[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Temperieren eines Temperierkörpers, welcher
mit einem aus einer Stahllegierung bestehenden Durchlaufkanal versehen ist, der in
einen Flüssigkeitskreislauf eingebunden ist, durch welchen ein temperiertes, elektrolytisches
Fluid durch den Durchlaufkanal geleitet wird.
[0002] Vorrichtungen zum Temperieren eines Körpers, welcher aus einer Stahllegierung besteht
und zum Temperieren einen Durchlaufkanal aufweist sind bereits bekannt. Solche Vorrichtungen
werden beispielsweise dazu benutzt, Maschinenteile oder Spritzgußformen während des
Betriebs auf einer vorgegebenen Arbeitstemperatur zu halten.
[0003] Zu diesem Zweck sind Förderpumpen vorgesehen, mittels welchen das Fluid durch einen
Flüssigkeitskreislauf gepumpt wird. Bei einem solchen Fluid wird in der Regel Wasser
verwendet, welches im Normalfall elektrolytische Eigenschaften aufweist. D.h., dass
der Durchlaufkanal in diesen Flüssigkeitskreislauf eingebunden ist und ebenfalls von
diesem Fluid durchströmt wird. Dabei ist in der Regel ein beheizbarer oder kühlbarer,
d.h. temperierbarer Tank als Fluidspeicher vorgesehen. Die Förderpumpe fördert demzufolge
durch den Flüssigkeitskreislauf das Fluid durch den Durchlaufkanal des zu temperierenden
Körpers, von wo aus das Fluid wiederum zum Tank zurück gelangt.
[0004] Während des Einsatzes wird das Fluid über entsprechend angeschlossene Leitungen durch
den Flüssigkeitskreislauf sowie den Durchlaufkanal des entsprechenden Körpers hindurch
geführt.
[0005] Sofern es sich bei dem Fluid um Wasser handelt, was üblicherweise verwendet wird,
bildet sich insbesondere in den Oberflächenbereichen des aus einer Stahllegierung
bestehenden Durchlaufkanals Rost, der je nach Beschaffenheit des Fluids und je nach
dem Durchlaßquerschnitt des Durchlaufkanals schon nach kurzer Zeit zu größeren Querschnittsverengungen
führen kann. Somit kann durch solche Querschnittsverengungen die gewünschte Temperierung
des Körpers nicht mehr sicher gewährleistet werden.
[0006] Bei solchen zu temperierenden Körpern kann es sich beispielsweise um gehärtete Formwerkzeuge
eines Spritzgußwerkzeuges handeln, welche während des Spritzgußvorganges auf einer
bestimmten Temperatur zu halten sind, um ein möglichst optimales Spritzgußergebnis
erreichen zu können.
[0007] Um nun dieses Korrisionsphänomen möglichst zu vermeiden, ist es beispielsweise bekannt,
dem Fluid diverse chemische Zusätze beizugeben. Dies ist zwar eine zweckmäßige Vorgehensweise,
führt jedoch dazu, dass ein mit solchen Zusätzen versehenes Fluid einer besonderen
Entsorgung bedarf. Weiter können solche Zusätze toxische Wirkungen haben, was der
Gesundheit wenig förderlich ist. Auch sind solche Zusätze häufig äußerst teuer, so
dass diese je nach Anwendungsgebiet nur bedingt verwendbar sind.
[0008] Werden solche Zusätze jedoch nicht verwendet, so hat dies die häufigere Reinigung,
beispielsweise der Werkzeugformen von Spritzgußwerkzeugen zur Folge. Dies ist in der
Regel mit einem hohen Zeitaufwand für die Formenzerlegung und Reinigung verbunden.
Bei modernen Werkzeugeinsätzen, welche beispielsweise mit konturnahen Durchlaufkanälen
versehen sind, ist eine solche Reinigung häufig nicht oder nur schwierig möglich,
da solche Werkzeugeinsätze nicht oder nur begrenzt zerlegbar sind.
[0009] So ist aus der DE 201 16 990.8 U1 eine Vorrichtung zum Temperieren für Formwerkzeuge,
insbesondere für Spritzgußformen, bekannt geworden, bei welcher in den geschlossenen
Flüssigkeitskreislauf des Fluids eine vorzugsweise aus Zink bestehende Opferanode
eingesetzt ist. Diese Opferanode wird an den Pluspol einer Gleichspannungsquelle angeschlossen
und ist von einem metallenen Durchlaufrohr umschlossen. Dieses Durchlaufrohr ist wiederum
gegenüber der Opferelektrode elektrisch isoliert und an den Minuspol der Gleichspannungsquelle
angeschlossen. Durch diese Anordnung wird beim Anlegen einer Gleichspannung eine elektrolytische
Wirkung mit einem galvanisierenden Effekt erreicht. D.h., dass von der aus Zink bestehenden
Opferelektrode bzw. Opferanode Zinkionen durch das als Elektrolyt wirkende Wasser
zu den Innenflächen des Durchlaufkanals des zu temperierenden Körpers wandern und
dort eine Art Schutzüberzug bilden. Es findet somit quasi eine Galvanisierung der
inneren Oberfläche des aus der Stahllegierung bestehenden Durchlaufkanals statt, bei
der sich Zink als Rostschutzmittel auf den Innenflächen der wasserführenden Temperierkanäle
in Form eines dünnen Überzuges niederschlägt. Je nach der Beschaffenheit des Fluides,
insbesondere des üblicherweise verwendeten Wassers, in elektrolytischer Hinsicht und
je nach Höhe der angelegten Gleichspannung läßt sich die Überzugsbildung relativ gut
steuern.
[0010] Nachteilig an dieser bekannten Vorrichtung ist, dass stets eine Gleichspannungsquelle
vorhanden sein muss und dass deren Aufbau, insbesondere bezüglich der Regelung, relativ
aufwändig ist.
[0011] Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen
Art anzugeben, mit welcher ein Korrisionsschutz insbesondere der Durchlaufkanäle eines
zu temperierenden Körpers in äußerst einfacher Weise erreichbar ist.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass im Flüssigkeitskreislauf wenigstens
ein mit dem Fluid in Kontakt stehendes Elektrolyseelement vorgesehen ist, welches
aus einem Material besteht, das in der elektrochemischen Spannungsreihe für Kationen
ein niedrigeres Standardpotential aufweist und, dass das Element mit dem Durchlaufkanal
elektrisch leitend in Verbindung bringbar ist.
[0013] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt,
mit welcher beliebige, aus einer Stahllegierung bestehende Körper, mit einem ebenfalls
aus dieser Stahllegierung bestehenden Durchlaufkanal vor Korrosion schützbar sind.
Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass in den Flüssigkeitskreislauf ein mit dem
Fluid in Kontakt stehendes Elektrolyseelement eingebracht ist. Dieses Elektrolyseelement
besteht aus einem Material, das in der elektrochemischen Spannungsreihe für Kationen
ein niedrigeres Standardpotential aufweist, als die Stahllegierung des zu temperierenden
Körpers bzw. des Durchlaufkanals des zu temperierenden Körpers.
[0014] Dabei bildet das Elektrolyseelement zusammen mit der Stahllegierung und dem elektrolytischen
Fluid eine Art elektrochemisches Primärelement, bei welchem das Elektrolyseelement
Ionen in das Fluid freisetzt. Da das Elektrolyseelement mit dem Durchlaufkanal oder
auch mit dem zu temperierenden Körper in elektrisch leitender Verbindung bringbar
ist bzw. steht, erfolgt somit nach Kontaktschluß über den Elektrolyten bzw. das elektrolytische
Fluid eine allmähliche Auflösung des Elektrolyseelementes. Die freigesetzten und im
Fluid in Lösung gegangenen Ionen dieses Materials des Elektrolyseelementes werden
durch das Fluid im Flüssigkeitskreislauf durch den Durchlaufkanal geleitet, so dass
dessen Material sich im Durchlaufkanal niederschlägt und dort eine Schutzschicht bildet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass keinerlei weitere
Hilfsmittel, insbesondere keinerlei Fremdenergie benötigt wird, um diesen korrisionsschützenden
Niederschlag im Durchlaufkanal zu bewirken.
[0015] Insbesondere ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in jedweden Flüssigkeitskreislauf
einbringbar, welcher zum Temperieren eines Körpers eingesetzt wird und bei welchem
als elektrolytisches Fluid Wasser oder eine wässerige Lösung verwendet wird. Dabei
ist herkömmliches Wasser als elektrolytisches Fluid einsetzbar, so dass hier auch
keine Entsorgungsprobleme entstehen können.
[0016] An dieser Stelle sei erwähnt, dass eine solche elektrochemische Spannungsreihe, von
welcher die Erfindung ausgeht, beispielsweise angegeben ist im "Lueger - Lexikon der
Technik - Taschenbuchausgabe Elektrotechnik und Kerntechnik Grundlagen, Band 3, Seite
478". Dieser dort in Tabelle 1 angegebenen elektrochemischen Spannungsreihe für Kationen
ist entnehmbar, dass beispielsweise Magnesium mit -2,38 V ein niedrigeres Standardpotential
als Eisen (FE) mit -0,44 V aufweist und somit beispielsweise als Material für das
in den Flüssigkeitskreislauf einzubringende Elektrolyseelementes verwendbar ist. Je
nach verwendetem Elektrolyten bzw. elektrolytischem Fluid, wie beispielsweise Wasser,
entsteht durch die Verwendung einer Magnesiumlegierung beispielsweise eine messbare
Spannungsdifferenz zu einer Stahllegierung, wie sie beispielsweise für Formwerkzeuge
verwendet wird, von ca. 1,6 V. Durch diese Potentialspannungsdifferenz wird ein elektrochemischer
Effekt bewirkt, welcher wiederum eine Beschichtung des Durchlaufkanals durch Magnesium
zu Folge hat. Hierzu sei bemerkt, dass in US-Schriften die Vorzeichenwahl bei solchen
elektrochemischen Spannungsreihen entgegengesetzt ist. Definitionsgemäß geht die Erfindung
von der zitieren Tabelle aus, wodurch auch das beanspruchte niedrigere Standardpotential
des Materials für das in den Flüssigkeitskreislauf einzubringende Elektrolyseelement
entsprechend zu wählen ist. Magnesium ist auch deshalb für die erfindungsgemäße Vorrichtung
geeignet, da Magnesium ungiftig ist.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen
2 bis 13 zu entnehmen.
[0018] Anhand der Zeichnung wird nachfolgend die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, bestehend aus einem
Grundkörper, zwei Korrosionsschutzelementen sowie einer Abdeckplatte;
- Fig. 2
- einen zu temperierenden Körper mit einem Durchlaufkanal, wie er beispielsweise für
Formwerkzeuge eines Spritzgußwerkzeuges einsetzbar ist, in perspektivischer Explosionsdarstellung;
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung durch die Vorrichtung aus Fig. 1 sowie den zu temperierenden
Körper aus Fig. 2, wobei der Schnittverlauf für die Vorrichtung in Fig. 1 mit den
Schnittlinien II-II und der Schnittverlauf entlang des Durchlaufkanales in Fig. 2
mit den Schnittlinien III-III angegeben ist;
- Fig. 4
- eine Prinzipdarstellung eines in eine Spritzgußmaschine einsetzbaren Formwerkzeuges
mit unterschiedlich ausgebildeten Vorrichtungen der erfindungsgemäßen Art;
- Fig. 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit mehreren
erfindungsgemäßen Elementen sowie des Körpers aus Fig. 2 im Schnitt entlang der Schnittlinie
III-III.
[0019] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 in perspektivischer
Explosionsdarstellung. Bei diesem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 besteht die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 aus einem Grundkörper 2, zwei Elektrolyseelementen
3 und 4 sowie einem Deckelelement 5.
[0020] Der Grundkörper 2 weist eine quaderförmige Grundform auf und ist mit zwei zentralen,
zylindrischen Einsenkungen 6 und 7 versehen, welche zur passenden Aufnahme der Elektrolyseelemente
3 und 4 dienen. In ihrem oberen Randbereich weisen die zylindrischen Einsenkungen
6 und 7 jeweils einen radial erweiterten Absatz 8 bzw. 9 auf, welche über zwei Aufnahmenuten
10 und 11 miteinander in Verbindung stehen. In diese Absätze 8 und 9 sowie die Aufnahmenuten
10 und 11 ist ein entsprechend formangepasstes Dichtungselement 12 passend einsetzbar.
Dieses Dichtungselement 12 dient in seinem, in die Absätze 8 und 9 und die Aufnahmenuten
10 und 11 eingesetzten Zustand zur Abdichtung des Grundkörpers 2 gegenüber dem Deckelelement
5, sofern dieses auf den Grundkörper 2 aufgesetzt ist.
[0021] Wie weiter aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist der Grundkörper 2 auf seiner Rückseite
13 einen Anschlußstutzen 14 auf, welcher in einen Zulaufkanal 15 des Grundkörpers
2 dicht eingeschraubt ist. Dieser Zulaufkanal 15 mündet in die Einsenkung 6 und dient
zur Zuführung von aus einem Flüssigkeitskreislauf umlaufenden, elektrolytischen Fluid
in die Einsenkung 6.
[0022] Weiter ist aus Fig. 1 ersichtlich, dass das Elektrolyseelement 3 einen schneckenförmigen
Strömungskanal 16 aufweist, welcher mit einer Zulaufbohrung 17 in Verbindung steht.
Beim Einsetzen des Elektrolyseelementes 3 in die Einsenkung 6 wird die Zulaufbohrung
17 auf den Zulaufkanal 15 passend ausgerichtet, so dass durch den Zulaufkanal 15 einströmendes
Fluid über die Zulaufbohrung 17 in den schneckenförmigen Strömungskanal 16 des Elektrolyseelementes
3 gelangt.
[0023] Zur passenden Ausrichtung des Elektrolyseelementes 3 mit seiner Zulaufbohrung 17
auf den Zulaufkanal 15 ist im Bodenbereich der Einsenkung 6 ein Ausrichtzapfen 18
vorgesehen, mit welchem das Elektrolyseelement 3 über eine Ausrichtbohrung 19 in ihrem
Bodenbereich beim Einsetzen in die Einsenkung 6 formschlüssig in Eingriff bringbar
ist. Zur unterseitigen Abdichtung und auch für einen klemmenden Halt des Elektrolyseelementes
3 in der Einsenkung 6, ist ein Dichtring 20 vorgesehen, welcher in eine entsprechend
umlaufende Aufnahmenut 21 des Elektrolyseelementes 3 einsetzbar ist. Diese Aufnahmenut
21 befindet sich dabei in unmittelbarer Nähe der unteren Bodenfläche 22 des Elektrolyseelementes
3.
[0024] Weiter ist aus Fig. 1 ersichtlich, dass das Deckelelement 5 eine in seine ebene,
untere Auflagefläche 23 eingelassene, einen Verbindungskanal bildende Verbindungsnut
24 aufweist, welche in Fig. 1 in gestrichelten Linien dargestellt ist. Über diese
Verbindungsnut 24 gelangt das, den schneckenförmigen Strömungskanal 16 durchströmende
Fluid zum zweiten in die zweite Einsenkung 7 eingesetzten Elektrolyseelement 4. Dabei
endet die Verbindungsnut 24 jeweils im Zentrum der eingesetzten Elektrolyseelemente
3 und 4.
[0025] Das Elektrolyseelement 4 ist im wesentlichen identisch ausgebildet wie das Elektrolyseelement
3 und weist dementsprechend ebenfalls einen schneckenförmigen Strömungskanal 25 auf,
welcher mit einer entsprechenden Ablaufbohrung 26 in Verbindung steht. Auch ist zur
Halterung des Elektrolyseelementes 4 in der Einsenkung 7 ein Dichtring 27 vorgesehen,
welcher in eine entsprechende, im Bereich der unteren Bodenfläche 28 angeordnete,
umlaufende Aufnahmenut 29 einsetzbar ist.
[0026] Des Weiteren ist aus Fig. 1 erkennbar, dass der Grundkörper 2 auf seiner dem Anschlußstutzen
14 gegenüber liegenden, vorderen Frontseite 30 einen zweiten Anschlußstutzen 31 aufweist,
welcher in einen Ablaufkanal 32 dicht eingeschraubt ist. Dieser Ablaufkanal 32 mündet
in die Einsenkung 7. Beim Einsetzen des Elektrolyseelementes 4 wird dieses mit seiner
Ablaufbohrung 26 auf den Ablaufkanal 32 ausgerichtet, so dass das den schneckenförmigen
Strömungskanal 25 durchlaufende Fluid über die Ablaufbohrung 26 und den Ablaufkanal
32 durch den zweiten Anschlußstutzen 31 nach außen zurück in den Flüssigkeitskreislauf
gelangt.
[0027] Zur korrekten Ausrichtung des Elektrolyseelementes 4 in der Einsenkung 7 ist im Bodenbereich
der Einsenkung 7 ebenfalls ein Ausrichtzapfen 33 vorgesehen, mit welchem das Elektrolyseelement
4 über eine entsprechende Ausrichtbohrung 34 ihrer unteren Bodenfläche 28 passend
in Eingriff bringbar ist.
[0028] Es ist leicht vorstellbar, dass über den Anschlußstutzen 14 in Richtung des Pfeiles
35 einströmendes Fluid über den Zulaufkanal 15 und die Zulaufbohrung 17 in den Strömungskanal
16 des ersten Elektrolyseelementes 3 gelangt. Nach dem Durchströmen des Strömungskanals
16 gelangt das Fluid über die Verbindungsnut 24 des Deckelelementes 5, in den schneckenförmigen
Strömungskanal 25 des zweiten Elektrolyseelementes 4. Nach dem Durchströmen dieses
Strömungskanals 25 wiederum gelangt das Fluid über die Ablaufbohrung 26, den Ablaufkanal
32 und den zweiten Anschlußstutzen 31 in Richtung des Pfeiles 36 nach außen zurück
in den Flüssigkeitskreislauf.
[0029] Im montierten Zustand sind die beiden Elektrolyseelemente 3 und 4 mit ihren Dichtringen
20 und 27 passend und elektrisch kontaktierend in die Einsenkungen 6 und 7 eingesetzt.
Anschließend wird das Dichtungselement 12 in die Absätze 8 und 9 sowie die beiden
Aufnahmenuten 10 und 11 eingesetzt. Nach dem Aufsetzen des Deckelelementes 5 entsteht
so durch den Anschlußstutzen 14, den Zulaufkanal 15, den Strömungskanal 16, den Verbindungskanal
24, den Strömungskanal 25, den Ablaufkanal 32 und den Anschlußstutzen 31 ein durchlaufender
Durchgangskanal durch den Grundkörper 2 mit seinem Deckelelement 5, welcher entsprechend
vom Fluid des Flüssigkeitskreislaufes durchströmbar ist. D.h., dass beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel die beiden Elektrolyseelemente 3 und 4 mit ihren beiden Strömungskanälen
16 und 25 Bestandteil des gesamten Durchlaufkanals des Grundkörpers 2 sind.
[0030] Dabei kann die Zufuhr und Abfuhr des elektrolytischen Fluids zu den Strömungskanälen
16 und 25 auch durch entsprechend im Deckenelement 5 angeordnete Anschlussstutzen
erfolgen. Die Anordnung solcher Anschlussstutzen ist im Wesentlichen von den Einsatzbedingungen
abhängig ist.
[0031] Die beiden Elektrolyseelemente 3 und 4 bestehen dabei aus einem Material, das in
der elektrochemischen Spannungsreihe für Kadioden ein niedrigereres Standardpotential
aufweist als der Werkstoff des Grundkörpers 2.
[0032] Herkömmlicherweise besteht der Grundkörper 2 sowie auch das Deckelelement 5 aus einer
Stahllegierung, wie diese beispielsweise für Formwerkzeuge in Spritzgußwerkzeugen
verwendet wird. Die für die beiden Elektrolyseelemente 3 und 4 in Frage kommenden
Werkstoffe sind beispielsweise der Tabelle 1 auf Seite 478 des "Lueger - Lexikon der
Technik - Elektrotechnik und Kerntechnik-Grundlagen, Band 3" entnehmbar.
[0033] So ist beispielsweise als Werkstoff hier eine Magnesiumlegierung für die beiden Elektrolyseelemente
3 und 4 einsetzbar. Aufgrund der elektrochemischen Spannungsreihe für Kationen ergibt
sich eine zwischen den Elektrolyseelementen 3 und 4 und dem Grundkörper 2, je nach
Legierungsbestandteilen sowohl der Stahllegierung als auch der Magnesiumlegierung,
beispielsweise eine Potentialdifferenz von etwa 1,6 V, so dass durch die erfindungsgemäße
Anordnung die beiden Elektrolyseelemente 3 und 4 zusammen mit dem Grundkörper 2 und
dem Deckelelement 5 eine Art elektrochemisches Primärelement bilden.
[0034] Wird die erfindungsgemäße Vorrichtung, nun in einen Flüssigkeitskreislauf eingebracht,
in welchem ein aus einer Stahllegierung bestehender, zu temperierender Körper mit
einem entsprechenden Durchlaufkanal eingebracht ist, so werden nun aufgrund der Werkstoffwahl
für das oder die Elektrolyseelemente, beispielsweise Magnesium, durch den Elektrolyten,
der beispielsweise Wasser sein kann, Magnesiumionen durch den aus der Stahllegierung
bestehenden Durchlaufkanal des zu temperierenden Körpers geleitet und aufgrund der
bestehenden Potentialdifferenz auf der Innenwand des Durchlaufkanals angelagert.
[0035] Damit wird der Durchlaufkanal mit Magnesium beschichtet, so dass eine nachfolgende
Korrosion sicher ausgeschlossen ist. Dabei muß lediglich gewährleistet sein, dass
der zu temperierende Körper, beispielsweise eines Formwerkzeuges einer Spritzgußform,
mit dem Grundkörper 2 in elektrischem Kontakt steht.
[0036] Zur festsitzenden Montage des Deckelelementes 5 auf dem Grundkörper 2 weist der Grundkörper
2 mehrere Sacklochgewinde 37 auf, in welche entsprechende Montageschrauben 38 einschraubbar
sind, von welchen in Fig. 1 lediglich eine Montageschraube 38 exemplarisch dargestellt
ist. Entsprechend der Anzahl und Anordnung der Sacklochgewinde 37 ist das Deckelelement
5 mit entsprechenden Durchgangsbohrungen 39 versehen, durch welche die Montageschrauben
38 hindurch steckbar sind. Dabei weisen die Durchgangsbohrungen 39 zur versenkten
Aufnahme des Schraubenkopfes 40 der Montageschrauben 38 entsprechende, radial erweiterte
Einsenkungen 41 auf.
[0037] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Explosionsdarstellung eines zu temperierenden Temperierkörpers
45 zusammen mit einem zugehörigen Abdeckelement 46. Zur festsitzenden Montage des
Abdeckelementes 46 ist der Körper 45 mit einer Mehrzahl von in seinen Randbereichen
angeordneten Sacklochgewinden 47 versehen, in welche eine entsprechende Anzahl von
Montageschrauben 48 einschraubbar sind, von welchen in Fig. 2 lediglich eine exemplarisch
dargestellt ist. Entsprechend der Anzahl und Anordnung der Sacklochgewinde 47 weist
das Abdeckelement 46 entsprechende Durchgangsbohrungen 49 auf, welche zur versenkten
Aufnahme der entsprechenden Schraubenköpfe 50 der Montageschrauben 48 mit Einsenkungen
51 versehen sind.
[0038] Zur Abdichtung ist zwischen dem Temperierkörper 45 und dem Abdeckelement 46 ein Dichtungselement
52 vorgesehen, welches in eine umlaufende Aufnahmenut 53 einsetzbar ist. Die Aufnahmenut
53 ist dementsprechend in der dem Abdekkelement 46 zugewandten Oberseite 54 des Körpers
45 eingelassen und beim vorliegenden Ausführungsbeispiel außerhalb der Sacklochgewinde
47 angeordnet.
[0039] Innerhalb der Sacklochgewinde 47 ist in der Oberseite 54 eine Strömungsnut 55 eingelassen,
welche bei aufgesetztem Abdeckelement 46 auf der Oberseite 54 des Temperierkörpers
45 zusammen mit dem Abdeckelement 46 einen Durchlaufkanal bildet.
[0040] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, weist die Strömungsnut 55 einen mehrfach gekrümmten
Verlauf auf, so dass der Temperierkörper 45 in unterschiedlichen Bereichen von einem
entsprechend temperierten Fluid durchströmt wird. Zum Anschluß dieser Strömungsnut
55 an einen entsprechenden Flüssigkeitskreislauf sind beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
im Bereich der Frontseite 56 des Körpers 45 zwei Anschlußstutzen 57 und 58 vorgesehen,
welche jeweils in eine Zulaufbohrung 59 bzw. Ablaufbohrung 60 des Temperierkörpers
45 dicht eingeschraubt sind. Die Zulaufbohrung 59 und die Ablaufbohrung 60 stehen
jeweils über einen abgewinkelt verlaufenden Verbindungskanal 61 bzw. 62 mit der Strömungsnut
55 in Verbindung.
[0041] Es ist leicht vorstellbar, dass bei Zuführung eines Flüssigkeitsstromes in Richtung
des Pfeiles 63 über den Anschlußstutzen 57 dieser Flüssigkeitsstrom durch die Durchgangsbohrung
49 und den Verbindungskanal 61 durch die Strömungsnut 55 umlaufend hindurch geleitet
wird und über den Verbindungskanal 62 sowie die Ablaufbohrung 60 und den Anschlußstutzen
58 wiederum aus dem Tmeperierkörper 45 in Richtung des Pfeiles 64 abgeleitet wird.
Durch entsprechende Temperierung des verwendeten Fluids wird somit der Temperierkörper
45 zusammen mit dem Abdeckelement 46 auf eine gewünschte Temperatur gebracht, so dass
der Temperierkörper 45 zusammen mit dem Abdeckelement 46 beispielsweise zum Temperieren
eines Formwerkzeuges oder eines Spritzgußwerkzeuges einsetzbar ist, wie dies aus dem
Stand der Technik bekannt ist.
[0042] Fig. 3 zeigt den Grundkörper 2 der Vorrichtung 1 mit aufgesetztem Deckelement 5 in
einer Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie II-II aus Fig. 1. Die Vorrichtung
1 ist dabei elektrisch kontaktierend auf das Abdeckelement 46 des Temperierkörpers
45 aufgesetzt, wobei in der Schnittdarstellung der Fig. 3 die Schnittführung der Schnittdarstellung
des Temperierkörpers 45 entlang der Linie III-III aus Fig. 2 geführt ist. Diese Schnittführung
ist dabei mittig entlang der Strömungsnut 55 geführt, so dass diese in Fig. 3 als
durchgehender Kanal erscheint.
[0043] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, dass die beiden Anschlußstutzen 14 und 31 in den jeweils
zugehörigen Zulaufkanal 15 bzw. Ablaufkanal 32 eingeschraubt sind. Zur Abdichtung
können hier beispielsweise Dichtscheiben 65 bzw. 66 vorgesehen sein, wie dies aus
Fig. 3 ersichtlich ist. Auf den Anschlußstutzen 14 ist eine Zulaufleitung 67 aufgesteckt,
über welche dem Grundkörper 2 elektrolytisches Fluid in Richtung des Pfeiles 35 zuführbar
ist.
[0044] Weiter ist aus Fig. 3 erkennbar, dass die Verbindungsnut 24 des Deckelelementes 5
in dem in Fig. 3 dargestellten montierten Zustand auf dem Grundkörper 2 zwischen den
beiden Einsenkungen 6 und 7 eine Kanalverbindung bildet, so dass elektrolytisches
Fluid aus der Einsenkung 6 über den Verbindungskanal 24 in die Einsenkung 7 gelangt.
Die beiden Elektrolyseelemente 3 und 4 sind in die jeweils zugehörige Einsenkung 6,
7 eingesetzt und stehen mit dem Grundkörper 2 in Kontakt.
[0045] Somit gelangt das durch die Zulaufleitung 67 in Richtung des Pfeiles 35 zugeführte
Fluid über den Anschlußstutzen 14, den Zulaufkanal 15 und die Zulaufbohrung 17 in
den schneckenförmigen Strömungskanal 16 des Elektrolyseelementes 3 und über die Verbindungsnut
24 in den Strömungskanal 25 des Elektrolyseelementes 4. Von dort wird das Fluid über
die Ablaufbohrung 26, den Ablaufkanal 32 und den auslassseitigen Anschlußstutzen 31
in Richtung des Pfeiles 36 wiederum aus dem Grundkörper 2 nach außen, zurück ein den
Flüssigkeitskreislauf geführt.
[0046] Auf den Anschlußstutzen 31 ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Verbindungsleitung
68 aufgesteckt, über welche der auslassseitige Anschlußstutzen 31 mit dem einlassseitigen
Anschlußstutzen 57 des Temperierkörpers 45 in Verbindung steht. Hierbei ist aus Fig.
3 ersichtlich, dass der Anschlußstutzen 57 in die Zulaufbohrung 59 des Körpers 45
eingeschraubt ist und ebenfalls mittels einer Dichtscheibe 69 abgedichtet ist. Desgleichen
gilt auch für den zweiten, in Fig.3 nicht erkennbaren Anschlussstutzen 58, welcher
dementsprechend in die Ablaufbohrung 60 eingeschraubt ist.
[0047] Weiter ist aus Fig. 3 ersichtlich, dass die Zulaufbohrung 59 über den vertikal nach
oben gerichteten Verbindungskanal 61 mit der Strömungsnut 55 in Verbindung steht.
Bei aufgesetztem Abdeckelement 46 bildet diese Strömungsnut 55 zusammen mit dem Abdeckelement
46 einen Durchlaufkanal, welcher entsprechend durch elektrolytisches Fluid durchströmt
wird. Dabei wird das Fluid über den Anschlußstutzen 57 dem Temperierkörper 45 in Richtung
des Pfeiles 63 zugeführt.
[0048] Weiter ist aus Fig. 3 erkennbar, dass das Abdeckelement 46 mittels der Montageschrauben
48 am Temperierkörper 45 feststehend befestigt ist. Zur Montage der Vorrichtung 1
mit seinem Grundkörper 2 und dem Deckelelement 5 am Abdeckelement 46 und dem Temperierkörper
45 sind der Grundkörper 2 sowie das Deckelelement 5 in ihren Eckbereichen mit Durchgangsbohrungen
70 bzw. 71 versehen, wie dies aus Fig. 1 ersichtlich ist. Auch das Abdeckelement 46
und der Temperierkörper 45 sind in entsprechender Anordnung mit solchen Durchgangsbohrungen
72 bzw. 73 versehen, wie aus Fig. 2 erkennbar ist. Damit sind die Vorrichtung 1 mit
ihrem Grundkörper 2 und dem Deckelelement 5 über entsprechende Durchgangsschrauben
(in der Zeichnung nicht dargestellt) mit dem Temperierkörper 45 und seinem Abdeckelement
46 feststehend miteinander verbindbar, so dass diese miteinander in einfacher Weise
elektrisch in Kontakt bringbar sind.
[0049] Da es sich bei dem Fluid um einen Elektrolyten handelt, wie beispielsweise herkömmliches
Wasser, und zumindest der Grundkörper 2 wie auch das Abdeckelement 46 und der Temperierkörper
45 aus einer Stahllegierung bestehen und die beiden Elektrolyseelemente 3 und 4 aus
einem Material bestehen, welches in der elektrochemischen Spannungsreihe für Kationen
ein niedrigeres Standardpotential aufweisen, wie beispielsweise eine entsprechende
Magnesiumlegierung, findet insbesondere im Bereich der Strömungskanäle 16 und 25 der
Elektrolyseelemente 3 und 4 eine elektrochemische Reaktion statt, so dass hier beispielsweise
Magnesiumionen im Elektrolyten in Lösung gehen. Durch die Strömung des Elektrolyten
im Flüssigkeitskreislauf werden diese Magnesiumionen zum Temperierkörper 45 transportiert.
Insbesondere im Bereich der Strömungsnut 55 lagern sich die Magnesiumionen aufgrund
der Potentialdifferenz der Standardpotentiale der Elektrolyseelemente 3 und 4 und
der Stahllegierung des Temperierkörpers 45 mit seiner Strömungsnut 55 an der Innenwand
dieser Strömungsnut 55 an.
[0050] Es findet somit eine Art Galvanisierung, insbesondere der Strömungsnut 55 statt,
so dass aufgrund der äußerst dünnen Beschichtung in diesen Bereichen eine Korrosion
sicher verhindert wird. Damit stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ohne weitere
äußere Energiezufuhr eine Korrosionsschutz dar, so dass sich weder die Zulaufbohrung
59 noch die Strömungsnut 55 oder auch die Ablaufbohrung 60 mit Rost zusetzen können.
Somit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 bestens, beispielsweise zum Temperieren
beispielsweise von Formwerkzeugen oder Spritzgußwerkzeugen geeignet. Dabei kann die
Anordnung der Elektrolyseelemente 3 und 4 annähernd beliebig gewählt werden.
[0051] Durch die quaderförmige Ausbildung der Vorrichtung 1 beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Vorrichtung 1 auch in einfacher Weise in ein solches Formwerkzeug intergrierbar.
[0052] Hierzu zeigt Fig. 4 eine perspektivische Prinzipdarstellung einer solchen, in eine
Spritzgußmaschine einsetzbaren Einheit eines Formwerkzeuges 75. Solche Formwerkzeuge
75 sind in vielfältiger Ausgestaltung aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt,
wobei beim vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Deckenplatte 76, eine Grundplatte
77 sowie zwei Seitenwände 78 und 79 vorgesehen sind. Auf diese Seitenwände 78, 79
ist beispielsweise der Temeperierkörper 45 zusammen mit dem Abdeckelement 46 aufgesetzt,
was in Fig. 4 als ein einziger Körper vereinfacht dargestellt ist. Auf das Abdeckelement
46 ist die Vorrichtung 1 aus den vorangegangenen Zeichungsfiguren aufgesetzt und enthält
die beiden Elektrolyseelemente 3 und 4. Auf die Darstellung der Anschlußstutzen wurde
hier der Übersichtlichkeit halber verzichtet. Die Vorrichtung 1 und der Temperierkörper
45 mit seinem Abdeckelement 46 sind in einen Flüssigkeitskreislauf (nicht weiter dargestellt)
eingebunden, welcher von einem Elektrolyten, wie beispielsweise herkömmlichem Wasser
durchströmt wird, wie dies aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt ist. Dabei
können auch die beiden Seitenwände 78, 79 in diesen temperierenden Flüssigkeitskreislauf
eingebunden sein, so dass das Formwerkzeug 75 auf eine vorbestimmte Temperatur gebracht
werden kann. Dabei ist vorgesehen, dass auch die Durchlaufkanäle der Seitenwände 78,
79 bzw. die Seitenwände 78, 79 selbst ebenfalls aus einer Stahllegierung bestehen,
so dass der für die Strömungsnut 55 beschriebene elektrochemische Effekt auch bei
diesen Durchlaufkanälen stattfindet und diese ebenfalls mit einer Schutzschicht beispielsweise
aus Magnesium überzogen werden.
[0053] Da das Formwerkzeug 75 mit seiner Deckenplatte 76, der Grundplatte 77 sowie der beiden
Seitenwände 78 und 79 aus einer Stahllegierung bestehen, können Elektrolyseelemente
wahlweise oder zusätzlich auch in diesen Bauteilen angeordnet sein.
[0054] Hier ist in Fig. 4 beispielhaft ein solches Elektrolyseelement 80 in der hinteren
Seitenwand 78 dargestellt, deren Ausgestaltung beispielsweise der Ausgestaltung der
beiden Elektrolyseelemente 3 und 4 entsprechen kann. Es versteht sich, dass dabei
die hintere Seitenwand 78 entsprechende Anschlußstutzen und Zu- bzw. Ablaufkanäle
aufweist, um elektrolytisches Fluid durch das Elektrolyseelement 80 hindurch zuleiten.
[0055] Die Elektrolyseelemente müssen jedoch nicht zwingend die Form der Elektrolyseelemente
3, 4 oder auch 80 aufweisen. So ist beispielhaft für die vordere Seitenwand 79 dargestellt,
dass solche Elektrolyseelemente auch als Rohreinsätze 81 ausgebildet sein können,
welche aus einem entsprechenden Material mit niedrigerem Standardpotential bestehen
und entsprechend auch vom elektrolytischen Fluid umströmt und/oder durchströmt werden.
[0056] Aus Fig. 4 ist erkennbar, dass mittels der Elektrolyseelemente 3, 4, 80 sowie 81
beispielsweise ein Formwerkzeug in einfachster Weise durch entsprechende Anordnung
dieser Elektrolyseelemente 3, 4, 80 sowie 81 im Flüssigkeitskreislauf des elektrolytischen
Fluides vor Korrosion wirksam schützbar ist.
[0057] Auch kann hier eine Variante vorgesehen sein, bei welcher solche Elektrolyseelemente
in einer externen Speicherpatrone 85 aufgenommen sind, wie dies beispielhaft aus Fig.
5 ersichtlich ist.
[0058] Diese Speicherpatrone 85 weist einen abnehmbaren Deckel 86 sowie einen Boden 87 auf,
und bildet einen Aufnahmeraum 88, welcher zur Aufnahme von beliebig geformten Elektrolyseelementen
89 dient. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel der Speicherpatrone 85 ist im Bodenbereich
87 eine Kontaktplatte 90 vorgesehen, mit welcher die Elektrolyseelemente 89 elektrisch
in Kontakt stehen. Im Bereich dieses Bodens 87 sowie der Kontaktplatte 90 ist ein
Anschlußstutzen 91 eingeschraubt, welcher außenseitig einen Anschlußkontakt 92 aufweist.
D.h., dass der Anschlußkontakt 92 über den Anschlußstutzen 91 mit der Kontaktplatte
90 elektrisch in Verbindung steht. Von diesem Anschlußkontakt 92 führt eine elektrische
Verbindungsleitung 93 über eine Regel- und/oder Anzeigevorrichtung 94 über eine weitere
Verbindungsleitung 95 zum Temperierkörper 45 mit seinem Abdeckelement 46 aus Fig.
2.
[0059] Die Regel- und/oder Anzeigeeinrichtung 94 kann beispielsweise einen Voltmeter 96
und/oder einen Amperemeter 97 aufweisen, durch dessen Anzeige die elektrochemische
Reaktion überwacht werden kann. Die Verbindungsleitung 95 führt über ein weiteres
Kontaktelement 98 zum Anschlußstutzen 57 des Temperierkörpers 45, so dass der Temperierkörper
45 mit seinem Abdeckelement 46 mit der Kontaktplatte 90 elektrisch in Kontakt steht.
Auch kann diese Regel- und/oder Anzeigeeinrichtung 94 zur Regulierung des durch die
Verbindungsleitungen 93 und 95 geleiteten Stromes dienen, so dass auch eine gewisse
Regelung bzw. Steuerung des "Galvansisierungseffektes" ermöglicht wird.
[0060] Wird nun der Speicherpatrone 85 in Richtung des Pfeiles 99 über eine entsprechende
Anschlußleitung 100 sowie einen entsprechenden Anschlußstutzen 101 ein elektrolytisches
Fluid, wie beispielsweise Wasser, zugeführt, so findet innerhalb des mit den Elektrolyseelementen
89 gefüllte Aufnahmeraumes 88 und der elektrischen Kontaktierung der Kontaktplatte
90 mit dem Temperierkörper 45 eine elektrochemische Reaktion statt, wie dies bereits
zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 beschrieben wurde. Das Fluid gelangt dabei
über den Anschlussstutzen 91 und eine entsprechende Verbindungsleitung 102 in die
zusammen mit dem Abdeckelement 46 einen Durchlaufkanal bildende Strömungsnut 55 des
Temperierkörpers 45. Dabei werden beispielsweise Magnesiumionen durch das Fluid in
diesen Durchlaufkanal transportiert, welche sich auf Grund der Potentialdifferenz
zwischen Magnesium und Stahl auf der Oberfläche des Durchlaufkanals niederschlagen.
Damit wird auch bei diesem Ausführungsbeispiel eine Art Galvanisierung der Oberfläche
des Durchlaufkanals bewirkt, so dass auch hier eine Rostbildung wirksam verhindert
wird.
[0061] Mit der Speicherpatrone 85 ist somit ein bereits bestehendes System in einfacher
Weise zur Vermeidung von Korrosionsbildung in einem Durchlaufkanal eines zu temperierenden
Körpers nachrüstbar.
1. Vorrichtung (1) zum Temperieren eines Temperierkörpers (45), welcher mit einem aus
einer Stahllegierung bestehenden Durchlaufkanal (46, 55) versehen ist, der in einen
Flüssigkeitskreislauf eingebunden ist, durch welchen ein temperiertes, elektrolytisches
Fluid durch den Durchlaufkanal (46, 55) geleitet wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Flüssigkeitskreislauf wenigstens ein mit dem Fluid in Kontakt stehendes Elektrolyseelement
(3, 4, 80, 81) vorgesehen ist, welches aus einem Material besteht, das in der elektrochemischen
Spannungsreihe für Kationen ein niedrigeres Standardpotential aufweist und,
dass das Elektrolyseelement (3, 4, 80, 81) mit dem Durchlaufkanal (46, 55) elektrisch
leitend in Verbindung bringbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Gehäuse (2, 3, 85) vorgesehen ist, welches mit dem Durchlaufkanal (55) elektrisch
leitend verbindbar ist und welches zur Aufnahme des Elektrolyseelementes (3, 4, 89)
eine Einsenkung (6, 7) oder einen Aufnahmeraum (88) aufweist, welcher in den Flüssigkeitskreislauf
eingebunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Elektrolyseelement (3, 4) mit einem Strömungskanal (16, 25) versehen ist, durch
welchen das Fluid hindurch strömt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Elektrolyseelement (3, 4) zylindrisch ausgebildet ist und in eine Einsenkung
(6, 7) des einen Grundkörper (2) und ein Deckelelement (5) aufweisenden Gehäuses einsetzbar
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) zwei Einsenkungen (6, 7) aufweist und, dass in jede der Einsenkungen
(6, 7) eine Elektrolyseelement (3, 4) eingesetzt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsenkungen (6, 7) mit ihren Elektrolyseelementen (3, 4) in Strömungsrichtung
(Pfeile 35 und 36) hintereinander liegen und, dass die Einsenkungen (6, 7) über einen
Verbindungskanal (24) miteinander verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungskanal (24) in einer Auflagefläche (23) des Deckenelementes (5) angeordnet
ist, mit welcher das Deckenelement (5) eben auf den Grundkörper (2) aufsetzbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Umgebungsbereich der Einsenkungen (6, 7) und des Verbindungskanals (24) ein Dichtungselement
(12) vorgesehen ist, durch welches die Einsenkungen (6, 7) und der Verbindungskanal
(24 bei auf den Grundkörper (2) aufgesetztem Deckenelement (5) abgedichtet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Grundgehäuse (2) ein Anschlussstutzen (14) vorgesehen ist, welcher mit einem Zulaufkanal
(15) der einen Einsenkung (6) verbunden ist und,
dass am Grundgehäuse (2) ein zweiter Anschlussstutzen (31) vorgesehen ist, welcher
mit einem Ablaufkanal (32) der zweiten Einsenkung (7) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Elektrolyseelement (3) mit einer Zulaufbohrung (17) versehen ist, durch
welche der Strömungskanal (16) dieses Elektrolyseelementes (3) mit dem Zulaufkanal
(15) des Grundkörpers (2) verbunden ist und, dass das zweite Elektrolyseelement (4)
mit einer Ablaufbohrung (26) versehen ist, mit welcher das zweite Elektrolyseelement
(4) mit dem Ablaufkanal (32) des Grundkörpers (2) verbunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine separate Speicherpatrone (85) vorgesehen ist, welche zur Aufnahme von einem
oder mehreren Elektrolyseelementen (89) einen Aufnahmeraum (88) bildet, der von elektrolytischem
Fluid durchströmt wird und,
die im Aufnahmeraum (88) befindlichen Elektrolyseelemente (89) mit dem Durchlaufkanal
(55) des zu Temperierenden Körpers (45, 46) elektrisch kontaktierbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Speicherpatrone (85) mit elektrisch leitenden Wandbereichen, insbesondere in
Form einer Kontaktplatte (90) versehen ist, welche über Kontaktelemente (92, 98) sowie
elektrischen Verbindungsleitungen (93, 95) mit dem Durchlaufkanal (55) des zu Temperierenden
Körpers (45, 46) in elektrischem Kontakt steht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitungen (93, 95) mit einer Regel- und/oder Anzeigevorrichtung (94,
96, 97) in Verbindung steht, durch welche der durch die Verbindungsleitung fließende
Stromfluss anzeigbar und/oder regelbar ist.