[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Scharnierbeschlag für Fensterläden nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Fensterläden werden herkömmlicherweise für die zeitweise, flächige Abdeckung von
Fenstern und Türen eingesetzt. Früher waren diese vornehmlich aus Holz gefertigt,
während sie heute zunehmend auch aus Metall oder anderen Werkstoffen bestehen. Sie
weisen in der Regel ein kastenförmiges, geschlossenes Randprofil auf, welches Innen
mittels einander überlappenden, schräg ausgerichteten Lamellen versehen ist.
[0003] Die Fensterläden werden üblicherweise mittels zwei an einem Seitenpfosten befestigten
Scharnierelementen mit Hülsen am abzudeckenden Fenster resp. Türrahmen drehbar befestigt,
welche ihrerseits Scharnierelemente mit Zapfen besitzen. Die Scharnierelemente mit
Zapfen sind in der Regel nicht einstellbar, so dass die an den Jalousien anzubringenden
Scharnierelemente mit Hülsen entsprechend der gewünschten Position der Jalousien genau
positioniert und ggf. justiert werden müssen.
[0004] Aus der FR-A-2 661 939 ist nun ein mehrteiliges Scharnier für Fensterläden bekannt,
bei welchem das Scharnierelement mit Zapfen quer zur Zapfenachse verschiebbar ausgebildet
ist. Die Befestigung des Scharniers erfolgt dabei über eine Mehrzahl von Schrauben,
wobei diese von der Aussenseite des Fensterladens her betätigt werden.
[0005] Weiter sind mehrteilige Scharnierbeschläge bekannt, bei welchen der Scharnierteil
mit der Hülse über einen Keil in einer an seinem Grundkörper ausgebildeten Nute verschoben
werden kann und in der gewünschten Position fixiert werden kann. Eine andere bekannte
Methode besteht darin, dass die Befestigungslöcher für den Scharnierbeschlag grösser
ausgebildet sind als die Befestigungsbolzen resp. Befestigungsschrauben, und damit
ein Verschieben des Beschlages in gewissen Grenzen erlaubt, wie dies beispielsweise
aus der DE 296 19 955 ersichtlich ist.
[0006] Aus der EP 1 328 784 ist ein Beschlag für Aluminium-Fensterladen bekannt, welcher
eine am Fensterladen fixierbare, zweiteilige Befestigungsplatte aufweist, welche mit
Haltenasen ausgebildet ist, die entsprechend am Pfosten des Fensterladens ausgebildete
Abschnitte hintergreifen. Die Befestigungsplatte wird mittels einer von der Aussenseite
die Befestigungsplatte durchgreifenden Schraube gegen den Pfosten des Fensterladens
verspannt und damit dort fixiert. Der Beschlag weist weiter ein gegenüber der Befestigungsplatt
seitlich verschiebbares und darin geführtes Scharnierteil auf.
[0007] Allen diesen bekannten Lösungen ist gemeinsam, dass die Befestigungsmittel des Scharnierbeschlages
am Fensterladen von derselben Seite wie der Scharnierbeschlag selbst betätigt resp.
bedient werden müssen. Wenn nun bestehende Fensterläden ersetzt werden sollen oder
ein bestehendes Gebäude neu damit ausgerüstet werden soll, muss entweder speziell
für diese Arbeiten ein Gerüst angebracht werden oder die Bedienung der nur von Aussen
zugänglichen Befestigungsmittel und Anpassung der Jalousien muss vom Gebäudeinnern
her durch die Fenster- resp. Türöffnungen erfolgen.
[0008] Aus der EP 1 001 124 ist nun ein mehrteiliger Scharnierbeschlag bekannt, bei welchem
ein vertikal in einer Ausnehmung des Pfostens des Fensterladens verschiebbarer Klemmkörper
mit einem an der Aussenseite des Fensterladens angeordneten Scharnierband verbunden
werden kann. Dabei kann das Scharnierband mittels zweier am Klemmkörper angeordneter
Zapfen horizontal gegenüber dem Klemmkörper verschoben werden. Die Verbindung zwischen
dem Klemmkörper und dem Scharnierband erfolgt über ein einziges Verbindungsmittel,
welches von Aussen durch einen Kanal im Klemmkörper geführt und von der Innenseite
her festgezogen wird. Damit wird zwar eine Befestigung des Beschlages von Innen her
ermöglicht, allerdings müssen hierfür spezielle, passgenaue Aussparungen in den Pfosten
der Fensterläden angebracht und ausgebildet werden.
[0009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand nun darin, einen Scharnierbeschlag
zur Bedienung von der Innenseite von Fensterläden zu finden, welcher unter Beibehaltung
der Verschiebbarkeit des Scharnierbandes ohne passgenaue Ausnehmungen am Fensterladen
eingesetzt werden kann.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch
1 gelöst. Weitere bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Merkmalen der
Ansprüche 2 bis 12.
[0011] Beim erfindungsgemässen Scharnierbeschlag für Fensterläden mit einem Scharnierband
zur schwenkbaren Verbindung mit einem Gegenbeschlag, wobei das Scharnierband auf der
Aussenseite des Fensterladens anzuordnen ist, und einem Führungskörper für das Scharnierband,
in welchem das Scharnierband verschiebbar geführt ist, ist weiter mindestens ein Verbindungsmittel
vorhanden, welches einerseits mit der Innenseite des Führungskörpers verbindbar ist
und andererseits gegen einen von der Innenseite des Fensterladens her zugänglichen
Klemmbereich des Fensterladens in Anschlag bringbar ist. Dabei weist das Scharnierband
eine Ausnehmung zur Durchführung des Verbindungsmittels auf. Damit kann vorteilhaft
der Scharnierbeschlag von der Innenseite des Fensterladens her bedient, d.h. insbesondere
befestigt und in seiner Position fixiert werden, wobei eine Einstellung der Position
des Scharnierbeschlages in Bezug auf den Fensterladen zur Ausrichtung des Fensterladens
an die Fensteröffnung sehr einfach erfolgen kann. Der Schwenkbeschlag kann vormontiert
werden, indem das Verbindungsmittel lose eingesetzt und noch nicht festgezogen wird.
Danach kann der Schwenkbeschlag in sein am Gebäude befestigen Gegenbeschlag eingesetzt
werden und der Fensterladen einfach in die gewünschte Position verschoben werden.
Die Fixierung in dieser Position erfolgt anschliessend durch Festziehen des Verbindungsmittels
von der Innenseite des Fensterladens her. Damit kann Vorteilhaft die Montage und Justierung
des Fensterladens gleichzeitig und von der Gebäudeinnenseite her erfolgen, womit die
Benutzung resp. Einrichtung von Aussen am Gebäude anzuordnenden Gerüsten wegfallen
kann. Ein weiterer Vorteil besteht im einfachen Aufbau des Schwenkbeschlages, der
nur eine kleine Anzahl von einzelnen Teilen aufweist und damit auch kostengünstig
produziert und angeboten werden kann.
[0012] Der Klemmbereich wird durch einen Teil des Pfostens des Fensterladens gebildet, welcher
eine Ausnehmung resp. Öffnung zur Durchführung des Verbindungsmittels aufweist. Dabei
kann der Klemmbereich entweder vollständig auf der Innenseite des Fensterladens ausgebildet
sein, in einem von der Innenseite des Fensterladens her im Pfosten ausgebildeten Nut
oder durch die Innenfläche eines als Pfosten dienenden Hohlprofils. So weisen beispielsweise
Metallfensterläden Hohlprofile beispielsweise aus Aluminium als Pfosten für den Rand
des Fensterladens auf.
[0013] Vorzugsweise ist der Führungskörper als einteiliges Element aufgebaut und weist einen
U-förmigen oder trapezförmigen Querschnitt auf. Dabei ist am Führungskörper mindestens
eine gegen das Scharnierband gerichtete Klemmfläche ausgebildet, deren lichte Höhe
gegenüber der Auflagefläche des Führungskörpers kleiner ist als die Dicke des Scharnierbandes.
Diese Auflageflächen sind vorzugsweise durch die seitlichen, oberen Öffnungskanten
des Führungskörpers gebildet. Damit dient der einzige Führungskörper gleichzeitig
dem Befestigen und Justieren des Scharnierbeschlages, ohne dass weitere Teile notwendig
wären.
[0014] Vorzugsweise ist das Verbindungsmittel als Schraube ausgebildet und es ist an der
Innenseite des Führungskörpers eine Gewindebohrung ausgebildet, in welche die Schraube
einschraubbar ist. Damit kann als Verbindungselement eine standardmässig erhältliche
Schraube eingesetzt werden. Die Gewindebohrung kann entweder als Sackloch oder als
durchgehende Bohrung ausgebildet sein.
[0015] Vorzugsweise ist zusätzlich zur Schraube eine Unterlagsscheibe vorgesehen, welche
zwischen dem Schraubenkopf und dem Klemmbereich des Fensterladens angeordnet ist.
Damit kann eine optimale Kraftübertragung zwischen dem Schrauben kopf und dem Klemmbereich
des Fensterladens erfolgen und eine gute Klemmwirkung erreicht werden, ohne dass das
Festziehen der Schraube zu Deformationen im Bereich des Klemmbereiches führt.
[0016] Vorzugsweise ist das Verbindungsmittel als mit der Innenseite des Führungskörpers
verbundener und von diesem rechtwinklig abstehender Zapfen ausgebildet, wobei mindestens
an dessen freiem Ende ein Gewinde ausgebildet ist. Weiter ist mindestens eine Gewindemutter
vorhanden, welche über das Gewinde aufgeschraubt und gegen den Klemmbereich des Fensterladens
in Anschlag gebracht werden kann. Damit wird die Klemmverbindung durch Anziehen der
Mutter von der Innenseite des Fensterladens her realisiert.
[0017] Weiter vorzugsweise ist im Klemmbereich des Fensterladens ein vertikaler Schlitz
ausgebildet, dessen Breite der Breite resp. dem Durchmesser des Verbindungskörpers
entspricht. Damit wird eine stufenlose vertikale Verschiebbarkeit des Verbindungskörpers
und damit des gesamten Schwenkbeschlages in Bezug auf den Fensterladen erreicht. Der
Schlitz kann entweder durch den gesamten Fensterladen, in der Regel durch den Pfosten
des Fensterladens hindurch ausgebildet sein, oder nur an der Aussenfläche eines als
Pfosten für den Fensterladen ausgebildeten Hohlprofils. Im letzteren Fall muss auch
an der Innenfläche des Hohlprofils ein weiterer Schlitz resp. Öffnung ausgebildet
sein, um den Zugang zum Verbindungsmittel von der Innenseite des Fensterladens her
zu gewährleisten.
[0018] Vorzugsweise ist die Ausnehmung des Scharnierbandes als horizontaler Schlitz ausgebildet,
dessen Höhe der Breite resp. dem Durchmesser des Verbindungskörpers entspricht. Damit
wird eine horizontale Verschiebbarkeit des Scharnierbandes auch in eingebautem, aber
noch nicht festgezogenen Zustand des Scharnierbandes erreicht. Vorteilhaft weist dieser
Schlitz eine definierte Breite auf, damit das Scharnierband vor dem Festziehen nicht
aus dem Führungskörper herausgezogen werden kann. Alternativ kann der Schlitz aber
auch zur Fensterladenfläche hin offen ausgebildet sein.
[0019] Vorzugsweise weist der Führungskörper auf seiner zum Klemmbereich des Fensterladens
gerichteten Unterseite eine offene Nut auf, deren lichte Breite der Breite des Scharnierbandes
entspricht und deren Tiefe kleiner ist als die Dicke des Scharnierbandes ist. Damit
wird erreicht, dass das Scharnierband parallel zur Nut verschiebbar ist und beim Anpressen
des Führungskörpers an den Klemmbereich des Fensterladens durch den Führungskörper
verklemmt wird. Damit bildet der Führungskörper eine Führung zur horizontalen Verschiebung
des Scharnierbandes in Bezug auf den Führungskörper. Über die seitlichen Partien neben
der Nut stützt sich dabei der Führungskörper auf die Aussenseite des Fensterladens
ab und überträgt damit die Anpresskraft des Verbindungsmittels optimal auf die Aussenseite
des Fensterladens, ohne diese dabei zu verletzen. Die Aussenseite des Führungskörpers
kann entsprechend ästhetischen Gesichtspunkten eine gerade oder gerundete Oberfläche
aufweisen, während die Innenseite einen rechteckförmigen Querschnitt zur Aufnahme
des Scharnierbandes aufweist.
[0020] Vorzugsweise weist der Führungskörper mindestens zwei von seiner Unterseite in Richtung
des Fensterladens vorstehende, parallel zueinander angeordnete Nasen resp. Profile
auf. Diese Nasen resp. Profile können sich entweder an den Seitenkanten der Pfosten
des Fensterladens anschmiegen und damit ein Verdrehen des Führungskörpers in Bezug
auf den Pfosten resp. den Fensterladen verhindern, wobei eine vertikale Verschiebbarkeit
des Führungskörpers in Bezug auf den Posten resp. den Fensterladen erhalten bleibt.
Die Nasen resp. Profile können auch in entsprechend ausgebildete Nuten resp. Nutprofile
des Fensterladens resp. des Pfostens eingreifen.
[0021] Vorzugsweise sind dabei die Profile über die ganze Länge der beiden Seitenkanten
des Führungskörpers ausgebildet. Damit reicht bereits eine nur sehr geringe Tiefe
dieser Profile um eine Verdrehen des Führungskörpers zuverlässig zu verhindern. Weiter
sind die Profile vorzugsweise auf der Innenseite als Kehlprofil mit rundem Radius
ausgebildet. Damit kann der Führungskörper beispielsweise einen im Wesentlichen einen
rechteckigen Querschnitt mit abgerundeten Ecken aufweisenden Pfosten eines Fensterladens
optimal umschmiegen, ohne dass eine von Innen als störend empfundener Überhand des
Schwenkprofils sichtbar ist.
[0022] Vorzugsweise sind die Nasen im Bereich des Verbindungsmittels am Führungskörper angeordnet
und im Scharnierband sind Ausnehmungen, vorzugsweise in Form von Längsschlitzen, ausgebildet,
durch welche die Nasen hindurchgeführt sind. Damit bleibt die Auflagefläche im Randbereich
des Führungskörpers frei von nach Aussen abstehenden Elementen und kann für praktisch
beliebige Dimensionen aufweisenden Pfosten von Fensterläden eingesetzt werden. Die
vertikale Führung des Führungskörpers wird innenliegend im verdeckten Bereich durch
die Nasen gewährleistet.
[0023] Vorteilhaft weisen die Nasen im Wesentlich senkrecht zum Führungskörper stehende
Flanken auf und entsprechen in der Breite der lichten Weite resp. Breite einer im
Klemmbereich des Fensterladens ausgebildeten Öffnung. Damit wird eine einfache und
zuverlässige vertikale Führung des Führungskörpers gewährleistet.
[0024] Vorzugsweise sind zwei parallel zueinander angeordnete Verbindungsmittel vorhanden.
Damit können insbesondere auch grosse und/oder schwere Fensterläden mit einem erfindungsgemässen
Schwenkbeschlag ausgestattet werden, bei welchem die Fixierung resp. das Anziehen
des Schwenkbeschlages mit nur einem einzigen Verbindungsmittel allenfalls zu schwach
sein könnte. Um dennoch eine einfache und zuverlässige Verschiebbarkeit des Schwenkbeschlages
gegenüber dem Fensterladen zu gewährleisten, werden vorteilhaft entweder zwei parallel
zueinander angeordnete Schlitze im Pfosten des Fensterladens ausgebildet oder zwei
parallel zueinander angeordnete Schlitze im Scharnierband angeordnet.
[0025] Weiter wird erfindungsgemäss die Verwendung eines erfindungsgemässen Scharnierbelages
zur Befestigung von Holz- oder Metallfensterläden vorgeschlagen.
[0026] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachstehend anhand von Zeichnungen
noch näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die Ansicht von herkömmlichen Fensterläden an einer Gebäudefassade;
Fig. 2 die schematisch Ansicht eines erfindungsgemässen Scharnierbeschlages;
Fig. 3 den Querschnitt durch einen Fensterladen mit erfindungsgemässen Scharnierbeschlag;
Fig. 4 den Querschnitt durch einen Fensterladen mit einem alternativ ausgebildeten
Scharnierbeschlag;
Fig. 5 die seitliche Ansicht eines weiteren, erfindungsgemässen Scharnierbeschlages
montiert an einem Fensterladen;
Fig. 6 die Vorderansicht des Scharnierbeschlages nach Figur 5;
Fig. 7 den Querschnitt entsprechend Figur 3 mit einer weiteren, alternativen Ausführungsform
eines erfindungsgemässen Scharnierbeschlages;
Fig. 8 den Querschnitt entsprechend Figur 3 mit einer weiteren, alternativen Ausführungsform
eines erfindungsgemässen Scharnierbeschlages; und
Fig. 9 die schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Scharnierbeschlages.
[0027] Figur 1 zeigt die Ansicht einer Gebäudefassade mit einem Fensterausschnitt 1, an
welchem zwei Fensterläden 2 angebracht sind. Die Fensterläden 2 sind über Scharnierbeschläge
3 mit dem Fensterausschnittrahmen resp. der Fassade verbunden. Herkömmlicherweise
werden hierfür einfache, zweiteilige Schwenkbeschläge verwendet, welche über eine
Zapfen - Buchsen - Verbindung schwenkbar miteinander verbunden sind. Die Beschläge
sind dabei beispielsweise mittels Schrauben mit der Jalousie resp. dem Mauerwerk verbunden.
[0028] Figur 2 zeigt die schematische Ansicht der einzelnen Teile eines erfindungsgemässen
Scharnierbeschlages 3 mit dem Scharnierband 4, dem Führungskörper 5 sowie einer Schraube
6. Das Scharnierband 4 weist an seinem einen Ende eine zylindrische Büchse 4' auf,
welche auf einen Zapfen des nicht dargestellten Gegenbeschlage des Scharnierbeschlages
3 aufgesteckt wird.
[0029] Der Führungskörper 5 ist hier als im Wesentlichen U-förmiges Profil ausgebildet,
in dessen innerer Aussparung das Scharnierband 4 horizontal verschiebbar gelagert
ist. Der Führungskörper 5 wird mittels der Schraube 6 von der Innenseite des Fensterladens
2 her befestigt, die in eine an der Innenseite des Führungskörpers 5 ausgebildete
Gewindebohrung 8 eingeschraubt wird. Hierfür ist vorteilhaft am Pfosten 7 des Fensterladens
2 ein vertikal verlaufender Schlitz 10 ausgebildet.
[0030] Das Scharnierband 4 weist seinerseits einen horizontal verlaufenden Schlitz 11 auf,
durch welchen die Schraube 6 hindurchgeführt werden kann. Vorteilhaft wird die Schraube
6 zusammen mit einer Unterlagsscheibe 9 eingesetzt, welche gegen die Innenfläche um
den Schlitz 10 des Pfostens 7 als Klemmbereich 12 in klemmenden Kontakt gebracht wird,
wenn die Schraube 6 angezogen wird.
[0031] Vor dem Anziehen der Schraube 6 kann durch diese Ausbildung des Scharnierbeschlages
3 das Scharnierband 4 sowohl in horizontaler wie auch in vertikaler Richtung entsprechend
der Länge der beiden Schlitze 10 resp. 11 bewegt werden und damit die Lage des Fensterladens
2 in Bezug auf den Fensterausschnitt 1 justiert werden. Nach dem Anziehen der Schraube
6 wird die Lage des Scharnierbeschlages 3 resp. des Scharnierbandes 4 fixiert und
damit auch die Position des Fensterladens 2 in Bezug auf den Fensterausschnitt 1.
[0032] In Figur 3 ist der Querschnitt durch den Befestigungsbereich eines erfindungsgemässen
Scharnierbeschlages 3 nach Figur 2 dargestellt. Hier wird die Schraube 6 beispielsweise
ohne eine Unterlagsscheibe 9 eingesetzt.
[0033] Besonders gut ersichtlich ist hier die Ausbildung des Schlitzes 10 an der Aussenseite
eines als Hohlprofil ausgebildeten Pfostens 7 des Fensterladens 2. An der Innenseite
des Pfostens 7 ist eine weitere Öffnung 13 ausgebildet, um den Zugang von der Innenseite
des Fensterladens 2 her zur Schraube 6 resp. zu deren Kopf zu gewährleisten. Diese
Öffnung 13 ist grösser als der Aussendurchmesser des Kopfes der Schraube 6 ausgebildet,
damit diese durch diese Öffnung 13 in den Schlitz 10 eingesteckt werden kann. Diese
Öffnung 13 kann vorteilhaft nach der Montage des Scharnierbeschlages 3 und dem Anziehen
der Schraube 6 durch eine Abdeckung (nicht dargestellt) verschlossen werden.
[0034] Weiter sind aus dieser Figur auch die an den Seitenkanten des Führungskörpers 5 ausgebildeten,
gegen den Fensterladen 2 hin vorstehenden Profile 14 ersichtlich. Hier sind sie derart
ausgebildet, dass sie die Forderfront des Pfostens 7 umgreifen und damit ein seitliches,
horizontales Verschieben des Führungskörpers 5 verhindern. Eine vertikale Verschiebung
des Führungskörpers 5 ist dagegen vor dem Anziehen der Schraube 6 problemlos möglich,
zumindest innerhalb der Länge des Schlitzes 10.
[0035] In Figur 4 ist als Variante ein erfindungsgemässer Scharnierbeschlag 3 ebenfalls
im Querschnitt dargestellt. Hier wird zusätzlich eine Unterlagsscheibe 9 eingesetzt,
welche zwischen dem Kopf der Schraube 6 und dem Klemmbereich 12 des Pfostens 7 eingesetzt
wird. Diese Unterlagsscheibe 9 kann entweder rund ausgebildet sein oder eine andere
Form aufweisen.
[0036] In beiden Figuren 3 und 4 ist die Gewindebohrung 8 im Führungskörper 5 als Sackloch
ausgebildet und damit von Aussen nicht sichtbar. Selbstverständlich kann diese Gewindebohrung
8 auch als durchgehende Bohrung ausgebildet sein und damit von der Aussenseite des
Führungskörpers 5 her sichtbar.
[0037] In Figur 5 ist noch die Seitenansicht eines erfindungsgemässen Scharnierbeschlages
3 in montiertem Zustand an einem Pfosten 7 eines Fensterladens 2 dargestellt. Gut
ersichtlich ist hier das entlang der gesamten Höhe des Führungskörpers 5 ausgebildet
Profil 14, welches hier in eine offene seitliche Nut 15 des Pfostens 7 eingreift.
[0038] Der Führungskörper 5 weist hier an seiner Aussenseite eine trapezförmige Gestalt
auf und das U-förmige Innenprofil ist her seitlich als Schlitz 16 sichtbar.
[0039] In Figur 6 ist die Vorderansicht des Scharnierbeschlages nach Figur 5 dargestellt.
Hier ist beispielsweise die als durchgehende Bohrung ausgebildete Gewindebohrung 8
im Führungskörper 5 gut sichtbar.
[0040] Anstelle der von Innen her einzuschraubenden Schraube 6 kann natürlich auch eine
direkt am Führungskörper 5 angebrachte Gewindestange eingesetzt werden. Die Klemmwirkung
wird dann durch Verwendung einer Mutter, welche von der Innenseite des Fensterladens
2 her durch die Öffnung 13 eingebracht und über die Spitze der Gewindestange aufgeschraubt
wird, realisiert.
[0041] Auch können anstelle einer einzigen Schraube 6 auch zwei parallel zueinander angeordnete
Schrauben 6 als Verbindungsmittel eingesetzt werden. Dies ist insbesondere dann von
Vorteil, wenn der Fensterladen 2 ein hohes Gewicht hat und trotzdem eine zuverlässige
und haltbare Klemmverbindung erreicht werden soll.
[0042] Das Scharnierband 4 und der Führungskörper 5 sind vorteilhaft aus Aluminium gefertigt,
können aber auch aus einem anderen Metall oder ggf. Kunststoff gefertigt sein.
[0043] In Figur 7 ist weiter der Querschnitt durch einen erfindungsgemässen Scharnierbeschlag
3 entsprechend Figur 3 dargestellt, wobei hier der Führungskörper 5 lediglich auf
der linken Seite ein Profil 14 aufweist, welches sich um die Kante des Pfostens 7
schmiegt, während auf der rechten Seite die gegen den Pfosten weisende Kante 17 des
Führungskörpers 5 entweder gerade ausgebildet ist, oder lediglich eine leicht nach
Innen ausgebildete Rundung in Form einer Hohlkehle aufweist. Damit kommt die rechte
Kante 17 des Führungskörpers 5 bündig mit der entsprechenden Kante des Pfostens 7
zu liegen und ragt nicht in den freien Raum innerhalb des Fensterladens 2 ein. Durch
die Kombination von Profil 14 und Schraube 6 wird dennoch eine Führung geschaffen,
welche ein Verdrehen des Führungskörpers 5 verhindert und damit vorteilhaft lediglich
ein vertikales Verschieben des Führungskörpers 5 entlang des Pfostens 7 erlaubt.
[0044] In Figur 8 ist nochmals eine weitere, bevorzugte Variante eines Scharnierbeschlags
nach Figur 3 dargestellt. Dabei weist der Führungskörper 5 eine gerade, flächige Unterseite
ohne Profile 14 auf. Die Verdrehsicherheit wird hier durch eine nach vorne vorstehende
Nase 18 des Pfostens 7 erzielt, gegen welche die rechte Kante des Führungskörpers
5 in seitlichen Anschlag gelangt und damit nicht verdreht werden kann. Auch hier bleibt
die vertikale Verschiebbarkeit des Führungskörpers 5 resp. des Scharnierbeschlags
3 erhalten. Diese Nase 18 kann entweder nur lokal im Bereich des Scharnierbeschlags
3 am Pfosten 7 oder über seine ganze Höhe ausgebildet sein oder den gesamten Rahmen
des Fensterladens 2 umspannen.
[0045] In Figur 9 ist eine weitere Ausführungsvariante eines erfindungsgemässen Scharnierbeschlages
dargestellt. Der Führungskörper 5 weist hier einen trapezförmigen Querschnitt auf.
An der Unterseite des Führungskörpers 5 ist eine Nut 17 ausgebildet, in welcher das
Scharnierband 4 quer verschiebbar angeordnet wird.
[0046] Am Boden der Nut 17 ist eine Gewindebohrung 8 in einem nach Innen abstehenden Sockel
mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt angeordnet. Dieser Sockel greift vorteilhaft
in den Schlitz 11 des Scharnierbandes 4 ein. Die Schraube 6 kann von der Innenseite
des Fensterladens 2 her durch den Schlitz 10 in die Gewindebohrung 8 eingeschraubt
werden und damit sowohl den Führungskörper 5 wie auch das Scharnierband 4 in der gewünschten
Position fixieren.
[0047] Weiter ragen vom Boden der Nut 17 zwei Nasen 15 nach Innen ab, welche über die Unterseite
des Führungskörpers 5 hinaus in Richtung des Klemmbereiches 12 des Fensterladens 2
hinausragen. Im Scharnierband 4 sind hierfür zwei Schlitze 16 ausgebildet, durch welche
die beiden Nasen 15 hindurchgeführt sind. Die Nasen 15 dringen in den Schlitz 10 des
Fensterladens 2 ein und erlauben eine exakte vertikale Führung des Führungskörpers
5 im Fensterladen 2. Hierfür weisen die beiden Nasen 15 vorteilhaft dieselbe Breite
auf wie die Breite des Schlitzes 10. Damit wird vorteilhaft verhindert, dass sich
der Führungskörper 5 beim Justieren der Position des Fensterladens 2 unkontrolliert
bewegt resp. verdreht.
1. Scharnierbeschlag für Fensterläden (2) mit einem Scharnierband (4) zur schwenkbaren
Verbindung mit einem Gegenbeschlag, wobei das Scharnierband (4) auf der Aussenseite
des Fensterladens (2) anzuordnen ist, und einem Führungskörper (5) für das Scharnierband
(4), in welchem das Scharnierband (4) verschiebbar geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass weiter mindestens ein Verbindungsmittel (6) vorhanden ist, welches einerseits mit
der Innenseite des Führungskörpers (5) verbindbar ist und andererseits gegen einen
von der Innenseite des Fensterladens (2) her zugänglichen Klemmbereich (12) des Fensterladens
(2) in Anschlag bringbar ist, wobei das Scharnierband (4) eine Ausnehmung (11) zur
Durchführung des Verbindungsmittels (6) aufweist.
2. Scharnierbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (5) als einteiliges Element aufgebaut ist und einen U-förmigen
oder trapezförmigen Querschnitt aufweist, wobei am Führungskörper (5) mindestens eine
gegen das Scharnierband (4) gerichtete Klemmflächen ausgebildet ist, deren lichte
Höhe gegenüber der Auflagefläche des Führungskörpers (5) kleiner ist als die Dicke
des Scharnierbandes (4), vorzugsweise gebildet durch die seitlichen, oberen Öffnungskanten
des Führungskörpers (5).
3. Scharnierbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel (6) als Schraube ausgebildet ist und an der Innenseite des
Führungskörpers (5) eine Gewindebohrung (8) ausgebildet ist, in welche die Schraube
(6) einschraubbar ist, wobei vorzugsweise zusätzlich zur Schraube (6) eine Unterlagscheibe
(9) vorgesehen ist, zur Anordnung zwischen dem Schraubenkopf und dem Klemmbereich
(12) des Fensterladens (2).
4. Scharnierbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel (6) als mit der Innenseite des Führungskörpers (5) verbundener
und von diesem rechtwinklig abstehender Zapfen ausgebildet ist, wobei mindestens an
dessen freien Ende ein Gewinde ausgebildet ist, und weiter mindestens eine Gewindemutter
vorhanden ist, welche über das Gewinde aufgeschraubt und gegen den Klemmbereich (12)
des Fensterladens (2) in Anschlag gebracht werden kann.
5. Scharnierbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Klemmbereich (12) des Fensterladens (2) ein vertikaler Schlitz (10) ausgebildet
ist, dessen Breite der Breite resp. dem Durchmesser des Verbindungskörpers (6) entspricht.
6. Scharnierbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (11) des Scharnierbandes (4) als horizontaler Schlitz gebildet ist,
dessen Breite dem Durchmesser des Verbindungskörpers (6) entspricht.
7. Scharnierbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (5) auf seiner zum Klemmbereich (12) des Fensterladens gerichteten
Unterseite eine offene Nut aufweist, deren lichte Breite der Breite des Scharnierbandes
(4) entspricht und deren Tiefe kleiner als die Dicke des Scharnierbandes (4) ist,
derart, dass das Scharnierband (4) parallel zur Nut verschiebbar ist und beim Anpressen
des Führungskörpers (5) an den Klemmbereich (12) des Fensterladens durch den Führungskörper
(5) verklemmt wird.
8. Scharnierbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (5) mindestens zwei von seiner Unterseite in Richtung des Fensterladens
(2) vorstehende, parallel zueinander angeordnete Nasen resp. Profile (14) aufweist.
9. Scharnierbeschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (14) über die ganze Länge der beiden Seitenkanten des Führungskörpers
(5) ausgebildet sind und vorzugsweise auf der Innenseite als Kehlprofil mit rundem
Radius oder eckig (14') ausgebildet sind.
10. Scharnierbeschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nasen im Bereich des Verbindungsmittels (6) am Führungskörper (5) angeordnet
sind und dass im Scharnierband (4) Ausnehmungen, vorzugsweise in Form von Längsschlitzen,
ausgebildet sind, durch welche die Nasen hindurchgeführt sind.
11. Scharnierbeschlag nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Nasen im wesentlich senkrecht zum Führungskörper stehende Flanken aufweisen und
in der Breite der lichten Weite resp. Breite einer im Klemmbereich (12) des Fensterladens
(2) ausgebildeten Öffnung entsprechen.
12. Scharnierbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwei parallel zueinander angeordnete Verbindungsmittel (6) vorhanden sind.
13. Verwendung eines Scharnierbelages nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zur Befestigung
von Holz- oder Metallfensterläden.