[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter aus Kunststoff und insbesondere
Flaschenkästen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
[0002] Kunststoffbehälter erfreuen sich in vielen Bereich großer Beliebtheit z. B. in Form
von Flaschenkästen zur Aufbewahrung und Transport von Getränkeflaschen u. dgl..
[0003] Derartige Kunststoffbehälter weisen üblicherweise in bestimmten Bereichen der Seitenwände
Stoßstellen auf, in denen Stege oder Verstärkungsrippen mit den Seitenwandbereichen
verbunden sind. Durch die unterschiedlichen Abkühlbedingungen des Kunststoffs nach
dem Spritzgießen an diesen Stoßstellen kommt es dort zu sog. Einfallstellen, die auch
bei sehr geringer Einfalltiefe an großflächigen Wandbereichen ein nachteiliges Erscheinungsbild
verursachen.
[0004] Um dieses Problem zu lösen, sind nach dem Stand der Technik verschiedene Ansätze
verfolgt worden, wie z. B. das Zweikomponentenspritzen oder das aufeinander folgende
Spritzen von Außenrahmen und Innenkasten. Diese Verfahren sind jedoch aufwändig und
von daher zur Lösung ungeeignet.
[0005] Ferner wurde versucht durch eine Lackierung der Außenfläche die Einfallstellen zu
kaschieren, wobei hier das Problem auftritt, dass die Lackschicht ungleichmäßig aufgebracht
werden müsste, um die Einfallstellen auszugleichen. Dies ist jedoch technisch kaum
realisierbar, so dass auch diese Möglichkeit ausscheidet.
[0006] Als weiterer Lösungsweg wurde vorgeschlagen, an den kritischen Stoßstellen, bei denen
die Gefahr der Bildung von Einfallstellen besteht, im sog. Air-mould-Verfahren durch
Einblasen von Luft Luftkammern zu bilden, die der Bildung von Einfallstellen entgegenwirken
sollen. In ähnlicher weise wurde auch versucht, durch Zusatz von Treibmitteln im Kunststoff
eine Aufschäumung des Kunststoffs zu erreichen, wobei durch die Porenbildung ebenfalls
der Bildung von Einfallstellen gegengewirkt werden soll. Doch auch diese Verfahren
sind sehr aufwändig, insbesondere wenn sich der angestrebte Erfolg einstellen soll.
[0007] Darüber hinaus ist es auch bekannt, mehrschichtige Kunststoffbehälterwände durch
das sog. In-mould-Verfahren herzustellen, bei dem eine Schicht des Behälterwandaufbaus,
insbesondere die Dekorfläche oder ein sog. Label beim Spritzgießen des Kunststoffbehälters
in die Spritzgussform als Einlegeteil eingelegt und der Kunststoff dann um dieses
Einlegeteil gespritzt wird (Hinterspritzen). Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil,
dass durch die hohe und großflächige Temperaturbelastung während des Hinterspritzens
das Einlegeteil bei den für Kunststoffbehälterwände üblichen Dimensionen derart aufgeweicht
wird, dass eine Verformung des Labels und somit eine Nachbildung der Einfallstellen
möglich wird. Außerdem besteht hierbei die Problematik, dass durch die gemeinsame
Abkühlung von Einlegeteil und umspritztem Kunststoff es zu Verformungen aufgrund unterschiedlicher
Wärmedehnungen kommt. Diesem Problem kann auch nicht durch die Ausbildung von entsprechend
dicken Einlegeteilen entgegengetreten werden, da dann weitere Probleme durch die unterschiedlichen
Dickenverhältnisse des umgebenden Kunststoffs beim Abkühlen auftreten.
[0008] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des oben geschilderten
Standes der Technik zu beseitigen und Kunststoffbehälter mit insbesondere großflächigen
Seitenwandbereichen zu schaffen, bei denen Einfallstellen durch Stoßstellen von Innenwänden,
Verstärkungsstegen oder Rippen und dgl. vermieden werden, um ein ansprechendes äußeres
Erscheinungsbild zu gewährleisten. Darüber hinaus soll eine variable Gestaltung des
Behälters bei einfacher Herstellung möglich sein, insbesondere sollen Behälter mit
Bereichen unterschiedlicher Eigenschaften, wie unterschiedlicher Werkstoffe, Farben
usw. möglich sein. Insgesamt soll die Gestaltung des Behälters sehr variabel sein.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Kunststoffbehälter mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie einem Verfahren zur Herstellung eines Behälters mit den Merkmalen des Anspruchs
16. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Gemäß der Erfindung wird eine besonders variable und vielfältige Gestaltung von Kunststoffbehältern
mit insbesondere unterschiedlichen Werkstoffen bei Vermeidung von Einfallstellen in
großflächigen Wandbereichen mit Stoßstellen dadurch erreicht, dass die Seitenwände
zumindest teilweise eine zwei- oder mehrlagige Sandwich-Struktur aufweisen, wobei
die einzelnen Lagen so dimensioniert sind, dass die einzelnen Lagen für sich während
des gesamten Herstellungsprozesses und danach und der Verbund der Lagen in der Sandwich-Struktur
für die Anwendungsfälle des Kunststoffbehälters formstabil sind. Durch diese technischen
Vorgaben wird gewährleistet, dass einerseits durch die verschiedenen Lagen verschiedene
Werkstoffe mit unterschiedlichem Aussehen eingesetzt werden können und dass andererseits
Einfallstellen vermieden werden können. Durch die Formstabilität während und nach
dem Verbinden der einzelnen Lagen zur Sandwich-Struktur wird gewährleistet, dass mögliche
Fehlstellen in einer Lage nicht durch das Verbinden mit der zweiten oder weiteren
Lagen durch Nachbildung auf diese übertragen werden. So kann beispielsweise eine Behältergrundstruktur
mit einer ersten Seitenwandlage als Spritzgussteil hergestellt werden, während unabhängig
und separat davon die zweite Lage auf beliebige Weise, beispielsweise durch Extrusion
hergestellt wird. Während bei der ersten Seitenwandlage durch Vorsehen von Stoßstellen
Einfallstellen gebildet werden können, wird dies bei der zweiten oder weiteren Lage
durch die separate Herstellung und Formstabilität vermieden. Da die Dimension der
Lagen so gewählt ist, dass sie für sich alleine formstabil sind, entsteht auch durch
die Herstellung oder Zwischenlagerung der separaten Halbzeuge keine nachteilige Formveränderung.
Nach Herstellung der beiden separaten Halbzeuge werden diese durch Form-, Kraft- und/oder
Stoffschluss miteinander verbunden, so dass durch die zweite oder weitere Lagen ein
großflächiger Seitenwandbereich erzeugt wird, der keinerlei Fehlstellen, wie Einfallstellen
an der Außenoberfläche aufweist. Da die äußere Lage der Sandwich-Struktur separat
hergestellt wird und somit jedes Herstellungsverfahren verwendet werden kann, können
auch Verfahren eingesetzt werden, die eine besonders hochwertige Oberfläche garantieren,
wie beispielsweise die Extrusion oder Co-Extrusion. Insbesondere bei der Co-Extrusion
kann wiederum ein mehrschichtiger Aufbau aus einer kostengünstigen Trägerschicht und
einer hochwertigen Oberflächenschicht erzeugt werden.
[0011] Die Verbindung der Lagen kann in jeder geeigneten Weise erfolgen, wobei darauf zu
achten ist, dass bei den üblichen bekannten Behälterwandstärken keine Verformung durch
die Verbindungstechnik erfolgt.
[0012] Allgemein können verschiedene Verfahren eingesetzt werden, wie beispielsweise Clipsverbindungen,
Verschweißen, Verkleben oder auch Verbindungen durch Presssitz. Eine derartige Verbindungstechnik
ist beispielsweise dann möglich, wenn die äußere Lage der Sandwich-Struktur als ringartiges
Band ausgebildet ist, welches die Behälterwandung geschlossen umgibt. Ein derartiges
ringartiges Band kann beispielsweise elastisch aufgeweitet, über eine Behältergrundstruktur
gestülpt und dann durch elastische Komprimierung auf die Behältergrundstruktur aufgeschrumpft
werden.
[0013] Entsprechend wird der Begriff der Formstabilität in dieser Anmeldung so verstanden,
dass ungewünschte bleibende Formänderungen ausgeschlossen sind.
[0014] Vorzugsweise werden die Lagen mit Schmelz- oder Reaktionskleber bzw. Heißkleber miteinander
verklebt, wobei insbesondere die zweite oder weitere Lagen durch Co-Extrusion bereits
mit der Klebeschicht hergestellt werden können.
[0015] Die Aufschmelzung des Heiß- oder Schmelzklebers kann beispielsweise vorteilhaft durch
Infrarotbestrahlung der Klebeschicht erfolgen, so dass die Hitzeeinwirkung auf das
gesamte Element insgesamt sehr niedrig gehalten werden kann.
[0016] Die Lagen können lösbar oder unlösbar miteinander verbunden sein, wobei bei einer
lösbaren Verbindung, insbesondere über Clipsverbindungen oder eine Schmelzklebeschicht,
die Möglichkeit besteht, beispielsweise die äußere Lage nach einer Beschädigung auszutauschen,
ohne dass der gesamte Behälter weggeworfen werden muss. Auf diese Weise können auch
einfache Gestaltungsänderungen vorgenommen werden, wenn beispielsweise das Label geändert
werden soll.
[0017] Durch das erfindungsgemäße Vorgehen können insbesondere großflächige Dekorflächen
an den Behälterwänden gebildet werden, die vor allem durch die separate Herstellung
der einzelnen Lagen und insbesondere der äußeren Lage in jeglicher Art und Weise gestaltet
werden können. Insbesondere ist es möglich, für die verschiedenen Lagen unterschiedliche
Werkstoffe, Farben, Festigkeits- und Elastizitäts- sowie Dichtewerte zu realisieren
oder die Eigenschaften in bestimmter Weise zu beeinflussen, z. B. durch bestimmte
Behandlungen.
[0018] So wird nach bevorzugten Ausführungsbeispielen die äußere Lage bedruckt, mit Glanzeffekten,
Metalliceffekten und dgl. versehen, um als Dekorfläche ausgebildet zu werden oder
es ist möglich die äußere Lage besonders kratzfest auszugestalten. Dies kann beispielsweise
durch eine Plasmabehandlung erreicht werden, die zu einer Verdichtung der Oberflächenbereiche
führt. Die Plasmabehandlung kann in vorteilhafter Weise auch an Luft durchgeführt
werden und erfordert kein Vakuum. Neben einer Plasmabehandlung ist auch eine Behandlung
der Lagen durch Beflammen denkbar.
[0019] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Behälters kann die äußere Lage auch
dreidimensional ausgebildet werden, wobei die 3-D-Struktur durch Tiefziehen oder Prägen
erzeugt werden kann.
[0020] Die äußere Lage weist vorzugsweise eine Dicke von mehr als 0,3 mm, insbesondere 0,4-0,5
mm und vorzugsweise von ca. 1mm auf, wobei die Lagen vorzugsweise aus Kunststoff,
insbesondere Polyethylen und/oder Polypropylen gebildet sind. Bevorzugt weisen äußere
und innere Lage dieselbe Dicke auf.
[0021] In die verschiedenen Lagen, insbesondere die äußere Lage können auch verschiedene
Zusatzelemente, wie z. B. Transponder oder dgl. eingebettet werden.
[0022] Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei
der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels deutlich.
Die Fig. zeigen hierbei in rein schematischer Weise in
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Behälters;
- Fig. 2
- eine perspektivische Explosionsdarstellung des Behälters aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Schnittansicht eines Behälterelements aus Fig. 2; und in
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung eines Behälters nach dem Stand der Technik.
[0023] In Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Behälters
1 mit einem Boden 2 und vier Seitenwänden 3 gezeigt. Die Seitenwände weisen einen
oberen Rahmenabschnitt 4 und einen unteren Rahmenabschnitt 5 sowie ein Mittelteil
mit einer Sandwich-Struktur auf, wobei in Fig. 1 die äußere Lage 6 zu sehen ist, die
gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung als Dekorfläche ausgestaltet ist.
[0024] Die Fig. 2 zeigt den erfindungsgemäßen Behälter 1 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung
wobei die äußere Lage 6 abgehoben von der inneren Seitenwandlage 7 gezeigt ist.
[0025] Die Fig. 3 zeigt die äußere Lage 6 und deren Aufbau in einer Schnittansicht.
[0026] Wie in Fig. 3 gut zu erkennen ist, ist die äußere Lage 6 dreischichtig aufgebaut
und zwar aus einer Trägerschicht 9, einer äußeren Dekorschicht 10 und einer inneren
Kontaktschicht 8, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Klebeschicht ausgebildet
ist.
[0027] Die Platte 6, die als äußere Lage, wie gut in Fig. 2 zu sehen ist, mit der inneren
Seitenwandlage 7 verbunden wird, wird nach dem bevorzugten Ausführungsbeispielen über
die Klebeschicht 8 auf die innere Seitewandlage 7 geklebt. Als Klebemittel kommen
vorzugsweise Reaktionskleber oder Schmelz- bzw. Heißkleber zum Einsatz, wobei die
Schmelzklebung wiederum bevorzugt ist.
[0028] Bei der Schmelzverklebung wird die äußere Lagenplatte 6 an der Seite, an der der
Schmelzkleber in Form der Klebeschicht 8 aufgebracht ist, beispielsweise durch Infrarotbestrahlung
kurz erhitzt, so dass der Kleber aufschmilzt und die Platte 6 wird in diesem Zustand
auf den Behälter 1 im Bereich der inneren Seitenwandlage 7 gedrückt, um dort die Sandwich-Struktur
zu bilden. Alternativ kann die Klebeschicht auch auf den Behälter 1 im Bereich der
inneren Seitenwandlage oder als weitere Alternative sowohl auf dem Behälter 1 als
auch auf die äußere Lagenplatte aufgebracht werden.
[0029] Aufgrund dieser Herstellungsweise kann die äußere Lagenplatte 6 separat von der Behältergrundstruktur
beispielsweise durch Extrusion, insbesondere Co-Extrusion gebildet werden und in beliebiger
Weise bearbeitet werden. Nach dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die äußere Lage
6 als Dekorplatte ausgebildet, welche beispielsweise mittels Extrusion bzw. Co-Extrusion
eine hohe Oberflächengüte aufweist und/oder eine ansprechende Dekorschicht 10 erhalten
kann.
[0030] Darüber hinaus kann die äußere Lage 6 in Form der Platte bedruckt, geprägt, tiefgezogen
oder in sonstiger Weise behandelt werden, um ein entsprechendes Aussehen oder eine
bestimmte Form zu erzielen.
[0031] Um die Haftfestigkeit der Klebeschicht 8 zu erhöhen, kann beispielsweise die innere
Seitenwandlage 7 vor dem Verbinden mit der Platte 6 vorbehandelt und insbesondere
durch ein Plasma behandelt werden. Die Plasmabehandlung, die unter Atmosphärenbedingungen
durchgeführt werden kann, verbessert die Haftfestigkeit deutlich.
[0032] Ferner ist auch eine Plasmabehandlung der äußeren Lage 6 beispielsweise auch an der
Außenseite zur Verbesserung der Kratzfestigkeit denkbar.
[0033] Die Grundstruktur des Behälters 1, die in Fig. 2 gezeigt ist, wird in bekannter Weise
durch Spritzgießen von Kunststoff hergestellt, wobei im Bereich der Sandwich-Struktur
der Seitenwände 3 ein deutlich verringerter Seitenquerschnitt, also eine geringere
Seitendicke vorgesehen wird, die als (innere) Seitenwandlage 7 bezeichnet wird. Sowohl
die äußere Platte 6 als auch die innere Seitenwandlage 7 sind so dimensioniert, dass
sie während des Herstellungsprozesses eine ausreichende Stabilität aufweisen, um formstabil
zu bleiben, insbesondere auch bei der Wärmebehandlung während des Aufschmelzens des
Heißklebers oder dem anschließenden Abkühlprozess nach dem Verbinden. Auf diese Weise
ist eine bestimmte Mindestdicke der Lagen, also der separat hergestellten äußeren
Lage und der durch Spritzgießen mit dem Kastengrundrahmen hergestellten Innenwandlage
durch den Herstellungsprozess und seine Verarbeitungsschritte vorgegeben. Andererseits
wird die maximal erforderliche Dicke durch die Stabilitätsanforderungen an den Behälter,
beispielsweise bei Stapelbehältern durch die Stapelbarkeit, vorgegeben, die die Sandwich-Struktur
mit allen Lagen, also im bevorzugten Ausführungsbeispiel mit beiden Lagen aus Innenwandlage
und äußerer Lage, erfüllen muss.
[0034] Durch den erfindungsgemäßen Aufbau, wie er in den Fig. 1 bis 3 beschrieben ist, kann
in zuverlässiger Weise vermieden werden, dass wie bei bekannten Behältern 11, von
denen einer in Fig. 4 gezeigt ist, bei Vorsehen von Stützstreben o. dgl. an großflächigen
Wandbereichen Einfallstellen 14 durch das unterschiedliche Abkühlverhalten an diesen
Stoßstellen entstehen. Wie in der teilweisen Schnittansicht der Fig. 4 zu sehen ist,
bilden sich an Seitenwänden 12 an den Stoßstellen der Verstärkungsstreben 13 linienhafte
Einfallstellen 14, die durch das unterschiedliche Abkühlverhalten an den Verbindungsstellen
der Seitenwand 12 mit den Verstärkungsstreben 13 im Vergleich zu den übrigen Seitenwandbereichen
entstehen.
[0035] Durch das erfindungsgemäße, nachfolgende Anbringen einer äußeren Lagenplatte 6, wie
in den Fig. 1 bis 3 gezeigt, kann diese Problematik überwunden werden, da durch die
ausreichende Stabilität der äußeren Lage 6 eine Nachbildung der Einfallstellen nach
dem Verbinden ausgeschlossen ist.
[0036] Darüber hinaus bietet ein derartiges Vorgehen weitere erhebliche Vorteile, da z.
B. unterschiedliche Materialien beispielsweise hinsichtlich der Farbe, der Zusammensetzung
und anderer Eigenschaften verwendet werden können. Insbesondere können hochwertige
Dekorflächen geschaffen werden, die separat von dem Behältergrundrahmen aufwändigen
Bearbeitungsprozessen zugeführt werden können, die entweder an dem kompletten Behälter
nicht durchführbar wären oder zur erheblichen Kosten führen würden, beispielsweise
bei entsprechend diffizielen Bearbeitungsschritten mit hohen Ausfallraten. Zudem sind
bestimmte Eigenschaften, wie hochwertige Oberflächen durch Extrusion nur bei separaten
Dekorflächen bzw. Platten denkbar.
[0037] Ferner besteht die Möglichkeit die Sandwich-Struktur auch so zu gestalten, dass die
Lagen wieder voneinander getrennt werden können, um so reparierbare bzw. austauschbare
Oberflächen bzw. Dekorflächen zu schaffen.
1. Behälter aus Kunststoff mit einem Boden (2) und diesen umgebende Seitenwände (3)
dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenwände zumindest teilweise eine zwei- oder mehrlagige Sandwich-struktur aufweisen,
deren einzelne Lagen (6, 7) in der Dicke so dimensioniert sind, dass jede Lage für
sich unter den Herstellungsbedingungen während und nach dem Verbinden der Lagen formstabil
ist, wobei die erforderliche mechanische Stabilität der Seitenwand durch die Sandwichstruktur
bereit gestellt wird.
2. Behälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lagen (6, 7) form-, kraft- und/oder stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lagen (6, 7) miteinander verklebt, insbesondere mit Schmelz- oder Reaktionskleber
miteinander verklebt, verschweißt oder über Clipsverbindungen miteinander verbunden
sind oder der Kleber nach dem Erstarren die Lagen (6, 7) formschlüssig miteinander
verbindet, insbesondere durch die Ausbildung von Hinterschneidungen.
4. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lagen (6, 7) lösbar oder unlösbar miteinander verbunden sind.
5. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lagen (6, 7) aus identischem Material gebildet sind oder unterschiedliche Eigenschaften
insbesondere hinsichtlich Werkstoff, Farbe, Dichte, Festigkeit, Elastizität und dergleichen
aufweisen.
6. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die äußere Lage (6) als Dekorfläche ausgebildet ist.
7. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die äußere Lage (6) einen Kratzschutz aufweist.
8. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die äußere Lage (6) an der Außenoberfläche plasmabehandelt ist.
9. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die äußere Lage (6) als ebene Platte oder als dreidimensionale Struktur ausgebildet
ist.
10. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lagen (6, 7) unabhängig voneinander hergestellt sind, wobei insbesondere eine
Lage (6) selbst mehrschichtig aufgebaut ist.
11. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die äußere Lage (6) eine Dicke von mehr als 0,3 mm, insbesondere 0,4-0,5 mm, vorzugsweise
1mm aufweist.
12. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Lage, insbesondere die äußere Lage (6) durch Extrusion, Tiefziehen und/oder Prägen
hergestellt ist.
13. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
er ein Flaschenkasten ist.
14. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die äußere Lage als umlaufendes ringartiges Band aufgeschrumpft ist.
15. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lagen aus PE und/oder PP sind.
16. Verfahren zur Herstellung eines Behälters insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behälter mit einer ersten Seitenwandlage (7) durch Spritzguss hergestellt wird,
dass unabhängig davon mindestens eine zweite Lage (6) hergestellt wird, die mit der
ersten Seitenwandlage (7) des Behälters verbunden wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite (6) oder weitere Lagen durch Extrusion hergestellt werden, insbesondere
durch Co-Extrusion verschiedener Materialien, insbesondere mit einer Klebeschicht.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lage(n) (6, 7) vor dem Verbinden vorbehandelt, insbesondere mit Plasma behandelt
werden.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lage(n) (6, 7) vor dem Verbinden wärmebehandelt, insbesondere mit Infrarotstrahlung
erhitzt wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die äußere Lage (6) vor dem Verbinden bedruckt, ausgestanzt, geprägt und/oder tiefgezogen
und/oder mit Zusatzelementen versehen wird.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die äußere Lage in Form eines umlaufenden, ringartigen Bandes hergestellt wird, vorzugsweise
elastisch aufgeweitet, über den Behälter mit der ersten Seitenwandlage gestülpt und
aufgeschrumpft wird.
22. Verfahren nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Band thermisch aufgeschrumpft wird.