[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Seil oder Seilelement mit mindestens einem aus
textilem Fasermaterial, insbesondere Kunststoff-Fäden, gebildeten Strang und mit einer
über die Außenseite dieses Stranges verlaufenden, diese Außenseite teilweise überdeckenden
Bewehrung, die mit aus Kunststoff bestehenden Bewehrungselementen gebildet ist.
[0002] Weiter bezieht sich die Erfindung auf ein Seil, welches mehrere Seilelemente erfindungsgemäßer
Ausbildung enthält.
[0003] Seile vorgenannter Art bzw. Seile, welche mit Seilelementen vorgenannter Art aufgebaut
sind, sollen oft von rotierenden Antriebsmitteln, mit denen solche Seile in Kontakt
stehen, in Bewegung versetzt werden. Es ergeben sich dabei bei neuen Seilen oft Schwierigkeiten,
weil diese Seile im Neuzustand durch das Vorhandensein der an der Außenseite der Seile
liegenden Bewehrungselemente aus Kunststoff auf den rotierenden Antriebselementen
gleiten; erst nach einiger Zeit, wenn die Oberfläche der Bewehrungselemente durch
dieses Gleiten eine Aufrauung erfahren hat oder in der Bewehrung durch dieses Gleiten
kleine Brüche entstanden sind, hat sich bei diesen bekannten Seilen eine zufriedenstellende
Mitnahme ergeben.
[0004] Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Seil oder Seilelemente eingangs erwähnter
Art zu schaffen, welche(s) auch im Neuzustand eine gute Haftreibung auf Antriebselementen
besitzt bzw. besitzen.
[0005] Das erfindungsgemäße Seil oder Seilelement eingangs erwähnter Art ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewehrung mit Bewehrungselementen in Form von Kunststoff-Monofilamenten und/oder
Kunststoff-Fäden, -Garnen oder -Zwirnen gebildet ist, welche gegenüber einer glatten
kreiszylindrischen Metallfläche, über welche diese Bewehrungselemente in Richtung
des Umfanges der Metallfläche verlaufend gelegt sind, einen größeren Haftreibungswert
aufweisen als Polyamid-Monofilamente mit von Fremdmaterial, wie z.B. Beschichtungen,
Imprägnierungen, Verschmutzungen, Nässe, freier Oberfläche und welche im Seilverband
eine gute Abriebbeständigkeit aufweisen, die mindestens 80 % einer im Seilverband
vorliegenden Abriebbeständigkeit von Polyacrylatgarn beträgt. Durch diese Ausbildung
kann der vorstehend angeführten Zielsetzung gut entsprochen werden. Es wird schon
im Neuzustand eine gute Mitnahme der Seile und auch eine gute Lebensdauer erhalten.
[0006] Es ist günstig, wenn man vorsieht, dass mindestens ein Teil der die Bewehrung bildenden
Kunststoff-Monofilamente und/oder Kunststoff-Fäden, -Garne oder -Zwirne eine Oberflächenimprägnierung
mit einem Textilimprägnierungsmittel aufweist. Durch eine solche Oberflächenimprägnierung
der Bewehrungselemente, mit denen die Bewehrung gebildet ist, kann sowohl der Haftreibungswert
erhöht als auch die Abriebbeständigkeit verbessert werden. Zur Imprägnierung können
übliche Textilimprägnierungsmittel, wie Wachse, Fettsäureester, und Präparate auf
Basis von Polyurethanen, Silikonen, Fluor-Kohlenstoffen usw. verwendet werden.
[0007] In vielen Fällen ist es günstig, wenn man vorsieht, dass die Bewehrung mit mehreren
unterschiedlichen Bewehrungselementen, welche voneinander verschiedene Haftreibungswerte
aufweisen, gebildet ist. Auf diese Weise kann die Abstimmung der verschiedenen Eigenschaften,
die die Bewehrung aufweisen soll, aufeinander vereinfacht werden; man kann so das
Erzielen einer guten Mitnahme durch Antriebselemente, das Erzielen einer guten Abriebbeständigkeit
und auch das Erzielen einer guten mechanischen Bewehrungswirkung leichter aufeinander
abstimmen. Es ist dabei auch möglich und vielfach sowohl für das Erzielen einer mechanischen
Bewehrungswirkung als auch aus wirtschaftlichen Gründen von Vorteil, wenn man vorsieht,
dass ein Teil der Bewehrungselemente einen Haftreibungswert aufweist, der dem Haftreibungswert
von Polyamid-Monofilamenten mit reiner Oberfläche entspricht oder auch geringfügig
kleiner ist.
[0008] Sowohl für die Fertigung des Seiles oder Seilelementes, als auch für das Erzielen
einer räumlich ausgewogenen Wirkung ist es dabei vorteilhaft, wenn man vorsieht, dass
die unterschiedlichen Bewehrungselemente über den Umfang des Seiles oder Seilelementes
verteilt angeordnet sind, wobei jeweils auf mindestens ein Bewehrungselement einer
Art mindestens ein Bewehrungselement einer anderen Art folgt.
[0009] Eine in der Praxis günstige Ausbildung des Erfindungsgegenstandes ist dabei dadurch
gekennzeichnet, dass zwei unterschiedliche Arten von Bewehrungselementen vorgesehen
sind, nämlich Polyamid-Monofilamente und Polyacryl-Garne.
[0010] Eine Variante hiezu, welche sich durch besonders gute Mitnahmeeigenschaften und gute
mechanische Festigkeit auszeichnet, ist dadurch gekennzeichnet, dass drei unterschiedliche
Arten von Bewehrungselementen vorgesehen sind, nämlich Polyamid-Monofilamente, Polyacryl-Garne
und Garne aus texturierten Polyamid-Multifilamenten.
[0011] Für spezielle hohe Anforderungen an die Mitnahmeeigenschaften, an die mechanischen
Eigenschaften der Bewehrung und insbesondere auch an die Lebensdauer des Seiles, bei
Einsatz desselben in chemisch aggressiven Umgebungen, ist es günstig, wenn man vorsieht,
dass Bewehrungselemente aus Aramid-Garnen vorgesehen sind.
[0012] Es ist sowohl für die Mitnahmeeigenschaften des Seiles oder Seilelementes als auch
im Interesse einer einfachen Fertigung der Bewehrung vorteilhaft, wenn man vorsieht,
dass der Strang bzw. die Stränge des Seiles oder Seilelementes mit den Bewehrungselementen
umflochten oder umstrickt sind.
[0013] Es kommen aber auch andere Techniken für die Bildung der den Strang bzw. die Stränge
umgebenden Bewehrung in Betracht, wobei z.B. Umwinden, Umhäkeln, Umweben, Umwirken
genannt werden können.
[0014] Hinsichtlich der Festigkeitseigenschaften des Seiles oder Seilelementes ist es günstig,
wenn man vorsieht, dass der Strang bzw. die Stränge des Seiles oder Seilelementes
aus Multifilamenten, insbesondere Polyamid-Multifilamenten und/oder Polyester-Multifilamenten
gebildet sind. Eine besondere Begünstigung in der Mitnahmewirkung ergibt sich dabei,
wenn man im Strang bzw. den Strängen des Seiles oder Seilelementes auch Stapelfasergarne
oder auch texturierte Multifilamentgarne vorsieht. Es kommt bei dieser Ausbildung
zu einer vorteilhaften Wechselwirkung zwischen Teilen bzw. Teilchen des Stranges bzw.
der Stränge des Seiles oder Seilelementes mit Flächen bzw. Antriebselementen, auf
denen das Seil oder Seilelement aufliegt, zwischen den einzelnen Bewehrungselementen
hindurch, da die Bewehrungselemente sich im Abstand voneinander befinden und eine
die Außenseite des Seiles oder Seilelementes nur teilweise überdeckende Bewehrung
bilden.
[0015] Die Anordnung mehrerer Stränge, die von der Bewehrung umgeben sind, im Seil oder
Seilelement kann in verschiedener Weise ausgeführt werden, wobei durch die jeweils
getroffene Auswahl aus den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zusammen mit der
jeweils gewählten Ausbildung der Bewehrung die Eigenschaften des Seiles oder Seilelementes
beeinflusst bzw. festgelegt werden können. Eine Möglichkeit, welche ein verhältnismäßig
weiches Seil oder Seilelement erzielen lässt, wobei der Zusammenhalt zu einem großen
Teil von der Bewehrung zu erbringen ist, sieht vor, dass mehrere Stränge zueinander
parallel verlaufend angeordnet sind. Eine andere Möglichkeit, die einen verhältnismäßig
festen Zusammenhalt mehrerer Stränge erzielen lässt, sieht vor, dass mehrere Stränge
miteinander verzwirnt oder verflochten sind. Die Bewehrung muss in diesem Fall nicht
mehr oder nur wenig zum mechanischen Zusammenhalt der Stränge beitragen. Eine weitere
Möglichkeit, bei der für die Fertigung zum Verbinden mehrerer Stränge miteinander
nur eine verhältnismäßig einfach gebaute Einrichtung erforderlich ist, besteht darin,
dass ein Strang einen anderen Strang umwindet. Auch so wird ein enger Zusammenhalt
mehrerer Stränge auf einfache Weise erzielt.
[0016] Es ist vielfach im Hinblick auf das angestrebte Erzielen eines möglichst großen Haftreibungswertes
und einer möglichst guten Beständigkeit gegen Abrieberscheinungen von Vorteil, wenn
man vorsieht, dass der Strang bzw. die Stränge des Seiles oder Seilelementes eine
Imprägnierung mit einem Textilimprägnierungsmittel aufweisen.
[0017] Ein günstiger Weg zum Erzielen der wie vorstehend erörtert angestrebten Seileigenschaften
besteht, wenn man ein verhältnismäßig dickes Seil herstellen will, darin, dass man
mehrere wie vorstehend erörtert ausgebildete Seilelemente zu einem Seil vereint. Ein
solches Vereinen kann auf verschiedene Weise erfolgen, z.B. indem man aus den Seilelementen
ein gedrehtes bzw. geschlagenes Seil bildet. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht
vor, dass die Seilelemente miteinander zu einem Seil verflochten sind. Soll die Bewehrung
in einem solchen aus mehreren Seilelementen gebildeten Seil mit mehreren Arten voneinander
verschiedener Bewehrungselemente aufgebaut werden, besteht zum Einen die Möglichkeit,
bei mehreren Seilelementen die Bewehrung je mit mehreren unterschiedlichen Bewehrungselementen
zu bilden, was insgesamt einen sehr homogenen Aufbau des ganzen Seiles erzielen lässt.
Man kann aber andererseits bei den einzelnen Seilelementen, die zu einem Seil vereint
werden, jeweils Bewehrungselemente einer bestimmten Art mit untereinander gleichen
Haftreibungswerten vorsehen, wobei bei verschiedenen Seilelementen verschiedene Bewehrungen,
die sich in Material oder Struktur bzw. Aufbau voneinander unterscheiden können, vorliegen.
[0018] Im Rahmen des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung wird die Bestimmung des Haftreibungswertes
von Monofilamenten und auch von Kunststofffäden, Kunststoffgarnen und Kunststoffzwirnen
so vorgenommen, dass man diese Bewehrungselemente in Umfangsrichtung über oder um
einen glatten metallischen Kreiszylinder zieht, der seinerseits unverdrehbar gelagert
und mit einem Drehmomentsensor verbunden ist, wobei der von diesem Drehmomentsensor
angezeigte Messwert ein Maß für den Haftreibungswert des jeweils über den zylindrischen
Körper gezogenen Bewehrungselementes ist. Es wird dabei an einem Ende des betreffenden
Bewehrungselementes gezogen, während das andere Ende des betreffenden Bewehrungselementes,
welches frei nach unten hängend angeordnet wird, mit einem Spanngewicht belastet ist.
Die Abriebbeständigkeit kann am fertigen Seilelement mit einem sogenannten Lauftest,
bei dem das Seil im Laufen über eine stehende metallische Welle geführt wird, bis
Abrieberscheinungen auftreten, bestimmt werden. Es wird dabei ein Betrieb des Seiles,
bei dem das Seil über Rollen oder Walzen läuft, simuliert.
[0019] Die Erfindung wird nun anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung,
in der solche Beispiele schematisch dargestellt sind, weiter erläutert. In der Zeichnung
zeigt: Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten Seilelementes
im Querschnitt; Fig. 2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Seilelementes im Querschnitt; Fig. 3 zeigt ein Stück des in Fig. 2 dargestellten
Seilelementes in einer Ansicht; Fig. 4 zeigt ein weiteres Beispiel eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Seilelementes im Querschnitt; Fig. 5 dieses Seilelement in einer Ansicht;
Fig. 6 weitere Ausführungsformen eines erfindungsgemäß ausgebildeten Seilelementes
im Schnitt; Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform eines aus Seilelementen, wie sie in
den Figuren 1 bis 6 dargestellt sind, gebildeten Seiles im Querschnitt; Fig. 8 zeigt
eine Variante eines solchen Seiles im Querschnitt; und Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform
eines derartigen Seiles, gleichfalls im Querschnitt.
[0020] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten Seilelementes
2 sind zwei Stränge 3 vorgesehen, welche von einer über die Außenseite 3a der Stränge
3 verlaufenden Bewehrung 4 umgeben sind. Die Bewehrung 4 ist mit aus Kunststoff bestehenden
Bewehrungselementen 5a gebildet, welche im Abstand voneinander angeordnet sind und
dadurch die Außenseite 3a der Stränge 3 nur teilweise überdecken. Die Querschnitte
der Stränge 3 sind grob schematisch in Form von Kreisen angedeutet, sind aber real
zusammengedrückte Gebilde, die den von der Bewehrung 4 umgebenen Raum weitgehend ausfüllen.
Die einzelnen Bewehrungselemente 5a sind in diesem Fall aus Polyamid bestehende Monofilamente,
welche eine Oberflächenimprägnierung mit einem Textilimprägnierungsmittel aufweisen.
Die Stränge 3 sind aus Polyamid-Multifilamenten gebildet, welche gleichfalls mit einem
Textilimprägnierungsmittel imprägniert sind. Die Stränge 3 sind mit den Bewehrungselementen
5a umflochten. Durch die bei den Monofilamenten 5a vorgesehene Imprägnierung wird
schon im Neuzustand eines solchen Seiles ein, verglichen mit Polyamid-Monofilamenten
mit reiner Oberfläche größerer Haftreibungswert erhalten, der ein unerwünschtes Gleiten
eines solchen Seiles auf glatten Flächen, insbesondere auf zylindrischen Rädern oder
Walzen, welche ein solches Seil durch Mitnahme in Bewegung versetzen sollen, verhindert.
Durch die zwischen den Bewehrungselementen 5a vorliegenden Zwischenräume 6 besteht
auch die Möglichkeit eines Durchtrittes von einzelnen Filamenten der Stränge 3 nach
außen, wodurch sich eine weitere Erhöhung des Haftreibungswertes eines solchen Seilelementes
2 ergibt.
[0021] Bei dem in den Figuren 2 und 3 dargestellten Beispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Seilelementes 2 liegt ein ähnlicher Aufbau wie bei dem in Fig. 1 dargestellten Seilelement
vor. Zwei Stränge 3 aus textilem Material in Form von Polyamid-Multifilamenten sind
von einer Bewehrung 4 umgeben, wobei zwischen den Bewehrungselementen Zwischenräume
6 vorgesehen sind. Die Bewehrung 4 ist dabei mit unterschiedlichen Bewehrungselementen,
nämlich Polyamid-Monofilamenten 5b und Polyacrylgarnen 5c aufgebaut. Die Bewehrungselemente
5b und 5c sind über den Umfang des Seilelementes 2 verteilt angeordnet, wobei jeweils
auf drei Bewehrungselemente 5b ein Bewehrungselement 5c folgt. Es sind dabei die aus
Polyacrylgarnen gebildeten Bewehrungselemente 5c jene Bewehrungselemente, welche einen
größeren Haftreibungswert aufweisen als Polyamid-Monofilamente ohne Imprägnierung
und welche damit den für das Reibungsverhalten des Seilelementes erstrebten erhöhten
Haftreibungswert sichern, wobei bei diesen Bewehrungselementen 5c auch eine gute Abriebbeständigkeit
vorliegt. Soll der Haftreibungswert des Seilelementes weiter erhöht werden, kann es
vorteilhaft dadurch erreicht werden, dass man die in Form von Monofilamenten ausgebildeten
Bewehrungselemente 5b mit einer Oberflächenimprägnierung versieht. Die Stränge 3 sind
auch bei diesem Beispiel mit den Bewehrungselementen 5b, 5c umflochten, und es kann
auch in diesem Fall durch ein Hindurchtreten einzelner Filamente der Stränge 3 durch
die zwischen den Bewehrungselementen 5b, 5c vorliegenden Zwischenräume 6 eine Erhöhung
des Haftreibungswertes des Seilelementes eintreten.
[0022] Bei dem in den Figuren 4 und 5 dargestellten Beispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Seilelementes 2 sind analog wie bei den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Beispielen
zwei Stränge 3 aus textilem Fasermaterial, nämlich Polyamid-Multifilamenten, vorgesehen,
welche von einer Bewehrung 4 umgeben sind. Die Bewehrung 4 ist in diesem Fall aus
drei Arten von unterschiedlichen Bewehrungselementen gebildet, nämlich unimprägnierten
Polyamid-Monofilamenten 5b, Polyacrylgarnen 5c und Garnen aus texturierten Polyamid-Multifilamenten
5d. Die aus Garnen gebildeten Bewehrungselemente 5c, 5d, lassen einen hohen Haftreibungswert
erzielen und haben auch eine sehr gute Abriebbeständigkeit. Gewünschtenfalls kann
der Haftreibungswert, den das Seilelement 2 aufweist, durch eine Oberflächenimprägnierung
der aus Polyamid-Monofilamenten gebildeten Bewehrungselemente 5b weiter erhöht werden,
und es kann durch das Hindurchtreten von Filamenten der Stränge 3 durch die zwischen
den Bewehrungselementen 5b, 5c, 5d vorliegenden Zwischenräume 6 sich eine weitere
Erhöhung des Haftreibungswertes ergeben. Die Stränge 3 sind auch in diesem Fall von
den Bewehrungselementen umflochten.
[0023] Bei erfindungsgemäß ausgebildeten Seilelementen kann man die Anzahl der aus textilem
Fasermaterial bestehenden Stränge den jeweils gewünschten Seileigenschaften und den
Gegebenheiten der Fabrikationseinrichtungen entsprechend wählen; so kann mit einem
Strang mit entsprechendem Querschnitt das Auslangen gefunden werden oder man kann
auch eine größere Anzahl solcher Stränge, z.B. 3, 4 oder mehr, in einem Seilelement
vorsehen. Mehrere Stränge können zueinander parallel verlaufend angeordnet werden
oder auch miteinander verzwirnt oder verflochten werden. Eine weitere Möglichkeit
ist, dass man vorsieht, dass ein derartiger Strang einen anderen Strang umwindet.
Die Stränge können, wie dies vorstehend bei der Beschreibung der Beispiele angeführt
wurde, vorteilhaft aus Kunststoff-Multifilamenten gebildet werden. Man kann bei solchen
Strängen auch ergänzend Stapelfasergarne oder auch texturierte Multifilamentgarne
vorsehen oder gewünschtenfalls die Stränge auch auf Basis von Garnen aufbauen. Anstelle
eines Umflechtens der Stränge mit Bewehrungselementen kann man wie oben erwähnt auch
andere Techniken vorsehen, um aus den Bewehrungselementen eine die Stränge umschließende
Bewehrung zu bilden, wie z.B. ein Umstricken.
[0024] Erfindungsgemäß ausgebildete Seilelemente, wie sie z.B. in den Figuren 1 bis 5 dargestellt
sind, können unmittelbar als Seile Verwendung finden. Es ist aber im Rahmen der vorliegenden
Erfindung auch vorgesehen, durch Zusammenfassung einer Anzahl solcher Seilelemente
2 Seile 1 zu bilden, wobei ein Beispiel eines derartigen Seiles 1 in Fig. 7 schematisch
im Querschnitt dargestellt ist. Es ist dieses Seil ein geflochtenes Hohlseil. Es kommen
aber auch andere Arten der Zusammenfügung von erfindungsgemäß ausgebildeten Seilelementen
zu Seilen in Betracht, z.B. ein Drehen, und es ist ein Beispiel eines derartigen Seiles
in Fig. 8 im Querschnitt dargestellt. Es sind dabei je drei Seilelemente 2 zu einer
Litze des gedrehten Seiles zusammengefasst und es bauen drei solcher Litzen das Seil
1 auf.
[0025] Sollen bei einem aus mehreren Seilelementen gebildeten Seil unterschiedliche Bewehrungselemente
vorliegen, kann dies entweder dadurch erreicht werden, dass man mehrere Seilelemente
vorsieht, deren Bewehrung jeweils aus verschiedenen Bewehrungselementen aufgebaut
ist, oder man sieht mehrere Seilelemente vor, von denen jedes eine Bewehrung aus untereinander
gleichen Bewehrungselementen besitzt, wobei sich die Bewehrungen der einzelnen Seilelemente
voneinander unterscheiden. Ein Ausführungsbeispiel eines Seiles letzterwähnter Art
ist in Fig. 9 dargestellt. Es ist dabei wieder ein geflochtenes Hohlseil in Betracht
gezogen, wobei erwähnt werden kann, dass auch Seile mit einem anderen Aufbau, wie
z.B. geflochtene Kernseile, gebildet werden können. Es sind dabei zur Bildung des
in Fig. 9 dargestellten Seiles 1 Seilelemente, wie sie in Fig. 6 links dargestellt
sind und Seilelemente wie sie in Fig. 6 rechts dargestellt sind, miteinander vereint.
Bei dem in Fig. 6 links dargestellten Seilelement 2a sind zwei Stränge 3 vorgesehen,
welche von einer Bewehrung 4 umgeben sind, welche aus nicht-imprägnierten Polyamid-Monofilamenten
5b gebildet ist. Die aus Polyamid-Multifilamenten gebildeten Stränge 3 sind mit einer
Oberflächenimprägnierung aus einem Textilimprägnierungsmittel versehen. Die Stränge
3 sind mit den Monofilamenten 5b umflochten. Bei dem in Fig. 6 rechts dargestellten
Seilelement 2b sind analog wie bei dem in Fig. 6 links dargestellten Seilelement 2a
zwei Stränge 3 aus Polyamid-Multifilamenten vorgesehen, welche mit einer Bewehrung
4 umgeben sind, deren Bewehrungselemente aus Polyacrylgarnen 5c gebildet sind. Die
Stränge 3 sind in diesem Fall mit den Bewehrungselementen 5c umstrickt.
1. Seil oder Seilelement mit mindestens einem aus textilem Fasermaterial, insbesondere
Kunststoff-Fäden, gebildeten Strang und mit einer über die Außenseite dieses Stranges
verlaufenden, diese Außenseite teilweise überdeckenden Bewehrung, die mit aus Kunststoff
bestehenden Bewehrungselementen gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrung (4) mit Bewehrungselementen (5a, 5b, 5c, 5d) in Form von Kunststoff-Monofilamenten
und/oder Kunststoff-Fäden, -Garnen oder -Zwirnen gebildet ist, welche gegenüber einer
glatten kreiszylindrischen Metallfläche, über welche diese Bewehrungselemente in Richtung
des Umfanges der Metallfläche verlaufend gelegt sind, einen größeren Haftreibungswert
aufweisen, als Polyamid-Monofilamente mit von Fremdmaterial, wie z.B. Beschichtungen,
Imprägnierungen, Verschmutzungen, Nässe, freier Oberfläche und welche im Seilverband
eine gute Abriebbeständigkeit aufweisen, die mindestens 80 % einer im Seilverband
vorliegenden Abriebbeständigkeit von Polyacrylatgarn beträgt.
2. Seil oder Seilelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der die Bewehrung (4) bildenden Kunststoff-Monofilamente und/oder
Kunststoff-Fäden, -Garne oder -Zwirne eine Oberflächenimprägnierung mit einem Textilimprägnierungsmittel
aufweist.
3. Seil oder Seilelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrung (4) mit mehreren unterschiedlichen Bewehrungselementen (5a, 5b, 5c,
5d), welche voneinander verschiedene Haftreibungswerte aufweisen, gebildet ist.
4. Seil oder Seilelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Bewehrungselemente (5b) einen Haftreibungswert aufweist, der dem Haftreibungswert
von Polyamid-Monofilamenten mit reiner Oberfläche entspricht oder auch geringfügig
kleiner ist.
5. Seil oder Seilelement nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Bewehrungselemente (5b, 5c) über den Umfang des Seiles oder
Seilelementes (2) verteilt angeordnet sind, wobei jeweils auf mindestens ein Bewehrungselement
(5b) einer Art mindestens ein Bewehrungselement einer anderen Art (5c) folgt.
6. Seil oder Seilelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei unterschiedliche Arten von Bewehrungselementen (5b, 5c) vorgesehen sind, nämlich
Polyamid-Monofilamente und Polyacryl-Garne.
7. Seil oder Seilelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass drei unterschiedliche Arten von Bewehrungselementen (5b, 5c, 5d) vorgesehen sind,
nämlich Polyamid-Monofilamente (5b), Polyacryl-Garne (5c) und Garne aus texturierten
Polyamid-Multifilamenten (5d).
8. Seil oder Seilelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (3) bzw. die Stränge (3) des Seiles oder Seilelementes (2) mit den Bewehrungselementen
(5a, 5b, 5c, 5d) umflochten oder umstrickt sind.
9. Seil oder Seilelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (3) bzw. die Stränge (3) des Seiles oder Seilelements aus Multifilamenten
gebildet sind.
10. Seil oder Seilelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (3) bzw. die Stränge (3) des Seiles oder Seilelementes (2) aus Polyamid-Multifilamenten
und/oder Polyester-Multifilamenten gebildet sind.
11. Seil oder Seilelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (3) bzw. die Stränge (3) des Seiles oder Seilelementes (2) auch Stapelfasergarne
enthalten.
12. Seil oder Seilelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (3) bzw. die Stränge (3) des Seiles oder Seilelementes (2) auch texturierte
Multifilamentgarne enthalten.
13. Seil oder Seilelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil oder Seilelement (2) mehrere Stränge (3) enthält, welche zueinander parallel
verlaufend angeordnet sind.
14. Seil oder Seilelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil oder Seilelement (2) mehrere Stränge (3) enthält, welche miteinander verzwirnt
oder verflochten sind.
15. Seil oder Seilelement nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (3) bzw. die Stränge (3) des Seiles oder Seilelementes (2) eine Imprägnierung
mit einem Textilimprägnierungsmittel aufweisen.
16. Seil, dadurch gekennzeichnet, dass es mehrere Seilelemente (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 15 enthält.
17. Seil nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass es mehrere Seilelemente (2) enthält, die sich hinsichtlich ihrer Bewehrung (4) voneinander
unterscheiden.
18. Seil nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass es mehrere Seilelemente (2) enthält, deren Bewehrung (4) je mit mehreren unterschiedlichen
Bewehrungselementen (5a, 5b, 5c, 5d) gebildet ist.
19. Seil nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilelemente (2) des Seiles (1) miteinander verflochten sind.