[0001] Die Erfindung betrifft eine Unterlage für den menschlichen Körper gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer
Unterlage für den menschlichen Körper gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0002] Unterlagen der hier angesprochenen Art finden bei Betten, Sitz- und Liegemöbeln Verwendung.
Die Unterlagen sollen einen den Anforderungen gerecht werdenden Schlaf-, Liege- und
Sitzkomfort bieten.
[0003] Eine solche Unterlage besteht im einfachsten Falle aus einer Matratze, die direkt
auf einem Gestell, beispielsweise einem Bett, aufliegt. Solche Unterlagen verfügen
über einen minimalen Schlaf-, Liege- und Sitzkomfort. Hochwertigere Unterlagen weisen
zusätzlich zur Matratze eine Unterfederung auf, die eine federnd nachgiebige, elastische
Auflage für die Matratze bietet. Bekannte Unterfederungen dieser Art erfordern einen
aufwendigen Aufbau, wodurch sich die Unterlagen verteuern.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache, preiswerte Unterlage zu
schaffen, die gleichwohl einen hohen Schlaf-, Liege- und Sitzkomfort für den menschlichen
Körper bietet. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur einfachen und
preisgünstigen Herstellung einer Unterlage für den menschlichen Körper.
[0005] Eine zur Lösung dieser Aufgabe dienende Unterlagen weist die Merkmale des Anspruchs
1 auf. Demnach weist entweder die Matratze nachverfestigte Bereiche ihres Schaumkunststoffs
auf oder es sind der Matratze nachverfestigte Bereiche einer separaten Kunststoffschicht
zugeordnet. Diese nachverfestigten Bereiche erhärten bzw. stabilisieren das Material
der Matratze an ausgewählten Stellen. Dadurch lässt sich die Unterfederung praktisch
in die Matratze integrieren. Sind die nachverfestigten Bereiche nicht in die Matratze
integriert, bilden diese eine separate Unterfederung, die einfach herstellbar ist.
[0006] Die nachverfestigten, insbesondere nachvernetzten, Bereiche bilden selektiv verhärtete
Teile der Matratze oder einer diesen tragenden Kunststoffschicht, wodurch eine aufwendige
Unterfederung entfällt. Die verhärteten Bereiche lassen sich einfach durch Nachverfestigung
aus dem Material der Matratze oder einer zusätzlichen Kunststoffschicht bilden. Dadurch
wird auf preiswerte Weise eine Unterlage geschaffen, die hinsichtlich des Schlaf-,
Liege- und Sitzkomforts Unterlagen mit einer auf einer aufwendigen Unterfederung liegenden
Matratze gleichkommt.
[0007] Wenn die durch Nachvernetzung selektiv verhärteten Bereiche aus einer separaten Kunststoffschicht
gebildet sind, kann es sich dabei um eine Schaumkunststofffolie oder auch um eine
Folie aus ungeschäumtem Kunststoff, insbesondere eine Elastomerfolie, handeln. Hieraus
lässt sich sehr einfach eine Unterfederung für die Matratze bilden durch einfaches
Nachvernetzen des Kunststoffs, wodurch die selektiv verhärteten Bereiche zum Abstützen
der Matratze entstehen. Als Kunststoff auch für den Kunststoffschaum kommt insbesondere
ein aushärtbares Polymer in Betracht.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung weist die Unterlage Tragorgane auf.
Die Tragorgane sind der Matratze zugeordnet, und zwar so, dass sie sich in der Matratze
oder unter der Matratze befinden. Die Tragorgane bilden eine zusätzliche Abstützung
der Matratze.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Tragorgane den selektiv
verhärteten bzw. nachverfestigten Bereichen der Matratze bzw. ihrer integrierten Unterfederung
oder einer separaten Unterfederung zugeordnet. Dabei dienen die selektiv verhärteten,
insbesondere nachverhärteten oder nachvernetzten Bereiche als Tragstellen oder Lastverteiler,
indem sie die Last der auf der Matratze ruhenden Person über den Schaumkunststoff
der Matratze in die nachverfestigten Bereiche und von dort in die Tragorgane einleiten.
Es bilden so die nachverhärteten Bereiche zusammen mit den Tragorganen eine Unterfederung.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die durch die nachverhärteten
oder nachverfestigten Bereiche und die Tragorgane, gegebenenfalls aber auch nur die
durch die nachverfestigten Bereiche gebildete Unterfederung integraler Bestandteil
der Matratze. Die erfindungsgemäße Unterlage besteht vor allem dann, wenn keine Tragorgane
vorgesehen sind, im Wesentlichen nur aus der Matratze mit ihren nachverfestigten Bereichen.
Es ist auch denkbar, die Unterfederung separat auszubilden. Dann bildet die elastische
Unterfederung zusammen mit der Matratze die Unterlage, wobei die Unterfederung die
Matratze trägt.
[0011] Die selektiv verhärteten Bereiche der Matratze oder der Unterfederung sind gemäß
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung mit den Tragorganen verbunden. Diese
Verbindung erfolgt vorzugsweise formschlüssig, kann aber auch zusätzlich oder alternativ
durch Kleben, Schweißen oder dergleichen erzeugt werden. Die Verbindung der Tragorgane
mit den nachverfestigten bzw. nachvernetzten Bereichen führt dazu, dass die Tragorgane
und die nachträglich verfestigten bzw. versteiften Bereiche eine funktionelle Einheit
bilden, die insgesamt als eine Unterfederung wirksam ist, und zwar unabhängig davon,
ob diese Unterfederung separat unter der Matratze angeordnet oder integraler Bestandteil
derselben ist.
[0012] Die selektiv verhärteten, insbesondere nachverfestigten, Bereiche sind als punktuelle
und/oder längliche bzw. streifenartige dreidimensionale Strukturen ausgebildet. Die
punktuellen Strukturen können als pilz- oder kuppelartige Strukturen gebildet sein,
während die länglichen Strukturen strangartig ausgebildet sind. Die strangartigen
Strukturen erstrecken sich vorzugsweise durchgehend über die gesamte Länge oder Breite
der Unterlage, insbesondere der Matratze. Die strangartigen Strukturen bilden dann
eine durchgehende Versteifung der Matratze oder der darunter angeordneten Unterfederung.
Aufgrund der strangartigen Strukturen kann gegebenenfalls auf zusätzliche Tragorgane
verzichtet werden. Im letztgenannten Falle besteht die Unterlage in ihrer einfachsten
Form lediglich aus der Matratze, indem die selektiv nachverhärteten Bereiche, insbesondere
die strangförmigen Strukturen, integraler Bestandteil derselben sind. Eine solche
Unterlage ist besonders einfach und preiswert herstellbar.
[0013] Die Tragorgane sind vorzugsweise als über die gesamte Breite oder auch Länge der
Matratze durchgehende Leisten, insbesondere Federleisten, ausgebildet. Dadurch wird
eine gute Stabilisierung der Matratze herbeigeführt. Wenn alle oder einige Tragorgane
als Federleisten ausgebildet sind, bilden diese einen Teil einer federnden Tragstruktur,
insbesondere eine Unterfederung, der Matratze, und zwar auch dann, wenn die Unterfederung
mit den Leisten und/oder Federleisten sowie den nachverfestigten Bereichen in die
Matratze integriert ist.
[0014] Wenn die Unterfederung als integraler Bestandteil der Matratze ausgebildet ist, sind
die nachverhärteten Bereiche und/oder die Tragorgane, und zwar Leisten oder Federleisten,
im Bereich der Unterseite der Matratze angeordnet. Dadurch wird die Matratze auf ähnliche
Weise abgestützt wie durch eine separate Unterfederung. Dabei gehen die nachverhärteten
Bereiche zweckmäßigerweise von der Unterseite der Matratze aus. Auch sind die Tragorgane,
das heißt die Leisten und/oder Federleisten, von unten in entsprechende Ausnehmungen
der Unterseite der Matratze, die sich durch die nachverhärteten punktuellen oder länglichen
Strukturen erstrecken, eingesetzt oder von der Seite her eingeschoben.
[0015] Ein Verfahren zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs
11 auf. Demnach wird die in die Matratze integrierte oder separate Unterfederung aus
einer Kunststoff- oder Schaumkunststoffschicht gebildet, wobei Bereiche der mindestens
einen Kunststoff- oder Schaumkunststoffschicht durch nachträgliches Vernetzen nachverfestigt
werden. Dadurch lässt sich auf einfachste Weise die Unterfederung lediglich durch
die Nachvernetzung und die damit verbundene Aushärtung von ausgewählten Bereichen
der Kunststoff- oder Schaumkunststoffschicht bilden. Strukturelle Veränderungen oder
zusätzliche Teile sind infolge der Erfindung zur Bildung der Unterfederung nicht erforderlich.
[0016] Eine besonders einfache Unterlage ergibt sich, wenn die Unterfederung aus einem Teil,
insbesondere einem unteren Teil, des Schaumstoffs der Matratze gebildet wird. Dann
ist für die Unterfederung noch nicht einmal ein zusätzliches Kunststoffmaterial erforderlich,
weil der ohnehin zur Bildung der Matratze erforderliche Schaumkunststoff zur Bildung
der nachverfestigten Bereiche verwendet wird.
[0017] Das nachträgliche Vernetzen des Schaumkunststoffs der Matratze oder einer zusätzlichen
Kunststoffschicht zur Bildung einer separaten Unterfederung erfolgt thermisch. Dazu
können Elektronenstrahlen, Infrarotstrahlen oder ultraviolettes Licht eingesetzt werden.
Diese lassen eine gezielte bereichsweise Einwirkung auf den Kunststoff, insbesondere
Schaumkunststoff, zu, so dass selektiv an den vorgesehenen Stellen punktuelle oder
strangartige nachverfestigte Strukturen entstehen, aber nicht die ganze Matratze oder
die gesamte zusätzliche Kunststoffschicht nachverfestigt ist, wodurch die nachverfestigten
Bereiche die Elastizität der Matratze oder der zusätzlichen Kunststoffschicht nicht
nennenswert beeinflussen, insbesondere nicht wesentlich reduzieren. Diese Strukturen
reichen entweder allein zur Bildung der Unterfederung aus oder sie stützten sich auf
zusätzliche Tragorgane wie längliche Leisten, insbesondere Federleisten, ab, wobei
die nachverfestigten Bereiche oder Strukturen zur großflächigen Einleitung der von
der auf der Matratze liegenden Person auf diese ausgeübten Kraft in die Tragorgane
bewirken.
[0018] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Unterfederung und Verfahren
zur Herstellung derselben werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
- Fig. 1
- einen teilweisen Längsschnitt durch eine Unterlage nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Fig. 2
- einen teilweisen Längsschnitt durch eine Unterlage nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Fig. 3
- eine perspektivische Teilansicht der Unterlage der Fig. 2, und
- Fig. 4
- eine perspektivische Teilansicht analog zur Fig. 3 einer Unterlage nach einem dritten
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0019] Die Figuren zeigen Teile von verschiedenen Unterlagen für Schlaf-, Liege- oder Sitzmöbel.
Die jeweilige Unterlage wird von einem Rahmen des Möbels, beispielsweise einem Bettrahmen,
getragen. Die Unterlage nimmt eine Person, die hierauf im Falle eines Betts oder eines
Liegemöbels liegt oder beim Stuhl oder Sessel sitzt, auf. Die Unterlage ist zur Erhöhung
des Schlaf-, Liege- oder Sitzkomforts in sich elastisch und/oder elastisch verformbar,
indem sie sich mindestens partiell durchbiegt.
[0020] Die Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Unterlage 10, die aus einer
vorzugsweise rechteckigen Matratze 11 und einer separaten, elastisch nachgiebigen
Unterfederung 12 gebildet ist. Die Matratze 11 ruht mit ihrer Unterseite 13 auf der
Unterfederung 12. Die hier gezeigte Matratze 11 ist einstückig aus Schaumkunststoff
gebildet. Die Matratze 11 kann sich aber auch aus mehreren Teilen zusammensetzen,
und zwar sowohl aus in Längsrichtung hintereinanderliegenden Matratzenteilen und/oder
aus mehreren übereinanderliegenden Schichten oder Teilmatratzen gebildet sein. Ist
die Matratze 11 aus mehreren übereinanderliegenden Schichten gebildet, können diese
miteinander durch Formschluss und/oder Kleben verbunden sein oder in einer gemeinsamen,
nicht gezeigten Umhüllung angeordnet sein. Die Matratze 11 des gezeigten Ausführungsbeispiels
kann somit in beliebiger, üblicher Weise konventionell ausgebildet sein.
[0021] In erfindungsgemäß besonderer Weise ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel die separate
Unterfederung 12 der Unterlage 10 ausgebildet. Die Unterfederung 12 verfügt über mehrere
Tragorgane, die hier als Leisten, und zwar insbesondere als Federleisten 14, ausgebildet
sind. Mehrere gleiche Federleisten 14 sind mit Abstand parallel verlaufend zueinander
angeordnet. Die Federleisten 14 erstrecken sich durchgehend quergerichtet unter der
Matratze 11 entlang. Des Weiteren verfügt die Unterfederung 12 über eine Kunststoffschicht,
die vorzugsweise als Kunststofffolie 15 ausgebildet ist. Die Kunststofffolie 15 kann
aus Schaumkunststoff oder auch aus kompaktem Kunststoff, insbesondere einem Elastomer,
gebildet sein. Die Kunststofffolie 15 weist im hier gezeigten Ausführungsbeispiel
einen in Längsrichtung der Unterlage 10 gewellten Verlauf auf, wodurch aufeinanderfolgende
Wölbungen 16 und 17 entstehen, die längs der Federleisten 14 durchgehend profiliert
sind, so dass sie entlang der Federleisten 14 etwa den gleichen Querschnitt aufweisen.
Die Kunststofffolie kann aber auch in Querrichtung der Matratze 11 gewölbt sein. Eine
Art der Wölbungen 16 erstreckt sich über jede Federleiste 14, während die andere Art
der Wölbung 17 sich zwischen zwei benachbarten Federleisten 14 befindet. Die oberen
Scheitel 18 der Wölbungen 16 und 17 liegen unter der Unterseite 13 der Matratze 11
an. Zwischen aufeinanderfolgenden Wölbungen 16 und 17 weist die Kunststofffolie 15
doppellagige, etwa U-artige Verbindungsbereiche 19 auf, die an gegenüberliegenden
Seiten der Federleisten 14 anliegen.
[0022] Erfindungsgemäß ist die Kunststofffolie 15 teilweise nachvernetzt und damit ausgehärtet.
Dadurch verfügt die Kunststofffolie 15 über nachverfestigte Bereiche 20. Diese sind
in der Fig. 1 durch eine Kreuzschraffur verdeutlicht. Daraus wird ersichtlich, dass
die nachverfestigten Bereiche 20 sich im Wesentlichen über die den Federleisten 14
zugeordneten Wölbungen 16 und die beidseitig hieran angrenzenden Verbindungsbereiche
19 erstrecken. Die nachverfestigten Bereiche 20 sind gezielt nur den Federleisten
zugeordnet. Es ist auch denkbar, den mittleren Teil der Wölbungen 16, der auf den
Federleisten 14 aufliegt, nicht als nachverfestigten Bereich 20 auszubilden. In den
nachverfestigten Bereichen 20 weist die Kunststofffolie 15 eine größere Festigkeit
und auch Steifigkeit auf. Dadurch kommt es zu einer formschlüssigen festen Verbindung
der Kunststofffolie 15 in den Bereichen der Wölbung 16 mit den Federleisten 14. Die
nachverfestigten Bereiche 20 tragen auch zur Stabilisierung der nicht nachverfestigten
Wölbungen 17 der Kunststofffolie 15 zwischen den Federleisten 14 bei. Diese Stabilisierung
führt zu einer Vergleichmäßigung der Einleitung der auf die Matratze 11 von der darauf
liegenden oder sitzenden Person ausgeübten Kraft in die Unterfederung 12. Außerhalb
der nachverfestigten Bereiche 20 weist die Kunststofffolie 15 ihre ursprüngliche,
unverminderte Festigkeit und Elastizität auf. Diese Eigenschaften sind in den nachverfestigten
Bereichen 20 durch die Nachvernetzung verändert. Vor allem weist die Kunststofffolie
15 oder auch Kunststoffschicht in den nachverfestigten Bereichen eine größere Festigkeit
und Steifigkeit auf.
[0023] Bei der Herstellung der Unterfederung 12 wird wie folgt vorgegangen: Die geschäumte
oder ungeschäumte Kunststofffolie 15 aus vorzugsweise einem aushärtbaren Polymer wird
zunächst wellenartig über die Federleisten 14 gelegt und anschließend bereichsweise,
also gezielt, thermisch verfestigt, indem die nachverfestigten Bereiche 20 gezielt
mit Energiestrahlen beaufschlagt werden. Dabei kommt es zu einer teilweisen, nämlich
örtlichen, Nachvernetzung des Kunststoffs, wodurch dieser in den bestrahlten, nachverfestigten
Bereichen 20 aushärtet. Die selektive thermische Behandlung der Kunststofffolie 15
kann durch Elektronenstrahlen, Infrarotstrahlen oder auch ultraviolettes Licht erfolgen.
Das Licht bzw. die Strahlen werden dazu selektiv nur auf die nachzuverfestigenden
bzw. nachzuvernetzenden Bereiche 20 gelenkt. Die Federleisten 14 sind vorzugsweise
aus einem Kunststoff gebildet, der unter dem Einfluss der thermischen Behandlung der
Kunststofffolie 15 nicht aushärtet oder nachvernetzt, so dass dieser von der thermischen
Behandlung oder Nachvernetzung der Bereiche 20 ausgenommen bleibt. Diejenigen Bereiche
der Kunststofffolie 15, die nicht nachverfestigt werden sollen, werden nicht thermisch
nachbehandelt. Hierbei handelt es sich insbesondere um die Wölbungen 17, in deren
Bereich die Kunststofffolie 15 ihre ursprüngliche Festigkeit und Elastizität im Wesentlichen
beibehält. Diese Festigkeit ist geringer als in den nachverfestigten Bereichen 20.
Auch ist die Elastizität der Kunststofffolie 15 außerhalb der nachverfestigten Bereiche
20 größer als in den nachverfestigten Bereichen 20. Die Nachverfestigung durch Nachvernetzung
kann so weit betrieben werden, dass in den nachverfestigten Bereichen 20 die Kunststofffolie
15 nur noch eine sehr geringe Restelastizität oder im Wesentlichen überhaupt keine
Elastizität mehr aufweist.
[0024] Alternativ ist es denkbar, die Kunststofffolie 15 vor dem Auflegen auf die Federleiste
14 thermisch nachzuvernetzen und auszuhärten, und zwar nur in solche Bereichen der
Kunststofffolie 15, die den quer zur Längsrichtung der Unterlage 10 verlaufenden nachverfestigten
Bereichen 20 oberhalb der Federleisten 14 entsprechen.
[0025] Die Fig. 2 zeigt eine Unterlage 21 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Diese Unterlage 21 besteht im Wesentlichen nur noch aus der Matratze 11. Eine separate
Unterfederung 12 wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist bei der Unterlage 21
nicht vorhanden. Vielmehr ist diese Unterfederung in die Matratze 22 integriert, und
zwar in einen unterseitigen Bereich derselben.
[0026] In der Fig. 2 ist die Matratze 22 einstückig bzw. einlagig ausgebildet. Sie kann
aber auch mehrstückig oder mehrlagig ausgebildet sein, so wie es im Zusammenhang mit
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 weiter oben beschrieben worden ist.
[0027] Die Unterlage 21 weist zusätzlich zur Matratze 22 Tragorgane auf. Die Tragorgane
sind aus Leisten gebildet, wobei es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel um Federleisten
23 handelt. Die Federleisten 23 sind mit Abstand parallel verlaufend der Unterseite
24 der Matratze 22 zugeordnet. Im vorliegenden Falle liegen die Federleisten 23 in
der Matratze 22, und zwar so, dass sie abgesehen von einem Teilbereich ihrer Unterseite
von der Matratze 22 umgeben sind. Die Federleisten 23 können aber auch vollständig
in der Matratze 22 eingebettet sein, so dass sie ganz vom Schaumkunststoff der Matratze
22 umgeben sind. Auf diese Weise sind die quer zur Längsrichtung der Matratze 22 über
die gesamte Breite derselben durchgehenden Federleisten 23 größtenteils in der Matratze
22 eingebettet, und zwar so, dass sie innerhalb der Umrisslinien der Matratze 22 liegen.
Es ist aber auch denkbar, dass die Federleisten 23 nur teilweise innerhalb der Matratze
22 liegen oder sich vollständig unter der Unterseite 24 der Matratze 22 befinden.
[0028] Die Matratze 22 ist vollständig aus Schaumkunststoff gebildet. Teilbereiche des Schaumkunststoffs
sind durch thermisches Nachvernetzen härter ausgebildet als der ursprüngliche verbleibende
Teil des Schaumkunststoffs der Matratze 22. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind
die durch thermische Nachverfestigung entstandenen nachverfestigten Bereiche 25 den
Federleisten 23 zugeordnet. Dazu erstrecken sich die nachverfestigten Bereiche 25
über solche Teile der Matratze 22, die die jeweilige Federleiste 23 im Querschnitt
umgeben (Fig. 2). Die Größe des jeweils nachverfestigten Bereichs 25 entspricht den
Anforderungen. Sie ist je nach Bedarf variierbar. Durch die jeder Federleiste 23 zugeordneten
nachverfestigten Bereiche 25 wird der Schaumkunststoff der Matratze 22 bereichsweise,
also nur zum Teil, erhärtet, wodurch ein zuverlässiger, gegebenenfalls formschlüssiger
Halt der Federleisten 23 in der Matratze 22 gewährleistet ist. Außerdem führen die
nachverfestigten Bereiche 25 zu einer großflächigen Einleitung der auf die Matratze
22 ausgeübten Kraft in die Federleisten 23, wodurch eine stabile Abstützung der Matratze
22 auf den Federleisten 23 auch ohne eine separate Unterfederung 12 zustande kommt.
Diese Unterfederung ist bei der Unterlage 21 quasi in die Matratze 22 integriert und
somit Bestandteil derselben.
[0029] Die nachverfestigten Bereiche 25 sind dreidimensional ausgebildet. Die in der Fig.
3 gezeigten nachverfestigten Bereiche 25 sind punktuell ausgebildet, und zwar als
pilz- oder kuppelartige Strukturen. Mehrere dieser punktuell nachverfestigten Bereiche
25 folgen entlang der Federleiste 23 entweder unmittelbar aneinanderliegend oder voneinander
beabstandet, wobei die Abstände der punktuellen Strukturen zur Bildung der nachverfestigten
Bereiche 25 den Anforderungen entsprechend variierbar sind.
[0030] Die Fig. 4 zeigt nachverfestigte Bereiche 26 gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Hier ist jeder Federleiste 23 ein durchgehender, länglicher nachverfestigter
Bereich 26 zugeordnet. Ein solcher nachverfestigter Bereich 26 bildet eine strangartige
Struktur, die sich über die gesamte Breite der Matratze 22 bzw. Länge der Federleiste
23 erstreckt, und zwar ununterbrochen. Die nachverfestigten Bereiche 26 bilden so
eine teilweise Röhre, die den Querschnitt der jeweiligen Federleiste 23, soweit diese
von der Matratze 22 umschlossen ist, umgibt.
[0031] Die Herstellung der Unterlage gemäß den Fig. 2 bis 4 erfolgt derart, dass aus einem
Schaumkunststoffblock eine der Gestalt der Matratze 22 entsprechende Matte ausgeschnitten
wird. In die Unterseite 24 der Schaumkunststoffmatte zur Bildung der Matratze 22 werden
dann an den Stellen, wo später die Federleisten 23 untergebracht werden sollen, quergerichtete,
durchgehende Nuten eingeschnitten, die so groß sind, dass sie die Federleisten 23
soweit wie vorgesehen aufnehmen. In diese Nuten werden dann die Federleisten 23 eingelegt
und anschließend dort, wo die nachverfestigten Bereiche 25 und 26 vorgesehen sind,
selektiv eine Nachverfestigung des ursprünglich relativ weichen Schaumkunststoffs
zur Bildung der Matratze 22 vorgenommen. Dazu wird der Schaumkunststoff der Matratze
22 partiell und selektiv ausgehärtet, indem er thermisch nachvernetzt wird, und zwar
so wie das im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 detailliert beschrieben
worden ist, nämlich durch Elektronenstrahlen, Infrarotstrahlen und/oder UV-Licht.
Die Federleisten 23 können aber auch in die Unterseite 24 der Matratze 22, nämlich
der zur Bildung derselben dienenden Schaumkunststoffmatte eingedrückt werden, wodurch
sich das Einschneiden von Nuten erübrigt.
[0032] Alternativ ist es denkbar, das Nachvernetzen des Kunststoffschaums der Matratze 22
vor dem Einlegen der Federleisten 23 in die in die Unterseite 24 der Matratze 22 eingeschnittenen
Nuten vorzunehmen und dadurch die punktuellen nachverfestigten Bereiche 25 bzw. die
streifenförmigen nachverfestigten Bereiche 26 zu bilden. Anschließend werden in die
auch nach dem Nachverfestigen in den Bereichen 25 und 26 verbleibenden unten offenen
Nuten die Federleisten 23 eingeschoben oder eingedrückt bzw. eingeklemmt. Zusätzlich
kann eine Verklebung und/oder Verschweißung der Federleisten 23 mit der Matratze 22,
insbesondere den nachverfestigten Bereichen 25 und 26, erfolgen.
[0033] Die Erfindung eignet sich auch für nicht gezeigte Unterlagen, die keine Tragorgane
aufweisen, so dass die in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Federleisten 14 bzw. 23 ganz
oder auch nur teilweise fehlen. Die separate oder in die Matratze integrierte Unterfederung
wird dann allein gebildet aus den nachverfestigten Bereichen 25 bzw. 26 oder die Kunststofffolie
15 mit nachverfestigten Bereichen 20. Dabei brauchen die nachverfestigten Bereiche
20 der Kunststofffolie 15 zur Bildung der Unterfederung nicht strangartig durchgehend
zu verlaufen; sie können auch (wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3) punktuell
vorhanden sein, so dass die nachverfestigten Bereiche 20 durch pilz- oder kuppelartige
örtliche Strukturen gebildet sind. Die Strukturen können abweichend von den gezeigten
Ausführungsbeispielen jede beliebige andere Gestalt aufweisen.
Bezugszeichenliste:
[0034]
- 10
- Unterlage
- 11
- Matratze
- 12
- Unterfederung
- 13
- Unterseite
- 14
- Federleiste
- 15
- Kunststofffolie
- 16
- Wölbung
- 17
- Wölbung
- 18
- Scheitel
- 19
- Verbindungsbereich
- 20
- nachverfestigter Bereich
- 21
- Unterlage
- 22
- Matratze
- 23
- Federleiste
- 24
- Unterseite
- 25
- nachverfestigter Bereich
- 26
- nachverfestigter Bereich
1. Unterlage für den menschlichen Körper mit mindestens einer Matratze oder dergleichen
aus Schaumkunststoff und vorzugsweise einer Unterfederung (12), dadurch gekennzeichnet, dass die Matratze (11, 22) nachverfestigte Bereiche (25, 26) aufweist oder der Matratze,
insbesondere der unter der Matratze (11, 22) angeordneten Unterfederung (12), nachverfestigte
Bereiche (20) zugeordnet sind.
2. Unterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Matratze (11, 22) und/oder die Unterfederung (12) durch bereichsweise Nachverfestigung
entstandene selektiv verhärtete Bereiche aus Kunststoff aufweist, wobei vorzugsweise
die selektiv nachverfestigten Bereiche (20; 25, 26) im Bereich einer Kunststoffschicht
angeordnet sind, insbesondere die Kunststoffschicht aus einer Kunststofffolie (15),
einer Elastomerfolie oder einer Schaumkunststofffolie gebildet ist.
3. Unterlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Matratze (11, 22) und/oder der Unterfederung (12) Tragorgane zugeordnet sind,
die insbesondere zumindest ausgewählten nachverfestigten Bereichen (20; 25, 26) zugeordnet
sind.
4. Unterlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die selektiv nachverfestigten Bereiche (20; 25, 26) sich auf den Tragorganen abstützen,
vorzugsweise die selektiv nachverfestigten Bereiche (20; 25, 26) mit den ihnen jeweils
zugeordneten Tragorganen verbunden sind, insbesondere formschlüssig.
5. Unterlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die selektiv nachverfestigten Bereiche (20; 25, 26) als punktuelle dreidimensionale
Strukturen ausgebildet sind, vorzugsweise als pilz- oder kuppelartige Strukturen,
und/oder die selektiv nachverfestigten Bereiche (20; 25, 26) als längliche, streifenförmige
dreidimensionale Strukturen ausgebildet sind, insbesondere als strangartige Strukturen,
die sich vorzugsweise durchgehend über die gesamte Länge oder Breite der Matratze
(11, 22) und/oder der Unterfederung (12) erstrecken.
6. Unterlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragorgane als vorzugsweise über die gesamte Breite der Matratze (11, 22) und/oder
der Unterfederung (12) durchgehende Leisten, insbesondere Federleisten (14, 23), ausgebildet
sind.
7. Unterlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die selektiv nachverfestigten Bereiche, insbesondere der Unterfederung, integrale
Bestandteile der Matratze (22) sind.
8. Unterlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die nachverfestigten Bereiche (20; 25, 26) einer Unterseite (24) der Matratze (22)
zugeordnet, insbesondere in einem an der Unterseite (24) angrenzenden Bereich angeordnet
sind, wobei vorzugsweise die selektiv nachverfestigten Bereiche (25, 26) aus dem Kunststoffschaum
der Matratze (22) gebildet sind.
9. Unterlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die selektiv nachverfestigten Bereiche (25, 26) von der Unterseite (24) der Matratze
(22) ausgehen und/oder die Matratze mehrlagig bzw. mehrschichtig ausgebildet ist,
wobei der unteren Lage oder Schicht der Matratze die selektiv nachverfestigten Bereiche
(25, 26) zugeordnet sind.
10. Unterlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die selektiv nachverfestigten Bereiche (20) und/oder die Federleisten (14) der Unterfederung
(12) der Matratze (11) zugeordnet sind.
11. Verfahren zur Herstellung einer Unterlage für den menschlichen Körper, wobei die Unterlage
aus mindestens einer Matratze (11, 22) aus Schaumkunststoff und gegebenenfalls einer
Unterfederung (12) gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterfederung (12) aus mindestens einer Kunststoff- oder Schaumkunststoffschicht
gebildet wird, die gegebenenfalls integraler Bestandteil der Matratze (22) sein kann,
und Bereiche der Kunststoff- oder Schaumkunststoffschicht durch nachträgliches selektives
Vernetzen nachverfestigt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterfederung (12) aus einem Teil, vorzugsweise einem unteren Teil, der Matratze
(22), insbesondere dem Schaumkunststoff derselben, gebildet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das nachträgliche selektive Vernetzen des Kunststoffschaums zur Bildung der Unterfederung
(12) beschränkt wird auf ausgewählte Bereiche der Kunststoff- oder Schaumkunststoffschicht
und/oder das nachträgliche selektive Vernetzen thermisch erfolgt, vorzugsweise durch
Energiestrahlen, wie zum Beispiel Elektronenstrahlen, Infrarotstrahlen oder ultraviolettes
Licht.