[0001] Die Erfindung betrifft ein Heizgerät mit einer Schalldämpfungseinrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] An mit Gas oder Öl beheizten Heizgeräten treten Geräusche auf, die von den bei der
Verbrennung auftretenden Flammen erzeugten Brennkammerschwindungen herrühren. Die
Wechselwirkung der Brennkammer mit verschiedenen Luftansaug- bzw. Gemischansaugsystemen
und Abgassystemen erschwert eine Abstimmung des Gesamtsystems und dadurch eine Unterdrückung
derartiger Brennkammerschwingungen. Bekannt ist, in akustischen Systemen mittels Helmholtzresonatoren
und Lambda/Viertel-Rohren das Auftreten von Schwingungen, insbesondere Resonanzschwingungen
zu unterdrücken. Da Helmholtzresonatoren nur bei spezifischen Frequenzen wirksam sind,
werden zur Erweiterung des wirksamen Frequenzbandes beispielsweise mehrere Helmholtzresonatoren
eingesetzt. Durch die Kombination und Überlappung der Frequenzbereiche lässt sich
ein breitbandiger Helmholtzresonator realisieren. Solche Helmholtzresonatoren erfordern
jedoch große Volumina, die meist nur in großen Verbrennungsanlagen bzw. Heizgeräten
installiert werden können. Eine derartige Schalldämpfungseinrichtung Rir ein Heizgerät
ist beispielsweise aus DE 35 17 859 C2 bekannt, bei der in einer Abgasfühnmg des Heizgerätes
ein Helmholtzresonator angeordnet ist.
[0003] Aus EP 723123 B1 ist ein Heizgerät mit einer der Abgasführung zugeordneten Schalldämpfungseinrichtung
bekannt, wobei die Schalldämpfungseinrichtung von einen in der Abgasführung ausgebildeten
flexiblen Wandteil gebildet wird, das als mechanischer Resonator eine sehr geringe
Impedanz für den erforderlichen Frequenzbereich hat.
[0004] Eine ähnliche Schalldämpfungseinrichtung ist aus DE 196 12 987 A1 bekannt, bei der
eine Wandabschnitt einer Abgasleitung, einer Zuluftleitung, eines Gemischzufuhrkanals,
einer Brennerhaube oder eines Abgassammlers nachgiebig ausgebildet ist. Dabei ist
die Nachgiebigkeit so ausgeführt, dass entweder die gesamte Wandung oder Teile der
Wandung durch ein nachgiebiges Material ausgefiihrt sind. Darüber hinaus ist auch
vorgesehen, in der Wandung ein Loch auszuführen, das mit einer Membran abgedeckt ist.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schalldämpfungseinrichtung
für ein Heizgerät zu schaffen, die einfach aufgebaut ist und die einen geringen Bauraum
erfordert.
Vorteile der Erfindung
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Das Heizgerät mit der erfindungsgemäßen Schalldämpfungseinrichtung, bei der
ein Wandabschnitt eines Strömungskanals eine mit einer akustisch durchlässigen Folie
bedeckte, zumindest teilweise schalldurchlässige Trägerstruktur als akustisches Fenster
aufweist, hat den Vorteil, dass am Heizgerät kein zusätzlicher Bauraum erforderlich
ist und dass der Strömungsquerschnitt sowohl im Ansaugweg für die Gemischzuführung
als auch im Abgasweg für das Abgas unbehindert bleibt. Die Brennkammerschwingungen
werden durch die Anordnung der Schalldämpfungseinrichtung im Ansaugweg und/oder im
Abgasweg wirkungsvoll unterdrückt.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungen sind durch die Maßnahmen der Unteransprüche
möglich. Zweckmäßigerweise kann die zumindest teilweise schalldurchlässige Trägerstruktur
als eine Wandung mit Löchern und/oder Schlitzen (24), als eine mikroperforierte Wandung
(28) und/oder als eine poröse Wandung ausgebildet sein.
[0008] Vorteilhaft ist es, die Schalldämpfungseinrichtung in oder an der Abgasleitung und/oder
im oder am brennstoffseitigen Strömungskanal anzuordnen. Die Schalldämpfungseinrichtung
schließt sich bei einer Anordnung in oder an der Abgasleitung zweckmäßigerweise unmittelbar
nach einer Wärmezelle oder einer Abgasumlenkung an. Vorteilhaft ist die Positionierung
der Schalldämpfungseinrichtung an der Mischdose des brennstoffseitigen Strömungskanals.
Ausführungsbeispiele
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
[0010] Es zeigen :
- Figur 1
- eine Prinzipdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Heizgerätes,
- Figur 2
- eine Prinzipdarstellung eines zweiten Ausfuhrungsbeispiels der erfindungsgemäßen Heizgerätes
und
- Figur 3
- eine erste Ausführungsform einer Schalldämpfungseinrichtung und
- Figur 4
- eine zweite Ausführungsform einer Schalldämpfungseinrichtung.
[0011] Figur 1 und 2 zeigen ein Heizgerät mit einem brennstoffseitigen Strömungskanal 10,
einer Wärmezelle 15, und einem abgasseitigen Strömungskanal 16 mit einer Abgasumlenkung
17 und einer Abgasleitung 18. Der abgasseitige Strömungskanal 16 bildet den Abgasweg.
Der brennstoffseitige Strömungskanal 10, der den Ansaugweg bildet, weist eine Mischkammer
11, in der Brennstoff und Verbrennungsluft zu einem Brennstoff-/Luftgemisch vermischt
wird, und ein Gebläse 12, das das Brennstoff Luftgemisch einem in einer Wärmezelle
15 nicht dargestellten Brenner zuführt, auf. Das Brennstoff-Luftgemisch wird vom Brenner
in einer der Wärmezelle 15 zugeordneten, nicht näher dargestellten Brennkammer verbrannt
und das Abgas als Heizgas über einen ebenfalls in der Wärmezelle 15 angeordneten,
nicht näher dargestellten Wärmeübertrager geleitet. Der Wärmeübertrager ist dabei
als Kondensationswärmeübertrager ausgebildet, mit dem das Abgas unter den Taupunkt
abgekühlt wird. Aus der Wärmezelle 15 wird das Abgas über den abgasseitigen Strömungskanal
16 abgeleitet. Dabei gelangt das Abgas zunächst in die sich an die Wärmezelle 15 anschließende
Abgasumlenkung 17 und von dort in die Abgasleitung 18. Die Abgasumlenkung 17 dient
gleichzeitig als ein Kondensatsammler, in dem das im Wärmeübertrager entstehende Kondensat
gesammelt wird. Von der Abgasleitung 18 wird das Abgas in ein nicht dargestellte Abgasrohr
geleitet.
[0012] Beim Ausführungsbeispiel in Figur 1 ist die Abgasleitung 18 mit einer Schalldämpfungseinrichtung
20 ausgestattet. Die Schalldämpfungseinrichtung 20 ist dabei zweckmäßigerweise unmittelbar
anschließend an die Abgasumlenkung 16 an oder in der Abgasleitung 18 als ein zumindest
teilweise schalldurchlässiger Wandabschnitt 21 ausgebildet. Es ist aber denkbar, die
Schalldämpfungseinrichtung 20 an jeder anderen Stelle des abgasseitigen Strömungskanals
17 vorzusehen. Bei einer Anordnung der Schalldämpfungseinrichtung 20 an der Abgasleitung
18 spielt die Länge des sich an die Abgasleitung 18 anschließenden Abgasrohres, die
je nach Installation unterschiedlich ist, eine Rolle bezüglich der Unterdrückung von
Brennkammerschwingungen, solange keine Resonanz in der Brennkammer an sich vorkommt.
[0013] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 ist der brennstoffseitige Strömungskanal 10
mit einer Schalldämpfungseinrichtung 20 ausgestattet, wobei zweckmäßigerweise die
Schalldämpfungseinrichtung 20 in oder an der Mischdose 12 angeordnet und dort als
der zumindest teilweiser schalldurchlässige Wandabschnitt 21 ausgebildet. Es ist aber
denkbar, die Schalldämpfungseinrichtung 20 an jeder anderen Stelle des brennstoffseitigen
Strömungskanals 10 als der zumindest teilweiser schalldurchlässige Wandabschnitt 21
vorzusehen.
[0014] Als weiteres Ausführungsbeispiel ist eine Kombination der Ausführungsbeispiele gemäß
Figur 1 und 2 möglich, indem sowohl in oder am abgasseitigen Strömungskanal 17 als
auch in oder am brennstoffseitigen Strömungskanal 10 jeweils eine Schalldämpfungseinrichtung
20 angeordnet ist.
[0015] Die Schalldämpfungseinrichtung 20 mit dem zumindest teilweiser schalldurchlässigen
Wandabschnitt 21 ist als ein sogenanntes akustisches Fenster ausgebildet, das eine
akustische Impedanz aufweist, die ein Auskoppeln zumindest eines Teil des sich im
entsprechenden Strömungskanal fortpflanzenden Schalls ermöglicht. Das akustische Fenster
soll gegen Luftströmung und Wasserdampf dicht sein. Die Schallwellen, die in einem
Verbrennungssystem entstehen können, werden durch das akustische Fenster akustisch
kurzgeschlossen. Somit können Resonanzbedingungen der Schallwellen in einem Verbrennungssystem
mittels eines akustischen Kurzschlusses vermieden werden.
[0016] Gemäß einer ersten Ausführungsform in Figur 3 ist der als akustisches Fenster ausgebildete
Wandabschnitt 21 durch ein Rohrstück gebildet, das eine Wandung 23 mit mehrere Öffnungen
oder Schlitze 24 als Trägerstruktur aufweist, die von einer akustisch durchlässigen
Folie 25 abgedeckt sind. Zweckmäßig ist dabei, die Folie 25 and er Wandung 23 innerhalb
das Rohrstücks angeordnet, d. h., an der Seite der Wandung 23, von der aus der Schall
auf die Wandung 23 einwirkt.
[0017] Es ist aber genauso denkbar, lediglich einen Bereich eines Umfangs eines Rohres oder
eines Wandabschnitts einer Abgasleitung 18 oder eines brennstoffseitigen Strömungskanals
10, wie bei der Mischdose 11, mit einer Wandung in Form einer Platte mit Öffnungen
oder Schlitzen 24 zu versehen, die dann ebenfalls mit einer entsprechenden Folie 25
verschlossen sind.
[0018] Eine zweite Ausführungsform eines Wandabschnitts 21 geht aus Figur 4 hervor. Hierbei
ist eine Wand 27 mit einer schallabsorbierenden, mikroperforierten und/oder schallabsorbierenden,
porösen Platte 28 als Trägerstruktur versehen. Die mikroperforierten und/oder porösen
Platte 28 ist dabei in die Wand 27 eingesetzt oder auf die Wand 27 aufgesetzt. Die
zur Schallquelle weisende Seite der mikroperforierten und/oder porösen Platte 28 ist
mit der akustisch durchlässigen Folie 25 abgedeckt.
[0019] Die akustische Impedanz der akustisch durchlässigen Folie 25 ist dabei abhängig von
der Dicke und von der Art des Werkstoffs. Eine gute akustische Eigenschaft zeigt eine
Folie 25 aus Kunststoff, die für Schallwellen im niedrigen Frequenzbereich akustisch
transparent ist. Dadurch wirkt das akustische Fenster wie ein akustisches Tief-Pass-Filter,
dessen Frequenzband sich in niedrigen Bereichen befindet. Die Bandbreite ist dabei
eine Funktion der Dicke der Folie 25. Wichtig ist, dass dabei die mechanische und
thermische Stabilität sowie der akustische Wirkbereich für die Anwendung berücksichtigt
werden.
1. Heizgerät mit in einer Brennkammer angeordneten Brenner, dem eine Brennstoff Luftgemisch
über einen brennstoffseitigen Strömungskanal zugeführt wird, das in einer Brennkammer
verbrannt und als Abgas einem Wärmetauscher zugeführt wird, an dessen strömungsseitigen
Ausgang eine abgasseitiger Strömungskanal angeschlossen ist, wobei eine Schalldämpfungseinrichtung
vorgesehen ist, die am brennstoffseitigen Strömungskanal und/oder am abgasseitigen
Strömungskanal ausgebildet ist und von einem Wandabschnitt mit einer akustisch durchlässigen
Folie gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandabschnitt (21) eine zumindest teilweise schalldurchlässige Trägerstruktur
aufweist, die mit der akustisch durchlässigen Folie (25) verschlossen ist, wobei die
akustisch durchlässige Folie (25) eine akustische Impedanz derart ausweist, die für
Schallwellen eines bestimmten Frequenzbereiches zumindest weitgehend akustisch durchlässig
ist.
2. Heizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerstruktur eine Wandung (23) mit Löchern und/oder Schlitzen (24) ist.
3. Heizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerstruktur eine schallabsorbierende mikroperforierte Wandung (28) ist.
4. Heizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerstruktur eine schallabsorbierende poröse Wandung ist.
5. Heizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die akustisch durchlässige Folie (25) am Wandabschnitt (21) innerhalb eines Strömungskanals
angeordnet ist.
6. Heizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandabschnitt (21) ein Abschnitt des abgasseitigen Strömungskanals (17), insbesondere
der Abgasleitung (18) ist.
7. Heizgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Wandabschnitt (21) unmittelbar anschließend an eine Wärmezelle (15) oder
eine Abgasumlenkung (16) an der Abgasleitung (18) ausgebildet ist.
8. Heizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandaschnitt (21) ein Anschnitt eines brennstoffseitigen Strömungskanals (11)
ist.
9. Heizgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandabschnitt (21) ein Abschnitt einer dem Brenner vorgelagerten Mischkammer
(11) ist.