[0001] Die Erfindung betrifft ein Druckwerk einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Durch die DE 691 07 317 T2 ist ein Drucktuch bekannt, welches aus mehreren Schichten
besteht und im Extremfall eine Gesamtstärke von 0,55 bis 3,65 mm aufweist. Das Elastizitätsmodul
von Lagen aus zelligem Gummi liegt zwischen 0,2 bis 50 MPa bzw. von 0,1 bis 25 MPa.
Durch den speziellen Aufbau des Drucktuchs und die Eigenschaften der Lagen wird ein
Drucktuch erzielt, welches, wenn es zusammen gedrückt wird, nicht zur seitlichen Verschiebung
bzw. Ausstülpung neigt.
[0003] Die DE 19 40 852 A1 offenbart eine Druckdecke für den Offsetdruck, welche eine Gesamtstärke
von annähernd 1,9 mm aufweist. Ein Scherungsmodul als Spannung bei 0,25 mm Verformung
wird im Fall einer Stärke der Druckdecke mit ca. 4,6, 1,9 bzw. 8,23 kg/cm
2 angegeben. Ziel ist es hierbei, eine schnelle Rückbildung nach einer Eindrückung
sowie eine enge Dickentoleranz zu erlangen.
[0004] Die CH 426 903 offenbart ein Offsetdrucktuch, wobei übliche Eindrücktiefen von 0
bis 0,1 mm vorliegen. Eine Erhöhung der Eindrückung von 0,05 auf 0,1 mm erfordert
bzw. hat zur Folge eine Änderung in der Flächenpressung von ca. 20,6 N/cm
2. D.h. in diesem Bereich für die Eindrücktiefe und Flächenpressungen von bis zu ca.
40 N/cm
2 läge eine linearisierte "Federkennlinie" mit einer Steigung von etwa 412 N/cm
2/mm vor.
[0005] Die WO 01/39974 A2 offenbart Druckwerke mit zwei in Anstelllage zusammen wirkenden
Zylindern, wobei ein Formzylinder im Bereich seiner Mantelfläche eine Öffnung eines
axial verlaufenden Kanals zur Befestigung eines Endes eines oder mehrerer Druckformen
und ein mit dem Formzylinder in einer Berührzone zusammenwirkender Übertragungszylinder
im Bereich seiner Mantelfläche ein elastisches Gummituch aufweist.
[0006] Für den Übertrag von Farbe oder anderen Fluids zwischen zwei Walzen einer Druckmaschine
wird, z. B. im Farb- und/oder Feuchtwerk sowie insbesondere im Offset-Verfahren zwischen
Druckwerkszylindern, regelmäßig auf die Werkstoffkombination hartweich zurückgegriffen.
Die für den Farbübertrag erforderliche Flächenpressung wird durch Eindrücken einer
nachgiebigen, z. B. elastomeren Schicht (weicher elastomerer Bezug /Aufzug, Gummituch,
Metalldrucktuch, Sleeve) an einer zusammen wirkenden Walze mit weitgehend inkompressibler
und nichtelastische Mantelfläche erreicht.
[0007] Für den gleichmäßigen Übergang des Fluids ist eine in engen Bereichen vorgegebene
Anstellkraft sowie deren Konstanz ein wesentliches Kriterium. Treten nun Schwankungen
im Abstand der zusammen wirkenden Walzen, z. B. durch Unwucht oder durch Störungen
bei der Abrollung der Walzen induzierte Schwingungen auf, so ändert sich die Anstellkraft
(Flächenpressung) und damit auch das Übertragungsverhalten für das Fluid. An Stellen
unterbrochener bzw. verringerter Berührung, z.B. am Platten- oder Gummituchspannkanal,
verringert sich somit beispielsweise periodisch die Flächenpressung woraus eine Schwingungsanregung
der Druckzylinder resultiert. Im Bereich der Drucktechnik äußert sich dies durch Veränderung
in der Farbintensität im Druckbild. Hat sich beispielsweise die Anstellkraft durch
äußere Bedingungen dauerhaft verändert (langwellige Störung), so besteht die Gefahr
eines zu blassen oder zu farbintensiven Druckproduktes bis zum Zeitpunkt einer Korrektur
(Makulatur). Ändert sich die Anstellkraft dynamisch durch Schwingungen (kurzwellige
Störung) so äußert sich dies in der Bildung von sichtbaren Streifen im Druckprodukt.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Druckwerk einer Druckmaschine zu schaffen.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine
geringere Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen bzw. Schwankungen in der Anstellkraft
(Flächenpressung) erreicht wird, und damit eine hohe Qualität des Druckproduktes einfacher
erreichbar ist und aufrechterhalten werden kann. Durch spezielle Aufzüge, einer optimierten
Auslegung der Zylinder sowie deren Anordnung kann der Einfluß der Zylinderbewegungen
auf den Farbübertrag verringert werden. In einer besonders günstigen Ausführungsform
mit schmalen Stellen unterbrochener bzw. verringerter Berührung wird zudem die Schwingungsanregung
selbst reduziert.
[0011] Die Übertragung des Fluids wird durch die Ausführung des Aufzuges und/oder die Anordnung
der Walzen zueinander erheblich weniger durch Schwingungen beeinflußt. Gleiches gilt
z. B. auch für durch Prozeßänderungen induzierte Störungen (Geschwindigkeit, wechselnde
Materialstärke einer Bahn, Anstellen/Abstellen weiterer Walzen), für Abstandsabweichungen
infolge von Ungenauigkeiten bei der Zustellung (Anschläge, endliche Steifigkeit, Fertigungstoleranzen)
sowie von Veränderungen in der Aufzugstärke durch Verschleiß (langwellig) und/oder
unvollständige Rückbildung nach Durchlaufen der Nippstelle (kurzwellig oder langwellig).
[0012] Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass der Aufzug derart ausgestaltet bzw.
die Walze mit einem entsprechenden Aufzug ausgeführt wird, dass eine Abhängigkeit
der resultierenden Flächenpressung bei Variation der Eindrückung erheblich flacher
verläuft als üblich. Eine Federkennlinie, d. h. eine Steigung in der Abhängigkeit
der Flächenpressung von der Eindrückung beträgt zumindest in einem vorteilhaften Bereich
für die Eindrückung in Druck-An-Stellung höchsten 700 (N/cm
2)/mm.
[0013] Ein vorteilhafter Bereich einer relativen Eindrückung des Aufzuges im Betriebszustand
(Druck-An-Stellung) liegt z. B. zwischen 5 % und 10 %. Insbesondere können jedoch
je nach Art der beiden zusammen wirkenden Walzen unterschiedliche Bereiche für die
relative Eindrückung bevorzugt werden um optimale Ergebnisse im Hinblick auf den erforderlichen
Übergang des Fluids bei gleichzeitig möglichst kleinem Einfluß von Schwankungen zu
erreichen.
[0014] Die Flächenpressung variiert in Druck-An-Stellung in vorteilhafter Ausführung höchsten
in einem Bereich zwischen 60 und 220 N/cm
2, bzw. verschiedene Unterbereiche für Fluids, z. B. Druckfarben, mit stark unterschiedlichen
rheologischen Eigenschaften und/oder verschiedene Druckverfahren. Insbesondere in
diesen Bereichen bzw. Teilbereichen sollte die Kurve die Bedingung an die Steigung
erfüllen.
[0015] Die Breite der durch das Anpressen der Walzen entstehende Berührungszone im Nipp
wurde bislang i. d. R. möglichst klein gehalten. Eine verbreiterte Nippstelle bringt
eine höhere Linienkraft und damit eine größere statische Durchbiegung mit sich. Dieser
Nachteil wird durch den erfindungsgemäßen Aufzug bzw. die Anordnung jedoch überkompensiert.
Eine Breite der Nippstelle liegt z. B. in einer vorteilhafter Ausführung bei mindestens
10 mm, insbesondere größer oder gleich 12 mm. Damit kann eine vorteilhafte Flächenpressung
erreicht werden.
[0016] Für den Fall, dass eine Schwingung durch eine Störung, z. B. eine Unterbrechung,
auf einer der Mantelflächen der direkt oder über eine Bahn zusammen wirkenden Walzen
induziert wird, kann durch die Ausführung des Aufzuges und/oder die Anordnung der
Walzen zueinander auch die Anregung dieser Schwingung bzw. deren Amplitude reduziert
werden. Dies gilt insbesondere für eine Ausführung, wobei eine Breite der Unterbrechung
in Umfangsrichtung höchstens im Verhältnis 1 : 3 zu der durch das Andrücken entstehenden
Breite des Nipps (Abdruckstreifens) steht.
[0017] Generell erlaubt der Aufzug bzw. die Schicht die Verwendung schlankerer oder auch
längerer Druckzylinder, d. h. einer gegenüber dem Durchmesser große Länge der Zylinder.
[0018] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Linienkraft zwischen zwei Walzen unter Verwendung
eines konventionellen Aufzuges;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Linienkraft zwischen zwei Walzen unter Verwendung
eines erfindungsgemäßen Aufzuges;
- Fig. 3
- eine gemessene Flächenpressung bei Variation der Einpressung;
- Fig. 4
- Ausführungsbeispiel für eine Druckeinheit;
- Fig. 5
- Ausführungsbeispiel für eine Druckeinheit;
- Fig. 6
- Ausführungsbeispiel für eine Druckeinheit;
- Fig. 7
- Ausführungsbeispiel für eine Druckeinheit;
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung eines Aufzuges mit Trägerschicht.
[0020] Eine Arbeitsmaschine, z. B. eine Druckmaschine, weist aufeinander abrollende Walzen
01; 02 auf, welche im Bereich ihrer Berührung eine Nippstelle 03, z. B. einen Walzenspalt
03, bilden. Dies können im Falle der Druckmaschine Walzen 01; 02 eines Farbwerks,
eines Lackierwerks, oder Zylinder 01; 02 eines Druckwerks sein. Im in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel stellen die Zylinder 01; 02 einen Formzylinder 01 mit einem wirksamen
Durchmesser D
wPZ und einen Übertragungszylinder 02 eines Offset-Druckwerks dar. Einer der Zylinder
01; 02, z. B. der Übertragungszylinder 02, weist auf der Mantelfläche eines weitgehend
inkompressiblen, nichtelastischen Kerns 04 mit einem Durchmesser D
GZK einen Aufzug 05 oder Überzug 05 mit einer weichen, elastomeren Schicht 06 einer Stärke
t auf. Eine Gesamtstärke T des Aufzuges 05 setzt sich z. B. aus der Stärke t der Schicht
06 sowie einer Stärke einer ggf. mit der Schicht 06 verbundenen im wesentlichen inkompressible,
unelastische Trägerschicht 10, beispielsweise einer Metallplatte, (exemplarisch in
Fig. 8 dargestellt) zusammen. Weist der Aufzug 05 keine zusätzliche Trägerschicht
10 auf, so entspricht die Stärke t der Gesamtstärke T. Die Schicht 06 kann als inhomogene
Schicht 06 mehrschichtig aufgebaut sein, welche in Summe die geforderte Eigenschaft
für die Schicht 06 aufweisen. Kern 04 und Aufzug 05 bzw. Überzug 05 bilden zusammen
einen wirksamen Durchmesser D
wGz des Übertragungszylinders 02. Der wirksame Durchmesser D
wPZ bestimmt sich an der für das Abrollen wirksamen Mantelfläche des Formzylinders 01
und beinhaltet ggf. einen auf der Mantelfläche eines Grundkörpers 07 aufgebrachten
Aufzug 08, z. B. eine Druckform 08. Der Zylinder 01 harter Oberfläche kann auch als
mit dem Übertragungszylinder 02 zusammen wirkender Gegendruckzylinder 01 ausgeführt
sein. Die im folgenden dargelegte Ausführung der Schicht 06 ist jedoch nicht an die
Ausführung der Walzen 01; 02 als Übertragungs- und Formzylinder 01; 02 oder an die
Ausführung mit einer Druckform 08 gebunden.
[0021] In Abhängigkeit von der Beistellung der beiden Zylinder 01; 02, d. h. deren Achsabstand
A, "taucht" die weitgehend inkompressible, nichtelastische Mantelfläche des Formzylinders
01 in die weiche Schicht 06 und verursacht gegenüber dem ungestörten Verlauf der Schicht
06 eine Eindrückung S. Aufgrund der Rückstellkräfte führt eine schwankende oder sich
verändernde Eindrückung S i. d. R. zu einer schwankenden bzw. sich verändernden Flächenpressung
P im Walzenspalt 03 und verursacht die o. g. Probleme in der Qualität der Farbübertragung
und letztlich im Druckprodukt.
[0022] In Fig. 1 ist schematisch ein Profil für eine Flächenpressung P im Nipp der beiden
Walzen 01 und 02 dargestellt. Die Flächenpressung P reicht über den gesamten Bereich
der Berührungszone, wobei sie im Stillstand auf Höhe einer Verbindungsebene V der
Rotationsachsen eine maximale Flächenpressung P
max erreicht. Diese verschiebt sich bei Produktion zur einlaufenden Spaltseite aufgrund
des viskosen Kraftanteils. In Projektion auf eine zur Verbindungsebene V senkrechte
Ebene E weist die Berührungszone und somit das Profil eine Breite B auf. Die maximale
Flächenpressung P
max ist letztlich verantwortlich für die Farbübertragung und entsprechend einzustellen.
[0023] Im Vergleich zu Fig. 1 zeigt Fig. 2 schematisch das Profil der Flächenpressung P
für den Fall einer größeren Eindrückung S, welche gleichzeitig eine Verbreiterung
der Breite B verursacht. Soll nun dennoch die maximale Flächenpressung P
max erreicht werden, so führt die Integration der Flächenpressung P über die gesamte
Breite B zu einer Erhöhung einer Kraft zwischen den beiden Walzen 01; 02.
[0024] Die absolute Höhe der Flächenpressung P im Walzenspalt 03 sowie deren Schwankung
bei Variation der Eindrückung S wird maßgeblich durch eine Federkennlinie der verwendeten
Schicht 06 bzw. des verwendeten Aufzuges 05 mit der Schicht 06 bestimmt. Die Federkennlinie
stellt die Flächenpressung P in Abhängigkeit von der Eindrückung S dar. In Fig. 3
sind exemplarisch einige Federkennlinien gebräuchlicher Aufzüge 05, insbesondere Drucktücher
05 mit entsprechender Schicht 06, dargestellt. Die Werte sind an einem quasistatischen
Stempelprüfstand im Labor ermittelt. Sie sind in geeigneter Weise auf in anderer Weise
ermittelte Werte zu übertragen.
[0025] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, dass eine Steigung ΔP/ΔS der Federkennlinie die Schwankung
in der Flächenpressung P bei Änderung der Eindrückung S (z. B. bei Schwingung) bestimmt.
Bei einer Variation ΔS der Eindrückung um einen mittleren Eindrückungswert S ist die
Größe einer Schwankung ΔP der erforderlichen maximalen Flächenpressung P
max im Walzenspalt 03 um die mittlere Flächenpressung P näherungsweise proportional zur
Steigung ΔP/ΔS der Federkennlinien an der Stelle S. So wirkt sich beispielsweise bei
einem Aufzug a (Fig. 3) eine Verminderung der Eindrückung S von -0,16 mm auf -0,14
mm auf die Flächenpressung P durch Verringerung um ca. 50 N/cm
2, und eine Verminderung der Eindrückung S von -0,11 mm auf -0,09 mm auf die Flächenpressung
P durch Verringerung um ca. 25 N/cm
2 aus. Ein Aufzug b weist eine geringere Steigung auf.
[0026] Aufzüge 05, welche entweder als ganzes oder deren Schicht 06 als solche eine große
Steigung ΔP/ΔS, insbesondere im Bereich der erforderlichen maximalen Flächenpressung
P
max im druckrelevanten Bereich, aufweist, werden im folgenden als "hart", solche mit
kleiner Steigung ΔP/ΔS als "weich" bezeichnet.
[0027] Der Aufzug 05 bzw. die Schicht 06 wird nun als "weicher" Aufzug 05 bzw. "weiche"
Schicht 06 ausgeführt. Gegenüber einem "harten" Aufzug 05 bzw. einer harten Schicht
06 führt eine selbe Relativbewegungen der Walzen 01; 02 (bzw. Änderung des Abstandes
A ) somit bei einem weichen Aufzug 05 zu einer geringeren Änderung der Flächenpressung
P und damit zu einer Reduktion der Schwankungen im Farbübertrag. Der weiche Aufzug
05 bewirkt somit eine geringere Empfindlichkeit des Druckprozesses gegenüber Schwingungen
und/oder Abweichungen in Abständen von einem Sollwert. Durch geringere Änderungen
der Flächenpressung P infolge Relativbewegungen der Walzen 01; 02 sind z. B. Schwingungsstreifen
im Druckprodukt bei weichen Aufzügen 05 bzw. mit Aufzügen 05 mit weicher Schicht 06
erst bei größeren Schwingungsamplituden sichtbar.
[0028] Die Flächenpressung variiert in Druck-An-Stellung in vorteilhafter Ausführung höchsten
in einem Bereich zwischen 60 und 220 N/cm
2. Für Fluids, z. B. Druckfarben, mit stark unterschiedlichen rheologischen Eigenschaften
können unterschiedliche Bereiche innerhalb des o. g. Bereichs für die Flächenpressung
bevorzugt sein. So variiert der Bereich für den Nassoffset (Farbe und Feuchtmittel)
z. B. zwischen 60 und 120 N/cm
2, insbesondere von 80 bis 100 N/cm
2, während er für den Fall des Trockenoffset (kein Feuchtmittel, nur Farbauftrag auf
Formzylinder) z. B. zwischen 100 und 220 N/cm
2, insbesondere 120 bis 180 N/cm
2. Insbesondere in diesen Bereichen sollte die Steigung die Bedingung an die Steigung
erfüllen.
[0029] Der druckrelevante Bereich für die Flächenpressung P
max liegt vorteilhaft zwischen 60 bis 220 N/cm
2. Für Fluids, z. B. Druckfarben, mit stark unterschiedlichen rheologischen Eigenschaften
können unterschiedliche Bereiche innerhalb des o. g. Bereichs für die Flächenpressung
bevorzugt sein. So variiert der Bereich für den Nassoffset z. B. zwischen 60 und 120
N/cm
2, insbesondere von 80 bis 100 N/cm
2 (in Fig. 3 schattiert dargestellt), während er für den Fall des Trockenoffset z.
B. zwischen 100 und 220 N/cm
2, insbesondere von 120 bis 180 N/cm
2 variiert. So weist in vorteilhafter Ausführung ein weicher Aufzug 05 (bzw. dessen
Schicht 06) zumindest im Bereich von 80 bis 100 N/cm
2 eine Steigung ΔP/ΔS von z. B. ΔP/ΔS < 700 (N/cm
2)/mm, insbesondere ΔP/ΔS < 500 (N/cm
2)/mm auf. Die Steigung ΔP/ΔS sollte im betreffenden Bereich für die Flächenpressung
P um mindesten einen Faktor zwei kleiner sein, als für Aufzüge 05 im Offsetdruck derzeit
üblich.
[0030] In einer vorteilhafter Ausführung weist, wie in Fig. 2 schematisch angedeutet, die
Schicht 06 eine größere Stärke t bzw. der Aufzug 05 eine größere Gesamtstärke T als
bislang üblich auf. Die Stärke t der im Hinblick auf die Elastizität bzw. Kompressibilität
funktionellen Schicht 06 beläuft sich beispielsweise auf 3,0 bis 6,3 mm, insbesondere
3,7 bis 5,7 mm. Hinzu kommt ggf. die Stärke einer oder mehrerer u. U. mit der Schicht
06 verbundene, im wesentlichen inkompressible und unelastische Schichten auf der dem
Kern 04 zugewandten Seite, welche mit der Schicht 06 zum Zwecke der Form- und/oder
Dimensionsstabilität verbunden sind (nicht dargestellt). Diese funktionell nicht für
die "Weichheit" des Aufzuges, sondern für die Formstabilität wirksame Trägerschicht
10 bzw. Trägerschichten 10 kann/können auch zwischen den "weichen" Schichten angeordnet
sein. Sie kann beispielsweise, als Metall-, insbesondere Edelstahlblech ausgeführt,
ca. 0,1 bis 0,3 mm stark sein. Als Gewebe kann diese je nach Ausführung des Aufzuges
05 von 0,1 bis zu 0,6 mm stark sein. Die angegebene Stärke t der Schicht 06 bezieht
sich im Fall mehrerer Lagen von Schichten 06 auf die Summe der funktionell für die
vorbeschriebene Charakteristik (Abhängigkeit Flächenpressung/Eindrückung) und die
Elastizität bzw. Kompressibilität zuständigen "Teilschichten". Ein Aufzug 05 weist
dann beispielsweise zusammen mit Trägerschicht(en) 10 die Gesamtstärke T von 3,5 bis
6,5 mm, insbesondere 3,9 bis 5,9 mm auf.
[0031] Der "weiche" Aufzug 05 (bzw. Schicht 06) wird vorzugsweise mit einer höheren Eindrückung
S im Vergleich zu üblichen Eindrückungen S betrieben (schematisch in Fig. 2 im Vergleich
zu Fig. 1 dargestellt), d. h. die beiden Walzen 01; 02 werden bezogen auf ihren jeweiligen
wirksamen aber ungestörten Durchmesser D
wGZ, D
wPZ weiter aneinander angestellt. Hierdurch wird trotz geringerer Steigung ΔP/ΔS eine
optimale maximale Flächenpressung P
max erreicht. Die Anstellung der Walzen 01; 02 aneinander erfolgt in vorteilhafter Ausführung
derart, dass sich die Eindrückung S auf mindestens 0,18 mm, z. B. auf 0,18 bis 0,60
mm, insbesondere auf 0,25 bis 0,50 mm, beläuft.
[0032] Eine relative Eindrückung S*, d. h. die auf die Stärke t der Schicht 06 bezogene
Eindrückung S, liegt z. B. ohne Berücksichtigung der speziellen Ausführung der Walzen
01; 02 z. B. zwischen 5 % und 10 %, insbesondere jedoch zwischen 6 % und 8 %.
[0033] Eine durch Eindrückung S der Schicht 06 resultierende Breite B der Berührungszone
in einer Projektion senkrecht zu einer Verbindungsebene V ihrer Rotationsachsen beträgt
in vorteilhafter Ausführung mindestens 5 % des ungestörten wirksamen Durchmessers
D
wGZ der Walze 02 mit Schicht 06.
[0034] Wie oben beschrieben, ist die Ausführung und/oder Anordnung des "weichen" Aufzugs
05 besonders vorteilhaft, wenn eine der beiden zusammen wirkenden Walzen 01; 02 (oder
auch beide) mindestens eine die Abrollung beeinflussende Störung 09; 11 auf ihrer
wirksamen Mantelfläche aufweist. Diese Störung 09; 11 kann als Unterbrechung 09; 11
ein axial verlaufender Stoß 09; 11 zweier Enden eines oder mehrerer Aufzüge 05; 08
sein. Insbesondere kann die Störung 09; 11 jedoch durch einen axial verlaufenden Kanal
09; 11 zur Befestigung von Enden eines oder mehrerer Aufzüge 05; 08 hervorgerufen
sein. Dieser Kanal 09; 11 weist zur Mantelfläche hin eine Öffnung auf, durch welche
die Enden geführt sind. Im Inneren kann der Kanal 09; 11 eine Vorrichtung zum Klemmen
und/oder Spannen des Aufzuges 05; 08 bzw. der Aufzüge 05; 08 aufweisen.
[0035] Beim Überrollen des Kanals 09; 11 bzw. der Kanäle 09; 11 werden Schwingungen angeregt.
Ist eine Breite B09; B11 des Kanals 09; 11 in Umfangsrichtung gesehen größer als die
Breite B der Berührungszone ausgeführt, so wird beim Durchgang des Kanals 09; 11 eine
Schwingung mit vergrößerter Amplitude angeregt, da aufgrund der o. g. größeren Breite
B der Berührungszone eine größere Linienkraft zwischen den beiden Walzen 01; 02 wirkt.
Dennoch ist die Zunahme der Schwingungsamplituden aufgrund der höheren Linienkraft
geringer als die Abnahme der Schwingungsempfindlichkeit durch die Weichheit der Schicht
06, so dass sich insgesamt eine Reduktion der Empfindlichkeit gegenüber Schwingungen
ergibt.
[0036] Von besonderem Vorteil ist es, die Breite B09; B11 des Kanals 09; 11 kleiner zu wählen
als die Breite B der Berührungszone. In diesem Fall stützen sich zumindest immer Bereiche
der zusammen wirkenden Mantelflächen in der Berührungszone aufeinander ab, es ergibt
sich zusätzlich eine Abschwächung in der Höhe und ein flacherer Verlauf (Verbreiterung
des Impulses) für die Kraft der Schlaganregung. Weichere Aufzüge 05 bzw. weichere
Schichten 06 führen bei schmalen Kanälen 09 11 somit zu einer Abschwächung und einer
zeitlichen Verlängerung des Kanalschlages.
[0037] Im Fall des Übertragungszylinders 02 können Enden eines Metalldrucktuchs im Kanal
11 angeordnet sein. Die Schicht 06 ist in diesem Fall auf einem dimensionsstabilen
Träger, z. B. einer dünnen Metallplatte (einem Blech), aufgebracht, deren abgekantete
Enden im Kanal 11 angeordnet sind. Der Kanal 11 kann dann in Umfangsrichtung äußerst
schmal, z. B. kleiner oder gleich 5 mm, insbesondere kleiner oder gleich 3 mm ausgeführt
sein. Auch im Fall des Formzylinders 01 ist der Kanal 09 in vorteilhafter Ausführung
mit einer Breite in Umfangsrichtung kleiner oder gleich 5 mm, insbesondere kleiner
oder gleich 3 mm, ausgeführt.
[0038] Umgekehrt verkleinert sich durch die im Vergleich zu üblichen Anstellungen größere
Berührungszone (Abdruckstreifenbreite) das zulässige Verhältnis B09 : B bzw. B11 :
B. Besonders von Vorteil ist eine Ausführung, wobei die Breite B09; B11 des Kanals
09; 11 im Bereich seiner Öffnung bzw. Mündung zur Mantelfläche des Kerns 04 bzw. Grundkörpers
07 hin in Umfangsrichtung höchstens im Verhältnis 1 : 3 zu der durch das Andrücken
entstehenden Breite B der Berührungszone (Abdruckstreifens) steht.
[0039] Die weiche Schicht 06 weist vorzugsweise eine gegenüber üblicher eingesetzter Materialien
eine verminderte Dämpfungskonstante auf, damit trotz der aufgrund der höheren Eindrückung
S beim Abrollen auftretenden höheren Belastungs- und Entlastungsgeschwindigkeiten
keine höherer Walkwärme erzeugt wird. Ebenso muß die Schicht 06 derart ausgeführt
sein, dass eine ausreichend schnelle Rückbildung bzw. -federung nach dem Durchlaufen
des Walzenspaltes 03 in die Ausgangslage stattfindet, damit beispielsweise bei Kontakt
mit einer Farbwalze oder einem weiteren Zylinder bereits wieder die Ausgangsstärke
vorliegt.
[0040] In Fig. 4 und 5 ist ein in vorteilhafter Weise mit der Schicht 06 konfigurierte,
als sog. Doppeldruckwerk 12 ausgeführte Druckeinheit 12 dargestellt. Der dem Formzylinder
01 zugeordnete Übertragungszylinder 02 eines ersten Zylinderpaares 01; 02 wirkt über
einen Bedruckstoff 13, z. B. eine Bahn 13 mit einem ebenfalls als Übertragungszylinder
14 ausgeführten Gegendruckzylinder 14 zusammen, welchem ebenfalls ein Formzylinder
16 zugeordnet ist. Alle vier Zylinder 01; 02; 14; 16 sind mittels verschiedener Antriebsmotoren
17 mechanisch voneinander unabhängig angetrieben (Fig. 4). In einer Abwandlung sind
Form- und Übertragungszylinder 01; 02; 14; 16 jeweils paarweise gekoppelt durch einen
paarweisen Antriebsmotor 17 (am Formzylinder 01; 16, am Übertragungszylinder 02; 14
oder parallel) angetrieben (Fig. 5).
[0041] Die Formzylinder 01; 16 und die Übertragungszylinder 02; 14 sind in einer ersten
Ausführungsform als Zylinder 01; 02; 14; 16 doppelten Umfangs, d. h. mit einem Umfang
von im wesentlichen zwei stehenden Druckseiten, insbesondere von zwei Zeitungsseiten,
ausgeführt. Sie sind mit wirksamen Durchmessern D
wGZ; D
wPZ zwischen 260 bis 400 mm, insbesondere 280 bis 350 mm ausgeführt. Auf der Mantelfläche
des Kerns 04 weist der Übertragungszylinder 02; 14 jeweils mindestens einen Aufzug
05 einer Gesamtstärke T von 3,5 bis 6,5 mm, insbesondere von 3,9 bis 5,9 mm auf. Die
Steigung ΔP/ΔS der Federkennlinie liegt zumindest im druckrelevanten Bereich (s.o.)
unter 700 (Ncm
2/)mm, insbesondere unter 500 (Ncm
2/)mm. Form- und Übertragungszylinder 01; 02; 14; 16 sind paarweise derart aneinander
angestellt, dass die Breite B der Berührungszone zwischen Form- und Übertragungszylinder
01; 02; 14; 16 in Anstelllage 14 bis 25 mm, insbesondere 17 bis 21 mm, beträgt. Durch
diese Konfigurierung ist die Empfindlichkeit gegenüber Schwingungen und einer inexakten
Anstellung weitgehend minimiert. Die Einzelantriebe durch die Antriebsmotoren 17 unterstützen
dies durch die mechanische Entkopplung.
[0042] In einer zweiten nicht dargestellten Ausführungsform sind die Formzylinder 01; 16
und die Übertragungszylinder 02; 14 als Zylinder 01; 02; 14; 16 einfachen Umfangs,
d. h. mit einem Umfang von im wesentlichen einer stehenden Druckseite, insbesondere
von einer Zeitungsseite, ausgeführt. Sie sind mit wirksamen Durchmessern D
wGZ; D
wPZ zwischen 150 bis 190 mm ausgeführt. Auf der Mantelfläche des Kerns 04 weist der Übertragungszylinder
02; 11 jeweils mindestens einen Aufzug 05 einer Gesamtstärke T von 3,5 bis 6,5 mm,
insbesondere von 3,9 bis 5,9 mm auf. Die Steigung ΔP/ΔS der Federkennlinie liegt zumindest
im druckrelevanten Bereich (s.o.) wieder unter 700 (Ncm
2/)mm, insbesondere unter 500 (Ncm
2/)mm. Form- und Übertragungszylinder 01; 02; 14; 16 sind paarweise derart aneinander
angestellt, dass die Breite B der Berührungszone zwischen Form- und Übertragungszylinder
01; 02; 14; 16 in Anstelllage 10 bis 18 mm, insbesondere 12 bis 15 mm, beträgt.
[0043] In einer nicht dargestellten dritten Ausführungsform sind die Formzylinder 01; 16
als Zylinder 01; 16 einfachen Umfangs mit wirksamen Durchmessern D
wPZ zwischen 150 bis 190 mm, und die Übertragungszylinder 02; 14 als Zylinder 02; 14
doppelten Umfangs mit wirksamen Durchmessern D
wGZ zwischen 260 bis 400 mm, insbesondere 280 bis 350 mm ausgeführt. Auf der Mantelfläche
des Kerns 04 weist der Übertragungszylinder 02; 14 jeweils mindestens einen Aufzug
05 einer Gesamtstärke T von 3,5 bis 6,5 mm, insbesondere von 3,9 bis 5,9 mm auf. Die
Steigung ΔP/ΔS der Federkennlinie liegt zumindest im druckrelevanten Bereich (s.o.)
wieder unter 700 (Ncm
2/)mm, insbesondere unter 500 (Ncm
2/)mm. Form- und Übertragungszylinder 01; 02; 14; 16 sind paarweise derart aneinander
angestellt, dass die Breite B der Berührungszone zwischen Form- und Übertragungszylinder
01; 02; 14; 16 in Anstelllage 12 bis 20 mm, insbesondere 15 bis 19 mm, beträgt.
[0044] In Fig. 6 und 7 ist eine Druckeinheit 19 dargestellt, welche entweder Teil einer
größeren Druckeinheit, wie z. B. einer Fünfzylinder-, Neunzylinder- oder Zehnzylinder-Druckeinheit,
ist, oder als Dreizylinder-Druckeinheit 19 betreibbar ist. Der Übertragungszylinder
02 wirkt hier mit einem keine Druckfarbe führenden Zylinder 18, z. B. einem Gegendruckzylinder
18 wie insbesondere einem Satellitenzylinder 18, zusammen. Die "weiche" Mantelfläche
des Übertragungszylinders 02 wirkt nun mit der "harten" Mantelfläche des Formzylinders
01 auf der einen Seite, und mit der "harten" Mantelfläche des Satellitenzylinders
18 auf der anderen Seite zusammen. In einer Ausführungsform (Fig. 6) mit zumindest
unabhängig voneinander angetriebenem Übertragungs- 02 und Satellitenzylinder 18 weist
der oder mehrere Satellitenzylinder 18 einen eigenen Antriebsmotor 17 auf, während
das Paar aus Form- und Übertragungszylinder 01; 02 mechanisch gekoppelt von einem
gemeinsamen Antriebsmotor (Fig. 6), oder aber jeweils durch einen eigenen Antriebsmotor
17 mechanisch voneinander unabhängig angetrieben sind (Fig. 7).
[0045] Formzylinder 01, Übertragungszylinder 02 und Satellitenzylinder 18 sind in einer
ersten Ausführungsform für Fig. 6 oder 7 als Zylinder 01; 02; 18 doppelten Umfangs
mit wirksamen Durchmessern D
wGZ; D
wPZ ; D
wSZ zwischen 260 bis 400 mm, insbesondere 280 bis 350 mm ausgeführt. Auf der Mantelfläche
des Kerns 04 weist der Übertragungszylinder 02; 11 jeweils mindestens einen Aufzug
05 einer Gesamtstärke T von 3,5 bis 6,5 mm, insbesondere von 3,9 bis 5,9 mm auf. Die
Steigung ΔP/ΔS der Federkennlinie liegt zumindest im druckrelevanten Bereich (s.o.)
unter 700 (Ncm
2/)mm, insbesondere unter 500 (Ncm
2/)mm. Form- und Übertragungszylinder 01; 02 sowie Übertragungszylinder 02; und Satellitenzylinder
18 sind jeweils paarweise derart aneinander angestellt, dass die Breite B der Berührungszone
in Anstelllage jeweils 14 bis 25 mm, insbesondere 17 bis 21 mm, beträgt.
[0046] In einer zweiten Ausführungsform für Fig. 6 oder 7 sind Formzylinder 01, Übertragungszylinder
02 und Satellitenzylinder 18 als Zylinder 01; 02; 18 einfachen Umfangs, d. h. mit
einem Umfang von im wesentlichen einer stehenden Druckseite, insbesondere von einer
Zeitungsseite, ausgeführt. Sie sind mit wirksamen Durchmessern D
wGZ; D
wPZ ; D
wSZ zwischen 120 bis 180 mm, insbesondere 130 bis 170 mm ausgeführt. Auf der Mantelfläche
des Kerns 04 weist der Übertragungszylinder 02; 11 jeweils mindestens einen Aufzug
05 einer Gesamtstärke T von 3,5 bis 6,5 mm, insbesondere von 3,9 bis 5,9 mm auf. Die
Steigung ΔP/ΔS der Federkennlinie liegt zumindest im druckrelevanten Bereich (s.o.)
wieder unter 700 (Ncm
2/)mm, insbesondere unter 500 (Ncm
2/)mm. Form- und Übertragungszylinder 01; 02 sowie Übertragungszylinder 02; und Satellitenzylinder
18 sind jeweils paarweise derart aneinander angestellt, dass die Breite B der Berührungszone
in Anstelllage jeweils 10 bis 18 mm, insbesondere 12 bis 15 mm, beträgt.
[0047] Daneben sind die durch die größere Weichheit implizierten Veränderungen (größere
Eindrückung S, verändertes Abwicklungsverhalten, größere Stärke t bzw. T) bei der
Konzeption der Druckmaschine zu berücksichtigen. Ein Druckmaschine, die mit weichen
und stärkeren Aufzügen 05 bzw. Schichten 06 arbeitet weist somit z. B. veränderte,
insbes. vergrößerte Zylinderunterschnitte (Abwicklung, Tuchdicke) sowie veränderte
Spaltmaße bei An- bzw. Abstellung auf (Tuchdicke, Eindrückung). Hierfür sind auch
größere Zylinderverstellwege zur Druck-Ab-Stellung (größere Eindrückung) erforderlich.
[0048] Der vorgenannte Aufzug 05 bzw. die Schicht 06 ist z. B. in einem Druckwerk mit einem
oder mehreren langen, jedoch schlanken Zylindern 01; 02; 14; 16 angeordnet.
[0049] So weisen der Formzylinder 01; 16 und der Übertragungszylinder 02; 14 z. B. im Bereich
ihres Ballens jeweils eine Länge auf, welche vier oder mehr Breiten einer Druckseite,
z. B. einer Zeitungsseite, z. B. 1.100 bis 1.800 mm, insbesondere 1.500 bis 1.700
mm entspricht. Der Durchmesser D
wGZ; D
wPZ zumindest des Formzylinders 01; 16 beträgt z. B. 145 bis 190 mm, insbesondere 150
bis 185 mm, was im Umfang im wesentlichen einer Länge einer Zeitungsseite entspricht
("Einfachumfang"). Auch für andere Umfänge ist die Vorrichtung vorteilhaft, in denen
das Verhältnis zwischen Durchmesser und Länge des Zylinders 01, 02; 14; 16; 18 kleiner
oder gleich 0,16, insbesondere kleiner als 0,12, oder sogar kleiner oder gleich 0,08
ist.
[0050] In anderer Ausführung des Druckwerks beträgt die Länge des Ballens der Form- und
Übertragungszylinder 01; 02; 14; 16 z. B. 1.850 bis 2.400 mm, insbesondere 1.900 bis
2.300 mm und ist in axialer Richtung zur Aufnahme von z. B. mindestens sechs nebeneinander
angeordneten stehenden Druckseiten im Broadsheetformat bemessen. Der Durchmesser zumindest
des Formzylinders 01; 16 liegt in einer Variante z. B. bei 260 bis 340 mm, insbesondere
bei 280 bis 300 mm, und in einer anderen Variante z. B. bei 290 bis 380 mm, insbesondere
bei 300 bis 370 mm, was im Umfang im wesentlichen zwei Längen einer Zeitungsseite
entspricht ("Doppelumfang"). Ein Verhältnis des Durchmessers D
wGZ; D
wPZ zumindest des Formzylinders 01; 16 zu seiner Länge liegt hier bei 0,11 bis 0,17,
insbesondere bei 0,13 bis 0,16.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 01
- Walze, Zylinder, Formzylinder, Gegendruckzylinder
- 02
- Walze, Zylinder, Übertragungszylinder
- 03
- Walzenspalt, Wippstelle
- 04
- Kern
- 05
- Aufzug, Überzug, Drucktuch
- 06
- Schicht
- 07
- Grundkörper
- 08
- Aufzug, Druckform
- 09
- Störung, Kanal
- 10
- Trägerschicht
- 11
- Störung, Kanal
- 12
- Druckeinheit, Doppeldruckwerk
- 13
- Bedruckstoff, Bahn
- 14
- Walze, Zylinder, Übertragungszylinder, Gegendruckzylinder
- 15
- -
- 16
- Walze, Zylinder, Formzylinder
- 17
- Antriebsmotor
- 18
- Walze, Zylinder, Gegendruckzylinder, Satellitenzylinder
- 19
- Druckeinheit, Dreizylinder-Druckeinheit
- a
- Aufzug
- A
- Achsabstand
- b
- Aufzug
- B
- Breite, Berührungszone
- B09
- Breite
- B11
- Breite
- DwGZ
- Durchmesser
- DwPZ
- Durchmesser
- DwSZ
- Durchmesser
- E
- Ebene
- P
- Flächenpressung
- Pmax
- Flächenpressung, maximale
- t
- Stärke (06)
- T
- Gesamtstärke (05)
- S
- Eindrückung
- S*
- Eindrückung, relative
- V
- Verbindungsebene
1. Druckwerk einer Druckmaschine mit mindestens zwei in Anstelllage zusammen wirkenden
Walzen (01; 02; 14; 16; 18), wobei zumindest eine der Walzen (01; 02; 14; 16; 18)
im Bereich ihrer Mantelfläche mindestens eine Öffnung eines axial verlaufenden Kanals
(09; 11) zur Befestigung wenigstens eines Endes eines oder mehrerer Aufzüge (05; 08)
und eine der Walzen (01; 02; 14; 16; 18) im Bereich ihrer Mantelfläche eine elastische
und/oder kompressible Schicht (06) aufweist, und wobei in Anstelllage durch Eindrückung
(S) der Schicht (06) eine Berührungszone zwischen den beiden Walzen (01; 02) mit einer
resultierende Breite (B) senkrecht zu einer Verbindungsebene (V) ihrer Rotationsachsen
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B) der durch Eindrückung (S) der Schicht (06) resultierenden Berührungszone
zwischen den beiden Walzen (01; 02) im Walzenspalt (03) gröβer ist als die Breite
(B09; B11) des Kanals (09; 11) der zusammen wirkenden Walze (01; 16) im Bereich seiner
Öffnung zur Mantelfläche in Umfangsrichtung.
2. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B09; B11) des Kanals (09; 11) im Bereich seiner Öffnung zur Mantelfläche
in Umfangsrichtung zur Breite (B) der Berührungszone höchsten im Verhältnis 1 : 3
steht.
3. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die Schicht (06) aufweisende Walze (02; 14) im Betrieb mit einem als Bahn (13)
ausgebildeten Bedruckstoff (13) zusammen wirkend angeordnet ist.
4. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (06) als Schicht (06) eines lösbaren Aufzugs (05) ausgeführt ist.
5. Druckwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufzug (05) als Metalldrucktuch ausgeführt ist.
6. Druckwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Metalldrucktuch mit einer dimensionsstabilen Trägerschicht aus Metall, insbesondere
Blech, ausgeführt ist.
7. Druckwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufzug (05) im Druckwerk einer Druckseiten im Zeitungsformat druckenden Druckmaschine,
insbesondere Zeitungsdruckmaschine, angeordnet ist.
8. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B09; B11) des Kanals (09; 11) im Bereich seiner Öffnung zur Mantelfläche
in Umfangsrichtung höchstens 5 mm beträgt.
9. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die Schicht (06) tragende Walze (02; 14) als Übertragungszylinder (02; 14) und
die zusammenwirkende Walze (01; 16) als Formzylinder (01; 16) ausgebildet ist.
10. Druckwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Form- und Übertragungszylinder (01; 02; 14; 16) mechanisch gekoppelt durch einen
gemeinsamen Antriebsmotor (17) angetrieben sind.
11. Druckwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Form- und Übertragungszylinder (01; 02; 14; 16) als Zylinderpaar (01, 02; 14, 16)
mechanisch unabhängig von einem oder mehreren weiteren Zylinderpaar (01, 02; 14, 16)
oder einem Satellitenzylinder (18) angetrieben sind.
12. Druckwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Form- und Übertragungszylinder (01; 02; 14; 16) jeweils durch einen eigenen Antriebsmotor
(17) mechanisch unabhängig voneinander angetrieben sind.
13. Druckwerk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Satellitenzylinder (18) einen eigenen, mechanisch von weiteren Zylindern (01;
02; 14; 16) unabhängigen Antriebsmotor (17) aufweist.
14. Druckwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Übertragungszylinder (02; 14) mit einem Umfang von im wesentlichen
zwei stehenden Druckseiten im Zeitungsformat ausgeführt ist.
15. Druckwerk nach Anspruch 1 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzen (01; 02; 14; 16; 18) im Bereich ihres Ballens jeweils eine Länge aufweisen,
welche sechs Breiten einer Druckseite im Zeitungsformat entsprechen.
16. Druckwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Formzylinder (01; 16) mit einem Umfang von im wesentlichen einer stehenden
Druckseiten im Zeitungsformat ausgeführt ist.
17. Druckwerk nach Anspruch 14 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzen (01; 02; 14; 16; 18) im Bereich ihres Ballens jeweils eine Länge aufweisen,
welche vier Breiten einer Druckseite im Zeitungsformat entsprechen.
18. Druckwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis zwischen wirksamen Durchmesser und Länge zumindest des Formzylinders
(01; 16) kleiner oder gleich 0,16 ist.
19. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (06) eine Abhängigkeit der Flächenpressung (P) von der Eindrückung (S)
aufweist, deren Steigung (ΔP/ΔS) zumindest in einem Arbeitsbereich für die Flächenpressung
von 100 N/cm2 weniger als 700 (N/cm2)/mm ist.
20. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (06) eine Abhängigkeit der Flächenpressung (P) von der Eindrückung (S)
aufweist, deren Steigung (ΔP/ΔS) zumindest in einem Bereich für die Eindrückung von
0,22 bis 0,38 mm kleiner als 700 (N/cm2)/mm ist.
21. Druckwerk nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zur genannten Steigung (ΔP/ΔS) von weniger als 700 (N/cm2)/mm bei einer Flächenpressung von 100 N/cm2 die Steigung (ΔP/ΔS) bei Anwendung des Aufzuges im Nassoffset, d.h. es wird Farbe
und Feuchtmittel eingesetzt, zumindest in einem gesamten Arbeitsbereich für die Flächenpressung
von 80 bis 100 N/cm2 kleiner als 700 (N/cm2)/mm ist.
22. Druckwerk nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zur genannten Steigung (ΔP/ΔS) von weniger als 700 (N/cm2)/mm bei einer Flächenpressung von 100 N/cm2 die Steigung (ΔP/ΔS) bei Anwendung des Aufzuges im Trockenoffset, d.h. nur Farbauftrag
und kein Feuchtmittel, zumindest in einem gesamten Arbeitsbereich für die Flächenpressung
von 120 bis 180 N/cm2 die Steigung (ΔP/ΔS) kleiner als 700 (N/cm2)/mm ist.
23. Druckwerk nach Anspruch 1 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (06) eine Stärke (t) von mindestens 3,0 mm aufweist.
24. Druckwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufzug (05) neben der Schicht (06) eine mit dieser fest verbundenen, im wesentlichen
dimensionsstabile Trägerschicht (10) aufweist.
25. Druckwerk nach Anspruch 4 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufzug (05) eine Gesamtstärke (T) von mindestens 3,5 mm aufweist.
26. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Berührungszone mindestens die Breite (B) von 10 mm aufweist.
27. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Berührungszone mindestens die Breite (B) von 12 mm aufweist.