Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zu Bereitstellen von leistenförmigen Elementen
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Stand der Technik
[0002] Bei der Herstellung plattenförmiger Werkstücke wie beispielsweise Möbelplatten oder
dergleichen werden häufig zunächst Voll- oder Leichtbauplatten Z. B. Span- oder Wabenplatten)
hergestellt, die anschließenden an ihren Stirnseiten mit einem leisten- bzw. streifenförmigen
Kantenmaterial versehen werden. Das Kantenmaterial wird in einer Kantenanbringmaschine,
die Teil einer Durchlauf-Bearbeitungsanlage sein kann, angeleimt oder auf sonstige
Weise angebracht. Dabei muss die Kantenanbringmaschine stets in ausreichender Menge
mit Kantenmaterial versorgt werden.
[0003] So offenbaren beispielsweise die DE 30 03 555 A1 und die DE 29 52 011 C2 jeweils
eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Zuführen von Streifenmaterial zu einer Kantenanleimmaschine.
Bei den bekannten Vorrichtungen wird ein Stapel mit Kantenmaterial mittels eines Schiebers
an eine Transportrolle gedrückt, die einzelne Kantenmaterialleisten zu einer Kantenanleimmaschine
ausfördert. Sobald alle Leisten des Stapels ausgefördert sind, wird der Maschinenbetrieb
unterbrochen, der Schieber wird zurückgeschoben und es werden neue Leisten eingelegt.
[0004] Um die hierbei anfallenden Maschinenstillzeiten zu minimieren, werden üblicherweise
sehr umfangreiche Stapel gebildet. Hierbei tritt jedoch das Problem auf, dass mit
zunehmendem Stapelumfang ein erhöhter Druck durch den Schieber aufgebracht werden
muss. Hierdurch erhöht sich die Reibung zwischen den Leisten und es entsteht ein im
Zuge der Verarbeitung des Stapels ein stark veränderlicher Druck an der Transportrolle,
was zu Störungen beim Ausfördern der Leisten führen kann.
Darstellung der Erfindung
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine eine Vorrichtung zu Bereitstellen
von leistenförmigen Elementen der eingangs genannten Art bereitzustellen, die einen
möglichst kontinuierlichen und störungsfreien Betrieb ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0007] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, das Einlegen der leistenförmigen Elemente
bzw. das Bilden eines entsprechenden Stapels vom Einlegen der leistenförmigen Elemente
zwischen Bereitstellungseinrichtung und Vorschubeinrichtung räumlich und zeitlich
zu entkoppeln. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Vorrichtung
eine Zufuhreinrichtung zum automatischen Zuführen eines Elementstapels zwischen die
Bereitstellungseinrichtung und die Vorschubeinrichtung aufweist.
[0008] Durch die sich hieraus ergebende, räumliche und zeitliche Entkopplung von Stapelbildung
einerseits und Stapeleinlegung andererseits kann ein quasi-kontinuierlicher Betrieb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielt werden. Insbesondere ist es mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung bei üblichen Taktzeiten einer Leistenanbringmaschine nicht erforderlich,
die Maschine zur Beschickung der Vorrichtung mit leistenförmigen Elementen anzuhalten.
Hierdurch werden entsprechende Maschinenstillzeiten vermieden.
[0009] Gleichzeitig ermöglicht die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Verminderung der Stapelgrößen
ohne Verlust an Leistungsfähigkeit. Durch die verminderten Stapelgrößen, bei denen
ein "Stapel" ggf. auch nur ein leistenförmiges Element umfassen kann, ergeben sich
geringere und konstantere Andruckkräfte innerhalb der Vorrichtung, wodurch wesentliche
Störungsquellen für den Betrieb der Vorrichtung beseitigt werden.
[0010] Gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist die Zufuhreinrichtung
mindestens ein Endloselement auf, das eine Mehrzahl von Anschlagelementen besitzt.
Auf diese Weise wird eine besonders einfache, aber dennoch kontinuierliche Zufuhreinrichtung
bereitgestellt, wobei zwischen benachbarten Anschlagelementen jeweils Elementstapel
gebildet werden können, um diese durch eine Bewegung des Endloselements zuzuführen.
[0011] Bei dem Endloselement kann es sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise
um eine Kette, ein Seil, einen Riemen oder dergleichen handeln. Als besonders vorteilhaft
hat sich die Ausgestaltung der Zufuhreinrichtung als Nockenriemen mit Anschlagnocken
erwiesen.
[0012] Dabei ist es besonders bevorzugt, dass der gegenseitige Abstand der Anschlagelemente
bzw. Anschlagnocken einstellbar ist, sodass die Zufuhreinrichtung an variierende Stapelgrößen
bzw. Abmessungen der leistenförmigen Elemente angepasst werden kann.
[0013] Alternativ oder zusätzlich ist gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung
vorgesehen, dass die Anschlagelemente Ausgleichsmittel aufweisen, die das Einlegen
von Elementstapeln mit unterschiedlicher Dicke zwischen benachbarten Anschlagelementen
ermöglichen. Bei den Ausgleichsmitteln kann es sich bevorzugt um Federmittel wie Blattfedern
oder dergleichen handeln, die auf mindestens einer Seitenfläche der Anschlagelemente
vorgesehen sind.
[0014] Die Auflage zum Führen des mindestens einen Elementstapels kann im Rahmen der vorliegenden
Erfindung beispielsweise durch eine Platte oder einen Tisch gebildet sein. Im Hinblick
auf eine besonders einfache und kompakte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist gemäß einer Weiterbildung jedoch vorgesehen, dass das mindestens eine Endloselement
bzw. der mindestens eine Nockenriemen gleichzeitig auch als Auflage dient, sodass
auf separate Platten oder Tische verzichtet werden kann.
[0015] Die Vorschubeinrichtung kann prinzipiell in bekannter Weise durch einen Schieber
oder dergleichen ausgestaltet sein, sollte jedoch bevorzugt auf die Ausgestaltung
der Zufuhreinrichtung abgestimmt sein. So ist es insbesondere bei einer als Endloselement
ausgestalteten Zufuhreinrichtung bevorzugt, dass die Vorschubeinrichtung Vorschubelemente
aufweist, die verschiebbar und/oder verdrehbar sind, und zwar bevorzugt auch senkrecht
zur Vorschubrichtung. Hierdurch wird ermöglicht, dass die Vorschubelemente der Vorschubeinrichtung
während des Zufuhrvorganges "abtauchen", sodass die Elementstapel durch eine lineare
Verschiebung in die gewünschte Position gebracht werden können, um anschließend die
Vorschubelemente wieder anzuheben und mit dem Stapel in Anlage zu bringen.
[0016] Bei der Bereitstellungseinrichtung kann es sich um eine aktive oder passive Einrichtung
handeln. Im Falle einer aktiven Einrichtung, welche die einzelnen leistenförmigen
Elemente aktiv antreibt und einer Leistenanbringmaschine zuführt, handelt es sich
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung um mindestens eine
Transportrolle. Im Falle einer passiven Bereitstellungseinrichtung kann diese beispielsweise
lediglich durch einen Anschlag gebildet sein, der dafür sorgt, dass die einzelnen
leistenförmigen Elemente in einer Bereitstellungsposition bereitgehalten werden, um
beispielsweise durch ein vorbeilaufendes Werkstück aufgenommen zu werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0017] Fig. 1 zeigt schematisch eine Draufsicht einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0018] Bevorzugte Ausführungen der Erfindung werden nachfolgend ausführlich unter Bezugnahme
auf die begleitende Zeichnung beschrieben.
[0019] Fig. 1 zeigt schematisch eine Draufsicht einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 10 zum Bereitstellen von leistenförmigen Elementen 1 an eine nicht gezeigte
Leistenanbringmaschine. Die leistenförmigen Elemente können beispielsweise aus Holz,
Kunststoff oder einem ähnlichen geeigneten Kantenmaterial bestehen und einen beliebigen
Querschnitt und eine beliebige Länge besitzen.
[0020] Die Vorrichtung 10 umfasst in der vorliegenden Ausführungsform eine Bereitstellungseinrichtung
in der Gestalt zweier Transportrollen 4, mittels derer jeweils ein leistenförmiges
Element zu der nicht gezeigten Leistenanbringmaschine ausgefördert werden kann. Dabei
kann das Ausfördern der jeweiligen leistenförmigen Elemente 1 beispielsweise durch
einen Durchlass mit variabler Öffnung gesteuert werden. Ferner umfasst die Vorrichtung
10 eine Vorschubeinrichtung 5 zum Vorschieben eines sich zwischen der Bereitstellungseinrichtung
4 und der Vorschubeinrichtung 5 befindenden Elementstapels 1' in Richtung der Bereitstellungseinrichtung
4, d.h. in einer Vorschubrichtung. Die Ausgestaltung der Vorschubeinrichtung 5 wird
später noch eingehender beschrieben.
[0021] Darüber hinaus ist die Vorrichtung 10 mit einer Zufuhreinrichtung 2 zum automatischen
Zuführen eines Elementstapels 1' zwischen die Bereitstellungseinrichtung 4 und die
Vorschubeinrichtung 5 ausgestattet. Die Zufuhreinrichtung 2 ist in der vorliegenden
Ausführungsform durch zwei Nockenriemen 2 gebildet, die jeweils mit Anschlagnocken
2' versehen sind. Die Nockenriemen 2 sind jeweils an den Enden der Vorrichtung 10
um nicht gezeigte Umlenkrollen geführt, sodass sie innerhalb der Vorrichtung 10 zirkulieren
können. Zwischen den Anschlagnocken 2' der Nockenriemen 2 können jeweils Elementstapel
1' gebildet werden, die anschließend durch eine Bewegung des Nockenriemens 2 in die
gewünschte Position zwischen der Vorschubeinrichtung 5 und der Bereitstellungseinrichtung
4 gebracht werden können.
[0022] Dabei ist der gegenseitige Abstand 3 der Anschlagelement 2' bevorzugt verstellbar,
beispielsweise indem die Anschlagelemente 2' entlang der Riemen 2 verchiebbar sind.
Alternativ oder zusätzlich ist es bevorzugt, dass die Anschlagelemente an zumindest
einer Seitenfläche Ausgleichsmittel aufweisen, die das Einlegen von Elementstapeln
mit unterschiedlicher Dicke zwischen benachbarten Anschlagelementen 2' ermöglichen.
Obgleich die Ausgleichsmittel in Fig. 1 nicht gezeigt sind, kann es sich hierbei beispielsweise
um Blattfedern oder sonstige Federmittel handeln.
[0023] Die Vorschubeinrichtung umfasst in der vorliegenden Ausführungsform zwei Vorschubelemente
5, die versenkbar, d.h. in einer Richtung senkrecht zur Zeichenebene von Fig. 1 verschiebbar
sind.
[0024] Der Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 vollzieht sich beispielsweise wie
folgt. Zwischen den Anschlagelementen 2' der beiden Endlosriemen 2, werden jeweils
leistenförmige Elemente 1 eingelegt, um Elementstapel 1' zu bilden. Anschließend wird
ein erster Elementstapel 1' derart mittels der Nockenriemen 2 verfahren, dass das
vorderste leistenförmige Element 1 an den Transportrollen 4 anliegt. Hierbei sind
die Vorschubelemente 5 abgesenkt. Sobald der vorderste Werkstückstapel 1' seine Position
an der Transportrolle 4 erreicht hat, werden die Vorschubelemente 5 hochgefahren und
an das hinterste Element des vorderen Elementstapels 1' herangefahren, um den Elementstapel
1 mit einer vorbestimmten Kraft an die Transportrollen 4 anzudrücken. Nun kann durch
eine Rotation der Transportrollen 4 jeweils das vorderste leistenförmige Element ausgefördert
werden, um es der nicht gezeigten Kantenanbringmaschine zuzuführen. Nach dem Ausfördern
des jeweiligen, vordersten leistenförmigen Elements werden sowohl die Vorschubelemente
5 als auch die übrigen Werkstückstapel nachgetaktet. Dieser Vorgang wiederholt sich,
bis der vorderste Elementstapel 1' vollständig ausgefördert ist. Zu diesem Zeitpunkt
werden die Vorschubelemente 5 abgesenkt und in die von den Transportrollen 4 beabstandete
Ausgangsposition verfahren, während gleichzeitig durch eine Bewegung der Nockenriemen
2 der nächste Werkstückstapel 1' zwischen die Transportrollen 4 und die abgesenkten
Vorschubelemente 5 zugeführt wird. Nun kann der oben beschriebene Vorgang wiederholt
werden.
1. Vorrichtung (10) zum Bereitstellen von leistenförmigen Elementen (1) aus Holz, Kunststoff
oder dergleichen an eine Leistenanbringmaschine, umfassend:
eine Auflage zum Führen mindestens eines Elementstapels (1'), der mindestens ein leistenförmiges
Element (1) aufweist,
eine Bereitstellungseinrichtung (4) zum Bereitstellen eines leistenförmigen Elements
(1) aus dem Elementstapel (1') an die Leistenanbringmaschine,
eine Vorschubeinrichtung (5) zum Vorschieben eines Elementstapels (1') zu der Bereitstellungseinrichtung
(4) in einer Vorschubrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine Zufuhreinrichtung (2) zum automatischen Zuführen eines Elementstapels
(1') zwischen die Bereitstellungseinrichtung (4) und die Vorschubeinrichtung (5) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhreinrichtung mindestens ein Endloselement (2) aufweist, das eine Mehrzahl
von Anschlagelementen (2') besitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhreinrichtung mindestens einen Nockenriemen (2) mit Anschlagnocken (2') aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der gegenseitige Abstand (3) der Anschlagelemente (2') verstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagelemente (2') Ausgleichsmittel, insbesondere Federmittel, aufweisen,
die das Einlegen von Elementstapeln (1') mit unterschiedlicher Dicke zwischen benachbarten
Anschlagelementen (2') ermöglichen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Endloselement bzw. der mindestens eine Nockenriemen (2) auch
als Auflage dient.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubeinrichtung (5) Vorschubelemente (5) aufweist, die verschiebbar und/oder
verdrehbar sind, und zwar bevorzugt auch senkrecht Vorschubrichtung.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bereitstellungseinrichtung durch mindestens eine Transportrolle (4) gebildet
ist.