[0001] Die Erfindung betrifft ein Baukastensystem für Fluidpumpenvorrichtungen mit mindestens
einem Kopplungsstück und mit mindestens einer Fluidpumpe.
[0002] Durch die EP-B-1 210 519 ist eine Vorrichtung zum Pumpen von Fluid mit einer Hydraulikpumpe
und einer Antriebseinrichtung bekannt, wobei die Hydraulikpumpe als Fluidpumpe eine
Zahnradpumpe ist und als eigenständiges Bauteil mit verschiedenen Arten von Antriebseinrichtungen
als weitere Bauteile in der Art eines Baukastensystems koppelbar und hierfür als einteiliges
Kopplungsstück ausgebildet ist. Als dritte Art von austauschbaren Bauteilen dienen
verschiedene Hydrauliktanks, insbesondere mit verschiedenen Tankvolumina, wobei der
jeweilige Hydrauliktank als Tankeinheit von der einen Seite an das Kopplungsstück
und die jeweilige Antriebseinrichtung von der anderen gegenüberliegenden Seite des
Kopplungsstückes an dieses anschließbar sind. Hierzu weist das Kopplungsstück auf
mindestens einer Seite ein Flanschteil auf und ferner sind Dichtmittel zwischen Kopplungsstück
und Antriebseinrichtung sowie dem jeweiligen Hydrauliktank vorgesehen, um Leckagen
wirksam begegnen zu können.
[0003] Mit der bekannten Lösung als Baukastensystem lassen sich verschiedene Arten an Kopplungsstücken
mit integrierter Fluidpumpe, Antriebs- und Tankeinheiten nach Kundenwünschen zusammenstellen.
Durch Einsatz von Gleichteilen als Einheiten oder Komponenten des Baukastensystems
läßt sich eine hohe Variation an unterschiedlichen Ausführungsformen auf niedrigem
Kostenniveau realisieren.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
das bekannte Baukastensystem unter Beibehalten seiner Vorteile, nämlich funktionssicher
sowie platzsparend unterbringbar zu sein, dahingehend weiter zu verbessern, dass die
Variationsmöglichkeiten an unterschiedlichen Ausführungsformen auf niedrigem Herstell-Kostenniveau
noch weiter erhöht sind, um dergestalt eine flexible Fluidsteuerung für Fluidpumpenvorrichtungen
zu ermöglichen. Eine dahingehende Aufgabe löst ein Baukastensystem mit den Merkmalen
des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit.
[0005] Dadurch, dass gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 innerhalb des
Kopplungsstückes Verbindungsleitungen verlaufen, in die Platzhalter integriert sind
für das wahlweise Einsetzen von Fluidbaukomponenten, wie beispielsweise Ventilen,
läßt sich direkt am Kopplungsstück und mithin an einer Fluidpumpenvorrichtung selbst
eine Fluid-, insbesondere Hydrauliksteuerung realisieren, die ausgesprochen flexibel
ist, indem verschiedenste Fluidbaukomponenten mit der sonstigen Fluidpumpenvorrichtung
über das Kopplungsstück zusammenwirken können. Insbesondere durch den Einsatz von
Ventilen in Cartridge-Bauform lassen sich unterschiedlichste Steuerungsaufgaben mit
der Fluidpumpenvorrichtung vor Ort realisieren. Durch die Integration der Fluidbaukomponenten,
sowohl in das Innere des Kopplungsstückes als auch entlang seines Außenumfanges, ist
ein äußerst platzsparender Aufbau erreicht, der sich im übrigen herstelltechnisch
kostengünstig realisieren läßt. Durch die genannte Integration ergeben sich minimale
Einbauabmessungen für das Gesamtsystem, so dass auch bei beengten Einbauverhältnissen
an Maschinen od. dgl. die erfindungsgemäße Lösung einsetzbar ist.
[0006] Neben der Möglichkeit, über die genannten Platzhalter in der Art von Leerstellen
in diese sinnfällig Fluidbaukomponenten zum Aufbau einer Fluidsteuerung zu integrieren,
bestehen bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung weitere
Variationsmöglichkeiten darin, jeweils stirnseitig an das Kopplungsstück modulartig
eine Fluidpumpe anzuordnen, die innerhalb der Tankeinheit liegt und gegenüberliegend
ist die Antriebseinheit für die Fluidpumpe vorhanden. Auch die dahingehenden Komponenten
können vom Leistungsvolumen und der Größe her unterschiedlich ausgebildet sein und
sinnfällig über das Kopplungsstück miteinander zur Komplementierung der Fluidpumpenvorrichtung
verbunden werden.
[0007] Dadurch, dass die Verbindungsleitungen innerhalb des Kopplungsstückes angeordnet
sind, ist ein spezieller Aufbau erreicht, der im Betrieb der Vorrichtung sehr geräuscharm
ist, wozu auch mit beiträgt, dass bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Baukastensystems das Kopplungsstück zentrisch von einer Durchgangsstelle durchgriffen
ist, die dem Durchgriff eines Antriebsstranges dient, der von der Antriebseinrichtung
zur Fluidpumpe führt.
[0008] Im folgenden wird das erfindungsgemäße Baukastensystem anhand von Ausführungsbeispielen
nach der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in prinzipieller und nicht maßstäblicher
Darstellung die
- Fig.1
- eine perspektivische Draufsicht auf eine Fluidpumpenvorrichtung als Ganzes;
- Fig.2
- in der Art eines hydraulischen Schaltplanes die Verbindungsleitungen nebst Platzhaltern
für den Aufbau des Baukastensystems;
- Fig.3
- verschiedene Einsatzmöglichkeiten an Fluidbaukomponenten innerhalb des Baukastensystems
nach Fig.2;
- Fig.4
- eine Stirnansicht auf das Kopplungsstück, wie es bei der Fluidpumpenvorrichtung nach
der Fig.1 verwendet ist;
- Fig. 5
- in der Art einer Explosionszeichnung das Kopplungsstück nach der Fig.4 zusammen mit
einer Fluid- oder Hydraulikpumpe und
- Fig.6
- in der Art eines Hydraulik-Schaltplanes eine konkrete Ventilausführungslösung gemäß
realisiertem Baukasten nach der Fig.1.
[0009] Die in der Fig.1 dargestellte Vorrichtung dient dem Pumpen und mithin der Förderung
von Fluid, insbesondere in Form von Hydraulikmedium, mittels einer Fluidpumpe 12,
die von einer Antriebseinrichtung 14 in Form eines Elektromotors antreibbar ist. Die
Fluid- oder Hydraulikpumpe 12 ist dabei als eigenständiges modulares Bauteil mit verschiedenen
Arten von Antriebseinrichtungen 14 als weitere Bauteile in der Art eines Baukastensystems
koppelbar und hierfür greift die Fluidpumpe 12 mit Antriebseinrichtung 14 in Blickrichtung
auf die Fig.1 gesehen von der vorderen Stirnseite an ein Kopplungsstück 16 an. Als
weitere Art von Bauteilen können verschiedene Hydrauliktanks 18 vorgesehen sein, insbesondere
mit verschiedenen Tankvolumen, wobei der jeweilige Hydrauliktank 18 in Blickrichtung
auf die Fig.1 gesehen von der vorderen Stirnseite her an das Kopplungsstück 16 angreift.
Ferner ragt die Fluidpumpe 12, beginnend mit ihrer Anschlußstelle, am Kopplungsstück
16 in das Innere des jeweils angeschlossenen Hydrauliktanks 18 hinein. Der grundsätzliche
Aufbau von Fluidpumpenvorrichtungen gemäß der Darstellung nach der Fig.1 ist im Stand
der Technik bekannt, so dass an dieser Stelle hierauf nicht mehr detailliert eingegangen
wird.
[0010] Gemäß der Darstellung nach der Fig.4, die eine der Stirnansichten auf das Kopplungsstück
16 betrifft, verlaufen innerhalb des Kopplungsstückes Verbindungsleitungen 20,22,24,26
und 28. Ferner sind in die genannten Verbindungsleitungen Platzhalter 1 bis 10 als
sog. Leerstellen integriert für das wahlweise Einsetzen von Fluidbaukomponenten 1
bis 10' gemäß der Darstellung nach der Fig.3.
[0011] Die Verschaltung von Verbindungsleitungen 20,22,24,26,28 mit den Platzhaltern 1 bis
10 ergibt sich insbesondere aus der Schaltplan- und Komponentenübersicht gemäß den
Darstellungen nach den Fig.2 bzw. 3. An den jeweils mit 1 bis 10 bezeichneten Stellen
der Schaltplanübersicht nach der Fig.2 können die Fluidbaukomponenten 1' bis 10' nach
der Fig.3 treten, um sinnfällige Hydrauliksteuerungen zu erhalten, wie sie komplementiert
in der Fig.5 als eine Ausführungsform wiedergegeben ist. Wie des weiteren die Fig.2
zeigt, ist der Schaltplan des Baukastensystems dadurch charakterisiert, dass die Verbindungsleitungen
20,22,24,26 und 28 innerhalb des Kopplungsstückes 16 derart miteinander verschaltet
sind, dass zwischen zwei Anschlußstellen 30 einer Verbindungsleitung, in die jeweils
eine benachbarte Verbindungsleitung mündet, mindestens ein Platzhalter 1 bis 10 integriert
ist. Anstelle der Fluidbaukomponenten 1' bis 10' gemäß der Darstellung nach der Fig.3
können auch andere Fluidbaukomponenten treten, beispielsweise in Form von Filtern,
Hydrospeichern, Kühleinheiten, Wärmetauschern, Kupplungs- und Abschlußstücke einschließlich
Fluidverzweigungen und Meßgeräten, wie Druck- und Temperaturmeßgeräte (nicht dargestellt).
Ferner besteht die Möglichkeit, anstelle der Fluidbaukomponenten 1 bis 10' andere
Ventilbaukomponenten treten zu lassen oder an die bestehenden Komponenten weitere
Komponenten (nicht dargestellt) anzuschließen. Die vorstehenden Bemerkungen machen
jedoch deutlich, dass mit dem beanspruchten Baukastensystem in hohem Maße eine Variation
an Steuerungsmöglichkeiten erreichbar ist, um den ständig wachsenden Kundenwünschen
gerecht zu werden.
[0012] Wie sich des weiteren aus der Fig.4 ergibt, ist das Kopplungsstück 16 in der Art
eines Anschlußflansches ausgebildet, an dessen einander gegenüberliegenden Stirnseiten
zum einen die Fluidpumpe 12 und zum anderen ihre Antriebseinrichtung 14 angeordnet
sind. Ferner schließt sich auf der gegenüberliegenden Seite die Tankeinheit 18 in
Form des Hydrauliktanks an das Kopplungsstück 16 an. Des weiteren weist das Kopplungsstück
16 entlang seines, insbesondere vieleckförmigen (Vierkant) Außenumfanges Einmündungsstellen
auf, die teilweise in die freien Enden der Verbindungsleitungen 20,22,24,26 und 28
oder in die Platzhalter 1 bis 10 einmünden und in die die jeweiligen Fluidbaukomponenten
1' bis 10' einsetzbar sind. Dabei besteht die Möglichkeit, gemäß der Darstellung nach
der Fig.1 die jeweilige Fluidbaukomponente in der Art von Cartridge-Ventilen von außen
in das Kopplungsstück 16 über die zuordenbaren Einmündungsstellen einzuschrauben oder
bestimmte Fluidbaukomponenten, beispielsweise die Komponenten 5' und 7', beispielsweise
in Form einer Blende oder einer Drossel, können bereits fest innerhalb der zuordenbaren
Verbindungsleitung 22 bzw. 26 bereits integriert sein. Das Kopplungsstück 16 selbst
kann gleichfalls einen modularen Aufbau haben, d.h. in der Art der Baugröße und bezogen
auf die interne Fluidführung eine Baukomponente des Baukastensystems sein, um dergestalt
noch weitere Variationsmöglichkeiten zu schaffen.
[0013] Das Kopplungsstück 16 ist zentrisch von einer Durchgangsstelle 34 durchgriffen, und
zwar in der Art einer Mittenbohrung, die dazu dient; dass ein Antriebsstrang (nicht
näher dargestellt) der Antriebseinrichtung 14 die Fluidpumpe 12 antreiben kann. Eine
Entnahmestelle 7 (vgl. Fig.4) stellt die Fluidverbindung her von der Tankeinheit 18
über die Fluidpumpe 12, um dergestalt bevorratetes Fluid entnehmen zu können. Die
genannte Entnahmestelle 7 ist von den Verbindungsleitungen 20,22,24 und 28 umgeben,
die zu der Entnahmestelle 7 teilweise einander gegenüberliegend senkrecht aufeinanderstehen
(vgl. Fig.4).
[0014] Wie die Darstellung nach der Fig.5 zeigt, sind dort die Platzhalter 1 bis 10 mit
Fluidbaukomponenten 1' bis 10' belegt, wobei die Komponente 1' als Fluiddurchgang
konzipiert ist, 2' als einstellbares Druckbegrenzungsventil, 3' als federbelastetes
Rückschlagventil, 4' als Abzweigung mit Anschluß einer weiteren Ventilbaukomponente
4.1', 5' stellt wieder einen Fluiddurchlaß dar, 6' ein 2/2-Wege-Ventil, 7' eine Blende,
8' einen sog. Minimeßanschluß und die Anschlüsse 9' und 10' sind mit fluiddichten
Abschlußstopfen versehen.
[0015] Dadurch, dass das Kopplungsstück 16 weitgehend eine interne Fluidführung gewährleistet,
sind etwaig auftretende Geräuschpegel durch das Gehäuse des Kopplungsstückes 16 gekammert,
so dass ein sehr geräuscharmer Betrieb sichergestellt ist. Hierzu trägt auch mit bei,
dass das Koppiungsstück 16 als Gußteil ausgebildet ist, was im übrigen eine kostengünstige
Herstellung des Kopplungsstückes 16 ermöglicht. Wie des weiteren die Fig.4 zeigt,
ist das Kopplungsstück 16 bezogen auf seinen Außenumfang im wesentlichen viereckig
ausgebildet und in Blickrichtung auf die Fig.4 gesehen nach unten hin sind vorkragende
Flanschteile 36 vorhanden zum Festlegen des Baukastensystems an feststehenden Gebäudeteilen
oder vorzugsweise an weiteren Vorrichtungsteilen einschließlich Maschinenkomponenten.
1. Baukastensystem für Fluidpumpenvorrichtungen mit mindestens einem Kopplungsstück (16)
und mit mindestens einer Fluidpumpe (12), dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Kopplungsstückes (16) Verbindungsleitungen (20,22,24,26,28) verlaufen,
in die Platzhalter (1 bis 10) integriert sind für das wahlweise Einsetzen von Fluidbaukomponenten
(1' bis 10'), wie beispielsweise Ventile.
2. Baukastensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitungen (20,22,24,26,28) innerhalb des Kopplungsstückes (16) derart
miteinander verschaltet sind, dass zwischen zwei Anschlußstellen (30) einer Verbindungsleitung,
in die jeweils eine benachbarte Verbindungsleitung mündet, mindestens ein Platzhalter
(1 bis 10) integriert ist.
3. Baukastensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungsstück (16) in der Art eines Anschlußflansches ausgebildet ist, an dessen
einander gegenüberliegenden Stirnseiten zum einen die Fluidpumpe (12) und zum anderen
ihre Antriebseinrichtung (14) angeordnet sind, und dass die Fluidpumpe (12) im wesentlichen
in eine Tankeinheit (18) integriert ist.
4. Baukastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungsstück (16) entlang seines Außenumfanges Einmündungsstellen aufweist,
die teilweise in die freien Enden der Verbindungsleitungen (20,22,24,26,28) oder in
die Platzhalter (1 bis 10) einmünden und in die die jeweiligen Fluidbaukomponenten
(1' bis 10') einsetzbar sind.
5. Baukastensystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungsstück (16) zentrisch von einer Durchgangsstelle (34) durchgriffen ist,
die dem Durchgriff eines Antriebsstranges von der Antriebseinrichtung (14) zu der
Fluidpumpe (12) dient.
6. Baukastensystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsstelle (34) von den Verbindungsleitungen (20,22,24,26,28) umgeben ist,
die paarweise zu der Durchgangsstelle (34) einander gegenüberliegend senkrecht aufeinanderstehen.
7. Baukastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Fluidbaukomponenten (1' bis 10') in die Platzhalter (1 bis 10) wahlweise Ventile,
Filter, Hydrospeicher, Kühleinheiten, Wärmetauscher, Blenden, Drosseln, Kupplungen,
Abschlußstücke, Meßgeräte und Verzweigungen einsetzbar sind.
8. Baukastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungsstück (16) als Gußteil ausgebildet ist.
9. Baukastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungsstück (16) bezogen auf seinen Außenumfang im wesentlichen vieleckförmig
ausgebildet ist und Flanschteile (36) aufweist zum Festlegen des Systems an feststehenden
Gebäude- oder Vorrichtungsteilen.