[0001] Die Erfindung betrifft eine Garofenmuffel mit einer Katalysatoreinrichtung zur Behandlung
von Wrasen.
[0002] Es ist bekannt, Wrasen durch Katalysatoren zu reinigen.
[0003] Die EP 1 400 758 A1 zeigt eine Heizeinheit für Garöfen, die innerhalb einer Garofenmuffel
angeordnet ist und eine Trägerplatte aufweist, die sich über die gesamte Decke erstreckt.
In die Unterseite der Trägerplatte sind Heizelemente eingebettet, welche durch eine
Glaskeramikplatte hindurch den Garraum beheizen. In einem Durchbruch der Trägerplatte
ist ein Katalysatorstein aufgenommen, der mit den Heizelementen zur Beheizung des
Garraums thermisch gekoppelt ist. Dies ist aufwendig und wenig flexibel.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Flexibilität bei geringem Aufwand zu
erhöhen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Die Garofenmuffel besitzt
- eine Muffeldecke,
- einen unterhalb der Muffeldecke angeordneten Rohrheizkörper zur Beheizung der Garofenmuffel
von oben,
- einen oberhalb des Rohrheizkörpers in der Muffeldecke angeordneten Wrasenabzug zur
Ableitung von Wrasen aus der Garofenmuffel und
- eine unterhalb des Wrasenabzugs angeordnete Katalysatoreinrichtung zur Behandlung
des abzuleitenden Wrasens, wobei
- die Katalysatoreinrichtung einen am Rohrheizkörper angeordneten Träger aufweist, an
dem ein Heizelement und ein mit dem Heizelement thermisch gekoppelter Katalysator
angeordnet ist.
[0007] Der Träger ist insbesondere topfförmig ausgebildet. Er weist vorzugsweise einen zentralen
unteren Topfboden, der den Katalysator trägt, und einen ringförmigen oberen Topfboden
auf, über dem das Heizelement angeordnet ist, wobei sich vom unteren Topfboden her
eine untere Topfwand und vom oberen Topfboden her eine obere Topfwand nach oben erstreckt.
[0008] Der Katalysator ist oben und/oder unten durch ein Flammenschutzgitter abgedeckt.
Vorzugsweise sitzt er auf dem unteren Topfboden auf und ist im unteren Bereich durch
die untere Topfwand umschlossen. Er kann aber auch vom unteren Topfboden und zumindest
abschnittsweise von der unteren Topfwand beabstandet sein. Insbesondere dann ist die
obere Topfwand durchbrochen.
[0009] Die untere Topfwand ist vorzugsweise zwischen Rohrabschnitten des Rohrheizkörpers
hindurchgeführt, während der obere Topfboden auf diesen Rohrabschnitten aufsitzt.
[0010] Der Wrasen ist insbesondere von unten her und/oder von den Seiten her an den Katalysator
heranführbar.
[0011] Das Heizelement ist insbesondere ein Halogenheizelement, das den Katalysator vorzugsweise
umgibt.
[0012] Der Rohrheizkörper und das Heizelement weisen insbesondere je einen elektrischen
Anschlussstecker auf und sind vorzugsweise getrennt ansteuerbar.
[0013] Der Träger ist insbesondere am Rohrheizkörper oder an einem den Rohrheizkörper abstützenden
Stützelement befestigt.
[0014] Schließlich ist ein Garofen mit wenigstens einer zuvor beschriebenen Garofenmuffel
vorgesehen.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In den zugehörigen schematischen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Rohrheizkörper mit einer Katalysatoreinrichtung von oben gesehen,
Fig. 2 den Rohrheizkörper mit Katalysatoreinrichtung von unten gegen eine Garofenmuffeldecke
gesehen,
Fig. 3 den Rohrheizkörper und die Katalysatoreinrichtung im Schnitt,
Fig. 4 einen Rohrheizkörper mit einer anderen Katalysatoreinrichtung von oben gesehen,
Fig. 5 den Rohrheizkörper mit anderer Katalysatoreinrichtung von unten gegen eine
Garofenmuffeldecke gesehen,
Fig. 6 den Rohrheizkörper und die andere Katalysatoreinrichtung im Schnitt.
[0016] Der Rohrheizkörper 2 besteht aus einer inneren ersten Rohrschlange 4, die in zueinander
parallelen Windungen geführt ist, und einer äußeren zweiten Rohrschlange 6, die um
die Außenkontur der inneren Rohrschlange 4 geführt ist, ohne deren Windungen vollständig
zu folgen. Beide Rohrschlangen 4 und 6 stützen sich auf einer etwa mittig verlaufenden
Stützstrebe 8 ab. Die Enden der in den Rohrschlangen 4 und 6 aufgenommenen Heizwendeln
führen an Kontakte 10 und 12 eines Steckers 14, der unterhalb einer Garofenmuffeldecke
16 in eine nicht dargestellte spannungsführende Buchse einer Garofenrückwand 18 einsteckbar
ist, so dass sich der Rohrheizkörper 2 im Inneren der ansonsten nicht weiter dargestellten
Garofenmuffel parallel zu deren Decke 16 erstreckt. Diese Lage ist gegebenenfalls
durch die Stützstrebe 8 absicherbar, an der Schellen 20 befestigt sind, die sich um
die Rohrschlangen 4 und 6 winden.
[0017] Direkt am Rohrheizkörper 2 ist eine Katalysatoreinrichtung 22 befestigt, deren gestuftes
topfförmiges Gehäuse 24 einen unteren Gehäuseteil 26 kleineren Durchmessers und einen
oberen Gehäuseteil 28 größeren Durchmessers aufweist. Der zylindrische Mantel 30 des
unteren Gehäuseteils 26 steckt zwischen zwei zueinander parallelen Abschnitten der
Rohrschlange 4, auf denen der ringförmige Boden 32 des oberen Gehäuseteils 28 aufsitzt.
Neben den Abschnitten der Rohrschlange 4 berührt der zylindrische Mantel 30 des unteren
Gehäuseteils 26 auch die Stützstrebe 8. Oberhalb der Katalysatoreinrichtung 22 sind
in der Garofenmuffeldecke 16 Wrasenabzugsöffnungen 34 eingelassen.
[0018] Im unteren Bereich des oberen Gehäuseteils 28 ist über dem ringförmigen Boden 32
eine ringförmige Halogenheizung 36 angeordnet, deren Anschlüsse an einen Stecker 38
führen, der am Mantel 40 des oberen Gehäuseteils 28 befestigt und auf nicht dargestellte
Weise mit einer spannungsführenden Buchse verbindbar ist.
[0019] Auf dem ringförmigen Boden 42 des unteren Gehäuseteils 26 sitzt gemäß Fig. 1 bis
3 ein Katalysatorstein 44, der aus einem keramischen Substrat mit Edelmetallüberzug
bestehen kann, zwischen der Halogenheizung hindurchführt und auf seiner an die Garofenmuffeldecke
16 bzw. deren Wrasenabzug 34 heranreichenden Oberseite durch ein Flammschutzgitter
46 abgedeckt ist. Der zylindrische Mantel 40 des oberen Gehäuseteils 28 ist ebenso
geschlossen wie der Mantel 30 des unteren Gehäuseteils 26.
[0020] Die Wirkungsweise ist folgende:
Je nach Gargut und/oder Garprogramm werden eine oder mehrere Backofenheizungen, beispielsweise
der Rohrheizkörper 2, und/oder die Heizung 36 der Katalysatoreinrichtung 22 angesteuert.
Bevor der sich beim Garen bildende Wrasen durch den in der Garofenmuffeldecke 16 angeordneten
Wrasenabzug nach außen gelangen kann, muss er von unten her zunächst den separat beheizten
Katalysatorstein passieren, wo seine organischen Verbindungen unter optimalen Voraussetzungen
zu CO2 und H2O oxidiert werden.
[0021] Obwohl Luftführung und Vorwärmung des Wrasens hier eher zufälliger Natur sind, bietet
bereits diese einfache Ausbildung bei einer bevorzugten Arbeitstemperatur von wenigstens
350°C eine vollständige Verbrennung der organischen Bestandteile ohne Nebenprodukte
wie Aldehyde, Essig und Alkohol. Die gegebenenfalls wahlweise thermische Kopplung
des Katalysators mit einer separaten Heizung und/oder einer Garofenheizung ist nicht
nur auf einfachste Weise realisiert. Sie ermöglicht auch eine flexible Einbindung
des Katalysators bzw. deren Heizung in den Prozess des Garens und/oder Oxidierens
sowie eine kurze Reaktionszeit zur Reduzierung von CO
2-Werten. Der modulare Aufbau ist montage- und kundendienstfreundlich.
[0022] Eine gezieltere Führung des Wrasens (der Luft) ist mit einer Ausbildung gemäß der
Fig. 4 bis 6 möglich. Der Katalysatorstein 44 liegt hier weder vollständig am Mantel
des unteren Gehäuseteils an noch sitzt er auf dessen ringförmigem Boden auf. Stattdessen
ist der Katalysatorstein 44 sowohl vom geschlossenen Boden 48 als auch vom durchbrochenen
Mantel 50 des unteren Gehäuseteils 26 beabstandet, so dass der Wrasen durch die Durchbrüche
52 des Mantels 50 in die Katalysatoreinrichtung 22 eintreten und den Katalysatorstein
44 vorgewärmt von der Seite umspülen und von unten her durchströmen kann. Die Beabstandung
erfolgt durch Auswölbungen 54 des Bodens 48 nach oben und Auswölbungen 56 des Mantels
30 nach innen, die Vorwärmung des Wrasens durch dessen Vorbeiströmen an der Heizung
36. Deren separate Zuschaltbarkeit dient der Optimierung des Energieverbrauchs, der
seitliche Wraseneintritt der Verwendung unterschiedlicher Katalysatorgeometrien.
1. Garofenmuffel mit
- einer Muffeldecke (16),
- einem unterhalb der Muffeldecke (16) angeordneten Rohrheizkörper (2) zur Beheizung
der Garofenmuffel von oben,
- einem oberhalb des Rohrheizkörpers (2) in der Muffeldecke (16) angeordneten Wrasenabzug
(34) zur Ableitung von Wrasen aus der Garofenmuffel und
- einer unterhalb des Wrasenabzugs (34) angeordneten Katalysatoreinrichtung (22) zur
Behandlung des abzuleitenden Wrasens, wobei
- die Katalysatoreinrichtung (22) einen am Rohrheizkörper (2) angeordneten Träger
(24) aufweist, an dem ein Heizelement (36) und ein mit dem Heizelement (36) thermisch
gekoppelter Katalysator (44) angeordnet ist.
2. Garofenmuffel nach Anspruch 1, bei dem der Träger (24) topfförmig ausgebildet ist
mit einem zentralen unteren Topfboden (42, 48), der den Katalysator (44) trägt, und
einem ringförmigen oberen Topfboden (32), über dem das Heizelement (36) angeordnet
ist, wobei sich vom unteren Topfboden (42, 48) her eine untere Topfwand (30) und vom
oberen Topfboden (32) her eine obere Topfwand (40, 50) nach oben erstreckt.
3. Garofenmuffel nach Anspruch 2, bei der der Katalysator (44) oben und/oder unten durch
ein Flammenschutzgitter (46) abgedeckt ist.
4. Garofenmuffel nach Anspruch 2 oder 3, bei der der Katalysator (44) auf dem unteren
Topfboden (42) aufsitzt und im unteren Bereich durch die untere Topfwand (30) umschlossen
ist.
5. Garofenmuffel nach Anspruch 2 oder 3, bei der der Katalysator (44) vom unteren Topfboden
(48) und zumindest abschnittsweise von der unteren Topfwand (30) beabstandet ist.
6. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 2 bis 5, bei der die obere Topfwand (50) durchbrochen
ist.
7. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 2 bis 6, bei der die untere Topfwand (30) zwischen
Rohrabschnitten des Rohrheizkörpers (2) hindurchgeführt ist und der obere Topfboden
(32) auf diesen Rohrabschnitten aufsitzt.
8. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der der Wrasen von unten her an
den Katalysator (44) heranführbar ist.
9. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der Wrasen von den Seiten her
an den Katalysator heranführbar ist.
10. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der das Heizelement (36) den Katalysator
(44) umgibt.
11. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der das Heizelement (36) ein
Halogenheizelement ist.
12. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei der der Rohrheizkörper (2) und
das Heizelement (36) je einen elektrischen Anschlussstecker (14) aufweisen.
13. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der der Rohrheizkörper (2) und
das Heizelement (36) getrennt ansteuerbar sind.
14. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei der der Träger (24) am Rohrheizkörper
(2) oder an einem den Rohrheizkörper (2) abstützenden Stützelement (8) befestigt ist.
15. Garofen mit wenigstens einer Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 14.