[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung des Querschnitts von aus einer
Drahtwalzstraße austretenden Drahtsträngen, bei dem der aus einer Zwischenstraße herangeführte
Drahtstrang einer Fertiggerüstanordnung und einer sich dieser optinal anschließenden
Nachwalzgerüstanordnung zugeführt wird, wobei der Querschnitt des Drahtstrangs beim
Walzvorgang durch gesteuerte Zugbeaufschlagung verändert wird. Außerdem betrifft sie
eine Drahtwalzstraße zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Die Industrie verlangt heute von modernen Drahtwalzwerken Toleranzen, die bei klassischer
Ausbildung der Drahtstraße mit manuellen Korrekturen von deren Einstellungen praktisch
nicht mehr erreichbar sind. Es werden sowohl enge als auch über die gesamte Länge
des Drahtstrangs allenfalls minimal variierende Abweichungen gefordert bzw. toleriert.
Die Toleranzen hinter dem Fertigdrahtblock werden von vielen Parametern bestimmt.
Großen Einfluss auf die Toleranzen haben der in den Fertigblock bzw. die Fertiggerüstanordnung
einlaufende Querschnitt des Drahtstrangs und dessen Einlauftemperatur. Diese Querschnitts-
und Temperaturschwankungen haben Zugschwankungen im Fertigblock und diese wiederum
Toleranzschwankungen hinter diesem zur Folge. Der Einlaufquerschnitt in den Fertigblock
hängt u. a. vom Zug in der vorgeschalteten Zwischenstraße bzw. in einem Vorblock ab.
Die Walzbedingungen bleiben während der Walzung des Stabes nicht konstant, sondern
ändern sich während der Walzung ständig. Unter diesen Walzbedingungen sind insbesondere
die Parameter Einlaufquerschnitt, Temperatur und Längszug von Bedeutung, die zu Querschnittsschwankungen
führen.
[0003] Um trotz dieser ständig variierenden Walzbedingungen gute Toleranzen zu erreichen,
müssten permanent die Vorblockeinstellungen den jeweiligen Walzbedingungen angepasst
werden. Dies ist aber in der Praxis außerordentlich schwierig, zumal bei Gruppenantrieb
der Walzen der Walzgerüste nur der Walzspalt, nicht aber die Drehzahlen korrigierbar
sind. Mit den bisher bekannten Systemen wurde durchweg versucht, den negativen Einfluss
der Störfaktoren auf die Fertigtoleranzen mit dem Ziel der Schaffung eines konstanten
Austrittsquerschnitts des Drahtes aus der Fertiggerüstanordnung durch Einsteuerung
eines ebenfalls gleich bleibenden Eintrittsquerschnitts des Drahtes in die Fertiggerüstanordnung
sicher zu stellen.
[0004] So ist es aus der EP 200 396 B1 bekannt, vor der Fertiggerüstanordnung in Walzrichtung
hintereinander zwei Sizing-Gerüste anzuordnen, deren Drehzahlen so steuerbar sind,
dass zusammen mit den Gerüsten ein Zug entsteht, der eine entsprechende Verringerung
des Drahtquerschnitts zur Folge hat und es möglich macht, einen gleich bleibenden
Endquerschnitt des in die Fertiggerüstanordnung eintretenden Drahtes einzusteuern.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Regelungsverfahren und eine Drahtwalzstraße
der eingangs genannten Art zu schaffen, die es in einfacher Weise erlauben, die Drahtherstellung
an die variierenden Walzbedingungen anzupassen und unabhängig von diesen einen optimalen
Fertigquerschnitt des Drahtes oder Knüppels zu liefern.
[0006] Diese Aufgabe wird mit den im Haupt-Verfahrensanspruch und den eine Drahtwalzstraße
betreffenden Haupt-Vorrichtungsanspruch angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des voll automatischen ablaufenden Regelungsverfahrens und der Drahtwalzstraße
sind in den abhängigen Ansprüchen enthalten.
[0007] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass anders als bei der bekannten Walzgerüstausbildung
ein gleich bleibender Austrittsquerschnitt des aus der Fertiggerüstanordnung oder
- wenn vorhanden - des aus einer Nachwalzgerüstanordnung (Nachwalzblock) austretenden
Drahtstranges aufgrund von Veränderung des Eintrittsquerschnittes des Drahtes in die
jeweilige Gerüstanordnung bestimmt werden kann. Die Zugregelung des Drahtstranges
kann hierbei an einer beliebigen Stelle und im Extremfall noch vor einer letzten Antriebs-
bzw. Einzelgruppe, d. h. dem letzten Walzvorgang erfolgen.
[0008] Das kann erfindungsgemäß durch Messung und Vergleich der Drahtquerschnitte, vorzugsweise
vor und hinter der Fertiggerüstanordnung, und Änderung des Eintrittsquerschnittes
des Drahtes durch auf den eintretenden Draht aufgebrachten Zugkräfte erreicht werden.
Diese Zugkräfte können, wie bekannt, durch vor der Fertiggerüstanordnung angeordnete
Paare von drehzahlregelbaren Horizontal- und Vertikalgerüsten auf den Draht aufgebracht
werden. Zwischen den beiden Walzgerüsten kann aber erfindungsgemäß auch ein Kolbenzylinderaggregat
angeordnet werden, an dessen über einen Weggeber steuerbaren Kolben sich eine den
Drahtstrang beaufschlagende Spannrolle anordnen läßt. Zusätzlich können vor und hinter
dem Horizontal- und Vertikalwalzenpaar sowie hinter der Fertiggerüstanordnung oder
der Nachwalzgerüstanordnung Profilmesseinrichtungen und zudem vor diesen Gerüsten
und vor der Fertiggerüstanordnung oder der Nachwalzgerüstanordnung Pyrometer angeordnet
werden.
[0009] Wenn somit vor den Gerüsten sowohl ein Profilmeßsystem als auch eine Temperaturmesseinrichtung
vorgesehen sind, können der Querschnitt A
0 und die Temperatur T
0 gemessen werden. Bei einer definierten Stahlsorte und Temperatur T
0 kann, wie in Fig. 3 unter Einbeziehung des Bezugszeichenverzeichnisses dargestellt,
durch Korrelationen zwischen A
0 und A
1 eine "Vorwärtsregelung" aufgebaut werden. Es läßt sich damit erreichen, daß der erste
Knüppel bzw. Drahtstrang einer neuen Charge in einem zulässigen Toleranzbereich liegt.
[0010] Die Erfindung ermöglicht eine Adaptive Querschnittsregelung (AQR) als ein hierarchisches
Sizing-System, das mit Hilfe einer kontinuierlichen Adaption des Einstichquerschnittes,
unabhängig von den sich ständig ändernden Walzbedingungen, zu jedem Zeitpunkt den
bestmöglichen Fertigquerschnitt, mit minimalen Toleranzen, sichert. Die AQR setzt
voraus, daß alle untergeordneten Regelungen bzw. Messungen, d. h. die Positions-Zug-Messung
(PZM), Positions-Zug-Regelung (PZR) und die Positions-Querschnitts-Regelung (PQR)
aktiv sind.
[0011] Zur Verwirklichung einer langsamen "Rückwärtsregelung", wie in Fig. 4 unter Einbeziehung
des Bezugszeichenverzeichnisses dargestellt, ist hinter der Walzgerüstanordnung ein
Profilmeßgerät erforderlich. Es wird die Rundbreite, d. h. die Kaliberfüllung hinter
der Walzgerüstanordnung als Regelgröße für die Querschnittsregelung vor der Walzgerüstanordnung
eingesetzt. Der Querschnitt A
1 wird durch einen variablen Zug F
z(t) zwischen den Gerüsten 1 und 2 so in A
1(t) variiert, daß es hinter der Walzgerüstanordnung eine optimale Kaliberfüllung und
dadurch eine konstante Breite im Querschnitt A
2 und damit eine gute Ovalität gibt.
[0012] Soll als Option eine schnelle "Rückwärtsregelung" realisiert werden, wie in Fig.
5 unter Einbeziehung des Bezugszeichenverzeichnisses dargestellt, muß auch vor dem
ersten Gerüst der Walzgerüstanordnung ein Profilmeßgerät bzw. -system vorgesehen werden.
Durch eine Produkt zu Produkt Adaption, bei gleichen Stahlsorten und Temperaturen
T
1 und T
2 in der Drahtstraße und durch Korrelationen zwischen den Querschnitten A
1 und A
2 und Adaptionswerten, kann der Regeleingriff vorverschoben werden. So wird eine Querschnittsregelung
mit einer hohen Dynamik aufgebaut, die dafür sorgt, daß die Schwankungen in der Kaliberfüllung,
und in Folge dessen der Ovalität, minimal sind.
[0013] Bei der Adaption mit der langsamen "Rückwärtsregelung" dient diese nur noch zum Ausregeln
von Systemfehlern und Trends.
[0014] Schließlich ist es auch möglich, den Querschnitt des in die Fertiggerüstanordnung
einlaufenden Drahtes noch in der Fertiggerüstanordnung selbst, vor seinem Austritt
aus dieser, dadurch steuernd zu beeinflussen, dass die Fertiggerüstanordnung aus einer
Folge von Gerüstgruppen besteht, die für sich anstellbare Walzen und/oder für sich
antreibbare Walzen aufweisen.
[0015] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
im Zusammenhang mit einer vor einer Fertiggerüstanordnung / Fertigblock angeordneten
Zugbeaufschlagungseinrichtung bei der Drahtwalzung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- in schematischer Darstellung als Einzelheit eine Vorrichtung zur Zugbeaufschlagung
des Drahtstranges, von der Seite gesehen;
- Figur 2
- die Seitenansicht einer Drahtwalzstraße, in schematischer Darstellung, mit einer einem
Fertigblock vorgeschalteten Zugbeaufschlagungseinrichtung nach Fig. 1;
- Figur 3
- in schematischer Darstellung eine Anordnung zur Adaptiven Querschnitts-Regelung als
"Vorwärtsregelung";
- Figur 4
- in schematischer Darstellung eine Anordnung zur Adaptiven Querschnitts-Regelung als
langsame "Rückwärtsregelung"; und
- Figur 5
- in schematischer Darstellung eine Anordnung zur Adaptiven Querschnitts-Regelung als
schnelle "Rückwärtsregelung".
[0016] Die Anordnung zur Zugmessung und zur Beaufschlagung des Drahtes nach Fig. 1 besteht
aus einem zwischen den Walzen eines Vertikal-Horizontalwalzenpaares VW, HW, von denen
das Vertikalwalzenpaar VW einen drehzahlregelbaren Antrieb DR aufweist, angeordneten
Kolbenzylinderaggregat KZ, auf dessen Kolbenstange KS eine Spannrolle SR lagert, die
den durchlaufenden Drahtstrang DS von unten her beaufschlagt. Der Kolbenzylinder KZ
als hydraulischer oder pneumatischer Regelzylinder ist mit einem Kraftaufnehmer KA
und einem Weggeber WG verbunden. Mit dieser Anordnung kann der Abschnitt des Drahtstrangs
zwischen den Walzenpaaren VW, HW gezielt vorgespannt und die Höhe der Durchbiegung
des Drahtstranges DS bestimmt und gemessen werden. Die der Zugmessung, Zugregelung
und Querschnittsregelung dienende Meß- und Regelzylindereinheit ist vereinfacht strichpunktiert
eingezeichnet.
[0017] Die Drahtstraße nach Fig. 2 weist neben der Vorrichtung zur Zugbeaufschlagung nach
Fig. 1 in Walzrichtung WR hinter dieser ein Profilmessgerät PMI und weiter in Walzrichtung
WR hinter dem Fertigblock FB ein weiteres Profilmessgerät PMII auf. Außerdem sind
in Walzrichtung WR hinter der oben beschriebenen Zugbeaufschlagungseinrichtung und
hinter dem Fertigblock jeweils Pyrometer PYI und PYII angeordnet.
[0018] Für das Verfahren der gesteuerten Veränderung des Eingangsquerschnittes des Drahtstranges
DR in den Fertigblock FB durch auf den Draht aufgebrachte Zugkräfte wird die Vorrichtung
nach Figur 1 verwendet. Diese arbeitet wie folgt: Nach Einlauf des Anfangs des Drahtstranges
DS wird die Spannrolle SR durch den Kolbenzylinder KZ gegen den Drahtstrang DS nach
oben gefahren, so daß dieser eine Durchbiegung erfährt, deren Abmaß die Basis für
die Spannkraft bildet, deren Wert kontinuierlich erfasst und gespeichert einer Rechner-
und Zugregeleinrichtung zugeführt wird. Da der auf den Drahtstrang DR ausgeübte Zug
eine Funktion von Spannkraft und Durchbiegung des Drahtes unter der Spannrolle SR
ist, lässt er sich mit Hilfe einer Positionsregelung der Spannrolle unter dem Weggeber
WG kontrollieren und regeln. Durch Einsteuern eines konstant bleibenden Zuges zwischen
den Vertikal- und Horizontalwalzen VW, HW lassen sich Querschnittsfehler des Drahtstranges
DS beseitigen und ein relativ konstanter Eintrittsquerschnitt in die Fertiggerüstanordnung
FB mit der Folge eines optimalen Austritts- bzw. Fertigquerschnitts aus der Anordnung
erzielen.
[0019] Mit der in Figur 2 wiedergegebenen Ausbildung einer Drahtstraße sind zwei Betriebsarten
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, nämlich die Zugbeaufschlagung
über eine Drehzahlregelung oder über eine Durchbiegeregelung.
[0020] Bei der Durchbiegeregelung wird eine Soll-Durchbiegung vorgegeben und deren Größe
querschnittsabhängig optimiert. Durch eine produktabhängige Durchbiegung kann das
Verhältnis zwischen Zugkraft und Spannkraft optimiert werden. Um den Referenzwert
der Spannkraft zu erreichen, wird die Drehzahl am zuggeregelten Gerüst VW so lange
korrigiert, bis die Spannkraft, d. h. auch der aktuelle Zug den vorgegebenen Referenzwert
erreicht. Danach wird die Spannkraft durch weitere Drehzahlkorrekturen konstant gehalten.
[0021] Bei der Drehzahlregelung wird, um den Referenzwert der Spannkraft zu erreichen, die
Durchbiegung so geregelt, dass der Referenzwert und damit auch die Zugkraft erreicht
und möglichst konstant gehalten werden. Um in einen optimalen Zugbereich zu arbeiten,
werden Drehzahlkorrekturen am zuggeregelten Gerüst VW vorgenommen. Die Drehzahl der
Gerüste VW und HW wird in diesem Fall nicht geändert.
[0022] Eine weitere Betriebsart basiert auf dem jeweils messbaren Querschnitt des Drahtstranges.
Messmittel sind die in Figur 2 dargestellten Profilmessgeräte PMI hinter dem Vertikal-,
Horizontalwalzenpaar VW und HW der Anordnung nach Figur 1 und hinter der Fertiggerüstanordnung
bzw. dem Fertigblock FB nach Figur 2. Voraussetzung für diese Querschnittsregelung
ist die Zugregelung. Passiert die Spitze des Drahtstranges DS das Horizontalwalzgerüst
HW, wird zunächst die Zugregelung aktiviert. Passiert die Spitze dann das Profilmesssystem
PMI, wird der Walzgutquerschnitt vor der Fertiggerüstanordnung FW kontinuierlich gemessen
und für die Regelung relevante Parameter, wie Profilbreite bzw. -höhe, werden an den
nicht dargestellten Rechner weitergegeben und auf dem Monitor dargestellt. Die Querschnittsregelung
nutzt den Zug zwischen den beiden Gerüsten VH und HW, um den Austrittsquerschnitt
aus diesen Gerüsten zu optimieren. Die Regelgröße für diesen Fall ist nicht der Zug,
wie bei der Zugregelung, sondern der Austrittsquerschnitt. Der Zug wird nicht mehr
konstant gehalten, sondern variiert, um einen Querschnittssollwert zu halten. Der
Zug durch Drehzahlkorrektur kann am zuggeregelten Walzgerüst VW oder durch Variierung
der Durchbiegung realisiert werden.
[0023] Für eine geschlossene Regelung wird das Profilmessgerät PMII hinter dem Fertigblock
FB notwendig. Die Kaliberfüllung hinter dieser Gerüstanordnung wird als Regelgröße
für die Querschnittsregelung vor dem Fertigblock eingesetzt. Der Eintrittsquerschnitt
wird durch einen variablen Zug zwischen den Gerüsten VW und HV so variiert, dass hinter
dem Fertigblock FB eine optimale Kaliberfüllung sowie eine konstante Breite im Querschnitt
und damit eine gute Ovalität erreicht wird.
Bezugszeichenverzeichnis
[0024]
- VW
- Vertikalwalze
- HW
- Horizontalwalze
- DS
- Drahtstrang
- KZ
- Kolbenzylinderaggregat
- SR
- Spannrolle
- KA
- Kraftaufnehmer
- WG
- Weggeber
- DR
- Drehzahlregelbaren Antrieb
- DB
- Durchbiegung
- PMI
- Profilmessgerät
- PMII
- Profilmessgerät
- FB
- Fertigblock
- PY
- Pyrometer
- KS
- Kolbensteuerung
- WR
- Walzrichtung
- AQR
- Adaptive Querschnittsregelung
- RE
- Rechner-/Regeleinheit
- PZM
- Positions-Zug-Messung
- PZR
- Positions-Zug-Regelung
- PQR
- Positions-Querschnitts-Regelung
- A1, A2, A0
- Querschnitt
- T0, T1, T2
- Temperatur
- hR
- Durchbiegung
- FS
- Spannkraft
- Δn
- Drehzahlkorrektur
- *
- Kennzeichen für Sollwerte
- 1
- H-Gerüst
- 2
- V-Gerüst
- 3
- Walzgut
- 4
- Spannrolle
- 5
- Kraftaufnehmer
- 6
- Regelzylinder / Zylinder
- 7
- Wegaufnehmer
- 8
- Schopf- und Häckselschere
- 9
- Schlinge
- 10
- Drahtblock (Fertigblock)
- 11
- Profilmesssystem
- 14
- Pyrometer
- 15
- Pyrometer
- 16
- Pyrometer
1. Verfahren zur Regelung des Querschnitts von aus einer Drahtwalzstraße austretenden
Drahtsträngen, bei dem der aus einer Zwischenstraße herangeführte Drahtstrang (DS)
einer Fertiggerüstanordnung (FB) und einer sich dieser optional anschließenden Nachwalzgerüstanordnung
zugeführt wird, wobei der Querschnitt des Drahtstrangs beim Walzvorgang durch gesteuerte
Zugbeaufschlagung verändert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zugbeaufschlagung für die Querschnittsveränderungen spätestens vor der letzten
gemeinsamen Antriebsgruppe einer Walzgerüstanordnung vorgenommen und so bemessen wird,
dass der Draht mit einem gleich bleibenden Querschnitt aus der Walzgerüstanordnung,
vorzugsweise der Fertiggerüstanordnung (FB), heraustritt.
2. Regelungsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zugbeaufschlagung des Drahtstranges (DS) in an sich bekannter Weise durch ein
Paar von drehzahlregelbaren Horizontal- und Vertikalgerüsten (1, 2) bewirkt wird.
3. Regelungsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Drahtstrang (DS) mit einer angedrückten Spannrolle (SR) über einem Weggeber
(WG) eine Soll-Durchbiegung erzeugt wird, die einem vorerrechneten Verhältnis von
Spann- und Zugkraft entspricht, und die Einregelung des Referenzwertes auf der auf
den Drahtstrang (DS) wirkenden Zugkraft durch Drehzahlregelung benachbarter Walzgerüste
erfolgt.
4. Regelungsverfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugbeaufschlagung des Drahtstranges (DS) zwischen einzeln regelbaren Gerüstgruppen
erfolgt.
5. Regelungsverfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugbeaufschlagung des Drahtstranges (DS) über eine temperaturabhängige Breitungskorrektur
vorgesteuert wird.
6. Regelungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von Profilmessmitteln hinter den zuggeregelten Walzgerüsten erfassten Werte des
Querschnitts des Drahtstrangs (DS) rechnerisch verarbeitet werden und der Eintrittsquerschnitt
des Drahtstrangs (DS) vor Eintritt in die letzten ungeregelten Umformstufen durch
Zugregelung des Drahtstrangs (DS) zwischen zuggeregelten Walzgerüsten und ggf. über
die Spannrolle zur Erzielung eines hinter der Fertiggerüstanordnung (FB) gemessenen
gleich bleibenden Austrittsquerschnitts des Drahtstrangs (DS) verändert wird.
7. Drahtwalzstraße zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzgerüstanordnungen aus einer Folge von Gerüstgruppen bestehen, die einzeln
anstellbare Walzen (VW/HW) und / oder einzeln antreibbare Walzen (VW / HW) aufweisen,
und mit an eine Zugregeleinrichtung angeschlossenen Mitteln (PMI, PMII) zur Querschnittsmessung
des Drahtstrangs (DS) versehen sind.
8. Drahtwalzstraße nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
vor und hinter den zuggeregelten Walzgerüsten sowie hinter der Fertiggerüstanordnung
(FB) angeordnete Profilmesseinrichtungen (PMI / PMII).
9. Drahtwalzstraße nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
vor und hinter den zuggeregelten Walzgerüsten zur Temperaturmessung des Drahtstrangs
(DS) angeordnete Pyrometer (PYI / PYII).