[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Überprüfung der
Funktion einer Datenübertragungseinheit zur Steuerung eines fahrenden Objektes, insbesondere
eines schienengebundenen Fahrzeugs.
[0002] Im schienengebundenen Verkehr werden punkt- und/oder linienförmige Datenübertragungseinheiten,
wie zum Beispiel Balisen, Sendeschlaufen bzw. Leckkabel eingesetzt, um für den Betrieb
des Fahrzeugs relevante Informationen auf das Fahrzeug zu übertragen. Diese auf das
Fahrzeug übertragenen Informationen beinhalten beispielsweise einen am in Fahrtrichtung
nächsten Lichtsignal angezeigten Signalbegriff. Derartige Informationen können in
Abhängigkeit vom Betriebszustand des Fahrzeugs auch das Befolgen vorgegebener Geschwindigkeitsprofile,
Bremsprofile oder sogar Zwangsbremsungen zur Folge haben, wenn die Sicherheit dieses
und/oder anderer Fahrzeugs und der mit diesen transportierten Fahrgäste und/oder Güter
ansonsten nicht mehr gewährleistet werden kann.
[0003] Im besonderen im neuen zukünftig europaweit eingesetzten Zugbeeinflussungssystem
ETCS/ERTMS (European Train Control System, European Railway Traffic Management System)
werden im ETCS Level 1 die Zugbeeinflussungs informationen mittels punktförmigen Festdaten-
und/oder transparenten Datenübertragungseinheiten, im Fachjargon Balisen genannt,
über die Luftschnittstelle A gemäss der ETCS/ERTMS Spezifikation übertragen. Den mit
diesen Balisen übertragenen Informationen kommen daher eine hohe Bedeutung in der
Sicherung des Zugverkehrs zu, weshalb an die Modul-Einheiten und die durchgeführten
Datenübertragungsverfahren in der Regel eine Sicherheitsstufe nach Level SIL 4 gestellt
wird (Security Integrity Level nach Normen EN50159, EN50126 und EN50129 für sichere
Anschaltungen). Damit werden neben der im Betrieb erforderlichen hohen Sicherheit
auch hohe Anforderungen an die Streckenabnahme und die Module und Systemverfügbarkeit
sowie ihre Fehleroffenbarung gelegt.
[0004] Im Stand der Technik werden eine Projektierung der Orte für eine Anordnung einer
transparenten Balise, also einer Balise, die verschiedene Signalbegriffe transparent
durchleitet, sowie eine Projektierung der ETCS-Balisentelegramme im Labor oder Büro
vorgenommen. Diese Daten werden auf eine gleisseitige Steuerungseinheit für die Balise,
nachfolgend LEU (Lineside Electronic Unit) genannt, transferiert oder via modulares
Stellteil, nachfolgend MSTT genannt, in den Telegrammspeicher des Logikkern des modularen
Stellteils transferiert. Für die Abnahme der Streckenpunkte muss nun verifiziert werden,
dass die Balise für jeden für diesen Streckenpunkt projektierten Signalbegriff auch
das richtige (zugehörige) Balisentelegramm an die Luftschnittstelle (A gemäss ETCS
Spezifikation) ausgibt. Hierzu ist es derzeit erforderlich, die Strecke für das Auslesen
der pro Signalbegriff vorgesehenen Projektierungsdaten zu sperren und das gesendete
Balisentelegramm an der Luftschnittstelle mit einem Programmier- und Auslesegerät
vor Ort von Hand abzugreifen. Das abgegriffene Balisentelegramm wird dann mit einem
Prüfsummenverfahren, wie z.B. MD4/MD5 oder CRC32, verarbeitet und der entsprechend
ermittelte Code pro Signalbegriff abgelesen und erfasst. Dies erfordert es, dass die
Signalbegriffe hintereinander einzeln und deutlich voneinander separiert vom Stellwerk
oder der Leittechnikzentrale durchgestellt werden müssen, was beispielsweise über
GSM-Verbindungen von den Streckenposten mit dem Stellwerkpersonal oder über sonstige
Funkverbindungen gelöst werden muss. Problematisch ist dieses Verfahren vor allen
Dingen in Tunneln oder solchen Abschnitten, die keine ausreichende Abdeckung mit drahtlosen
Telekommunikationsdienstleistungen aufweisen. Nach dieser (wenn auch mitunter komplizierten
und aufwendigen) Aufnahme der Codes für die verschiedenen möglichen Signalbegriffe
pro Streckenpunkt müssen beide Codes - also der dem zugeordneten Signalbegriff entsprechende
Code, der vom Stellwerk an die Steuerungseinheit ausgegeben wird, und der zu dem mit
dem Programmier- und Auslesegerät aufgenommenen Balisentelegramm gehörige Code im
Büro (von der bereits durchgeführten Projektierung) verglichen werden. Erst dann kann
verifiziert werden, ob eine LEU oder ein MSTT möglicherweise falsch projektiert, also
ob der Bitinhalt und die Zuordung des richtigen ETCS Telegrames für jeden Signalbegriff
stimmen, wurden und ob die Balise funktechnisch überhaupt korrekt funktioniert.
[0005] Auch im Betrieb wird die Fehlerhaftigkeit dieser Signalkette zur Abstrahlung des
ETCS-Telegramms erst dann bemerkt, wenn das Telegramm entweder nicht vollständig oder
sonst wie fehlerhaft übertragen wird oder wenn der Führer des Fahrzeugs von sich aus
merkt, dass die übertragene Information nicht mit dem tatsächlich am Signal angezeigten
Signalbegriff plausibel ist. Es kann daher eine erhebliche Zeitdauer verstreichen,
bis sich ein diesbezüglicher Fehler also offenbart. Dieser Fehler kann dann erhebliche
Rückwirkungen auf die Verfügbarkeit dieses Streckenabschnitts haben, was einen nicht
tolierbaren Sicherheitsverlust und einen gehörigen Ausfall von Personen- und/oder
Tonnenkilometern nach sich ziehen kann, da die Strecke ja bis zur Behebung dieses
Fehler ausser Betrieb genommen werden muss.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein
System zur Überprüfung der korrekten Funktion einer Datenübertragungseinheit zur Steuerung
eines fahrenden Objektes, insbesondere eines schienengebundenen Fahrzeugs, anzugeben,
mit denen eine erheblich einfachere Vorgehensweise als mit der bisherigen Streckenbegehung
und der nachfolgenden betrieblichen Überwachung für die Abnahme und Funktionsüberwachung
von (gleisseitigen) Datenübertragungseinheiten erreicht werden können.
[0007] Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass
ein Verfahren zur Überprüfung der Funktion einer Datenübertragungseinheit, die zur
drahtlosen Steuerung eines fahrenden Objektes, insbesondere eines schienengebundenen
Fahrzeugs, dient, vorgesehen ist, bei dem
a) eine auf das Fahrzeug zu übertragende und über einen Signalweg herangeführte Information
mit der Datenübertragungseinheit abgestrahlt wird;
b) eine in der Datenübertragungseinheit angeordnete Empfangseinrichtung zum Empfang
der zu übertragenden Information vorgesehen wird;
c) die mittels der Empfangseinrichtung empfangenen Signale unverändert oder mittels
einer Analyseeinrichtung bewertet in Form eines Codes an eine logische Kontrolleinheit
übertragen werden;
d) die logische Kontrolleinheit die mit der Datenübertragungseinheit abzustrahlende
Information und die empfangenen Signale bzw. den Code vergleicht; und
e) anhand des Vergleichs der Betriebszustand der Datenübertragungseinheit und/oder
des Signalwegs bestimmt wird.
[0008] Bezüglich des Systems wird diese Aufgabe erfindungsgemäss durch ein System zur Überprüfung
der Funktion einer Datenübertragungseinheit zur Steuerung eines fahrenden Objektes,
insbesondere eines schienengebundenen Fahrzeugs, gelöst, umfassend:
a) eine der Datenübertragungseinheit zugeordnete Antenne, mit der eine auf das Fahrzeug
zu übertragende und über einen Signalweg herangeführte Information abstrahlbar ist;
b) eine der Datenübertragungseinheit zugeordnete Empfangseinrichtung zum Empfang der
zu übertragenden Information;
c) Datenübertragungsmittel, mit denen die mittels der Empfangseinrichtung empfangenen
Signale unverändert oder mittels einer Analyseeinrichtung, insbesondere ein Codierer
bzw. Decodierer, bewertet in Form eines Codes an eine logische Kontrolleinheit übertragbar
sind;
d) die logische Kontrolleinheit so ausgestaltet ist, dass die mit der Datenübertragungseinheit
abzustrahlende Information und die empfangenen Signale bzw. den Code vergleichbar
sind; und
e) dass anhand des Vergleichs der Betriebszustand der Datenübertragungseinheit und/oder
des Signalwegs bestimmbar ist.
[0009] Auf diese Weise gestatten das Verfahren und das System eine unmittelbare Rückführung
der ausgesendeten Information zum Überprüfen der tatsächlich gesendeten Information.
Die Quelle dieses Rückleseinformationskanals wird somit "onboard" in der Datenübertragungseinheit
durch eine der Sendeantenne ähnliche Empfangsantenne erzeugt. Es sein angemerkt, dass
die Übertragung an der Datenübertragungseinheit aktiv oder passiv vorgenommen werden
kann, weil beispielsweise auch eine Reflexionsmodulation möglich wäre. Durch die Implementierung
eines Bitstrom Coders (Balisentelegramm-Codierers) in der Datenübertragungseinheit
als Rückwärtsinformationskanal (MD4/MD5, CRC32 etc.) kann eine genügend gute Sicherheit
des Rücklesekanals realisiert werden. Damit können eine automatisierte kostengünstigere
Abnahme der Datenübertragungseinheit unter Berücksichtigung der geforderten Personensicherheit
und Effizienz sowie eine qualitative Verbesserung der Systemverfügbarkeit und Fehleroffenbarung
erreicht werden.
[0010] In zweckmässiger Ausgestaltung der Erfindung kann die zu übertragende Information
aus einem Stellwerk und/oder einer Leittechnikzentrale abgesetzt werden. Entsprechend
kann die logische Kontrolleinheit dem Stellwerk und/oder der Leittechnikzentrale zugeordnet
werden.
[0011] Ein vollständiger Test des Signalwegs kann mit SIL 4 Level erreicht werden, wenn
die empfangenen Signale bzw. der Code über den Signalweg in Gegenrichtung zur Richtung
der zu übertragenden Information geleitet wird. Zur einfachen Entkopplung von uplink
und downlink-Signal können die empfangenen Signale bzw. der Code auf einer von der
zu übertragenden Information abweichenden Frequenz übertragen werden.
[0012] In einfacher Umsetzung einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Datenübertragungseinheit
mittels einer Steuerungseinheit gesteuert wird, wobei mittels der Steuerungseinheit
ein Signalbegriff in ein Telegramm für die Datenübertragungseinheit umgewandelt wird
und die empfangenen Signale, vorzugsweise bereits auf der Datenübertragungseinheit,
mittels eines Prüfsummenverfahrens in den Code umgewandelt werden.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Unteransprüchen angegeben.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines ersten Systems mit einem Rückpfad für das von
einer Balise ausgestrahlte Balisentelegramm;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines zweiten Systems mit einem Rückpfad für das von
einer Balise ausgestrahlte Balisentelegramm;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Layouts für die Balise und ein die Balise steuerndes
MSTT; und
- Figur 4
- eine schematische Darstellung der Frequenznutzung für das Balisentelegramm und die
Coderücksendung.
[0015] Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung ein System zur Zugbeeinflussung mittels
einer Balise B und einem Signal S. Sowohl die Balise B als auch das Signal S stellen
einen von einem Stellwerk STW ausgegebenen Signalbegriff datentechnisch dar. Im Fall
des Beispiels gemäss Figur 1 nimmt eine streckenseitige Steuerungseinheit, nachfolgend
kurz LEU genannt, diesen Signalbegriff auf und steuert entsprechend die Anzeige dieses
Signalbegriffs am Signal S durch eine Ansteuerung der dem Signalbegriff entsprechenden
Signallampen. Ausserdem wird über einen Telegrammpfad TP (auch Schnittstelle "C" genannt)
zur Balise B ein zu dem Signalbegriff zugeordnetes Balisentelegramm BT an die Balise
B übermittelt und dort transparent an die Luftschnittstelle (wie eingangs schon erwähnt
als Schnittstelle "A" nach ETCS/ERTMS definiert) zu einem hier nicht weiter dargestellen
Schienenfahrzeug übertragen. Aufgrund der zu Figur 3 ausführlich erläuterten, in der
Balise B zusätzlich angeordneten Komponenten kann die Balise B dieses an die Luftschnittstelle
A ausgegebene Balisentelegramm BT aufnehmen und über einen Rückpfad RP in Form eines
nach einem Prüfsummenverfahren gewonnenen Codes an das Stellwerk STW zurücksenden.
Hierbei hilft ein der LEU zugeordnetes T-Glied T, das als Bandpassfilter und Bandpasssperre
ausgestaltet ist, den rückgesendeten Code von dem vorwärtsgerichteten Balisentelegramm
BT zu trennen, so dass der Code beispielsweise direkt am T-Glied T oder nach der Übermittlung
über eine universelle Prozess-Schnittstelle für Daten und Diagnose UPS im Stellwerk
STW von einer Kontrolleinheit KE mit dem ursprünglich ausgesendeten Signalbegriff
verglichen werden kann. Die logische Kontrolleinheit KE sei hier durch das Strichmännchen
und ein separates Datenkabel angedeutet.
[0016] Selbstverständlich kann die Kontrolleinheit KE vollautomatisch arbeitend softwaremässig
realisiert sein und automatisch ein Fehlertelegramm generieren, wenn der rückübertragene
Code (z.B. nach MD4/MD5, CRC32) nicht mit dem ursprünglich von Stellwerk STW abgesetzten
Signalbegriff übereinstimmt. In einem solchen Störungsfall arbeitet mindestens ein
Element in der Signalkette vom Stellwerk STW zu der Balise B nicht ordnungsgemäss
und muss wegen der möglichen Sicherheitsgefährdung sofort ausgetauscht werden.
[0017] Figur 2 zeigt den mit Figur 1 vergleichbaren Fall einer Ansteuerung der Balise B
über ein modulares Stellteil MSTT. Dieses modulare Stellteil MSTT arbeitet in ähnlicher
Weise wie die LEU, ist aber anders als die LEU auch in der Lage, den über den Rückpfad
gesendeten Code selbst zu verarbeiten und an das Stellwerk STW zurück zu senden.
[0018] Ein schematischer Aufbau einer Ausführungsform der Erfindung zeigt die Balise B und
das modulare Stellteil MSTT. Die eingesetzten Komponenten werden anhand des Signalweges
erläutert. Das modulare Stellteil MSTT erhält über eine ISDN-Verbindung einen Signalbegriff
SB von dem Stellwerk STW. Mittels eines Prozessors CPU und eines universellen Logikkerns
ULK ermittelt das modulare Stellteil MSTT das zu diesem Signalbegriff SB zugehörige
Balisentelegramm BT und speist dieses Balisentelegramm BT in Uplink-Richtung über
das balisenseitige T-Glied T an einen Datentransmitter DT, der das Balisentelegramm
BT im Wege einer FSK (Frequency Shift Keying)-Modulation moduliert an einen analogen
Verstärker AV übergibt. Der analoge Verstärker AV sendet dann das modulierte Balisentelegramm
BT' über eine Rahmenantenne/Stromschlaufe A an die Luftschnittstelle "A".
[0019] Dieses modulierte Balisentelegramm BT' wird nun mittels einer zweiten auf der Balise
B angeordneten Antenne (Schlaufe), nachfolgend Antennenprobe AP genannt, empfangen
und mittels eines Codierers Coder in einen nach einem beliebigen Prüfsummenverfahren
gewonnenen Code umgewandelt. Dieser Code wird mittels des Coders zudem auf ein analoges
oder digitales Trägersignal moduliert, dessen Frequenz von der Frequenz des Datensignals
des Balisentelegramms BT deutlich abweicht (vgl. Fig. 4), so dass das T-Glied T eine
Rückwirkung dieses Codes auf die Antenne A ausschliesst. Der Code wird dann über die
Schnittstelle "C" und über ein weiteres T-Glied T, das auf dem modularen Stellteil
MSTT angeordnet ist, zurück zum modularen Stellteil MSTT übertragen und von dort wieder
über die ISDN-Verbindung in das Stellwerk STW zurück übermittelt. Im Stellwerk STW
findet nun die automatisierbare Prüfung statt, ob der zurück übermittelte Code dem
ursprünglich abgesetzten Signalbegriff SB entspricht. Es sei angemerkt, dass das T-Glied
T auch in solchen Anwendungsfällen weggelassen werden kann, in denen das Empfangssignal
der Balise B bekannt ist und durch eine mathematische Korrelationsfunktion zurückgewonnen
werden kann, wie dies zum Beispiel aus der Echokompensation in der Telekommunikation
bekannt ist.
[0020] Figur 4 zeigt nun noch eine schematische Darstellung der Frequenznutzung in den vorstehenden
Signalwegen. Mit FS sind die freien Frequenzbereiche aufgeführt, auf denen beispielsweise
der Code zurückgesendet werden kann. Da der Code, beispielsweise MD5 oder CRC32, nur
ca. 32 Bit lang ist, brauchen an die Übertragungsrate des Rückpfades RP, der ja physikalisch
dem Telegrammpfad TP entspricht, nur geringe Anforderungen gestellt werden (anders
als an den Telegrammpfad, auf dem das 1024 bit lange ETCS - Balisentelegramm BT übertragen
werden muss). Das Signal für die Energieversorgung der Balise B sendet auf einer Frequenz
von 8,826 kHz. Das Datensignal des Balisentelegramms C sendet in einem Bereich von
232 kHz bis etwa 1,3 MHz. Für den rückgesendeten Code verbleiben daher komfortable
Bereiche freien Frequenzspektrums FS.
[0021] Auf diese Weise gestatten das Verfahren und das System eine unmittelbare Rückführung
des ausgesendeten Balisentelegramms BT zum Überprüfen im Stellwerk STW. Die Quelle
dieses Rückleseinformationskanals (Rückpfad RP) wird somit "onboard" in der Balise
B durch eine der Sendeantenne A ähnliche Empfangsantenne AP erzeugt. Durch die Implementierung
eines Bitstrom Coders (Balisentelegramm-Codierers) in der Balise B als Rückwärtsinformationskanal
(MD4/MD5, CRC32 etc.) kann die Sicherheit des Rückpfades RP realisiert werden. Damit
können eine automatisierbare kostengünstige Abnahme der Transparent-Balise B unter
Berücksichtigung der geforderten Personensicherheit und Effizienz sowie eine qualitative
Verbesserung der Systemverfügbarkeit und Fehleroffenbarung im unter dem Rollenden
Rad betriebenene Netzwerk erreicht werden.
[0022] Auch wenn das vorliegende Ausführungsbeispiel in Bereich des schienengebundenen Verkehrs
angesiedelt ist, können mit dem vorliegenden System und dem vorliegenden Verfahren
im Grunde genommen jede Art von Datenübertragungseinheiten hinsichtlich der Freigabe
überprüft und auf korrekte Funktion im laufenden Verkehr überwacht werden kann. Beispielhaft
kann hier ein Streckenpunkt zur Ansteuerung von Anzeigequerschnitten auf Strassen,
insbesondere Autobahnen, genannt werden, bei dem nicht nur die den Verkehr steuernde
Information angezeigt wird, sondern zukünftig auch auf die Fahrzeuge übertragen werden
wird.
1. Verfahren zur Überprüfung der Funktion einer Datenübertragungseinheit (B) zur Steuerung
eines fahrenden Objektes, insbesondere eines schienengebundenen Fahrzeugs, bei dem
a) eine auf das Fahrzeug zu übertragende und über einen Signalweg (TP) herangeführte
Information (BT) mit der Datenübertragungseinheit (B) abgestrahlt wird;
b) eine in der Datenübertragungseinheit (B) angeordnete Empfangseinrichtung (AP) zum
Empfang der zu übertragenden Information (BT) vorgesehen wird;
c) die mittels der Empfangseinrichtung (AP) empfangenen Signale unverändert oder mittels
einer Analyseeinrichtung (Coder) bewertet in Form eines Codes an eine logische Kontrolleinheit
(KE) übertragen werden;
d) die logische Kontrolleinheit (KE) die mit der Datenübertragungseinheit (B) abzustrahlende
Information (BT) und die empfangenen Signale bzw. den Code vergleicht; und
e) anhand des Vergleichs der Betriebszustand der Datenübertragungseinheit (B) und/oder
des Signalwegs (TP) bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zu übertragende Information (BT) aus einem Stellwerk (STW) und/oder einer Leittechnikzentrale
abgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die logische Kontrolleinheit (KE) dem Stellwerk (STW) und/oder der Leittechnikzentrale
zugeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die empfangenen Signale bzw. der Code über den Signalweg (TP) in Gegenrichtung zur
Richtung der zu übertragenden Information (BT) geleitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die empfangenen Signale bzw. der Code auf einer von der zu übertragenden Information
(BT) abweichenden Frequenz übertragen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Datenübertragungseinheit (B) mittels einer Steuerungseinheit (LEU, MSTT) gesteuert
wird, wobei mittels der Steuerungseinheit (LEU, MSTT) ein Signalbegriff (SB) in ein
Telegramm (BT) für die Datenübertragungseinheit (B) umgewandelt wird und die empfangenen
Signale mittels eines Prüfsummenverfahrens in den Code umgewandelt werden.
7. System zur Überprüfung der Funktion einer Datenübertragungseinheit (B) zur Steuerung
eines fahrenden Objektes, insbesondere eines schienengebundenen Fahrzeugs, umfassend:
a) eine der Datenübertragungseinheit (B) zugeordnete Antenne (A), mit der eine auf
das Fahrzeug zu übertragende und über einen Signalweg (TP) herangeführte Information
(BT) abstrahlbar ist;
b) eine der Datenübertragungseinheit (B) zugeordnete Empfangseinrichtung (AP) zum
Empfang der zu übertragenden Information (BT);
c) Datenübertragungsmittel (Coder, T), mit denen die mittels der Empfangseinrichtung
empfangenen Signale unverändert oder mittels einer Analyseeinrichtung bewertet in
Form eines Codes an eine logische Kontrolleinheit (KE) übertragbar sind;
d) die logische Kontrolleinheit (KE) so ausgestaltet ist, dass die mit der Datenübertragungseinheit
(B) abzustrahlende Information (BT) und die empfangenen Signale bzw. den Code vergleichbar
sind; und
e) dass anhand des Vergleichs der Betriebszustand der Datenübertragungseinheit (B)
und/oder des Signalwegs (TP) bestimmbar ist.
8. System nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Stellwerk (STW) und/oder eine Leittechnikzentrale vorgesehen sind, die die zu
übertragende Information (SB) an eine die Datenübertragungseinheit (B) steuernde Steuereinheit
(LEU, MSTT) sendet.
9. System nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die logische Kontrolleinheit (KE) dem Stellwerk (STW) und/oder der Leittechnikzentrale
zugeordnet ist.
10. System nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
Übertragungsmittel (Coder, T) vorgesehen sind, die die empfangenen Signale bzw. den
Code über den Signalweg (TP) in Gegenrichtung zur Richtung der zu übertragenden Information
(BT) leiten.
11. System nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Übertragungsmittel die empfangenen Signale bzw. den Code auf einer von der zu
übertragenden Information abweichenden Frequenz übertragen.
12. System nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Datenübertragungseinheit (B) mittels einer Steuerungseinheit (LEU, MSTT) gesteuert
wird, wobei mittels der Steuerungseinheit (LEU, MSTT) ein Signalbegriff (SB) in ein
Telegramm (BT) für die Datenübertragungseinheit (B) umgewandelt wird und die empfangenen
Signale mittels eines in der Datenübertragungseinheit angeordneten Kodierers (Coder),
vorzugsweise nach einem Prüfsummenverfahrens, in den Code umgewandelt werden.