(19)
(11) EP 1 657 392 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.05.2006  Patentblatt  2006/20

(21) Anmeldenummer: 04027080.3

(22) Anmeldetag:  15.11.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05D 15/56(2006.01)
E06B 7/10(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK YU

(71) Anmelder: 4B HOLDING AG
6300 Zug (CH)

(72) Erfinder:
  • Bachmann, Otto
    6280 Hochdorf (CH)

(74) Vertreter: Troesch Scheidegger Werner AG 
Schwäntenmos 14
8126 Zumikon
8126 Zumikon (CH)

   


(54) Schiebetüre mit Lüftung


(57) Bei einer Schiebetüre mit Rahmen (1) zur Aufnahme wenigstens eines gegenüber dem Rahmen (1) zumindest verschiebbar angeordneten Flügels (3) der Schiebetüre, wobei der Rahmen (1) einen Vertikalpfosten (2) aufweist, gegen welchen die Schliesskante (6) des beweglichen Flügels (3) der Hebeschiebetüre in geschlossenem Zustand in Anschlag gelangt, weist erfindungsgemäss der Vertikalpfosten (2) mindestens ein Hohlprofil (8) auf. Dabei überdeckt das Hohlprofil (8) in geschlossenem Zustand des Flügels (3) zumindest bereichsweise eine Seitenfläche der Schliesskante (6) und weist zumindest in der zur Seitenfläche der Schliesskante (6) und vom Vertikalpfosten (2) abgewandten Mantelfläche Öffnungen (17) resp. Ausnehmungen (16) auf, welche innerhalb des Hohlprofils (8) miteinander in kommunizierender Verbindung stehen. Damit bleibt bei nur geringer Öffnung des Flügels (3) der Spalt (7) zwischen dem Flügel (3) und dem Vertikalpfosten (2) durch das Hohlprofil (8) abgedeckt, wobei der Luftzug (15) dennoch durch die im Hohlprofil (8) angeordneten Öffnungen (17) resp. Ausnehmungen (16) zirkulieren kann.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schiebetüre nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Fenster resp. Fensterflügel werden in der Regel in einem Rahmen angeordnet, wobei der Rahmen sowohl zur Verbindung mit dem Gebäude dient, an welchem das Fenster angebracht werden soll, wie auch der beweglichen Halterung des Fensters resp. des Fensterflügels ans sich.
Unter Schiebetüren resp. -fenster werden derartige Türen resp. Fenster verstanden, welche durch eine in Bezug auf den Rahmen seitliche Verschiebung geöffnet resp. geschlossen werden können. Häufig werden derartige Türen resp. Fenster als Hebeschiebetüren ausgebildet, bei welchen die Verriegelung resp. Entriegelung des beweglichen Flügels in der geschlossenen Position durch eine Hebebewegung erfolgt, während die Öffnung anschliessend in der angehobenen Position durch seitliches Verschieben des Fensterflügels ausgeführt wird. Hierfür weist der Rahmen an der Unterseite und/oder Oberseite Führungen für die Halterung des beweglichen Flügels auf. Zusätzlich können weitere Beschläge am Flügel angeordnet sein, welche neben der seitlichen Verschiebung auch ein Kippen des Flügels erlauben.
Der Vorteil derartiger Fenster resp. Türen im Vergleich zu schwenkbaren Fenstern resp. Türen besteht darin, dass diese auch bei grossen Abmessungen leicht bewegt, d.h. geöffnet und geschlossen werden können und insbesondere senkrecht zur Fenster- resp. Türfläche keinen Platzbedarf beim Öffnen aufweisen. Auch eignen sich derartige Fenster resp. Türen sehr gut für eine Automatisierung, d.h. der Ausrüstung mit einem motorischen Antrieb für die Bewegung der Tür- resp. Fensterflügel.
Häufig brauchen solche Tür- resp. Fensterflügel nicht vollständig geöffnet zu werden, sonder es genügt beispielsweise zum Lüften bereits eine nur kleine Öffnungsbewegung. Durch die nur kleine Öffnungsbewegung entsteht ein Spalt zwischen dem einen vertikalen Rahmenprofil und der diesem Rahmenprofil zugewandten vertikalen Tür- resp. Fensterflügelkante. Dieser Spalt ist sowohl von Innen wie auch von Aussen sichtbar und lässt neben der Luft auch unerwünschterweise allfälligen Regen, Schmutz oder Insekten ungehindert in das Innere des Gebäudes eintreten. Auch besteht durch den Öffnungsspalt eine erhöhte Einbruchgefahr, da der Öffnungszustand offensichtlich auch aus grösserer Distanz erkennbar ist und in der Regel in diesem Zustand keine Verriegelung des Türresp. Fensterflügels aktiviert ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand nun darin, eine Konstruktion für derartige Schiebetüren resp. -fenster zu finden, welche es erlaubt, die Tür- resp. Fensterflügel teilweise zu Öffnen, ohne dass die geschilderten Nachteile auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Schiebetüre entsprechend Anspruch 1 gelöst. Weitere, erfindungsgemässe Ausführungsformen ergeben sich aus den Merkmalen der weiteren Ansprüche 2 bis 9.

[0002] Bei einer Schiebetüre mit Rahmen zur Aufnahme wenigstens eines gegenüber dem Rahmen zumindest verschiebbar angeordneten Flügels der Schiebetüre, wobei der Rahmen einen Vertikalpfosten aufweist, gegen welchen die Schliesskante des beweglichen Flügels der Hebeschiebetüre in geschlossenem Zustand in Anschlag gelangt, weist erfindungsgemäss der Vertikalpfosten mindestens ein Hohlprofil auf. Dabei überdeckt das Hohlprofil in geschlossenem Zustand des Flügels zumindest bereichsweise eine Seitenfläche der Schliesskante und weist zumindest in der zur Seitenfläche der Schliesskante und vom Vertikalpfosten abgewandten Mantelflächen Öffnungen resp. Ausnehmungen auf, welche innerhalb des Hohlprofils miteinander in kommunizierender Verbindung stehen.
Damit bleibt bei nur geringer Öffnung des Flügels der Spalt zwischen dem Flügel und dem Vertikalpfosten durch das Hohlprofil abgedeckt, wobei der Luftzug dennoch durch die im Hohlprofil angeordneten Öffnungen resp. Ausnehmungen zirkulieren kann. Vorteilhaft wird das Hohlprofil auf der Gebäudeaussenseite des Rahmens resp. des Vertikalpfostens angeordnet, womit der zwischen Flügel und Vertikalpfosten gebildete Spalt von der Aussenseite her abgedeckt ist. Damit wird einmal zuverlässig verhindert, dass bei nur leicht geöffnetem Flügel Regen oder Schmutz direkt durch den Spalt in das Innere des Gebäudes gelangen. Damit wird ein Lüften der Räume möglich, wie dies beispielsweise von Klappfenstern her bekannt ist, auch mittels Schiebetüren resp. Schiebfenster möglich, ohne das gerade im unteren Bereich dieser Schiebetüren resp. Schiebefenster auftretender Regen oder Schmutz in das Gebäudeinnere gelangt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass von der Aussenseite her der Spalt nicht unmittelbar oder offensichtlich sichtbar ist und damit der Eindruck einer vollständig geschlossenen und verriegelten Tür resp. Fenster gewahrt bleibt. Damit wird das Einbruchrisiko selbst bei leicht geöffneter Tür resp. Fenster bereits stark reduziert.
Trotz des Hohlprofils kann gerade auch in geschlossenem Zustand ein ästhetisch kompakter und formschöner Eindruck der Schiebetüre resp. -fenster erhalten bleiben. Durch die Anordnung der Ausnehmungen resp. Öffnungen und Luftführung im Innern des Hohlprofils wird beispielsweise der eintretende Wind mehrfach umgelenkt und abgebremst, so dass auch ein Lüften bei grösseren Windgeschwindigkeiten möglich ist, ohne dass ein unangenehmer Luftzug entsteht.
Die Luftführung im Innern des Hohlprofils kann auf unterschiedlichste Weise erfolgen. So kann beispielsweise das Hohlprofil einen durchgehenden Hohlraum aufweisen, mit welchem sämtliche Öffnungen resp. Ausnehmungen in Verbindung stehen, oder es können im Innern des Hohlprofils mehrere kanalartige Verbindungen zwischen einzelnen Öffnungen resp. Ausnehmungen oder Gruppen von Öffnungen oder Ausnehmungen ausgebildet sein.
Vorzugsweise erstreckt sich das Hohlprofil mindestens über die gesamte Höhe der Schliesskante des Flügels, vorzugsweise über die gesamte Höhe des Vertikalpfostens.

[0003] Damit wird eine vollständige Abdeckung des Spaltes zwischen Flügel und Vertikalpfosten erreicht.
Weiter weist das Hohlprofil vorzugsweise einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf. Damit lässt sich das Hohlprofil in kostengünstiger Bauweise herstellen und passt sich auch in ästhetisch vorteilhafter Form der Formgebung des Rahmens an. Selbstverständlich kann das Hohlprofil für besondere Anwendungen auch eine andere Querschnittsform aufweisen.
Vorzugsweise weist das Hohlprofil einen mehrteiligen Aufbau auf, wobei die Mantelflächen mit den Öffnungen aus mit Öffnungen oder Bohrungen aufweisenden Blechteilen oder Kunststoffbändern bestehen, welche an einem vorzugsweise aus Holz oder Kunststoff bestehenden, im Querschnitt zumindest teilweise Ausnehmungen aufweisenden Pfosten angeordnet sind. Damit lassen sich insbesondere die Ausnehmungen resp. Öffnungen rationell fertigen und dennoch ein stabiles und hohen ästhetischen Ansprüchen genügendes Profil erzeugen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass gerade diese von Aussen sichtbaren Flächen des Hohlprofils damit einfach dem Aussehen und/oder Material des Rahmens resp. des Rahmens des Flügels angepasst werden können, wobei ein standardisiertes Grundelement in Form des Pfostens beibehalten werden kann. Dieser Pfosten ist vorteilhaft aus demselben Material gefertigt wie der Vertikalpfosten des Rahmens, der beispielsweise aus Holz besteht. Selbstverständlich kann der Pfosten auch aus anderem Material bestehen, wie beispielsweise aus einem Kunststoffprofil oder aus einem Metallprofil.

[0004] Vorzugsweise sind im Bereich der Öffnungen resp. Ausnehmungen des Hohlprofils mindestens bereichsweise zusätzlich Filterelemente angeordnet. Diese sind vorzugsweise auf der Innenseite des Hohlprofils angeordnet und als unmittelbar die Öffnungen resp. Ausnehmungen abdeckende resp. ausfüllende Filterelemente ausgebildet. Durch derartige Filterelemente lassen sich beispielsweise in idealer Weise auch Insekten, Staubpartikel oder Pollen fernhalten und werden damit auch beim Lüften herausgefiltert. Vorteilhafterweise sind diese Filterelemente austauschbar ausgebildet, sodass sie im Falle von einer hohen Verschmutzung einfach ausgetauscht resp. ausgewechselt werden können.
Vorzugsweise sind diese Filterelemente durch engmaschige Gitter, Flies oder schwammartige Strukturen gebildet. Derartige Filterelemente lassen sich einfach und kostengünstig für die benötigten Dimensionen anfertigen und auch einfach austauschen resp. ersetzen.
Vorzugsweise ist am Vertikalpfosten mindestens ein Sicherungsbolzen angeordnet, welcher jeweils in ein entsprechend ausgebildetes Rückhalteelement der Schliesskante des Flügels eingreifbar ausgebildet ist, wobei der Sicherungsbolzen in abgesenkter resp. verriegelter Stellung des Flügels derart im Rückhalteelement eingreift, dass zwischen der Schliesskante und dem Vertikalpfosten ein Spalt gebildet ist. Damit wird selbst in der leicht geöffneten Stellung des Flügels eine zuverlässige Verriegelung realisiert. Damit wird auch bei aktivierter Verriegelung resp. aktiviertem Einbruchschutz ein Lüften möglich, wobei durch den verdeckten Spalt die Teilöffnung des Flügels gar nicht offensichtlich sichtbar ist. Der Sicherungsbolzen kann vorteilhaft mehrere Verriegelungsstufen aufweisen, damit die Verriegelung in mehreren Positionen gewährleistet werden kann, wie beispielsweise in der vollständig geschlossenen Position und einer ersten Lüftungsposition mit nur leicht geöffnetem Flügel.
Weiter wird vorzugsweise eine Schiebetüre mit mindestens einem transparenten Einsatz im Flügel vorgeschlagen, bei welcher in geschlossener Stellung des Flügels in Bezug auf den Vertikalpfosten die der Schliesskante des Flügels zugewandte vertikale Sichtkante des Einsatzes praktisch bündig mit der vom Vertikalpfosten abgewandten Mantelfläche des Hohlprofils zu liegen kommt. Als transparenter Einsatz wird häufig ein Glaseinsatz verwendet werden. Damit wird gerade auch für transparente Türen resp. Fenster ein auch in geschlossenem Zustand ästhetisch kompaktes und formschönes Erscheinungsbild gewahrt.
Vorzugsweise weist der verschiebbar angeordnete Flügel eine Hebe-Schliessvorrichtung auf, welche eine einzige, mehrere horizontal voneinander beabstandete oder eine variable Schliessposition aufweist. Damit kann die für die Lüftung gewünschte Luftmenge einfach durch entsprechend kleine oder grössere Verschiebung des Flügels eingestellt werden.
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachstehend anhand von Figuren noch näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 die Ansicht und Querschnitt durch ein zweiflügliges Schiebefenster in geschlossener Stellung;

Fig. 2 die Ansicht und Querschnitt durch das Schiebefenster gemäss Figur 1 in teilweise geöffneter Stellung;

Fig. 3 den Querschnitt durch den erfindungsgemäss ausgestalteten Vertikalpfosten des Rahmens und den beweglichen Flügels des Schiebefensters im Bereich der Schliesskante in der geschlossenen Stellung;

Fig. 4 den Querschnitt nach Figur 3 in der teilweise geöffneten Stellung; und

Fig. 5 den Querschnitt nach Figur 3 in einer weiteren, nur leicht geöffneten, aber verriegelten Stellung.



[0005] In Figur 1 ist in der Ansicht von der Innenseite eines Gebäudes der Rahmen 1 mit den beiden Vertikalpfosten 2 dargestellt, in welchem ein verschiebbarer Flügel 3 sowie ein stationärer Flügel 4 angeordnet sind und ein erfindungsgemässes Schiebefenster bilden. Zur Betätigung des verschiebbaren Flügels 3 ist auf der Gebäudeinnenseite des Flügels 3 ein Handgriff 5 angeordnet, mit welchem einerseits die Verriegelung des Flügels 3 betätigt wird und mit welchem andererseits die Schiebebewegung auf den Flügel 3 übertragen wird.

[0006] Im Falle des beispielsweise dargestellten Hebeschiebefensters wird mit diesem Handgriff 5 auch eine Vertikalbewegung des Flügels 3 bewirkt, welche den Flügel 3 aus seiner geschlossenen Verriegelungsposition anhebt und eine seitliche Verschiebung des Flügels 3 ermöglicht.
Wie aus dem Querschnitt A-A hervorgeht, sind die beiden Flügel 3 resp. 4 gegeneinander versetzt parallel angeordnet, so dass sich der verschiebbare Flügel 3 in der Figur 1 nach rechts hinter den stationären Flügel 4 schieben lässt und damit das Fenster öffnet. Gerade für grosse Dimensionen des Flügels 3 wird damit platzsparend eine Öffnungsmöglichkeit für das Fenster geschaffen.
In Figur 2 ist das Fenster in einer teilgeöffneten Position dargestellt. Der Flügel 3 ist dabei nach rechts verschoben worden, wodurch zwischen der Schliesskante 6 des Flügels 3 und dem Vertikalpfosten 2 ein von der Innenseite her sichtbarer Spalt 7 gebildet wird. Von Aussen ist dieser Spalt 7 nicht sichtbar, da er vom am Vertikalpfosten 2 angeordneten Hohlprofil 8 abgedeckt wird, wie aus dem Querschnitt A-A hervorgeht. Erst wenn das Fenster weiter geöffnet wird, d.h. der Flügel 3 weiter nach rechts verschoben wird und damit der Spalt 7 wesentlich vergrössert wird, ist er auch von Aussen (oben im Querschnitt A-A) her sichtbar.
In Figur 3 ist nun detaillierter der Querschnitt durch das erfindungsgemäss ausgebildete Schiebefenster im Bereich zwischen Vertikalpfosten 2 und Schliesskante 6 in geschlossenem Zustand des Flügels 3 dargestellt. Der Vertikalpfosten 2 ist hier in eine Aussparung 9 des Mauerwerkes 10 eingelassen und damit verbunden, vorzugsweise verklebt oder verschraubt. Der Vertikalpfosten 2 weist nun an seinem zur Aussenseite gerichteten Ende ein nach rechts zum Flügel 3 hin gerichtetes Hohlprofil 8 auf.
Damit bilden der Vertikalpfosten 2 und das Hohlprofil 8 eine L-förmigen Querschnittsfläche, welche die Schliesskante 6 des Flügels 3 nach Aussen umfassen. In geschlossenem Zustand gelangt die Schliesskante 6, vorzugsweise mit einer Nut 6' versehen, gegen eine Dichtungsleiste 11 des Vertikalpfostens 2 in Anschlag. Damit wird eine dichte Verbindung zwischen dem Vertikalpfosten 2 und dem Flügel 3 gebildet.
Vorteilhaft sind in dieser geschlossenen Position des Flügels 3 die seitliche Stirnfläche 12 sowie die Sichtkante 13 des Glaselementes 14 des Flügels 3 in der Aufsicht bündig ausgerichtet. Damit wird eine ästhetisch kompakte und formschöne Ansicht des Fensters sowohl von Aussen wie von Innen geschaffen.
In Figur 4 ist nun der Querschnitt entsprechend Figur 3 in teilweise geöffneter Position des Flügels 3 dargestellt. Die Schliesskante 6 ist dabei von Aussen her immer noch durch das Hohlprofil 8 abgedeckt, wobei ein sich über die ganze Höhe des Flügels 3 erstreckender Spalt 7 gebildet wird. Von Aussen kann nun ein Luftstrom 15 durch Ausnehmungen 16 in der Stirnfläche 12 des Hohlprofils 8 in das Innere des Hohlprofils 8 einströmen und von dort über die Öffnungen 17 in der Innenfläche 18 des Hohlprofils 8 in den Spalt 7 und damit in das Gebäudeinnere gelangen. Umgekehrt kann ein Abluftstrom 19 vom Gebäudeinnern über den Spalt 7 nach Aussen strömen und damit ein Lüften des Gebäudeinnern bewirken.

[0007] Von Aussen her ist dabei der Spalt 7 in dieser Position des Flügels 3 nicht sichtbar und optisch wirkt damit das Fenster nach wie vor geschlossen. Dies hält potentielle Einbrecher davon ab, einen schnellen Zugriffsversuch in das Gebäudeinnere zu versuchen, da es optisch nicht offensichtlich ist, dass der Flügel 3 überhaupt teilweise geöffnet ist.
Neben dieser präventiven Diebstahlverhinderung wird auch verhindert, dass beispielsweise Regen über den Spalt 7 in das Gebäudeinnere eindringen kann. Da der Luftstrom 15 mehrfach umgelenkt und über verhältnismässig kleine Ausnehmungen 16 resp. Öffnungen 17 geleitet wird, wird weitgehend verhindert, dass Wassertropfen oder grobe Luftpartikel oder Schmutz in das Gebäudeinnere eindringen können. Dies kann zusätzlich durch entsprechend ausgebildete Strömungskanäle zwischen den Ausnehmungen 16 resp. den Öffnungen 17 im Innern des Hohlprofils 8 unterstützt werden.
Sowohl die Stirnfläche 12 wie auch die Innenfläche 18 können beispielsweise durch Kunststoff- oder Metallprofile gebildet sein, welche am den Grundkörper des Hohlprofils 8 bildenden Pfosten 20 befestigt sind. Derartige Profile können einfach als Meterware kostengünstig hergestellt werden und optisch beispielsweise der Schutzabdeckung 21 des Flügels 3 angepasst werden, beispielsweise in Bezug auf das Material und/oder die Farbe.
Weiter können im Bereich der Ausnehmungen 16 resp. Öffnungen 17 Filterelemente 22 angeordnet sein. Diese Filterelemente 22 können beispielsweise flächige Filtermatten aus unterschiedlichsten Materialien oder Fliese sein. Derartige Filterelemente 22 können damit auch feinere Partikel wie Pollen oder Staub oder auch Insekten auffangen und entsprechend gereinigte Luft in das Gebäudeinnere einströmen lassen.
Weiter ist in Figur 4 ein Sicherungsbolzen 23 dargestellt, welcher am Vertikalpfosten 2 vorteilhaft im Bereich der Dichtungsleiste 11 angebracht ist und in Richtung der Schliesskante 6 des Flügels 3 weist. Im Flügel 3 selbst ist ein Rückhalteelement 24 angeordnet, beispielsweise im Bereich der Nut 6' der Schliesskante 6. Der Sicherungsbolzen 23 weist beispielsweise einen konischen, nach Aussen verjüngten Kopf mit einer steil abfallenden Hinterkante auf, welche beispielsweise in einen Schlitz im Rückhalteelement 24 eingreifen kann und mit der Hinterkante gegen die Innenseite des Schlitzes in Anschlag gelangen kann.
Damit kann beispielsweise der Flügel 3 in einer nur leicht geöffneten Position arretiert und gesichert werden, wie dies in Figur 5 dargestellt ist. Auch in dieser nur leicht geöffneten Position kann nun der Abluftstrom 19 durch das Hohlprofil 8 zirkulieren und eine Lüftung des Gebäudeinnenraumes ermöglichen, wobei der Flügel 3 arretiert und gesichert ist. Von Aussen ist diese nur leicht geöffnete Position dank der Abdeckung des Spaltes 7 durch das Hohlprofil praktisch nicht erkennbar, auf keinen Fall ist es offensichtlich und auch aus Distanz erkennbar. Das Rückhalteelement 24 resp. der Sicherungsbolzen 23 kann vorzugsweise auch derart ausgebildet sein, dass auch eine Arretierung des Flügels 3 im geschlossenen Zustand erfolgt.
Die erfindungsgemäss Ausbildung des Rahmens 1 mit dem Hohlprofil 8 weist zusätzlich den Vorteil auf, eine schalldämmende Wirkung bereits allein durch die Umlenkung des Luftstromes 15 zu bewirken. Durch den Einsatz von zusätzlichen Elementen, wie beispielsweise dem Ausfüllen der Hohlräume des Hohlprofils 8 mit porösem Dämmmaterial kann die Schalldämmung weiter erhöht werden, was den Einsatz gerade für städtisches Umfeld prädestiniert. Durch die Durchmischung des einströmenden Luftstromes 15 mit dem Abluftstrom 19 wirkt das Hohlprofil 8 in kalten Perioden als Wärmetauscher, womit die frische aber kalte Aussenluft vorgewärmt wird.
Die Lüftungsmenge kann durch die Grösse der Öffnungsbewegung des Flügels 3 auf einfachste Weise reguliert werden. Dabei kann der Flügel 3 entweder kontinuierlich oder in diskreten Schritten verstellbar resp. verschiebbar ausgebildet sein.
Weiter ist es zur Unterstützung der Lüftung denkbar, zusätzlich einen Ventilator vorzusehen. Dieser kann beispielsweise ebenfalls direkt im Hohlprofil 8 untergebracht werden oder an einer geeigneten Stelle am Rahmen 1 angeordnet werden.

[0008] Es ist klar, dass sich die vorliegende Erfindung nicht nur auf Schiebefenster sondern auch auf Schiebetüren erstreckt. Dabei können die Flügel 3 entweder nur verschiebbar im Rahmen gelagert sein, oder mittels einer bekannten Hebe-Schiebevorrichtung ausgestattet sein. Es ist auch denkbar, dass die Flügel 3 zusätzlich mit Kippbeschlägen oder Parallelschiebekippbeschlägen ausgerüstet sind, um neben der Schiebebewegung in geöffneter oder teilweise geöffneter Position auch eine Kippbewegung ausführen zu können. So können beispielsweise die Flügel als Parallelkippschiebefenster resp. -türen ausgebildet sein, bei welchen in geschlossenem Zustand sowohl der feststehende wie auch der bewegliche Flügel in der gleichen Ebene angeordnet sind. Erst beim Öffnen des beweglichen Flügels wird dieser durch eine kulissenförmige Zwangsführung nach Innen und danach seitlich verschoben.


Ansprüche

1. Schiebetüre mit Rahmen (1) zur Aufnahme wenigstens eines gegenüber dem Rahmen (1) zumindest verschiebbar angeordneten Flügels (3) der Schiebetüre, wobei der Rahmen

(1) einen Vertikalpfosten (2) aufweist, gegen welchen die Schliesskante (6) des beweglichen Flügels (3) der Hebeschiebetüre in geschlossenem Zustand in Anschlag gelangt, dadurch gekennzeichnet, dass der Vertikalpfosten

(2) mindestens ein Hohlprofil (8) aufweist, welches in geschlossenem Zustand des Flügels (3) zumindest bereichsweise eine Seitenfläche der Schliesskante (6) überdeckt, und welches zumindest in den zur Seitenfläche der Schliesskante (6) und vom Vertikalpfosten (2) abgewandten Mantelflächen (12,18) Öffnungen (17) resp. Ausnehmungen (16) aufweist, welche innerhalb des Hohlprofils (3) miteinander in kommunizierender Verbindung stehen.


 
2. Schiebetüre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Hohlprofil (8) mindestens über die gesamte Höhe der Schliesskante (6) des Flügels (3) erstreckt, vorzugsweise über die gesamte Höhe des Vertikalpfostens (2).
 
3. Schiebetüre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil (8) einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist.
 
4. Schiebetüre nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil (8) eine mehrteiligen Aufbau aufweist, wobei die Mantelflächen (12;18) mit den Öffnungen (16;17) aus mit Öffnungen oder Bohrungen aufweisenden Blechteilen oder Kunststoffbändern bestehen, welche an einem vorzugsweise aus Holz oder Kunststoff bestehenden, im Querschnitt zumindest teilweise Ausnehmungen aufweisenden Pfosten (20) angeordnet sind.
 
5. Schiebetüre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Öffnungen (17) resp. Ausnehmungen (16) des Hohlprofils (8) mindestens bereichsweise zusätzlich Filterelemente (22) angeordnet sind, vorzugsweise auf der Innenseite des Hohlprofils (8) angeordnet und unmittelbar die Öffnungen (17) resp. Ausnehmungen (16) abdeckende resp. ausfüllende Filterelemente (22).
 
6. Schiebetüre nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterelemente (22) durch engmaschige Gitter, Flies oder schwammartige Strukturen gebildet sind.
 
7. Schiebetüre nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Vertikalpfosten (2) mindestens ein Sicherungsbolzen (23) angeordnet ist, welcher jeweils in ein entsprechend ausgebildetes Rückhalteelement (24) der Schliesskante (6) des Flügels (3) eingreifbar ausgebildet ist, wobei der Sicherungsbolzen (23) in abgesenkter resp. verriegelter Stellung des Flügels (3) derart im Rückhalteelement (24) eingreift, dass zwischen der Schliesskante (6) und dem Vertikalpfosten (2) ein Spalt (7) gebildet werden kann.
 
8. Schiebetüre mit mindestens einem transparenten Einsatz (14) im Flügel (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in geschlossener Stellung des Flügels (3) in Bezug auf den Vertikalpfosten (2) die der Schliesskante (6) des Flügels (3) zugewandte vertikale Sichtkante des Einsatzes (14) praktisch bündig mit der vom Vertikalpfosten (2) abgewandten Mantelfläche (13) des Hohlprofils (8) zu liegen kommt.
 
9. Schiebetüre nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der verschiebbar angeordnete Flügel (3) eine Hebe-Schliessvorrichtung aufweist, welche eine einzige, mehrere horizontal voneinander beabstandete oder eine variable Schliessposition aufweist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht