[0001] Die Erfindung betrifft ein Glasrahmentürblatt nach dem Oberbegriff des beigefügten
Anspruches 1 sowie eine damit versehene Glasrahmentür, wie sie aus der EP 0 803 634
A2 bekannt sind.
[0002] Diese Druckschrift beschreibt eine Glastür für Brandschutzzwecke, die einen Türblattrahmen
aus Holz hat. Dieser Türblattrahmen weist eine Stützkonstruktion auf, mittels der
das Gewicht der Brandschutzscheibe über die Türbänder in eine aus Holz gebildete Zarge
eingeleitet werden kann. Bei dieser bekannten Stützkonstruktion hat der Türblattrahmen
einen größer dimensionierten oberen und einen größer dimensionierten unteren Rahmenholm,
welche beiden Rahmenholme als Tragprofile wirken. Die Gewichtskraft der Scheibe wird
über diese beiden Tragprofile in die Zarge eingeleitet. Damit soll eine Glastür mit
besonders hohen Glasanteil geschaffen werden. Nun sind jedoch die beiden Tragprofile
zwangsweise massiv auszuführen, so dass im oberen und unteren Bereich der Tür ein
unerwünscht hoher Holzanteil sichtbar ist.
[0003] Ausgehend vom Stand der Technik nach der EP 0 803 634 A2 ist es daher Aufgabe der
Erfindung, ein Glasrahmentürblatt der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art
sowie eine damit versehene Glasrahmentür zu schaffen, bei der der Glasanteil noch
weiter erhöhbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Glasrahmentürblatt mit den Merkmalen des beigefügten
Anspruches 1 bzw. mit einer damit versehenen Glasrahmentür gemäß Anspruche 20 gelöst.
[0005] Im Stand der Technik nach der EP 0 803 634 A2 wird davon ausgegangen, dass die als
Brandschutzscheibe ausgeführte Glasscheibe besonders empfindlich ist, so dass die
dort vorgeschlagene Stützkonstruktion mit oberen und unteren Tragprofilen notwendig
ist.
[0006] Die vorliegende Erfindung geht den gegenteiligen Weg. Erfindungsgemäß werden die
Rahmenholme derart fest mit der Glasscheibe verbunden, dass die Glasscheibe selbst
als tragendes Element dient. Versuche haben gezeigt, dass dies überraschenderweise
auch mit Funktionsscheiben wie Brandschutzscheiben oder für Rauchschutzzwecke oder
Schallschutzzwecke einzusetzenden Glasscheiben funktioniert.
[0007] Dadurch, dass auch die Glasscheibe als tragendes Element mitbenutzt wird, kann man
- muss aber nicht - auch die oberen und unteren Rahmenprofile mit wesentlich geringeren
Breiten ausbilden. Dadurch kann man den Glasanteil auf den Ansichtsseiten der Türen
weiter erhöhen und dies auch dann, wenn der Rahmen von Zarge und Türblatt im wesentlichen
oder ausschließlich aus Holzwerkstoffen gebildet sind.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung kann man sogar auf einen unteren Rahmenholm
verzichten, um den Glasanteil weiter zu erhöhen.
[0010] Der Türblattrahmen wird bevorzugt mit der Glasscheibe fest verklebt, so dass auf
der gesamten Länge des Glasscheibenrandes eine Verbindung entsteht. Biegebelastungen
auf die Scheibe werden so durch die Rahmenholme aufgefangen. Die Funktionsscheiben
werden so in einer Richtung quer zur Scheibenebene kaum belastet. Und gegenüber Kräften
in Richtung der Scheibenebene sind auch auf dem Markt erhältliche Funktionsscheiben
wie Brandschutzscheiben ausreichend steif ausgebildet.
[0011] Um die Steifheit der Glasscheibe weiter zu erhöhen, wird vorzugsweise eine Glasscheibe
verwendet, die aus mehreren Einzelscheiben gebildet ist, welche vorzugsweise aus gehärtetem
Glas und/oder Einscheibensicherheitsglas (ESG) gebildet sind und mittels Abstandshalter
fest zueinander fixiert sind. Der dazwischen ausgebildete Hohlraum kann dann entsprechend
der gewünschten Funktion der Glasscheibe befüllt sein. Bei einer Brandschutzscheibe
ist dieser Hohlraum zum Beispiel mit Brandschutzgel befüllt.
[0012] Um auch ein nachträgliches Einsetzen der Glasscheiben nach dem Verbinden der Rahmenholme
zu dem Türblattrahmen und damit nach dem Aufbau des Türblattrahmens zu ermöglichen,
ist weiter bevorzugt, dass alle oder einige oder wenigstens einer der Rahmenholme
ein L-Profil mit einem Steg und einem davon abragenden Schenkel aufweisen. In dem
zwischen dem Steg und dem Schenkel gebildeten Hohlraum kann dann die Glasscheibe aufgenommen
werden und dann mit einer an dem dem Schenkel gegenüberliegenden Ende des L-Profils
angeordneten Glasleiste fixiert werden. Mit dieser Ausbildung sind die Rahmenholme
auch bei geringen Ansichtsbreiten aufgrund der Profil-Form ausreichend steif. Dennoch
lässt sich die Glasscheibe auch bei eingebautem Türblatt nachträglich noch auswechseln.
[0013] Aus optischen Gründen ist die Glasleiste bevorzugt in Form und Abmaßen an den Schenkel
angepasst, so dass der mit Glasleiste versehene Rahmenholm insgesamt eine U-Profilform
aufweist. Bei entsprechend fester Verbindung der Glasleiste mit dem L-profilförmigen
Rahmenholm wird hierdurch außerdem eine Versteifung des Rahmenholmes erreicht.
[0014] Durch die erfindungsgemäße Konstruktion muss das Türband auch nicht an einem der
horizontalen Rahmenholme befestigt werden, sondern kann auch an den vertikalen Rahmenholmen
angreifen. Hierzu ist der türblattseitige Bandlappen jedes Türblattes vorzugsweise
an dem Steg des vertikalen Rahmenholmes auf dessen der Glasscheibe abgewandten Seite
mit einer Bandbefestigungseinrichtung befestigt. Die Bandbefestigungseinrichtung ist
vorzugsweise durch mehrere Gewindemuffen gebildet, welche in Öffnungen klemmend eingeschlagen
sind. Die Öffnungen reichen in Dickenrichtung durch den Rahmenholm. Die Gewindemuffen
werden bevorzugt von der der Glasscheibe zugewandten Seite aus eingeschlagen und dienen
als Gegenlager für Schrauben, mit denen die türblattseitigen Bandlappen von der der
Glasscheibe entgegen gerichteten Seite aus befestigt sind. Die Befestigung des türblattseitigen
Bandlappens erfolgt vorzugsweise in einer an den Bandlappen angepassten Aussparung,
die beispielsweise aus dem Holz des Rahmenholms ausgefräst ist. Der Bandlappen sitzt
dann vorzugsweise flächenbündig mit der der Glasscheibe entgegengerichteten Seite
in dieser Ausnehmung.
[0015] Bei besonders großen Türhöhen in Verbindung mit besonders schmalen Rahmenholmen kann
es bei einigen Funktionen, insbesondere bei Feuerschutztüren zur Erhöhung der Stabilität
vorteilhaft sein, wahlweise Verstärkungsleisten aus steifem Material in die jeweiligen
Rahmenholme einzubringen. Dies sind vorzugsweise Metallleisten oder Leisten aus anderem
geeigneten Material, beispielsweise faserverstärkte Leisten. Vorzugsweise sind die
Leisten zur weiteren Versteifung profiliert ausgeführt, beispielsweise als U-Profil,
L-Profil oder T-Profil. Eine solche Leiste kann an der der Glasscheibe zugewandten
Seite des Rahmenholmes befestigt sein. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann wahlweise
auch an dem Scheibenrand eine Leiste befestigt sein. Letztere hat vorzugsweise ein
U-Profil zum Umfassen des Scheibenrandes.
[0016] Das Glasrahmentürblatt wird vorzugsweise in einer Glasrahmentür verwendet, deren
Zarge aus Zargenholmen gebildet ist, welche ebenfalls auf der Basis von Holzwerkstoffen
aufgebaut sind. Vorzugsweise bestehen die Holme der Zarge und des Türblattrahmens
aus dem gleichen Material. Dies ergibt eine gleiche Optik für Zarge und Türblattrahmen.
Als Materialien für beide werden vorzugsweise Massivholz oder lamellierte Hölzer eingesetzt.
Auch möglich sind keilverzinkte Hölzer. Die Holme der Zarge sind vorzugsweise ebenfalls
profiliert und so ausgebildet, dass sie auf der Gegenbandseite die Rahmenholme des
Türblattrahmens im Schießzustand der Tür vollständig überdecken. Dies gibt auf der
Gegenbandseite des Türblattes eine Ansicht ganz ohne Fugen. Hierzu sind die Holme
der Zarge vorzugsweise ebenfalls als L-förmige Profile ausgebildet. Mit dem Schenkel
wird die eben erwähnte Deckfunktion erzielt.
[0017] Zur Reduzierung von im Schließzustand sichtbaren Fugen kann die Glasleiste auf der
Bandgegenseite des Türblattes angeordnet sein. Dort wird sie von der Zarge überdeckt.
Auf der Bandseite gibt es somit auch nur eine einzelne sichtbare Fuge.
[0018] An den Holmen von Zarge oder Türblattrahmen kann weiter beidseits oder einseitig
ein Brandschutzeinleimer mit aus im Brandfall aufschäumendem Material befestigt sein.
Damit dieser die Optik der Tür nicht stört, ist über dem intumeszierenden Material
vorzugsweise auch noch eine Deckschicht befestigt, die der Optik der Holzoberfläche
des entsprechenden Holmes entspricht. Zargenseitig ist das Türband vorzugsweise in
einer Bandaufnahmetasche aufgenommen, welche an dem schenkelfreien Ende des L-Profiles
des vertikalen bandseitigen Zargenstabes auf der Bandseite befestigt ist.
[0019] Die Glasrahmentür kann sowohl einflügelig als auch mehrflügelig aufgebaut sein. Bei
einer zweiflügeligen Tür sind vorzugsweise sowohl der Standflügel als auch der Gangflügel
aus einem entsprechenden Glasrahmentürblatt gebildet.
[0020] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die Glasscheibe mehrere Einzelscheiben
aus Verbundscheibensicherheitsglas aufweist. Das Verbundsscheibensicherheitsglas besteht
- dies geht bereits aus dem Begriff hervor - aus mehreren miteinander verbundenen
Scheiben. Üblicherweise sind diese Scheiben durch ein Klebemittel oder eine doppelseitige
Klebefolie miteinander verbunden. Diese miteinander verbundenen Scheiben ergeben eine
hohe Festigkeit, so dass auch eine aus Einzelscheiben, die wiederum aus Verbundscheibensicherheitsglas
gebildet ist, ausgebildete Brandschutzscheibe hohe Querkräfte aufnehmen kann und besondere
gute Tragefunktionen erfüllen kann.
[0021] Bevorzugt ist, das für das Türblatt ein möglichst hoher Glasanteil sichtbar ist.
Insofern kann der untere Türblattrahmenholm ganz weggelassen werden. Die beiden horizontalen
Türblattrahmenblattholme können ganz schmal ausgebildet werden. Dies liegt daran,
dass sie nicht zur Tragfunktion beitragen, da die Gewichtskraft der Scheibe unmittelbar
auf die seitlichen Rahmenholme übertragen wird. Falls jedoch aus gestalterischen Gründen
oder aufgrund des Einpassens in spezielle Räumlichkeiten gewünscht, können selbstverständlich
diese horizontalen Türblattrahmenholm auch dicker ausgeführt werden. In einem solchen
Fall ist die dickere Ausführung in erster Linie aus optischen Gründen vorhanden, eine
Änderung der Funktionen der einzelnen Rahmenholme ergibt sich hierdurch nicht. Das
heißt, dass Gewicht der Scheibe wird auch bei diesen Ausführungsformen unmittelbar
von der Scheibe in die seitlichen Rahmenholm eingeleitet; die horizontalen Türblattrahmenholme,
insbesondere der untere horizontal Türblattrahmenholm wird vorzugsweise auch in seiner
dickeren Version durch die Gewichtskraft der Scheibe nicht belastet.
[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht von der Bandseite aus auf eine erste Ausführungsform einer zweiflügeligen
Glasrahmentür;
- Fig. 2
- eine Ansicht der Ausführungsform von Fig. 1 von der Bandgegenseite aus;
- Fig. 3
- eine Ansicht auf eine zweite Ausführungsform einer zweiflügeligen Glasrahmentür von
der Bandseite aus;
- Fig. 4
- eine Ansicht der zweiten Ausführungsform der Glasrahmentür, jedoch von der Bandgegenseite
aus;
- Fig. 5
- eine Ansicht einer dritten Ausführungsform einer Glasrahmentür in einflügeliger Ausführung
von der Bandseite aus;
- Fig. 6
- die dritte Ausführungsform der Glasrahmentür von der Bandgegenseite aus;
- Fig. 7
- eine Ansicht einer vierten Ausführungsform einer Glasrahmentür in einflügeliger Ausführung
von der Bandseite aus;
- Fig. 8
- die Tür von Fig. 7 von der Bandgegenseite aus gesehen;
- Fig. 9
- einen Vertikalschnitt durch ein Türblatt einer der Türen von Fig. 1, Fig. 2, Fig.
5 oder Fig. 6 in einer Ausführungsform:
- Fig. 10
- einen Vertikalschnitt durch ein Türblatt einer der Türen von Fig. 1, Fig. 2, Fig.
5 und Fig. 6 in einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 11
- einen Vertikalschnitt durch ein Türblatt einer der Türen von Fig. 3, Fig. 4, Fig.
7 oder Fig. 8 in einer Ausführungsform;
- Fig. 12
- einen Vertikalschnitt durch eine Tür gemäß Fig. 3, Fig. 4, Fig. 7 oder Fig. 8 in einer
weiteren Ausführungsform;
- Fig. 13
- einen Horizontalschnitt durch die zweiflügeligen Türen gemäß Fig. 1 - Fig. 4;
- Fig. 14
- einen Horizontalschnitt durch die einflügeligen Türen gemäß Fig. 5 - Fig. 8;
- Fig. 15
- einen Horizontalschnitt durch einen Teilbereich der Türen gemäß Fig. 1 - Fig. 8 im
Bereich eines der Türbänder;
- Fig. 16
- eine Ansicht von der Bandseite auf eine fünfte Ausführungsform einer zweiflügeligen
Glasrahmentür;
- Fig. 17
- eine Ansicht der Ausführungsform von Fig. 16 von der Bandgegenseite aus;
- Fig. 18
- eine Ansicht auf eine sechste Ausführungsform einer zweiflügeligen Glasrahmentür von
der Bandseite aus;
- Fig. 19
- eine Ansicht der sechsten Ausführungsform der Glasrahmentür, jedoch von der Bandgegenseite
aus;
- Fig. 20
- eine Ansicht einer siebten Ausführungsform einer Glasrahmentür in einflügeliger Ausführung
von der Bandseite aus;
- Fig. 21
- die siebte Ausführungsform der Glasrahmentür von der Bandgegenseite aus;
- Fig. 22
- eine Ansicht einer achten Ausführungsform einer Glasrahmentür in einflügeliger Ausführung
von der Bandseite aus; und
- Fig. 23
- die achte Ausführungsform der Glasrahmentür von der Bandgegenseite aus.
[0023] In den Fig. 1 - 8 sowie 16 - 23 sind insgesamt acht Ausführungsformen von Glasrahmentüren
1 - 4, 101 - 104 jeweils von der Bandseite aus gesehen und von der Bandgegenseite
aus gesehen dargestellt.
[0024] In den Fig. 1 und 2 sowie 16 und 17 ist eine erste bzw. fünfte Ausführungsform einer
Glasrahmentür 1, 101 in zweiflügeliger Ausführung mit einem Standflügel 5 und einem
Gangflügel 6 dargestellt. Die Türblätter 7, aus denen Standflügel 5 und Gangflügel
6 gebildet sind, weisen einen vierseitigen Türblattrahmen 8 auf.
[0025] Bei der in Fig. 3 und 4 dargestellten zweiten Ausführungsform einer Glasrahmentür
2 sowie bei der in den Fig. 18 und 19 dargestellten sechsten Ausführungsform einer
Glasrahmentür 102 ist ebenfalls eine zweiflügelige Ausführung mit Standflügel 5 und
Gangflügel 6 zu sehen, wobei deren Türblätter 7 jedoch einen dreiseitigen Türblattrahmen
9 aufweisen.
[0026] Eine in den Fig. 5 und 6 gezeigte dritte Ausführungsform einer Glasrahmentür 3 sowie
eine in den Fig. 20 und 21 gezeigte siebte Ausführungsform einer Glasrahmentür 103
ist einflügelig mit nur einem Türblatt 7 ausgebildet, wobei dieses Türblatt 7 den
vierseitigen Türblattrahmen 8 aufweist.
[0027] Und eine vierte Ausführungsform einer Glasrahmentür 4 in einflügeliger Ausführung,
wobei das Türblatt 7 den dreiseitigen Türblattrahmen 9 aufweist, ist in den Fig. 7
und 8 dargestellt. Die Fig. 23 und 24 zeigen eine achte Ausführungsform einer Glasrahmentür
108, die eine Abwandlung der vierten Ausführungsform 4 darstellt und ebenfalls einflügelig
mit dreiseitigem Türblattrahmen 9 ausgebildet ist.
[0028] Alle Türen 1 - 4, 101 - 104 weisen eine Zarge 10 mit je einem ersten vertikalen Zargenstab
11 und einem zweiten vertikalen Zargenstab 12 und einem horizontalen Zargenstab 13
auf.
[0029] Die Türblattrahmen 8, 9 weisen jeweils einen ersten vertikalen Rahmenholm 14, einen
zweiten vertikalen Rahmenholm 15 und einen oberen horizontalen Rahmenholm 16 auf.
Der vierseitige Türblattrahmen 8 weist zusätzlich noch einen unteren horizontalen
Rahmenholm 17 auf.
[0030] Sämtliche Zargenstäbe 11 - 13 und Rahmenholme 14 - 17 sind aus Holzwerkstoffen aufgebaut.
Eingesetzt werden Massivholz oder lamelliertes Holz oder keilverzinkte Hölzer.
[0031] Die Türblätter 7 sind jeweils durch wenigstens zwei oder mehrere Türbänder 18, die
an beliebigen Stellen entlang eines der vertikalen Rahmenholme 14 angreifen, an der
Zarge 10 befestigt.
[0032] Der Türblattrahmen 8, 9 umfasst jeweils eine Glasscheibe 20, die je nach Funktion
der Glasrahmentür 1 - 4 ausgebildet ist. In bevorzugter Ausführung ist die Glasrahmentür
1 - 4 als T30-Feuerschutztür ausgebildet, die einer Feuerbeaufschlagung von einer
Seite aus mindestens 30 Minuten Stand hält. Hierzu ist die Glasscheibe 20, wie sich
insbesondere aus den Schnittdarstellungen der Fig. 9-15 ergibt, als mehrlagige Brandschutzscheibe
21 ausgebildet. Hierzu werden in den gezeigten Ausführungsformen Brandschutzscheiben
ausgewählt, die sich durch besondere Steifheit und Unempfindlichkeit gegenüber Belastungen
auszeichnen. Ein Beispiel hierfür ist eine Brandschutzscheibe, welche unter dem Markennamen
"Contraflam" von der Fa. Vetrotech Saint-Gobain Deutschland GmbH angeboten wird. Bei
derartigen Brandschutzgläsern sind die Einzelscheiben gehärtet ausgebildet, beispielsweise
als Einscheibensicherheitsglas ausgebildet, und über Abstandshalter - nicht dargestellt
- von außen unsichtbar miteinander fixiert. In den abgebildeten Hohlräumen ist dann
Brandschutzgel eingefüllt. Der Abstandshalter in den verwendeten Scheiben kann, muss
aber nicht vorhanden sein. Eine andere brauchbare Brandschutzscheibe hat verschieden
dicke Glasscheiben, wobei eine dickere, wahlweise gehärtete Innenscheibe von dünneren
äußeren Scheiben umgeben ist. Allgemein werden in den gezeigten Ausführungsbeispielen
Scheiben verwendet, deren maximal zulässige Biegespannung mindestens 45 N/mm
2 beträgt.
[0033] Auch sind Rauchschutzausführungen der Glasrahmentüren 1-4, 101 - 104 möglich.
[0034] Wie sich aus den Vertikalschnitten gemäß den Fig. 9 bis 15 ergibt, sind die Zargenstäbe
11 - 13 jeweils L-Profilförmig mit einem Steg 24 und einem an einem Ende davon abragenden
Schenkel 25 ausgebildet. In dem durch den Steg 24 und den Schenkel 25 aufgespanntem
Hohlraum ist dann jeweils ein Rahmenholm 14 - 16 des Türblattrahmens 8, 9 vollständig
aufgenommen. Genauer gesagt sind bei der ersten bis vierten Ausführungsform jeweils
sämtliche den Zargenstäben 11 - 13 zugeordnete Rahmenholme 14 bis 16 vollständig aufgenommen,
auch der jeweils obere Rahmenholm 16. Dies gilt selbstverständlich nicht für den jeweils
dem anderen Flügel zugewandten zweiten vertikalen Rahmenholme 15 der zweiflügeligen
Glasrahmentüren 1, 2 und 101, 102. Die fünfte bis achte Ausführungsform stellt jeweils
eine Abwandlung der ersten bis vierten Ausführungsform dahingehend dar, dass die horizontalen
Rahmenholme 16 und 17 des Türblattrahmens 8, 9 aus rein optischen Gründen dicker ausgeführt
sind. Eine Änderung in der Funktion der horizontalen Rahmenholme 16, 17 der fünften
bei achten Ausführungsform ergibt sich verglichen mit der Funktion dieser Rahmenholme
16, 17 bei der ersten bis vierten Ausführungsform nicht.
[0035] Auch die Rahmenholme 14 - 17 des Türblattrahmens 8, 9 sind L-profilförmig mit einem
Steg 26 und einem Schenkel 27 ausgebildet. Beispielhafte Ausmaße sind eine Gesamtbreite
D
z2 des Zargenstabs von ca. 64 mm und eine Dicke D
Z1 des Zargen-Stegs von ca. 30 mm, eine Gesamtbreite B
T3 von ca. 30 mm für die Rahmenholme 14 - 17 mit Breiten B
T1 und B
T2 von je ca. 15 mm für den Rahmen-Steg 26 und den Rahmen-Schenkel 27 (siehe Fig. 10).
Diese Werte können um ± 5 mm abweichen.
[0036] An den sich gegenüberliegenden Seiten der Stege 24, 26 von Zarge 10 und Türblattrahmen
8, 9 sind wahlweise Brandschutzeinleimer 30 in eine entsprechende Ausnehmung flächenbündig
eingebracht. Der Brandschutzeinleimer 30 hat jeweils eine untere Schicht 31 aus im
Brandfall aufschäumendem (intumeszierenden) Material und eine Deckschicht 32, welche
ansichtsgleich zu dem Holz der Zarge 10 und des Türblattrahmens 8, 9 ist.
[0037] Im folgenden wird nun anhand der Darstellung gemäß Fig. 9 - 14 der Aufbau des Glasrahmen-Türblattes
7 näher erläutert. In den durch den Steg 26 und den Schenkel 27 aufgespannten Hohlraum
ist der Randbereich der Glasscheibe 20 eingesetzt und über Hinterklotzungen 33 - dies
sind zum Beispiel kleine Holzklötze - in passendem Abstand zu den einzelnen Rahmenholmen
14 - 17 gehalten. An dem freien Ende des Steges 26 ist eine Glasleiste 34 befestigt.
Die Befestigung der Glasleiste 34 erfolgt durch verdecktes Nageln, durch Anschrauben
oder durch Verkleben. Die Glasleiste 34 hat vorzugsweise in Dicke und Breite die gleichen
Abmessungen wie der Schenkel 27, so dass die Kombination aus Glasleiste 34 und Rahmenholme
14 - 17 ein U-Profil aus Holzwerkstoff bildet, welches den Randbereich der Glasscheibe
20 umgreift.
[0038] Im gesamten Umgreifungsbereich und auf der gesamten Länge des Glasscheibenrandes
ist zwischen der Glasscheibe 20 und der Kombination aus Rahmenholme 14 - 17 und Glasleiste
34 ein Dichtungsmaterial 36 mit Kleberfunktion oder ein Kleber eingesetzt. Hierdurch
wird der Glasscheibenrand großflächig und fest mit dem U-Profil des Türblattrahmens
8, 9 verbunden. In den meisten Fällen und den meisten Größen reicht diese Verbindung
zur Versteifung des Türblattes 7 während des gesamten Betriebes der Tür 1 - 4, 101
- 104 aus. Bei besonders hohen und breiten Türen können wahlweise auch Metallverstärkungsleisten
38, 40 vorgesehen sein. Ein erste Metallleiste 38 ist in den dargestellten Ausführungsbeispielen
als T-profilförmige Leiste ausgebildet, welche in entsprechende Ausnehmungen an dem
Rahmenholm 14 - 17 eingesetzt ist. Zusätzlich oder alternativ kann auch noch eine
zweite Metallleiste 40 in Form eines U-Profils den Rand der Glasscheibe 20 umgreifend
vorgesehen sein.
[0039] In Fig. 10 ist eine Ausführung des vierseitigen Türblattrahmens 9 gezeigt, bei der
der untere horizontale Rahmenholm 17 in Rauchschutz- und/oder Schallschutzausführung
mit einer Bodendichtung 42 versehen ist. In diesem Fall ist der untere horizontale
Rahmenholm 17 etwas breiter ausgeführt und in dem Beispiel in etwa von seiner Breite
her vergleichbar mit der Breite des jeweiligen Zargenstabes 11 - 13.
[0040] In Fig. 11 ist eine Rauchschutz- und/oder Schallschutzausführung bei dem dreiseitigen
Türblattrahmen 9 dargestellt. In diesem Fall ist ein S-förmiges Metallprofil 44 am
unteren Glasscheibenrand befestigt, so dass die Bodendichtung 42 auch bei dem dreiseitigen
Türblattrahmen 9 einsetzbar ist.
[0041] Fig. 12 zeigt den dreiseitigen Türblattrahmen 9 mit einem wahlweisen einfachen Abschluss
mittels eines metallenen U-Profil 45 zum Schutz der unteren Glaskante.
[0042] Fig. 13 zeigt einen Horizontalschnitt durch die beiden zweiflügeligen Glasrahmentüren
1, 2. Abweichend von der Darstellung in Fig. 13 kann in dem Türspalt zwischen Standflügel
5 und Gangflügel 6 ebenfalls die an den bandseitigen vertikalen Rändern gezeigten
Kombinationen von Brandschutzeinleimern 30 vorhanden sein. Der Brandschutzeinleimer
30 kann einseitig oder beidseitig vorhanden sein. Im Standflügel 5 ist noch eine Treibriegelführung
46 dargestellt. Im Gangflügel 6 ist gestrichelt eine Schlosstasche 48 dargestellt.
Die Schlosstasche 48 ist durch ein auf den vertikalen Rahmenholm 14 auf der der Glasscheibe
20 zugewandten Seite aufgesetztes Schlossgehäuse aus Holzwerkstoff gebildet. Bei der
Herstellung wird dabei so vorgegangen, dass der Rahmenholm und das Schlossgehäuse
zunächst aus dem vollen Massivholz miteinander verleimt werden und anschließend von
der Schmalseite aus eine Schlosstasche eingefräst wird.
[0043] Aufgrund der Befestigung des Türblattrahmens 8, 9 mittels Verklebung mit dem Glasscheibenrand
tragen die L-profilförmige Rahmenholme zu einer Versteifung gegenüber auf die Glasscheibe
wirkenden Querkräften bei. Die in vertikaler Richtung und damit in Richtung der Ebene
der Glasscheibe 20 wirkenden Gewichtskräfte können auch durch die Glasscheibe mit
aufgenommen werden und durch die großflächige und umgreifende Verbindung mit dem Türblattrahmen
auf diesen übertragen werden. Auf diese Weise kann man den Türblattrahmen insgesamt
sehr schmal ausbilden. Der Türblattrahmen kann so - muss aber nicht - auch weniger
als 40 mm breit - gemessen entlang der Türebene - ausgebildet werden. Beispielsweise
beträgt die Breite B
T2 des Schenkel 27 weniger als etwa 30 mm. Die Breite B
T2 Schenkels 27 beträgt in einer Ausführungsform beispielsweise nur etwa 15 mm (±10%).
Auch die Dicke B
T1 des Steges 25 kann sehr schmal, beispielsweise weniger als etwa 30 mm ausgebildet
sein. In einem Ausführungsbeispiel ist die Dicke B
T1 ungefähr gleich der Breite B
T2 des Schenkels 27. Beispielsweise beträgt die Dicke B
T1 Steges 25 in einer Ausführungsform nur etwa 15 mm (±10%). Bei der genannten Ausführungsform
ergäbe dies eine sichtbare Breite B
T3 von nur etwa 30 mm. Abweichungen von den hier lediglich rein beispielhaft genannten
Werten sind selbstverständlich möglich.
[0044] Das vorgesagte gilt auch für die fünfte bis achte Ausführungsform, bei der die beiden
vertikalen Rahmenholme 14 und 15 genauso wie bei der ersten und vierten Ausführungsform
ausgeführt sind. Bei dieser fünften bis achten Ausführungsform ist lediglich aus optischen
Gründen eine größere Friesbreite, also eine größere Rahmenholmbreite durch Vergrößerung
der Dicke des Steges der L-förmigen Rahmenholme vorgesehen.
[0045] So geringe Rahmenholmdicken werden insbesondere durch die folgende Verfahrensweise
bei der Herstellung der Glasrahmentürblätter erreicht:
[0046] Die Ausbildung der Rahmenholme und Verklebung mit der Glasscheibe erfolgt derart,
dass in der Praxis bei Verbiegung des Glasrahmentürblattes mit eingesetzter und verbundener
Scheibe die maximale Biegespannung (Zugfestigkeit) in der Glasscheibe höchstens 30
N/mm
2, vorzugsweise höchstens 18 N/mm
2 und am meisten bevorzugt höchstens 10 N/mm
2 beträgt. Damit können dann Glasscheiben mit einer maximalen Biegespannung oder Zugfestigkeit
von 45 N/mm
2 verwendet werden. Hierzu wird das Glasrahmentürblatt mit einer definierten Kraft
ausgebogen und die Auslenkung am Glas gemessen. Über Kennwerte der jeweils eingesetzten
Scheiben lässt sich dann die Biegespannung in der Scheibe berechnen. Ohne vorliegende
Kennwerte erfolgt die Berechnung nach der Methode der finiten Elementen. Liegt der
so ermittelte maximale Biegespannungswert oberhalb der genannten Werte oder, bei spezielleren
Scheiben, die größere mechanische Spannungen aushalten, oberhalb von etwa 2/3 bis
4/5 der maximal zulässigen Biegespannung, dann wird die Holzrahmenkonstruktion durch
dickere Rahmenmaterialien oder wahlweise Verstärkungsleisten oder eine stärkere und/oder
großflächigere Verklebung verstärkt. Liegt der ermittelte maximale Biegespannungswert
weit unterhalb der oben genannten Werte, zum Beispiel weniger als etwa 1/5 oder %
der maximalen Bruchspannung, dann kann der Rahmenholm schlanker ausgeführt werden,
um eine größere sichtbare Glasfläche zu erhalten. Spezielle gehärtete Gläser, wie
TVG, ESG oder VSG sind für weitaus höhere maximale Biegespannungen oder Zugfestigkeiten
geeignet. Wird eine Spezialscheibe, wie zum Beispiel eine Brandschutzscheibe aus oder
mit solchen Gläsern gebildet, können unter Verwendung der Tragfähigkeit des Glases
schmalere Rahmenholme realisiert werden.
[0047] Bei der Konstruktion und dem Aufbau der hier beschriebenen Glasrahmentürblätter wird
die maximale Dicke der Holz-Rahmenholme an die maximale Biegespannung der benutzten
Scheibe angepasst und so minimiert. Versuche haben gezeigt, dass hier bei einer Vielzahl
einsetzbarer unterschiedlicher Scheiben eine erstaunlich geringe Rahmenholmdicke vorgesehen
werden kann, und dies auch bei Verwirklichung einer Brandschutz- oder Rauchschutzfunktion.
[0048] In Fig. 15 ist noch die Befestigung des Türbandes 18 zwischen dem Türblatt 7 und
der Zarge 10 dargestellt. Eine Bandebefestigungseinrichtung 50 zum Befestigen eines
türblattseitigen Bandlappens 52 weist mehrere Gewindemuffen 53 auf, die in quer durch
den Steg 26 greifende mit geringerem Durchmesser gefertigte Bohrungen eingetrieben
sind, so dass sie sich mit einer geriffelten oder mit Rippen versehenen Außenfläche
in dem Holz festkrallen. In diese Gewindemuffen sind entsprechend der geringen Dicke
des Steges 24 kurz bemessene Senkkopfschrauben 56 eingedreht, die die türblattseitigen
Bandlappen 52 flächenbündig in einer entsprechenden Ausfräsung auf der der Glasscheibe
entgegengesetzten Seite des vertikalen Rahmenholms 14, 15 befestigen.
[0049] An der Zarge 10 ist an dem freien Ende des Steges 24 in eine passende Ausfräsung
eine Bandaufnahmetasche 54 aufgenommen, in welcher der zargenseitige Bandlappen 55
befestigt ist. Hier wird ein Großteil der Dicke des ebenfalls möglichst schmal ausgebildeten
zargenseitigen Steges 24 durch die Bandaufnahmetasche 54 besetzt.
[0050] Die Dicke D
Z1 des zargenseitigen Steges 24 entspricht in dem gezeigten Ausführungsbeispiel in etwa
der sichtbaren Breite B
T3 des Türblattrahmens 8. Insbesondere ist der zargenseitige Schenkel 25 so breit bemessen,
dass er den gesamten Türblattrahmen 8 bei geschlossener Glasrahmentür 1-4 überdeckt.
Beispielhafte Werte für die Dicke D
Z1 des Steges 24 und die Gesamtdicke D
Z2 des Zargenstabes 11-13 liegen in Bereichen zwischen etwa 50 bis 100 mm.
Bezugszeichenliste:
[0051]
- 1
- Glasrahmentür
- 2
- Glasrahmentür
- 3
- Glasrahmentür
- 4
- Glasrahmentür
- 5
- Standflügel
- 6
- Gangflügel
- 7
- Türblatt
- 8
- vierseitiger Türblattrahmen
- 9
- dreiseitiger Türblattrahmen
- 10
- Zarge
- 11
- erster vertikaler Zargenstab
- 12
- zweiter vertikaler Zargenstab
- 13
- horizontaler Zargenstab
- 14
- erster vertikaler Rahmenholm
- 15
- zweiter vertikaler Rahmenholm
- 16
- oberer horizontaler Rahmenholm
- 17
- unterer horizontaler Rahmenholm
- 18
- Türbänder
- 20
- Glasscheibe
- 21
- Brandschutzscheibe
- 22
- Einzelscheiben
- 24
- Steg (Zarge)
- 25
- Schenkel (Zarge)
- 26
- Steg (Türblatt)
- 27
- Schenkel (Türblatt)
- 30
- Brandschutzeinleimer
- 31
- Brandaufschäumer
- 32
- Deckschicht
- 33
- Hinterklotzungen
- 34
- Glasleiste
- 36
- Dichtungsmaterial mit Klebefunktion oder Kleber
- 38
- Metallleiste
- 40
- U-Profil
- 42
- Bodendichtung
- 44
- S-förmiges Metallprofil
- 45
- U-Profil
- 46
- Treibriegelführung
- 48
- Schlosstasche
- 50
- Bandbefestigungseinrichtung
- 52
- türblattseitiger Bandlappen
- 53
- Gewindemuffe
- 54
- Bandaufnahmetasche
- 55
- zargenseitiger Bandlappen
- 56
- Senkkopfschrauben
- 101
- Glasrahmentür
- 102
- Glasrahmentür
- 103
- Glasrahmentür
- 104
- Glasrahmentür
1. Glasrahmen-Türblatt (7) für eine Funktionstür (1 - 4, 101 - 104), insbesondere eine
Feuerschutztür, eine Rauchschutztür und/oder eine Schallschutztür, mit einem Türblattrahmen
(8, 9) aus Rahmenholmen (14-17) auf der Basis von Holzwerkstoffen und mit einer in
dem Türblattrahmen (8, 9) aufgenommenen Glasscheibe (20, 21), wobei an dem Türblattrahmen
(8, 9) Türbänder (18) zur Einleitung der Gewichtskraft des Türblattes (7) in eine
Zarge (10) anzuordnen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rahmenholme (14-17) an der Glasscheibe (20, 21) so befestigt sind, dass die Glasscheibe
(20, 21) als mittragendes Element dient.
2. Glasrahmen-Türblatt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rahmenholme (14-17) jeweils fest mit dem Glasscheibenrand verklebt sind.
3. Glasrahmen-Türblatt nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verklebung auf der gesamten Länge des Glasscheibenrandes vorhanden ist
4. Glasrahmen-Türblatt nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verklebung zusätzlich an durch den Rahmenholm (14, 17) und/oder eine Glasleiste
(34) desselben überdeckten Randbereichen der Breitseiten der Glasscheibe (20, 21)
erfolgt.
5. Glasrahmen-Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glasscheibe (20, 21) aus einer Mehrzahl von Einzelscheiben (22) gebildet ist,
die durch Abstandshalter fest miteinander fixiert sind und/oder die verschiedene Dicken
aufweisen und/oder die gehärtet sind und/oder die aus Einscheibensicherheitsglas oder
Verbundscheibensicherheitsglas gebildet sind.
6. Glasrahmen-Türblatt nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Hohlraum zwischen den Einzelscheiben entsprechend der Funktion des Türblattes
(7) befüllt ist.
7. Glasrahmen-Türblatt nach Anspruch 6 in einer Ausbildung als Brandschutztür,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hohlraum mit Brandschutzgel gefüllt ist.
8. Glasrahmen-Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle oder einige oder wenigstens einer der Rahmenholme (14-17) ein L-Profil mit einem
Steg (26) und einem davon abragenden Schenkel (27) aufweisen.
9. Glasrahmen-Türblatt nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem dem Schenkel (27) gegenüberliegenden Ende des L-Profils eine Glasleiste (34)
angeordnet ist.
10. Glasrahmen-Türblatt nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glasleiste (34) in Form und Abmaßen an den Schenkel (27) angepasst ist, so dass
der mit Glasleiste (34) versehene Rahmenholm (14-17) insgesamt eine U-Profilform aufweist.
11. Glasrahmen-Türblatt nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein türblattseitiger Bandlappen (52) eines Türbandes (18) an dem Steg (26) eines
vertikalen Rahmenholmes (14) auf dessen der Glasscheibe (20) abgewandten Seite mittels
einer Bandbefestigungseinrichtung (50) befestigt ist.
12. Glasrahmen-Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein türblattseitiger Bandlappen (52) eines Türbandes (18) an der der Glasscheibe
(20) abgewandten Seite eines vertikalen Rahmenholmes (14) mittels einer Bandbefestigungseinrichtung
(50) befestigt ist.
13. Glasrahmen-Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der türblattseitige Bandlappen (52) in einer passenden Ausnehmung flächenbündig mit
der der Glasscheibe (20) abgewandten Seite aufgenommen ist.
14. Glasrahmen-Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigungseinrichtung (50) wenigstens eine Gewindemuffe (53) umfasst, die von
der der Glasscheibe (20) zugewandten Seite des Rahmenholmes (14) her in eine Öffnung
klemmend eingeschlagen ist, und wenigstens eine Schraube, vorzugsweise eine Senkkopfschraube
(56), die von der der Glassscheibe (20) abgewandten Seite her in die Gewindemuffe
(53) zur Befestigung des Türbandes (18) eingeschraubt ist.
15. Glasrahmen-Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei seitliche vertikale Rahmenholme (14, 15) und ein oberer horizontaler Rahmenholm
(16) vorgesehen sind und dass an der Unterseite des Glasrahmen-Türblattes kein Rahmenholm
vorhanden ist.
16. Glasrahmen-Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Türblattrahmen (8) insgesamt vier Rahmenholme (14-17) aufweist, die die Glasscheibe
(20) allseitig umrahmen.
17. Glasrahmen-Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Türblattrahmen (8) derart ausgebildet und mit der Glasscheibe (20) verbunden
ist, dass bei Ausbiegung der Gesamtkonstruktion unter den auf Türblätter in der Praxis
einwirkenden Lasten eine maximale Biegespannung in der Glasscheibe von 30 N/mm2, vorzugsweise 18 N/mm2, weiter bevorzugt 10 N/mm2 nicht überschritten wird.
18. Glasrahmen-Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Türblattrahmen (8) derart ausgebildet und mit der Glasscheibe (20) verbunden
ist, dass bei Ausbiegung der Gesamtkonstruktion unter den bei Brandversuchen auftretenden
Kräften eine maximale Spannung von ca. ½ bis ¼ der maximal für die verwendete Glasscheibe
zulässigen Zugfestigkeit nicht überschritten wird.
19. Glasrahmen-Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Glasscheibe (20) und einem Rahmenholm (14-17) wenigstens eine Verstärkungsleiste
(38, 40) aus gegenüber Holzwerkstoffen steiferem Nichtholzmaterial, insbesondere aus
feuerbeständigem Material wie Metall vorgesehen ist.
20. Glasrahmen-Türblatt nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der der Glasscheibe (20) zugewandten Seite des Rahmenholmes (14-17) eine zur Verstärkung
profilierte Metallleiste (38) befestigt ist.
21. Glasrahmen-Türblatt nach einem der Ansprüche 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Glasscheibe (20) ein den Scheibenrand umfassendes Metallprofil (40) vorgesehen
ist.
22. Glasrahmen-Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der der Glasscheibe (20) abgewandten Seite eines Rahmenholmes (14-17) ein Brandschutzeinleimer
(30) mit einem Streifen aus im Brandfall aufschäumenden Material (31) und einer in
der Optik an den Rahmenholm angepassten Deckschicht (32) befestigt ist.
23. Glasrahmen-Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rahmenholme (14-17) aus Massivholz, aus lamelliertem Holz und/oder keilgezinktem
Holz gebildet sind.
24. Glasrahmen-Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder der Rahmenholme (14-17) von einer breitflächigen Sichtseite gesehen eine Gesamtbreite
von höchstens 50 bis 40 mm haben.
25. Glasrahmentür (1-4) mit einer Zarge (10) und wenigstens einem Glasrahmen-Türblatt
(7) nach einem der voranstehenden Ansprüche.
26. Glasrahmentür nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Schließzustand der Tür (1-4) die Zarge (10) auf der Gegenbandseite wenigstens
einen der Rahmenholme (14-17) vollständig überdeckt.
27. Glasrahmentür nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zarge (10) Zargenstäbe (11-13) auf der Basis von Holzwerkstoffen hat.
28. Glasrahmentür nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zargenstäbe (11-13) aus Massivholz, aus lamelliertem Holz und/oder keilgezinktem
Holz gebildet sind.
29. Glasrahmentür nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zarge (10) wenigstens einen L-profilförmigen Zargenstab (11-13) mit einem Steg
(24) und einem Schenkel (25) hat.
30. Glasrahmentür nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schenkel (25) des Zargenstabes (11-13) den unmittelbar benachbarten Rahmenholm
(14-17) des Glasrahmen-Türblattes (7) überdeckt.
31. Glasrahmentür nach einem der Ansprüche 29 oder 30,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem schenkelfreien Ende des Zargenstab-Steges (24) auf der Bandseite eine Bandaufnahmetasche
(54) zur befestigenden Aufnahme eines zargenseitigen Bandlappens (55) eines Türbandes
(18) vorgesehen ist.
32. Glasrahmentür nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der dem Türblatt (7) zugewandten Schmalseite eines Zargenstabes (11-13) ein Brandschutzeinleimer
(30) mit einem Streifen aus im Brandfall aufschäumenden Material (31) und einer in
der Optik an den Zargenstab angepassten Deckschicht (32) befestigt ist.
33. Verfahren zur Herstellung eines Glasrahmen-Türblattes bzw. einer Glasrahmentür nach
einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Biegeversuch durch Verbiegung eines zusammengesetzten Probe-Türblattes die maximale
Biegespannung der Glasscheibe unter normalen Belastungen ermittelt wird und die Dicke
des Türblattrahmens derart gering ausgewählt wird, dass im Biegeversuch Biegespannungen
von 8 bis 30 N/mm2 erreicht werden.