[0001] Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugkran, insbesondere einen Mobil-, Auto- oder
Raupenkran.
[0002] In der Krantechnologie unterscheidet man gemäß einer gängigen Einteilung zwischen
Turmdrehkranen oder Turmkranen einerseits und Fahrzeugkranen andererseits.
[0003] Turmdrehkrane besitzen einen auf einem Unterbau stehenden vertikalen Turm, der meist
als Gitterfachwerk ausgebildet ist, und sind - obwohl sie beispielsweise auf Baustellen
z.B. mittels eines Gleisfahrwerkes bewegbar sein können - nicht als im normalen Straßenverkehr
bewegbare Fahrzeuge konzipiert. Dagegen handelt es sich bei Fahrzeugkranen um selbstfahrende
Straßenfahrzeuge, die gerade für den mobilen Einsatz gedacht sind.
[0004] Fahrzeugkrane bestehen aus einem das Fahrgestell umfassenden Unterwagen und einem
auf dem Unterwagen drehbaren Oberwagen, der ein Drehwerk und einen Ausleger umfasst.
Der Ausleger kann als Teleskopausleger in Kastenbauweise oder als Gittermastausleger
ausgebildet sein.
[0005] An Krane werden zunehmend höhere Anforderungen gestellt, und zwar sowohl hinsichtlich
der Tragkraft oder Hebekapazität als auch hinsichtlich der Höhe, in welche die Lasten
gehoben werden müssen.
[0006] Als Einsatzgebiet für Krane gewinnt die Errichtung von Windkraftanlagen immer mehr
an Bedeutung, da ein Trend hin zu immer leistungsfähigeren Windkraftanlagen besteht,
die damit nicht nur höhere, sondern auch schwerere Komponenten aufweisen.
[0007] Problematisch bei der Errichtung von Windkraftanlagen mittels Kranen sind der damit
verbundene logistische Aufwand und die nicht zuletzt durch praktisch nicht verhinderbare
Flurschäden mit verursachten hohen Kosten, denn für den Aufbau existierender Fahrzeugkrane,
die für die Errichtung großer Windkraftanlagen benötigt werden, müssen aufgrund des
immensen Krangesamtgewichts derzeit eine Vielzahl einzelner Schwerlasttransporte an
die meist entlegenen Aufstellorte der Windkraftanlagen durchgeführt werden.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen insbesondere für das Aufstellen von Windkraftanlagen
geeigneten Fahrzeugkran zu schaffen, der ein möglichst geringes Gesamtgewicht aufweist
und möglichst schnell betriebsbereit gemacht werden kann, um auf diese Weise die Krannutzungskosten
möglichst gering zu halten, wobei aber bei der Tragkraft oder Hebekapazität keine
Abstriche gemacht werden sollen.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere
dadurch, dass der Fahrzeugkran mit einem als Obendreher ausgebildeten Aufbau versehen
ist, der einen vertikalen Turm und auf dem Turm einen Ausleger umfasst.
[0010] Das erfindungsgemäße Konzept eines oben drehenden Aufbaus mit vertikalem Turm und
aufgesetztem Ausleger bedeutet eine Abkehr von dem bislang bei Fahrzeugkranen verfolgten
Konstruktionsprinzip, wonach sich das Drehwerk in Höhe des Fahrgestells befindet und
der teleskopierbare oder als Gitterfachwerk ausgebildete Mast wegen der notwendigen
Standsicherheit in jeder Betriebsstellung zur Vertikalen geneigt und mit einem mitdrehenden
Gegengewicht versehen ist. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Zwangsausladung.
Bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeugkran ist eine solche, für Fahrzeugkrane bislang
typische Zwangsausladung aufgrund des vertikalen Turmes nicht vorhanden.
[0011] Es hat sich überraschend herausgestellt, dass das erfindungsgemäße Konzept eines
nicht drehenden vertikalen Turmes eine Vielzahl von Vorteilen bietet. Insbesondere
lässt sich, da wegen der fehlenden Zwangsausladung keine Gegenmaßnahmen z.B. in Form
schwerer Gegengewichte getroffen werden müssen, ein vergleichsweise niedriges - bezogen
auf die Tragkraft bzw. Hebekapazität - Krangesamtgewicht realisieren, was sich vorteilhaft
auf die Mobilität auswirkt, da nur eine relativ kleine Anzahl von Einzeltransporten
erforderlich ist.
[0012] Den erfindungsgemäßen Fahrzeugkran als Obendreher auszulegen, eröffnet des Weiteren
vorteilhafte Möglichkeiten für eine gegebenenfalls erforderliche zusätzliche Sicherung
bzw. Stabilisierung des Turmes und ermöglicht ferner die Realisierung eines besonders
einfachen Konzeptes zum Aufrichten des Turmes. Hierauf wird nachstehend näher eingegangen.
[0013] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind auch in den abhängigen Ansprüchen,
der Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben.
[0014] Vorzugsweise ist der Ausleger gegenüber dem Turm geneigt. Hierunter ist auch ein
horizontaler Verlauf, d.h. ein sich senkrecht zum Turm erstreckender Ausleger zu verstehen.
[0015] Des Weiteren ist der Ausleger bevorzugt längenveränderlich und/oder relativ zum Turm
winkelverstellbar. Zur Längenveränderung ist der Ausleger vorzugsweise teleskopierbar
ausgebildet.
[0016] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Ausleger ein Bestandteil
einer insbesondere als Ganzes transportierbaren Baugruppe, die zusätzlich zu dem Ausleger
insbesondere ein Drehwerk, ein Wippwerk, einen Flaschenzug mit Unterflasche und oberem
Rollenzug und gegebenenfalls eine Kranführerkabine sowie alle hierfür erforderlichen
Antriebseinrichtungen umfasst. Diese den Ausleger umfassende Baugruppe kann insofern
als Oberwagen bezeichnet werden, obwohl bei herkömmlichen Fahrzeugkranen unter dem
Begriff "Oberwagen" der gesamte unmittelbar auf dem auch als Unterwagen bezeichneten
Fahrgestell installierte Aufbau verstanden wird.
[0017] Des Weiteren ist erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehen, dass der Turm längenveränderlich
ist. Vorzugsweise ist der Turm als Teleskopturm ausgebildet.
[0018] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Eigengewicht
des Turmes als Gegengewicht vorgesehen. Anders als bei herkömmlichen Fahrzeugkranen,
deren wegen der Zwangsausladung stets schräg stehender Mast ein das Krangesamtgewicht
beträchtlich erhöhendes Gegengewicht zugeordnet ist, kann bei dem erfindungsgemäßen
Fahrzeugkran auch bei großer Tragkraft bzw. Hebekapazität auf ein solches zusätzliches
Gegengewicht verzichtet werden. Es hat sich herausgestellt, dass die Standfestigkeit
des gegebenenfalls zusätzlich gesicherten Vertikalturmes ausreichend ist, d.h. die
Standsicherheit des erfindungsgemäßen Fahrzeugkranes ist zumindest im Wesentlichen
bereits aufgrund des Eigengewichtes des Turmes gegeben; der vertikale Turm wirkt als
Zentralballast des Fahrzeugkranes.
[0019] In Abhängigkeit von der konkreten Dimensionierung des erfindungsgemäßen Fahrzeugkrans
können für den Turm zusätzliche Sicherungs- bzw. Stabilisierungsmaßnahmen vorgesehen
werden, auf die nachstehend näher eingegangen wird. Derartige Maßnahmen tragen dann
jedoch in einem wesentlich geringeren Umfang zum Krangesamtgewicht bei als die Gegengewichte
herkömmlicher Fahrzeugkrane. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass auch bei dem erfindungsgemäßen
Fahrzeugkran insbesondere bei sehr großen Lasten bzw. Ausladungen mit einem oder mehreren
zusätzlichen Gegengewichten gearbeitet wird. Als derartige Gegengewichte können z.B.
wenigstens ein ohnehin vorhandenes, zu diesem Zweck an das Fahrgestell des erfindungsgemäßen
Fahrzeugkranes angekoppeltes Hilfsfahrzeug bzw. Hilfskran verwendet werden.
[0020] Des Weiteren wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass für den Turm eine Abstützung
vorgesehen ist. Vorzugsweise umfasst die Abstützung eine Mehrzahl von um den Turm
herum verteilten Bodenstützen.
[0021] Das Eigengewicht des Turmes und die Abstützung können derart aufeinander abgestimmt
sein, dass kein zusätzliches Gegengewicht erforderlich ist.
[0022] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen,
dass für den Turm eine Abspannung vorgesehen ist. Durch eine Abspannung kann die Biegesteifigkeit
des Turmes erhöht werden, da eine in einer bestimmten Höhe am Turm angreifende Abspannung
die in die Berechnung der kritischen Biegebelastung mit 1/L
2 eingehende effektive Länge L des Turmes verringert.
[0023] Vorzugsweise umfasst die Abspannung eine Mehrzahl von um den Turm herum verteilten
Abspannorganen, die insbesondere jeweils in Form eines Abspannseiles vorgesehen sind.
[0024] Die Möglichkeit, die Belastbarkeit des Turmes durch eine Abspannung beträchtlich
zu erhöhen, ist einer der Vorteile des erfindungsgemäßen Konzepts, einen als Obendreher
ausgebildeten Aufbau mit vertikalem Turm vorzusehen, da bei einem unten drehenden
Aufbau ein Abspannen nicht möglich ist.
[0025] Wenn es sich bei dem Turm um einen Teleskopturm handelt, dann ist vorzugsweise vorgesehen,
dass die Abspannung an einem oder mehreren auch als Kästen oder Schüsse bezeichneten
Turmsegmenten angreift. Besonders vorteilhaft ist eine an mehreren Turmsegmenten und
damit an längs des Turmes beabstandeten Stellen angreifende Abspannung, da hierdurch
eine besonders starke Reduzierung der effektiven Turmlänge und damit Erhöhung der
maximalen Biegebeanspruchung des Turmes erzielt werden kann. Insbesondere kann hierbei
die Abspannung im Bereich der auch bei zusammen geschobenem Turm zugänglichen oberen
Enden der jeweiligen Turmsegmente angreifen. Im Rahmen der Erfindung kann eine an
mehreren längs des Turmes beabstandeten Positionen angreifende Abspannung aber auch
in Verbindung mit einem nicht teleskopierbaren Turm vorgesehen werden.
[0026] Besonders vorteilhaft ist es, wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
die Abspannung zumindest zum Teil mit einer Turmabstützung verbunden ist. Auf zusätzliche
Bodenverankerungen oder andere Verankerungen für die Abspannung kann hierdurch verzichtet
werden, wobei erfindungsgemäß aber auch nicht ausgeschlossen ist, dass alternativ
oder zusätzlich zu einer Verankerung an der Turmabstützung andere Verankerungen zum
Einsatz kommen.
[0027] Ferner wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass der Ausleger mit einem Gegenausleger
versehen ist. Vorzugsweise ist der Gegenausleger zum Verändern des durch ihn auf den
Turm einwirkenden Biegemomentes einstellbar. Hierzu kann der Gegenausleger insbesondere
längenveränderlich, beispielsweise teleskopierbar, und/oder relativ zum Turm winkelverstellbar
ausgebildet sein.
[0028] Mit einem Gegenausleger können lastbedingte - also über den die zu hebende Last tragenden
Ausleger auf den Turm einwirkende - Biegemomente zumindest teilweise kompensiert werden.
Insbesondere lässt sich erreichen, dass der Turm zumindest weitgehend biegemomentfrei
ist.
[0029] In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung
vorgesehen, mittels welcher der Gegenausleger in Abhängigkeit vom Momentanlastmoment
einstellbar ist. Hierdurch kann während des Kranbetriebs der Turm auch bei Veränderungen
der Lastsituation am Ausleger stets zumindest im Wesentlichen biegemomentfrei gehalten
werden, indem auf Veränderungen der Lastsituation am Ausleger automatisch durch eine
Änderung der Gegenauslegereinstellung reagiert wird, beispielsweise durch Längenveränderung
oder Winkelverstellung relativ zum Turm.
[0030] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist für das untere Ende des
Turmes eine insbesondere topf- oder napfförmige Turmaufnahme vorgesehen, die zwei
beabstandete Fahrgestellteile miteinander verbindet. Hierdurch bildet die Turmaufnahme
einen Bestandteil des Fahrgestells. Bevorzugt ist bei in Transportlage befindlichem
Turm dessen unteres Ende von der Turmaufnahme getrennt. Diese Trennung von Turm und
Turmaufnahme ermöglicht einen Transport mit auf dem Fahrgestell liegendem Turm.
[0031] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Turmaufnahme mit einer Turmabstützung
verbunden ist. Hierdurch wird die Aufnahme des Turmes gleichzeitig für dessen Abstützung
genutzt.
[0032] Des Weiteren wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass der Turm selbstaufrichtend
ausgebildet ist. Dabei sind gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
zum Aufrichten des Turmes wenigstens zwei längenveränderliche Verstelleinrichtungen
vorgesehen, die an längs des Turmes beabstandeten Positionen angreifen.
[0033] Insbesondere ist der Turm mittels einer mit Abstand vom unteren Turmende angreifenden
ersten Verstelleinrichtung aus einer im Wesentlichen horizontalen Transportlage in
eine Schräglage und mittels einer im Bereich des unteren Turmendes angreifenden zweiten
Verstelleinrichtung aus der Schräglage in die vertikale Arbeitsstellung überführbar.
Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass der Turm im Bereich seines unteren Endes zwangsgeführt
ist, und zwar insbesondere in einer zumindest näherungsweise horizontalen Richtung.
[0034] Das erfindungsgemäße Aufrichtprinzip, bei dem zum Aufrichten des Turmes dieser nicht
einfach um eine bezüglich des Fahrgestells ortsfeste Achse verschwenkt wird, sondern
der Schwenkbewegung des Turmes außerdem eine bevorzugt etwa horizontal verlaufende
Translationsbewegung überlagert ist, ermöglicht es in vorteilhafter Weise, die Transportposition
des Turmes bezüglich des Fahrgestells optimal auf die Transportbelange abzustimmen,
ohne hierbei auf die für die vertikale Arbeitsstellung erforderliche oder gewünschte
Position des unteren Turmendes festgelegt zu sein.
[0035] Das Vorsehen der gewissermaßen "bordeigenen" Einrichtungen zum Aufrichten des Turmes
schließt nicht aus, dass insbesondere bei Auslegung des erfindungsgemäßen Fahrzeugkrans
für sehr hohe Hebekapazitäten das Aufrichten des Turmes durch eine externe Hilfseinrichtung
insbesondere in Form eines Hilfskrans unterstützt wird.
[0036] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Turm mit
aufgesetztem Aufleger aufrichtbar. In Abhängigkeit von der Dimensionierung des Turmes
sowie des Auslegers kann der Turm mit aufgesetztem Ausleger entweder alleine aus eigener
Kraft oder mit Unterstützung durch externe Hilfseinrichtungen aufgerichtet werden.
[0037] Besonders bevorzugt ist es, wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
eine insbesondere als starrer Lenker ausgebildete Halteeinrichtung vorgesehen ist,
die den winkelverstellbar auf den Turm aufgesetzten Ausleger beim Aufrichten unabhängig
von der Turmneigung in einer zumindest näherungsweise horizontalen Lage hält. Hierdurch
sorgt der Turm beim Aufrichten gewissermaßen selbst dafür, dass der aufgesetzte Ausleger
trotz des sich beim Aufrichten des Turmes zunehmend vergrößernden Winkels zwischen
Turm und Ausleger zumindest innerhalb bestimmter Grenzen in einer jeweils gewünschten
Lage bezüglich des Fahrgestells bleibt. Diese Solllage des Auslegers kann auch von
einer Horizontallage abweichen, wobei allerdings eine im Wesentlichen horizontale
Ausrichtung des Auslegers bevorzugt ist.
[0038] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
der auf einem insbesondere als Tieflader ausgebildeten Fahrgestell angeordnete Turm
einerseits und der Ausleger, insbesondere ein den Ausleger umfassender Oberwagen,
andererseits separaten Transporteinheiten zugeordnet sind, die insbesondere jeweils
für den Straßentransport zugelassen sind.
[0039] Es hat sich herausgestellt, dass auf der Basis des erfindungsgemäßen Konzepts eine
Dimensionierung von Turm und Ausleger bzw. Oberwagen ausreichend ist, die jeweils
einen Transport als Ganzes gemäß den geltenden Verkehrsbestimmungen zulässt. Gegebenenfalls
vorgesehene zusätzliche Kranbestandteile wie Turmabstützung, Turmabspannung sowie
als Aufrichthilfe dienende Halteeinrichtung können zu einer einzigen weiteren Transporteinheit
zusammengefasst werden.
[0040] Der erfindungsgemäße Fahrzeugkran kann folglich aufgrund seines bezogen auf die Tragkraft
bzw. Hebekapazität niedrigen Gesamtgewichts mit nur drei einzelnen Transporteinheiten
im Straßenverkehr bewegt werden. Dies bedeutet nur ein Minimum an logistischem Aufwand
für den Transport zum jeweiligen Einsatzort und gleichzeitig vor Ort einen minimalen
Platzbedarf beim Aufrichten mit einer relativ geringen Gefahr von Flurschäden.
[0041] Durch die Erfindung können folglich die bislang insbesondere für die Errichtung großer
Windkraftanlagen zu veranschlagenden Krannutzungskosten beträchtlich reduziert werden.
[0042] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1 - 7
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrzeugkrans in verschiedenen Aufbauphasen,
- Fig. 8
- einen Fahrzeugkran gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- Fig. 9
- eine Weiterbildung des Fahrzeugkranes von Fig. 8.
[0043] Fig. 1 zeigt in drei unterschiedlichen Ansichten einen Teil eines erfindungsgemäßen
Fahrzeugkrans. Der in Fig. 1 dargestellte Teil ist Bestandteil einer für den Straßenverkehr
zugelassenen ersten Transporteinheit, die einen nicht dargestellten Sattelschlepper
sowie ein Fahrgestell mit einem an den Sattelschlepper koppelbaren vorderen Fahrgestellteil
23a und einem hinteren Fahrgestellteil 23b umfasst. In das Fahrgestell ist eine die
beiden Fahrgestellteile 23a, 23b miteinander verbindende, topfförmige Turmaufnahme
21 fest integriert.
[0044] Die Turmaufnahme 21, die mit einer Mehrzahl von Verbindungsstellen 41 zur Anbringung
einer nachstehend näher erläuterten Turmabstützung versehen ist, dient zur Aufnahme
des unteren Endes eines in Fig. 1 in seiner liegenden Transportstellung gezeigten
Turmes 11. In dieser Transportstellung erstreckt sich der Turm 11 quer über die Turmaufnahme
21 hinweg und liegt auf dem Fahrgestell 23a, 23b auf.
[0045] Der Turm 11 ist teleskopierbar und umfasst in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
fünf auch als Kästen oder Schüsse bezeichnete Turmsegmente 31, 33, 35, nämlich ein
unteres Turmsegment oder äußeren Kasten 35 sowie vier innere Turmsegmente oder Innenkästen
31, 33, wobei das ganz oben bzw. innen liegende Turmsegment 31 an seinem freien Ende
einen Kopf 45 umfasst, auf den eine in Fig. 1 nicht dargestellte Baugruppe aufsetzbar
ist, die einen Ausleger umfasst und im Folgenden auch als Oberwagen bezeichnet wird.
[0046] Zum an anderer Stelle näher beschriebenen Aufrichten des Turmes 11 dienen zwei ebenfalls
nachstehend näher erläuterte Verstelleinrichtungen 27,29.
[0047] Eine erste Verstelleinrichtung 27 umfasst ein Kolben-/Zylinder-Paar, das zum einen
am hinteren Fahrgestellteil 23b und zum anderen an einer vom unteren Turmende entfernten
Stelle am unteren Turmsegment 35 angelenkt ist, und zwar in der liegenden Transportstellung
an dessen vom Fahrgestell abgewandten oberen Seite.
[0048] Eine zweite Verstelleinrichtung 29 umfasst eine sich im Wesentlichen parallel zum
liegenden Turm 11 erstreckende Kolben-/Zylinder-Anordnung, deren Zylinder mit einem
vorderen Ende an eine Befestigungsstelle 59 auf dem vorderen Fahrgestellteil 23a angelenkt
ist. Im eingefahrenen Zustand liegt das vordere Ende 61 des Kolbens der Kolben-/Zylinder-Anordnung
29 im Bereich des hinteren Endes der Turmaufnahme 21. Über ein in Fig. 1 nicht dargestelltes,
als Joch ausgebildetes Zuggestänge ist das vordere Kolbenende 61 mit dem unteren Turmende
verbunden, und zwar an der in der dargestellten Transportstellung dem Fahrgestell
zugewandten unteren Seite. Durch Ausfahren des Kolbens kann somit das untere Turmende
nach hinten und über die Turmaufnahme 21 gezogen werden, worauf nachstehend näher
eingegangen wird.
[0049] Zum Aufrichten des Turmes 11 ist außerdem eine in Fig. 1 nicht dargestellte Halteeinrichtung
in Form eines starren Lenkers vorgesehen, die ebenfalls nachstehend näher erläutert
wird. Der Lenker wird mit einem Ende am vorderen Kolbenende 61 befestigt und stützt
mit seinem anderen Ende den beim Aufrichten des Turmes 11 auf den Kopf 45 gesetzten
Oberwagen ab.
[0050] Für das untere Turmende ist des Weiteren eine sich im Wesentlichen horizontal erstreckende
Zwangsführung 43 vorgesehen, die zwei parallel beabstandet verlaufende Schlitze oder
Langlöcher umfasst, in welche das untere Turmende mit entsprechenden Führungsvorsprüngen
von innen eingreift.
[0051] Fig. 2 zeigt den vorstehend erwähnten Lenker 25 im mit dem vorderen Kolbenende 61
verbundenen Zustand. Der Lenker 25 erstreckt sich parallel zum Turm 11 und ist in
seinem bei zusammen geschobenem Turm 11 über den Kopf 45 hinausragenden Endbereich
nach oben abgewinkelt.
[0052] In Fig. 2 sind außerdem vier eine Sternabstützung für den Fahrzeugkran bzw. dessen
Turm 11 bildende ausfahrbare Bodenstützen 17 dargestellt. Die Bodenstützen 17 sind
an den vorstehend bereits erwähnten Verbindungsstellen 41 mit der Turmaufnahme 21
verbunden. An ihren von der Turmaufnahme 21 entfernten Endbereichen sind die Bodenstützen
17 jeweils zum einen mit einem Stützfuß 49 und zum anderen mit zwei oben liegenden
Winden 47 versehen, die einen z.B. auf einem Klinken- oder Rastprinzip basierenden
Bremsmechanismus aufweisen. Die Winden 47 sind Bestandteil einer nachstehend näher
erläuterten Turmabspannung.
[0053] Fig. 3 zeigt den erfindungsgemäßen Fahrzeugkran mit aufgesetztem Oberwagen 39. Der
auf einem nicht dargestellten weiteren Lkw transportierte und somit einer zweiten
für den Straßenverkehr zugelassenen Transporteinheit zugeordnete Oberwagen 39 weist
einen Ausleger 13 auf, der einen Teleskopmast mit in diesem Ausführungsbeispiel vier
Mastsegmenten 65, 67, 69 umfasst, nämlich einem oberen Mastsegment 65 mit einer nicht
dargestellten Unterflasche, zwei weiteren Innensegmenten oder Innenkästen 67 sowie
einem unteren Mastsegment 69, welches mit Wippwerk 55 und Drehwerk 15 verbunden ist.
Zusätzlich zu dem Ausleger 13 umfasst der Oberwagen 39 in diesem Ausführungsbeispiel
eine Kranführerkabine 53, die Antriebseinrichtungen für das Drehwerk 15 und das Wippwerk
55 sowie Hubwinden.
[0054] Der starre Lenker 25 ist mit dem freien Ende seines abgewinkelten Endbereiches an
den hinteren Endbereich des Oberwagens 39 angelenkt.
[0055] In der Stellung gemäß Fig. 3 ist der Oberwagen 39 lediglich einseitig mit dem Kopf
45 um eine Achse 73 schwenkbar gelenkig verbunden, so dass beim nachstehend beschriebenen
Aufrichten des Turmes 11 eine Winkelverstellung zwischen Oberwagen 39 bzw. Ausleger
13 einerseits und Turm 11 andererseits möglich ist.
[0056] Zum Aufrichten des Turmes 11 mit aufgesetztem Oberwagen 39 wird zunächst gemäß Fig.
4 mittels der ersten Verstelleinrichtung 27 der Turm 11 aus seiner horizontalen Transportlage
in die dargestellte Schräglage überführt, in welcher der Turm 11 beispielsweise etwa
45° gegenüber der Vertikalen geneigt ist. Bis hierhin ist die Aufrichtbewegung des
Turmes 11 eine reine Schwenkbewegung um eine Achse 71 an dem einen Ende der Zwangsführung
43 für das untere Turmende. In der Stellung gemäß Fig. 4 befindet sich die zweite
Verstelleinrichtung 29 also immer noch im eingefahrenen Zustand. In Fig. 4 ist das
vorstehend bereits erwähnte, in den Fig. 1 bis 3 zumindest weitgehend verdeckte Zuggestänge
bzw. Joch 81 dargestellt.
[0057] Der starre Lenker 25 hält den Ausleger 13 trotz der sich beim Aufrichten verändernden
Turmneigung stets in einer zumindest im Wesentlichen horizontalen Lage. Um für das
Aufrichten des Turmes 11 günstige Kräfte- und Momentenverhältnisse zu erzielen, ist
das Innensegmentpaket des Teleskopmastes des Auslegers 13 gemäß Fig. 4 ausgefahren,
wodurch der Schwerpunkt des Auslegers 13 bzw. Oberwagens 39 von der Schwenkachse 73
zwischen Oberwagen 39 und Turm 11 weg nach vorne verlagert wird.
[0058] In dem in Fig. 5 dargestellten Zustand befindet sich der Turm 11 im vollständig aufgerichteten
Zustand, in welchem er sich in vertikaler Richtung erstreckt. Die Überführung des
Turmes 11 aus der Schräglage gemäß Fig. 4 in die vertikale Arbeitsstellung erfolgt
mittels der zweiten Verstelleinrichtung 29, die durch Ausfahren des Kolbens zum einen
das untere Turmende mittels des Zuggestänges bzw. Jochs 81 auf die Turmaufnahme 21
zieht, an der das untere Turmende anschließend z.B. durch Verbolzen befestigt wird,
und zum anderen das untere Ende des starren Lenkers 25 ebenfalls nach hinten - bezogen
auf die Fahrtrichtung des Fahrgestells - drückt.
[0059] Die Lagen aller beim Aufrichten des Turmes 11 wirksamen Schwenkachsen relativ zueinander
sowie die Längen aller beteiligten Bauteile sind erfindungsgemäß derart aufeinander
abgestimmt, dass die Steuerbewegung, die durch den sich aufrichtenden Turm 11 über
den Lenker 25 auf den verschwenkbar auf den Turm 11 aufgesetzten Oberwagen 39 übertragen
wird, den Oberwagen 39 während des gesamten Aufrichtvorgangs und damit unabhängig
von der Turmneigung stets in der zumindest im Wesentlichen horizontalen Solllage hält.
[0060] Nachdem der Turm 11 in die vertikale Arbeitsstellung überführt ist, wird gemäß Fig.
6 eine sternförmige Abspannung 19 installiert. Bei weiterhin zusammen geschobenem
Teleskopturm 11 werden hierbei für jede der vier Bodenstützen 17 zwei Abspannseile
19, die auf die an den Bodenstützen 17 befestigten Winden 47 gewickelt sind, mit ihren
freien Enden an verschiedenen Turmsegmenten befestigt, und zwar jeweils im oberen
Randbereich des Segments.
[0061] Spanneinrichtungen zum Spannen der Seile 19 sind in die Bodenstützen 17 integriert.
[0062] Der auf die vorstehend beschriebene Weise nach dem Aufsetzen des Oberwagens 39 in
die vertikale Arbeitsstellung überführte, abgestützte und abgespannte Turm 11 kann
nunmehr nach Lösen der Verbindung zwischen starrem Lenker 25 und Oberwagen 39 auf
die jeweils gewünschte Arbeitslänge teleskopiert werden, wie in Fig. 7a dargestellt
ist. Die Abspannseile 19 werden entsprechend der zunehmenden Turmhöhe von den Winden
47 abgewickelt und können dabei ständig unter Spannung gehalten werden. Gleichzeitig
mit dem Ausfahren des Turmes 11 oder nach Erreichen der jeweiligen Arbeitslänge des
Turmes 11 kann der Teleskopmast des Auslegers 13 ausgefahren und mittels des Wippwerks
55 in die gewünschte Winkelstellung relativ zum Turm 11 gebracht werden, um die Mastspitze
in die gewünschte Arbeitsposition bezüglich Höhe und Ausladung zu bringen.
[0063] Der erfindungsgemäße Fahrzeugkran ist damit einsatzbereit.
[0064] Fig. 7b zeigt schematisch den erfindungsgemäßen Fahrzeugkran in unmittelbarer Nähe
eines Turmes 57 einer zu errichtenden Windkraftanlage. Ein wesentlicher Vorteil des
erfindungsgemäßen Fahrzeugkrans besteht darin, dass der Kran aufgrund seines vertikalen
Turmes 11 relativ nahe am Turm 57 der Windkraftanlage positioniert werden kann.
[0065] Fig. 8 zeigt einen gegenüber dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel modifizierten
Fahrzeugkran. Die Modifizierung besteht in dem Vorsehen eines zusätzlichen Gegenauslegers
37. Der Gegenausleger 37 ist wie der Ausleger 13 mit einem teleskopierbaren Mast versehen
und mittels eines Wippwerkes 75 relativ zum Turm 11 winkelverstellbar. Des Weiteren
ist der Gegenausleger 37 mit einem von seiner Mastspitze über einen Flaschenzug herabhängenden
Ballast 77 versehen.
[0066] Der Gegenausleger 37 einschließlich des Ballastes 77 ist derart dimensioniert, dass
er lastbedingte Biegemomente, die über den die zu hebende Last tragenden Ausleger
13 auf den Turm 11 einwirken, durch ein entsprechendes Gegenmoment kompensieren kann.
Aufgrund seiner Verstellbarkeit hinsichtlich Länge und Winkel kann der Gegenausleger
37 an variierende Last- bzw. Momentensituationen auf der Auslegerseite angepasst werden.
[0067] Vorzugsweise ist der erfindungsgemäße Fahrzeugkran mit einer Einrichtung versehen,
die mittels einer geeigneten Sensorik die Momentanlast bzw. das Momentanmoment am
Ausleger 13 ermittelt und darauf basierend den Gegenausleger 37 derart einstellt,
dass der Turm 11 zumindest weitgehend biegemomentfrei gehalten, d.h. im Wesentlichen
nur in vertikaler Richtung auf Druck belastet wird. Auf auslegerseitige Veränderungen
kann praktisch verzögerungsfrei durch entsprechende Einstellungsveränderungen am Gegenausleger
37 reagiert werden.
[0068] Der Fahrzeugkran gemäß Fig. 9 unterscheidet sich von demjenigen der Fig. 8 lediglich
durch das Vorsehen einer zusätzlichen Abspannung 79 zwischen dem Ausleger 13 und dem
Gegenausleger 37. Die Abspannung 79 ist in Abhängigkeit von dem Winkel zwischen Ausleger
17 und Gegenausleger 37 längenveränderlich, und zwar mittels eines separaten Flaschenzuges
am Gegenausleger 37. Durch die Abspannung 79 werden die Wippwerke 55, 75 entlastet.
[0069] Die Ausladung des erfindungsgemäßen Fahrzeugkranes kann wegen des vertikalen Turmes
11 auf das für den jeweiligen Hebejob erforderliche Maß und damit auf das notwendige
Minimum beschränkt werden. Damit ist der erfindungsgemäße Fahrzeugkran frei von einer
bei herkömmlichen Fahrzeugkranen erforderlichen Zwangsausladung. Dies ermöglicht es,
das Eigengewicht des Turmes 11 als Zentralballast zu verwenden, auf das bei herkömmlichen
Fahrzeugkranen übliche Gegengewicht zumindest teilweise zu verzichten und gegebenenfalls
für die Abstützung 17 des Turmes 11 nur ein vergleichsweise geringes Gegengewicht
vorzusehen. Das erfindungsgemäße Obendreher-Konzept ermöglicht das Vorsehen der Abspannung
19, durch welche die Belastbarkeit des Turmes 11 hinsichtlich der tolerierbaren Biegemomente
erhöht wird, was wiederum zusätzliche Gewichte überflüssig macht. Die durch den vertikalen
Turm 17 selbst bereits vorhandene Standsicherheit erfordert - wenn überhaupt - nur
ein vergleichsweise geringes Gegengewicht für die Abstützung 17 des Turmes 11.
[0070] Die Erfindung schafft damit einen Fahrzeugkran, der bezogen auf seine Tragkraft bzw.
Hebekapazität ein niedriges Gesamtgewicht und einen geringen Platzbedarf aufweist
und dadurch vergleichsweise schnell und einfach im Straßenverkehr bewegt und am Einsatzort
betriebsbereit gemacht werden kann. Dies resultiert in einer enormen Reduzierung der
Krannutzungskosten.
[0071] Der erfindungsgemäße Fahrzeugkran ist hinsichtlich seiner Auslegung insbesondere
in Bezug auf die Abmessungen und das Gewicht seiner Bestandteile grundsätzlich beliebig
skalierbar. Vorzugsweise ist der erfindungsgemäße Fahrzeugkran so ausgelegt, dass
er für die Errichtung von Windkraftanlagen geeignet ist.
[0072] Für die Errichtung von derzeit bereits existierenden Windkraftanlagen, die eine Nabenhöhe
von etwa 85 - 100m aufweisen und bei denen die zu hebenden Lasten bis zu etwa 52t
betragen, ist gemäß einem möglichen Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass der Turm
11 ein Gewicht von ungefähr 60t und eine Länge im ausgefahrenen Zustand von ungefähr
70m aufweist, wobei der Oberwagen 39 ein Gewicht von ungefähr 60t und dessen Ausleger
13 im ausgefahrenen Zustand eine Länge von etwa 60m besitzt. Die Stützweite der sternförmigen
Abstützung 17, d.h. die Länge der Bodenstützen im ausgefahrenen Zustand, beträgt dabei
jeweils etwa 18m.
[0073] Zukünftige Windkraftanlagen werden gemäß bereits existierenden Planungen eine Nabenhöhe
von ungefähr 145m und zu hebende Lasten in der Größenordnung von 240t aufweisen. Auch
derartige Windkraftanlagen können mit einem gegenüber der vorstehend erwähnten Auslegung
entsprechend vergrößerten erfindungsgemäßen Fahrzeugkran problemlos aufgestellt werden.
Gegebenenfalls wird hierfür die Variante mit Gegenausleger 37 gemäß Fig. 8 oder 9
zum Einsatz kommen.
Bezugszeichenliste
[0074]
- 11
- Turm
- 13
- Ausleger
- 15
- Drehwerk
- 17
- Abstützung, Bodenstütze
- 19
- Abspannung, Abspannseil
- 21
- Turmaufnahme
- 23a
- vorderes Fahrgestellteil
- 23b
- hinteres Fahrgestellteil
- 25
- Halteeinrichtung, starrer Lenker
- 27
- erste Verstelleinrichtung
- 29
- zweite Verstelleinrichtung
- 31
- oberes Turmsegment
- 33
- Zwischensegment des Turmes
- 35
- unteres Turmsegment
- 37
- Gegenausleger
- 39
- Oberwagen
- 41
- Verbindungsstelle
- 43
- Zwangsführung
- 45
- Kopf
- 47
- Winde mit Bremsmechanismus
- 49
- Stützfuß
- 53
- Kabine
- 55
- Wippwerk
- 57
- Turm einer Windkraftanlage
- 59
- Befestigungsstelle
- 61
- vorderes Kolbenende
- 65
- oberes Mastsegment
- 67
- Zwischensegment des Auslegermastes
- 69
- unteres Mastsegment
- 71
- Schwenkachse für unteres Turmende
- 73
- Schwenkachse zwischen Ausleger und Turm
- 75
- Wippwerk
- 77
- Ballast
- 79
- Abspannung
- 81
- Zuggestänge, Joch
1. Fahrzeugkran, insbesondere Mobil-, Auto- oder Raupenkran,
mit einem als Obendreher ausgebildeten Aufbau, der einen vertikalen Turm (11) und
auf dem Turm (11) einen Ausleger (13) umfasst.
2. Fahrzeugkran nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausleger (13) gegenüber dem Turm (11) geneigt ist.
3. Fahrzeugkran nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausleger (13) längenveränderlich, vorzugsweise teleskopierbar, und/oder relativ
zum Turm (11) winkelverstellbar ist.
4. Fahrzeugkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Turm (11) längenveränderlich, vorzugsweise teleskopierbar ist.
5. Fahrzeugkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Eigengewicht des Turmes (11) als Gegengewicht vorgesehen ist.
6. Fahrzeugkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass für den Turm (11) eine Abstützung (17) vorgesehen ist, die vorzugsweise eine Mehrzahl
von um den Turm (11) herum verteilten Bodenstützen umfasst.
7. Fahrzeugkran nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Eigengewicht des Turmes (11) und die Abstützung (17) derart aufeinander abgestimmt
sind, dass kein zusätzliches Gegengewicht erforderlich ist.
8. Fahrzeugkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass für den Turm (11) eine Abspannung (19) vorgesehen ist, die vorzugsweise eine Mehrzahl
von um den Turm (11) herum verteilten Abspannorganen umfasst.
9. Fahrzeugkran nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Turm (11) teleskopierbar ist und die Abspannung (19) an einem oder mehreren Turmsegmenten
(31, 33, 35) angreift.
10. Fahrzeugkran nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abspannung (19) zumindest zum Teil an einer Turmabstützung (17) verankert ist.
11. Fahrzeugkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausleger (13) mit einem Gegenausleger (37) versehen ist, wobei vorzugsweise der
Gegenausleger (37) zum Verändern des durch ihn auf den Turm (11) einwirkenden Biegemomentes
einstellbar und insbesondere längenveränderlich, bevorzugt teleskopierbar, und/ oder
relativ zum Turm (11) winkelverstellbar ist.
12. Fahrzeugkran nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass lastbedingte Biegemomente mittels des Gegenauslegers (37) kompensierbar sind, bevorzugt
derart, dass der Turm (11) zumindest weitgehend biegemomentfrei ist, wobei vorzugsweise
eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung vorgesehen ist, mittels welcher der Gegenausleger
(37) in Abhängigkeit vom Momentanlastmoment einstellbar ist.
13. Fahrzeugkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass für das untere Ende des Turmes (11) eine insbesondere topf- oder napfförmige Turmaufnahme
(21) vorgesehen ist, die zwei beabstandete Fahrgestellteile (23a, 23b) miteinander
verbindet, wobei vorzugsweise bei in Transportlage befindlichem Turm (11) dessen unteres
Ende von der Turmaufnahme (21) getrennt ist.
14. Fahrzeugkran nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Turmaufnahme (21) mit einer Turmabstützung (17) verbunden ist.
15. Fahrzeugkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Turm (11) selbstaufrichtend ausgebildet ist.
16. Fahrzeugkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Aufrichten des Turmes (11) wenigstens zwei längenveränderliche Verstelleinrichtungen
(27, 29) vorgesehen sind, die an längs des Turmes (11) beabstandeten Positionen angreifen.
17. Fahrzeugkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Turm (11) mittels einer mit Abstand vom unteren Turmende angreifenden ersten
Verstelleinrichtung (27) aus einer im Wesentlichen horizontalen Transportlage in eine
Schräglage und mittels einer im Bereich des unteren Turmendes angreifenden zweiten
Verstelleinrichtung (29) aus der Schräglage in die vertikale Arbeitsstellung überführbar
ist, wobei vorzugsweise der Turm (11) im Bereich seines unteren Endes zwangsgeführt
ist.
18. Fahrzeugkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Turm (11) mit aufgesetztem Ausleger (13), insbesondere den Ausleger (13) umfassendem
Oberwagen (39), aufrichtbar ist.
19. Fahrzeugkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine insbesondere als starrer Lenker ausgebildete Halteeinrichtung (25) vorgesehen
ist, die den winkelverstellbar auf den Turm (11) aufgesetzten Ausleger (13) beim Aufrichten
unabhängig von der Turmneigung in einer zumindest näherungsweise horizontalen Lage
hält.
20. Fahrzeugkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der auf einem insbesondere als Tieflader ausgebildeten Fahrgestell (23a, 23b) angeordnete
Turm (11) einerseits und der Ausleger (13), insbesondere ein den Ausleger (13) umfassender
Oberwagen (39), andererseits separaten, insbesondere jeweils für den Straßentransport
zugelassenen Transporteinheiten zugeordnet sind.