[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Bereitstellen hydraulischer
Energie in einer drehbaren Rotationseinrichtung.
[0002] Bei bestimmten rotierenden Maschinenteilen, insbesondere bei Bohrgestängen, ist es
erforderlich, hydraulisch betätigte Organe, wie Hydraulikzylinder, vorzusehen. Diese
Organe müssen mit hydraulischer Energie versorgt werden. Zur Übertragung hydraulischer
Energie auf ein rotierendes Element ist es bekannt, eine hydraulische Drehverbindung
einzusetzen. Dabei wird eine mit Hochdruck-Flüssigkeit gespeiste Hydraulikleitung
an eine andere, sich mitdrehende Leitung angeschlossen.
[0003] Eine solche Drehverbindung ist beispielsweise aus der DE-C-36 00 884 bekannt. Hierin
wird eine Vorrichtung mit einer Drehleitung vorgeschlagen, die mit einem Kugelkopf-Kolben
endet, der vor einer ebenen Endfläche einer feststehenden Leitung angeordnet ist.
An dem Kolben liegt ein Zwischenteil an, dessen Anlagefläche konisch verläuft, während
seine an der feststehenden Leitung anliegende Fläche eben ausgebildet ist. Aufgrund
des Reibungskontaktes besteht grundsätzlich die Gefahr des Verschleißes und damit
der Leckage von Hydraulikfluid. Dies bedeutet nicht nur einen Energieverlust, sondern
auch eine Belastung der Umwelt.
[0004] Zur Vermeidung des Problems der Leckage, insbesondere bei Bohrwerkzeugen, wurde von
der Anmelderin eine Wandlervorrichtung gemäß der EP-B-0 866 210 entwickelt. Bei einer
Umkehr der Drehrichtung des Bohrgestänges kann mit dieser Vorrichtung ein Hydraulikdruck
in dem Bohrwerkzeug aufgebaut werden. Diese Vorrichtung ist äußerst zweckmäßig, wenn
nur gelegentlich ein Hydraulikzylinder betätigt werden muss.
[0005] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, die es ermöglichen,
hydraulische Energie an einer drehbaren Rotationseinrichtung zuverlässig und bei besonders
geringer Leckagegefahr bereitzustellen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren
gemäß Anspruch 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angeführt.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist mindestens ein Pumpzylinder vorgesehen,
welcher drehfest mit der Rotationseinrichtung verbindbar ist, wobei der Pumpzylinder
einen Pumpkolben zum Aufbau eines hydraulischen Druckes aufweist, und eine Betätigungseinrichtung
zum axialen Verschieben des Pumpkolbens vorgesehen ist, welcher gegenüber der Betätigungseinrichtung
drehbar angeordnet ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung bereitgestellt, die es ohne hohen apparativen
Aufwand erlaubt, an einer drehbaren Rotationseinrichtung über einen längeren Zeitraum
einen weitgehend gleich bleibenden hydraulischen Druck bereitzustellen. Dabei ist
ein Hydrauliksystem mit mindestens einem Pumpzylinder vorgesehen, der drehfest an
der Rotationseinrichtung angeordnet ist. Die Rotationseinrichtung kann ein drehendes
Teil, wie z.B. eine Maschinenwelle oder ein Bohrgestänge sein.
[0009] Ein Grundgedanke der Erfindung ist es, einen sich mitdrehenden Pumpkolben des Pumpzylinders
zum Aufbau eines hydraulischen Druckes durch eine feststehende Betätigungseinrichtung
axial zu verschieben. Durch diesen einfachen mechanischen Aufbau kann eine aufwändige
und wartungsintensive hydraulische Drehverbindung zum Bereitstellen hydraulischer
Energie an einer drehbaren Rotationseinrichtung vermieden werden. Die unkomplizierte
Anordnung ohne eine direkte hydraulische Verbindung zur drehbaren Rotationseinrichtung
ist mit geringem Kostenaufwand einfach zu warten und kaum störungsanfällig. Damit
wird eine wirtschaftlich vorteilhafte Betriebsweise, insbesondere ein dauerhafter
Dreh- und Hydraulikbetrieb, mit geringen Ausfallzeiten und einer hohen Lebensdauer
der eingesetzten Vorrichtung gewährleistet. Der hydraulische Druck wird mittels eines
Hydraulikfluides aufgebaut. Das Fluid ist vorzugsweise eine Flüssigkeit. Im Sinne
der Erfindung ist unter Hydraulikfluid auch ein Gas zu verstehen, so dass pneumatische
Systeme mit umfasst sind.
[0010] Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung liegt darin, dass das Hydraulikleitungssystem
mindestens ein Hydraulikelement, insbesondere einen Hydraulikzylinder, aufweist. Mit
Hilfe eines Hydraulikelementes können eine Reihe von Werkzeugen oder anderen Einrichtungen
schnell und mit großer Kraft betrieben werden. Dabei sind Hydraulikelemente aufgrund
der ausgereiften Technik sehr robust im Einsatz und erfordern nur einen geringen Wartungsaufwand.
Besonders vorteilhaft sind Hydraulikzylinder als Hydraulikelemente einzusetzen, die
eine hohe Zuverlässigkeit im Betrieb aufweisen und welche verhältnismäßig kostengünstig
zu beschaffen sind.
[0011] Geeigneterweise ist die Betätigungseinrichtung hydraulisch betätigbar. Eine hydraulische
Betätigung ist effizient und zuverlässig in der Anwendung. Ferner sind hydraulisch
betätigbare Einrichtungen zu wirtschaftlich sehr vorteilhaften Bedingungen herzustellen,
da sie auf einer ausgereiften Technologie beruhen. Insbesondere unter rauen Umgebungsbedingungen,
wie sie beispielsweise im Baugewerbe vorliegen, ist diese hohe Robustheit und große
Krafterzeugung von besonderem Vorteil.
[0012] Vorteilhafterweise weist die Betätigungseinrichtung einen eigenen Hydraulikkreislauf
mit mindestens einem Hubzylinder mit Hubkolben und eine Hydraulikpumpe zur Erzeugung
des hydraulischen Druckes auf. Ein separat an der Betätigungseinrichtung angebrachter
Hydraulikkreislauf kann einfach gewartet und im Falle von auftretenden Störungen ohne
Beeinträchtigung weiterer Systeme repariert bzw. ausgetauscht werden. Zur Erzeugung
des hydraulischen Druckes kann eine Hydraulikpumpe verwendet werden, wie sie beispielsweise
an Baugeräten vorhanden ist.
[0013] Zweckmäßigerweise ist der Hubkolben der Betätigungseinrichtung achsparallel zum Pumpkolben
angeordnet. Durch eine achsparallele Anordnung des Hubkolbens der Betätigungseinrichtung
wird die Bewegung des Kolbens mit maximaler Effektivität übertragen. Dadurch kann
auch bei einer verhältnismäßig kleinen Bewegung des Kolbens eine hohe Wirkung erzielt
werden, so dass mit einem sehr geringen Arbeitseinsatz große Folgewirkungen erzeugt
werden können. Eine einfache Steuerung der Betätigungseinrichtung wird dadurch erleichtert.
[0014] Durch eine getrennte Anordnung der Hydraulikkreisläufe der Betätigungseinrichtung
und der Rotationseinrichtung kann der Hydraulikkreislauf der Betätigungseinrichtung
aktiv und der Hydraulikkreislauf der Rotationseinrichtung passiv betrieben werden.
Ein passiver Betrieb wirkt sich insbesondere vorteilhaft auf die Betriebssicherheit
der Einrichtung aus.
[0015] Es ist weiter bevorzugt, wenn mehrere Pumpzylinder, die in einer Pumpeinrichtung
zusammengefasst sind und/oder mehrere Hubzylinder der Betätigungseinrichtung symmetrisch
zu einer Drehachse der vorzusehenden Rotationseinrichtung angeordnet sind. Dadurch
wird eine gleichmäßige mechanische Gesamtwirkung der Bewegung der Hubzylinder und
eine optimale Aufnahme der Verschiebung durch die Pumpzylinder der Pumpeinrichtung
erreicht und somit eine sehr effektive Kraftübertragung zwischen den jeweiligen Zylindergattungen
bewirkt.
[0016] Es ist vorteilhaft, wenn die Pumpkolben der Pumpeinrichtung und die Hubkolben der
Betätigungseinrichtung über eine Verbindungseinrichtung axial fest aber drehbar zueinander
verbunden sind. Mittels dieser Verbindungseinrichtung wird eine unmittelbare Wechselwirkung
zwischen den Pumpkolben der Pumpeinrichtung und den Hubkolben der Betätigungseinrichtung
hergestellt, so dass eine direkte und schnelle Übertragung einer Axialverschiebung
der Hubkolben auf die Pumpkolben ermöglicht wird. Darüber hinaus wird über eine Verbindungseinrichtung
der axiale Druck bzw. Hub gleichmäßig auf alle beteiligten Kolben verteilt.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die Betätigungseinrichtung als eine Steuerkulisse ausgebildet. Die Kulisse ist
fest stehend, während sich die Pumpkolben relativ dazu bewegen. Die äußeren Enden
der Pumpkolben können durch Federspannung an die zackenförmige Ringkulisse angedrückt
werden und so dem Kulissenverlauf während der Drehbewegung folgen. So kann die Hubbewegung
der Pumpkolben allein durch Drehung der Rotationseinrichtung erzeugt werden. Die Kolbenrückstellung
erfolgt durch Kolbenfedern. Somit kann ein zusätzlicher Antrieb für die Betätigungseinrichtung
entfallen.
[0018] Vorteilhafterweise ist die Steuerkulisse durch eine axiale Rotation und/oder radiale
Verschiebung relativ zur Rotationseinrichtung betätigbar. Derartige Bewegungen stellen
einfache mechanische Operationen dar und können sehr genau und mit niedrigem Aufwand
durchgeführt werden. In Verbindung mit einer hohen Profilgenauigkeit der Steuerkulisse
lässt sich eine einfache und zugleich hochpräzise Steuerung des Hydraulikkreislaufs
der Rotationseinrichtung erreichen.
[0019] Geeigneterweise weist die Verbindungseinrichtung zwei Ringelemente auf, die über
ein Drehlager, insbesondere ein Wälzlager, miteinander verbunden sind. Eine derartige
Lagereinrichtung erlaubt es, den Hydraulikkreislauf der Pumpeinrichtung drehbar zur
Betätigungseinrichtung und drehfest zur Rotationseinrichtung anzuordnen und dennoch
eine direkte Wirkverbindung zur Kraftübertragung zwischen Betätigungseinrichtung und
Pumpeinrichtung bereitzustellen. Das Drehlager, welches ein Kugellager oder ein Kegelrollenlager
sein kann, kann sehr hohen mechanischen Belastungen durch Druck oder Zug ausgesetzt
werden. Ferner kann die Drehung über diese Lagereinrichtungen ohne große Reibungsverluste
erfolgen.
[0020] Es ist vorteilhaft, wenn Führungseinrichtungen zur axialen Führung an der Pumpeinrichtung
und/oder der Betätigungseinrichtung vorgesehen sind. Durch diese Führungseinrichtungen
kann eine zuverlässige Verschiebung der Pumpeinrichtung bzw. der Betätigungseinrichtung
sichergestellt werden. Durch den gleichmäßigen Lauf werden die mechanischen Belastungen
der beteiligten Elemente, insbesondere eines Drehlagers, verringert.
[0021] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
in einem Bohrgerät mit einem drehbaren Bohrgestänge als Rotationseinrichtung vorgesehen.
Insbesondere im Tiefbau werden Bohrgestänge zum Erzeugen von Erdbohrungen häufig verwendet.
Das Bohrgestänge wird dabei rotierend in das Erdreich eingetrieben, wobei ein vorteilhafterweise
am unteren Ende des Bohrgestänges vorgesehenes Bohrwerkzeug dazu dient, durch Beseitigung
oder Verdrängung von Bodenmaterial Hohlräume zu erzeugen. Als Bohrwerkzeuge können
beispielsweise Bohreimer, -schaufeln oder -schnecken verwendet werden, welche für
besondere Zwecke hydraulisch betätigte Schwenk- oder Stellorgane aufweisen.
[0022] Besonders bevorzugt ist es, wenn das Bohrgestänge ein Hydraulikleitungssystem mit
einem Hydraulikelement, insbesondere einen Hydraulikzylinder, aufweist. Mit Hilfe
eines Hydraulikelementes können eine Reihe von Werkzeugen oder anderen Einrichtungen
schnell und mit großer Kraft betrieben werden.
[0023] Geeigneterweise ist das Hydraulikleitungssystem als ein geschlossener Hydraulikkreislauf
mit Hydraulikflüssigkeit ausgebildet. Ein geschlossener Hydraulikkreislauf mit Hydraulikflüssigkeit
zeichnet sich durch eine sehr kurze Ansprechzeit aus und ist dadurch leicht zu steuern,
da die Wirkung einer Betätigung der Hydraulik unmittelbar einsetzt.
[0024] Gegenstand der Erfindung ist deshalb auch ein Verfahren zum Bereitstellen hydraulischer
Energie in einer Rotationseinrichtung gemäß Anspruch 11.
[0025] Die Rotationseinrichtung wird drehend angetrieben und weist einen Hydraulikkreislauf
mit mindestens einem Pumpzylinder auf, welcher drehfest mit der Rotationseinrichtung
verbunden ist, wobei ein Pumpkolben des Pumpzylinders durch eine Betätigungseinrichtung,
welche relativ zur Rotationseinrichtung feststeht, axial verschoben und dabei ein
hydraulischer Druck in dem Hydraulikleitungssystem aufgebaut wird.
[0026] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine aufwändige und wartungsintensive hydraulische
Drehverbindung zum Bereitstellen hydraulischer Energie an einer drehbaren Rotationseinrichtung
vermieden. Zudem wird eine wirtschaftlich vorteilhafte Betriebsweise, bei der ein
dauerhafter Dreh- und Hydraulikbetrieb mit geringen Ausfallzeiten gewährleistet ist,
ermöglicht.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen weiter erläutert,
welche in den Zeichnungen schematisiert dargestellt sind.
[0028] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Teilquerschnittsansicht durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine Gesamtansicht eines Bohrgerätes mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 3
- eine vergrößerte Detailansicht des Bohrgerätes von Fig. 2; und
- Fig. 4
- einen stark vergrößerten Ausschnitt des Bohrgerätes von Fig. 2.
[0029] Die in Fig. 1 gezeigte erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist eine Betätigungseinrichtung
2 auf, die mit einer Pumpeinrichtung 4 über eine Verbindungseinrichtung 16 verbunden
ist.
[0030] Die Betätigungseinrichtung 2 umfasst eine erste Trägerplatte 5, die axial fixiert
ist. Eine erste Ringplatte 13 ist axial verschiebbar gegenüber der Trägerplatte 5
angeordnet. Auf der Oberseite der ersten Ringplatte 13 sind mehrere Hubzylinder 9
vorgesehen. Die ringförmig angeordneten Hubzylinder 9 weisen jeweils einen Hubkolben
7 auf. Das obere Ende der Hubzylinder 9 ist mit einem ersten Befestigungselement 6
an der ersten Trägerplatte 5 und das untere Ende der Hubzylinder 9 mit einem zweiten
Befestigungselement 8 an der ersten Ringplatte 13 befestigt. Die erste Ringplatte
13 ist gegenüber der ersten Trägerplatte 5 drehfest und axial verschiebbar. Zur besseren
Führung der axialen Verschiebung ist eine Führungseinrichtung 11 vorgesehen, die mehrere
Führungszylinder 12 umfasst, die ringförmig angeordnet sind und jeweils einen Führungsbolzen
14 aufweisen.
[0031] Die Verbindungseinrichtung 16 weist zwei Ringelemente 13, 17 auf, die als Ringplatten
ausgebildet sind, wobei eine erste Ringplatte 13 und eine zweite Ringplatte 17 über
ein Drehlager 15 miteinander verbunden sind. Durch das Drehlager 15 kann die zweite
Ringplatte 17 gegenüber der ersten Ringplatte 13 gedreht werden.
[0032] Die zweite Ringplatte 17, die axial verschiebbar ist, ist mit einer Pumpeinrichtung
4 verbunden. Die Pumpeinrichtung 4 weist eine zweite Trägerplatte 23 auf, und kann
axial fixiert auf einer nicht dargestellten Rotationseinrichtung, wie einem Bohrgestänge,
befestigt werden. Auf der Oberseite der zweiten Trägerplatte 23 sind mehrere Pumpzylinder
19 vorgesehen. Die ringförmig angeordneten Pumpzylinder 19 weisen jeweils einen Pumpkolben
20 auf. Das obere Ende der Pumpzylinder 19 ist mit einem ersten Befestigungselement
6 an der zweiten Ringplatte 17 und das untere Ende der Pumpzylinder 19 mittels einem
zweiten Befestigungselement 8 an der zweiten Trägerplatte 23 befestigt. Die zweite
Ringplatte 17 ist gegenüber der zweiten Trägerplatte 23 drehfest und axial verschiebbar.
Zur besseren Führung der axialen Verschiebung ist eine Führungseinrichtung 11 vorgesehen,
die mehrere Führungszylinder 12 umfasst, die ringförmig angeordnet sind und jeweils
einen Führungsbolzen 14 aufweisen.
[0033] Bei Betätigung des Hydraulikkreislaufs der Betätigungseinrichtung 2 werden die Hubkolben
7 der Hubzylinder 9 axial bewegt. Da die erste Trägerplatte 5 axial fixiert ist, wird
die axiale Bewegung der Hubkolben 7 auf die axial verschiebbaren Ringplatten 13, 17
übertragen. Aufgrund der axialen Fixierung der zweiten Trägerplatte 23 der Pumpeinrichtung
4 bewirkt die axiale Verschiebung der zweiten Ringplatte 17 eine axiale Verschiebung
der Pumpkolben 20 des Hydraulikkreislaufs der Pumpeinrichtung 4, wodurch hydraulischer
Druck erzeugbar ist.
[0034] Die Pumpzylinder 19 sind an einen Hydraulikkreislauf der Rotationseinrichtung fest
angeschlossen. Durch die Pumpzylinder 19 kann ein hydraulischer Druck in dem Hydraulikkreislauf
der Rotationseinrichtung aufgebaut werden. An den Hydraulikkreislauf der Rotationseinrichtung
können über Hydraulikleitungen hydraulisch betriebene Hydraulikelemente angeschlossen
werden.
[0035] Die reversierende Verschiebung der Hubzylinder 9 bewirkt so einen Pumpbetrieb der
Pumpzylinder 19. Auf diese Weise kann hydraulischer Druck von dem Hydraulikkreislauf
der Betätigungseinrichtung 2 auf den Hydraulikkreislauf der Rotationseinrichtung übertragen
werden, ohne dass eine direkte hydraulische Verbindung zwischen diesen beiden Hydraulikkreisläufen
besteht.
[0036] In Fig. 2 ist als eine bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein
Bohrgerät 27 dargestellt. Ein Bohrgestänge 29 ist entlang eines vertikal ausgerichteten
Mastes 33 zum Abteufen einer Bohrung über einen Halteschlitten 34 verschiebbar gelagert.
Der Mast 33 ist an einem raupenartigen Fahrzeug 35 vertikal angebracht. An einem unteren
Ende des Bohrgestänges 29 ist ein Bohrwerkzeug 31 in Form einer Bohrschnecke befestigt.
Die Bohrschnecke 31 weist ferner Verriegelungs-, Stell- oder Schwenkelemente auf,
die hydraulisch betätigbar sind, und wird von einem im oberen Bereich des Bohrgestänges
29 angeordneten Bohrantrieb 37 drehend angetrieben. Über dem Bohrantrieb 37 befindet
sich die erfindungsgemäße Vorrichtung 1, welche Hydraulikelemente der Bohrschnecke
31 mit hydraulischem Druck versorgt.
[0037] Fig. 3 zeigt den oberen Bereich eines Bohrgestänges 29, das von einem vertikal aufgerichteten
Mast 33 mittels Halteschlitten 34 verschiebbar gehalten wird. Ein Bohrwerkzeug 31,
das als Bohrschnecke ausgestaltet ist, wird von einem Bohrantrieb 37 angetrieben.
Oberhalb des Bohrantriebs 37 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 angeordnet.
[0038] In Fig. 4 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung mit unmittelbar benachbarten Elementen
des Bohrgestänges 29 gezeigt, das mit dem Halteschlitten 34 an einem Mast 33 befestigt
ist.
1. Vorrichtung zum Bereitstellen hydraulischer Energie in einer drehbaren Rotationseinrichtung
mit Hydraulikleitungssystem,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Pumpzylinder (19) vorgesehen ist, welcher drehfest mit der Rotationseinrichtung
verbindbar ist,
dass der Pumpzylinder (19) einen Pumpkolben (20) zum Aufbau eines hydraulischen Druckes
aufweist, und
dass eine Betätigungseinrichtung (2) zum axialen Verschieben des Pumpkolbens (20) vorgesehen
ist, welcher gegenüber der Betätigungseinrichtung (2) drehbar angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigungseinrichtung (2) mindestens einen Hubzylinder (9) mit Hubkolben (7)
aufweist, welcher insbesondere hydraulisch betätigbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hubkolben (7) der Betätigungseinrichtung (2) achsparallel zum Pumpkolben (20)
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Pumpzylinder (19), die in einer Pumpeinrichtung (4) zusammengefasst sind,
und/oder mehrere Hubzylinder (9) der Betätigungseinrichtung (2) symmetrisch zu einer
Drehachse der vorzusehenden Rotationseinrichtung angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pumpkolben (20) der Pumpeinrichtung (4) und die Hubkolben (7) der Betätigungseinrichtung
(2) über eine Verbindungseinrichtung (16) axial fest aber drehbar zueinander verbunden
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungseinrichtung (16) zwei Ringelemente (13, 17) aufweist, die über ein
Drehlager (15), insbesondere ein Wälzlager, verbunden sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Führungseinrichtung (11) zur axialen Führung an der Pumpeinrichtung (4) und/oder
der Betätigungseinrichtung (2) vorgesehen sind.
8. Bohrgerät mit einem drehbaren Bohrgestänge (29) als Rotationseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 vorgesehen ist.
9. Bohrgerät nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bohrgestänge (29) ein Hydraulikleitungssystem mit einem Hydraulikelement, insbesondere
einem Hydraulikzylinder, aufweist.
10. Bohrgerät nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hydraulikleitungssystem als ein geschlossener Hydraulikkreislauf mit Hydraulikflüssigkeit
ausgebildet ist.
11. Verfahren zum Bereitstellen hydraulischer Energie in einer Rotationseinrichtung, welche
drehend angetrieben wird und einen Hydraulikkreislauf mit mindestens einem Pumpzylinder
(19) aufweist, welcher drehfest mit der Rotationseinrichtung verbunden ist, wobei
ein Pumpkolben (20) des Pumpzylinders (19) durch eine Betätigungseinrichtung (2),
welche relativ zur Rotationseinrichtung feststeht, axial verschoben und dabei ein
hydraulischer Druck in dem Hydraulikleitungssystem aufgebaut wird.