[0001] Die Erfindung betrifft eine drehbare Fontänenanordnung und eine Vorrichtung zur Drehung
einer Fontäne.
[0002] Fontänenanordnungen, auch als Wasserspiele bezeichnet, sind mit verschiedenen Strahlformen
bekannt. Insbesondere bei Fontänenanordnungen mit einem oder mehreren von einer Fontänendüse
abgegebenen gebündelten Wasserstrahlen ist es zur Erzielung besonderer Effekte auch
bekannt, die Fontänendüse kontinuierlich um eine Drehachse zu drehen, indem die Austrittsrichtungen
der Fontänendüse für einen oder mehrere der gebündelten Strahlen eine tangentiale
Richtungskomponente enthalten und eine so entstehende tangentiale Komponente der Rückstoßkraft
beim Ausstoß der Strahlen die Fontänendüse in Drehung versetzt. Fontänenanordnungen
in Teichen oder Becken sind in der Regel aus Tauchpumpen als Druckwasserquellen gespeist.
[0003] Düsenanordnungen mit bewegten Auslässen sind auch aus Bewässerungsanlagen bekannt.
Zur zuverlässigen gleichmäßigen Bewegung ist dabei dem Düsenkopf typischerweise ein
Getriebe vorgeschaltet oder Ablenk- oder Antriebselemente sind im Weg des Strahls
angeordnet.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vorteilhafte Fontänenanordnung
mit bewegter Fontänendüse sowie eine Vorrichtung zur Drehung einer Fontänendüse anzugeben.
[0005] Erfindungsgemäße Lösungen sind in den unabhängigen Ansprüchen beschrieben. Die abhängigen
Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
[0006] Die Erfindung zeichnet sich durch einen besonders einfachen und dadurch auch störungsarmen
und kostengünstigen Aufbau aus. Vorteilhafterweise ist der Druckverlust an der Fontänendüse
durch Abzweigung eines Wasseranteils vor der Fontänendüse zu der bzw. den Antriebsdüsen
vemachlässigbar gering. Dies ist insbesondere von Bedeutung für übliche Fontänenanordnungen,
welche durch Tauchpumpen als Druckwasserquellen gespeist sind. Für die Tauchpumpen
können dann einfache, kostengünstige und kleinvolumige Pumpen mit geringem Ausgangsdruck
gewählt werden. Die Fontänendüse kann aber auch aus einer stärkeren Druckwasserquelle,
insbesondere einem allgemeinen Wasserversorgungsnetz gespeist sein.
[0007] Der abgezweigte Teil des Wasserstroms wird über wenigstens eine Antriebsdüse einer
Antriebseinrichtung nach außen, d. h. in die überdruckfreie Umgebung geleitet, so
dass in der Antriebseinrichtung der vollständige Überdruck am Pumpenausgang als Druckdifferenz
genutzt werden kann.
[0008] Die Ausnutzung eines abgezweigten Teils des von der Druckwasserquelle gelieferten
Wasserstroms in der Antriebseinrichtung zur Drehung der Fontänendüse kann auf verschiedene,
dem Fachmann an sich zugängliche Arten erfolgen.
[0009] Eine erste besonders vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die wenigstens
eine Antriebsdüse, aus welchen der abgezweigte Wasseranteil nach außen, d. h. in die
überdruckfreie Umgebung ausströmt, mit der Drehung der drehbaren Düsenanordnung gekoppelt,
d. h. gleichfalls relativ zu einem bezüglich der Umgebung feststehenden ersten Leitungsabschnitt
der Zuleitung drehbar angeordnet ist und eine Haupt-Ausstoßrichtung aufweist, welche
zumindest überwiegend tangential bezüglich der Drehachse der drehbaren Fontänendüse
ist. Der Rückstoß des aus der Antriebsdüse austretenden Wassers übt dann eine entgegen
der Ausstoßrichtung gerichtete Kraft auf die Antriebsdüse und ein Drehmoment um die
Drehachse aus und bewirkt die Drehung der Fontänenanordnung um die Drehachse.
[0010] In einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform ist die wenigstens eine Antriebsdüse
feststehend mit dem ersten Leitungsabschnitt gekoppelt und die Ausstoßrichtung des
Düsenauslasses der Antriebsdüse ist auf mit der Drehung der Fontänendüse gekoppelte
Prallflächen gerichtet. Ausstoßrichtung der Antriebsdüse und Prallflächen sind in
ihrer Ausrichtung so aufeinander abgestimmt, dass eine antreibende tangentiale Kraftkomponente
bezüglich der Drehachse auftritt und auf die Fontänendüse drehend wirkt. Ausstoßrichtung
der Antriebsdüse und/oder Flächennormalen der Prallflächen weisen vorteilhafterweise
tangentiale Richtungskomponenten bezüglich der Drehachse auf.
[0011] Die Antriebsrichtung kann in anderer Ausführung auch komplexer, insbesondere mit
zusätzlichen Getriebeelementen ausgeführt sein.
[0012] Vorteilhafterweise sind mehrere gleichmäßig um die Drehachse winkelversetzt angeordnete
Antriebsdüsen vorgesehen.
[0013] Vorzugsweise tritt das aus der wenigstens einen Antriebsdüse austretende Wasser für
den Betrachter der Fontäne nicht in Erscheinung. Hierfür können seitliche Blendenflächen
vorgesehen sein, welche Wasseranteile aus der Antriebsdüse mit seitlicher Bewegungskomponente
abblocken und insbesondere nach unten umleiten. Insbesondere bei der erwähnten ersten
vorteilhaften Ausführungsform ist vorzugsweise die Antriebsdüse unterhalb einer Wasseroberfläche,
z. B. eines Teiches oder Beckens angeordnet. Hierdurch ist zum einen der Wasseraustritt
aus der Antriebsdüse auch ohne zusätzliche Blenden weitgehend unsichtbar und zum anderen
ist die Rückstoßkraft höher als beim Austritt aus der Antriebsdüse in die Luft.
[0014] Die Antriebseinrichtung kann vorteilhafterweise Elemente zur Erzielung einer nicht
oder nur gering von dem Maß des Überdrucks der Druckwasserquelle abhängigen Drehgeschwindigkeit
aufweisen. Hierzu können in vorteilhafter Ausführungsform mit der Drehung der Fontänendüse
gekoppelt Bremselemente mit drehgeschwindigkeitsabhängiger Bremswirkung vorgesehen
sein, insbesondere bei der Drehung der Fontänendüse einen gegenüber einer rotationssymmetrischen
Form erhöhten Strömungswiderstand bewirkende Elemente vorgesehen sein. Solche Elemente
können in vorteilhafter Weiterbildung entgegen einer Rückstellkraft, z. B. einer Feder
oder der eigenen Gewichtskraft. Selbstverstellend angeordnet, beispielsweise unter
Fliehkrafteinfluss bei der Drehung um die Drehachse radial verlagerbar angeordnet,
beispielsweise pendelnd aufgehängt sein.
[0015] Die Antriebseinrichtung ist zur Erzielung unterschiedlicher Drehgeschwindigkeiten
der Fontänendüse vorteilhafterweise veränderlich einstellbar. Beispielsweise kann
die Ausrichtung der wenigstens einen Antriebsdüse verstellbar und/oder der Strömungsquerschnitt
für den abgezweigten Wasseranteil veränderbar und/oder die Lage oder Größe der Bremselemente
variierbar sein. Insbesondere kann die Bremswirkung der Bremselemente durch Variation
von deren Eintauchtiefe unter die Wasseroberfläche stark variiert werden. Die Antriebseinrichtung
kann abschaltbar sein.
[0016] Die Antriebseinrichtung kann in besonders vorteilhafter Weise als ein eigenständige
Vorrichtung in Form eines Modul ausgeführt sein, welches in eine teilbare Zuleitung
einer gebräuchlichen Fontänenanordnung mit feststehender Fontänendüse eingefügt werden
kann und so die nachträgliche Umrüstung zu einer drehbaren Fontänenanordnung ermöglicht
und/oder mit verschiedenen Fontänendüsen verwendet werden kann. Ein solches Modul
weist einen Eingangsanschluss zur Verbindung mit einem ersten feststehenden Leitungsabschnitt
der Zuleitung und einen demgegenüber drehbaren Ausgangsanschluss zur Verbindung mit
der Fontänendüse oder einem mit dieser drehgekoppelten zweiten Leitungsabschnitt auf.
Zwischen Eingangsanschluss und Ausgangsanschluss ist ein wasserführender Strömungskanal
ausgebildet, von welchem die wenigstens eine Abzweigleitung zu der wenigstens einen
Antriebsdüse der Antriebseinrichtung führt.
[0017] Die Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine erste Ausführung einer drehbaren Fontänenanordnung,
- Fig. 2
- eine weitere vorteilhafte Ausführung als eigenständiges Adaptermodul,
- Fig. 3
- eine weitere vorteilhafte Ausführung als eigenständiges Adaptermodul.
- Fig. 4
- eine Ausschnitt zu Fig. 3 in achsialer Ansicht
[0018] In Fig. 1 ist eine vorteilhafte Ausführungsform einer um eine im wesentlichen vertikale
Drehachse RA drehbaren Fontänenanordnung in Schrägansicht mit einem aufgeschnittenen
Gehäuse GE um eine Fontänendüse DA skizziert. Die Fontänendüse gibt nach schräg oben
einen gebündelten Wasserstrahl WS ab. Oberhalb der Fontänendüse ist eine flächige
Blende BF mit mehreren Blendenöffnungen BO angeordnet. Bei Drehung der Fontänendüse
um die vertikale Achse wird der von der Fontänendüse ausgestoßene Wasserstrahl abwechselnd
an der Unterseite der Blende BF abgeblockt oder durch die Blendenöffnungen freigegeben.
Die Art der Fontänendüse mit der Blende ist lediglich beispielhaft angegeben und für
die vorliegende Erfindung ohne besondere Bedeutung.
[0019] Die Fontänendüse ist im skizzierten Beispiel über ein Rohr RO als Zuleitung aus einer
Tauchpumpe PU als Druckwasserquelle gespeist. Zwischen der Fontänendüse DA und der
Tauchpumpe ist im Verlauf der Zuleitung eine Antriebseinrichtung AE angeordnet, welche
die Drehung der Fontänendüse DA um die Drehachse RA relativ zu der feststehenden Tauchpumpe
PU und den mit dieser verbundenen ersten Leitungsabschnitt der Zuleitung bewirkt.
[0020] In der in Fig. 1 skizzierten Ausführungsform enthält die Antriebseinrichtung wenigstens
eine, vorzugsweise mehrere um die Drehachse winkelversetzt angeordnete Antriebsdüsen
RD. Die Antriebsdüsen sind über einen in Fig. 1 nicht sichtbaren Abzweigkanal wasserführend
mit dem von der Zuleitung RO zur Fontänendüse FD führenden Haupt-Strömungskanal verbunden.
Über den Abzweigkanal ist ein Teil des von der Tauchpumpe durch die Zuleitung RO geförderten
Wasserstroms abgezweigt und nicht der Fontänendüse zugeführt, sondern über die Antriebsdüsen
RD in die überdruckfreie Umgebung geleitet. Dabei wird der abgezweigte Anteil des
Wasserstroms aus dem von der Drehachse RA beabstandeten Antriebsdüsen RD vorteilhafterweise
in einer durch die Düsenform bestimmten gebündelten Strahlform mit einer nachfolgend
als Ausstoßrichtung bezeichneten mittleren Strahlrichtung ausgestoßen. Die Ausstoßrichtung
AR verläuft zumindest überwiegend tangential bezüglich der Drehachse. Der die Antriebsdüsen
RD tragende Ausgangsteil der Antriebseinrichtung ist relativ zur Zuleitung RO und
zu einem gegebenenfalls mit dieser verbundenen Eingangsteil der Antriebseinrichtung
drehbar gelagert. Der Ausgangsteil der Antriebseinrichtung ist mit der um die Drehachse
RA drehbaren Fontänendüse DA bezüglich der Drehung um die Drehachse gekoppelt.
[0021] Der Ausstoß des abgezweigten Anteils des Wasserstroms aus den Antriebsdüsen bewirkt
eine der Ausstoßrichtung AR entgegen gerichtete Rückstoßkraft, welche das Ausgangsteil
der Antriebseinrichtung und die Fontänendüse in Drehung um die Drehachse RA versetzt.
[0022] Zur Verminderung der Drehgeschwindigkeit um die Drehachse können mit dem Ausgangsteil
und/oder der Fontänendüse Bremselemente verbunden sein, welche vorzugsweise eine mit
der Drehgeschwindigkeit variierende, insbesondere stärker als linear, z. B. quadratisch,
mit der Drehgeschwindigkeit korrelierte Bremskraft bewirken. Die Bremselemente sind
vorzugsweise dem Strömungswiderstand der Antriebseinrichtung gegenüber einer rotationssymmetrischen
Form mit Antriebsdüsen erhöhende Elemente, beispielsweise Flächenelemente LA mit überwiegend
bezüglich der Drehachse tangentialer Komponente der Flächennormalen. Die Bremselemente
können vorteilhafterweise durch den Benutzer veränderlich einstellbar und/oder in
Abhängigkeit von der Drehgeschwindigkeit entgegen einer Rückstellkaft selbst verstellend
mit der Antriebseinrichtung, der Fontänendüse oder einem mit diesem drehgekoppelten
Bauteil verbunden sein. In bevorzugter Ausführungsform können die Bremselemente in
vertikaler Richtung in unterschiedlichen Positionen mit verschiedener Eintauchtiefe
unter die Wasseroberfläche festlegbar sein, wodurch sich die Bremswirkung über einen
besonders weiten Bereich variieren lässt. Die Antriebseinrichtung kann zur Unterbindung
der Drehbewegung arretierbar sein.
[0023] Die Antriebsdüsen sind vorzugsweise unterhalb einer Wasseroberfläche WO eines Teiches
oder eines Beckens, in welchem die Fontänenanordnung aufgestellt ist, angeordnet.
Das die Fontänenanordnung umgebende Gehäuse GE, welches nicht mitgedreht ist und z.
B. an der feststehenden Zuleitung befestigt ist, dient im Beispiel der skizzierten
Fontänendüse mit Abblocken des Wasserstrahls an der Unterseite der Blende BF primär
dazu, den abgeblockten Wasserstrahl ohne für einen Betrachter sichtbare Störung des
Fontänenstrahlbildes oder der umgebenden Wasseroberfläche nach unten zurück in das
Wasserreservoir des Teichs oder Beckens zu leiten. Darüber hinaus kann das Gehäuse
mit seinen Seitenwänden SW auch Strahlantelle des aus den Antriebsdüsen ausgestoßenen
Wasserstrahls von solchen Störungen des Erscheinungsbilds der Fontänenanordnung abhalten.
[0024] In Fig. 2 ist eine Vorrichtung MO mit einer Antriebseinrichtung hälftig aufgeschnitten
in Seitenansicht gezeigt. Die Vorrichtung ist in besonders vorteilhafter Weise als
eine eigenständige Baugruppe ausgeführt, welche in eine teilbare Zuleitung eingefügt
werden kann und dadurch mit geringem Aufwand einen nachträglichen Umbau einer herkömmlichen
Fontänenanordnung mit feststehender Fontänendüse in eine Variante mit gedrehter Fontänendüse
ermöglicht. Die Vorrichtung weist hierfür vorteilhafterweise einen Eingangsanschluss
EA zur Verbindung mit einem ersten Leitungsabschnitt LA1 einer Zuleitung von einer
Druckwasserquelle zu der Fontänendüse und einen Ausgangsanschluss AA zur Verbindung
mit einem zweiten Leitungsabschnitt LA2 auf Seiten der Fontänendüse auf. Unter teilbarer
Zuleitung mit erstem und zweitem Leitungsabschnitt sei dabei auch der Sonderfall subsummiert,
dass der zweite Leitungsabschnitt bereits der Eingang der Fontänendüse ist und die
Teilbarkeit der Zuleitung durch die lösbare Verbindung von Fontänendüse und erstem
Leitungsabschnitt LA1 gegeben ist.
[0025] Eingangsanschluss und Ausgangsanschluss sind vorteilhafterweise zueinander komplementär,
was bei standardisiertem Anschlussmaß das Einfügen der Antriebseinrichtung in eine
teilbare Zuleitung ohne Anschlussadapter ermöglicht. Im skizzierten Beispiel ist der
Eingangsanschluss durch ein Innengewinde und der Ausgangsanschluss durch ein Außengewinde
gebildet.
[0026] Die Antriebseinrichtung ist in Richtung der Drehachse RA unterteilt in einen im Betrieb
feststehen den Eingangsteil ET und einen relativ dazu um die Drehachse RA drehbaren
Ausgangsteil AT. An dem Ausgangsteil AT ist eine Antriebsanordnung mit zwei Abzweigkanälen
Z1, Z2, welche von dem Eingangsanschluss und Ausgangsanschluss wasserführend verbindenden
Haupt-Strömungskanal HK seitlich weg zu zwei Antriebsdüsen RD1, RD2 führen. Die Antriebsdüsen
weisen im skizzierten Beispiel jeweils drei im wesentlichen untereinander gleich ausgerichtete
Düsenauslässe auf, welche im skizzierten Beispiel im wesentlichen horizontal und bezüglich
der Drehachse tangential ausgerichtet sind. Die Antriebsdüsen können an Düsenkörpern
K1, K2 angeordnet sein, welche gegenüber den Abzweigkanälen um horizontale Achsen
ZA1, ZA2 verdrehbar und/oder quer zur Drehachse RA verschiebbar sein können, so dass
durch Veränderung der relativen Lage und/oder Ausrichtung der Düsenauslässe das Drehmoment
der Rückstoßkraft um die Drehachse RA beeinflusst werden kann. Die Verdrehbarkeit
des Ausgangsteils AT gegenüber dem Eingangsteil ET kann beispielsweise dadurch gegeben
sein, dass, wie skizziert, eine kreiszylindrische Hülse ZH nach Art einer Hohlachse
zum einen mit ihrem Innenraum einen Abschnitt des Haupt-Strömungskanals bildet und
an ihrer Außenfläche wenigstens Ausgangsteil oder Eingangsteil drehbar um die die
Drehachse RA bildende Zylinderachse gelagert ist. Im skizzierten Beispiel ist die
Hülse ZH drehfest mit dem Ausgangsteil AT verbunden, z. B. in dieses eingepresst,
und das Eingangsteil ET ist auf der Hülse ZH drehbar gelagert. An ihrem dem Ausgangsteil
abgewandten Ende ist die Stirnkante der Hülse ZH nach außen umgebogen und bildet einen
Rand, welcher das achsiale Abgleiten des Eingangsteils von der Hülse verhindert. Zwischen
dem umgebogenen Hülsenrand und eine diesem achsial gegenüber stehende Anlagefläche
des Eingangsteils kann ein Ring RR mit reibungsmindernder und/oder dichtender Funktion
eingefügt sein. Andere Arten der wasserführenden Verbindung zweier relativ zueinander
drehbarer Teile sind dem Fachmann an sich bekannt.
[0027] In der in Fig. 3 skizzierten Ausführung einer Antriebseinrichtung sind Antriebsdüsen
RD3 feststehend an dem Eingangsteil ET3 ausgebildet. Die Ausstoßrichtungen der Antriebsdüsen
haben vorzugsweise eine bezüglich der Drehachse radiale Richtungskomponente und sind
gegen Prallflächen PF gerichtet, welche von den Antriebsdüsen radial gering beabstandet
und mit dem Ausgangsteil um die Drehachse RA drehbar angeordnet sind. Die von den
Antriebsdüsen RD3 in deren Ausstoßrichtung ausgestoßenen, aus dem Haupt-Strömungskanal
HK abgezweigten Wasseranteil treffen als gerichtete Wasserstrahlen auf die Prallflächen
und bewirken auf diese ein Drehmoment um die Drehachse RA, wodurch das Ausgangsteil
AT3 und eine mit diesem verbundeneFontänendüse um die Drehachse RA gedreht wird (Pfeilrichtung
in Fig.4). Ausstoßrichtung der Antriebsdüsen RD3 und Ausrichtung der Prallflächen
sind zur effektiven Ausnutzung der ausgestoßenen Wasserstrahlen für die Antriebskraft
in an sich bekannter Weise aufeinander abgestimmt. Insbesondere können Ausstoßrichtung
AS aus den Antriebsdüsen und/oder Flächennormalen FN der Prallflächen PF radiale und
tangentiale Komponenten bezüglich der Drehachse RA aufweisen, wie in einem Ausschnitt
nach Fig. 4 in achsialer Blickrichtung für Antriebsdüsen mit radialer Ausrichtung
und Prallflächen-Flächennormalen mit schräger Ausrichtung, d.h. mit radialer und tangentialer
Richtungskomponente skizziert ist.
[0028] Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren
Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar. Insbesondere können
die einzelnen Merkmale der Ausführungsbeispiele teilweise untereinander ausgetauscht
realisiert werden. Die Antriebseinrichtungen können sowohl bei den Ausführungen als
eigenständige Vorrichtungen als auch in fester Zugehörigkeit zu einer Fontänenanordnung
gleichen funktionalen Aufbau zeigen.
1. Fontänenanordnung mit einer aus einer Druckwasserquelle über eine wasserführende Zuleitung
gespeisten Fontänendüse, welche relativ zu einem ersten feststehenden Leitungsteil
(RO, LA1) der Zuleitung um eine Drehachse (RA) drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des von der Druckwasserquelle über den ersten Leitungsteil (RO, LA1) in
Richtung der Fontänendüse (DA) fließenden Wassermenge vor der Düsenanordnung abgezweigt
und nach außen geleitet ist und dabei wenigstens eine Antriebsdüse (RD) einer Antriebseinrichtung
(AE) durchströmt, welche die Drehung der beweglichen Fontänendüse bzw. eines mit dieser
verbundenen zweiten Leitungsabschnitts bewirkt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Antriebsdüse mit einem bewegten zweiten Leitungsabschnitt oder
der Fontänendüse verbunden ist und ihre Düsenaustrittsrichtung (AR) zumindest überwiegend
tangential bezüglich der Drehachse (RA) ausgerichtet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Antriebsdüse (RD3) mit dem feststehenden ersten Leitungsabschnitt
(LA1) verbunden ist und ihre Düsenaustrittsrichtung (AS) gegen mit dem zweiten Leitungsabschnitt
bzw. der Fontänendüse verbundene Prallflächen (PF) gerichtet ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenaustrittsöffnung der wenigstens einen Antriebsdüse unter einer Wasseroberfläche
(WO) und die Fontänendüse oberhalb der Wasseroberfläche liegen.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass den Strömungswiderstand des zweiten Leitungsabschnitts bei der Drehung um die Drehachse
erhöhende Bremselemente mit der Fontänendüse bzw. dem zweiten Leitungsabschnitt verbunden
sind.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Bremselemente drehgeschwindigkeitsabhängig variiert.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung veränderlich einstellbar ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung mehrere Antriebsdüsen umfasst.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine Tauchpumpe (PU) als Druckwasserquelle.
10. Vorrichtung zur Drehung einer über eine teilbare Zuleitung aus einer Druckwasserquelle
gespeisten Fontänendüse um eine Drehachse (RA) , wobei
- die Vorrichtung einen Eingangsteil (ET) mit einem Eingangsanschluss (EA) zur Verbindung
mit einem ersten Leitungsteil (RO, LA1) und einem Ausgangsteil (AT)mit einem Ausgangsanschluss
(AA) zur Verbindung mit einem zweiten Leitungsabschnitt (LA2) auf Seiten der Fontänendüse
aufweist
- Eingangsteil und Ausgangsteil über einen strömungsleitenden weiteren Leitungsabschnitt
(HK) verbunden und relativ zueinander um die Drehachse drehbar sind und
- eine Antriebseinrichtung im Verlauf des weiteren Leitungsabschnitts eine wenigstens
über eine Antriebsdüse (RD) nach außen führende Abzweigleitung aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Eingangsanschluss und Ausgangsanschluss komplementär zueinander ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Antriebsdüse (RD, RD2) mit dem Ausgangsteil (AT) verbunden ist
und die Austrittsrichtung der Antriebsdüse zumindest überwiegend tangential bezüglich
der Drehachse verläuft.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Antriebsdüse (RD3) mit dem Eingangsteil (ET3) verbunden und die
Austrittsrichtung (AS) der Antriebsdüse auf mit dem Ausgangsteil (AT3) verbundene
Prallflächen (PF) gerichtet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Ausgangsteil dessen Drehbewegung bremsende Bremselemente (LA) vorgesehen sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Bremselemente in Abhängigkeit von der Drehgeschwindigkeit variiert.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung zur Veränderung der Antriebsleistung einstellbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung mehrere Antriebsdüsen enthält.