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EP 1 662 453 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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31.05.2006 Patentblatt 2006/22 |
(22) |
Anmeldetag: 16.11.2005 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA HR MK YU |
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Priorität: |
25.11.2004 DE 102004057458
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Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT |
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80333 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Sept, Jürgen
91126 Wolkersdorf (DE)
- Stanin, Otto
90547 Stein (DE)
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(54) |
Kommunikationseinrichtung, insbesondere zur Informationsdurchsage und Kommunikation
zwischen zwei Sprechstellen im Triebzug |
(57) Kommunikationseinrichtung, insbesondere zur Informationsdurchsage und Kommunikation
zwischen zwei Sprechstellen, für einen mehrere Wagen (2) aufweisenden Zug (1), insbesondere
einen Personenzug, mit einer Vielzahl in den Wagen (2) angeordneten kommunikationstechnischen
Geräten (5a, 5b), insbesondere Endgeräten (5), die an einen aus Flammen hemmenden
Kabeln gebildeten kommunikationstechnischen Bus (3) zur Übertragung von Informationen
angeschlossen sind, welche zumindest in Richtung zu den Geräten (5a, 5b) hin übertragbar
sind. Um den Funktionserhalt der Kommunikationseinrichtung im Falle eines Brandes
auch bei Zerstörung von an den Bus angeschlossenen Geräten sicherzustellen, wird vorgeschlagen,
dass die Geräte (5a, 5b) an den Bus (3) jeweils über einen feuergeschützten Schalter
(4) angeschlossen sind, der das zugehörige Gerät (5a, 5b) im Falle eines Brandes selbsttätig
vom Bus (3) trennt.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Kommunikationseinrichtung, insbesondere zur Informationsdurchsage
und Kommunikation zwischen zwei Sprechstellen im Triebzug, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Die Verwendung von Kommunikationseinrichtungen in Personenzügen sind allgemein bekannt.
Sie dienen u. a. zur Durchsage von Informationen an die Fahrgäste, beispielsweise
in Bezug auf den nächsten Halt und die dort erreichbaren Anschlusszüge. Zur Durchsage
sind in jedem Wagen mehrere Lautsprecher im Deckenbereich mit den zugehörigen Verstärkern
vorhanden. Diese Durchsagen werden entweder manuell von im Zug vorhandenen Sprechstellen
aus oder automatisch initialisiert, wobei auch gespeicherte Inhalte ausgegeben werden
können. Neben den Durchsagen beinhaltet die Kommunikationseinrichtung die Möglichkeit
zur Kommunikation zwischen den Zugbegleitern untereinander als auch zwischen dem Triebfahrzeugführer
und den Zugbegleitern. Dies wird durch entsprechende Sprechstellen im Fahrgastbereich
bzw. im Führerstandsbereicht erreicht.
[0003] Um diese Durchsagen bzw. die Kommunikation durchführen zu können, ist ein Bus in
Form von parallelen Kabeln durch den gesamten Zug verlegt, an den die oben genannten
Endgeräte zur Informationseingabe bzw. -ausgabe angeschlossen sind. Aus Sicherheitsgründen
sind die Kabel mit einer Flammen hemmenden Isolierung versehen, welche im Falle eines
Brandes die volle Funktionsfähigkeit des Busses für eine vorgegebene Zeit sicherstellt.
Bei der Durchsage und der Kommunikation werden die Informationen jeweils in Richtung
zu den als Endgeräte fungierenden Geräten hin übertragen.
[0004] Nachteilig bei den bekannten Kommunikationseinrichtungen ist es, dass durch Brand
zerstörte Kommunikationsgeräte die Informationsübertragung beeinträchtigen können.
Üblicherweise geht man davon aus, dass in einem Brandfall ein Funktionserhalt der
Kommunikationseinrichtung mindestens für 30 Minuten aufrechterhaltbar sein muss. Ausgenommen
davon ist der Brandwagen selbst.
[0005] Insbesondere ist es nachteilig, dass an den Bus angeschlossene Geräte den Funktionserhalt
der Kommunikationseinrichtung erheblich stören können, bis hin dass die Kommunikation
im gesamten Zug ausfallen kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, den Funktionserhalt der Kommunikationseinrichtung im
Falle eines Brandes auch bei Zerstörung von an den Bus angeschlossenen Geräten sicherzustellen.
[0007] Die Lösung ist durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gegeben. Die kennzeichnenden
Merkmale der Unteransprüche enthalten jeweils vorteilhafte Ausgestaltungen.
[0008] Die Lösung sieht vor, dass die Kommunikationsendgeräte an den Bus jeweils über einen
feuergeschützten Schalter angeschlossen sind, der das zugehörige Gerät im Falle eines
Brandes selbsttätig vom Bus trennt. Die einzelnen kommunikationstechnischen Geräte
werden also nicht direkt, sondern über einen speziellen Schalter an den Bus angeschlossen.
Durch die Flammen hemmenden Kabel des Busses und die feuergeschützten Schalter ist
der gesamte "Back-Bone-Bereich" der Kommunikationseinrichtung zeitweise gegen Brand
geschützt ausgeführt.
[0009] Im technisch einfachsten Falle ist der Schalter innerhalb eines Gehäuses angeordnet,
das aus Flammen hemmendem Feuer beständigen Material gebildet ist und in dem die Kabel
des Busses und die des zugehörigen Kommunikationsendgeräts und die Anschlüsse der
Brandmelder münden.
[0010] Zweckmäßigerweise ist der Schalter so ausgeführt, dass durch ihn eine mechanische
als auch eine elektrische Trennung von Bus und Gerät erfolgt.
[0011] Es gibt zwei Möglichkeiten zur Auslösung des Schalters: Mittels einer Brandmeldeanlage
und mittels einer Detektion des Brandes im jeweiligen Endgerät.
[0012] Das flammengeschützte Gehäuse des Schalters ermöglicht es, dass dieser mit kostengünstigen
Standardbauelementen aufgebaut ist.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen
- Figur 1
- eine Kommunikationseinrichtung eines Personenzuges mit feuergeschützten Schaltern
und
- Figur 2
- den Aufbau des Schalters als Abschaltbox in einer schematischen Darstellung.
[0014] Figur 1 zeigte eine Kommunikationseinrichtung zur Informationsübertragung innerhalb
eines Personenzugs 1 mit mehreren Wagen 2. Längs durch den Personenzug 1 verläuft
ein kommunikationstechnischer Bus 3, der aus mehreren parallelen Kabeln (nicht gezeigt)
gebildet ist. Die Kabel selbst sind mit Flammen hemmender Isolation versehen und befinden
sich wiederum in einer Flammen hemmenden Außenhülle. An den Bus sind jeweils über
einen Feuer geschützten Schalter 4 Endgeräte 5 in Form eines Verstärkers 5a oder einer
Sprechstelle 5b angeschlossen, an den Verstärkern 5a wiederum jeweils über Leitungen
8 mehrere Lautsprecher 6 zur Informationsdurchsage. Selbstverständlich können an den
Schaltern 4 auch beliebige andere Endgeräte 5 angeschlossen sein, beispielsweise Mikrofone
oder elektronische Speichermedien (für automatische Ansagen), wobei in die Mikrofone
Nachrichten zur Weiterleitung an die entsprechenden Empfänger hineingesprochen werden
können.
[0015] Weiter zeigt Figur 1 Branddetektoren 11 (Brandmelder), welche über die gesamte Zuglänge
verteilt jeweils in der Umgebung des zu schützenden Endgerätes 5 angeordnet sind.
Auch die Branddetektoren 11 sind über feuergeschützte Leitungen 12 an den zugehörigen
Schalter 4 angeschlossen. Die Branddetektoren 11 geben im Falle eines Brandes ein
Signal ab, durch welches die Endgeräte 5 über die Abschaltbox des zugehörigen Wagenbereiches
abgeschaltet werden.
[0016] Figur 2 zeigt den feuergeschützten Schalter 4 in Form einer Abschaltbox in einer
schematischen Darstellung. An den Schalter 4 ist der Bus 3 angeschlossen, der in Figur
2 durch die Seitenwände des Gehäuses 4a der Abschaltbox hindurchgeführt ist, die aus
flammenwidrigem und hitzebeständigem Material besteht. Weiter zeigt Figur 2 eine Abzweigleitung
8, welche vom Bus 3 zu einem der Endgeräte 5 führt. Die Abzweigleitung 8 kann mittels
eines Schließers 9 eines Relais 10 unterbrochen werden. Hierzu wird von dem Branddetektor
11 einer Brandmeldeanlage ein Spannungssignal generiert, durch welches das Relais
10 entsprechend geschaltet und damit die Abzweigleitung 8 unterbrochen wird. Auf diese
Weise wird das angeschlossene Endgerät 5 im Brandfalle elektrisch getrennt. Eine die
Funktion beeinträchtigende Rückwirkung auf den Bus 3 durch die Zerstörung des Endgeräts
5 durch Feuer ist damit verhindert. In der Abschaltbox selbst können kostengünstige
Standardbauelemente verwendet werden.
1. Kommunikationseinrichtung, insbesondere zur Informationsdurchsage und Kommunikation
zwischen zwei Sprechstellen, für einen mehrere Wagen (2) aufweisenden Zug (1), insbesondere
einen Personenzug, mit einer Vielzahl in den Wagen (2) angeordneten kommunikationstechnischen
Geräten (5a, 5b), insbesondere Endgeräten (5), die an einen aus Flammen hemmenden
Kabeln gebildeten kommunikationstechnischen Bus (3) zur Übertragung von Informationen
angeschlossen sind, welche zumindest in Richtung zu den Geräten (5a, 5b) hin übertragbar
sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Geräte (5a, 5b) an den Bus (3) jeweils über einen feuergeschützten Schalter (4)
angeschlossen sind, der das zugehörige Gerät (5a, 5b) im Falle eines Brandes selbsttätig
vom Bus (3) trennt.
2. Kommunikationseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schalter (4) innerhalb eines Gehäuses (4a) angeordnet ist, das aus Flammen hemmendem
hitzebeständigen Material gebildet ist und in dem die Kabel des Busses (3), eines
Brandmelders (11) und des zugehörigen Geräts (5a, 5b) münden.
3. Kommunikationseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch den Schalter (4) eine mechanische und elektrische Trennung von Bus (3) und
Gerät (5a, 5b) erfolgt.
4. Kommunikationseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslösung des Schalters (4) mittels eines Signals des Brandmelders (11) erfolgt.
5. Kommunikationseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schalter (4) mit Standardbauelementen aufgebaut ist.

