[0001] Die Erfindung betrifft einen Fachwerkträger für den mobilen Einsatz, etwa zur Verwendung
im Messe- oder im Bühnenbau, umfassend zumindest zwei Holme, wobei die beiden Holme
jeweils eine hinterschnittene, der Längserstreckung des Holms folgende Nut aufweisen,
wenigstens eine aus Querstreben aufgebaute Querstrebeinheit, durch die die beiden
Holme miteinander verbunden sind, und wobei die Querstrebeinheit durch in die Nuten
der Holme eingesetzte Gleiter an die Holme lösbar angeschlossen ist.
[0002] Im mobilen Einsatz, wie beispielsweise im Messebau oder im Bühnenbau werden mobile,
transportable Träger benötigt, um daraus beispielsweise Gerüste für eine Bühnenbeleuchtung
oder dergleichen erstellen zu können. Derartige Träger verfügen über zwei oder auch
drei Holme, die durch eine Vielzahl von Querstreben miteinander verbunden sind. Der
im Rahmen dieser Ausführungen benutzte Begriff "Querstreb" umfasst jeden Streb, der
einen Holm mit einem weiteren Holm verbindet, unabhängig davon in welchem Winkel ein
solcher Streb zu der Längserstreckung der Holme ausgerichtet ist. Typischerweise sind
die Querstreben winklig zu der Längserstreckung der Holme und wechselweise in die
eine und in die andere Richtung weisend angeordnet. Die Querstreben sind mit den Holmen
verschweißt. Die Holme und die Querstreben eines solchen Trägers sind typischerweise
aus einer Aluminiumlegierung gefertigt.
[0003] Derartige Träger haben sich in der Praxis bewährt und durchgesetzt. Schließlich sind
diese aufgrund des eingesetzten Materials relativ leicht und vermögen hohe Traglasten
aufzunehmen. Doch ist bei diesen vorbekannten Trägern der Aufwand erheblich, soll
ein zwei Holme aufweisender Träger in seiner Ebene gekrümmt werden, beispielsweise
um diesen Träger zur Ausbildung einer Kuppel einsetzten zu können. Es ist dann notwendig,
den zuvor fertig gestellten geraden Träger mit seinen beiden Holmen und der Querverstrebung
insgesamt in die gewünschte Krümmung zu bringen. Sollen größere Messe- oder Bühnenaufbauten
realisiert werden, muss bei den vorbekannten Trägern zudem ein nicht unerhebliches
Trägervolumen transportiert werden.
[0004] Ein aus mehreren einzelnen Elementen bestehendes Tragsystem zur Ausbildung eines
Fachwerkträgers ist aus EP 0 644 304 A1 bekannt. Dieses vorbekannte Tragsystem umfasst
zwei parallel zueinander verlaufende Holme mit jeweils einer an den zueinanderweisenden
Seiten der Längserstreckung des jeweiligen Holms folgenden hinterschnittenen Nut.
Verbunden sind die beiden Holme durch einzelne Querstreben, die zusammengenommen eine
Querstrebeinheit ausbilden. Die Querstreben werden unter Verwendung einzelner in die
hinterschnittenen Nuten der Holme einsetzbarer Gleiter an den Holmen befestigt. Die
Gleiter selbst sind mittels Klemmschrauben in ihrer jeweiligen Position in der Nut
an den Holmen festgelegt. Die Gleiter dienen als Anbindungspunkt zum Anschließen der
Querstreben aneinander sowie an dem Holm. Die aus den Querstreben und den Gleitern
aufgebaute Querstrebeinheit wird vor Ort entsprechend dem gewünschten Abstand der
beiden Holme voneinander montiert. Als Querstreben werden Rohrstücke eingesetzt, die
an ihren Enden Anschlussmittel zum Anschließen derselben an die Gleiter tragen. Das
aus diesem Dokument bekannt gewordene Tragsystem unterscheidet sich somit von dem
zuvor beschriebenen dadurch, dass vor Ort der Träger individuell den jeweiligen Bedürfnissen
entsprechend aufgebaut und zusammengesetzt werden kann. Die Querstreben dieses vorbekannten,
für mobile Zwecke geeigneten Fachwerkträgers verlaufen, wie dieses bei Fachwerkträgern
üblich ist, winklig zur Längserstreckung der Holme, so dass die Querstreben zur Ausbildung
der Querstrebeinheit zick-zackförmig aneinandergereiht sind. Der Aufbau eines solchen
Fachwerkträgers ist infolge der zahlreichen durchzuführenden Handgriffe bei der Montage
der einzelnen Querstreben zum Ausbilden der Querstrebeinheit zeitaufwendig. Ebenfalls
entsprechend aufwendig ist das Ausbilden von gekrümmten Fachwerkträgern.
[0005] Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die
Aufgabe zugrunde, einen eingangs genannten Träger dergestalt weiterzubilden, dass
nicht nur ein Zusammenbau des Fachwerkträgers vor Ort vereinfacht, sondern insbesondere
auch eine Erstellung gekrümmter Fachwerkträger ohne weiteres möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen gattungsgemäßen Fachwerkträger der
eingangs genannten Art gelöst, bei dem die Querstreben einer Querstrebeneinheit jeweils
aus zwei winklig zueinander angeordneten, im Bereich eines Endes miteinander verbunden
und mit ihrem anderen Ende jeweils an einen einem unterschiedlichen Holm zugeordneten
Gleiter angeschlossenen Querstrebteilen gebildet und die freien Enden der Querstrebteile
zur Ausbildung eines Querstrebpaares durch einen weiteren Querstreb miteinander verbunden
sind, wobei jeweils ein Querstrebpaar im Bereich der gemeinsamen Endverbindung der
beiden einen Querstreb bildenden Querstrebteile gelenkig mit dem die freien Enden
des Querstrebs verbindenden weiteren Querstreb des angrenzenden Querstrebpaares verbunden
ist, und mehrere Querstrebpaare gelenkig miteinander verbunden eine vormontierte Querstrebeinheit
bilden.
[0007] Bei diesem Fachwerkträger sind die Querstreben zu einer vormontierten Querstrebeinheit
zusammengefasst. Die einzelnen Querstreben sind aus jeweils zwei winklig zueinander
angeordneten Querstrebteilen gebildet. Die beiden Querstrebteile sind an einem Ende
miteinander verbunden, wobei diese Verbindung der Querstrebteile starr oder auch gelenkig,
zumindest in der Ebene der Querstrebeinheit vorgesehen sein kann. Die miteinander
verbundenen Querstrebteile, die auch als ein gegenständliches Bauteil gefertigt sein
können, sind mit ihren freien Enden jeweils mit einem Gleiter verbunden, wobei jeder
Gleiter jeweils einem Holm zugeordnet ist. Der Abstand der freien, an die Gleiter
angeschlossenen Enden eines solchen Querstrebs entspricht dem Abstand der Holme bzw.
dem Abstand der Nuten der Holme voneinander, in die die Gleiter eingesetzt sind. Die
an die Gleiter angeschlossenen Enden des Querstrebs sind durch einen weiteren Querstreb
miteinander zur Ausbildung eines Querstrebpaares verbunden. Bei diesem weiteren Querstreb
kann es sich grundsätzlich um ein gerades Querstrebelement handeln. Bevorzugt wird
jedoch eine Ausgestaltung, bei der der weitere Querstreb ebenfalls aus zwei winklig
zueinander angeordneten Querstrebteilen, wie vorbeschrieben, gebildet ist und dieser
weitere Querstreb mit seinen beiden freien Enden am freien Ende des ersten winkligen
Querstrebs angeschlossen ist. Zwei Querstrebpaare sind durch Anschließen des durch
die beiden miteinander verbundenen Querstrebteile des einen Querstrebs gebildeten
Bereich eines ersten Querstrebpaares an den weiteren Querstreb des benachbarten Querstrebpaares
angeschlossen. Ist das weitere Querstrebpaar aus zwei winkligen Querstreben aufgebaut,
erfolgt der Anschluss der beiden Querstrebpaare aneinander im Bereich der zusammenlaufenden
Enden der einzelnen Querstrebteile. Die gelenkige Verbindung zwischen jeweils zwei
Querstrebpaaren ist zum scharnierenden Bewegen der beiden aneinandergrenzenden Querstrebpaare
in zumindest einer Ebene ausgelegt. Hierbei kann es sich um die durch die Querstrebpaare
bzw. die Querstrebeinheit aufgespannte Ebene handeln oder um eine Ebene, die quer
zu der vorgenannten Ebene verläuft. Bevorzugt ist eine Ausgestaltung, in der die gelenkige
Verbindung zweier Querstrebpaare miteinander in beiden Ebenen wirkend ausgelegt ist.
Diese Verbindung wirkt dann nach Art eines Kugelgelenkes. Der durch die gelenkige
Verbindung mögliche Verstellbetrag der beiden aneinandergrenzenden Querstrebpaare
zueinander ist durch die Ausbildung der gelenkigen Verbindung definiert.
[0008] Die durch die Querstreben gebildeten Querstrebpaare sind bereits vormontiert miteinander
verbunden, so dass vor Ort zum Aufbau eines Fachwerkträgers mit zwei Holmen grundsätzlich
nur drei Teile miteinander verbunden werden müssen. Sind die beiden Holme in ihrem
gewünschten Abstand zueinander angeordnet, wird lediglich eine Querstrebeinheit mit
ihren Gleitern in die jeweiligen Nuten eingesetzt und darin festgelegt. Bei dieser
Konzeption kann vorgesehen sein, dass zur Ausbildung eines Fachwerkträgers einzelne
Querstrebeinheit-Abschnitte in vordefinierten Längen verwendet werden und entsprechend
der gewünschten Ausbildung des Fachwerkträgers ein oder mehrere derartiger Querstrebeinheiten
zum Verbinden von zwei Holmen eingesetzt werden.
[0009] Sind bei diesem Fachwerkträger die einzelnen Querstrebteile an dem gemeinsamen Ende
gelenkig miteinander verbunden, kann die Breite der Querstrebeinheit scherenartig
eingerichtet werden.
[0010] Die in die Nuten der zu verbindenden Holme eingreifenden Gleiter wird man typischerweise
in einer solchen Art und Weise ausgestalten, dass deren Querschnittsfläche im Wesentlichen
der freien Querschnittsfläche der Nut eines Holms entspricht, insbesondere um ein
Verkanten zu verhindern. Die mit ihren Gleitern in die Nuten von zwei Holmen eingesetzte
Querstrebeinheit ist an den Holmen festlegbar, um die gewünschte starre Verbindung
zwischen den zumindest zwei Holmen eines Trägers durch die Querstrebeinheit herzustellen.
Festgelegt werden kann eine Querstrebeinheit an einem Holm beispielsweise dadurch,
dass die einzelnen Gleiter jeweils eine mit der Öffnung der Nut fluchtende Gewindebohrung
aufweisen und diese mittels einer in der Gewindebohrung eingesetzten und sich mit
ihrem Fuß in der Nut abstützenden Spannschraube in der Nut fixiert und somit an dem
Holm festgesetzt werden. In aller Regel wird es jedoch ausreichend sein, lediglich
einige Gleiter mittels einer solchen Spannschraube in einer Nut festzusetzen. Gemäß
einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Nuten an ihren beiden Enden
jeweils einen Anschlag aufweisen, um die Gleiter zu fixieren. Grundsätzlich kann bei
einer solchen Ausgestaltung einer der beiden Anschläge feststehend sein. Der andere
Anschlag ist lösbar und wird erst gesetzt, wenn die Querstrebeinheit mit ihren Gleitern
in die Nut eingeschoben worden ist.
[0011] Der modulare Aufbau eines solchen Trägers gestattet einen volumensparenden Transport,
da Holme und Querstrebeinheiten eng gepackt transportiert werden können. Des Weiteren
lassen sich gekrümmte Träger auf einfache Art und Weise ausbilden. Es ist lediglich
notwendig die einzelnen Holme maschinell in die gewünschte Krümmung gebracht werden.
Sind die Querstreben der eingesetzten Querstrebeinheit flache Metalllaschen oder -schienen,
was in einem Ausführungsbeispiel vorgesehen ist, lassen sich diese ohne weiteres infolge
der gelenkigen Verbindung der einzelnen Querstrebpaare miteinander ohne weiteres entsprechend
der durch die Holme vorgegebenen Krümmung mit ihren Gleitern in die Nuten der Holme
einschieben.
[0012] Die Holme weisen jeweils zumindest eine Nut zum Aufnehmen von Gleitern einer Querstrebeinheit
auf. Zweckmäßig kann in vielen Fällen der Einsatz von solchen Holmen sein, die mehrere,
vorzugsweise im gleichen Winkelabstand zueinander angeordnete, ihrer Längserstreckung
folgende hinterschnittene Nuten aufweisen. Mit diesen Holmen lassen sich Träger mit
mehr als zwei Holmen ausbilden, wobei jeweils zwei Holme des Trägers durch eine Querstrebeinheit
verbunden sind. Für den Fall, dass die Nuten nicht sämtlich zum Verbinden des Holms
mit weiteren Holmen durch eine Querstrebeinheit benutzt werden, können die Nuten als
Befestigungsgrund zum Befestigen anderer Gegenstände dienen. Beispielsweise kann in
eine solche nicht durch eine Querstrebeinheit genutzte Nut ein mit einem Kederrand
versehener Druck eingezogen und somit aufgespannt werden. Gleichfalls können Trennwände
oder andere Gegenstände in diesen Nuten gehalten werden.
[0013] Nachfolgend ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematisierte, zum Teil geschnittene Seitenansicht eines Fachwerkträgers für
den mobilen Einsatz,
- Fig. 2a, 2b:
- eine vergrößerte Querschnittsdarstellung der gelenkigen Verbindung zwischen zwei Querstreben
zweier Querstrebpaare der Querstrebeinheit der Figur 1,
- Fig. 3:
- eine Stirnseitenansicht des Trägers der Figur 1 und
- Fig. 4:
- eine schematisierte Stirnansicht des einen Gleiter aufweisenden Endbereiches zweier
miteinander verbundener Querstreben gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
[0014] Ein Fachwerkträger 1 für den mobilen Einsatz, etwa für den Messe- oder den Bühnenbau
besteht bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Holmen 2, 3. Die Holme
2, 3 weisen einen kreisrunden Querschnitt auf und verfügen über insgesamt vier, der
Längserstreckung jeden Holms 2, 3 folgende, hinterschnittene Nuten 4. Die Nuten 4
können auch als Kedernuten angesprochen werden. Der Träger 1 besteht des Weiteren
aus einer insgesamt mit dem Bezugszeichen 5 gekennzeichneten Querstrebeinheit. Die
Querstrebeinheit 5 besteht aus, jeweils aus zwei Querstreben 6, 7 gebildeten Querstrebpaaren
8. Zur Verdeutlichung sind in Figur 1 die beiden Querstreben 6, 7 der dargestellten
Querstrebpaare 8 durch eine unterschiedliche Rasterung kenntlich gemacht. Der Querstreb
6 besteht aus zwei flachen, schienenartigen Querstrebteilen 9, 10, die winklig zueinander
angeordnet sind, weshalb der Querstreb 6 auch als Winkelquerstreb angesprochen werden
kann. Die Querstrebteile 9, 10 sind mit ihrem einen Ende miteinander verbunden. Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Querstreb 6 ein einziges Bauteil, so
dass die beiden Querschnittsteile 9, 10 inhärent miteinander verbunden sind. Die beiden
freien Enden der Querstrebteile 9, 10 sind jeweils an einen in eine Nut 4 des Holmes
2 bzw. 3 eingesetzten Gleiter 11 angeschlossen. Der in jeweils einer Nut 4 befindliche
Gleiter 11 verfügt über eine Anschlusslasche, die aus der Nutöffnung des Holms 2 bzw.
3 herausragt. Diese ist bezüglich des Querstrebs 6 in Figur 1 allein sichtbar. Die
Anschlusslaschen sind mit dem Bezugszeichen 12 gekennzeichnet. Die beiden freien Enden
des Querstrebs 6 sind durch einen weiteren Querstreb miteinander verbunden, der bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch den Winkelquerstreb 7 gebildet ist. Der
Querstreb 7 ist ebenso aufgebaut wie der Querstreb 6 und ist bezüglich der Anschlusslaschen
12 der Gleiter 11 spiegelbildlich zu dem Querstreb 6 angeordnet. Somit sind die freien
Enden der beiden Querstreben 6, 7 miteinander verbunden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Querschnittspaare rautenförmig konzipiert. Jedes Querstrebpaar 8 bildet in
sich eine starre Einheit.
[0015] Die Gleiter 11 greifen ein in die zu dem jeweilig anderen Holm 2 bzw. 3 hin weisende
offene Nut 4. Innerhalb der Nut 4 ist ein solcher Gleiter 11 verschiebbar und festlegbar.
Zum Festlegen eines Gleiters 11 verfügt jeder Gleiter 11 des in Figur 1 dargestellten
Ausführungsbeispiels über eine Gewindebohrung 13, in die eine in Figur 1 nicht dargestellte
Spannschraube mit einem komplementären Außengewinde eingeschraubt werden kann. Die
Spannschraube durchgreift den Gleiter 11 und stützt sich mit ihrem Fuße an dem Boden
der jeweiligen Nut 4 ab, wodurch der Gleiter 11 gegen die die Öffnung der Nut 4 bildenden
Innenwandbereiche eines Holms 2 bzw. 3 gepresst wird. Aufgrund der exzentrischen Anordnung
der Gewindebohrung 13 wird beim Spannen der Spannschraube der jeweilige Gleiter 11
geringfügig verstellt, so dass zum Unterstützen der Festlegung eines Gleiters 11 innerhalb
einer Nut 4 die eine Oberkante und die gegenüberliegende Unterkante geringfügig in
die jeweilige Innenwandung der Nut 4 eingedrückt werden.
[0016] Die einzelnen Querstrebpaare 8 sind gelenkig miteinander verbunden. Die gelenkige
Verbindung zweier Querstrebpaare 8 befindet sich im Bereich der miteinander verbundenen
Enden der Querstrebteile 9, 10 eines Querstrebs 6 bzw. 7. Zur Verbindung von zwei
Querstrebpaaren 8 dient ein Bolzen als Teil eines Niet 14, der die im Bereich des
vorbeschriebenen Abschnittes der übereinanderliegenden Querstreben 6, 7 benachbarter
Querstrebpaare 8 durchgreift. In einer vergrößerten Darstellung ist die gelenkige
Verbindung zweier Querstrebpaare 8 in Figur 2 in einem Querschnitt dargestellt. Die
beiden überlappenden Querstreben 6, 7 der durch den Niet 14 verbundenen Querstrebpaare
8 sind durch eine materialelastische Hülse 15 beispielsweise aus Silikon oder einer
seiner Verbindungen mit einer flanschartigen Verdickung 16 voneinander beabstandet.
Der Niet 14 verfügt über einen Bolzenabschnitt 17, der die Querstreben 6, 7 durchgreift.
Die lichte Weite der die Streben 6, 7 im Bereich ihres Anschlusspunktes angeordneten
Bohrungen sind mit ausreichendem Spiel bemessen, damit die beiden Querstreben 6, 7
der benachbarten Querstrebpaare 8 quer zur Ebene der Querstrebeinheit 5 scharnierend
gegeneinander bewegt werden können, wie dieses in Figur 2a dargestellt ist. Das notwendige
Bewegungsspiel kann auch durch die Nachgiebigkeit der Hülse 15 bereitgestellt sein.
Die beschriebene gelenkige Verbindung zweier benachbarter Querstrebpaare 8 gestattet
auch eine Drehbeweglichkeit der beiden verbundenen Querstrebpaare 8 um die Achse des
Bolzens 17. Infolge dieser gelenkigen Verbindung der einzelnen Querstrebpaare 8 der
Querstrebeinheit 5 miteinander kann diese zum Verbinden zweier Holme, die quer zur
Ebene der Querstrebeinheit 5 und/oder in der Ebene der Querstrebeinheit 5 gekrümmt
sind, eingesetzt werden.
[0017] Die Gleiter 11 füllen mit ihrer Querschnittfläche im Wesentlichen die gesamte freie
Querschnittsfläche einer Nut 4 in ihrem hinterschnittenen Bereich aus (vgl. Figur
3). In dieser Figur ist auch die Anordnung der Nuten 4 der Träger 2, 3 erkennbar.
[0018] Figur 4 zeigt einen Gleiter 18 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, der zum
Eingreifen in eine Nut 4 der Holme 2 bzw. 3 geeignet ist. Der Gleiter 18 ist im Unterschied
zu den Gleitern 11 keine individuelles Element, an das die Querstreben mit ihren freien
Enden angeschlossen sind, sondern Teil der aneinander angeschlossenen Querstreben
19, 20 bzw. Querstrebteile eines Querstrebpaares. Die beiden miteinander im Bereich
ihrer freien Enden verbundenen Querstreben 19, 20 tragen an ihrem freien Ende jeweils
eine Hälfte einer insgesamt den Gleiter 18 bildende nach außen wirkende Verdickung
21 bzw. 22, die auch als Halbschalen angesprochen werden können. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel werden die Verdickungen 21, 22 durch eine U-förmige Ausprägung
des Endes des jeweiligen Querstrebs 19, 20 gebildet. Diese in der Ebene der Querstreben
19, 20 spiegelsymmetrisch zueinander angeordneten Ausprägungen bilden sodann den Gleiter
18 aus. Die geforderte Anbindung der Querstreben an einen Gleiter umfasst somit auch
eine Ausgestaltung, bei der die Gleiter an den Querstreben bzw. den Querstrebteilen
angeformt sind.
[0019] Ohne weiteres können vier Holme der in den Figuren gezeigten Art durch vier Querstrebeeinheiten
5 miteinander zum Ausbilden eines vierholmigen Trägers zusammengesetzt werden. Zur
Ausbildung eines dreiholmigen Trägers wird man Holme einsetzen, die drei in einem
Winkelabstand von jeweils 120° zueinander angeordnete Nuten aufweisen.
[0020] Die zur Ausbildung eines Trägers nicht genutzten Nuten können zum Halten bzw. Befestigen
von Gegenständen dienen. Beispielsweise können diese Nuten benutzt werden, um darin
die Verankerung von Scheinwerfern festzusetzen, wobei zu diesem Zweck ähnliche Gleiter
eingesetzt werden können, wie diese zu der Querstrebeinheit 5 beschrieben sind. Die
Einsatzmöglichkeiten eines solchen Trägersystems sind vielfältig und keinesfalls auf
die zur Beschreibung der Erfindung benutzten Ausführungsbeispiele beschränkt.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Träger
- 2
- Holm
- 3
- Holm
- 4
- Nut, Holmnut
- 5
- Querstrebeinheit
- 6
- Querstreb
- 7
- Querstreb
- 8
- Querstrebpaar
- 9
- Querstrebteil
- 10
- Querstrebteil
- 11
- Gleiter
- 12
- Anschlusslasche
- 13
- Gewindebohrung
- 14
- Niet
- 15
- Hülse
- 16
- Flanschartige Verdickung
- 17
- Bolzen
- 18
- Gleiter
- 19
- Querstreb
- 20
- Querstreb
- 21
- Verdickung
- 22
- Verdickung
1. Fachwerkträger für den mobilen Einsatz, etwa zur Verwendung im Messe- oder im Bühnenbau,
umfassend zumindest zwei Holme (2, 3), wobei die beiden Holme (2, 3) jeweils eine
hinterschnittene, der Längserstreckung des Holms (2, 3) folgende Nut (4) aufweisen,
wenigstens eine aus Querstreben (6, 7) aufgebaute Querstrebeinheit (5), durch die
die beiden Holme miteinander verbunden sind, und wobei die Querstrebeinheit (5) durch
in die Nuten (4) der Holme eingesetzte Gleiter (11, 18) an die Holme (2, 3) lösbar
angeschlossen ist dadurch gekennzeichnet, dass die Querstreben (6) einer Querstrebeneinheit (5) jeweils aus zwei winklig zueinander
angeordneten, im Bereich eines Endes miteinander verbunden und mit ihrem anderen Ende
jeweils an einen einem unterschiedlichen Holm (2 bzw. 3) zugeordneten Gleiter (11,
18) angeschlossenen Querstrebteilen (9, 10) gebildet und die freien Enden der Querstrebteile
(9, 10) zur Ausbildung eines Querstrebpaares (8) durch einen weiteren Querstreb (7)
miteinander verbunden sind, wobei jeweils ein Querstrebpaar (8) im Bereich der gemeinsamen
Endverbindung der beiden einen Querstreb (6) bildenden Querstrebteile (9, 10) gelenkig
mit dem die freien Enden des Querstrebs (6) verbindenden weiteren Querstrebs (7) des
angrenzenden Querstrebpaares (8) verbunden ist, und mehrere Querstrebpaare (8) gelenkig
miteinander verbunden eine vormontierte Querstrebeinheit (5) bilden.
2. Fachwerkträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Querstrebteile (9, 10) eines Querstrebs (6) starr miteinander verbunden
oder als ein den Querstreb (6) bildendes Bauteil gefertigt sind.
3. Fachwerkträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Querstreben (6, 7) zur Ausbildung eines Querstrebpaares (8) starr miteinander
über zwei Gleiter (11, 18) verbunden sind.
4. Fachwerkträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gelenkige Verbindung zwischen zwei Querstrebpaaren (8) in Querrichtung zu der
durch die Querstrebpaare (8) aufgespannten Ebene wirkend ausgelegt ist.
5. Fachwerkträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die gelenkige Verbindung zwischen zwei Querstrebpaaren (8) in Querrichtung zur Längserstreckung
der Querstrebeinheit wirkend ausgelegt ist.
6. Fachwerkträger nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die gelenkige Verbindung durch ein in einer Hülse (15) aus einem nachgiebigen Material
angeordneten und die beiden Querstreben (6, 7) der gelenkig verbundenen Querstrebpaare
(8) durchgreifenden Gelenkbolzen (17) gebildet ist.
7. Fachwerkträger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (15) eine sich zwischen den beiden Querstreben (6, 7) der gelenkig verbundenen
Querstrebpaare (8) erstreckende flanschartige Verdickung (16) aufweist.
8. Fachwerkträger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gleiter (18) durch jeweils eine in die eine Richtung wirkende Endverdickung (21)
des freien Endes eines Querstrebteils des einen Querstrebs (19) und durch eine in
die entgegengesetzte Richtung wirkende Endverdickung (22) des Querstrebteils (20)
des anderen Querstrebs gebildet ist.
9. Fachwerkträger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Endverdickung (21, 22) durch eine im Querschnitt U-förmige oder V-förmige Abwinklung
gebildet ist.
10. Fachwerkträger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstreben (6, 7) einer Querstrebeinheit (5) flache Metalllaschen oder -schienen
sind.