[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Brenner mit wenigstens einer Luftzufuhr,
einer Primärbrennstoffstufe und einer Sekundärbrennstoffstufe sowie eine Gasturbinenanlage
mit einem derartigen Brenner. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben
eines derartigen Brenners.
[0002] Beim Verbrennen eines Brennstoffs in einer Gasturbinenanlage entstehen aufgrund der
Reaktion von Sauerstoff mit Stickstoff Stickoxide (NOx). Die Reduktion von Stickoxiden
im Abgas ist heutzutage von großer Bedeutung beim Entwurf von Gasturbinenanlagen und
insbesondere von Brennern für Gasturbinenanlagen.
[0003] Zum Reduzieren der Stickoxidemissionen werden Gasturbinen in weiten Teilen ihres
Lastbereiches mit sogenannten mageren Brennstoffgemischen betrieben, d.h. die Verbrennung
findet unter Luftüberschuss statt. Dadurch können die Verbrennungstemperaturen abgesenkt
werden, was die Bildungsrate für Stickoxide im Vergleich zu einem stöchiometrischen
Luft-Brennstoffgemisch verringert.
[0004] Eine weitere Verringerung der Stickoxidbildung wird dadurch erreicht, dass der Brenner
im sogenannten Vormischmodus betrieben wird, in welchem der Brennstoff bereits vor
dem Zünden mit der Luft gemischt wird.
[0005] Schadstoffarme Gasturbinenanlagen werden in der Regel nahe der mageren Stabilitätsgrenze,
d.h. mit einem Luft-Brennstoffgemisch mit einem sehr geringen Brennstoffanteil, also
sehr hohem Luftüberschuss betrieben. Aufgrund dieses sehr mageren Luft-Brennstoffgemisches
sind die Gasturbinenanlagen jedoch anfällig für Verbrennungsschwingungen, deren Auftreten
zu schwerwiegenden Schäden an der Gasturbinenanlage führen können. Derartige Verbrennungsschwingungen
entstehen durch eine sich aufschaukelnde Wechselwirkung zwischen thermischen und akustischen
Störungen beim Verbrennungsprozess.
[0006] Hinzu kommen Forderungen von Betreibern von Gasturbinenanlagen, diese mit Brennstoffen
einer niedrigen Qualität (geringer Heizwert) betreiben zu können. Die Brennstoffe
niedriger Qualität sollen zudem oft noch im Wechsel mit hochwertigen Brennstoffen
(hoher Heizwert) einsetzbar sein. Die Erfahrung zeigt, dass dies das ohnehin schwierige
Vermeiden von Verbrennungsschwingungen weiter erschwert.
[0007] Zum Vermindern von Verbrennungsschwingungen kommen beispielsweise Resonatoren, welche
die Schwingungen dämpfen, zur Anwendung. Ein derartiger Resonator ist beispielsweise
in DE 44 14 232 A1 beschrieben. Weitere Vorgehensweisen zum Verringern der Verbrennungsschwingungen
umfassen das Optimieren der Luft-Brennstoffmischung, das Anpassen der Druckverluste
von Brennstoffdüsen und Luftpassagen sowie die aktive Modulation von Brennstoffströmen.
Derartige Maßnahmen sind beispielsweise in Geoff Meyers, et al. "Dry, Low Emissions
for the "H" Heavy-Duty Industrial Gasturbines: Full-Scale Combustion System Ring Test
Results, in proceedings of ASME Turbo Expo 2003: Power for Land, Sea and Air, June
16 - 19, 2003 Atlanta, Georgia, USA beschrieben. Diese Druckschrift enthält auch ein
Konzept zur gestuften Brennstoffzufuhr. Ein Brenner mit einer zentralen Brennstoffzufuhr
weist vier um die zentrale Brennstoffzufuhr herum angeordnete weitere Brennstoffzufuhren
auf, die unabhängig voneinander angesteuert werden können. Je nach Betriebsmodus werden
die zentrale Brennstoffzufuhr und die darum herum angeordneten Brennstoffzufuhren
unterschiedlich betrieben.
[0008] Ein Konzept mit in Axialrichtung des Brenners gestufter Brennstoffzufuhr ist in Michael
A. Davi und Marv Weiss in GE Gas Turbine Fuel Flexibility, GE Power Systems Schenectady,
NY, USA beschrieben. Zwischen einer primären Brennstoffzufuhr und der Diffusionszone,
in der die Verbrennung stattfindet, ist eine Sekundärbrennstoffzufuhrstufe angeordnet,
die außerdem eine ergänzende Luftzufuhr aufweist.
[0009] Gegenüber dem genannten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein vorteilhaftes Brennerdesign sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Brenners mit
einem derartigen Design zur Verfügung zu stellen.
[0010] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine vorteilhafte Gasturbinenanlage
zur Verfügung zu stellen.
[0011] Die erste Aufgabe wird durch einen Brenner nach Anspruch 1 bzw. ein Verfahren nach
Anspruch 14, die zweite Aufgabe durch einen Gasturbinenanlage nach Anspruch 13 gelöst.
Die abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0012] Ein erfindungsgemäßer Brenner umfasst wenigstens eine Luftzufuhr und zugeordnet zu
einer Luftzufuhr eine Primärbrennstoffstufe, welche als Hauptstufe zur Brennstoffzufuhr
dient, sowie eine Sekundärbrennstoffstufe, welche als Hilfsstufe zur Brennstoffzufuhr
dient. Im erfindungsgemäßen Brenner ist die Sekundärbrennstoffstufe in Luftströmungsrichtung
der Luftzufuhr stromaufwärts zur Primärbrennstoffstufe angeordnet. Vorzugsweise sind
die Primärbrennstoffstufe und die Sekundärbrennstoffstufe derart in der Luftzufuhr
angeordnet, dass sich zwischen ihnen keine Rückströmgebiete ausbilden, d.h. dass es
zu keiner Strömung von der Primärbrennstoffstufe zur Sekundärbrennstoffstufe kommt.
[0013] Im erfindungsgemäßen Brenner kann die Primärbrennstoffstufe dazu Verwendung finden,
eine für eine schadstoffarme Verbrennung charakteristische homogene räumliche Mischung
von Brennstoff und Luft in der Luftzufuhr herbeizuführen. Mit der in Luftströmungsrichtung
gesehen stromauf angeordneten Sekundärbrennstoffstufe lässt sich die zeitliche Luft-Brennstoff-Mischung
im Brenner zur Verminderung von Verbrennungsschwingungen optimieren. Dabei ist es
vorteilhaft, wenn der von der Sekundärbrennstoffstufe zugeführte Brennstoffmassenstrom
unabhängig von dem von der Primärbrennstoffstufe zugeführten Brennstoffmassenstrom
zu regeln ist. Insbesondere kann die Sekundärbrennstoffstufe außerdem zum Zuführen
eines Brennstoffmassenstroms ausgelegt sein, der maximal 30% des von der Primärbrennstoffstufe
zugeführten Brennstoffmassenstroms entspricht.
[0014] Durch Erhöhen des über die Sekundärbrennstoffstufe zugeführten Brennstoffmassenstroms
lässt sich zudem die Kapazität zum Einbringen von Brennstoff in die Luftzufuhr erhöhen,
was beispielsweise bei Verwendung von Brennstoffen mit niedrigem Heizwert und/oder
bei Brennstoffvorheizung sinnvoll sein kann. Die Sekundärbrennstoffstufe erlaubt somit
eine Erweiterung des Brennstoffspektrums bzw. eine erhöhte Brennstoffflexibilität
des Brenners.
[0015] Eine akustische Abstimmung der Sekundärbrennstoffstufe an die Primärbrennstoffstufe
kann erfolgen, indem die Sekundärbrennstoffstufe eine Impedanz mit einem Wert aufweist,
der gegenüber einem Brenner ohne Sekundärbrennstoffstufe zu einer Verringerung der
Luftzahlschwankungen oder der Wärmefreisetzungsschwankungen führt. Die Impedanz drückt
hierbei den akustischen Widerstand aus, den die Brennstoffstufe gegenüber einer Druckwelle
ausübt. Eine Anpassung der Impedanz lässt sich dabei beispielsweise durch geeignete
Dimensionierung wenigstens einer Brennstoffpassage im Bereich der Sekundärbrennstoffstufe
erreichen. Bspw. kann die Brennstoffpassage als ringförmiger Brennstoffverteilerkanal
ausgebildet sein, wobei sich die Impedanz durch Verändern des Volumens des Brennstoffverteilerkanals
variieren lässt.
[0016] Alternativ oder zusätzlich zu einer geeigneten Dimensionierung der Brennstoffpassage
lässt sich die Impedanz dadurch anpassen, dass eine Brennstoffzufuhrleitung zur Sekundärbrennstoffstufe
vorhanden ist, die mit wenigstens einem akustischen Filter, der beispielsweise als
Resonator ausgeführt sein kann, ausgestattet ist.
[0017] Eine akustische Anpassung der Sekundärbrennstoffstufe an die Primärbrennstoffstufe
ist möglich, wenn die Sekundärbrennstoffstufe Brennstoffdüsen umfasst, die so ausgestaltet
sind, dass der Druckverlust des zugeführten Brennstoffes über diese Düsen geringer
zu halten ist als der Druckverlust des über/die Düsen der Primärbrennstoffstufe zugeführten
Brennstoffes.
[0018] Darüber hinaus kann durch geeignete Anordnung der Brennstoffdüsen der Sekundärbrennstoffstufe
eine Optimierung der Luft-Brennstoff-Mischung im Brenner realisiert werden.
[0019] Der erfindungsgemäße Brenner kann insbesondere als ein in einem Vormischmodus zu
betreibender sog. Vormischbrenner oder als Hybridbrenner, also als ein Brenner, welcher
sowohl im Diffusions- als auch im Vormischmodus zu betreiben ist, ausgebildet sein.
Außerdem kann er auch als sog. Mehrbrennstoffbrenner, also als ein Brenner, der für
das Verbrennen unterschiedlicher Brennstoffe ausgelegt ist, ausgebildet sein. Insbesondere
kann er als Mehrbrennstoffbrenner sowohl für das Verbrennen gasförmiger als auch für
das Verbrennen flüssiger Brennstoffe ausgelegt sein.
[0020] Eine erfindungsgemäße Gasturbinenanlage ist mit einem erfindungsgemäßen Brenner ausgestattet.
In ihr lassen sich die mit Bezug auf den erfindungsgemäßen Brenner beschriebenen Vorteile
realisieren. Insbesondere lassen sich Verbrennungsschwingungen beim Betrieb der Anlage
reduzieren.
[0021] Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf
die beiliegende Figur.
- Fig. 1
- zeigt einen Halbschnitt durch eine Gasturbinenanlage.
- Fig. 2
- zeigt einen Hybridbrenner als ein Ausführungsbeispiel für den erfindungsgemäßen Brenner
in einer schematischen Darstellung.
[0022] Die Gasturbinenanlage 101 gemäß Figur 1 weist einen Verdichter 102 für Verbrennungsluft,
eine Brennkammer oder Gasturbinenbrennkammer 104 sowie eine Turbine 106 zum Antrieb
des Verdichters 102 und eines nicht dargestellten Generators oder einer Arbeitsmaschine
auf. Dazu sind die Turbine 106 und der Verdichter 102 auf einer gemeinsamen, auch
als Turbinenläufer bezeichneten Turbinenwelle 108 angeordnet, mit der auch der Generator
bzw. die Arbeitsmaschine verbunden ist, und die um ihre Mittelachse 109 drehbar gelagert
ist.
[0023] Die Brennkammer 104 ist mit einer Anzahl von Brennern 110 zur Verbrennung eines flüssigen
oder gasförmigen Brennstoffs bestückt. Sie ist weiterhin an ihrer Innenwand oder Brennkammerwandung
123 mit Innenverkleidungselementen 125 versehen.
[0024] Die Turbine 106 weist eine Anzahl von mit der Turbinenwelle 108 verbundenen, rotierbaren
Laufschaufeln 112 auf. Die Laufschaufeln 112 sind kranzförmig an der Turbinenwelle
108 angeordnet und bilden somit eine Anzahl von Laufschaufelreihen. Weiterhin umfasst
die Turbine 106 eine Anzahl von feststehenden Leitschaufeln 114, die ebenfalls kranzförmig
unter der Bildung von Leitschaufelreihen an einem Innengehäuse 116 der Turbine 106
befestigt sind. Die Laufschaufeln 112 dienen dabei zum Antrieb der Turbinenwelle 108
durch Impulsübertrag vom die Turbine 106 durchströmenden Arbeitsmedium M. Die Leitschaufeln
114 dienen hingegen zur Strömungsführung des Arbeitsmediums M zwischen jeweils zwei
in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums M gesehen aufeinander folgenden Laufschaufelreihen
oder Laufschaufelkränzen. Ein aufeinander folgendes Paar aus einem Kranz von Leitschaufeln
114 oder einer Leitschaufelreihe und aus einem Kranz von Laufschaufeln 112 oder einer
Laufschaufelreihe wird dabei auch als Turbinenstufe bezeichnet.
[0025] Jede Leitschaufel 114 weist eine auch als Schaufelfuß 119 bezeichnete Plattform 118
auf, die zur Fixierung der jeweiligen Leitschaufel 114 am Innengehäuse 16 der Turbine
106 als Wandelement angeordnet ist. Die Plattform 118 ist dabei ein thermisch vergleichsweise
stark belastetes Bauteil, das die äußere Begrenzung eines Heißgaskanals für das die
Turbine 106 durchströmende Arbeitsmedium M bildet. Jede Laufschaufel 112 ist in analoger
Weise über einen auch als Plattform 118 bezeichneten Schaufelfuß 119 an der Turbinenwelle
108 befestigt, wobei der Schaufelfuß 119 jeweils ein entlang einer Schaufelachse erstrecktes
profiliertes Schaufelblatt 120 trägt.
[0026] Zwischen den beabstandet voneinander angeordneten Plattformen 118 der Leitschaufeln
114 zweier benachbarter Leitschaufelreihen ist jeweils ein Führungsring 121 am Innengehäuse
116 der Turbine 106 angeordnet. Die äußere Oberfläche jedes Führungsrings 121 ist
dabei ebenfalls dem heißen, die Turbine 106 durchströmenden Arbeitsmedium M ausgesetzt
und in radialer Richtung vom äußeren Ende 122 der ihm gegenüber liegenden Laufschaufel
112 durch einen Spalt beabstandet. Die zwischen benachbarten Leitschaufelreihen angeordneten
Führungsringe 121 dienen dabei insbesondere als Abdeckelemente, die die Innenwand
116 oder andere Gehäuse-Einbauteile vor einer thermischen Überbeanspruchung durch
das die Turbine 106 durchströmende heiße Arbeitsmedium M schützt.
[0027] Zur Erzielung eines vergleichsweise hohen Wirkungsgrades ist die Gasturbinenanlage
101 für eine vergleichsweise hohe Austrittstemperatur des aus der Brennkammer 104
austretenden Arbeitsmediums M von etwa 1200 °C bis 1300 °C ausgelegt. Um dies zu ermöglichen,
ist die Brennkammerwandung 123 innengekühlt. Hierbei strömt Verbrennungsluft im Gegenstrom
zum Arbeitsmedium M, d.h. den Verbrennungsgasen, zwischen der Brennkammerwandung 123
und den an dieser befestigten, den Brennkammerinnenraum 124 umgebenden Innenverkleidungselementen
125 durch einen Wandungskühlraum 126 zu den Brennern 110. Durch diese Brennraumkühlung
wird gleichzeitig in gewollter Weise die Verbrennungsluft erhitzt.
[0028] Ein Ausführungsbeispiel für den erfindungsgemäßen Brenner ist in Figur 2 in einer
Schnittansicht dargestellt. Der erfindungsgemäße Brenner umfasst ein inneres Brennersystem
1, welches im folgenden Pilotbrennersystem genannt wird sowie ein konzentrisch um
das Pilotbrennersystem 1 angeordnetes Hauptbrennersystem 3. Der Brenner ist als Mehrbrennstoffbrenner
ausgebildet, der sowohl zum Verbrennen gasförmiger Brennstoffe als auch zum Verbrennen
flüssiger Brennstoffe geeignet ist. Außerdem ist er als Hybridbrenner ausgebildet,
d.h. er kann sowohl im Diffusionsmodus als auch im Vormischmodus betrieben werden.
[0029] Das Pilotbrennersystem 1 umfasst einen inneren Zufuhrkanal 5 für flüssige Brennstoffe,
einen inneren Gaszufuhrkanal 7 für gasförmige Brennstoffe sowie einen inneren Luftzufuhrkanal
9 zum Zuführen von Verbrennungsluft. Der innere Gaszufuhrkanal 7 ist dabei konzentrisch
um den inneren Zufuhrkanal für flüssige Brennstoffe herum angeordnet. Um den inneren
Gaszufuhrkanal 7 herum ist der innere Luftzufuhrkanal 9 konzentrisch angeordnet. Der
innere Zufuhrkanal für flüssige Brennstoffe mündet über eine Düse 11 in die Brennkammer
13. Der innere Gaszufuhrkanal 7 mündet dagegen über Austrittsöffnungen 15 in den Luftzufuhrkanal
9, wo eine Vermischung des gasförmigen Brennstoffes mit der Luft erfolgt. Im oder
am inneren Luftzufuhrkanal 9 ist außerdem ein geeignetes Zündsystem angeordnet, welches
in Figur 2 nicht dargestellt ist.
[0030] Das Pilotbrennersystem 1 dient der Aufrechterhaltung einer die Stabilität der Brennerflamme
unterstützenden Pilotflamme und erlaubt prinzipiell den Betrieb des Brenners als Diffusionsbrenner
oder als Brenner mit einem vorgemischten Luft-Brennstoff-Gemisch.
[0031] Das konzentrisch um das Pilotbrennersystem 1 herum angeordnete Hauptbrennersystem
3 umfasst eine Primärbrennstoffstufe 20, eine Sekundärbrennstoffstufe 50 sowie einen
konzentrisch um das Pilotbrennersystem 1 herum angeordneten Luftzufuhrkanal 17. Die
beiden Brennstoffstufen 20, 50 sind in Luftzufuhrrichtung (Pfeil A) axial hintereinander
angeordnet und dienen der Zufuhr eines gasförmigen Brennstoffes. Sie umfassen jeweils
eine Anzahl Düsenrohre 22, 52 mit darin angeordneten Brennstoffdüsen 24, 54, wobei
die Düsenrohre 54 der Sekundärbrennstoffstufe 50 in Luftzufuhrrichtung gesehen stromaufwärts
zu den Düsenrohren 22 der Primärbrennstoffstufe 20 angeordnet sind. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel umfassen die beiden Brennstoffstufen jeweils 20 über den Umfang
des Hauptbrennersystems 3 verteilte Düsenrohre 22, 52, auf denen die Brennstoffdüsen
24, 54 radial angeordnet sind.
[0032] Die Düsenrohre 22, 52 sind jeweils mit Ringverteilern 26 bzw. 56 verbunden, über
die ihnen der gasförmiger Brennstoff zugeführt wird. Der Ringverteiler 26 der Primärbrennstoffstufe
20 und der Ringverteiler 56 der Sekundärbrennstoffstufe 50 werden jeweils über eine
Anzahl gleichmäßig um das Pilotbrennsystem 1 herum verteilter Gaszufuhrleitungen 28,
58 mit Gas versorgt.
[0033] Das Hauptbrennersystem 3 umfasst darüber hinaus auch ein Zufuhrsystem 19 zum Zuführen
flüssiger Brennstoffe, auf das jedoch nicht weiter eingegangen wird.
[0034] Die Impedanz der Sekundärbrennstoffstufe 50 ist an die Impedanz der Primärbrennstoffstufe
20 durch geeignete Dimensionierung des Ringverteilers 56 sowie durch in den Gaszufuhrleitungen
58 angeordnete Resonatoren 60 angepasst.
[0035] Beide Brennstoffstufen 20,50 sind getrennt regelbar, wobei die Sekundärbrennstoffstufe
derart geregelt ist, dass sie maximal 30% des Brennstoffmassenstroms des Hauptbrenners
3 erhält. Eine Optimierung der Luft-Brennstoff-Mischung im Brenner wird durch geeignete
Anordnung der Düsen 54 de Sekundärbrennstoffstufe erreicht. Außerdem sind die Düsen
54 derart ausgestaltet, dass der Druckverlust des Brennstoffes über diese Düsen 54
geringer ausfällt als der Druckverlust des Brennstoffes über die Düsen 24 der Primärbrennstoffstufe
20.
[0036] Die Sekundärbrennstoffstufe 50 erfüllt diverse Aufgaben. Sie dient beispielsweise
dazu, Luftzahlschwankungen im Brenner, also zeitliche Variationen im Luft-Brennstoff-Mischungsverhältnis,
zu verringern. Dies kann durch geeignetes Aufteilen des Brennstoffmassenstroms auf
die Primärbrennstoffstufe 20 und die Sekundärbrennstoffstufe 50 erreicht werden. Eine
geeignete Aufteilung ermöglicht es außerdem, das räumliche Luft-Brennstoff-Mischungsfeld
im Brenner zu variieren. Durch den Einsatz der Sekundärbrennstoffstufe 50 erhöht sich
zudem die Kapazität zum Einbringen von Brennstoff in die Luftzufuhrpassage, was beispielsweise
bei Verwendung von Brennstoffen mit niedrigem Heizwert und/oder bei Brennstoffvorheizung
sinnvoll sein kann. Die Sekundärbrennstoffstufe 50 erlaubt somit insbesondere eine
Erweiterung des Brennstoffspektrums bzw. eine erhöhte Brennstoffflexibilität des Brenners.
[0037] Durch getrenntes Regeln der Primärbrennstoffstufe 20 und der Sekundärbrennstoffstufe
50 lassen sich die genannten Wirkungen auch bei Änderungen der Umgebungsbedingungen,
der Brenngaseigenschaften oder der Leistung der Turbinenanlage erzielen oder beibehalten.
[0038] Der erfindungsgemäße Brenner kann insbesondere Teil einer Gasturbinenanlage sein.
1. Brenner mit wenigstens einer Luftzufuhr (17), einer Primärbrennstoffstufe (20) sowie
einer Sekundärbrennstoffstufe (50), welche einer Luftzufuhr (17) zugeordnet sind,
da- durch gekennzeichnet, dass die Sekundärbrennstoffstufe (50) in Luftströmungsrichtung (A) der Luftzufuhr (17)
stromaufwärts zur Primärbrennstoffstufe (20) angeordnet ist.
2. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärbrennstoffstufe (20) und die Sekundärbrennstoffstufe (50) derart in der
Luftzufuhr (17) angeordnet sind, dass sich zwischen ihnen keine Rückströmgebiete ausbilden.
3. Brenner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der von der Sekundärbrennstoffstufe (50) zugeführte Brennstoffmassenstrom unabhängig
von dem von der Primärbrennstoffstufe (20) zugeführten Brennstoffmassenstrom zu regeln
ist.
4. Brenner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärbrennstoffstufe (50) zum Zuführen eines Brennstoffmassenstromes ausgelegt
ist, der maximal 30% des von der Primärbrennstoffstufe (20) zuzuführenden Brennstoffmassenstromes
entspricht.
5. Brenner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärbrennstoffstufe (50) Brennstoffdüsen (54) umfasst, die derart angeordnet
sind, dass eine optimierte Mischung des Brennstoffes mit der Luft erfolgt.
6. Brenner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärbrennstoffstufe (50) Brennstoffdüsen (54) umfasst, die derart ausgestaltet
sind, dass der Druckverlust des zugeführten Brennstoffes über diese Düsen geringer
zu halten ist als der Druckverlust des über die Düsen (24) der Primärbrennstoffstufe
(20) zugeführten Brennstoffes.
7. Brenner nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Impedanz der Sekundärbrennstoffstufe (50) einen Wert aufweist, der gegenüber
einem Brenner ohne Sekundärbrennstoffstufe (50) zu einer Verringerung von Luftzahlschwankungen
oder Wärmefreisetzungsschwankungen führt.
8. Brenner nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Impedanz durch geeignete Dimensionierung wenigstens einer Brennstoffpassage (56)
zur Sekundärbrennstoffstufe (50) gegeben ist.
9. Brenner nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass er als eine Brennstoffpassage zur Sekundärbrennstoffstufe (50) einen Brennstoffverteilerkanal
(56) umfasst dessen Dimensionierung im Hinblick auf eine Impedanzanpassung gewählt
ist.
10. Brenner nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Brennstoffzufuhrleitung (58) zur Sekundärbrennstoffstufe (50) umfasst, die
mit mindestens einem akustischen Filter (60) ausgestattet ist.
11. Brenner nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch seine Ausgestaltung als Vormischbrenner oder Hybridbrenner
12. Brenner nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch seine Ausgestaltung als Mehrbrennstoffbrenner.
13. Gasturbinenanlage mit einem Brenner nach einem der vorangehenden Ansprüche.
14. Verfahren zum Betreiben eines Brenners einer Gasturbinenanlage, welcher wenigstens
eine Luftzufuhr (17) und zugeordnet zu einer Luftzufuhr (17) eine Primärbrennstoffstufe
(20) sowie eine in Luftströmungsrichtung (A) der Luftzufuhr (17) stromaufwärts zur
Primärbrennstoffstufe (20) angeordnete Sekundärbrennstoffstufe (50) umfasst, in welchem
die Primärbrennstoffstufe (20) zum Herbeiführen einer räumlich homogenen Mischung
von Brennstoff und Luft und die Sekundärbrennstoffstufe (50) zum Optimieren einer
zeitlich Mischung von Brennstoff und Luft zum Einsatz kommen.
15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem der der Sekundärbrennstoffstufe (50) zugeführte
Brennstoffmassenstrom unabhängig vom der Primärbrennstoffstufe (20) zugeführten Brennstoffmassenstrom
geregelt wird.