[0001] Die Erfindung betrifft ein Kleidungsstück mit therapeutisch wirkendem Einsatz.
[0002] Es ist bekannt, in Kleidungsstücke warmhaltende Einlagen aus Wollstoff oder Woll-
oder Kunstfaservlies einzuarbeiten. Diese werden gewöhnlich durch Steppnähte oder
eine Knöpfung im Kleidungsstück festgelegt, wobei letztere eine Anpassung an unterschiedliche
Außentemperaturen erlaubt. Derartige Einlagen sind gewöhnlich bei Mänteln, Anoraks
oder anderen Wetterschutzbekleidungen vorgesehen und eignen sich nicht für dünne Oberbekleidung,
wie Blusen odgl. Es ist jedoch bekannt, daß insbesondere ständig sitzend oder stehend
vorgeneigt arbeitende Personen unter erheblichen Verspannungen im Hals-, Schulter-
und Rückenbereich leiden, da die konstante Muskelanspannung zu Mangeldurchblutung
und Überlastung führt. Insbesondere Damen, die im Arbeitsalltag im Büro, Schalter-
oder Kassendienst repräsentativ tätig sind, bevorzugen Blusen aus leichten Stoffen
zu tragen, wobei die vorgenannten Syndrome auftreten.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, insbesondere für leichte Oberbekleidung, eine kaum
merklich auftragende gegen das Verspannungssyndrom wirksame Einlagen zu schaffen.
[0004] Die Lösung besteht darin, daß der Einsatz aus zwei atmungsaktiven Stoffschichten
besteht, zwischen denen mindestens ein wirksames Pflanzensubstrat angeordnet ist.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Es eignen sich sehr unterschiedliche sogenannte Heilkräuter als wirksame Füllstoffe
für den Kleidereinsatz. Besonders gute Erfahrungen wurden mit einer Einlage von Kraut
und/oder Wurzeln des Schild- oder Wurmfarns gewonnen, der in Hautnähe angeordnet eine
Wärmeempfindung und dadurch eine verstärkte Durchblutung bewirkt, wie auch von handelsüblichen
Ruhekissen bekannt ist, die mit solchem Substrat gefüllt sind.
[0007] Um die Einlage des Kleidungsstückes möglichst unauffällig zu gestalten, ist die Substratschicht
zwischen dünnen Stoffschichten eingesteppt gleichmäßig in 1 bis 5 mm, insbesondere
3 mm, dicker Schicht gehalten. Die Steppnähte sind kreuzweise in mehreren Zentimetern
Abstand ausgeführt. Vorzugsweise sind die Ränder der Einlage mit Einfaßband dicht
abgeschlossen, so daß keine Substratpartikel austreten können.
[0008] Damit die Einlage nicht durch Hautabsonderungen verschmutzt, ist sie vorzugsweise
in einer Stofftasche auswechselbar ausgebreitet gehalten. Die Stofftasche und die
Einlage sind bei einer Verwendung in einer Bluse oder einem Oberhemd oder einer Weste
durch einen Halsausschnitt bis auf oder über die Schulter gelegt. Entlang der Schulterenden
und des Halsausschnittes sind Druckknöpfe oder Gummibandösen an der Einalge angebracht,
und in der Tasche befinden sich dazu passend angeordnet die Gegenstücke bzw. Knöpfe.
Nach unten hängt die Einlage frei, damit keine Falten oder Wellen beim Tragen entstehen.
[0009] Die Einsatztasche ist aus dünnem, waschbarem atmungsaktivem Stoff hergestellt. Vorzugsweise
ist weißer oder der gleiche Stoff verwandt, aus dem die Bluse bzw. das Hemd besteht.
Die Durchlässigkeit des Stoffes ist wichtig, damit die Wirkstoffe aus der Einlage
an die Haut des Trägers kommen können.
[0010] Die Einsatztasche, die wie der Einsatz etwa die Form eines Rückenteiles aufweist,
hat zur Befestigung indem Kleidungsstück Knopflöcher, Druckknöpfe oder Knöpfe am Schulter-
und Nackenrand und untenendig seitlich Gummifadenösen. Im Kleidungsstück befinden
sich die komplementären Knopfteile. Die Gummifadenösen geben eine beschränkte Verschieblichkeit,
die einer Faltenbildung bei Bewegungen des Trägers und einer Verspannung des Kleidungsstückes,
insbesondere bei einer Körperbeugung entgegenwirkt. Vorzugsweise läuft die Einsatztasche
mit dem Einsatz verjüngt bis in den Lendenbereich, wo sie etwa die halbe Breite aufweist.
Die relativ dünne Tasche mit der Einlage trägt nur unmerklich unter der dünnen Oberbekleidung
auf und paßt sich sowohl dem Körper als auch dem Kleidungsstück durch die relative
und leicht verschiebliche Fixierung faltenlos an.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind am Beispiel einer Bluse in den Figuren 1 bis 5
dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Einsatz in Draufsicht;
Fig. 2 zeigt eine Einsatztasche in Draufsicht;
Fig. 3 zeigt ein Kleidungsstück transparent in Frontansicht;
Fig. 4 zeigt ein Kleidungsstück transparent in Rückansicht;
Fig. 5 zeigt einen Querschnitt vergrößert.
[0012] Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf einen Einsatz 1 für ein Kleidungsstück, der aus
zwei Stoffschichten 10 besteht, zwischen denen ein Pflanzensubstrat aus sogenannten
Heilkräutern mit Steppnähten 12 flächig gehalten ist. Der Einsatz ist beispielsweise
ein Rückenteil 15 passend in ein Hemd oder eine Bluse. Der Rand ist mit einem Kantenband
13 eingefaßt oder mit einer eingeschlagenen Naht abgedichtet. An den Schulterrändern
und am Nackenrand sind Gummifadenösen 14 angenäht oder Druckknöpfe oder ein Klettband
befestigt.
[0013] Figur 2 zeigt eine Einsatztasche 3, in die der Einsatz, Figur 1, hineinpaßt, und
in der entweder lose engelegt oder in der er mit seinen Ösen verknöpft oder in sonstiger
Weise (Druckknöpfe, Klettband) gehalten ist. Die Tasche 3 ist aus dünnem atmungsaktivem,
waschbarem Stoff hergestellt. Am Schulter- und Nackenbereich befindet sich eine Knopf-
oder Knopflochleiste 30, ein Klettband oder eine Druckknopfanordnung, die zur Befestigung
am und zum Herausnehmen aus dem Kleidungsstück dient. Da die Kräutereinlage einen
starken Wärmeeffekt erbringt, ist es vorteilhaft, daß sie mit der Tasche je nach Bedarf
leicht eingesetzt und herausgenommen, bspw. ein- und ausgeknöpft werden kann.
[0014] Das Kleidungsstück, die Tasche 3 und der Einsatz können separat und mit verschiedenen
Kräuterfüllungen gehandelt werden, wozu bevorzugt eine Standardknöpfung vorgesehen
ist. Am unteren Ende der Einsatztasche 3 sind Gummifadenschlaufen 31 als Ösen zum
Knöpfen in das Kleidungsstück angebracht. Alternativ sind auch hier Druckknöpfe oder
eine Klettbandbefestigung möglich, um die Tasche 3 in dem Kleidungsstück zu halten.
[0015] Figur 3 zeigt transparent eine Blusenfrontansicht, wobei die Einlagentasche 3 schraffiert
gezeigt ist. Sie unterfüttert die beiden Schulterpartien der Bluse 4 und ist dort
fixiert, bspw. verknöpft.
[0016] Figur 4 zeigt eine Rückansicht der Bluse 4 transparent, wobei die innere Einsatztasche
schraffiert gezeigt ist. Die Tasche 3 erstreckt sich von der gesamten Schulterbreite
bis in die Lendenpartie verjüngt, wo sie mit den elastischen Ösen 31 in Abnähern der
Bluse durch Knöpfe gehalten ist.
[0017] Figur 5 zeigt einen vergrößerten Schnitt durch die Schichtung des Kleidungsstückes
4 mit der Einsatztasche 3 und dem Einsatz 1 mit der Kräuterfüllung 2.
[0018] Die Pflanzensubstratfüllung 2 ist 1 bis 5 mm, vorzugsweise etwa 3 mm dick. Die Stoffschichten
10 des Einsatzes 1 sind aus dünnem Blusenstoff ebenso wie die Einsatztasche 3. Das
Kleidungsstück 4 kann aus beliebigem textilem Material bestehen, also auch aus Mantelstoff
odgl. Im dargestellten Beispiel ist jedoch ein dünner Blusenstoff verwandt, da das
eingangs beschriebene Muskelverspannungssyndrom insbesondere bei Trägern dünner Blusen
und Hemden auftritt und wirksam zu verhindern oder zu mindern ist.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Einsatz
- 2
- Pflanzensubstrat
- 3
- Einsatztasche
- 4
- Kleidungsstück
- 10
- Stoffschichten zu 1
- 12
- Steppnähte
- 13
- Randeinfassung
- 14
- Ösen
- 15
- Rückenteil
- 30
- Knopfloch-Knopfverbindung
- 31
- Ösen an 3
1. Kleidungsstück mit therapeutisch wirkendem Einsatz, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (1) aus zwei atmungsaktiven Stoffschichten (10) besteht, zwischen denen
mindestens ein wirksames Pflanzensubstrat (2) angeordnet ist.
2. Kleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Pflanzensubstrat (2) zwischen den Stoffschichten (10) durch kreuzweise Steppnähte
(12) fixiert ist.
3. Kleidungsstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (1) mit einer Randeinfassung (13) allseitig abgedichtet ist.
4. Kleidungsstück nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (1) randseitig mit elastischen Ösen (14) versehen ist.
5. Kleidungsstück nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (1) randseitig mit Knöpfen und/oder Druckknöpfen bestückt ist.
6. Kleidungsstück nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (1) als ein Rückenteil (15) ausgebildet ist, das auf oder über Schultern
reicht, und die Knöpfe, Druckknöpfe und/oder Ösen (14) nacken- und schulterseitig
angebracht sind.
7. Kleidungsstück nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (1) in einer dazu passenden verknöpfbaren textilen Einsatztasche (3)
aus atmungsaktivem, waschbarem Stoff aufgenommen und insbesondere eingeknöpft gehalten
ist, die in dem Kleidungsstück (4) gehalten ist, insbesondere eingeknöpft ist.
8. Kleidungsstück nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsatztasche (3) außenseitig und das Kleidungsstück (4) innenseitig hals- und
schulterseitig komplementäre Druckknopfteile, Klettbandverbindungen oder Knopf-Knopflochverbindungen
(30) aufweisen.
9. Kleidungsstück nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsatztasche (3) untenendig in dem Kleidungsstück (4) mittels elastischer Ösen
(31) verknöpft gehalten ist.
10. Kleidungsstück nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kleidungsstück (4) eine Bluse, ein Hemd, ein Unterhemd odgl. ist.
11. Kleidungsstück nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsatztasche (3) aus dem nämlichen Stoff wie das Kleidungsstück (4) besteht.
12. Kleidungsstück nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Pflanzensubstrat (2) aus getrocknetem Kraut und/oder Wurzeln von dryopteris filix
mas, d. h. Schildfarn oder Wurmfarn, besteht.
13. Kleidungsstück nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Pflanzensubstrat (2) 1 bis 5 mm, insbesondere 3 mm, dick ist.
14. Kleidungsstück nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (1) und die Einsatztasche (3) als ein Rückenteil ausgebildet sind, die
die Schulterpartie eines Trägers voll überdecken und, auf etwa die halbe Schulterbreite
verjüngt, sich bis in den Lendenbereich nach unten erstrecken.