Griffs ohne Weiteres zu öffnen. Dabei ist die Erfindung
sehr einfach und preiswert auszuführen; es genügt eine Handhabe und eine Öffnung im
Gehäuse, um die Handhabe selbst oder ihre Angriffsstelle an der Motor-Welle oder einem
Glied des Getriebes zugänglich zu machen. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen lassen sich
praktisch bei jedem bekannten Verschluss mit einer Zuziehhilfe und/oder Öffnungshilfe
verwirklichen. Die Erfindung ist universell verwendbar.
[0005] Weitere Maßnahmen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung. In der Zeichnung ist die Erfindung
in einem Ausführungsbeispiel dargestellt und zeigt in perspektivischer Ansicht, das
an der Innenseite einer Heckklappe eines Fahrzeugs anzubringende Gehäuse.
[0006] Ausweislich der Zeichnung ist das Gehäuse 10 zweiteilig ausgebildet, umfassend eine
Innenschale 11 mit seitlichen Flanschen 12 zur Befestigung des Gehäuses 10 an der
Heckklappe eines Fahrzeugs, und einer Innenschale 13, die nach der Anbringung sich
an der Innenseite der Heckklappe befindet. Neben dem Gehäuse 10 ist ein Motor 15 angeordnet,
dessen Ausgangswelle 14 in einer Verkleidung der Innenschale 13 steckt, doch ist in
der Zeichnung die Welle durch Lage ihrer Achse 14 veranschaulicht. In diesem Fall
sitzt an der Welle eine nicht näher gezeigte Schnecke, die Bestandteil eines bei 16
im Gehäuse 10 angeordneten Getriebes ist, zu welchem natürlich ein in die Schnecke
eingreifendes Schneckenrad gehört. Der Motor 15, die Welle 14 und das Getriebe 16
sind Bestandteil einer nicht näher gezeigten, ebenfalls im Gehäuse 10 integrierten
Zuziehhilfe, die auch als Öffnungshilfe fungieren kann und z.B. im Sinne der eingangs
erwähnten DE 101 33 092 A1 ausgebildet sein kann.
[0007] Im Gehäuse 10 gibt es noch zwei ortsfeste Achsen 21, 31, die folgende Schlossglieder
aufnehmen. Auf der Achse 21 sitzt eine federbelastete Drehfalle 20, die eine Aufnahme
22 für einen ortsfest an der Karosserie sitzenden Schließteil 25 des Verschlusses
aufweist. Das Gehäuse 10 besitzt einen Ausschnitt 17, in welchen, beim manuellen Schließen
der Heckklappe, der Schließteil 25 einfährt, dabei gegen die eine Flanke der Aufnahme
22 der Drehfalle 20 stößt und diese gegen ihre Federbelastung bis zu einer definierten
Vorrastlage verschwenkt. Auf der anderen Achse 31 sitzt eine im Gehäusebereich 30
angeordnete Klinke, die in Richtung der Drehfalle 20 federbelastet ist und in der
Vorrastlage mit einer an ihr vorgesehenen Sperrstelle in eine an der Drehfalle 20
angeordnete, nicht näher gezeigte übliche Vorrast einfällt. In der Vorrastlage ist
zwar der Schließteil 25 bereits zuverlässig erfasst, die Heckklappe aber noch nicht
voll geschlossen.
[0008] Das Schließen der Heckklappe besorgt die bereits mehrfach erwähnte Zuziehhilfe. Dafür
ist eine an die elektrische Stromversorgung des Fahrzeugs angeschlossene elektrische
Steuerung vorgesehen, die über elektrische Leitungen an einen elektrischen Kupplungsteil
18 des Motors 15 und einen am Gehäuse 10 vorgesehenen weiteren Kupplungsteil 19 kontaktiert
wird. Wenn die Steuerung die Vorrastlage der Drehfalle 20 feststellt, sorgt sie für
einen Antrieb des Motors, der Elemente der Zuziehhilfe wirksam setzt und dadurch die
Drehfalle aus ihrer Vorrastlage in eine Hauptrastlage zu überführen beginnt, in welcher
dann die Klinke mit ihrer Sperrstelle in eine weitere an der Drehfalle vorgesehene
Hauptrast einfällt. Dann ist die Heckklappe voll geschlossen.
[0009] Wie bereits eingangs erläutert wurde, kann die elektrische Steuerung, die Stromquelle
und/oder die elektrischen Verbindungen versagen, während die Zuziehhilfe schon wirksam
geworden ist. Dann greifen nämlich Elemente der Zuziehhilfe an der Drehfalle 20 an,
um sie in ihre Hauptrast motorisch weiterzudrehen. Wenn aber diese motorische Drehung
versagt, ist die Drehfalle 20 durch die Elemente der Zuziehhilfe blockiert. Die geschlossene
Heckklappe kann dann weder von außen noch von innen geöffnet werden. An der Innenseite
des Gehäuses 10 ist zwar dann auch ein Hebel 23 einer Notbetätigung zugänglich, mit
dem normalerweise eine Klinke 30 aus der Drehfalle herausgehoben werden kann, doch
nützt dies bei dem beschriebenen Ausfall des Motors 15 bzw. dessen Steuerung nichts.
Die Drehfalle 20 ist nämlich, wie bereits erwähnt wurde, unabhängig von der Klinke
30, bereits durch die Elemente der wirksam gewordenen Zuziehhilfe blockiert.
[0010] Bei der Erfindung sitzt auf der Welle 14 ein Handrad 24, das aus einer Aussparung
26 der Gehäuse-Innenschale 13 herausragt. Die Umfangsfläche 26 des Handrads 24 ist
mit einer reibungserhöhenden Rändelung 27 versehen. Es versteht sich, dass die Umfangsfläche
26 auch andere reibungserhöhende Elemente, wie z.B. eine Zahnung, aufweisen könnte.
[0011] Wenn in der vorerwähnten kritischen Situation der Motorantrieb versagt, dann ist
es möglich, durch manuelles Weiterdrehen im Sinne des Pfeils 28 über das Getriebe
die Drehfalle 20 bis in ihre Hauptrastlage zu überführen, wo dann der Verschluss durch
Betätigen des Nothebels 23 die Klinke aushebt. In der Hauptrastlage hat nämlich das
Element der Zuziehhilfe die Drehfalle 20 wieder verlassen. In der Hauptrastlage hält
nur die Klinke 30 die Drehfalle 20 fest. Natürlich kann das Handrad 24 auch im Sinne
des Pfeils 29 in Gegendrehrichtung betätigt werden, wenn es nötig sein sollte, der
Motors 15 bzw. der Elektronik in einem anderen Betriebszustand der Drehfalle 20 ausgefallen
sind. Ist nach Weiterdrehung 28 des Handrads 24 die Hauptrastlage der Drehfalle 20
erreicht und der Nothebel 23 zum Ausheben der Klinke 30 betätigt worden, so dreht
sich die Drehfalle 20 aufgrund ihrer Federbelastung wieder in ihre aus der Zeichnung
ersichtliche Offenstellung zurück und gibt den Schließteil 25 frei. Die Heckklappe
kann dann geöffnet werden.
[0012] Anstelle des Handrads 24 könnten auch andere Handhaben verwendet werden, z.B. ein
Hebel oder eine Flügelhandhabe. Eine solche Handhabe muss auch nicht dauerhaft mit
der Motor-Welle 14 verbunden sein; vielmehr genügt es dort eine Steckverbindung vorzusehen,
an welcher eine Handhabe mit entsprechendem Gegensteckprofil eingeführt werden kann.
Schließlich wäre es auch denkbar, eine solche Handhabe nicht an der Motor-Welle sondern
an einem Glied des nachgeschalteten Getriebes vorzusehen, sofern das Getriebe nicht
selbsthemmend wirkt. Bei der Verwendung eines Schneckengetriebes, wie im vorliegenden
Fall, ist dies unzweckmäßig.
Bezugszeichenliste :
[0013]
- 10
- Gehäuse
- 11
- Innenschale von 10
- 12
- Flansch an 11
- 13
- Innenschale von 10
- 14
- Wellenachse, Welle von 15
- 15
- Motor
- 16
- Gehäusebereich für Getriebe
- 17
- Ausschnitt in 10 für 25
- 18
- elektrischer Kupplungsteil an 15
- 19
- elektrischer Kupplungsteil an 10
- 20
- Drehfalle
- 21
- Achse für 20
- 22
- Aufnahme in 20 für 25
- 23
- Hebel der Notbetätigung für 30
- 24
- Handhabe, Handrad an 14
- 25
- Schließteil
- 26
- Umfangsfläche von 24
- 27
- reibungserhöhende Beschaffenheit, Rändelung von 26
- 28
- Pfeil der Weiterdrehung von 24
- 29
- Pfeile der Gegendrehung von 24
- 30
- Gehäusebereich für Klinke
- 31
- Achse für 30
- 32
- Pfeil der Schließbewegung der Heckklappe
- 33
- Schlitz
1. Verschluss für Klappen oder Türen an Fahrzeugen,
mit einem an der Innenseite der Klappe oder der Tür befestigten Gehäuse (10),
mit einer im Gehäuse (10) ortsfest drehgelagerten Drehfalle (20), in welche beim manuellen
Schließen der Tür oder der Klappe ein an der Karosserie sitzender Schließteil (25)
einfährt und die Drehfalle (20) gegen eine Federbelastung aus einer Offenlage zunächst
in eine Vorrastlage verschwenkt,
mit einer im Gehäuse (10) ortsfest drehgelagerten Klinke (30), welche zur Drehfalle
(20) hin federbelastet ist und in der Vorrastlage in eine an der Drehfalle (20) vorgesehene
Vorrast einfällt,
mit einem in oder am Gehäuse (10) sitzenden Motor (15), an dessen Welle (14) ein Getriebe
(16) angeschlossen ist, welches auf eine Zuziehhilfe und/oder eine Öffnungshilfe einwirkt,
wobei die wirksame Zuziehhilfe die Drehfalle (20) gegen die Federbelastung aus der
Vorrastlage in eine Hauptrastlage verschwenkt und dabei den Schließteil (25) mitnimmt,
während die federbelastete Klinke (30) in eine an der Drehfalle (20) vorgesehene Hauptrast
einfällt,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer Welle (14) des Motors (15) oder an einem Glied des Getriebes (30) eine Handhabe
(24) angreift,
dass die Handhabe (24) außerhalb des Gehäuses (10) angeordnet ist und im Betätigungsfall
statt einer motorischen eine manuelle Drehung (28; 29) der Motor-Welle (14) und/oder
des Getriebes (16) bewirkt
und dass die manuelle Drehung (28; 29) der Handhabe (24) die Drehfalle (20) zwischen ihrer
Vorrastlage, Hauptrastlage und/oder Offenlage überführt.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (24) mit der Welle (14) oder einem Glied des Getriebes (16) verbunden
ist und wenigstens bereichsweise aus dem Gehäuse (10) herausragt
und dass die Handhabe (24) zu ihrer manuellen Betätigung (28; 29) von der Innenseite
der Klappe oder Tür aus zugänglich ist.
3. Verschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (24) auf der dem Getriebe (16) vorgelagerten Motor-Welle (14) sitzt.
4. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe aus einem Handrad (24) besteht.
5. Verschluss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Handrad (24) zu seiner manuellen Drehung (28; 29) eine reibungserhöhende Beschaffenheit
(27) seiner Umfangsfläche (26) besitzt.