[0001] Die Erfindung betrifft ein Farbwerk einer Druckmaschine, insbesondere Offsetdruckmaschine,
mit einer Duktorwalze, einer Reiberwalze und einer Heberwatze.
Stand der Technik
[0002] Farbwerke der eingangs genannten Art sind aus der DE 198 01 623 bekannt. Eine dem
Farbkasten des Farbwerks zugeordnete Duktorwalze wirkt mit einer pendelnd gelagerten
Heberwalze zusammen, die Farbe von der Duktorwalze aufnimmt und im Zuge ihrer Pendelbewegung
auf eine Reiberwalze überträgt. Eine ständige Störquelle für eine hohe Druckqualität
sind die dabei auftretenden Drehmomentstöße, die durch Drehzahldifferenzen zwischen
der Heberwalze einerseits und der Duktorwalze beziehungsweise Reiberwalze andererseits
auftreten. Bei so genannten Kurzfarbwerken tritt dieses Problem besonders deutlich
auf, da aufgrund einer reduzierten Anzahl von Farbwerkswalzen eine Farbschichtdickenreduzierung
und -vergleichmäßigung auf entsprechend wenige Walzen beschränkt ist. Der Wegfall
von Farbwerkswalzen reduziert ferner die Anzahl der Spaltstellen für die Farbe, so
dass die mittels der Heberwalze erfolgende Farbdosierung entsprechend dünne Farbschichtdicken
erfordert.
Aufgabe der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Farbwerk einer Druckmaschine, insbesondere
Offsetdruckmaschine, anzugeben, mit der höchste Druckqualität bereitgestellt werden
kann. Insbesondere soll die Erfindung auch bei Kurzfarbwerken einsetzbar sein, die
insbesondere reaktionsschnell sind und bevorzugt mit sehr hoher Maschinengeschwindigkeit
betrieben werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Heberwalze in ständigem
Drehkontakt mit der Reiberwalze angeordnet ist und dass eine ein taktendes Zusammenwirken
von Heberwalze und Duktorwalze ermöglichende, einer Farbübertragung dienende Verlagerungseinrichtung
vorgesehen ist. Da die Heberwalze ständig in Kontakt zur Reiberwalze steht und demzufolge
die Heberwalzenumfangsgeschwindigkeit der Reiberwalzenumfangsgeschwindigkeit entspricht,
liegen keine Drehzahlunterschiede vor, so dass Drehmomentstöße, die die Druckqualität
negativ beeinflussen, entfallen. Durch den ständigen Kontakt der Heberwalze mit der
Reiberwalze wird die Heberwalze mit Maschinengeschwindigkeit angetrieben. Um eine
temporäre, getaktete Farbübertragung von der Duktorwalze zur Heberwalze vorzunehmen,
nimmt die Verlagerungseinrichtung eine entsprechende Walzenverlagerung vor. Die Verlagerungseinrichtung
ermöglicht ein temporäres Zusammenwirken von Heberwalze und Duktorwalze, um eine die
Farbübertragung (Heberstreifen) dosiert vorzunehmen.
[0005] Insbesondere ist hierbei vorgesehen, dass die Verlagerungseinrichtung eine Pendellagereinrichtung
ist, d.h. die Verlagerungsbewegung der Heberwalze entspricht einer Pendelbewegung.
[0006] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Pendellagereinrichtung um die Drehachse
der Reiberwalze schwenkbar gelagert ist. Die Pendelbewegung der Heberwalze erfolgt
damit um die Drehachse der Reiberwalze, so dass bei der Pendelbewegung der Heberwalze
die Relativstellung der Drehachsen von Heberwalze und Reiberwalze nicht verändert
wird. Dadurch kann die Heberwalze ständig in Kontakt mit der Reiberwalze verbleiben
und dennoch ihre Pendelbewegungen zum Zusammenwirken mit der Duktorwalze vornehmen.
[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Anschlageinrichtung zur Ausbildung
eines Spalts zwischen der Mantelfläche der Duktorwalze und der Mantelfläche der Heberwalze
in der Stellung ihrer engsten Annäherung vorgesehen. Mithin berühren sich die Mantelflächen
von Heberwalze und Duktorwalze bei der temporären Farbübernahme nicht, sondern es
erfolgt lediglich eine derart enge Annäherung , dass eine auf der Duktorwalze vorhandene
Farbschicht in einer von der Größe des Spalts abhängigen Schichtdicke auf die Heberwalze
(Heberstreifen) übertragen wird. Einerseits werden damit Drehmomentstöße zwischen
der relativ langsam laufenden Duktorwalze und der schneller drehenden Heberwalze vermieden
und andererseits ist eine Farbdosierung mit relativ dünnen Farbschichtdicken möglich,
was insbesondere bei reaktionsschnellen Kurzfarbwerken vorteilhaft ist.
[0008] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Anschlageinrichtung zur Einstellung
der Größe des Spalts als einstellbare Anschlageinrichtung ausgebildet ist. Die von
der Duktorwalze auf die Heberwalze übertragene Farbmenge lässt sich durch die Einstellung
der Spaltgröße variieren. Eine Anpassung an die vorliegenden Randbedingungen und die
gewünschte Druckqualität ist daher problemlos möglich.
[0009] Die Anschlageinrichtung kann als an der Duktorwalze ablaufende Rolle ausgebildet
sein. Hierdurch stellt sich ein konstanter Spalt zwischen Duktorwalze und Heberwalze
in der Stellung der engsten Annäherung dieser Walzen ein, da selbst dann, wenn die
Duktorwalze unrund läuft oder Unrundheiten aufweist durch die Abstützung der Rolle
an der Duktorwalze der gebildete Spalt gleichgroß bleibt. Es liegen daher reproduzierbare
Verhältnisse vor.
[0010] Die Pendellagereinrichtung ist bevorzugt mittels einer Federvorrichtung in Richtung
auf die Duktorwalze vorgespannt, so dass der Anschlag mit der Federkraft der Federvorrichtung
beaufschlagt wird und stets gleich bleibende Walzenannäherungs- und -entfernungsbedingungen
vorliegen.
[0011] Wie bereits erwähnt, kann die Erfindung bei üblichen Farbwerken, jedoch auch bei
verkürzten Farbwerken mit einer verringerten Farbwalzenanzahl und einer entsprechend
geringeren Anzahl von Spaltstellen realisiert werden.
[0012] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb eines Farbwerks einer Druckmaschine,
insbesondere Offsetdruckmaschine, mit einer Duktorwalze, einer Reiberwalze und einer
Heberwalze, wobei die Heberwalze mit einer Heberwalzenumfangsgeschwindigkeit betrieben
wird, die ebenso groß ist, wie die Reiberwalzenumfangsgeschwindigkeit der Reiberwalze,
wobei Heberwalze und Reiberwalze im ständigen Drehkontakt miteinander betrieben werden
und die Heberwalze und die Duktorwalze temporär zur Farbübertragung zusammenwirken.
Zwischen Reiberwalze und Heberwalze liegen demgemäß Verhältnisse wie bei einem Filmfarbwerk
vor. Andererseits bestehen zwischen Heberwalze und Duktorwalze die Verhältnisse eines
Heberfarbwerks. Da jedoch bevorzugt die Heberwalze in der Stellung ihrer engsten Annäherung
an die Duktorwalze zur Duktorwalze einen Abstand einhält, der kleiner ist, als die
Dicke der Farbschicht auf der Duktorwalze, finden keine Heberschläge statt, da keine
mechanische Berührung bei der Farbübertragung erfolgt. Dies ist insbesondere bei einer
langsam drehenden Duktorwalze und einer schnell drehenden Heberwalze von Vorteil (Schlupf-Heber).
[0013] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der Hebertakt der Heberwalze zum Takt einer
vollen Umdrehung eines Plattenzylinders der Druckmaschine in einem Verhältnis von
1:1 oder etwa 1:1 steht. Da die Heberwalze ständigen Kontakt mit der Reiberwalze hat,
liegen nur relativ geringe Heberbewegungen vor, die es ermöglichen, einen sehr schnellen
Hebertakt zu fahren. Während herkömmliche Farbwerke einen Hebetakt von 1:3 aufweisen,
d.h., eine Hin- und Herbewegung des Hebers erfolgt während der Zeit, in der der Plattenzylinder
der Druckmaschine drei volle Umdrehungen durchgeführt hat, kann dieses Verhältnis
bei dem Gegenstand der Erfindung auf 1:1 verkürzt werden. Durch diesen so genannten
Einer-Hebertakt erfolgt bei jedem Druckvorgang, insbesondere bei jedem Bogen einer
Bogendruckmaschine , eine Farbzufuhr vom Farbkasten des Farbwerks in die Farbwerkswalzenanordnung,
so dass Farbdichteschwankungen beim Druckprozess, insbesondere bei Druckbogen, verringert
oder sogar vermieden werden.
[0014] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Duktorwalze separat angetrieben wird, sie also
nicht mit dem Hauptantrieb der Druckmaschine betrieben wird.
[0015] Die Drehzahl der Duktorwalze kann gesteuert oder geregelt werden, um sie auf einem
bestimmten Wert zu halten oder entsprechend sich ändernden Bedingungen anzupassen.
[0016] Der bei der Farbübertragung ausgebildete Heberstreifen wird bevorzugt bei Maschinengeschwindigkeitsänderungen
der Druckmaschine konstant oder etwa konstant gehalten.
[0017] Schließlich werden Reiberwalzen und Heberwalze bevorzugt mit Maschinengeschwindigkeit
der Druckmaschine angetrieben.
Ausführungsbeispiel
[0018] Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und
zwar zeigt die Figur eine schematische Seitenansicht auf das Farbwerk einer als Offsetdruckmaschine
ausgebildeten Druckmaschine.
[0019] Die Figur zeigt im Wesentlichen ein Farbwerk 1 einer Druckmaschine, die als Offsetdruckmaschine
ausgebildet ist. Eine Duktorwalze 2 wirkt mit einem Farbkasten 3 zusammen, in dem
sich Farbe 4 befindet. Der Farbkasten 3 weist zonale Rakel für eine zonale Farbfilmdosierung
auf. Die Duktorwalze 2 besitzt einen separaten, nicht dargestellten Antrieb, d.h.,
sie wird nicht vom Hauptantrieb der Druckmaschine angetrieben.
[0020] Das Farbwerk 1 besitzt ferner eine Reiberwalze 5, die mit einer Vielzahl von Farbwerkswalzen
6 zusammenwirkt, von denen einige an einen Plattenzylinder 7 der Druckmaschine anstellbar
sind, um Farbe 4 auf eine dort aufgespannte Druckplatte zu übertragen. Die Reiberwalze
5 nimmt wie die mit ihr zusammenwirkenden weiteren Farbwerkswalzen 6 die Umfangsgeschwindigkeit
des Plattenzylinders 7 an.
Die als Reiberwalze 5 bezeichnete Farbwerkswalze kann auch als Farbwerkswalze ohne
Verreibungsantrieb ausgeführt sein. Hierbei wird sie aber weiterhin auch mit Umfangsgeschwindigkeit
des Plattenzylinders 7 angetrieben.
[0021] Zwischen Duktorwalze 2 und Reiberwalze 5 ist eine Heberwalze 8 angeordnet, die dem
temporären, getakteten Farbtransport von der Duktorwalze 2 zu der Reiberwalze 5 dient.
Die Heberwalze 8 ist auf einer Verlagerungseinrichtung 9 angeordnet, die als Pendellagereinrichtung
10 ausgebildet ist. Sie weist den beiden Endbereichen der Heberwalze 8 zugeordnete,
zweiarmige Heberhebel 11 auf, deren Drehachsen 12 mit der Drehachse 13 der Reiberwalze
5 zusammenfallen. Die Heberwalze 8 ist zwischen jeweils gleichgerichteten Armen der
Heberhebel 11 drehbar um die Drehachse 14 gelagert. Zwischen der Mantelfläche der
Heberwalze 8 und Mantelfläche der Reiberwalze 5 besteht ein ständiger Drehkontakt.
Die Oberfläche der Heberwalze 8 besteht aus nicht verformbarem Material, zum Beispiel
aus Stahl oder Rilsan; die Oberfläche der Reiberwalze 5 ist verformbar, also elastisch
ausgebildet. Sie besteht beispielsweise aus Gummi. Die Heberwalze 8 wird mit Maschinengeschwindigkeit
der Druckmaschine angetrieben.
Der Antrieb der Verlagerungseinrichtung 9 kann auf unterschiedliche Weise erfolgen.
Hierzu ist auf wenigstens einem der jeweils anderen, der Lagerung der Heberwalze 8
gegenüberliegenden Arme der Heberhebel 11 jeweils eine Kurvenrolle 15 vorgesehen,
die auf jeweils einem Kurvengetriebe 16 abläuft.
In einer ersten Ausführungsform kann das Kurvengetriebe 16 einseitig angeordnet sein.
In diesem Fall werden die Heberhebel 11 mittels einer sie verbindenden starren Achse
innerhalb der Reiberwalze 5 schwenkbar gelagert. Der Antrieb erfolgt über das Kurvengetriebe
16 und die Kurvenrolle 15 des einen Heberhebels 11.
In einer zweiten Ausführungsform kann beidseitig zum Farbwerk jeweils ein Kurvengetriebe
16 zum antreiben der Heberwalze 8 vorgesehen sein. Dann ist auf jedem der Heberhebel
11 eine Kurvenrolle 15 angeordnet, die mit dem entsprechenden Kurvengetriebe 16 zusammenwirkt.
In diesem Fall kann die aufwändige Lagerung der die Heberhebel 11 verbindenden Achse
innerhalb der Reiberwalze 5 vermieden werden.
[0022] Die Arme der Heberhebel 11 , die die Heberwalze 8 lagern, sind jeweils mit einer
Rolle 17 versehen, die jeweils ein Exzenterlager 18 aufweist. Die Exzenterlager 18
gestatten eine Positionseinstellung der Rollen 17 relativ zur Drehachse 14 der Heberwalze
8.
[0023] Die Kurvengetriebe 16 werden mit Maschinengeschwindigkeit angetrieben. Die Pendellagereinrichtung
10 wird mit Hilfe einer Federvorrichtung 19 in Richtung auf die Duktorwalze 2 (Pfeil
20) vorgespannt, wodurch die Kurvenrollen 15 an die Kurvengetriebe 16 angedrückt werden.
[0024] Die Drehrichtungen einiger Walzen des Farbwerks 1 ist in der Figur mit entsprechenden
Drehpfeilen gekennzeichnet.
Es ergibt sich folgende Funktion:
[0025] Im Betrieb der Druckmaschine wird bei angestelltem Farbwerk 1 die Pendellagereinrichtung
10 um die Drehachse 12 durch Ablaufen der Kurvenrollen 15 auf dem oder den Kurvengetriebe/-n
16 periodisch hin- und herbewegt, wodurch sich die Heberwalze 8 taktend der Duktorwalze
2 nähert und sich wieder von dieser entfernt. Bei der Annäherung der Heberwalze 8
an die Duktorwalze 2 treten die Rollen 17 gegen die Mantelfläche der Duktorwalze 2,
wobei die Positionen der Rollen 17 relativ zur Mantelfläche der Heberwalze 8 derart
eingestellt sind, dass zwischen Heberwalze 8 und Duktorwalze 2 im Zustand ihrer engsten
Annäherung ein Spalt s verbleibt. Mittels der Exzenterlager 18 kann dieser Spalt auf
einen Wert von beispielsweise 0,003 mm eingestellt sein. Dies hat zur Folge, dass
kein mechanischer Drehkontakt zwischen der separat angetriebenen, langsam laufenden
Duktorwalze 2 und der wesentlich schneller laufenden Heberwalze 8 erfolgt, jedoch
dennoch eine Farbübertragung von sich auf der Mantelfläche der Duktorwalze 2 befindlicher
Farbe 4 auf die Mantelfläche der Heberwalze 8 durchgeführt wird, da die Farbschichtdicke
auf der Duktorwalze 2 größer ist als die Größe des Spalts s. Die übertragende Farbschichtdicke
lässt sich demgemäß durch Einstellung des Spalts s festlegen. Insoweit ist hier die
Funktion eines Schlupf-Hebers realisiert. Die Heberwalze 8 überträgt im Sinne eines
Filmfarbwerks permanent Farbe auf die Reiberwalze 5, da diese beiden Walzen in ständigem
Drehkontakt stehen. Von der Reiberwalze 5 wird die Farbe unter Einstellung eines Farbprofils
über die weiteren Farbwerkswalzen 6 bis auf den Plattenzylinder 7 übertragen. Im Zuge
des Betriebs besteht demgemäß zwischen Heberwalze 8 und Reiberwalze 5 ein ständiger
Mantelflächenkontakt, während die Annäherung der Heberwalze 8 an die Duktorwalze 2
nur taktend erfolgt und dementsprechend eine getaktete Farbübertragung stattfindet.
[0026] Aufgrund der Erfindung lassen sich insbesondere auch bei Kurzfarbwerken exzellente
Druckqualitäten erzielen. Da nur wenige Spaltstellen bei einem Kurzfarbwerk vorliegen,
lässt sich mit der erfindungsgemäßen Heberanordnung bereits auf der Heberwalze 8 eine
dünn dosierte Farbschichtdicke erzielen. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Breite
des Farbheberstreifens mittels Steuerung oder Regelung der Drehzahl der Duktorwalze
2 eingestellt wird. Nur derjenige Farbschichtdickenbereich auf der Duktorwalze 2,
der größer als die Größe des Spalts s zwischen der Duktorwalze 2 und der Heberwalze
8 ist, wird übertragen. Da keine mechanische Berührung bei der Farbübertragung zwischen
der langsam drehenden Duktorwalze 2 und der schnell drehenden Heberwalze 8 stattfindet,
entstehen keine Heberschläge. Der Abhebeweg der Heberwalze 8 von der Duktorwalze 2
beträgt vorzugsweise etwa 0,2 mm. Aufgrund dieses nur sehr kleinen Weges, der mittels
der Kurvenrolle/-n 15 und des bzw. der Kurvengetriebe/-s 16 realisiert wird, ist nur
eine sehr geringe Heberverlagerung erforderlich, was einen entsprechend schnellen
Hebertakt ermöglicht, der zu einer Umdrehung des Plattenzylinders 7 der Druckmaschine
ein Verhältnis von 1:1 aufweisen kann. Um den Farbübertragungswinkel an der Duktorwalze
2 (Heberstreifen) bei Maschinengeschwindigkeitsänderungen konstant oder im Wesentlichen
konstant halten zu können, sind vorzugsweise bei dem jeweils angetriebenen Heberhebel
11 zwei Kurvenrollen 15 und ein Kurvengetriebe 16 mit zwei Kurvenscheiben vorgesehen,
wobei die Kurvenscheiben des Kurvengetriebes 16 relativ zueinander phasenverschiebbar
sind, um eine entsprechende Bewegungsänderung der Pendellagereinrichtung 10 herzuführen.
Da sich die Heberwalze 8 - gegenüber dem Stand der Technik - nicht mehr taktend zur
Reiberwalze 5 bewegt, sondern hier ein permanenter Drehkontakt besteht, entfällt die
für die Bewegung notwendige Zeit und steht für den Farbtransport zur Verfügung, wodurch
eine sehr gleichmäßige Einfärbung realisiert werden kann. Soll der Farbtransport unterbrochen
werden, so lässt sich die Pendelbewegung der Heberwalze 8 durch Festlegung der Pendellagereinrichtung
10 stoppen. Hierzu ist beispielsweise eine Sperrklinge (nicht gezeigt) vorgesehen.
Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf die aus der Figur ersichtliche Farbwerkgeometrie
oder auf ein Kurzfarbwerk beschränkt, sondern kann bei beliebigen Farbwerken angewendet
werden.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Farbwerk
- 2
- Duktorwalze
- 3
- Farbkasten
- 4
- Farbe
- 5
- Reiberwalze
- 6
- Farbwerkswalze
- 7
- Plattenzylinder
- 8
- Heberwalze
- 9
- Verlagerungseinrichtung
- 10
- Pendellagereinrichtung
- 11
- Heberhebel
- 12
- Drehachse
- 13
- Drehachse
- 14
- Drehachse
- 15
- Kurvenrolle
- 16
- Kurvengetriebe
- 17
- Rolle
- 18
- Exzenterlager
- 19
- Federvorrichtung
- 20
- Pfeil
- s
- Spalt
1. Farbwerk einer Druckmaschine, insbesondere Offsetdruckmaschine, an einem Plattenzylinder
mit einer Duktorwalze, wenigstens im wesentlichen mit der mit Umfangsgeschwindigkeit
des Plattenzylinders angetriebenen Farbwerkswalze und einer Heberwalze, dadurch gekennzeichnet, dass die Heberwalze (8) in ständigem Drehkontakt mit der Farbwerkswalze (5) angeordnet
ist und dass eine ein taktendes Zusammenwirken von Heberwalze (8) und Duktorwalze
(2) ermöglichende, einer Farbübertragung dienende Verlagerungseinrichtung (9) vorgesehen
ist.
2. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerungseinrichtung (9) eine Pendellagereinrichtung (10) ist.
3. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pendellagereinrichtung (10) um die Drehachse (13) der Farbwerkswalze (5) schwenkbar
gelagert ist.
4. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Anschlageinrichtung zur Ausbildung eines Spalts zwischen der Mantelfläche der
Duktorwalze (2) und der Mantelfläche der Heberwalze (8) in der Stellung ihrer engsten
Annäherung.
5. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlageinrichtung zur Einstellung der Größe des Spalts als einstellbare Anschlageinrichtung
ausgebildet ist.
6. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlageinrichtung als an der Duktorwalze ablaufende Rolle (17) ausgebildet
ist.
7. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (17) als exzentrisch gelagerte Rolle ausgebildet ist.
8. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pendellagereinrichtung (10) mittels einer Federvorrichtung (19) in Richtung auf
die Duktorwalze (2) vorgespannt ist.
9. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es als verkürztes Farbwerk ausgebildet ist.
10. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbwerkswalze (5) als Reiberwalze (5) ausgebildet ist.
11. Verfahren zum Betrieb eines Farbwerks einer Druckmaschine, insbesondere Offsetdruckmaschine,
an einem Plattenzylinder mit einer Duktorwalze, wenigstens einer im wesentlichen mit
der Umfangsgeschwindigkeit des Plattenzylinders angetriebenen Farbwerkswalze und einer
Heberwalze, dadurch gekennzeichnet, dass die Heberwalze (8) mit einer Heberwalzenumfangsgeschwindigkeit betrieben wird, die
ebenso groß ist, wie die Umfangsgeschwindigkeit der Farbwerkswalze (5), wobei Heberwalze
(8) und Farbwerkswalze (5) im ständigen Drehkontakt miteinander betrieben werden und
die Heberwalze (8) mit der Duktorwalze (2) temporär zur Farbübertragung zusammenwirkt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Heberwalze (8) in der Stellung ihrer engsten Annäherung an die Duktorwalze (2)
zur Duktorwalze (2) einen Abstand einhält, der kleiner ist, als die Dicke der Farbschicht
auf der Duktorwalze (2).
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebertakt der Heberwalze (8) zum Takt einer vollen Umdrehung eines Plattenzylinders
(7) der Druckmaschine in einem Verhältnis von 1:1 oder etwa 1:1 steht.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Duktorwalze (2) separat angetrieben wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl der Duktorwalze (2) gesteuert oder geregelt wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der bei der Farbübertragung ausgebildete Heberstreifen bei Maschinengeschwindigkeitsänderungen
der Druckmaschine konstant oder etwa konstant gehalten wird.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbwerkswalze (5) als mit einer axialen Changierbewegung antreibbare Reiberwalze
(5) ausgebildet ist und dass Reiberwalze (5) und Heberwalze (8) mit Maschinengeschwindigkeit
der Druckmaschine angetrieben werden.